Betreuungsgeld wird abgeschaft
26.07.2015 09:18
Gerade durch den massiven Ausbau der Krippen wird von oben wirklich ein deutliches Signal gesetzt: Wenn wir schon Milliarden in den Ausbau investieren, dann nimm es gefälligst auch in Anspruch, alles andere ist eine Frechheit.
26.07.2015 09:22
mein sohn wurde 2012 geboren und wir haben trotzdem dieses betreuungsgeld nicht bekommen da er nicht nach dem stichtag geboren wurde.Für uns stand es aber von anfang an fest das ich ihn die vollen 3jahre zuhause betreue und nicht in eine kita gebe.
1.ich hätte kaum was von meinem kind,wär ja halben tag arbeiten und
2.weniger geld da kita bei uns sehr teuer ist,so würde ich sozusagen nur für die kitakosten arbeiten gehen und das kam für uns nicht in frage.Ich finde diese betreungsgeldfrage wahr fehlgeplannt,sowie es durchgeführt war.Ausserdem wäre mein sohn vor 1jahr noch nicht bereit gewesen für kita,dieses jahr mit 3 freut er und wir uns das es bald los geht.
1.ich hätte kaum was von meinem kind,wär ja halben tag arbeiten und
2.weniger geld da kita bei uns sehr teuer ist,so würde ich sozusagen nur für die kitakosten arbeiten gehen und das kam für uns nicht in frage.Ich finde diese betreungsgeldfrage wahr fehlgeplannt,sowie es durchgeführt war.Ausserdem wäre mein sohn vor 1jahr noch nicht bereit gewesen für kita,dieses jahr mit 3 freut er und wir uns das es bald los geht.
26.07.2015 09:24
Zitat von Viala:
Zitat von Anja_FFM:
Zitat von Viala:
Zitat von Lade:
Was ich eigentlich interessant finde, es das Anspruchsdenken- ich habe einen Anspruch darauf, Betreuungsgeld zu bekommen. Bzw. darauf, dass der Staat mir die Kinderbetreuung mitfinanziert. Ich sage nicht, dass ich das Kindergeld nicht nehme- klar, wer tut das nicht, dass er etwas nimmt, was ihm gegeben wird. Und auch ich habe mit dem Kindergeld kalkuliert- schließlich ist es eine Leistung die es schon lange gibt, und nie in Frage gestellt wurde.
Aber eigentlich sind Kinder letztlich Privatsache- man kriegt sie ja nicht für den Staat. Und somit ist es eigentlich auch jedem seine Privatsache, wie er sie finanziert.
1. ists nicht zwingend Ansprungsdenken, wenn man sich das einfach wünscht bzw. schön fände... anspruchsdenken wäre "ich muss aber doch was bekommen!" - was hier die wenigsten hatten...
2. Kinder sind Privatsache, JA... ABER... der Staat braucht kinder... die Bürger machen nicht genug, also muss der Staat sich was einfallen lassen, um seine Bürger dazu zu animieren...
Womit wir bei 2. bei dem Punkt wären, dass die bisherige Monetäre Animation nicht diesen Effekt brachte und selbst Länder mit niedrigeren monetären Leistungen eine höhere Geburtenrate haben als Deutschland.
wobei wir wieder bei der Gesellschaft wären![]()
obwohl ich, wie weiter vorn schon geschrieben, auch den punkt sehe, dass nicht alle Eltern die Sicherheit brauchen, ihre kinder früh betreuen lassen zu können zwecks arbeit brauchen... manche brauchen auch einfach die Sicherheit, zeit mit ihren kindern haben zu können, bis die knder soweit sind...
hier gibt's zb erst ein drittes Kind, wenn ich weiß, dass ich es nicht in die krippe geben muss, wenn es nicht zwingend vom Kind so gebraucht wird... denn wenn ich dann schon als assi gelte... will ich nicht noch in eine unschöne Situation gedrängt werden...
