Marie zwischen Kind, Ehe, Beruf und Haushalt
06.10.2024 18:36
Zitat von Marie2010:Also ich versteh das völlig, ging mir auch so mit dem vorigen Job.
Zitat von Traumtänzerin84:
Könntest du eine Umschulung machen?
Habe ich auch überlegt. Aber das Ding ist, eigentlich mag ich meinen Beruf ja. Ich arbeite gern im Büro.
Es ist halt so, dass ich in meinem jetzigen Job 2 1/2 Stunden jeden Tag telefonieren muss. Also es kommt wirklich ein Gespräch nach dem anderen rein. Ich bin aber eigentlich eher introvertiert und dieses telefonieren macht mich krank. Weil halt auch ein unheimlicher Druck damit verbunden ist. Man muss unheimlich viel wissen, manches ändert sich ständig, man muss immer quasi sofort eine Lösung parat haben usw. Es gab Zeiten, da habe ich kaum geschlafen und bin jeden Morgen heulend zur Arbeit, weil ich dachte, ich schaffe das keinen weiteren Tag. Aber ich habe immer weiter gemacht, weil ich nicht als "zu faul" oder als "schwierig" hingestellt werden wollte. Und damit habe ich zu einem nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen, dass ich depressiv wurde.
Als ich das zweite Mal in der Klinik war, hatte mir die Psychologin dort nahegelegt mir etwas anderes zu suchen. Aber ich habe es nicht gemacht. Nachdem ich dann letztes Jahr wieder in der Klinik war, hatte ich meinem Chef gesagt, dass ich das nicht mehr kann. Der Werksarzt hat mir auch sofort eine Bescheinigung ausgestellt, dass ich vom Telefon freigestellt bin. Ich habe dann andere Arbeit gemacht, aber es war klar, dass ich nicht in der Abteilung bleiben kann. Der Betriebsrat und das Personalwesen haben große Töne gespuckt und meinten das wär kein Problem. Das kriegen wir schon hin und sie unterstützen mich ja auch. Was seit April von denen kam? Gar nichts! Ach doch, ein Anruf, welche Tätigkeit mir den vorschwebt und das Versprechen die Augen offen zu halten. Das war im Juni. Seitdem kam nix mehr. Ich lese zweimal täglich die internen Stellenanzeigen. Und hatte mich bei manchen Stellen auch näher erkundigt. Aber entweder erfülle ich die Voraussetzungen (z.B. Studium) nicht oder es ist auch wieder mit 2 bis 3 Stunden Telefon.
Jetzt kam von meinem Teamleiter die Info, dass die Abteilung unterbesetzt ist, und ich dann eben bald wieder telefonieren muss. Ich kann das nachvollziehen, aber mein Körper reagiert schon wieder mit Schlaflosigkeit, Grübelei, Freudlosigkeit, Heulerei usw. Ich will arbeiten, aber ich will keinen Job, der mich wieder in die Depression treibt. Das versteht nur keiner.
Ich habe sogar schon mal eine Therapie gemacht wegen dieser Panik vor der Telefonie. Naja, sieht man ja, was die gebracht hat.
Ich kann zum Werksarzt gehen und versuchen wieder eine Bescheinigung zu bekommen. Aber dann bin ich bei allen unten durch. Es sehen alle nur, dass es mir doch wieder gut geht. Dass das auch daran liegt, dass ich aktuell eben NICHT telefonieren muss, checken die nicht. Die denken, ich habe einfach nur keine Lust. Ich wünschte, es wäre so einfach.
Es gibt in der Firma Abteilungen, die passen würden. Aber da ist nix frei. Es ist ein Unternehmen mit über 7000 Mitarbeitern in ganz Deutschland. Der Standort an dem ich arbeite ist riesig. Da sollte es doch irgendwie möglich sein, was passendes zu finden...sollte man meinen.
Sollte man meinen, ja leider.... doof, ich drück dir die Daumen, dass sich eine Lösung findet :/
06.10.2024 19:24
Zitat von Traumtänzerin84:
Zitat von Marie2010:Also ich versteh das völlig, ging mir auch so mit dem vorigen Job.
Zitat von Traumtänzerin84:
Könntest du eine Umschulung machen?
