Marie zwischen Kind, Ehe, Beruf und Haushalt
28.06.2022 14:03
Zitat von Traumtänzerin84:
Zitat von Marie2010:könnte ich auch nicht. Das glaub ich dir
Zitat von Traumtänzerin84:
Gib die Hoffnung nicht auf, das Interesse kommt wieder
Privatklinik.... noch jemand der nur dein Geld will? *-* Kann dir die Therapeutin nicht eine Klinik empfehlen? Eine die du nicht selbst zahlen musst? Nachher zahlst du da die 25000€ und hast hinterher noch mehr Ängste.
25.000€ kann ich gar nicht aufbringen. Das ist utopisch!
Ich bin müde...so müde...
Mein Mann geht mir aktuell mit seinem theoretischen Gerede so auf die Nerven.
Überhaupt hat jeder schlaue Tipps...ich kann nicht mehr.
Fahre gleich mit meiner Tochter los um einen neuen Ausweis für sie zu beantragen. Nach Aussen sieht alles so normal aus und innerlich bin ich tot.
28.06.2022 15:06
Sind schon wieder zurück.
Es hat sich kurz ganz normal angefühlt und dann kam der Gedanke:"Boah, jetzt ein Eis!" und zack war die Depression wieder im Vordergrund.
Es hat sich kurz ganz normal angefühlt und dann kam der Gedanke:"Boah, jetzt ein Eis!" und zack war die Depression wieder im Vordergrund.
28.06.2022 16:00
Es wird wieder schlimmer...bin total unruhig.
Möchte weglaufen...
Ich komme beim Essen auf keinen grünen Zweig. Mal möchte ich das alles ignorieren, dann kommt aber die Angst und danach die Verzweiflung.
Mein Mann weiß auch nicht mehr, was er noch tun soll. Er tut mir so leid. Ich möchte nur aus diesem Horror erwachen.
Möchte weglaufen...
Ich komme beim Essen auf keinen grünen Zweig. Mal möchte ich das alles ignorieren, dann kommt aber die Angst und danach die Verzweiflung.
Mein Mann weiß auch nicht mehr, was er noch tun soll. Er tut mir so leid. Ich möchte nur aus diesem Horror erwachen.
28.06.2022 19:56
Ich hab noch nie in diesen Formum geschrieben, bin schon lange nur gelegentliche stille Mitleserin. Dich mag ich besonders, Marie, habe deinen Thread lange verfolgt und es schnürt mir gerade alles zu, deine Beiträge zu lesen.
Ich selbst habe jahrelang – zehn Jahre? länger? – ganz massiv mit Angststörungen zu tun gehabt. Wahrscheinlich nicht vergleichbar mit deinen – ich konnte es immer geheim halten, bis heute weiß nicht mal mein Mann davon – oder doch, schon, einzelne Panikattacken hat er mitbekommen. Da seine Reaktionen aber irgendwo zwischen hilflos, besorgt und genervt pendelten, bemühte ich mich, sie zu verbergen; bis auf die wenigen Male, bei denen ich mit akuten Herzinfarkt-Symptomen in der Klinik landete und dort nichts gefunden wurde ... Mir wäre es vor allem ihm gegenüber, der abfällig über jeden redete, der Schwächen zeigte, wo er doch trotz schlimmster Herausforderungen, die das Leben ihm stellte (die zugegeben echt nicht ohne waren), dennoch klaglos einen 12-Stunden-Arbeitstag meisterte, völlig unmöglich gewesen, zuzugeben, dass ich ein psychisches Problem habe.
Sprich: ich habe es mit mir selbst ausgemacht. Ich habe recherchiert und manches ausprobiert, von dem ich den Eindruck hatte, dass es mir gut tat. Eine dezente Essstörung hab ich dabei zwischendurch auch entwickelt ... ich hatte etwa 10 Kilo zuviel und stellte irgendwann mit großer Befriedigung fest, dass, wenn schon alles andere in meinem Leben schiefläuft und ich der totale Versager bin (mein Selbstbild), ich doch wenigstens über meinen Körper die Kontrolle habe. Die zehn Kilo bin ich losgeworden und aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich dir sagen: trotz nahezu "perfekter" Ernährung (kein Zucker, fast vegan ...), ging es mir psychisch nur minimal besser. Und dieses Minimale kam daher, dass Selbstwertgefühl stieg, sobald mir der Blick in den Spiegel etwas besser gefiel. Ich hätte also auch mit der ungesündesten Diät der Welt abnehmen können, psychisch wäre da kein Unterschied gewesen! Mein zwanghaft kontrolliertes Essverhalten hat sich zum Glück wieder reguliert, von ganz alleine – ich esse dann doch einfach zu gerne ...
Zusätzlich hab ich mich mit positiven Affirmationen und mit Meditationen befasst. Dazu gibt's Unmengen im Netz, auch viel Schrott. Ich habe einfach ausprobiert – was sich gut anfühlte, habe ich wiederholt, was sich falsch oder ungut anfühlte, augenblicklich abgebrochen. Dadurch habe ich auch gelernt, wieder auf meine Intuition zu achten. Inzwischen konnte ich das soweit ausweiten, dass ich mich auch in meiner Karriere (ja, ich habe nochmal neu durchgestartet mit Ende 40) von meiner Intuition leiten lasse und einfach darauf vertraue, dass ich die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt treffe. Und es klappt. Ich bin seit Jahren stabil. Ja, manchmal spüre ich die aufsteigende Angst – kein Wunder in unserer Welt! Ich lasse diese Gefühle zu und betrachte sie wohlwollend, wie eine Mutter ihr Kind: armes Kleines, was musst Du gerade durchmachen! Lass Dich in den Arm nehmen! Ich weiß, dass ich mit diesen Ängsten nicht alleine bin, sondern sie mit ganz vielen Menschen teile – allein das wirkt schon tröstlich auf mich. Und vor allem weiß ich: egal, wie aussichtslos in einem Moment sich alles anfühlen mag: es ist "nur" ein Gefühl, es geht wieder vorbei! Und: meine Familie braucht mich! Es ist wichtig, dass ich am Leben bleibe, auch, wenn es sich gerade scheiße anfühlt (für alle anderen Menschen fühlt sich das Leben zwischendurch übrigens auch immer wieder scheiße an! Keiner ist immer nur glücklich!). ICH bin wichtig. Und DU bist wichtig. Sonst gäbe es Dich nicht. Deine Tochter braucht Dich. Dein Mann braucht Dich!
Ein Positiv-Tagebuch hat mir auch geholfen, so sinnfrei es mir zwischendurch auch vorkam. Das wurde Dir in der Klinik bestimmt auch als "Instrument" mitgegeben. Hat mich total genervt. Aber irgendwann wurde es zum Selbstläufer: guck mal, der blaue Himmel ist doch schön! Die Schmetterlinge, die Blumen! Ja: da sind die schweren Sorgen und Ängste im Hintergrund. Aber JETZT im Moment ist alles gut: Ich bin satt, ich bin sicher, ich habe es warm und geborgen. Und was die Zukunft bringt, weiß ich doch eh nie. Alle Katastrophen in meinem Leben kamen völlig unvorhersehbar aus einer ganz anderen Richtung als erwartet – das waren alles Dinge, vor denen ich mich niemals gefürchtet hätte! Und so schlimm sie auch waren: sie sind vorbei gegangen! Manches schlimme steckt man nicht einfach so weg. Aber das Päckchen wird kleiner, die Sonne wieder heller. Immer.