Ein großes Problem seh ich übrigens in der Erwartungshaltung gegenüber müttern... die ist in anderen ländern einfach nicht so groß. hier müssen mütter alles hinkriegen... Erziehung, gesunde ausgewogene Ernährung, ihr eigenes fitnesslevel, kurse und förderstunden schon für die kleinsten und arbeiten...
ich für meinen Teil (natürlich geprägt dadurch, dass ich diesesn Spagat gar nicht machen will...) sehe momentan eben diese Erwartungshaltung auch von "oben" in Richtung Eltern... eben durch die Situation mit elterngeld und den krippenausbauda fehlt ein bischen das Statement von außen: Ja, es ist OK und gut, wenn du dich auf deine Kinder fokussieren willst... du bist nicht weniger wert, nur weil du nicht nebenbei noch an deiner karriere feilst...
![]()
Ich bin da ja durchaus bei dir. Ich finde die Diskussion nur über Geld zu führen nicht zielführend. So viele andere Dinge spielen eine Rolle zusätzlich dazu.
Aber was mit bei Deinem Beitrag auffällt ist ein grundsätzliches Thema: wir wollen alle so unheimlich individuell sein, selbstbestimmt etc, aber lassen uns so stark in bestimmte Anforderungsprofile pressen, ist das ganze "ich weiß, wer ich bin" doch nur ein Stück Fassade, wo am Ende eher eine ganze Menge Unsicherheit liegt? Warum fühlt man sich am Ende doch dazu genötigt, sich ständig zu rechtfertigen, wenn man doch so selbstbestimmt ist. Ich überziehe, aber es ist einfach etwas, was ich beobachte und mir die Diskrepanz auffällt.
26.07.2015 09:31
Zitat von silbermarie:
Gerade durch den massiven Ausbau der Krippen wird von oben wirklich ein deutliches Signal gesetzt: Wenn wir schon Milliarden in den Ausbau investieren, dann nimm es gefälligst auch in Anspruch, alles andere ist eine Frechheit.
Zum einen: ich habe mitbekommen, wie verzweifelt Freunde, Bekannte, Kollegen einen Platz gesucht haben. Der Bedarf war demnach definitiv größer als das Angebot. Aber mal ehrlich: wenn ich zuhause bleiben wöllte, wäre mir das doch schnuppe für meine Entscheidung, ob der Staat Geld für Krippen investiert. Ich kann das für mich passend finden oder nicht, aber deshalb kann ich doch für mich meine Entscheidung treffen, Ich kriege doch kein Schreiben nach Hause : wenn sie und Frau Müller Ihre Kinder nicht zu uns schicken, dann verliert Frau Schmidt ihren Job und wir haben xxxxx EUR umsonst ausgegeben ...
26.07.2015 09:37
Zitat von Anja_FFM:
Zitat von Viala:
Zitat von Anja_FFM:
Zitat von Viala:
...
Womit wir bei 2. bei dem Punkt wären, dass die bisherige Monetäre Animation nicht diesen Effekt brachte und selbst Länder mit niedrigeren monetären Leistungen eine höhere Geburtenrate haben als Deutschland.
wobei wir wieder bei der Gesellschaft wären![]()
obwohl ich, wie weiter vorn schon geschrieben, auch den punkt sehe, dass nicht alle Eltern die Sicherheit brauchen, ihre kinder früh betreuen lassen zu können zwecks arbeit brauchen... manche brauchen auch einfach die Sicherheit, zeit mit ihren kindern haben zu können, bis die knder soweit sind...
hier gibt's zb erst ein drittes Kind, wenn ich weiß, dass ich es nicht in die krippe geben muss, wenn es nicht zwingend vom Kind so gebraucht wird... denn wenn ich dann schon als assi gelte... will ich nicht noch in eine unschöne Situation gedrängt werden...
