Mütter- und Schwangerenforum

Nun ein Fall in Deutschland - Coronavirus

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MaLuk
1909 Beiträge
21.03.2020 13:00
Zitat von nilou:

Zitat von Christen:

Zitat von Stefanka93:

Zitat von nilou:

...

Naja, solange man nicht gerade mit seiner ganzen Verwandtschaft hingeht, ist es ja das gleiche wie im Supermarkt.
wir würden natürlich nur kurz zu zweit drüber huschen..


Also in BW scheinen sie auf zu haben.


In Bayern auch da es zur Grundversorgung gehört...
Kiddo89
2013 Beiträge
21.03.2020 13:02
Zur Verteidigung der Lehrer: Auch wir wurden von der Situation völlig überrascht! Es herrschten im Lehrerzimmer teilweise geteilte Meinungen, ob man den Schülern möglichst viele Aufgaben mitgeben sollte (damit sich die Eltern nicht beschweren) oder eher weniger, damit die Eltern nicht überfordert sind. Können ja beide Fälle eintreten..
Tja u d die Digitalisierung der Schulen wurde in der Vergangenheit nun mal größtenteils verschlafen. Programme, die hilfreich hätten sein können wie zB moodle stürzen wegen Überlastung ab. Hinzu kommt, dass das bei den Lehrern natürlich auch sehr unterschiedlich ist. Meine Mutter (64) schafft es bspw gerade mal ihre emails abzurufen und könnte sich in Programme zur besseren Kommunikation mit den Schülern gar nicht mehr einarbeiten. Klar ist das unfair den Schülern gegenüber, genauso wie die Tatsache, dass manche Lehrer täglich Kontakt zu den Schülern haben und manche fast gar nicht. Bei einem bin ich mir allerdings (fast) sicher: Kein Lehrer geht davon aus, dass alle Aufgaben nach dieser Auszeit korrekt bearbeitet wurden und nichts mehr nachbesprochen /geübt werden muss.
Als Eltern oder älterer Schüler würde ich entsprechende Notizen an die Aufgaben schreiben und das entweder im Unterricht oder per email/Telefon nachfragen. So lange jeder in dieser Situation sein Bestes gibt, ist doch alles ok.
Alaska
18909 Beiträge
21.03.2020 13:03
Zitat von Stefanka93:

Zitat von Christen:

Weiß jemand, ob die Wochenmärkte noch aufmachen?Dachte mir, einkaufen an der frischen Luft und ohne keimigen Einkaufswagen wäre ja vielleicht sinnvoll...

Bei uns im Ort in Bayern hat der Wochenmarkt heute offen.


Bei uns kam witzigerweise gerade eben im Radio, dass der Markt in Deutschland eine neue Blüte erlebt, weil die Menschen lieber dort kaufen, als im Supermarkt.
Auch Experten raten dazu, auf dem Markt zu kaufen. Die Stände müssten neuerdings noch weiter auseinander stehen, ansonsten gibt es wohl keine Beschränkungen.
serap1981
2740 Beiträge
21.03.2020 13:05
Hier in Niedersachsen sind die Wochenmärkte abgesagt. Keine Ahnung, ob es für ganz Niedersachsen gilt.
BlödmannVomDienst
25940 Beiträge
21.03.2020 13:06
Zitat von Kiddo89:

Zur Verteidigung der Lehrer: Auch wir wurden von der Situation völlig überrascht! Es herrschten im Lehrerzimmer teilweise geteilte Meinungen, ob man den Schülern möglichst viele Aufgaben mitgeben sollte (damit sich die Eltern nicht beschweren) oder eher weniger, damit die Eltern nicht überfordert sind. Können ja beide Fälle eintreten..
Tja u d die Digitalisierung der Schulen wurde in der Vergangenheit nun mal größtenteils verschlafen. Programme, die hilfreich hätten sein können wie zB moodle stürzen wegen Überlastung ab. Hinzu kommt, dass das bei den Lehrern natürlich auch sehr unterschiedlich ist. Meine Mutter (64) schafft es bspw gerade mal ihre emails abzurufen und könnte sich in Programme zur besseren Kommunikation mit den Schülern gar nicht mehr einarbeiten. Klar ist das unfair den Schülern gegenüber, genauso wie die Tatsache, dass manche Lehrer täglich Kontakt zu den Schülern haben und manche fast gar nicht. Bei einem bin ich mir allerdings (fast) sicher: Kein Lehrer geht davon aus, dass alle Aufgaben nach dieser Auszeit korrekt bearbeitet wurden und nichts mehr nachbesprochen /geübt werden muss.
Als Eltern oder älterer Schüler würde ich entsprechende Notizen an die Aufgaben schreiben und das entweder im Unterricht oder per email/Telefon nachfragen. So lange jeder in dieser Situation sein Bestes gibt, ist doch alles ok.