Das war nun alles wirr. Aber wenn da auch nur ein einzelner Satz dabei war, der dir kurzfristig neue Hoffnung, neuen Mut gibt, dann hat es sich schon gelohnt.
Wie gesagt, ich hab mich ganz alleine am eigenen Schopf aus der Misere gezogen. Vielleicht ging es mir lang nicht so schlecht wie Dir, das vermag ich nicht zu vergleichen – sterben wollte ich aber auch, ganz oft! Wie oft ich nachts wach lag und überlegte, wie lange meine Kinde rmich noch dringend brauchen und wann ich sie verlassen könnte ...
Mir halfen eben viele Videos zu dem Thema und Meditationen (und wie gesagt: viel ist auch Schrott. Vertrau deinem Körper, deiner Intuition. Was sich bekloppt anfühlt, das ist nicht das Richtige. Vielleicht nie, vielleicht zu einen anderen Zeitpunkt). Ich bin ein eigentlich nüchterner Mensch. Dieses "Wünsch-dir-was" und Universums-Gedöhns ist nicht meins, mir ist das ganz schnell alles zu esoterisch-suspekt. Dass Meditations- und Entspannungstechniken sich positiv auswirken (auch auf Blutdruck etc.) ist aber auch in der konservativen Medizin glaub ich unumstritten.
Du liest ja gerne – es gibt jede Menge Literatur zum Thema Lebenshilfe. Klar, auch da gibt es hilfreiche und seriöse Bücher und Schrott. Vielleicht magst Du in eine Buchhandlung oder Bücherei gehen und in dem Vertrauen darauf, dass das "passende Buch dich findet" dich einfach leiten lassen. Wenn es sich gut anfühlt, ist es jetzt im Moment auch gut und richtig. Das kann sich dann auch ändern! Ich habe schon Bücher gelesen, in denen ich die pure Wahrheit zu finden glaubte und über die ich später lachte! Nichts ist immer und ausschließlich NUR gut und richtig oder NUR falsch und schlecht! Du weißt am allerbesten selbst, was Du gerade brauchst! Wenn Du überzeugt davon bist, dass vegane Erährung dein Problem löst, dann IST das auch so! Nur: so liest Du Dich gerade überhaupt nicht ...
Ich selbst habe jahrelang – zehn Jahre? länger? – ganz massiv mit Angststörungen zu tun gehabt. Wahrscheinlich nicht vergleichbar mit deinen – ich konnte es immer geheim halten, bis heute weiß nicht mal mein Mann davon – oder doch, schon, einzelne Panikattacken hat er mitbekommen. Da seine Reaktionen aber irgendwo zwischen hilflos, besorgt und genervt pendelten, bemühte ich mich, sie zu verbergen; bis auf die wenigen Male, bei denen ich mit akuten Herzinfarkt-Symptomen in der Klinik landete und dort nichts gefunden wurde ... Mir wäre es vor allem ihm gegenüber, der abfällig über jeden redete, der Schwächen zeigte, wo er doch trotz schlimmster Herausforderungen, die das Leben ihm stellte (die zugegeben echt nicht ohne waren), dennoch klaglos einen 12-Stunden-Arbeitstag meisterte, völlig unmöglich gewesen, zuzugeben, dass ich ein psychisches Problem habe.
Sprich: ich habe es mit mir selbst ausgemacht. Ich habe recherchiert und manches ausprobiert, von dem ich den Eindruck hatte, dass es mir gut tat. Eine dezente Essstörung hab ich dabei zwischendurch auch entwickelt ... ich hatte etwa 10 Kilo zuviel und stellte irgendwann mit großer Befriedigung fest, dass, wenn schon alles andere in meinem Leben schiefläuft und ich der totale Versager bin (mein Selbstbild), ich doch wenigstens über meinen Körper die Kontrolle habe. Die zehn Kilo bin ich losgeworden und aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich dir sagen: trotz nahezu "perfekter" Ernährung (kein Zucker, fast vegan ...), ging es mir psychisch nur minimal besser. Und dieses Minimale kam daher, dass Selbstwertgefühl stieg, sobald mir der Blick in den Spiegel etwas besser gefiel. Ich hätte also auch mit der ungesündesten Diät der Welt abnehmen können, psychisch wäre da kein Unterschied gewesen! Mein zwanghaft kontrolliertes Essverhalten hat sich zum Glück wieder reguliert, von ganz alleine – ich esse dann doch einfach zu gerne ...
Zusätzlich hab ich mich mit positiven Affirmationen und mit Meditationen befasst. Dazu gibt's Unmengen im Netz, auch viel Schrott. Ich habe einfach ausprobiert – was sich gut anfühlte, habe ich wiederholt, was sich falsch oder ungut anfühlte, augenblicklich abgebrochen. Dadurch habe ich auch gelernt, wieder auf meine Intuition zu achten. Inzwischen konnte ich das soweit ausweiten, dass ich mich auch in meiner Karriere (ja, ich habe nochmal neu durchgestartet mit Ende 40) von meiner Intuition leiten lasse und einfach darauf vertraue, dass ich die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt treffe. Und es klappt. Ich bin seit Jahren stabil. Ja, manchmal spüre ich die aufsteigende Angst – kein Wunder in unserer Welt! Ich lasse diese Gefühle zu und betrachte sie wohlwollend, wie eine Mutter ihr Kind: armes Kleines, was musst Du gerade durchmachen! Lass Dich in den Arm nehmen! Ich weiß, dass ich mit diesen Ängsten nicht alleine bin, sondern sie mit ganz vielen Menschen teile – allein das wirkt schon tröstlich auf mich. Und vor allem weiß ich: egal, wie aussichtslos in einem Moment sich alles anfühlen mag: es ist "nur" ein Gefühl, es geht wieder vorbei! Und: meine Familie braucht mich! Es ist wichtig, dass ich am Leben bleibe, auch, wenn es sich gerade scheiße anfühlt (für alle anderen Menschen fühlt sich das Leben zwischendurch übrigens auch immer wieder scheiße an! Keiner ist immer nur glücklich!). ICH bin wichtig. Und DU bist wichtig. Sonst gäbe es Dich nicht. Deine Tochter braucht Dich. Dein Mann braucht Dich!
Ein Positiv-Tagebuch hat mir auch geholfen, so sinnfrei es mir zwischendurch auch vorkam. Das wurde Dir in der Klinik bestimmt auch als "Instrument" mitgegeben. Hat mich total genervt. Aber irgendwann wurde es zum Selbstläufer: guck mal, der blaue Himmel ist doch schön! Die Schmetterlinge, die Blumen! Ja: da sind die schweren Sorgen und Ängste im Hintergrund. Aber JETZT im Moment ist alles gut: Ich bin satt, ich bin sicher, ich habe es warm und geborgen. Und was die Zukunft bringt, weiß ich doch eh nie. Alle Katastrophen in meinem Leben kamen völlig unvorhersehbar aus einer ganz anderen Richtung als erwartet – das waren alles Dinge, vor denen ich mich niemals gefürchtet hätte! Und so schlimm sie auch waren: sie sind vorbei gegangen! Manches schlimme steckt man nicht einfach so weg. Aber das Päckchen wird kleiner, die Sonne wieder heller. Immer.
Das war nun alles wirr. Aber wenn da auch nur ein einzelner Satz dabei war, der dir kurzfristig neue Hoffnung, neuen Mut gibt, dann hat es sich schon gelohnt.
Wie gesagt, ich hab mich ganz alleine am eigenen Schopf aus der Misere gezogen. Vielleicht ging es mir lang nicht so schlecht wie Dir, das vermag ich nicht zu vergleichen – sterben wollte ich aber auch, ganz oft! Wie oft ich nachts wach lag und überlegte, wie lange meine Kinde rmich noch dringend brauchen und wann ich sie verlassen könnte ...
