Marie zwischen Kind, Ehe, Beruf und Haushalt
30.06.2022 16:57
Zitat von Marie2010:
Die Polizei war gerade hier. Juchhu! find ich gut (nimms mir nicht übel)
Zwangseinweisung konnte ich abwenden. Find ich nicht gut :/
Soll morgen zum Arzt und mich von dem einweisen lassen. Jippie! Find ich richtig, mach das bitte auch
30.06.2022 17:05
Zitat von Marie2010:
Zitat von DieW:
Puh!
Also ein angekündigten Suizid lässt einen ja doch nicht kalt!
Vielleicht solltest Du doch noch mal über einen Aufenthalt in einer "stinknormalen"Psychatrie nachdenken.
Es kann einfach nicht sein,dass es keine Therapie für Dich geben soll.
Und Du bist nicht alleine .Ein Suizid hat auch Einfluss auf das Leben Deiner Tochter!
Das solltest Du bei all Deinem Leid nicht vergessen.
Ich hoffe,es gibt schnell gute Hilfe für Dich!
Eine schwer depressive Mutter, die nichts mehr fühlt, hat auch Einfluss auf ihr Leben.
Sie ist so oder so gestraft.
Ich lese hier schon ne ganze Weile mit, ich bin nur nicht so die aktive Schreiberin. Aber hier an dieser Stelle muss ich jetzt mal aus meiner stillen Ecke springen.
Als Tochter einer Mutter die sich das Leben erfolgreich genommen hat, möchte ich dir jetzt doch mal schreiben und dich wissen lassen, dass dies das schrecklichsten Erlebniss meines Lebens war, bzw immer noch ist. Und glaub mir ich hab schon einiges in Leben erlebt. Ich stand schon vor dem nix hab durch einen Brand alles verloren was ich hatte, wir hatten nur noch das was wir am Leib getragen haben, alles egal im Vergleich zu der Ohnmacht die ich noch heute empfinde wenn ich an meine Mutter denke.
Mittlerweile ist es fast 6 Jahre her und ich habe noch heute die Worte meiner Schwester im Ohr, die meine Mutter fand und in ihrer Panik als erstes mich anrief. Du kannst dir nicht vorstellen was Kinder durchmachen, die ihre Mutter so sehen müssen, dann wie es ist das Trümmerfeld zu beseitigen, dass danach über bleibt. Die Spurensuche nach dem Warum, die Selbstvorwürfe, die man sich jahrelang macht, die dich fast selbst um den Verstand bringen. Kannst du dir vorstellen wie es ist eine Beerdigung für die eigene Mutter auszurichten? Wohnung auflösen, ihre Sachen entsorgen und ständig immer wieder fragst du dich warum? Alle Erklärungen die du findest reichen dir als Begründung nicht aus, du hast nur das Gefühl von Ungerechtigkeit, dass der Tod das sinnloseste ist das deine Mutter überhaupt hast tun können.
Man erlebt ein Wechselbad der Gefühle von Trauer, Hilflosigkeit, Unverständnis, Mitgefühl und eine wahnsinnige Wut. Wut auf deine Mutter weil sie dir das angetan hat, obwohl du sie gebraucht hast (und wir Kinder waren alle ziemlich erwachsen,meine jüngste Schwester 17), Wut weil sie nie mit uns richtig gesprochen hat, ja sogar als egoistisch hab ich sie in meinem Schmerz schon beschimpft.
Es dauerte über ein Jahr bis ich soweit klar kam, dass ich kapiert hab dass sie wirklich richtig tot ist und nie mehr kommt, denn das Gefühl hatte ich ständig, dass es nur ein Alptraum ist aus dem ich gleich aufwache, ich muss dir nicht sagen was ich nachts geträumt habe.
Ein weiteres Jahr brauchte es, dass ich nicht ständig in Tränen ausbrach wenn sie zur Sprache kam, ich ihren Namen irgendwo hörte (und sie hat keinen seltenen Namen)
Erst nach drei Jahren hab ich das erste Mal so richtig darüber sprechen.
Und erst jetzt seit letztem Jahr bin ich an einem Punkt an dem ich sage ich kann damit leben. Aber erst vor 3 Tagen stand ich beim Wäsche aufhängen und in mir kamen wieder die Gedanken auf dass ich "sie" fragte, warum sie mir das angetan hat, warum sie das getan hat, dass ich sie so furchtbar vermisse und ich einiges geben würde für eine einzige Umarmung von ihr.
Und glaub mir gerade heule ich wieder wie ein Schloßhund.