Warum werden dann aber Aufgaben benotet? Meine Mittlere steht in Mathe eh schon auf der Kippe, weil sie totale Prüfungsangst (nur in Mathe) hat und entsprechend jede KA bisher versemmelt hat. Und dann wird jetzt auch noch benotet, was abgegeben werden soll. Ist insofern schon unfair Kindern gegenüber, wo die Eltern selber nicht so gut helfen können. 5. Klasse Mathe ist tatsächlich auch schon für einige Eltern eine Herausforderung. Mein Mann könnte ihr bspw. nicht helfen. Bei Bruchrechnung hörts bei ihm schon auf. Oder Prozentrechnung, Quadratzahlen, Gleichungen, Rechengesetze usw.
21.03.2020 13:12
Zitat von Kiddo89:

Zur Verteidigung der Lehrer: Auch wir wurden von der Situation völlig überrascht! Es herrschten im Lehrerzimmer teilweise geteilte Meinungen, ob man den Schülern möglichst viele Aufgaben mitgeben sollte (damit sich die Eltern nicht beschweren) oder eher weniger, damit die Eltern nicht überfordert sind. Können ja beide Fälle eintreten..
Tja u d die Digitalisierung der Schulen wurde in der Vergangenheit nun mal größtenteils verschlafen. Programme, die hilfreich hätten sein können wie zB moodle stürzen wegen Überlastung ab. Hinzu kommt, dass das bei den Lehrern natürlich auch sehr unterschiedlich ist. Meine Mutter (64) schafft es bspw gerade mal ihre emails abzurufen und könnte sich in Programme zur besseren Kommunikation mit den Schülern gar nicht mehr einarbeiten. Klar ist das unfair den Schülern gegenüber, genauso wie die Tatsache, dass manche Lehrer täglich Kontakt zu den Schülern haben und manche fast gar nicht. Bei einem bin ich mir allerdings (fast) sicher: Kein Lehrer geht davon aus, dass alle Aufgaben nach dieser Auszeit korrekt bearbeitet wurden und nichts mehr nachbesprochen /geübt werden muss.
Als Eltern oder älterer Schüler würde ich entsprechende Notizen an die Aufgaben schreiben und das entweder im Unterricht oder per email/Telefon nachfragen. So lange jeder in dieser Situation sein Bestes gibt, ist doch alles ok.

Wenn der jetzige Zustand nur kurz (bis nach Ostern) andauert, mag das noch vertretbar sein; dauert es jedoch länger, verfestigt sich doch gerade durch die Schulschließungen eine unheimliche Bildungsungerechtigkeit. Die Kinder, deren Eltern gebildet, gut ausgestattet und wo im besten Fall ohnehin einer zuhause ist, haben einen riesigen Vorteil. Kinder aus bildungsfernen kinderreichen Familien in kleinen Wohnungen einen wahnsinnigen Nachteil. In Deutschland ist Bildung ohnehin schon stark vom Elternhaus abhängig, das wird jetzt noch verstärkt.
Edit: Konjunktiv war heute alle
Kiddo89
2013 Beiträge
21.03.2020 13:16
Zitat von BlödmannVomDienst:

Zitat von Kiddo89:

Zur Verteidigung der Lehrer: Auch wir wurden von der Situation völlig überrascht! Es herrschten im Lehrerzimmer teilweise geteilte Meinungen, ob man den Schülern möglichst viele Aufgaben mitgeben sollte (damit sich die Eltern nicht beschweren) oder eher weniger, damit die Eltern nicht überfordert sind. Können ja beide Fälle eintreten..
Tja u d die Digitalisierung der Schulen wurde in der Vergangenheit nun mal größtenteils verschlafen. Programme, die hilfreich hätten sein können wie zB moodle stürzen wegen Überlastung ab. Hinzu kommt, dass das bei den Lehrern natürlich auch sehr unterschiedlich ist. Meine Mutter (64) schafft es bspw gerade mal ihre emails abzurufen und könnte sich in Programme zur besseren Kommunikation mit den Schülern gar nicht mehr einarbeiten. Klar ist das unfair den Schülern gegenüber, genauso wie die Tatsache, dass manche Lehrer täglich Kontakt zu den Schülern haben und manche fast gar nicht. Bei einem bin ich mir allerdings (fast) sicher: Kein Lehrer geht davon aus, dass alle Aufgaben nach dieser Auszeit korrekt bearbeitet wurden und nichts mehr nachbesprochen /geübt werden muss.
Als Eltern oder älterer Schüler würde ich entsprechende Notizen an die Aufgaben schreiben und das entweder im Unterricht oder per email/Telefon nachfragen. So lange jeder in dieser Situation sein Bestes gibt, ist doch alles ok.


Warum werden dann aber Aufgaben benotet? Meine Mittlere steht in Mathe eh schon auf der Kippe, weil sie totale Prüfungsangst (nur in Mathe) hat und entsprechend jede KA bisher versemmelt hat. Und dann wird jetzt auch noch benotet, was abgegeben werden soll. Ist insofern schon unfair Kindern gegenüber, wo die Eltern selber nicht so gut helfen können. 5. Klasse Mathe ist tatsächlich auch schon für einige Eltern eine Herausforderung. Mein Mann könnte ihr bspw. nicht helfen. Bei Bruchrechnung hörts bei ihm schon auf. Oder Prozentrechnung, Quadratzahlen, Gleichungen, Rechengesetze usw.

Das wusste ich nicht, ist an unserer Schule auch nicht so. ICH finde das nicht richtig, kann mir aber vorstellen, dass einige Lehrer selbst sehr unter Druck stehen, Angst haben den Stoff nicht zu schaffen, dass die Schüler auf Prüfungen nicht richtig vorbereitet sind etc. Vielen fällt es schwer da jetzt loszulassen und sich von den schulischen Zwängen zu lösen. Im normalen Schulalltag würde man das auch nicht machen und bewertet Aufgaben zB nicht bei denen Eltern hätten helfen können. Das ist ja zB immer das Schwierige,wenn Schüler Referate zu Hause vorbereiten sollen.

Man muss leider auch ehrlich sagen, dass keiner weiß,wie lange dieser Zustand noch andauern wird und auch die Lehrer verunsichert sind, wie das zB bzgl der Bewertung/Zeugnisse ablaufen wird.
serap1981
2740 Beiträge
21.03.2020 13:17
Hier ist es auch noch nicht absehbar, ob der Inhalt, der jetzt erarbeitet wird, vorausgesetzt wird. Einen Erlass gibt es nicht.

Und ich finde es auch schwer bis unmöglich komplexere Texte am Monitor zu lesen. Ich bin erwachsen und drucke mir solche Dinge auch immer aus.
Und Eltern losschicken um Bastelmaterial zu kaufen finde ich auch daneben. Es soll Eltern geben, die sich an die Anweisungen halten, dass man unnötige Wege vermeiden soll.

Aber ich verstehe auch, dass aktuell auch die Lehrer mit der Situation überfordert sind. Ich sehe es ja in der Familie.
Es gibt eine Grundschullehrerin, die den ganzen Tag Aufgaben vorbereitet und dabei Rücksicht nimmt, auf die technischen Gegebenheiten. Die einen schicken die Aufgaben per Whatsapp-Foto, die anderen per Email. Sie achtet darauf nur Aufgaben aus dem Buch oder Arbeitsheften zu nehmen, weil nicht jeder einen Drucker oder Computer hat.
Sie kontrolliert auch täglich die Lösungen und schreibt ein Feedback mit Tipps zum Üben und weiter Verbessern. Neuen Stoff lässt sie nicht durch die Eltern erarbeiten.
Die Kollegen kontrollieren gar nicht, schicken Arbeitsblätter per Mail und setzen voraus, dass die Eltern das irgendwie hin kriegen, inklusive der Vermittlung neuen Stoffes...
Kiddo89
2013 Beiträge
21.03.2020 13:18
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Kiddo89:

Zur Verteidigung der Lehrer: Auch wir wurden von der Situation völlig überrascht! Es herrschten im Lehrerzimmer teilweise geteilte Meinungen, ob man den Schülern möglichst viele Aufgaben mitgeben sollte (damit sich die Eltern nicht beschweren) oder eher weniger, damit die Eltern nicht überfordert sind. Können ja beide Fälle eintreten..
Tja u d die Digitalisierung der Schulen wurde in der Vergangenheit nun mal größtenteils verschlafen. Programme, die hilfreich hätten sein können wie zB moodle stürzen wegen Überlastung ab. Hinzu kommt, dass das bei den Lehrern natürlich auch sehr unterschiedlich ist. Meine Mutter (64) schafft es bspw gerade mal ihre emails abzurufen und könnte sich in Programme zur besseren Kommunikation mit den Schülern gar nicht mehr einarbeiten. Klar ist das unfair den Schülern gegenüber, genauso wie die Tatsache, dass manche Lehrer täglich Kontakt zu den Schülern haben und manche fast gar nicht. Bei einem bin ich mir allerdings (fast) sicher: Kein Lehrer geht davon aus, dass alle Aufgaben nach dieser Auszeit korrekt bearbeitet wurden und nichts mehr nachbesprochen /geübt werden muss.
Als Eltern oder älterer Schüler würde ich entsprechende Notizen an die Aufgaben schreiben und das entweder im Unterricht oder per email/Telefon nachfragen. So lange jeder in dieser Situation sein Bestes gibt, ist doch alles ok.

Wenn der jetzige Zustand nur kurz (bis nach Ostern) andauert, mag das noch vertretbar sein; dauert es jedoch länger, verfestigt sich doch gerade durch die Schulschließungen eine unheimliche Bildungsungerechtigkeit. Die Kinder, deren Eltern gebildet, gut ausgestattet und wo im besten Fall ohnehin einer zuhause ist, haben einen riesigen Vorteil. Kinder aus bildungsfernen kinderreichen Familien in kleinen Wohnungen einen wahnsinnigen Nachteil. In Deutschland ist Bildung ohnehin schon stark vom Elternhaus abhängig, das wird jetzt noch verstärkt.
Edit: Konjunktiv war heute alle


Genau so sehe ich das leider auch.
Christen
25087 Beiträge
21.03.2020 13:23
Zitat von Alaska:

Zitat von Stefanka93:

Zitat von Christen:

Weiß jemand, ob die Wochenmärkte noch aufmachen?Dachte mir, einkaufen an der frischen Luft und ohne keimigen Einkaufswagen wäre ja vielleicht sinnvoll...

Bei uns im Ort in Bayern hat der Wochenmarkt heute offen.


Bei uns kam witzigerweise gerade eben im Radio, dass der Markt in Deutschland eine neue Blüte erlebt, weil die Menschen lieber dort kaufen, als im Supermarkt.
Auch Experten raten dazu, auf dem Markt zu kaufen. Die Stände müssten neuerdings noch weiter auseinander stehen, ansonsten gibt es wohl keine Beschränkungen.
hoffentlich hält der Trend an, wenn die Leute mal merken, was es da für tolle Sachen gibt
Mel-Ann
5657 Beiträge
21.03.2020 13:25
Zitat von BlödmannVomDienst:

Zitat von Mel-Ann:

Zitat von BlödmannVomDienst:

Zitat von Mel-Ann:

...


Also die Lehrer, die ich kenne, sitzen daheim und haben frei! Mag sein, dass es bei manchen Lehrern anders ist, aber meine BFF bspw. hat jetzt sozusagen Urlaub. Sie hat am Anfang ihre Aufgaben für ihre Fächer gestellt und seitdem "frei". Entsprechend verstehe ich, dass manche Eltern dann "eskalieren". Erst Recht, wenn die Lehrer unverhältnismäßig viele Aufgaben stellen, die sie so im Unterricht mit 25 oder 30 Schülern NIEMALS in dieser Zeit abgearbeitet hätten. Das ist dreist und ignorant den Eltern (die nebenbei arbeiten müssen oder mehr als 1 Schulkind haben (was ja nun keine Ausnahme ist)) und auch den Kindern gegenüber. Sry aber das musste jetzt einfach raus. Damit meine ich nicht dich persönlich.