Mir halfen eben viele Videos zu dem Thema und Meditationen (und wie gesagt: viel ist auch Schrott. Vertrau deinem Körper, deiner Intuition. Was sich bekloppt anfühlt, das ist nicht das Richtige. Vielleicht nie, vielleicht zu einen anderen Zeitpunkt). Ich bin ein eigentlich nüchterner Mensch. Dieses "Wünsch-dir-was" und Universums-Gedöhns ist nicht meins, mir ist das ganz schnell alles zu esoterisch-suspekt. Dass Meditations- und Entspannungstechniken sich positiv auswirken (auch auf Blutdruck etc.) ist aber auch in der konservativen Medizin glaub ich unumstritten.
Du liest ja gerne – es gibt jede Menge Literatur zum Thema Lebenshilfe. Klar, auch da gibt es hilfreiche und seriöse Bücher und Schrott. Vielleicht magst Du in eine Buchhandlung oder Bücherei gehen und in dem Vertrauen darauf, dass das "passende Buch dich findet" dich einfach leiten lassen. Wenn es sich gut anfühlt, ist es jetzt im Moment auch gut und richtig. Das kann sich dann auch ändern! Ich habe schon Bücher gelesen, in denen ich die pure Wahrheit zu finden glaubte und über die ich später lachte! Nichts ist immer und ausschließlich NUR gut und richtig oder NUR falsch und schlecht! Du weißt am allerbesten selbst, was Du gerade brauchst! Wenn Du überzeugt davon bist, dass vegane Erährung dein Problem löst, dann IST das auch so! Nur: so liest Du Dich gerade überhaupt nicht ...
28.06.2022 20:11
Und noch was ganz Banales: sind Wechseljahre schon ein Thema bei Dir? Mich plagen die gerade ordentlich. Neulich hatte ich aber einen unerwarteten Östrogen-Flash, da hat mein Körper kurz nochmal beschlossen, er sei nochmal zwanzig – ich schwebte auf Wolke 7! Plötzlich leuchtete alles viel mehr und ich konnte mich "einfach so" des Lebens freuen ohne mir krampfhaft in Erinnerung rufen zu müssen, warum zu Teufel das Leben nochmal lebenswert ist. Seitdem überlege ich ernsthaft, meine FA auf Hormone anzusprechen ...
28.06.2022 20:20
Zitat von flühlingslolle:
Ich hab noch nie in diesen Formum geschrieben, bin schon lange nur gelegentliche stille Mitleserin. Dich mag ich besonders, Marie, habe deinen Thread lange verfolgt und es schnürt mir gerade alles zu, deine Beiträge zu lesen.
Ich selbst habe jahrelang – zehn Jahre? länger? – ganz massiv mit Angststörungen zu tun gehabt. Wahrscheinlich nicht vergleichbar mit deinen – ich konnte es immer geheim halten, bis heute weiß nicht mal mein Mann davon – oder doch, schon, einzelne Panikattacken hat er mitbekommen. Da seine Reaktionen aber irgendwo zwischen hilflos, besorgt und genervt pendelten, bemühte ich mich, sie zu verbergen; bis auf die wenigen Male, bei denen ich mit akuten Herzinfarkt-Symptomen in der Klinik landete und dort nichts gefunden wurde ... Mir wäre es vor allem ihm gegenüber, der abfällig über jeden redete, der Schwächen zeigte, wo er doch trotz schlimmster Herausforderungen, die das Leben ihm stellte (die zugegeben echt nicht ohne waren), dennoch klaglos einen 12-Stunden-Arbeitstag meisterte, völlig unmöglich gewesen, zuzugeben, dass ich ein psychisches Problem habe.
Sprich: ich habe es mit mir selbst ausgemacht. Ich habe recherchiert und manches ausprobiert, von dem ich den Eindruck hatte, dass es mir gut tat. Eine dezente Essstörung hab ich dabei zwischendurch auch entwickelt ... ich hatte etwa 10 Kilo zuviel und stellte irgendwann mit großer Befriedigung fest, dass, wenn schon alles andere in meinem Leben schiefläuft und ich der totale Versager bin (mein Selbstbild), ich doch wenigstens über meinen Körper die Kontrolle habe. Die zehn Kilo bin ich losgeworden und aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich dir sagen: trotz nahezu "perfekter" Ernährung (kein Zucker, fast vegan ...), ging es mir psychisch nur minimal besser. Und dieses Minimale kam daher, dass Selbstwertgefühl stieg, sobald mir der Blick in den Spiegel etwas besser gefiel. Ich hätte also auch mit der ungesündesten Diät der Welt abnehmen können, psychisch wäre da kein Unterschied gewesen! Mein zwanghaft kontrolliertes Essverhalten hat sich zum Glück wieder reguliert, von ganz alleine – ich esse dann doch einfach zu gerne ...
Zusätzlich hab ich mich mit positiven Affirmationen und mit Meditationen befasst. Dazu gibt's Unmengen im Netz, auch viel Schrott. Ich habe einfach ausprobiert – was sich gut anfühlte, habe ich wiederholt, was sich falsch oder ungut anfühlte, augenblicklich abgebrochen. Dadurch habe ich auch gelernt, wieder auf meine Intuition zu achten. Inzwischen konnte ich das soweit ausweiten, dass ich mich auch in meiner Karriere (ja, ich habe nochmal neu durchgestartet mit Ende 40) von meiner Intuition leiten lasse und einfach darauf vertraue, dass ich die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt treffe. Und es klappt. Ich bin seit Jahren stabil. Ja, manchmal spüre ich die aufsteigende Angst – kein Wunder in unserer Welt! Ich lasse diese Gefühle zu und betrachte sie wohlwollend, wie eine Mutter ihr Kind: armes Kleines, was musst Du gerade durchmachen! Lass Dich in den Arm nehmen! Ich weiß, dass ich mit diesen Ängsten nicht alleine bin, sondern sie mit ganz vielen Menschen teile – allein das wirkt schon tröstlich auf mich. Und vor allem weiß ich: egal, wie aussichtslos in einem Moment sich alles anfühlen mag: es ist "nur" ein Gefühl, es geht wieder vorbei! Und: meine Familie braucht mich! Es ist wichtig, dass ich am Leben bleibe, auch, wenn es sich gerade scheiße anfühlt (für alle anderen Menschen fühlt sich das Leben zwischendurch übrigens auch immer wieder scheiße an! Keiner ist immer nur glücklich!). ICH bin wichtig. Und DU bist wichtig. Sonst gäbe es Dich nicht. Deine Tochter braucht Dich. Dein Mann braucht Dich!
Ein Positiv-Tagebuch hat mir auch geholfen, so sinnfrei es mir zwischendurch auch vorkam. Das wurde Dir in der Klinik bestimmt auch als "Instrument" mitgegeben. Hat mich total genervt. Aber irgendwann wurde es zum Selbstläufer: guck mal, der blaue Himmel ist doch schön! Die Schmetterlinge, die Blumen! Ja: da sind die schweren Sorgen und Ängste im Hintergrund. Aber JETZT im Moment ist alles gut: Ich bin satt, ich bin sicher, ich habe es warm und geborgen. Und was die Zukunft bringt, weiß ich doch eh nie. Alle Katastrophen in meinem Leben kamen völlig unvorhersehbar aus einer ganz anderen Richtung als erwartet – das waren alles Dinge, vor denen ich mich niemals gefürchtet hätte! Und so schlimm sie auch waren: sie sind vorbei gegangen! Manches schlimme steckt man nicht einfach so weg. Aber das Päckchen wird kleiner, die Sonne wieder heller. Immer.