All die Jahre in der sie depressiv war, so ambivalent, so anstrengend sind nix im Vergleich zu der Tatsache, dass sie sich wirklich das Leben genommen hat. Glaub mir, dass ist das Schlimmste was mir meine Mutter jemals angetan hat.
Und ich bin damit nicht allein. Meine Schwester, die sie fand ist heute ein psychisches Frack, selbst in Therapie, Ringelnatz von einer Klinik in die Nächste, ständig unter Medikamente, sie ist nicht mehr die selbe die sie früher mal war.
An keinem von uns 4 Kindern ging das spurlos vorbei und keiner von uns führt nun ein tadelloses Leben, das hat uns alle geprägt noch mehr als ihre Depressionen und ihre schrecklichen Aussetzer.
Und jetzt frage ich dich:
Ist das fair?
30.06.2022 17:17
Zitat von Traumtänzerin84:
Zitat von Marie2010:
Die Polizei war gerade hier. Juchhu! find ich gut (nimms mir nicht übel)
Zwangseinweisung konnte ich abwenden. Find ich nicht gut :/
Soll morgen zum Arzt und mich von dem einweisen lassen. Jippie! Find ich richtig, mach das bitte auch
War die geschickt vom Fotum hier?
Toll dass hier so gut und schnell agiert wird.
Punkt zwei sehe ich wie Traumtänzerin. Wäre wahrscheinlich besser für dich gewesen wenn sie dich direkt einmassieren hätten. Ist ja auch nicht leicht einen Platz in einer Psychatrie zu bekommen.
Ich hoffe das klappt morgen mit dem Arzt, nicht dass sie dich dann abwimmeln.
30.06.2022 17:19
Zitat von Palabras2:
Zitat von Marie2010:
Zitat von DieW:
Puh!
Also ein angekündigten Suizid lässt einen ja doch nicht kalt!
Vielleicht solltest Du doch noch mal über einen Aufenthalt in einer "stinknormalen"Psychatrie nachdenken.
Es kann einfach nicht sein,dass es keine Therapie für Dich geben soll.
Und Du bist nicht alleine .Ein Suizid hat auch Einfluss auf das Leben Deiner Tochter!
Das solltest Du bei all Deinem Leid nicht vergessen.
Ich hoffe,es gibt schnell gute Hilfe für Dich!
Eine schwer depressive Mutter, die nichts mehr fühlt, hat auch Einfluss auf ihr Leben.
Sie ist so oder so gestraft.
Ich lese hier schon ne ganze Weile mit, ich bin nur nicht so die aktive Schreiberin. Aber hier an dieser Stelle muss ich jetzt mal aus meiner stillen Ecke springen.
Als Tochter einer Mutter die sich das Leben erfolgreich genommen hat, möchte ich dir jetzt doch mal schreiben und dich wissen lassen, dass dies das schrecklichsten Erlebniss meines Lebens war, bzw immer noch ist. Und glaub mir ich hab schon einiges in Leben erlebt. Ich stand schon vor dem nix hab durch einen Brand alles verloren was ich hatte, wir hatten nur noch das was wir am Leib getragen haben, alles egal im Vergleich zu der Ohnmacht die ich noch heute empfinde wenn ich an meine Mutter denke.
Mittlerweile ist es fast 6 Jahre her und ich habe noch heute die Worte meiner Schwester im Ohr, die meine Mutter fand und in ihrer Panik als erstes mich anrief. Du kannst dir nicht vorstellen was Kinder durchmachen, die ihre Mutter so sehen müssen, dann wie es ist das Trümmerfeld zu beseitigen, dass danach über bleibt. Die Spurensuche nach dem Warum, die Selbstvorwürfe, die man sich jahrelang macht, die dich fast selbst um den Verstand bringen. Kannst du dir vorstellen wie es ist eine Beerdigung für die eigene Mutter auszurichten? Wohnung auflösen, ihre Sachen entsorgen und ständig immer wieder fragst du dich warum? Alle Erklärungen die du findest reichen dir als Begründung nicht aus, du hast nur das Gefühl von Ungerechtigkeit, dass der Tod das sinnloseste ist das deine Mutter überhaupt hast tun können.
Man erlebt ein Wechselbad der Gefühle von Trauer, Hilflosigkeit, Unverständnis, Mitgefühl und eine wahnsinnige Wut. Wut auf deine Mutter weil sie dir das angetan hat, obwohl du sie gebraucht hast (und wir Kinder waren alle ziemlich erwachsen,meine jüngste Schwester 17), Wut weil sie nie mit uns richtig gesprochen hat, ja sogar als egoistisch hab ich sie in meinem Schmerz schon beschimpft.