Und zum Thema, kein Lehrer wird schimpfen, wenn man es nicht alles gemacht hat. Bei uns muss abgegeben werden und Mathe wird bspw. benotet.


Das benoten ist laut neuestem Schreiben des Ministeriums bei uns nicht erlaubt. (NRW) Da würde ich mich mal kundig machen.

"Frei" habe ich überwiegend auch. Und ich will ja auch nicht jammern, klar geht es mir besser als vielen anderen hier, stresspegeltechnisch.
Aber ich muss genau so wie ihr meine Kinder betreuuen und beschulen. Und wir müssen natürlich jetzt sogar am WE und in den Ferien Notbetreuung machen, und ab Montag auch für Kinder, bei denen nur ein Elternteil in einem systemrelevanten Beruf arbeitet. Klar, dafür muss ich nicht jeden Tag in die Schule, aber gelegentlich, und auch das will vorbereitet sein.
Am schlimmsten sind die Klausuren, daran knabbere ich gerade sehr, ich hab hier dicke Stapel liegen, Vorabi. Die darf ich dann nicht nur korrigieren, sondern auch auseinanderschneiden, einscannen und für jeden Schüler in einem eigenen Ordner hochladen und teilen. Sominoten ebenso alles schriftlich. Notenkonferenzen schriftlich.
Und dann muss ich natürlich Material nicht nur regelmäßig erstellen, sondern auch das ansehen, was da gemacht wird - gerade die Abiturienten müssen jeder ein Thema nochmal für alle aufarbeiten, da kommt ne Menge Korrekturarbeit auf mich zu. Und ganz ehrlich, es ist halt auch nicht einfach, in den heterogenen Klassen, die man so hat, Material zu erstellen. Die einen Schüler machen das fix mit Links und die anderen verzweifeln stundenlang an der gleichen Aufgabe. Die einen Eltern jammern einen zu, warum man nicht mehr Material einstellt, ihre armen Kinder verpassen zu viel. Die anderen maulen, weil es viel zu viel ist, Unverschämtheit.
Wir sind wie Fußballtrainer und Politiker - ist egal, was wir machen, es nölen eh immer alle und jeder kann es eigentlich besser...


Nicht jeder Lehrer hat Kinder bzw. bei uns hier sind viele ältere Lehrer, die bereits erwachsene (ausgezogene) Kinder haben, sprich die müssen nicht ihre eigenen Kinder betreuen. Da hast du natürlich einen Nachteil (wobei du als Lehrer deine Kinder kompetenter unterrichten kannst als viele andere Eltern, wieder ein klarer Vorteil). Klar beim Vorabi etc. hast du Mehrarbeit durchs Einscannen etc., aber kontrollieren und benoten müsstest du in jedem Fall, auch ohne Schulschließung. Bei uns gibt es dann auch Lehrer, die nur Aufgaben hochgeladen haben. Die wollen keine Abgabe, müssen entsprechend auch nicht korrigieren. Und ich gehe stark davon aus (so wie ich diese Schule kenne), dass dann nach der Schulschließung dieses neu erarbeitete Wissen trotzdem vorausgesetzt wird. Und für fast alles wird einfach mal vorausgesetzt, dass Internet und Drucker (Scanner) vorhanden sind. Ich kenne durchaus Menschen, die weder das Eine noch das Andere besitzen.


"Wie ich diese Schule kenne" - das dürfte eigentlich egal in welchem Bundesland nicht relevant sein. Schau doch mal auf der Seite eures Bildungsministeriums nach, da gibt es auch für Eltern diese "Corona-Briefe" zu lesen (ja, die heißen echt so. ), da stehen die Vorgaben drin, wie ALLE Schulen mit diesem Stoff umzugehen haben. Bei uns steht ganz klar, das zuhause gemachte darf NICHT benotet und auch nicht belastet werden, heißt, es darf auch nicht ohne Besprechung eine Arbeit darüber geschrieben werden.