Das war nun alles wirr. Aber wenn da auch nur ein einzelner Satz dabei war, der dir kurzfristig neue Hoffnung, neuen Mut gibt, dann hat es sich schon gelohnt.
Wie gesagt, ich hab mich ganz alleine am eigenen Schopf aus der Misere gezogen. Vielleicht ging es mir lang nicht so schlecht wie Dir, das vermag ich nicht zu vergleichen – sterben wollte ich aber auch, ganz oft! Wie oft ich nachts wach lag und überlegte, wie lange meine Kinde rmich noch dringend brauchen und wann ich sie verlassen könnte ...
Mir halfen eben viele Videos zu dem Thema und Meditationen (und wie gesagt: viel ist auch Schrott. Vertrau deinem Körper, deiner Intuition. Was sich bekloppt anfühlt, das ist nicht das Richtige. Vielleicht nie, vielleicht zu einen anderen Zeitpunkt). Ich bin ein eigentlich nüchterner Mensch. Dieses "Wünsch-dir-was" und Universums-Gedöhns ist nicht meins, mir ist das ganz schnell alles zu esoterisch-suspekt. Dass Meditations- und Entspannungstechniken sich positiv auswirken (auch auf Blutdruck etc.) ist aber auch in der konservativen Medizin glaub ich unumstritten.
Du liest ja gerne – es gibt jede Menge Literatur zum Thema Lebenshilfe. Klar, auch da gibt es hilfreiche und seriöse Bücher und Schrott. Vielleicht magst Du in eine Buchhandlung oder Bücherei gehen und in dem Vertrauen darauf, dass das "passende Buch dich findet" dich einfach leiten lassen. Wenn es sich gut anfühlt, ist es jetzt im Moment auch gut und richtig. Das kann sich dann auch ändern! Ich habe schon Bücher gelesen, in denen ich die pure Wahrheit zu finden glaubte und über die ich später lachte! Nichts ist immer und ausschließlich NUR gut und richtig oder NUR falsch und schlecht! Du weißt am allerbesten selbst, was Du gerade brauchst! Wenn Du überzeugt davon bist, dass vegane Erährung dein Problem löst, dann IST das auch so! Nur: so liest Du Dich gerade überhaupt nicht ...
Ich danke dir für deinen Bericht!
Weißt du, was mich bei diesen Angstattacken irritiert? Alle reden immer von diesem Herzinfarktgefühl. Das habe ich gar nicht. Mich durchläuft eine Panik, aber die wird immer durch meine Gedanken angeheizt. Ich habe dabei noch nie gedacht, dass ich einen Herzinfarkt kriege.
Was mich extrem nervt, ist, dass es mir ab nachmittag/frühen Abend eigentlich immer gut geht. Morgens haut es dann wieder rein. Kann es nicht morgens auch einfach gut sein?
Eben habe ich mit meiner Tochter gekuschelt und es war so schön. Morgens dagegen berührt mich sowas gar nicht. Da ist sie mir fast fremd.
Ich muss viel über Bewegung machen. Morgens jogge ich ja wieder und nachmittags fahren mein Mann und ich eine Runde mit dem Rad.
Abends mache ich auch immer ganz tolle Pläne für den nächsten Tag. Am nächsten Morgen sind die dann wieder hinfällig.
Ich muss lernen, dass dann einfach durchzuziehen.
Ja, das mit dem Dankbarkeitstagebuch kenne ich. Muss ich unbedingt weitermachen.
28.06.2022 21:19
Zitat von Marie2010:
Zitat von flühlingslolle:
Ich hab noch nie in diesen Formum geschrieben, bin schon lange nur gelegentliche stille Mitleserin. Dich mag ich besonders, Marie, habe deinen Thread lange verfolgt und es schnürt mir gerade alles zu, deine Beiträge zu lesen.
Ich selbst habe jahrelang – zehn Jahre? länger? – ganz massiv mit Angststörungen zu tun gehabt. Wahrscheinlich nicht vergleichbar mit deinen – ich konnte es immer geheim halten, bis heute weiß nicht mal mein Mann davon – oder doch, schon, einzelne Panikattacken hat er mitbekommen. Da seine Reaktionen aber irgendwo zwischen hilflos, besorgt und genervt pendelten, bemühte ich mich, sie zu verbergen; bis auf die wenigen Male, bei denen ich mit akuten Herzinfarkt-Symptomen in der Klinik landete und dort nichts gefunden wurde ... Mir wäre es vor allem ihm gegenüber, der abfällig über jeden redete, der Schwächen zeigte, wo er doch trotz schlimmster Herausforderungen, die das Leben ihm stellte (die zugegeben echt nicht ohne waren), dennoch klaglos einen 12-Stunden-Arbeitstag meisterte, völlig unmöglich gewesen, zuzugeben, dass ich ein psychisches Problem habe.
Sprich: ich habe es mit mir selbst ausgemacht. Ich habe recherchiert und manches ausprobiert, von dem ich den Eindruck hatte, dass es mir gut tat. Eine dezente Essstörung hab ich dabei zwischendurch auch entwickelt ... ich hatte etwa 10 Kilo zuviel und stellte irgendwann mit großer Befriedigung fest, dass, wenn schon alles andere in meinem Leben schiefläuft und ich der totale Versager bin (mein Selbstbild), ich doch wenigstens über meinen Körper die Kontrolle habe. Die zehn Kilo bin ich losgeworden und aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich dir sagen: trotz nahezu "perfekter" Ernährung (kein Zucker, fast vegan ...), ging es mir psychisch nur minimal besser. Und dieses Minimale kam daher, dass Selbstwertgefühl stieg, sobald mir der Blick in den Spiegel etwas besser gefiel. Ich hätte also auch mit der ungesündesten Diät der Welt abnehmen können, psychisch wäre da kein Unterschied gewesen! Mein zwanghaft kontrolliertes Essverhalten hat sich zum Glück wieder reguliert, von ganz alleine – ich esse dann doch einfach zu gerne ...
Zusätzlich hab ich mich mit positiven Affirmationen und mit Meditationen befasst. Dazu gibt's Unmengen im Netz, auch viel Schrott. Ich habe einfach ausprobiert – was sich gut anfühlte, habe ich wiederholt, was sich falsch oder ungut anfühlte, augenblicklich abgebrochen. Dadurch habe ich auch gelernt, wieder auf meine Intuition zu achten. Inzwischen konnte ich das soweit ausweiten, dass ich mich auch in meiner Karriere (ja, ich habe nochmal neu durchgestartet mit Ende 40) von meiner Intuition leiten lasse und einfach darauf vertraue, dass ich die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt treffe. Und es klappt. Ich bin seit Jahren stabil. Ja, manchmal spüre ich die aufsteigende Angst – kein Wunder in unserer Welt! Ich lasse diese Gefühle zu und betrachte sie wohlwollend, wie eine Mutter ihr Kind: armes Kleines, was musst Du gerade durchmachen! Lass Dich in den Arm nehmen! Ich weiß, dass ich mit diesen Ängsten nicht alleine bin, sondern sie mit ganz vielen Menschen teile – allein das wirkt schon tröstlich auf mich. Und vor allem weiß ich: egal, wie aussichtslos in einem Moment sich alles anfühlen mag: es ist "nur" ein Gefühl, es geht wieder vorbei! Und: meine Familie braucht mich! Es ist wichtig, dass ich am Leben bleibe, auch, wenn es sich gerade scheiße anfühlt (für alle anderen Menschen fühlt sich das Leben zwischendurch übrigens auch immer wieder scheiße an! Keiner ist immer nur glücklich!). ICH bin wichtig. Und DU bist wichtig. Sonst gäbe es Dich nicht. Deine Tochter braucht Dich. Dein Mann braucht Dich!