Habe ich auch überlegt. Aber das Ding ist, eigentlich mag ich meinen Beruf ja. Ich arbeite gern im Büro.
Es ist halt so, dass ich in meinem jetzigen Job 2 1/2 Stunden jeden Tag telefonieren muss. Also es kommt wirklich ein Gespräch nach dem anderen rein. Ich bin aber eigentlich eher introvertiert und dieses telefonieren macht mich krank. Weil halt auch ein unheimlicher Druck damit verbunden ist. Man muss unheimlich viel wissen, manches ändert sich ständig, man muss immer quasi sofort eine Lösung parat haben usw. Es gab Zeiten, da habe ich kaum geschlafen und bin jeden Morgen heulend zur Arbeit, weil ich dachte, ich schaffe das keinen weiteren Tag. Aber ich habe immer weiter gemacht, weil ich nicht als "zu faul" oder als "schwierig" hingestellt werden wollte. Und damit habe ich zu einem nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen, dass ich depressiv wurde.
Als ich das zweite Mal in der Klinik war, hatte mir die Psychologin dort nahegelegt mir etwas anderes zu suchen. Aber ich habe es nicht gemacht. Nachdem ich dann letztes Jahr wieder in der Klinik war, hatte ich meinem Chef gesagt, dass ich das nicht mehr kann. Der Werksarzt hat mir auch sofort eine Bescheinigung ausgestellt, dass ich vom Telefon freigestellt bin. Ich habe dann andere Arbeit gemacht, aber es war klar, dass ich nicht in der Abteilung bleiben kann. Der Betriebsrat und das Personalwesen haben große Töne gespuckt und meinten das wär kein Problem. Das kriegen wir schon hin und sie unterstützen mich ja auch. Was seit April von denen kam? Gar nichts! Ach doch, ein Anruf, welche Tätigkeit mir den vorschwebt und das Versprechen die Augen offen zu halten. Das war im Juni. Seitdem kam nix mehr. Ich lese zweimal täglich die internen Stellenanzeigen. Und hatte mich bei manchen Stellen auch näher erkundigt. Aber entweder erfülle ich die Voraussetzungen (z.B. Studium) nicht oder es ist auch wieder mit 2 bis 3 Stunden Telefon.
Jetzt kam von meinem Teamleiter die Info, dass die Abteilung unterbesetzt ist, und ich dann eben bald wieder telefonieren muss. Ich kann das nachvollziehen, aber mein Körper reagiert schon wieder mit Schlaflosigkeit, Grübelei, Freudlosigkeit, Heulerei usw. Ich will arbeiten, aber ich will keinen Job, der mich wieder in die Depression treibt. Das versteht nur keiner.
Ich habe sogar schon mal eine Therapie gemacht wegen dieser Panik vor der Telefonie. Naja, sieht man ja, was die gebracht hat.
Ich kann zum Werksarzt gehen und versuchen wieder eine Bescheinigung zu bekommen. Aber dann bin ich bei allen unten durch. Es sehen alle nur, dass es mir doch wieder gut geht. Dass das auch daran liegt, dass ich aktuell eben NICHT telefonieren muss, checken die nicht. Die denken, ich habe einfach nur keine Lust. Ich wünschte, es wäre so einfach.
Es gibt in der Firma Abteilungen, die passen würden. Aber da ist nix frei. Es ist ein Unternehmen mit über 7000 Mitarbeitern in ganz Deutschland. Der Standort an dem ich arbeite ist riesig. Da sollte es doch irgendwie möglich sein, was passendes zu finden...sollte man meinen.
Sollte man meinen, ja leider.... doof, ich drück dir die Daumen, dass sich eine Lösung findet :/
Leider ist man - vorallem in großen Unternehmen - recht schnell austauschbar.
06.10.2024 20:18
Huhu,
ich antworte jetzt gesammelt auf das, was ich die letzten Tage verfolgt habe.
Pilze. Ich find das echt cool, wenn sich da jemand richtig gut auskennt. Unser ehemaliger Nachbar hat das auch jahrelang gemacht. Letztes Jahr bekam meine Mutter wieder einen Korb voll Champignons. Mir war das zu heikel, meine Mutter hat mich am Telefon noch gescholten, dass ich keine abnehme, weil ich ja "immer Angst schüren muss".