Natürlich haben die Kinder einen Vorteil, die zuhause viel und gut gearbeitet haben. Ich denke da auch viel darüber nach. Ich habe fast nur Kinder mit Migrationshintergrund in meiner Klasse und viele Eltern sprechen kein Deutsch. Manche können noch nicht einmal lesen und schreiben. Andere sind Akademikerkinder, bei denen sicherlich jeden Tag die Eltern dafür sorgen werden, dass da gut gearbeitet wird. Da besteht sowieso schon eine so große Diskrepanz zwischen diesen Schülern (vor allem auch nochmal im Vergleich der Elite-Parallelklassen) - das wird jetzt nochmal sehr stark verfestigt. Leider. Aber was könnte man da tun? Ich weiß es wirklich nicht.
Kiddo89
2013 Beiträge
21.03.2020 13:25
Zitat von serap1981:

Hier ist es auch noch nicht absehbar, ob der Inhalt, der jetzt erarbeitet wird, vorausgesetzt wird. Einen Erlass gibt es nicht.

Und ich finde es auch schwer bis unmöglich komplexere Texte am Monitor zu lesen. Ich bin erwachsen und drucke mir solche Dinge auch immer aus.
Und Eltern losschicken um Bastelmaterial zu kaufen finde ich auch daneben. Es soll Eltern geben, die sich an die Anweisungen halten, dass man unnötige Wege vermeiden soll.

Aber ich verstehe auch, dass aktuell auch die Lehrer mit der Situation überfordert sind. Ich sehe es ja in der Familie.
Es gibt eine Grundschullehrerin, die den ganzen Tag Aufgaben vorbereitet und dabei Rücksicht nimmt, auf die technischen Gegebenheiten. Die einen schicken die Aufgaben per Whatsapp-Foto, die anderen per Email. Sie achtet darauf nur Aufgaben aus dem Buch oder Arbeitsheften zu nehmen, weil nicht jeder einen Drucker oder Computer hat.
Sie kontrolliert auch täglich die Lösungen und schreibt ein Feedback mit Tipps zum Üben und weiter Verbessern. Neuen Stoff lässt sie nicht durch die Eltern erarbeiten.
Die Kollegen kontrollieren gar nicht, schicken Arbeitsblätter per Mail und setzen voraus, dass die Eltern das irgendwie hin kriegen, inklusive der Vermittlung neuen Stoffes...


Hinzu kommt, dass gerade die Kommunikation mit den Schülern für die Lehrer in vielen Punkten rechtlich gar nicht so einfach ist. Uns wurde bspw am letzten Schultag gesagt, dass wir weder WhatsApp nutzen dürfen noch Buch- oder Arbeitsheftseiten einscannen und verschicken dürfen(Urheberrecht). Es ist dann zB auch nicht klar geregelt, ob man ein ausgefülltes Lösungsblatt einfach so schicken darf. Leider war man in vielerlei Hinsicht nicht auf diese Situation vorbereitet. Ist jetzt keine direkte Antwort auf deinen Beitrag. Hab das jetzt nur aufgegriffen, weil du verschiedene Wege der Kommunikation genannt hast.

Es hieß ja auch,dass die Verschiebung der Prüfungen auf keinen Fall zum Nachteil für die Schüler wird, aber mal ehrlich, natürlich ist die ganze Situation schon jetzt ein riesen Nachteil im Vergleich zu anderen Jahrgängen. Dieses Bewusstsein verunsichert AUCH die Lehrer. Man will für seine Schüler auch immer nur das Beste!
Juniors-Mama
17885 Beiträge
21.03.2020 13:30
Zitat von Mel-Ann:

Zitat von BlödmannVomDienst:

Zitat von Mel-Ann:

Zitat von CrazyMya:

...


Warum eskalierst Du?
Etwas nicht verstehen und damit umgehen ist auch ein wichtiger Lernprozess. Also ganz klar der Auftrag an Deine Tochter: WAS verstehst Du nicht?
Vorgehensweise für kluges Nicht-Verstehen:
- Nimm einen Stift in die Hand und markiere die Wörter oder Sätze, die Dir besonders schwer fallen.
- Fremdwörter kann man nachschlagen.
- Wer nicht nur desinteressiert und entnervt nach dem Überfliegen aufgibt, sondern den Text wirklich 3 x sorgfältig gelesen hat, kann Fragen stellen: Was müsste ich hier wissen, um es zu verstehen?
- Man kann den Text in Absätze teilen und versuchen, das zusammenzufassen, was man schon verstanden hat, etc. pp.