Ein Positiv-Tagebuch hat mir auch geholfen, so sinnfrei es mir zwischendurch auch vorkam. Das wurde Dir in der Klinik bestimmt auch als "Instrument" mitgegeben. Hat mich total genervt. Aber irgendwann wurde es zum Selbstläufer: guck mal, der blaue Himmel ist doch schön! Die Schmetterlinge, die Blumen! Ja: da sind die schweren Sorgen und Ängste im Hintergrund. Aber JETZT im Moment ist alles gut: Ich bin satt, ich bin sicher, ich habe es warm und geborgen. Und was die Zukunft bringt, weiß ich doch eh nie. Alle Katastrophen in meinem Leben kamen völlig unvorhersehbar aus einer ganz anderen Richtung als erwartet – das waren alles Dinge, vor denen ich mich niemals gefürchtet hätte! Und so schlimm sie auch waren: sie sind vorbei gegangen! Manches schlimme steckt man nicht einfach so weg. Aber das Päckchen wird kleiner, die Sonne wieder heller. Immer.
Das war nun alles wirr. Aber wenn da auch nur ein einzelner Satz dabei war, der dir kurzfristig neue Hoffnung, neuen Mut gibt, dann hat es sich schon gelohnt.
Wie gesagt, ich hab mich ganz alleine am eigenen Schopf aus der Misere gezogen. Vielleicht ging es mir lang nicht so schlecht wie Dir, das vermag ich nicht zu vergleichen – sterben wollte ich aber auch, ganz oft! Wie oft ich nachts wach lag und überlegte, wie lange meine Kinde rmich noch dringend brauchen und wann ich sie verlassen könnte ...
Mir halfen eben viele Videos zu dem Thema und Meditationen (und wie gesagt: viel ist auch Schrott. Vertrau deinem Körper, deiner Intuition. Was sich bekloppt anfühlt, das ist nicht das Richtige. Vielleicht nie, vielleicht zu einen anderen Zeitpunkt). Ich bin ein eigentlich nüchterner Mensch. Dieses "Wünsch-dir-was" und Universums-Gedöhns ist nicht meins, mir ist das ganz schnell alles zu esoterisch-suspekt. Dass Meditations- und Entspannungstechniken sich positiv auswirken (auch auf Blutdruck etc.) ist aber auch in der konservativen Medizin glaub ich unumstritten.
Du liest ja gerne – es gibt jede Menge Literatur zum Thema Lebenshilfe. Klar, auch da gibt es hilfreiche und seriöse Bücher und Schrott. Vielleicht magst Du in eine Buchhandlung oder Bücherei gehen und in dem Vertrauen darauf, dass das "passende Buch dich findet" dich einfach leiten lassen. Wenn es sich gut anfühlt, ist es jetzt im Moment auch gut und richtig. Das kann sich dann auch ändern! Ich habe schon Bücher gelesen, in denen ich die pure Wahrheit zu finden glaubte und über die ich später lachte! Nichts ist immer und ausschließlich NUR gut und richtig oder NUR falsch und schlecht! Du weißt am allerbesten selbst, was Du gerade brauchst! Wenn Du überzeugt davon bist, dass vegane Erährung dein Problem löst, dann IST das auch so! Nur: so liest Du Dich gerade überhaupt nicht ...
Ich danke dir für deinen Bericht!
Weißt du, was mich bei diesen Angstattacken irritiert? Alle reden immer von diesem Herzinfarktgefühl. Das habe ich gar nicht. Mich durchläuft eine Panik, aber die wird immer durch meine Gedanken angeheizt. Ich habe dabei noch nie gedacht, dass ich einen Herzinfarkt kriege.
Was mich extrem nervt, ist, dass es mir ab nachmittag/frühen Abend eigentlich immer gut geht. Morgens haut es dann wieder rein. Kann es nicht morgens auch einfach gut sein?
Eben habe ich mit meiner Tochter gekuschelt und es war so schön. Morgens dagegen berührt mich sowas gar nicht. Da ist sie mir fast fremd.
Ich muss viel über Bewegung machen. Morgens jogge ich ja wieder und nachmittags fahren mein Mann und ich eine Runde mit dem Rad.
Abends mache ich auch immer ganz tolle Pläne für den nächsten Tag. Am nächsten Morgen sind die dann wieder hinfällig.
Ich muss lernen, dass dann einfach durchzuziehen.
Ja, das mit dem Dankbarkeitstagebuch kenne ich. Muss ich unbedingt weitermachen.
Das ist doch aber auch völlig ok! Panik und Angst kennen zwar ganz viele – und trotzdem fühlt sie sich bei jedem individuell an. Du MUSST doch kein Herzinfarkt-Gefühl haben – ich glaube Dir trotzdem, dass Deine Panik echt ist!
Dass Bewegung hilft, ist glaub ich auch unbestritten. Irgendwann hab ich mich mit einer ganz schlimmen Panikattacke aufs Rad gesetzt und "voll Stoff" gegeben – ich war überzeugt, wenn ich tatsächlich gerade einen Herzinfarkt habe, dann kippe ich dadurch gleich einfach tot um (und das Elend hat endlich ein Ende ...). Stattdessen beruhigte sich durch die Bewegung mein Blutdruck (die Panik bekam durch die Bewegung ein Ventil) und nachdem ich nach dieser Power-Runde körperlich komplett fix und fertig war, musste ich mir mit einem klitzekleinen Lächeln eingestehen, dass die Panik vorbei war. Das wurde dann zu meinen Standard-Mittel gegen Panik-Attacken: ab aufs Rad, wenn's gerade ging. Und ich war LANGE jedesmal davor davon überzeugt, dass ich beim Radeln ganz sicher tot umkippen würde (wäre mir recht gewesen!). Jedesmal ging es mir danach deutlich besser ...
Ich habe eine Freundin, die hatte Brustkrebs (inzwischen ist sie geheilt). Die war ein psychisches Wrack. Ich hab sie permanent zu Spaziergängen geschleppt – das war während des ersten Corona-Lockdowns, als sonst eh nichts erlaubt war –, sie hat mich zwischendurch gehasst dafür; ich habe keine Ausrede gelten lassen. Heute sagt sie, damit hätte ich sie gerettet.
Wenn Bewegung Dir gut tut: dann gönne Dir mehr davon! Vielleicht schon gleich morgens, damit du dem Tag, der die die Zunge rausstrecken will, ganz schnell die Zunge zurück rausstreckst.
28.06.2022 21:28
Zitat von flühlingslolle:
Zitat von Marie2010:
Zitat von flühlingslolle:
Ich hab noch nie in diesen Formum geschrieben, bin schon lange nur gelegentliche stille Mitleserin. Dich mag ich besonders, Marie, habe deinen Thread lange verfolgt und es schnürt mir gerade alles zu, deine Beiträge zu lesen.