Ein großes Problem seh ich übrigens in der Erwartungshaltung gegenüber müttern... die ist in anderen ländern einfach nicht so groß. hier müssen mütter alles hinkriegen... Erziehung, gesunde ausgewogene Ernährung, ihr eigenes fitnesslevel, kurse und förderstunden schon für die kleinsten und arbeiten...
ich für meinen Teil (natürlich geprägt dadurch, dass ich diesesn Spagat gar nicht machen will...) sehe momentan eben diese Erwartungshaltung auch von "oben" in Richtung Eltern... eben durch die Situation mit elterngeld und den krippenausbauda fehlt ein bischen das Statement von außen: Ja, es ist OK und gut, wenn du dich auf deine Kinder fokussieren willst... du bist nicht weniger wert, nur weil du nicht nebenbei noch an deiner karriere feilst...
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Ich bin da ja durchaus bei dir. Ich finde die Diskussion nur über Geld zu führen nicht zielführend. So viele andere Dinge spielen eine Rolle zusätzlich dazu.
Aber was mit bei Deinem Beitrag auffällt ist ein grundsätzliches Thema: wir wollen alle so unheimlich individuell sein, selbstbestimmt etc, aber lassen uns so stark in bestimmte Anforderungsprofile pressen, ist das ganze "ich weiß, wer ich bin" doch nur ein Stück Fassade, wo am Ende eher eine ganze Menge Unsicherheit liegt? Warum fühlt man sich am Ende doch dazu genötigt, sich ständig zu rechtfertigen, wenn man doch so selbstbestimmt ist. Ich überziehe, aber es ist einfach etwas, was ich beobachte und mir die Diskrepanz auffällt.
hmmm die frage ist nur, welches Signal könnte der Staat schicken, dass es auch ok ist, eben nicht nach einem jahr wieder arbeiten zu gehen und das Kind betreuen zu lassen, das nicht über Geld geführt wird, aber dennoch gesellschaftlich anerkannt wird?
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zum 2: frage ist, obs wirklich Rechtfertigung ist
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und JA, ich weiß, dass es totale Zeitverschwendung ist, blicke über tellerränder zu ermöglichen und augen zu öffnen... aber ich kann da leider nicht anders
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26.07.2015 09:38
Zitat von Anja_FFM:
Zitat von silbermarie:
Gerade durch den massiven Ausbau der Krippen wird von oben wirklich ein deutliches Signal gesetzt: Wenn wir schon Milliarden in den Ausbau investieren, dann nimm es gefälligst auch in Anspruch, alles andere ist eine Frechheit.
Zum einen: ich habe mitbekommen, wie verzweifelt Freunde, Bekannte, Kollegen einen Platz gesucht haben. Der Bedarf war demnach definitiv größer als das Angebot. Aber mal ehrlich: wenn ich zuhause bleiben wöllte, wäre mir das doch schnuppe für meine Entscheidung, ob der Staat Geld für Krippen investiert. Ich kann das für mich passend finden oder nicht, aber deshalb kann ich doch für mich meine Entscheidung treffen, Ich kriege doch kein Schreiben nach Hause : wenn sie und Frau Müller Ihre Kinder nicht zu uns schicken, dann verliert Frau Schmidt ihren Job und wir haben xxxxx EUR umsonst ausgegeben ...
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Mal davon abgesehen investiert der Staat das Geld sowieso nicht in die Kitas... und wer sein Kind gerne mehr als das eine Jahr zu Hause betreuen möchte, dem sollten sie auch die Möglichkeit geben. Der Kitaplatz kostet mehr Geld als die 150€ Betreuungsgeld.
26.07.2015 09:40
Zitat von Anja_FFM:
Zitat von silbermarie:
Gerade durch den massiven Ausbau der Krippen wird von oben wirklich ein deutliches Signal gesetzt: Wenn wir schon Milliarden in den Ausbau investieren, dann nimm es gefälligst auch in Anspruch, alles andere ist eine Frechheit.
Zum einen: ich habe mitbekommen, wie verzweifelt Freunde, Bekannte, Kollegen einen Platz gesucht haben. Der Bedarf war demnach definitiv größer als das Angebot. Aber mal ehrlich: wenn ich zuhause bleiben wöllte, wäre mir das doch schnuppe für meine Entscheidung, ob der Staat Geld für Krippen investiert. Ich kann das für mich passend finden oder nicht, aber deshalb kann ich doch für mich meine Entscheidung treffen, Ich kriege doch kein Schreiben nach Hause : wenn sie und Frau Müller Ihre Kinder nicht zu uns schicken, dann verliert Frau Schmidt ihren Job und wir haben xxxxx EUR umsonst ausgegeben ...