Leider wurde es dann kurzzeitig gar nicht mehr lustig, weil meine Schwägerin am selben Abend angefangen hat zu spucken und massiv Bauchweh bekam. Ich war wieder diejenige die rumgefaucht hat, warum sie nicht schon im Krankenhaus ist... und das Ende vom Lied war, dass unter all den Champignons, die noch nicht gegessen waren, tatsächlich noch ein Doppelgänger drin war. Da man erst vom Knollenblätterpilz ausging wurde aus der einstündig entfernten Uniklinik ein Experte einbestellt. Es war dann zum Glück "nur" der harmlosere Doppelgänger, aber auch der hat schon zu schweren Vergiftungserscheinungen geführt. Diesen hätte man übrigens nur bei einem Längsschnitt vom normalen Champignon erkennen können.
Aber ganz ehrlich, wenn man bereits spuckt und Bauchweh hat, kannst eigentlich nur noch beten. Ist das Gift erstmal im Kreislauf hilft manchmal nur noch eine schnelle Lebertransplantation. Und die muss greifbar sein. Manchen Menschen (meine Familie inklusive) ist gar nicht bewusst, wie gefährlich das werden kann. Aber ich bin ja eh der Angstschürer. Ist nicht auf deinen Mann gemünzt. Aber ich bin seit der Geschichte nur noch bei den Supermarkt-Champignons. Kein Mensch bringt mich dazu, selbstgesammeltes zu essen.
Deine Arbeit. Ganz ehrlich, du hast so einen enorm schweren Weg hinter dir. Vor zwei(?) Jahren dachte ich hier noch bei jedem tagelangen Fehlen von dir, dass es vllt arg böse ausgegangen ist. Du hast uns da echt in Atem gehalten, von deiner Familie ganz zu schweigen natürlich. Du hast dermaßen gelitten und jetzt geht es dir verhältnismäßig wieder so super. Das ist doch keine einzige Arbeit wert. Und da es sich "nur" um eine Bürostelle handelt muss da doch was anderes zu finden sein. Versteh mich nicht falsch, ich will den Beruf nicht abwerten, ich meine damit, dass es in jedem Betrieb Bürostellen gibt. Anders als Hochschulprofessor oder meinetwegen Kaminfeger, da könnte es ohne Flexibilität schwierig werden.
Ist die Firma denn sooo super, dass du da auf keinen Fall weg möchtest? Magst du gar nicht telefonieren oder erdrückt dich nur die Masse und die Art von Telefongesprächen? Ich hasse telefonieren übrigens auch. Ich habs auf der Arbeit auch immer gehasst. Klar, mit der Zeit hat man sich dran gewöhnt mit den Verlagen zu telefonieren. Aber schon die dahingeworfene Aufgabe "Telefonier bitte kurz mit Autor XY, wegen XX"... hab ich gemacht, aber Herzrasen hatte ich immer. Ich mags einfach nicht. Ich mags auch privat nicht. Ich HASSE Telefone. Für was gibt es denn WhatsApp und E-mail?
Tochter: Ich glaube, da warst du kurz aber auch sehr empfindlich. Teenies machen sowas mal. Denk dir dabei nicht zu viel.
Und an eurer Beziehung kannst du immer noch arbeiten. Dir geht es besser, sie hat natürlich auch sehr gelitten. Vielleicht dachte sie auch mal, dass du dich doch einfach zusammenreißen sollst (von außen betrachtet gibt es solche Gedanken sicherlich). Macht doch was schönes zusammen. Einen Mama-Tochter-Tag. Das lohnt sich immer.
ich antworte jetzt gesammelt auf das, was ich die letzten Tage verfolgt habe.
Pilze. Ich find das echt cool, wenn sich da jemand richtig gut auskennt. Unser ehemaliger Nachbar hat das auch jahrelang gemacht. Letztes Jahr bekam meine Mutter wieder einen Korb voll Champignons. Mir war das zu heikel, meine Mutter hat mich am Telefon noch gescholten, dass ich keine abnehme, weil ich ja "immer Angst schüren muss".