Ich selbst habe jahrelang – zehn Jahre? länger? – ganz massiv mit Angststörungen zu tun gehabt. Wahrscheinlich nicht vergleichbar mit deinen – ich konnte es immer geheim halten, bis heute weiß nicht mal mein Mann davon – oder doch, schon, einzelne Panikattacken hat er mitbekommen. Da seine Reaktionen aber irgendwo zwischen hilflos, besorgt und genervt pendelten, bemühte ich mich, sie zu verbergen; bis auf die wenigen Male, bei denen ich mit akuten Herzinfarkt-Symptomen in der Klinik landete und dort nichts gefunden wurde ... Mir wäre es vor allem ihm gegenüber, der abfällig über jeden redete, der Schwächen zeigte, wo er doch trotz schlimmster Herausforderungen, die das Leben ihm stellte (die zugegeben echt nicht ohne waren), dennoch klaglos einen 12-Stunden-Arbeitstag meisterte, völlig unmöglich gewesen, zuzugeben, dass ich ein psychisches Problem habe.
Sprich: ich habe es mit mir selbst ausgemacht. Ich habe recherchiert und manches ausprobiert, von dem ich den Eindruck hatte, dass es mir gut tat. Eine dezente Essstörung hab ich dabei zwischendurch auch entwickelt ... ich hatte etwa 10 Kilo zuviel und stellte irgendwann mit großer Befriedigung fest, dass, wenn schon alles andere in meinem Leben schiefläuft und ich der totale Versager bin (mein Selbstbild), ich doch wenigstens über meinen Körper die Kontrolle habe. Die zehn Kilo bin ich losgeworden und aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich dir sagen: trotz nahezu "perfekter" Ernährung (kein Zucker, fast vegan ...), ging es mir psychisch nur minimal besser. Und dieses Minimale kam daher, dass Selbstwertgefühl stieg, sobald mir der Blick in den Spiegel etwas besser gefiel. Ich hätte also auch mit der ungesündesten Diät der Welt abnehmen können, psychisch wäre da kein Unterschied gewesen! Mein zwanghaft kontrolliertes Essverhalten hat sich zum Glück wieder reguliert, von ganz alleine – ich esse dann doch einfach zu gerne ...
Zusätzlich hab ich mich mit positiven Affirmationen und mit Meditationen befasst. Dazu gibt's Unmengen im Netz, auch viel Schrott. Ich habe einfach ausprobiert – was sich gut anfühlte, habe ich wiederholt, was sich falsch oder ungut anfühlte, augenblicklich abgebrochen. Dadurch habe ich auch gelernt, wieder auf meine Intuition zu achten. Inzwischen konnte ich das soweit ausweiten, dass ich mich auch in meiner Karriere (ja, ich habe nochmal neu durchgestartet mit Ende 40) von meiner Intuition leiten lasse und einfach darauf vertraue, dass ich die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt treffe. Und es klappt. Ich bin seit Jahren stabil. Ja, manchmal spüre ich die aufsteigende Angst – kein Wunder in unserer Welt! Ich lasse diese Gefühle zu und betrachte sie wohlwollend, wie eine Mutter ihr Kind: armes Kleines, was musst Du gerade durchmachen! Lass Dich in den Arm nehmen! Ich weiß, dass ich mit diesen Ängsten nicht alleine bin, sondern sie mit ganz vielen Menschen teile – allein das wirkt schon tröstlich auf mich. Und vor allem weiß ich: egal, wie aussichtslos in einem Moment sich alles anfühlen mag: es ist "nur" ein Gefühl, es geht wieder vorbei! Und: meine Familie braucht mich! Es ist wichtig, dass ich am Leben bleibe, auch, wenn es sich gerade scheiße anfühlt (für alle anderen Menschen fühlt sich das Leben zwischendurch übrigens auch immer wieder scheiße an! Keiner ist immer nur glücklich!). ICH bin wichtig. Und DU bist wichtig. Sonst gäbe es Dich nicht. Deine Tochter braucht Dich. Dein Mann braucht Dich!
Ein Positiv-Tagebuch hat mir auch geholfen, so sinnfrei es mir zwischendurch auch vorkam. Das wurde Dir in der Klinik bestimmt auch als "Instrument" mitgegeben. Hat mich total genervt. Aber irgendwann wurde es zum Selbstläufer: guck mal, der blaue Himmel ist doch schön! Die Schmetterlinge, die Blumen! Ja: da sind die schweren Sorgen und Ängste im Hintergrund. Aber JETZT im Moment ist alles gut: Ich bin satt, ich bin sicher, ich habe es warm und geborgen. Und was die Zukunft bringt, weiß ich doch eh nie. Alle Katastrophen in meinem Leben kamen völlig unvorhersehbar aus einer ganz anderen Richtung als erwartet – das waren alles Dinge, vor denen ich mich niemals gefürchtet hätte! Und so schlimm sie auch waren: sie sind vorbei gegangen! Manches schlimme steckt man nicht einfach so weg. Aber das Päckchen wird kleiner, die Sonne wieder heller. Immer.
Das war nun alles wirr. Aber wenn da auch nur ein einzelner Satz dabei war, der dir kurzfristig neue Hoffnung, neuen Mut gibt, dann hat es sich schon gelohnt.
Wie gesagt, ich hab mich ganz alleine am eigenen Schopf aus der Misere gezogen. Vielleicht ging es mir lang nicht so schlecht wie Dir, das vermag ich nicht zu vergleichen – sterben wollte ich aber auch, ganz oft! Wie oft ich nachts wach lag und überlegte, wie lange meine Kinde rmich noch dringend brauchen und wann ich sie verlassen könnte ...
Mir halfen eben viele Videos zu dem Thema und Meditationen (und wie gesagt: viel ist auch Schrott. Vertrau deinem Körper, deiner Intuition. Was sich bekloppt anfühlt, das ist nicht das Richtige. Vielleicht nie, vielleicht zu einen anderen Zeitpunkt). Ich bin ein eigentlich nüchterner Mensch. Dieses "Wünsch-dir-was" und Universums-Gedöhns ist nicht meins, mir ist das ganz schnell alles zu esoterisch-suspekt. Dass Meditations- und Entspannungstechniken sich positiv auswirken (auch auf Blutdruck etc.) ist aber auch in der konservativen Medizin glaub ich unumstritten.
Du liest ja gerne – es gibt jede Menge Literatur zum Thema Lebenshilfe. Klar, auch da gibt es hilfreiche und seriöse Bücher und Schrott. Vielleicht magst Du in eine Buchhandlung oder Bücherei gehen und in dem Vertrauen darauf, dass das "passende Buch dich findet" dich einfach leiten lassen. Wenn es sich gut anfühlt, ist es jetzt im Moment auch gut und richtig. Das kann sich dann auch ändern! Ich habe schon Bücher gelesen, in denen ich die pure Wahrheit zu finden glaubte und über die ich später lachte! Nichts ist immer und ausschließlich NUR gut und richtig oder NUR falsch und schlecht! Du weißt am allerbesten selbst, was Du gerade brauchst! Wenn Du überzeugt davon bist, dass vegane Erährung dein Problem löst, dann IST das auch so! Nur: so liest Du Dich gerade überhaupt nicht ...
Ich danke dir für deinen Bericht!
Weißt du, was mich bei diesen Angstattacken irritiert? Alle reden immer von diesem Herzinfarktgefühl. Das habe ich gar nicht. Mich durchläuft eine Panik, aber die wird immer durch meine Gedanken angeheizt. Ich habe dabei noch nie gedacht, dass ich einen Herzinfarkt kriege.
Was mich extrem nervt, ist, dass es mir ab nachmittag/frühen Abend eigentlich immer gut geht. Morgens haut es dann wieder rein. Kann es nicht morgens auch einfach gut sein?
Eben habe ich mit meiner Tochter gekuschelt und es war so schön. Morgens dagegen berührt mich sowas gar nicht. Da ist sie mir fast fremd.