Aber es ist ja in der Realität so.... teilweise.... bei mir z.B. man rechnet schallen aus, Einnahmen - Ausgaben.
Verlängert daraufhin seine Elternzeit. Weil man sich eben sie Betreuung seines Kindes "leisten" kann (traurig, aber wahr) und bekommt dann den Rückschlag, dass man es auf einmal nicht mehr bekommt. Und DAS ist ne Frechheit.
Und da brauch ich mir nicht anhören "such dir nen Nebenjob, mit dem Geld rechnet man nicht, oder oder oder)
Und das ist einfach mal Fakt.
Das ist nix anderes als würde man allen anderen von heute auf morgen das Kindergeld wegnehmen.
So und ich kann nicht zu meinem AG gehen und sagen "ach, ich komm doch mal wieder". Die sind nämlich froh über Mütter, die Zuhause bleiben.
Und Antrag auf Verlängerung abgegeben, bedeutet, dass der AG dich nicht vorzeitig wieder einstellen muss! Jedenfall hier.
So und da stehen wir vor dem nächsten Problem... selbst wenn, ich würde gar keinen Krippenplatz oder eine andere Betreuung bekommen. Weil es keine Plätze gibt.
Und da ist die plötzliche Abschaffung des BG wohl genauso fehlgeplant gewesen, wie (in manchen Augen) die Einsetzung dessen.
26.07.2015 09:41
Zitat von Hoeycake:
Zitat von Anja_FFM:
Zitat von silbermarie:
Gerade durch den massiven Ausbau der Krippen wird von oben wirklich ein deutliches Signal gesetzt: Wenn wir schon Milliarden in den Ausbau investieren, dann nimm es gefälligst auch in Anspruch, alles andere ist eine Frechheit.
Zum einen: ich habe mitbekommen, wie verzweifelt Freunde, Bekannte, Kollegen einen Platz gesucht haben. Der Bedarf war demnach definitiv größer als das Angebot. Aber mal ehrlich: wenn ich zuhause bleiben wöllte, wäre mir das doch schnuppe für meine Entscheidung, ob der Staat Geld für Krippen investiert. Ich kann das für mich passend finden oder nicht, aber deshalb kann ich doch für mich meine Entscheidung treffen, Ich kriege doch kein Schreiben nach Hause : wenn sie und Frau Müller Ihre Kinder nicht zu uns schicken, dann verliert Frau Schmidt ihren Job und wir haben xxxxx EUR umsonst ausgegeben ...
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Wäre doch mal der supergau !
Mal davon abgesehen investiert der Staat das Geld sowieso nicht in die Kitas... und wer sein Kind gerne mehr als das eine Jahr zu Hause betreuen möchte, dem sollten sie auch die Möglichkeit geben. Der Kitaplatz kostet mehr Geld als die 150€ Betreuungsgeld.
Davon reden wir ja, aber das sehen die anderen ja nicht.
26.07.2015 09:45
Die Krippen werden nicht ausgebaut, damit mehr Leute sie nutzen, sondern damit mehr Leute von denen, die einen Platz brauchen, auch einen Platz bekommen.
Es wird also rein auf schon bestehende Bedürfnisse reagiert, nicht eins künstlich geschaffen.
Außerdem wird die Entscheidung, ob Krippe oder nicht, sowieso selten ideologisch gefällt. Meistens stehen wirtschaftliche Zwänge dahinter.
Wir haben hier im Haus gleich zwei Leute, die SOFORT wieder zu Hause geblieben wären, wenn es finanziell drin gewesen wäre. Wir sind beide keine Karrieremenschen und würden die Zeit mit Schnappi genießen (wobei sie uns aber was husten würde, wenn sie nicht mehr in die KiTa dürfte; währdend des Streiks war sie dauerangefressen). Dennoch konnten wir schlicht und einfach nicht auf ein Gehalt verzichten. Wir waren schon sehr dankbar über das Elterngeld, da es Schatz wenigstens ermöglicht hat, die ersten anderthalb Jahre ganz bei ihr zu bleiben. Und wir waren auch froh, mit Oma überbrücken zu können.