Es dauerte über ein Jahr bis ich soweit klar kam, dass ich kapiert hab dass sie wirklich richtig tot ist und nie mehr kommt, denn das Gefühl hatte ich ständig, dass es nur ein Alptraum ist aus dem ich gleich aufwache, ich muss dir nicht sagen was ich nachts geträumt habe.
Ein weiteres Jahr brauchte es, dass ich nicht ständig in Tränen ausbrach wenn sie zur Sprache kam, ich ihren Namen irgendwo hörte (und sie hat keinen seltenen Namen)
Erst nach drei Jahren hab ich das erste Mal so richtig darüber sprechen.
Und erst jetzt seit letztem Jahr bin ich an einem Punkt an dem ich sage ich kann damit leben. Aber erst vor 3 Tagen stand ich beim Wäsche aufhängen und in mir kamen wieder die Gedanken auf dass ich "sie" fragte, warum sie mir das angetan hat, warum sie das getan hat, dass ich sie so furchtbar vermisse und ich einiges geben würde für eine einzige Umarmung von ihr.
Und glaub mir gerade heule ich wieder wie ein Schloßhund.
All die Jahre in der sie depressiv war, so ambivalent, so anstrengend sind nix im Vergleich zu der Tatsache, dass sie sich wirklich das Leben genommen hat. Glaub mir, dass ist das Schlimmste was mir meine Mutter jemals angetan hat.
Und ich bin damit nicht allein. Meine Schwester, die sie fand ist heute ein psychisches Frack, selbst in Therapie, Ringelnatz von einer Klinik in die Nächste, ständig unter Medikamente, sie ist nicht mehr die selbe die sie früher mal war.
An keinem von uns 4 Kindern ging das spurlos vorbei und keiner von uns führt nun ein tadelloses Leben, das hat uns alle geprägt noch mehr als ihre Depressionen und ihre schrecklichen Aussetzer.
Und jetzt frage ich dich:
Ist das fair?
Es tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musstest und immer noch musst!
Weisst du, man möchte ja leben...aber irgendwann geht einem die Kraft aus, weil man es eben nicht mehr als Leben empfindet.
Nein, natürlich ist es nicht fair, sich umzubringen und seine Familie zurückzulassen...aber diese Krankheit zu haben, ist auch nicht fair.
30.06.2022 17:20
Zitat von Palabras2:nehm ich an das Markus die organisiert hat.
Zitat von Traumtänzerin84:
Zitat von Marie2010:
Die Polizei war gerade hier. Juchhu! find ich gut (nimms mir nicht übel)
Zwangseinweisung konnte ich abwenden. Find ich nicht gut :/
Soll morgen zum Arzt und mich von dem einweisen lassen. Jippie! Find ich richtig, mach das bitte auch
War die geschickt vom Fotum hier?
Toll dass hier so gut und schnell agiert wird.
Punkt zwei sehe ich wie Traumtänzerin. Wäre wahrscheinlich besser für dich gewesen wenn sie dich direkt einmassieren hätten. Ist ja auch nicht leicht einen Platz in einer Psychatrie zu bekommen.
Ich hoffe das klappt morgen mit dem Arzt, nicht dass sie dich dann abwimmeln.
30.06.2022 17:22
Zitat von Traumtänzerin84:
Zitat von Palabras2:nehm ich an das Markus die organisiert hat.
Zitat von Traumtänzerin84:
Zitat von Marie2010:
Die Polizei war gerade hier. Juchhu! find ich gut (nimms mir nicht übel)
Zwangseinweisung konnte ich abwenden. Find ich nicht gut :/
Soll morgen zum Arzt und mich von dem einweisen lassen. Jippie! Find ich richtig, mach das bitte auch
War die geschickt vom Fotum hier?
Toll dass hier so gut und schnell agiert wird.
Punkt zwei sehe ich wie Traumtänzerin. Wäre wahrscheinlich besser für dich gewesen wenn sie dich direkt einmassieren hätten. Ist ja auch nicht leicht einen Platz in einer Psychatrie zu bekommen.
Ich hoffe das klappt morgen mit dem Arzt, nicht dass sie dich dann abwimmeln.
Kann auch eine Freundin von mir gewesen sein. Ich weiß es nicht.
30.06.2022 17:22
Zitat von Marie2010:gerade die die Depressionen haben werden dich da sowas von verstehen, ich auch, mir geht's ja auch oft so, aber dann denk ich an meine Mäuse, die so große Wunschkinder waren/sind und kann ihnen das nicht antun.