Ich muss viel über Bewegung machen. Morgens jogge ich ja wieder und nachmittags fahren mein Mann und ich eine Runde mit dem Rad.
Abends mache ich auch immer ganz tolle Pläne für den nächsten Tag. Am nächsten Morgen sind die dann wieder hinfällig.
Ich muss lernen, dass dann einfach durchzuziehen.
Ja, das mit dem Dankbarkeitstagebuch kenne ich. Muss ich unbedingt weitermachen.
Das ist doch aber auch völlig ok! Panik und Angst kennen zwar ganz viele – und trotzdem fühlt sie sich bei jedem individuell an. Du MUSST doch kein Herzinfarkt-Gefühl haben – ich glaube Dir trotzdem, dass Deine Panik echt ist!
Dass Bewegung hilft, ist glaub ich auch unbestritten. Irgendwann hab ich mich mit einer ganz schlimmen Panikattacke aufs Rad gesetzt und "voll Stoff" gegeben – ich war überzeugt, wenn ich tatsächlich gerade einen Herzinfarkt habe, dann kippe ich dadurch gleich einfach tot um (und das Elend hat endlich ein Ende ...). Stattdessen beruhigte sich durch die Bewegung mein Blutdruck (die Panik bekam durch die Bewegung ein Ventil) und nachdem ich nach dieser Power-Runde körperlich komplett fix und fertig war, musste ich mir mit einem klitzekleinen Lächeln eingestehen, dass die Panik vorbei war. Das wurde dann zu meinen Standard-Mittel gegen Panik-Attacken: ab aufs Rad, wenn's gerade ging. Und ich war LANGE jedesmal davor davon überzeugt, dass ich beim Radeln ganz sicher tot umkippen würde (wäre mir recht gewesen!). Jedesmal ging es mir danach deutlich besser ...
Ich habe eine Freundin, die hatte Brustkrebs (inzwischen ist sie geheilt). Die war ein psychisches Wrack. Ich hab sie permanent zu Spaziergängen geschleppt – das war während des ersten Corona-Lockdowns, als sonst eh nichts erlaubt war –, sie hat mich zwischendurch gehasst dafür; ich habe keine Ausrede gelten lassen. Heute sagt sie, damit hätte ich sie gerettet.
Wenn Bewegung Dir gut tut: dann gönne Dir mehr davon! Vielleicht schon gleich morgens, damit du dem Tag, der die die Zunge rausstrecken will, ganz schnell die Zunge zurück rausstreckst.
Ja, joggen ist hier jetzt morgens Pflicht. Auch, wenn es manchmal schwer fällt.
Eine Kollegin von mir hat auch mit Panikattacken zu tun. Die ist auch immer auf's Rad, wenn es schlimm wurde.
Ich war vorhin wieder so verzweifelt, da kam mein Mann auch und meinte:"Lass uns 'ne Runde Rad fahren.". Es hat geholfen. Ich weiss das ja auch...
Meine Panikattacken kommen dummerweise oft, wenn ich gerade nicht einfach loslaufen kann. Da muss ich sie erstmal aushalten.
Uns wurde ja eingetrichtert, dass wir nur klassische Musik hören sollen. Hmm, ich habe vorhin im Auto laut Giovanni Zarrella gehört...tat gut!
Gestern Abend haben wir eine Folge "Magnum" geguckt. Fernsehen...böse! Mir tat es gut.
28.06.2022 22:07
Zitat:
Zitat von Marie2010:
Ja, joggen ist hier jetzt morgens Pflicht. Auch, wenn es manchmal schwer fällt.
Eine Kollegin von mir hat auch mit Panikattacken zu tun. Die ist auch immer auf's Rad, wenn es schlimm wurde.
Ich war vorhin wieder so verzweifelt, da kam mein Mann auch und meinte:"Lass uns 'ne Runde Rad fahren.". Es hat geholfen. Ich weiss das ja auch...
Meine Panikattacken kommen dummerweise oft, wenn ich gerade nicht einfach loslaufen kann. Da muss ich sie erstmal aushalten.
Uns wurde ja eingetrichtert, dass wir nur klassische Musik hören sollen. Hmm, ich habe vorhin im Auto laut Giovanni Zarrella gehört...tat gut!
Gestern Abend haben wir eine Folge "Magnum" geguckt. Fernsehen...böse! Mir tat es gut.
Das ist das fight-or-flight-Prinzip. Während einer Panik ist dein Körper mit Adrenalin geflutet – wenn dir ein Tiger gegenübersteht, ist das überlebensnotwendig! Wenn dieser Tiger aber nur in deinem Kopf existiert und du nur Trampelpfade in deinen Hochflorteppich läufst, baust du das Adrenalin nicht ab – ich bin totaler Laie, aber ich schätze mal: dein Körper weiß dann schlicht nicht, wohin mit seiner Angst. Und ja, auch ich kenne es, dass ich eigentlich auf's Rad müsste, es aber gerade nicht geht. Irgendwann hat mein Verstand mir angefangen zu helfen: "auf'm Rad würde es mir jetz schnell besser gehen. Das heißt ja aber, dass ich auch ohne Rad jetzt nicht sterben werden, sondern dass es halt allenfalls länger dauert."
Dieses pure Wissen "ES GEHT WIEDER VORBEI!" ist inzwischen mein persönliches Klick-Gefühl. Eine Angst-Attacke ist ätzend, immer, nach wie vor. Aber inzwischen ist es eher wie ein Perioden-Schmerz: ist ätzend, macht keine Spaß. Aber ich weiß, es geht auch wieder vorbei. Und danach macht das Leben wieder Spaß. Manchmal hab ich monatellang Ruhe, dann kommen wieder mehrere Attacken in wenigen Tagen (da verdächtige ich echt die Hormone!). Aber immer gilt: danach scheint wieder die Sonne!
Und weißt du was? Die Sonnenscheindauer wird signifikant länger! Am Anfang blinzelt sie nur mal kurz durch, um einem eine Ahnung davon zu geben, wie schön das Leben doch sein KÖNNTE, wenn nicht ... Und ganz still und heimlich werden die Wolkenlücken immer größer. Irgendwann ertappt man sich dabei, dass man gar nicht mehr dran denkt, dass da mal Wolken waren. Umso mehr erschrickt man dann, wenn sie fieserweise doch wieder vorbeikommen. Aber dann hat man ja schon seinen "Werkzeugkoffer" parat! Du weißt dann, was Dir hilft! Und Du weißt vor allem, dass es wieder vorbei geht. Dass es sich lohnt!!! Danach ist das Leben wieder geil! Prall! Leuchtend! Du würdest so unendlich viel verpassen, wenn Du das einfach aufgeben würdest!
28.06.2022 22:20
Ach so: und Musik wirkt ganz unmittelbar aufs limbische System. Damit kann man sich auch ganz fies voll bewusst in eine depressive Stimmung bringen. Aber ebenso erfolgreich auch in eine euphorische. Wenn Du Titel hast, bei denen du gute Laune bekommst, dann erstelle dir eine Playlist damit. Völlig egal, welches Genre!
Und bleibe flexibel: es kann schon sein, dass du JETZT diesen oder jenen Titel perfekt findest - und in ein paar Wochen hängt er dir zu den Ohren raus oder er zieht dich sogar total runter (weil er dich dann möglicherweise an deine schlimmste Zeit erinnert). Das Leben ist im Fluss, ständige Bewegung und Veränderung. Egal, ob man sich diese Veränderung gerade sehnlichst herbeiwünscht oder ob gerade alle perfekt ist und alles für immer so bleiben könnte, wie es ist – nee, geht nicht! Und somit gibt es auch nichts letztendlich Gültiges, was IMMER richtig oder IMMER falsch ist.