Leider wurde es dann kurzzeitig gar nicht mehr lustig, weil meine Schwägerin am selben Abend angefangen hat zu spucken und massiv Bauchweh bekam. Ich war wieder diejenige die rumgefaucht hat, warum sie nicht schon im Krankenhaus ist... und das Ende vom Lied war, dass unter all den Champignons, die noch nicht gegessen waren, tatsächlich noch ein Doppelgänger drin war. Da man erst vom Knollenblätterpilz ausging wurde aus der einstündig entfernten Uniklinik ein Experte einbestellt. Es war dann zum Glück "nur" der harmlosere Doppelgänger, aber auch der hat schon zu schweren Vergiftungserscheinungen geführt. Diesen hätte man übrigens nur bei einem Längsschnitt vom normalen Champignon erkennen können.
Aber ganz ehrlich, wenn man bereits spuckt und Bauchweh hat, kannst eigentlich nur noch beten. Ist das Gift erstmal im Kreislauf hilft manchmal nur noch eine schnelle Lebertransplantation. Und die muss greifbar sein. Manchen Menschen (meine Familie inklusive) ist gar nicht bewusst, wie gefährlich das werden kann. Aber ich bin ja eh der Angstschürer. Ist nicht auf deinen Mann gemünzt. Aber ich bin seit der Geschichte nur noch bei den Supermarkt-Champignons. Kein Mensch bringt mich dazu, selbstgesammeltes zu essen.
Deine Arbeit. Ganz ehrlich, du hast so einen enorm schweren Weg hinter dir. Vor zwei(?) Jahren dachte ich hier noch bei jedem tagelangen Fehlen von dir, dass es vllt arg böse ausgegangen ist. Du hast uns da echt in Atem gehalten, von deiner Familie ganz zu schweigen natürlich. Du hast dermaßen gelitten und jetzt geht es dir verhältnismäßig wieder so super. Das ist doch keine einzige Arbeit wert. Und da es sich "nur" um eine Bürostelle handelt muss da doch was anderes zu finden sein. Versteh mich nicht falsch, ich will den Beruf nicht abwerten, ich meine damit, dass es in jedem Betrieb Bürostellen gibt. Anders als Hochschulprofessor oder meinetwegen Kaminfeger, da könnte es ohne Flexibilität schwierig werden.
Ist die Firma denn sooo super, dass du da auf keinen Fall weg möchtest? Magst du gar nicht telefonieren oder erdrückt dich nur die Masse und die Art von Telefongesprächen? Ich hasse telefonieren übrigens auch. Ich habs auf der Arbeit auch immer gehasst. Klar, mit der Zeit hat man sich dran gewöhnt mit den Verlagen zu telefonieren. Aber schon die dahingeworfene Aufgabe "Telefonier bitte kurz mit Autor XY, wegen XX"... hab ich gemacht, aber Herzrasen hatte ich immer. Ich mags einfach nicht. Ich mags auch privat nicht. Ich HASSE Telefone. Für was gibt es denn WhatsApp und E-mail?
Tochter: Ich glaube, da warst du kurz aber auch sehr empfindlich. Teenies machen sowas mal. Denk dir dabei nicht zu viel.
Und an eurer Beziehung kannst du immer noch arbeiten. Dir geht es besser, sie hat natürlich auch sehr gelitten. Vielleicht dachte sie auch mal, dass du dich doch einfach zusammenreißen sollst (von außen betrachtet gibt es solche Gedanken sicherlich). Macht doch was schönes zusammen. Einen Mama-Tochter-Tag. Das lohnt sich immer.
06.10.2024 20:48
Zitat von Alaska:
Huhu,
ich antworte jetzt gesammelt auf das, was ich die letzten Tage verfolgt habe.
Pilze. Ich find das echt cool, wenn sich da jemand richtig gut auskennt. Unser ehemaliger Nachbar hat das auch jahrelang gemacht. Letztes Jahr bekam meine Mutter wieder einen Korb voll Champignons. Mir war das zu heikel, meine Mutter hat mich am Telefon noch gescholten, dass ich keine abnehme, weil ich ja "immer Angst schüren muss".