Selbst wenn wir die Altersvorsorge und die Bafög-Rückzahlung auf Eis gelegt hätten, selbst wenn wir unsere Ernährung auf "billig" umgestellt hätten, selbst wenn wir das Kindergeld nicht angelegt hätten - wir wären nicht ausgekommen. Egal, wie wir gerechnet haben.
Und unser Einkommen liegt leicht über dem Durchschnitt...
Edit: Sorry, zu lange formuliert, jetzt war das Thema schon weiter.
Es wird also rein auf schon bestehende Bedürfnisse reagiert, nicht eins künstlich geschaffen.
Außerdem wird die Entscheidung, ob Krippe oder nicht, sowieso selten ideologisch gefällt. Meistens stehen wirtschaftliche Zwänge dahinter.
Wir haben hier im Haus gleich zwei Leute, die SOFORT wieder zu Hause geblieben wären, wenn es finanziell drin gewesen wäre. Wir sind beide keine Karrieremenschen und würden die Zeit mit Schnappi genießen (wobei sie uns aber was husten würde, wenn sie nicht mehr in die KiTa dürfte; währdend des Streiks war sie dauerangefressen). Dennoch konnten wir schlicht und einfach nicht auf ein Gehalt verzichten. Wir waren schon sehr dankbar über das Elterngeld, da es Schatz wenigstens ermöglicht hat, die ersten anderthalb Jahre ganz bei ihr zu bleiben. Und wir waren auch froh, mit Oma überbrücken zu können.
Selbst wenn wir die Altersvorsorge und die Bafög-Rückzahlung auf Eis gelegt hätten, selbst wenn wir unsere Ernährung auf "billig" umgestellt hätten, selbst wenn wir das Kindergeld nicht angelegt hätten - wir wären nicht ausgekommen. Egal, wie wir gerechnet haben.
Und unser Einkommen liegt leicht über dem Durchschnitt...
Edit: Sorry, zu lange formuliert, jetzt war das Thema schon weiter.
26.07.2015 09:55
Zitat von Marf:
Zitat von Enfelchen:
Zitat von Tanzbär:
Zitat von Enfelchen:
...
Na und? Wieso möchtest du explizit Geld dafür haben, dass du dein eigenes Kind betreust?
Du verstehst es nicht. Es hat einfach keinen Sinn.
Ich probiere es ein letztes Mal.
Du gehst arbeiten, dein Kind wird von Frau Müller betreut. Der Staat zahlt Summe x dafür (meinetwegen 1200 Euro). Dafür kann der Staat Gelder frei machen.
Nun betreut in dem Fall Fr.Meyer dein Kind (du bist Fr Meyer ) und würdest den Staat eben "nur" 150 Euro kosten. Quasi die gleiche Arbeit, der gleiche Aufwand.
Warum aber gibt der Staat mehr Geld aus, wenn es von Fr. Müller betreut wird?
Und das war jetzt mein letzter Versuch.
Die Frau Müller betreut für 1200 Euro mehrere Kinder gleichzeitig.
Hochgerechnet bekommt sie also auch nicht mehr.Nur muss sie davon leben und erhält kein zusätzliches Kindergeld pro Kind.
Nein, Marf, 1200 Euro sind nicht der Lohn von Frau Müller, sondern die Kosten pro Kind pro Monat pro Kita, die der Staat aufwendet.
26.07.2015 09:57
Seht ihr... Durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Zwänge wird von oben ein künstlich ein Bedürfnis nach diesen Plätzen konstruiert.
