Betreuungsgeld wird abgeschaft
22.07.2015 13:59
Hallo,
da ich bisher keinen Thread zu diesem Thema gefunden habe, eröffne ich selber einen. Es steht ja nun endgültig fest: Das Betreuungsgeld in der Form, wie wir es jetzt haben wird abgeschaft. Ab 2016 gibt es das so nicht mehr, bis dahin wird es wahrscheinlich noch auslaufen.
Ich finde das ehrlich gesagt ein Unding. Als es 2013 eingeführt wurde war ich zwiegespalten - einerseits dachte ich, jetzt werden die Kitaplätze nicht weiter ausgebaut und diejenigen, die auf Betreuungsplätze angewiesen sind bekommen schlappe 150 € fürs zu Hause bleiben, anstatt arbeiten gehen zu können und mindestens das Dreifache in Teilzeit oder ein Vielfaches in Vollzeit zu verdienen. Andererseits fand ich dieses Geld auch angebracht - nicht jede Mutter will ihr ein- oder zweijähriges Kind in die Krippe geben und möchte die ersten drei Lebensjahre voll auskosten, was auch ihr gutes Recht ist.
Krippe ist schließlich keine Pflicht und nur weil man seit 2013 einen Anspruch auf einen Platz hat heißt das ja nicht, dass man diesen auch umsetzen muss. Mal ganz abgesehen davon, dass man zwar einen Platz bekommt, den sich aber auch nicht wirklich aussuchen kann, wenn man dafür eine halbe Stunde durch die halbe Stadt fahren muss ist das auch wieder kein Spaß, gerade für Menschen ohne Auto oder mit schlechterer Verkehrsanbindung.
Jetzt wird einem die Wahl genommen, so sehe ich das jedenfalls. Ich persönlich werde jetzt das Elterngeld für mein noch Ungeborenes auf zwei Jahre splitten müssen und danach entweder in die Kita schicken oder mit finanziellen Einbußen noch ein weiteres Jahr zu Hause bleiben müssen. Also gibt es nur noch 150 € Elterngeld für zwei Jahre, was doch sehr wenig ist - ansonsten hätte ich ein Jahr lang Elterngeld beantragt und anschließend das Betreuungsgeld, da hätte man zwar auch nur noch die Hälfte des Elterngeldes, aber alles in Allem länger und vor allem mehr Geld.
Mich nervt diese ständige "Frauen so schnell wie möglich zurück in den Beruf, Kinder so früh wie möglich ab zur Fremdbetreuung"-Haltung. Diejenigen, die das möchten, konnten das bisher auch problemlos machen, solang man sich rechtzeitig um alles kümmert. Und für diejenigen, die die Zeit mit ihren Kindern genießen wollen muss man die Gelder streichen ... nein, mein Verständnis geht hier gegen Null. Jetzt soll das freiwerdende Geld für den Kitaausbau genommen werden - ja, dafür hatten die aber vorher auch schon Geld und ändern wird sich da m. E. auch nichts.
Wie denkt ihr darüber?
da ich bisher keinen Thread zu diesem Thema gefunden habe, eröffne ich selber einen. Es steht ja nun endgültig fest: Das Betreuungsgeld in der Form, wie wir es jetzt haben wird abgeschaft. Ab 2016 gibt es das so nicht mehr, bis dahin wird es wahrscheinlich noch auslaufen.
Ich finde das ehrlich gesagt ein Unding. Als es 2013 eingeführt wurde war ich zwiegespalten - einerseits dachte ich, jetzt werden die Kitaplätze nicht weiter ausgebaut und diejenigen, die auf Betreuungsplätze angewiesen sind bekommen schlappe 150 € fürs zu Hause bleiben, anstatt arbeiten gehen zu können und mindestens das Dreifache in Teilzeit oder ein Vielfaches in Vollzeit zu verdienen. Andererseits fand ich dieses Geld auch angebracht - nicht jede Mutter will ihr ein- oder zweijähriges Kind in die Krippe geben und möchte die ersten drei Lebensjahre voll auskosten, was auch ihr gutes Recht ist.
Krippe ist schließlich keine Pflicht und nur weil man seit 2013 einen Anspruch auf einen Platz hat heißt das ja nicht, dass man diesen auch umsetzen muss. Mal ganz abgesehen davon, dass man zwar einen Platz bekommt, den sich aber auch nicht wirklich aussuchen kann, wenn man dafür eine halbe Stunde durch die halbe Stadt fahren muss ist das auch wieder kein Spaß, gerade für Menschen ohne Auto oder mit schlechterer Verkehrsanbindung.
Jetzt wird einem die Wahl genommen, so sehe ich das jedenfalls. Ich persönlich werde jetzt das Elterngeld für mein noch Ungeborenes auf zwei Jahre splitten müssen und danach entweder in die Kita schicken oder mit finanziellen Einbußen noch ein weiteres Jahr zu Hause bleiben müssen. Also gibt es nur noch 150 € Elterngeld für zwei Jahre, was doch sehr wenig ist - ansonsten hätte ich ein Jahr lang Elterngeld beantragt und anschließend das Betreuungsgeld, da hätte man zwar auch nur noch die Hälfte des Elterngeldes, aber alles in Allem länger und vor allem mehr Geld.