Leider wurde es dann kurzzeitig gar nicht mehr lustig, weil meine Schwägerin am selben Abend angefangen hat zu spucken und massiv Bauchweh bekam. Ich war wieder diejenige die rumgefaucht hat, warum sie nicht schon im Krankenhaus ist... und das Ende vom Lied war, dass unter all den Champignons, die noch nicht gegessen waren, tatsächlich noch ein Doppelgänger drin war. Da man erst vom Knollenblätterpilz ausging wurde aus der einstündig entfernten Uniklinik ein Experte einbestellt. Es war dann zum Glück "nur" der harmlosere Doppelgänger, aber auch der hat schon zu schweren Vergiftungserscheinungen geführt. Diesen hätte man übrigens nur bei einem Längsschnitt vom normalen Champignon erkennen können.
Aber ganz ehrlich, wenn man bereits spuckt und Bauchweh hat, kannst eigentlich nur noch beten. Ist das Gift erstmal im Kreislauf hilft manchmal nur noch eine schnelle Lebertransplantation. Und die muss greifbar sein. Manchen Menschen (meine Familie inklusive) ist gar nicht bewusst, wie gefährlich das werden kann. Aber ich bin ja eh der Angstschürer. Ist nicht auf deinen Mann gemünzt. Aber ich bin seit der Geschichte nur noch bei den Supermarkt-Champignons. Kein Mensch bringt mich dazu, selbstgesammeltes zu essen.
Deine Arbeit. Ganz ehrlich, du hast so einen enorm schweren Weg hinter dir. Vor zwei(?) Jahren dachte ich hier noch bei jedem tagelangen Fehlen von dir, dass es vllt arg böse ausgegangen ist. Du hast uns da echt in Atem gehalten, von deiner Familie ganz zu schweigen natürlich. Du hast dermaßen gelitten und jetzt geht es dir verhältnismäßig wieder so super. Das ist doch keine einzige Arbeit wert. Und da es sich "nur" um eine Bürostelle handelt muss da doch was anderes zu finden sein. Versteh mich nicht falsch, ich will den Beruf nicht abwerten, ich meine damit, dass es in jedem Betrieb Bürostellen gibt. Anders als Hochschulprofessor oder meinetwegen Kaminfeger, da könnte es ohne Flexibilität schwierig werden.
Ist die Firma denn sooo super, dass du da auf keinen Fall weg möchtest? Magst du gar nicht telefonieren oder erdrückt dich nur die Masse und die Art von Telefongesprächen? Ich hasse telefonieren übrigens auch. Ich habs auf der Arbeit auch immer gehasst. Klar, mit der Zeit hat man sich dran gewöhnt mit den Verlagen zu telefonieren. Aber schon die dahingeworfene Aufgabe "Telefonier bitte kurz mit Autor XY, wegen XX"... hab ich gemacht, aber Herzrasen hatte ich immer. Ich mags einfach nicht. Ich mags auch privat nicht. Ich HASSE Telefone. Für was gibt es denn WhatsApp und E-mail?
Tochter: Ich glaube, da warst du kurz aber auch sehr empfindlich. Teenies machen sowas mal. Denk dir dabei nicht zu viel.
Und an eurer Beziehung kannst du immer noch arbeiten. Dir geht es besser, sie hat natürlich auch sehr gelitten. Vielleicht dachte sie auch mal, dass du dich doch einfach zusammenreißen sollst (von außen betrachtet gibt es solche Gedanken sicherlich). Macht doch was schönes zusammen. Einen Mama-Tochter-Tag. Das lohnt sich immer.
Oha, heftige Sache mit den Pilzen!
Mein Mann prüft jeden Pilz doppelt und dreifach und es kommt nur mit, was 100%ig sicher ist.
Ja, einerseits ist es "nur" ein Bürojob und da sollte auch anderswo was zu finden sein. Andererseits verdiene ich, mit nur 25 Stunden die Woche, viel Geld. Anderswo müsste ich dafür Vollzeit arbeiten. Dann Urlaubsgeld und Sonderzahlungen, betriebliche Altersvorsorge, finanzielle Unterstützung bei Brillen, Zähnen, Heilpraktiker und vielem mehr. Also, das Unternehmen bietet schon einiges. Ich werde gucken müssen, wie weit ich gehen kann, bevor ich das alles aufgebe.
Ich mag einfach nicht telefonieren. Alles was geht, erledige ich per Mail. Also, MAL ein Anruf ist ok. Früher hatte ich Jobs, da hat jeden Tag ein- oder zweimal oder auch mal tagelang gar nicht das Telefon geklingelt. Das war perfekt.