Kein Lehrer dieser Welt wird einen Schüler ausschimpfen, der auf solche Art einen Text bearbeitet hat und danach noch nicht alle Aufgaben machen konnte. Im Gegenteil.

Und das Bastelmaterial? Naja - dann muss sie eben improvisieren. Dann nennt ihr das ganze halt "Basteln in der Ausnahmesituation Ausgangssperre - Eine Buchvorstellung mit dem Nötigsten." Vielleicht hat der Kollege einfach nicht genau nachgedacht oder die Aufgabe gestellt vor einer Woche, als nun echt noch keiner das Ausmaß der Krise sicher vorhersehen konnte.

Sieh das doch einfach entspannt, vermittel Deiner Tochter, wenn sie ihr bestes tut, dann ist das genug, und gut ist.

Gibt doch jetzt wirklich andere Probleme. Und wir Lehrer sitzen ja auch daheim, versuchen Home-Office und Kinder unter einen Hut zu kriegen und hatten im Referendariat auch nicht gerade das Modul "Lehren in der Corona-Krise"...


Also die Lehrer, die ich kenne, sitzen daheim und haben frei! Mag sein, dass es bei manchen Lehrern anders ist, aber meine BFF bspw. hat jetzt sozusagen Urlaub. Sie hat am Anfang ihre Aufgaben für ihre Fächer gestellt und seitdem "frei". Entsprechend verstehe ich, dass manche Eltern dann "eskalieren". Erst Recht, wenn die Lehrer unverhältnismäßig viele Aufgaben stellen, die sie so im Unterricht mit 25 oder 30 Schülern NIEMALS in dieser Zeit abgearbeitet hätten. Das ist dreist und ignorant den Eltern (die nebenbei arbeiten müssen oder mehr als 1 Schulkind haben (was ja nun keine Ausnahme ist)) und auch den Kindern gegenüber. Sry aber das musste jetzt einfach raus. Damit meine ich nicht dich persönlich.

Und zum Thema, kein Lehrer wird schimpfen, wenn man es nicht alles gemacht hat. Bei uns muss abgegeben werden und Mathe wird bspw. benotet.


Das benoten ist laut neuestem Schreiben des Ministeriums bei uns nicht erlaubt. (NRW) Da würde ich mich mal kundig machen.

"Frei" habe ich überwiegend auch. Und ich will ja auch nicht jammern, klar geht es mir besser als vielen anderen hier, stresspegeltechnisch.
Aber ich muss genau so wie ihr meine Kinder betreuuen und beschulen. Und wir müssen natürlich jetzt sogar am WE und in den Ferien Notbetreuung machen, und ab Montag auch für Kinder, bei denen nur ein Elternteil in einem systemrelevanten Beruf arbeitet. Klar, dafür muss ich nicht jeden Tag in die Schule, aber gelegentlich, und auch das will vorbereitet sein.
Am schlimmsten sind die Klausuren, daran knabbere ich gerade sehr, ich hab hier dicke Stapel liegen, Vorabi. Die darf ich dann nicht nur korrigieren, sondern auch auseinanderschneiden, einscannen und für jeden Schüler in einem eigenen Ordner hochladen und teilen. Sominoten ebenso alles schriftlich. Notenkonferenzen schriftlich.
Und dann muss ich natürlich Material nicht nur regelmäßig erstellen, sondern auch das ansehen, was da gemacht wird - gerade die Abiturienten müssen jeder ein Thema nochmal für alle aufarbeiten, da kommt ne Menge Korrekturarbeit auf mich zu. Und ganz ehrlich, es ist halt auch nicht einfach, in den heterogenen Klassen, die man so hat, Material zu erstellen. Die einen Schüler machen das fix mit Links und die anderen verzweifeln stundenlang an der gleichen Aufgabe. Die einen Eltern jammern einen zu, warum man nicht mehr Material einstellt, ihre armen Kinder verpassen zu viel. Die anderen maulen, weil es viel zu viel ist, Unverschämtheit.
Wir sind wie Fußballtrainer und Politiker - ist egal, was wir machen, es nölen eh immer alle und jeder kann es eigentlich besser...

Hast du den Link evtl zur Hand? Ich muss da nochmal genau nachlesen...
Mel-Ann
5657 Beiträge
21.03.2020 13:33
Zitat von Juniors-Mama:

Zitat von Mel-Ann:

Zitat von BlödmannVomDienst:

Zitat von Mel-Ann:

...