Mich nervt diese ständige "Frauen so schnell wie möglich zurück in den Beruf, Kinder so früh wie möglich ab zur Fremdbetreuung"-Haltung. Diejenigen, die das möchten, konnten das bisher auch problemlos machen, solang man sich rechtzeitig um alles kümmert. Und für diejenigen, die die Zeit mit ihren Kindern genießen wollen muss man die Gelder streichen ... nein, mein Verständnis geht hier gegen Null. Jetzt soll das freiwerdende Geld für den Kitaausbau genommen werden - ja, dafür hatten die aber vorher auch schon Geld und ändern wird sich da m. E. auch nichts.
Wie denkt ihr darüber?
22.07.2015 14:09
Ich bin und war schon von Anfang an gegen die Herdprämie.
Wer es will und sich leisten kann, kann auch ohne 150 mtl. Sein Kind zu Hause betreuen - oder eben das Elterngeld auf 2 Jahre splitten.
Ich finde auch, dass der Staat mit dem Elterngeld schon etwas tolles auf die Beine gestellt hat.
Ich finde es auch wichtig, dass Frauen schnell in ihre Jobs zurück können. Das klappt nur, wenn eine gute Betreuung gewährleistet ist.
Wer es will und sich leisten kann, kann auch ohne 150 mtl. Sein Kind zu Hause betreuen - oder eben das Elterngeld auf 2 Jahre splitten.
Ich finde auch, dass der Staat mit dem Elterngeld schon etwas tolles auf die Beine gestellt hat.
Ich finde es auch wichtig, dass Frauen schnell in ihre Jobs zurück können. Das klappt nur, wenn eine gute Betreuung gewährleistet ist.
22.07.2015 14:11
Bei uns in Bayern soll es ja beibehalten werden und ich bin auch dafür!
22.07.2015 14:12
Das ist auch so ein Punkt der mich stört was den "Ausbau neuer Kitas betrifft". Erstens kann man sich wie du oben schon gesagt hast nicht mals aussuchen in welche Kita/Grippe dein Kind gehen soll sondern dir wird irgendeine vor die Nase gesetzt egal wie weit das weg ist, danach fragt schon mal keiner für die, die auf öffentl. Verkehrtsmittel angewiesen sind. Und in jeder Stadt ist es anders. Ich wollte mich jetzt auch informieren ob ich jetzt einen Antrag stellen kann beim Jugendamt auf ein Grippenplatz. Da wurde mir gesagt den Antrag können sie erst stellen wenn das Kind auf der Welt ist, aber die Warteliste wächst stätig an also ist man ja wieder benachteiligt daran was die Elternzeit betrifft und den Job in den man dann zurück kommt. Aber keine Garantie dafür das man dann auch sicher in einem Jahr einen Platz fürs Kind hat
Dem Arbeitgeber muss man aber spätistens schon 1 Woche nach der Geburt mitteiln wie lang man in Elternzeit gehen will. Wenn ich aber kein Kitaplatz habe, kann ich auch nicht arbeiten gehen als alleinerziehende. In anderen Städten kann man vor der Geburt des Kindes einen Antrag stellen für einen Kitaplatz, überall wird es anders gehandhabt. Das Betreungsgeld wäre gerade für die Mütter doch angebracht gewesen die keinen Kitaplatz haben und noch weit hinten auf der Warteliste stehen und das Geld gut gebrauchen können. Außerdem ist es schon ungerecht dass sie gesagt haben, die die das Beteungssgeld beantragt haben (bisher) bekommen das auch weiterhin, Neuanträge hingegen gibt es nicht mehr. Entweder es wird dann konsequent für alle abgeschafft oder es kann jeder bekommen bis Dezember 15.
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/159.gif)
22.07.2015 14:12
Kann ja sein, dass es erhalten bleibt in irgendeiner Form. Ist jetzt Sache der Länder, was die daraus machen. So habe ich es jedenfalls verstanden
22.07.2015 14:15
Zitat von Blueberry82:
Bei uns in Bayern soll es ja beibehalten werden und ich bin auch dafür!
In Hessen auch.
22.07.2015 14:18
Die Bayern-SPD will das Elterngeld bei uns aber um jeden Preis stoppen. Ich bin mir nicht sicher, ob es so beibehalten wird.
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/110.gif)
22.07.2015 14:22
Ich finde es gut das es nicht mehr gezahlt wird.Es soll jedem seine freie Entscheidung sein Zuhause zu bleiben oder arbeiten zu gehen. Ohne finanziellen Anreiz.
Möchte ich mein Kind selber betreuen bis es 3 ist ,dann muss ich kalkulieren ob ich es mir leisten kann.
Kann ich es ,bleibe ich Zuhause und freu mich.
Wenn nicht ,muss ich zurück in den Job ( falls es einen gibt ) und das Kind geht in einen Kindergarten.
Möchte ich mein Kind selber betreuen bis es 3 ist ,dann muss ich kalkulieren ob ich es mir leisten kann.