Zitat von Palabras2:
Zitat von Marie2010:
Zitat von DieW:
Puh!
Also ein angekündigten Suizid lässt einen ja doch nicht kalt!
Vielleicht solltest Du doch noch mal über einen Aufenthalt in einer "stinknormalen"Psychatrie nachdenken.
Es kann einfach nicht sein,dass es keine Therapie für Dich geben soll.
Und Du bist nicht alleine .Ein Suizid hat auch Einfluss auf das Leben Deiner Tochter!
Das solltest Du bei all Deinem Leid nicht vergessen.
Ich hoffe,es gibt schnell gute Hilfe für Dich!
Eine schwer depressive Mutter, die nichts mehr fühlt, hat auch Einfluss auf ihr Leben.
Sie ist so oder so gestraft.
Ich lese hier schon ne ganze Weile mit, ich bin nur nicht so die aktive Schreiberin. Aber hier an dieser Stelle muss ich jetzt mal aus meiner stillen Ecke springen.
Als Tochter einer Mutter die sich das Leben erfolgreich genommen hat, möchte ich dir jetzt doch mal schreiben und dich wissen lassen, dass dies das schrecklichsten Erlebniss meines Lebens war, bzw immer noch ist. Und glaub mir ich hab schon einiges in Leben erlebt. Ich stand schon vor dem nix hab durch einen Brand alles verloren was ich hatte, wir hatten nur noch das was wir am Leib getragen haben, alles egal im Vergleich zu der Ohnmacht die ich noch heute empfinde wenn ich an meine Mutter denke.
Mittlerweile ist es fast 6 Jahre her und ich habe noch heute die Worte meiner Schwester im Ohr, die meine Mutter fand und in ihrer Panik als erstes mich anrief. Du kannst dir nicht vorstellen was Kinder durchmachen, die ihre Mutter so sehen müssen, dann wie es ist das Trümmerfeld zu beseitigen, dass danach über bleibt. Die Spurensuche nach dem Warum, die Selbstvorwürfe, die man sich jahrelang macht, die dich fast selbst um den Verstand bringen. Kannst du dir vorstellen wie es ist eine Beerdigung für die eigene Mutter auszurichten? Wohnung auflösen, ihre Sachen entsorgen und ständig immer wieder fragst du dich warum? Alle Erklärungen die du findest reichen dir als Begründung nicht aus, du hast nur das Gefühl von Ungerechtigkeit, dass der Tod das sinnloseste ist das deine Mutter überhaupt hast tun können.
Man erlebt ein Wechselbad der Gefühle von Trauer, Hilflosigkeit, Unverständnis, Mitgefühl und eine wahnsinnige Wut. Wut auf deine Mutter weil sie dir das angetan hat, obwohl du sie gebraucht hast (und wir Kinder waren alle ziemlich erwachsen,meine jüngste Schwester 17), Wut weil sie nie mit uns richtig gesprochen hat, ja sogar als egoistisch hab ich sie in meinem Schmerz schon beschimpft.
Es dauerte über ein Jahr bis ich soweit klar kam, dass ich kapiert hab dass sie wirklich richtig tot ist und nie mehr kommt, denn das Gefühl hatte ich ständig, dass es nur ein Alptraum ist aus dem ich gleich aufwache, ich muss dir nicht sagen was ich nachts geträumt habe.
Ein weiteres Jahr brauchte es, dass ich nicht ständig in Tränen ausbrach wenn sie zur Sprache kam, ich ihren Namen irgendwo hörte (und sie hat keinen seltenen Namen)
Erst nach drei Jahren hab ich das erste Mal so richtig darüber sprechen.
Und erst jetzt seit letztem Jahr bin ich an einem Punkt an dem ich sage ich kann damit leben. Aber erst vor 3 Tagen stand ich beim Wäsche aufhängen und in mir kamen wieder die Gedanken auf dass ich "sie" fragte, warum sie mir das angetan hat, warum sie das getan hat, dass ich sie so furchtbar vermisse und ich einiges geben würde für eine einzige Umarmung von ihr.
Und glaub mir gerade heule ich wieder wie ein Schloßhund.
All die Jahre in der sie depressiv war, so ambivalent, so anstrengend sind nix im Vergleich zu der Tatsache, dass sie sich wirklich das Leben genommen hat. Glaub mir, dass ist das Schlimmste was mir meine Mutter jemals angetan hat.