Fachkräftemangel - wie kriegt man die weiblichen Fachkräfte auf den Markt ? Man kalkuliert Gehälter so, dass eins nicht ausreicht und die Frauen sich gezwungen sehen, schnell wieder arbeiten zu gehen, auch gegen ihren Willen. Durch diesen konstruierten Zwang erwächst das Bedürfnis nach Betreuungsplätzen, nicht weil so viele das pädagogisch wertvoll finden, sondern weil sie in einem Dilemma sind, das der Staat auch anders lösen könnte, aber nicht will, weil es seinen wirtschaftlichen Bedürfnissen widerspräche.
Fachkräftemangel - wie kriegt man die weiblichen Fachkräfte auf den Markt ? Man kalkuliert Gehälter so, dass eins nicht ausreicht und die Frauen sich gezwungen sehen, schnell wieder arbeiten zu gehen, auch gegen ihren Willen. Durch diesen konstruierten Zwang erwächst das Bedürfnis nach Betreuungsplätzen, nicht weil so viele das pädagogisch wertvoll finden, sondern weil sie in einem Dilemma sind, das der Staat auch anders lösen könnte, aber nicht will, weil es seinen wirtschaftlichen Bedürfnissen widerspräche.
26.07.2015 10:02
Zitat von Enfelchen:
Zitat von Hoeycake:
Zitat von Anja_FFM:
Zitat von silbermarie:
Gerade durch den massiven Ausbau der Krippen wird von oben wirklich ein deutliches Signal gesetzt: Wenn wir schon Milliarden in den Ausbau investieren, dann nimm es gefälligst auch in Anspruch, alles andere ist eine Frechheit.
Zum einen: ich habe mitbekommen, wie verzweifelt Freunde, Bekannte, Kollegen einen Platz gesucht haben. Der Bedarf war demnach definitiv größer als das Angebot. Aber mal ehrlich: wenn ich zuhause bleiben wöllte, wäre mir das doch schnuppe für meine Entscheidung, ob der Staat Geld für Krippen investiert. Ich kann das für mich passend finden oder nicht, aber deshalb kann ich doch für mich meine Entscheidung treffen, Ich kriege doch kein Schreiben nach Hause : wenn sie und Frau Müller Ihre Kinder nicht zu uns schicken, dann verliert Frau Schmidt ihren Job und wir haben xxxxx EUR umsonst ausgegeben ...
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Wäre doch mal der supergau !
Mal davon abgesehen investiert der Staat das Geld sowieso nicht in die Kitas... und wer sein Kind gerne mehr als das eine Jahr zu Hause betreuen möchte, dem sollten sie auch die Möglichkeit geben. Der Kitaplatz kostet mehr Geld als die 150€ Betreuungsgeld.
Davon reden wir ja, aber das sehen die anderen ja nicht.
Sorry, geht jetzt nicht gegen dich, sondern allgemein.
Ich finde dieses "wir" und "die anderen" gerade bei diesem Thema so fürchterlich konstruiert. Hier gab es so viel mehr als nur zwei gegensätzliche Meinungsprofile und irgendwie wird hier bei jedem Beitrag erst mal ausgelotet, ob "Freund oder Feind" und dann die Antwort unnötig patzig gegeben. Das ist sehr schade. Man zerfleischt sich gegenseitig, obwohl man doch wirklich nur das Gleiche möchte: Das beste fürs Kind und Anerkennung seiner Leistung.
Aber mal ehrlich, diese Anerkennung wird es nicht geben, wenn wir uns die nicht gegenseitig geben.
Der Staat hat sich noch nie um die Zukunft geschissen. Wenn die Kinder von heute mal wählen gehen, dann wählen sie keinen der amtierenden Herrschaften wieder. Wenn also mal zufällig was in Bildung oder Erziehung investiert wird, dann weil die Wirtschaft nach etwas schreit oder weil es ideologisch gerade ins Konzept passt. Wer sich klar machen will, was Kinder in unserer Gesellschaft wert sind, soll einfach mal eine x-beliebige Schülertoilette aufsuchen. Die werden erst renoviert, wenn sie völlig in sich zusammenfallen und das Klopapier ist so hart und dünn, dass mich fast wundert, wie selten wir E-Coli-Infektionen haben.