Kann ich es ,bleibe ich Zuhause und freu mich.
Wenn nicht ,muss ich zurück in den Job ( falls es einen gibt ) und das Kind geht in einen Kindergarten.
22.07.2015 14:22
ich finds schade... vor allem einige der Begründungen, die in den Nachrichten zu hören waren...
naja was solls... beim nächsten Kind wird es so schwerer zuhause zu bleiben oder diese zeit mit ausflügen zu füllen... denn früher fremdbetreuen kommt hier nicht in frage...
naja was solls... beim nächsten Kind wird es so schwerer zuhause zu bleiben oder diese zeit mit ausflügen zu füllen... denn früher fremdbetreuen kommt hier nicht in frage...
22.07.2015 14:22
Ich hoffe, Seehofer setzt sich durch und in Bayern bleibt das Geld.
Ich finde die Abschaffungsbestrebungen einfach nur skandalös.
Und solche Verunglimpfungen wie "Herdprämie" stinken mir bis zum Himmel. Betreuungsgeld kann übrigens auch der Vater bekommen, wenn er statt der Mutter das Kind betreut. So viel zum Thema.
Ich finde die Abschaffungsbestrebungen einfach nur skandalös.
Und solche Verunglimpfungen wie "Herdprämie" stinken mir bis zum Himmel. Betreuungsgeld kann übrigens auch der Vater bekommen, wenn er statt der Mutter das Kind betreut. So viel zum Thema.
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/175.gif)
22.07.2015 14:25
Ich bin und war immer gegen dieses Betreuungsgeld.
Man hat ja auch ohne das Geld die volle Entscheidungsfreiheit.
Das Problem beim Betreuungsgeld sah/sehe ich darin, dass hauptsächlich gerade die Kinder zu Hause gelassen werden, die von einer Fremdbetreuung sehr profitieren würden.
Man hat ja auch ohne das Geld die volle Entscheidungsfreiheit.
Das Problem beim Betreuungsgeld sah/sehe ich darin, dass hauptsächlich gerade die Kinder zu Hause gelassen werden, die von einer Fremdbetreuung sehr profitieren würden.
22.07.2015 14:34
Zitat von soev:
Ich bin und war immer gegen dieses Betreuungsgeld.
Man hat ja auch ohne das Geld die volle Entscheidungsfreiheit.
Das Problem beim Betreuungsgeld sah/sehe ich darin, dass hauptsächlich gerade die Kinder zu Hause gelassen werden, die von einer Fremdbetreuung sehr profitieren würden.
Zu 1. Nein, denn für manche könmnen die 150 Euro das Zünglein an der Waage sein. Kein Geld, keine Entscheidungsfreiheit.
Zu 2. Dazu hätte ich gern mal Statistiken, denn das hat sich bisher nur als Spekulatius erwiesen. Wenn man mal von den klassischen Familien ausgeht, die bei sowas meistens gemeint sind (beide Hartz IV), dann ist das schonmal Quatsch, weil die 150 Euro voll auf das Hartz IV angerechnet werden, während ein Kindergartenplatz voll finanziert wird. Die, die Sozialleistungen beziehen haben also gar nix davon und können sich mit Kind zu Hause lassen nichts "dazuverdienen".
Außerdem sehe ich gar nicht ein, warum wegen ein paar Brennpunktfamilien immer gleich alle ausbluten sollen.
22.07.2015 14:34
Ich finde es schon krass zu sagen "wer es sich leisten kann soll zu Hause bleiben und wer es nicht kann hat eben Pech" ... warum muss ich notgedrungen mein Kind mit spätestens zwei Jahren in die Krippe schicken, weil es finanziell sonst nicht hinkommt? Warum zwingt man mich als Mutter (oder Vater) die Betreuung meines Kindes so früh wie möglich in fremde Hände zu geben, anstatt mich in diesen wichtigen ersten drei Jahren zu unterstützen? Warum zählt Produktivität und Leistung mehr als die Bindung zwischen Eltern und Kindern? Arbeiten müssen wir doch lang genug, jahrzehntelang soll man sich den Ar*** aufreißen und will man mal drei Jahre von - sagen wir mal 45 Jahren - Zeit mit und für sein Kind haben, heißt es nur "die Frau muss schnell wieder arbeiten gehen".
Wenn mein Baby zwei Jahre alt sein wird, wird mein Mann mitten in der Ausbildung stecken ... ich werde dennoch nicht früher arbeiten gehen und mein Kind so lange wie möglich selber betreuen, bis ich der Meinung bin dass es in einer Kita gut aufgehoben wäre.
Wenn mein Baby zwei Jahre alt sein wird, wird mein Mann mitten in der Ausbildung stecken ... ich werde dennoch nicht früher arbeiten gehen und mein Kind so lange wie möglich selber betreuen, bis ich der Meinung bin dass es in einer Kita gut aufgehoben wäre.
22.07.2015 14:36
Naja, mich betrifft es nicht. Ich finde es schoen, dass es so etwas gab- fuer mich waere das aber kein Grund, mein Kind nur durch das Fehlen von 150 Euro nicht zu Hause zu betreuen.
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