Und ich bin damit nicht allein. Meine Schwester, die sie fand ist heute ein psychisches Frack, selbst in Therapie, Ringelnatz von einer Klinik in die Nächste, ständig unter Medikamente, sie ist nicht mehr die selbe die sie früher mal war.
An keinem von uns 4 Kindern ging das spurlos vorbei und keiner von uns führt nun ein tadelloses Leben, das hat uns alle geprägt noch mehr als ihre Depressionen und ihre schrecklichen Aussetzer.
Und jetzt frage ich dich:
Ist das fair?
Es tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musstest und immer noch musst!
Weisst du, man möchte ja leben... aber irgendwann geht einem die Kraft aus , weil man es eben nicht mehr als Leben empfindet.
Nein, natürlich ist es nicht fair, sich umzubringen und seine Familie zurückzulassen...aber diese Krankheit zu haben, ist auch nicht fair.
Ich weiß es ist grad alles scheiße schwer, aber du musst dagegen kämpfen, du schaffst das, es wird wieder besser werden.
Und ja, diese Krankheit zu haben ist auch nicht fair.
30.06.2022 17:24
Zitat von Marie2010:
Zitat von Palabras2:
Zitat von Marie2010:
Zitat von DieW:
Puh!
Also ein angekündigten Suizid lässt einen ja doch nicht kalt!
Vielleicht solltest Du doch noch mal über einen Aufenthalt in einer "stinknormalen"Psychatrie nachdenken.
Es kann einfach nicht sein,dass es keine Therapie für Dich geben soll.
Und Du bist nicht alleine .Ein Suizid hat auch Einfluss auf das Leben Deiner Tochter!
Das solltest Du bei all Deinem Leid nicht vergessen.
Ich hoffe,es gibt schnell gute Hilfe für Dich!
Eine schwer depressive Mutter, die nichts mehr fühlt, hat auch Einfluss auf ihr Leben.
Sie ist so oder so gestraft.
Ich lese hier schon ne ganze Weile mit, ich bin nur nicht so die aktive Schreiberin. Aber hier an dieser Stelle muss ich jetzt mal aus meiner stillen Ecke springen.
Als Tochter einer Mutter die sich das Leben erfolgreich genommen hat, möchte ich dir jetzt doch mal schreiben und dich wissen lassen, dass dies das schrecklichsten Erlebniss meines Lebens war, bzw immer noch ist. Und glaub mir ich hab schon einiges in Leben erlebt. Ich stand schon vor dem nix hab durch einen Brand alles verloren was ich hatte, wir hatten nur noch das was wir am Leib getragen haben, alles egal im Vergleich zu der Ohnmacht die ich noch heute empfinde wenn ich an meine Mutter denke.
Mittlerweile ist es fast 6 Jahre her und ich habe noch heute die Worte meiner Schwester im Ohr, die meine Mutter fand und in ihrer Panik als erstes mich anrief. Du kannst dir nicht vorstellen was Kinder durchmachen, die ihre Mutter so sehen müssen, dann wie es ist das Trümmerfeld zu beseitigen, dass danach über bleibt. Die Spurensuche nach dem Warum, die Selbstvorwürfe, die man sich jahrelang macht, die dich fast selbst um den Verstand bringen. Kannst du dir vorstellen wie es ist eine Beerdigung für die eigene Mutter auszurichten? Wohnung auflösen, ihre Sachen entsorgen und ständig immer wieder fragst du dich warum? Alle Erklärungen die du findest reichen dir als Begründung nicht aus, du hast nur das Gefühl von Ungerechtigkeit, dass der Tod das sinnloseste ist das deine Mutter überhaupt hast tun können.
Man erlebt ein Wechselbad der Gefühle von Trauer, Hilflosigkeit, Unverständnis, Mitgefühl und eine wahnsinnige Wut. Wut auf deine Mutter weil sie dir das angetan hat, obwohl du sie gebraucht hast (und wir Kinder waren alle ziemlich erwachsen,meine jüngste Schwester 17), Wut weil sie nie mit uns richtig gesprochen hat, ja sogar als egoistisch hab ich sie in meinem Schmerz schon beschimpft.
Es dauerte über ein Jahr bis ich soweit klar kam, dass ich kapiert hab dass sie wirklich richtig tot ist und nie mehr kommt, denn das Gefühl hatte ich ständig, dass es nur ein Alptraum ist aus dem ich gleich aufwache, ich muss dir nicht sagen was ich nachts geträumt habe.