Höre und vertraue einfach darauf, was dir JETZT gerade gut tut. Und lass dich davon überraschen, was dir in Zukunft gut tun wird.
Und bleibe flexibel: es kann schon sein, dass du JETZT diesen oder jenen Titel perfekt findest - und in ein paar Wochen hängt er dir zu den Ohren raus oder er zieht dich sogar total runter (weil er dich dann möglicherweise an deine schlimmste Zeit erinnert). Das Leben ist im Fluss, ständige Bewegung und Veränderung. Egal, ob man sich diese Veränderung gerade sehnlichst herbeiwünscht oder ob gerade alle perfekt ist und alles für immer so bleiben könnte, wie es ist – nee, geht nicht! Und somit gibt es auch nichts letztendlich Gültiges, was IMMER richtig oder IMMER falsch ist.
Höre und vertraue einfach darauf, was dir JETZT gerade gut tut. Und lass dich davon überraschen, was dir in Zukunft gut tun wird.
28.06.2022 22:46
Also, meine Botschaft nochmal zusammengefasst: es gibt kein "richtig" und kein "falsch". Alles ist immer nur vorrübergehend oder situationsabhängig.
Erinnerst du dich an die Diät-Ratschläge der vergangenen Jahrzehnte? Erst wurden die Fette verteufelt, dann die Kohlenhydrate (oder war es andersrum?). Jetzt ist gerade Intervallfasten der letzte Schrei. Oder war es ketogene Ernährung? Und für alles gibt es tolle Studien, die jeweils belegen, wie toll das funktioniert. Zugegeben, da ging es nur ums Abnehmen und nicht um die Psyche ...
Was glaubst du, wie Studien erstellt werden? Da hat man soundsoviele Probanden. Die werden gehätschelt und betüddelt und ganz zufällig werden sie dabei nebenbei rein vegan ernährt. Und – oh Wunder: ganz zufällig stellt man fest, dass die sich viel wohler fühlen als die Gruppe, die sich von Schoki und Chips ernährt und um die sich auch sonst niemand kümmert ... ok, das mag jetzt überspitzt sein, ich kenne die Studie nicht.
Aber ganz im Ernst: ich glaube das sogar, dass gewisse Nährstoffe einen Einfluss auf die Botenstoffe im Gehirn haben (wie z.B. Omega3-Fettsäuren auf den ... was war's? Serotonin-Spiegel? Und selbige gibt's in Seelachs. Nur: schafft es die Omega-3-Fettsäure aus dem Seelachs über den Verdauungstrakt in die Blutbahn letztlich die Blut-Hirn-Schranke zu passieren?! Das ist halt die Frage ... und was hilft mir das Zeugs, wenn's nicht vom Darm ins Hirn kommt? Oder andersrum: was für ein Segen ist das doch, dass das allermeiste, was wir auch teilweise an Mist in uns reinstopfen, eben NICHT bis ins Hirn kommt, sondern nur unästhetisch auf unseren Hüften platziert wird ...)
In meinem Studium musste ich mich mit Statistik beschäftigen und der wichtigste Merksatz war "traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast!". Hast du mal in deiner dubiosen Klinik nach einer passenden Studie zu der Theorie gefragt, dass die Ernährung die Psyche beeinflusst? Wenn's überhaupt eine gibt: lies sie dir durch. Bilde dir ganz ruhig dein Urteil dazu und frage dich, ob du überzeugt bist, ob man das wirklich so auf ALLE Menschen weltweit in JEDER Situation verallgemeinern kann.
Erinnerst du dich an die Diät-Ratschläge der vergangenen Jahrzehnte? Erst wurden die Fette verteufelt, dann die Kohlenhydrate (oder war es andersrum?). Jetzt ist gerade Intervallfasten der letzte Schrei. Oder war es ketogene Ernährung? Und für alles gibt es tolle Studien, die jeweils belegen, wie toll das funktioniert. Zugegeben, da ging es nur ums Abnehmen und nicht um die Psyche ...
Was glaubst du, wie Studien erstellt werden? Da hat man soundsoviele Probanden. Die werden gehätschelt und betüddelt und ganz zufällig werden sie dabei nebenbei rein vegan ernährt. Und – oh Wunder: ganz zufällig stellt man fest, dass die sich viel wohler fühlen als die Gruppe, die sich von Schoki und Chips ernährt und um die sich auch sonst niemand kümmert ... ok, das mag jetzt überspitzt sein, ich kenne die Studie nicht.
Aber ganz im Ernst: ich glaube das sogar, dass gewisse Nährstoffe einen Einfluss auf die Botenstoffe im Gehirn haben (wie z.B. Omega3-Fettsäuren auf den ... was war's? Serotonin-Spiegel? Und selbige gibt's in Seelachs. Nur: schafft es die Omega-3-Fettsäure aus dem Seelachs über den Verdauungstrakt in die Blutbahn letztlich die Blut-Hirn-Schranke zu passieren?! Das ist halt die Frage ... und was hilft mir das Zeugs, wenn's nicht vom Darm ins Hirn kommt? Oder andersrum: was für ein Segen ist das doch, dass das allermeiste, was wir auch teilweise an Mist in uns reinstopfen, eben NICHT bis ins Hirn kommt, sondern nur unästhetisch auf unseren Hüften platziert wird ...)
In meinem Studium musste ich mich mit Statistik beschäftigen und der wichtigste Merksatz war "traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast!". Hast du mal in deiner dubiosen Klinik nach einer passenden Studie zu der Theorie gefragt, dass die Ernährung die Psyche beeinflusst? Wenn's überhaupt eine gibt: lies sie dir durch. Bilde dir ganz ruhig dein Urteil dazu und frage dich, ob du überzeugt bist, ob man das wirklich so auf ALLE Menschen weltweit in JEDER Situation verallgemeinern kann.
29.06.2022 23:42
Es fehlt nicht mehr viel und ich krieche zurück in die Klinik und lasse mich mit Medikamenten wegschiessen.
Sollen sie mir geben, was sie wollen...ist eh egal.
Und, wenn ich dann unter den Medikamenten Mist baue, ist es auch egal. Dann habe ich Ruhe...
Sollen sie mir geben, was sie wollen...ist eh egal.
Und, wenn ich dann unter den Medikamenten Mist baue, ist es auch egal. Dann habe ich Ruhe...
30.06.2022 06:47
Ich kann diese Krankheit einfach nicht annehmen.
Es geht nicht, ich will das alles nicht!
Irgendwann, wenn ich die Kraft habe, setze ich meinem Leben ein Ende. Ich weiß nur noch nicht wie...
Es geht nicht, ich will das alles nicht!
Irgendwann, wenn ich die Kraft habe, setze ich meinem Leben ein Ende. Ich weiß nur noch nicht wie...
30.06.2022 09:23
Ich komme nicht aus dem Bett. Essen will ich auch nicht.
Wenn ich mich hier nicht mehr melde, habe ich es geschafft dem Leid ein Ende zu setzen.
Ich wünsche euch allen ein schönes und erfülltes Leben!!!
PS: Niemand muss jetzt panisch aktiv werden, um mich zu retten!
Wenn ich mich hier nicht mehr melde, habe ich es geschafft dem Leid ein Ende zu setzen.
Ich wünsche euch allen ein schönes und erfülltes Leben!!!
PS: Niemand muss jetzt panisch aktiv werden, um mich zu retten!
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