Gut, wahrscheinlich ist das nicht mal böswillige Missachtung der Politik. Ich nehme an, denen geht es wie uns Privatleuten auch: Es ist nicht mal genug Geld da, um die Löcher der Vergangenheit in der Gegenwart zu stopfen. Da bleibt für die Zukunft nicht mehr viel.
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Lange Rede, kurzer Sinn: Hört auf euch zu zerfleischen und künstliche Fronten aufzubauen. Künstliche Solidarität wäre deutlich sinnvoller.
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/159.gif)
26.07.2015 10:02
Zitat von silbermarie:
Seht ihr... Durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Zwänge wird von oben ein künstlich ein Bedürfnis nach diesen Plätzen konstruiert.
Fachkräftemangel - wie kriegt man die weiblichen Fachkräfte auf den Markt ? Man kalkuliert Gehälter so, dass eins nicht ausreicht und die Frauen sich gezwungen sehen, schnell wieder arbeiten zu gehen, auch gegen ihren Willen. Durch diesen konstruierten Zwang erwächst das Bedürfnis nach Betreuungsplätzen, nicht weil so viele das pädagogisch wertvoll finden, sondern weil sie in einem Dilemma sind, das der Staat auch anders lösen könnte, aber nicht will, weil es seinen wirtschaftlichen Bedürfnissen widerspräche.
Aber der Staat bezahlt pro Kind mehr Euros für den Kitaplatz + Lohn der Erzieher als das sie den Eltern das Betreuungsgeld geben würden. Hier wird einfach am falschen Platz gespart. Und selbst die, die "gezwungener Maßen" wieder arbeiten gehn müssten, aber gar keine Kitaplätze frei sind zu Hause bleiben müssen und dann jeden Cent 3x umdrehen.
26.07.2015 10:04
Zitat von silbermarie:
Seht ihr... Durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Zwänge wird von oben ein künstlich ein Bedürfnis nach diesen Plätzen konstruiert.
Fachkräftemangel - wie kriegt man die weiblichen Fachkräfte auf den Markt ? Man kalkuliert Gehälter so, dass eins nicht ausreicht und die Frauen sich gezwungen sehen, schnell wieder arbeiten zu gehen, auch gegen ihren Willen. Durch diesen konstruierten Zwang erwächst das Bedürfnis nach Betreuungsplätzen, nicht weil so viele das pädagogisch wertvoll finden, sondern weil sie in einem Dilemma sind, das der Staat auch anders lösen könnte, aber nicht will, weil es seinen wirtschaftlichen Bedürfnissen widerspräche.
Dann schaffen wir das derzeitige wirtschaftssystem ab,setzen staatlich festgesetzte Löhne ein? Lasen staatlich alles lebensnotwenidge subventionieren, um somit die Kosten für einen Mindestlebensstandard so niedrig zu halten, dass eine Person immer die Familie ernähren kann?
26.07.2015 10:05
Zitat von silbermarie:
Seht ihr... Durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Zwänge wird von oben ein künstlich ein Bedürfnis nach diesen Plätzen konstruiert.
Fachkräftemangel - wie kriegt man die weiblichen Fachkräfte auf den Markt ? Man kalkuliert Gehälter so, dass eins nicht ausreicht und die Frauen sich gezwungen sehen, schnell wieder arbeiten zu gehen, auch gegen ihren Willen. Durch diesen konstruierten Zwang erwächst das Bedürfnis nach Betreuungsplätzen, nicht weil so viele das pädagogisch wertvoll finden, sondern weil sie in einem Dilemma sind, das der Staat auch anders lösen könnte, aber nicht will, weil es seinen wirtschaftlichen Bedürfnissen widerspräche.
Die gesellschaftlichen Zwänge sehe ich nicht. Wirklich nicht. Ich bin jetzt hier im dritten Bundesland und das klassische Modell ist immer noch überall das Gängigste und ideologisch Verbreitetste.
Und die wirtschaftlichen Zwänge sind doch nicht konstruiert. Sie sind da. Ganz mit oder ohne Politik.
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/110.gif)
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