Ein weiteres Jahr brauchte es, dass ich nicht ständig in Tränen ausbrach wenn sie zur Sprache kam, ich ihren Namen irgendwo hörte (und sie hat keinen seltenen Namen)
Erst nach drei Jahren hab ich das erste Mal so richtig darüber sprechen.
Und erst jetzt seit letztem Jahr bin ich an einem Punkt an dem ich sage ich kann damit leben. Aber erst vor 3 Tagen stand ich beim Wäsche aufhängen und in mir kamen wieder die Gedanken auf dass ich "sie" fragte, warum sie mir das angetan hat, warum sie das getan hat, dass ich sie so furchtbar vermisse und ich einiges geben würde für eine einzige Umarmung von ihr.
Und glaub mir gerade heule ich wieder wie ein Schloßhund.
All die Jahre in der sie depressiv war, so ambivalent, so anstrengend sind nix im Vergleich zu der Tatsache, dass sie sich wirklich das Leben genommen hat. Glaub mir, dass ist das Schlimmste was mir meine Mutter jemals angetan hat.
Und ich bin damit nicht allein. Meine Schwester, die sie fand ist heute ein psychisches Frack, selbst in Therapie, Ringelnatz von einer Klinik in die Nächste, ständig unter Medikamente, sie ist nicht mehr die selbe die sie früher mal war.
An keinem von uns 4 Kindern ging das spurlos vorbei und keiner von uns führt nun ein tadelloses Leben, das hat uns alle geprägt noch mehr als ihre Depressionen und ihre schrecklichen Aussetzer.
Und jetzt frage ich dich:
Ist das fair?
Es tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musstest und immer noch musst!
Weisst du, man möchte ja leben...aber irgendwann geht einem die Kraft aus, weil man es eben nicht mehr als Leben empfindet.
Nein, natürlich ist es nicht fair, sich umzubringen und seine Familie zurückzulassen...aber diese Krankheit zu haben, ist auch nicht fair.
Klar ist diese Krankheit nicht fair, ist keine Krankheit. Aber du gibst dich auf, du musst für dich und deine Familie kämpfen. Hast du in der Umgebung Freunde die dir zuhören? Ich stand 2014 auch an einen Punkt wo mir alles zuviel war,war auch 1 Woche in der Psychiatrie und soll ich dir was sagen, es hat mir geholfen. Ja der Weg es einzusehen war für mich schwer, aber der ist für alle schwer. Aber nicht alles versucht zu haben ist keine Option für dich. Ich hoffe du lässt dich einweisen und ich hoffe du nimmst die Hilfe auch an, egal wie schwer der Weg ist. Deine Tochter wird es dir danken
30.06.2022 17:36
Zitat von Traumtänzerin84:
Zitat von Marie2010:
Die Polizei war gerade hier. Juchhu! find ich gut (nimms mir nicht übel)
Zwangseinweisung konnte ich abwenden. Find ich nicht gut :/
Soll morgen zum Arzt und mich von dem einweisen lassen. Jippie! Find ich richtig, mach das bitte auch
Naja, Zwangseinweisung wäre dann wieder die Klinik geworden, in der ich schon war.
So haben wir die Möglichkeit eine andere Klinik zu versuchen.
30.06.2022 17:53
Zitat von AniMaxi:
Zitat von Marie2010:
Zitat von Palabras2:
Zitat von Marie2010:
...
Ich lese hier schon ne ganze Weile mit, ich bin nur nicht so die aktive Schreiberin. Aber hier an dieser Stelle muss ich jetzt mal aus meiner stillen Ecke springen.
Als Tochter einer Mutter die sich das Leben erfolgreich genommen hat, möchte ich dir jetzt doch mal schreiben und dich wissen lassen, dass dies das schrecklichsten Erlebniss meines Lebens war, bzw immer noch ist. Und glaub mir ich hab schon einiges in Leben erlebt. Ich stand schon vor dem nix hab durch einen Brand alles verloren was ich hatte, wir hatten nur noch das was wir am Leib getragen haben, alles egal im Vergleich zu der Ohnmacht die ich noch heute empfinde wenn ich an meine Mutter denke.
Mittlerweile ist es fast 6 Jahre her und ich habe noch heute die Worte meiner Schwester im Ohr, die meine Mutter fand und in ihrer Panik als erstes mich anrief. Du kannst dir nicht vorstellen was Kinder durchmachen, die ihre Mutter so sehen müssen, dann wie es ist das Trümmerfeld zu beseitigen, dass danach über bleibt. Die Spurensuche nach dem Warum, die Selbstvorwürfe, die man sich jahrelang macht, die dich fast selbst um den Verstand bringen. Kannst du dir vorstellen wie es ist eine Beerdigung für die eigene Mutter auszurichten? Wohnung auflösen, ihre Sachen entsorgen und ständig immer wieder fragst du dich warum? Alle Erklärungen die du findest reichen dir als Begründung nicht aus, du hast nur das Gefühl von Ungerechtigkeit, dass der Tod das sinnloseste ist das deine Mutter überhaupt hast tun können.