Also die Lehrer, die ich kenne, sitzen daheim und haben frei! Mag sein, dass es bei manchen Lehrern anders ist, aber meine BFF bspw. hat jetzt sozusagen Urlaub. Sie hat am Anfang ihre Aufgaben für ihre Fächer gestellt und seitdem "frei". Entsprechend verstehe ich, dass manche Eltern dann "eskalieren". Erst Recht, wenn die Lehrer unverhältnismäßig viele Aufgaben stellen, die sie so im Unterricht mit 25 oder 30 Schülern NIEMALS in dieser Zeit abgearbeitet hätten. Das ist dreist und ignorant den Eltern (die nebenbei arbeiten müssen oder mehr als 1 Schulkind haben (was ja nun keine Ausnahme ist)) und auch den Kindern gegenüber. Sry aber das musste jetzt einfach raus. Damit meine ich nicht dich persönlich.

Und zum Thema, kein Lehrer wird schimpfen, wenn man es nicht alles gemacht hat. Bei uns muss abgegeben werden und Mathe wird bspw. benotet.


Das benoten ist laut neuestem Schreiben des Ministeriums bei uns nicht erlaubt. (NRW) Da würde ich mich mal kundig machen.

"Frei" habe ich überwiegend auch. Und ich will ja auch nicht jammern, klar geht es mir besser als vielen anderen hier, stresspegeltechnisch.
Aber ich muss genau so wie ihr meine Kinder betreuuen und beschulen. Und wir müssen natürlich jetzt sogar am WE und in den Ferien Notbetreuung machen, und ab Montag auch für Kinder, bei denen nur ein Elternteil in einem systemrelevanten Beruf arbeitet. Klar, dafür muss ich nicht jeden Tag in die Schule, aber gelegentlich, und auch das will vorbereitet sein.
Am schlimmsten sind die Klausuren, daran knabbere ich gerade sehr, ich hab hier dicke Stapel liegen, Vorabi. Die darf ich dann nicht nur korrigieren, sondern auch auseinanderschneiden, einscannen und für jeden Schüler in einem eigenen Ordner hochladen und teilen. Sominoten ebenso alles schriftlich. Notenkonferenzen schriftlich.
Und dann muss ich natürlich Material nicht nur regelmäßig erstellen, sondern auch das ansehen, was da gemacht wird - gerade die Abiturienten müssen jeder ein Thema nochmal für alle aufarbeiten, da kommt ne Menge Korrekturarbeit auf mich zu. Und ganz ehrlich, es ist halt auch nicht einfach, in den heterogenen Klassen, die man so hat, Material zu erstellen. Die einen Schüler machen das fix mit Links und die anderen verzweifeln stundenlang an der gleichen Aufgabe. Die einen Eltern jammern einen zu, warum man nicht mehr Material einstellt, ihre armen Kinder verpassen zu viel. Die anderen maulen, weil es viel zu viel ist, Unverschämtheit.
Wir sind wie Fußballtrainer und Politiker - ist egal, was wir machen, es nölen eh immer alle und jeder kann es eigentlich besser...

Hast du den Link evtl zur Hand? Ich muss da nochmal genau nachlesen...


https://www.schulministerium.nrw.de/docs/bp/Minist erium/Schulverwaltung/Schulmail/Archiv-2020/200313 /index.html

Das ist jetzt z.B. die "4. Corona-Mail" (hüstel) für NRW.

Hier der Überlick über den Rest:

https://www.schulministerium.nrw.de/docs/bp/Minist erium/Schulverwaltung/Schulmail/Archiv-2020/index. html

Ist jetzt alles nur für NRW, aber sollte es eigentlich von jedem Bundesland in ähnlicher Form geben.
Mel-Ann
5657 Beiträge
21.03.2020 13:41
Ach so, ich sehe gerade, die Aussage, dass z.B. Lesetagebücher oder ähnliches nicht (z.B. als Klassenarbeit) benotet werden, stammt nicht auch diesen Briefen sondern aus einer Mitteilung. Sollte aber vermutlich dennoch offiziell sein - naja, bis zum nächsten Schreiben, die heben ja z.T. Beschlüsse der vorherigen wieder auf.
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