Die Sache mit meiner Tochter hat sich wieder beruhigt. Das war wirklich nur diese eine Situation.
06.10.2024 20:49
Zitat von Mojito:
Zitat von Traumtänzerin84:
Zitat von Marie2010:Also ich versteh das völlig, ging mir auch so mit dem vorigen Job.
Zitat von Traumtänzerin84:
Könntest du eine Umschulung machen?
Habe ich auch überlegt. Aber das Ding ist, eigentlich mag ich meinen Beruf ja. Ich arbeite gern im Büro.
Es ist halt so, dass ich in meinem jetzigen Job 2 1/2 Stunden jeden Tag telefonieren muss. Also es kommt wirklich ein Gespräch nach dem anderen rein. Ich bin aber eigentlich eher introvertiert und dieses telefonieren macht mich krank. Weil halt auch ein unheimlicher Druck damit verbunden ist. Man muss unheimlich viel wissen, manches ändert sich ständig, man muss immer quasi sofort eine Lösung parat haben usw. Es gab Zeiten, da habe ich kaum geschlafen und bin jeden Morgen heulend zur Arbeit, weil ich dachte, ich schaffe das keinen weiteren Tag. Aber ich habe immer weiter gemacht, weil ich nicht als "zu faul" oder als "schwierig" hingestellt werden wollte. Und damit habe ich zu einem nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen, dass ich depressiv wurde.
Als ich das zweite Mal in der Klinik war, hatte mir die Psychologin dort nahegelegt mir etwas anderes zu suchen. Aber ich habe es nicht gemacht. Nachdem ich dann letztes Jahr wieder in der Klinik war, hatte ich meinem Chef gesagt, dass ich das nicht mehr kann. Der Werksarzt hat mir auch sofort eine Bescheinigung ausgestellt, dass ich vom Telefon freigestellt bin. Ich habe dann andere Arbeit gemacht, aber es war klar, dass ich nicht in der Abteilung bleiben kann. Der Betriebsrat und das Personalwesen haben große Töne gespuckt und meinten das wär kein Problem. Das kriegen wir schon hin und sie unterstützen mich ja auch. Was seit April von denen kam? Gar nichts! Ach doch, ein Anruf, welche Tätigkeit mir den vorschwebt und das Versprechen die Augen offen zu halten. Das war im Juni. Seitdem kam nix mehr. Ich lese zweimal täglich die internen Stellenanzeigen. Und hatte mich bei manchen Stellen auch näher erkundigt. Aber entweder erfülle ich die Voraussetzungen (z.B. Studium) nicht oder es ist auch wieder mit 2 bis 3 Stunden Telefon.
Jetzt kam von meinem Teamleiter die Info, dass die Abteilung unterbesetzt ist, und ich dann eben bald wieder telefonieren muss. Ich kann das nachvollziehen, aber mein Körper reagiert schon wieder mit Schlaflosigkeit, Grübelei, Freudlosigkeit, Heulerei usw. Ich will arbeiten, aber ich will keinen Job, der mich wieder in die Depression treibt. Das versteht nur keiner.
Ich habe sogar schon mal eine Therapie gemacht wegen dieser Panik vor der Telefonie. Naja, sieht man ja, was die gebracht hat.
Ich kann zum Werksarzt gehen und versuchen wieder eine Bescheinigung zu bekommen. Aber dann bin ich bei allen unten durch. Es sehen alle nur, dass es mir doch wieder gut geht. Dass das auch daran liegt, dass ich aktuell eben NICHT telefonieren muss, checken die nicht. Die denken, ich habe einfach nur keine Lust. Ich wünschte, es wäre so einfach.
Es gibt in der Firma Abteilungen, die passen würden. Aber da ist nix frei. Es ist ein Unternehmen mit über 7000 Mitarbeitern in ganz Deutschland. Der Standort an dem ich arbeite ist riesig. Da sollte es doch irgendwie möglich sein, was passendes zu finden...sollte man meinen.
Sollte man meinen, ja leider.... doof, ich drück dir die Daumen, dass sich eine Lösung findet :/
Leider ist man - vorallem in großen Unternehmen - recht schnell austauschbar.