Man erlebt ein Wechselbad der Gefühle von Trauer, Hilflosigkeit, Unverständnis, Mitgefühl und eine wahnsinnige Wut. Wut auf deine Mutter weil sie dir das angetan hat, obwohl du sie gebraucht hast (und wir Kinder waren alle ziemlich erwachsen,meine jüngste Schwester 17), Wut weil sie nie mit uns richtig gesprochen hat, ja sogar als egoistisch hab ich sie in meinem Schmerz schon beschimpft.
Es dauerte über ein Jahr bis ich soweit klar kam, dass ich kapiert hab dass sie wirklich richtig tot ist und nie mehr kommt, denn das Gefühl hatte ich ständig, dass es nur ein Alptraum ist aus dem ich gleich aufwache, ich muss dir nicht sagen was ich nachts geträumt habe.
Ein weiteres Jahr brauchte es, dass ich nicht ständig in Tränen ausbrach wenn sie zur Sprache kam, ich ihren Namen irgendwo hörte (und sie hat keinen seltenen Namen)
Erst nach drei Jahren hab ich das erste Mal so richtig darüber sprechen.
Und erst jetzt seit letztem Jahr bin ich an einem Punkt an dem ich sage ich kann damit leben. Aber erst vor 3 Tagen stand ich beim Wäsche aufhängen und in mir kamen wieder die Gedanken auf dass ich "sie" fragte, warum sie mir das angetan hat, warum sie das getan hat, dass ich sie so furchtbar vermisse und ich einiges geben würde für eine einzige Umarmung von ihr.
Und glaub mir gerade heule ich wieder wie ein Schloßhund.
All die Jahre in der sie depressiv war, so ambivalent, so anstrengend sind nix im Vergleich zu der Tatsache, dass sie sich wirklich das Leben genommen hat. Glaub mir, dass ist das Schlimmste was mir meine Mutter jemals angetan hat.
Und ich bin damit nicht allein. Meine Schwester, die sie fand ist heute ein psychisches Frack, selbst in Therapie, Ringelnatz von einer Klinik in die Nächste, ständig unter Medikamente, sie ist nicht mehr die selbe die sie früher mal war.
An keinem von uns 4 Kindern ging das spurlos vorbei und keiner von uns führt nun ein tadelloses Leben, das hat uns alle geprägt noch mehr als ihre Depressionen und ihre schrecklichen Aussetzer.
Und jetzt frage ich dich:
Ist das fair?
Es tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musstest und immer noch musst!
Weisst du, man möchte ja leben...aber irgendwann geht einem die Kraft aus, weil man es eben nicht mehr als Leben empfindet.
Nein, natürlich ist es nicht fair, sich umzubringen und seine Familie zurückzulassen...aber diese Krankheit zu haben, ist auch nicht fair.
Klar ist diese Krankheit nicht fair, ist keine Krankheit. Aber du gibst dich auf, du musst für dich und deine Familie kämpfen. Hast du in der Umgebung Freunde die dir zuhören? Ich stand 2014 auch an einen Punkt wo mir alles zuviel war,war auch 1 Woche in der Psychiatrie und soll ich dir was sagen, es hat mir geholfen. Ja der Weg es einzusehen war für mich schwer, aber der ist für alle schwer. Aber nicht alles versucht zu haben ist keine Option für dich. Ich hoffe du lässt dich einweisen und ich hoffe du nimmst die Hilfe auch an, egal wie schwer der Weg ist. Deine Tochter wird es dir danken
Nimm es mir nicht übel, aber wenn du nach einer Woche wieder raus warst, war es ja keine schwere Depression. Dann war es wahrscheinlich nur eine Überforderung.
30.06.2022 17:53
Zitat von Marie2010:achso ok, dann mach das bitte aber auch und lass dich nicht abwimmeln.
Zitat von Traumtänzerin84:
Zitat von Marie2010:
Die Polizei war gerade hier. Juchhu! find ich gut (nimms mir nicht übel)
Zwangseinweisung konnte ich abwenden. Find ich nicht gut :/
Soll morgen zum Arzt und mich von dem einweisen lassen. Jippie! Find ich richtig, mach das bitte auch
Naja, Zwangseinweisung wäre dann wieder die Klinik geworden, in der ich schon war.
So haben wir die Möglichkeit eine andere Klinik zu versuchen.
30.06.2022 17:59
Zitat von Marie2010:
Zitat von AniMaxi:
Zitat von Marie2010:
Zitat von Palabras2:
...
Es tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musstest und immer noch musst!
Weisst du, man möchte ja leben...aber irgendwann geht einem die Kraft aus, weil man es eben nicht mehr als Leben empfindet.
Nein, natürlich ist es nicht fair, sich umzubringen und seine Familie zurückzulassen...aber diese Krankheit zu haben, ist auch nicht fair.
Klar ist diese Krankheit nicht fair, ist keine Krankheit. Aber du gibst dich auf, du musst für dich und deine Familie kämpfen. Hast du in der Umgebung Freunde die dir zuhören? Ich stand 2014 auch an einen Punkt wo mir alles zuviel war,war auch 1 Woche in der Psychiatrie und soll ich dir was sagen, es hat mir geholfen. Ja der Weg es einzusehen war für mich schwer, aber der ist für alle schwer. Aber nicht alles versucht zu haben ist keine Option für dich. Ich hoffe du lässt dich einweisen und ich hoffe du nimmst die Hilfe auch an, egal wie schwer der Weg ist. Deine Tochter wird es dir danken
Nimm es mir nicht übel, aber wenn du nach einer Woche wieder raus warst, war es ja keine schwere Depression. Dann war es wahrscheinlich nur eine Überforderung.
Gkaub des hast du falsch verstanden 1 Woche geschlossene. Therapie ging bis 2017
30.06.2022 18:44
Zitat von AniMaxi:
Zitat von Marie2010:
Zitat von AniMaxi:
Zitat von Marie2010:
...
Klar ist diese Krankheit nicht fair, ist keine Krankheit. Aber du gibst dich auf, du musst für dich und deine Familie kämpfen. Hast du in der Umgebung Freunde die dir zuhören? Ich stand 2014 auch an einen Punkt wo mir alles zuviel war,war auch 1 Woche in der Psychiatrie und soll ich dir was sagen, es hat mir geholfen. Ja der Weg es einzusehen war für mich schwer, aber der ist für alle schwer. Aber nicht alles versucht zu haben ist keine Option für dich. Ich hoffe du lässt dich einweisen und ich hoffe du nimmst die Hilfe auch an, egal wie schwer der Weg ist. Deine Tochter wird es dir danken
Nimm es mir nicht übel, aber wenn du nach einer Woche wieder raus warst, war es ja keine schwere Depression. Dann war es wahrscheinlich nur eine Überforderung.
Gkaub des hast du falsch verstanden 1 Woche geschlossene. Therapie ging bis 2017
Ach ok, dann habe ich das tatsächlich falsch verstanden. Entschuldige!
30.06.2022 19:22
Zitat von Marie2010:
Zitat von AniMaxi:
Zitat von Marie2010:
Zitat von AniMaxi:
...
Nimm es mir nicht übel, aber wenn du nach einer Woche wieder raus warst, war es ja keine schwere Depression. Dann war es wahrscheinlich nur eine Überforderung.
Gkaub des hast du falsch verstanden 1 Woche geschlossene. Therapie ging bis 2017
Ach ok, dann habe ich das tatsächlich falsch verstanden. Entschuldige!
Kein Problem, bei mir waren es nur andere Probleme. Wie bei dir,aber du schaffst es auch. Ich weiß wenn man in dem Loch hockt ist es schwer raus zu kommen. Aber du musst erstmal den Anfang machen und Schritt für Schritt klappt des au
30.06.2022 19:26
Zitat von Marie2010:
Zitat von Traumtänzerin84:
Zitat von Marie2010:
Die Polizei war gerade hier. Juchhu! find ich gut (nimms mir nicht übel)
Zwangseinweisung konnte ich abwenden. Find ich nicht gut :/
Soll morgen zum Arzt und mich von dem einweisen lassen. Jippie! Find ich richtig, mach das bitte auch
Naja, Zwangseinweisung wäre dann wieder die Klinik geworden, in der ich schon war.
So haben wir die Möglichkeit eine andere Klinik zu versuchen.
Ich glaube du wohnst in meiner Nähe. Vielleicht magst du mir mal PN sagen, wo du gewesen bist. Vielleicht hab ich Empfehlungen für dich.
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