Das stimmt. Man ist nicht mehr als eine Personalnummer.
07.10.2024 07:26
Unser Bücherregal hat gestern eine Erweiterung bekommen. Jetzt kann ich noch mehr Bücher kaufen.
07.10.2024 07:29
Es gibt nie genug Bücher, nur zu wenig Regale
Sieht gut aus
Sieht gut aus
07.10.2024 07:36
Zitat von Traumtänzerin84:
Es gibt nie genug Bücher, nur zu wenig Regale
Sieht gut aus
Das stimmt.
Allerdings ist der Raum dann jetzt auch voll.
Ich schätze, ich muss meiner Tochter sagen, dass sie mit 18 ausziehen muss. Ich brauche ihr Zimmer.
07.10.2024 08:26
Zitat von Traumtänzerin84:
Alternativ kann ich ihr noch anbieten in mein Arbeitszimmer im Keller zu ziehen.
07.10.2024 09:50
Ich würde mir wieder vom Werksarzt einen Schein holen, dass du nicht telefonieren kannst. Warum sollst du Rücksicht nehmen, wenn sie es auch nicht tun? Entweder sie setzen dich dann adäquat ein oder kündigen dich. Dann kannst du aber wenigstens mehr rausholen, als wenn du dir was neues suchst. Und du sagtest ja da arbeiten soviele Menschen. Wo ein Wille ist, kann der Arbeitgeber doch bestimmt was machen. Manche muss man nur leider dazu zwingen. Daher hol dir den Schein!
Und bei blöden Sprüchen, Knall denen am Kopf: ihr wärt nicht fast gestorben, ich habe gekämpft, wollt ihr euch wirklich anmaßen darüber zu urteilen, was mich krank macht?
Und bei blöden Sprüchen, Knall denen am Kopf: ihr wärt nicht fast gestorben, ich habe gekämpft, wollt ihr euch wirklich anmaßen darüber zu urteilen, was mich krank macht?
07.10.2024 09:55
Zitat von Alaska:
Huhu,
ich antworte jetzt gesammelt auf das, was ich die letzten Tage verfolgt habe.
Pilze. Ich find das echt cool, wenn sich da jemand richtig gut auskennt. Unser ehemaliger Nachbar hat das auch jahrelang gemacht. Letztes Jahr bekam meine Mutter wieder einen Korb voll Champignons. Mir war das zu heikel, meine Mutter hat mich am Telefon noch gescholten, dass ich keine abnehme, weil ich ja "immer Angst schüren muss".
Leider wurde es dann kurzzeitig gar nicht mehr lustig, weil meine Schwägerin am selben Abend angefangen hat zu spucken und massiv Bauchweh bekam. Ich war wieder diejenige die rumgefaucht hat, warum sie nicht schon im Krankenhaus ist... und das Ende vom Lied war, dass unter all den Champignons, die noch nicht gegessen waren, tatsächlich noch ein Doppelgänger drin war. Da man erst vom Knollenblätterpilz ausging wurde aus der einstündig entfernten Uniklinik ein Experte einbestellt. Es war dann zum Glück "nur" der harmlosere Doppelgänger, aber auch der hat schon zu schweren Vergiftungserscheinungen geführt. Diesen hätte man übrigens nur bei einem Längsschnitt vom normalen Champignon erkennen können.
Aber ganz ehrlich, wenn man bereits spuckt und Bauchweh hat, kannst eigentlich nur noch beten. Ist das Gift erstmal im Kreislauf hilft manchmal nur noch eine schnelle Lebertransplantation. Und die muss greifbar sein. Manchen Menschen (meine Familie inklusive) ist gar nicht bewusst, wie gefährlich das werden kann. Aber ich bin ja eh der Angstschürer. Ist nicht auf deinen Mann gemünzt. Aber ich bin seit der Geschichte nur noch bei den Supermarkt-Champignons. Kein Mensch bringt mich dazu, selbstgesammeltes zu essen.
Deine Arbeit. Ganz ehrlich, du hast so einen enorm schweren Weg hinter dir. Vor zwei(?) Jahren dachte ich hier noch bei jedem tagelangen Fehlen von dir, dass es vllt arg böse ausgegangen ist. Du hast uns da echt in Atem gehalten, von deiner Familie ganz zu schweigen natürlich. Du hast dermaßen gelitten und jetzt geht es dir verhältnismäßig wieder so super. Das ist doch keine einzige Arbeit wert. Und da es sich "nur" um eine Bürostelle handelt muss da doch was anderes zu finden sein. Versteh mich nicht falsch, ich will den Beruf nicht abwerten, ich meine damit, dass es in jedem Betrieb Bürostellen gibt. Anders als Hochschulprofessor oder meinetwegen Kaminfeger, da könnte es ohne Flexibilität schwierig werden.
Ist die Firma denn sooo super, dass du da auf keinen Fall weg möchtest? Magst du gar nicht telefonieren oder erdrückt dich nur die Masse und die Art von Telefongesprächen? Ich hasse telefonieren übrigens auch. Ich habs auf der Arbeit auch immer gehasst. Klar, mit der Zeit hat man sich dran gewöhnt mit den Verlagen zu telefonieren. Aber schon die dahingeworfene Aufgabe "Telefonier bitte kurz mit Autor XY, wegen XX"... hab ich gemacht, aber Herzrasen hatte ich immer. Ich mags einfach nicht. Ich mags auch privat nicht. Ich HASSE Telefone. Für was gibt es denn WhatsApp und E-mail?
Tochter: Ich glaube, da warst du kurz aber auch sehr empfindlich. Teenies machen sowas mal. Denk dir dabei nicht zu viel.
Und an eurer Beziehung kannst du immer noch arbeiten. Dir geht es besser, sie hat natürlich auch sehr gelitten. Vielleicht dachte sie auch mal, dass du dich doch einfach zusammenreißen sollst (von außen betrachtet gibt es solche Gedanken sicherlich). Macht doch was schönes zusammen. Einen Mama-Tochter-Tag. Das lohnt sich immer.
Ich gehöre übrigens auch zu den Menschen, die überhaupt nicht gern telefonieren. Eine besondere Abneigung habe ich dagegen bei Ärzten anzurufen... Und so kommt es, dass ich völlig unproblematisch bereits einen Termin für die Krebsvorsorge im Dezember habe, weil ich den online buchen kann, aber es immer noch vor mir her schiebe beim Zahnarzt anzurufen (die Vorsorge wäre eigentlich jetzt im Oktober fällig). Und ich habe keine Angst vorm Zahnarzt, nur der Anruf ist mir unangenehm. Ich bin auch sehr unzufrieden mit meinem Zahnarzt und geb ihm jetzt eine letzte Chance, bevor ich wechsel, das motiviert natürlich auch nicht gerade sich da zu melden, aber grundsätzlich habe ich keine Probleme mit Zahnärzten. Ich sollte da heute anrufen *es auf die to Do Liste schreibt*
07.10.2024 09:57
Zitat von Traumtänzerin84:
Es gibt nie genug Bücher, nur zu wenig Regale
Sieht gut aus
Das kann ich bestätigen, wir müssen auch noch eins aufbauen, damit die letzten Bücherstapel aus dem Keller verschwinden
07.10.2024 10:40
Das Bücherregal sieht sehr hübsch aus , gefällt mir. Wo hast du das her? Gekauft? Selber gebaut? Ich bzw mein Mann überlegen uns auch schon seit geraumer Zeit ein Bücherregal zu kaufen oder selber zu bauen. Mein Mann und ich lesen viel und dann kommen noch die Bilderbücher des kleinen dazu, sodass unser Schrank wo wir die Bücher zur Zeit aufbewahren schon fast voll ist
07.10.2024 13:13
Zitat von Südmom99:
Das Bücherregal sieht sehr hübsch aus , gefällt mir. Wo hast du das her? Gekauft? Selber gebaut? Ich bzw mein Mann überlegen uns auch schon seit geraumer Zeit ein Bücherregal zu kaufen oder selber zu bauen. Mein Mann und ich lesen viel und dann kommen noch die Bilderbücher des kleinen dazu, sodass unser Schrank wo wir die Bücher zur Zeit aufbewahren schon fast voll ist
Das Regal ist von Baur. Heißt, glaube ich, Sören.
Im Wohnzimmer haben wir das in Kiefer.
- Dieses Thema wurde 100 mal gemerkt