Mütter- und Schwangerenforum

Gut leben von Hartz 4?

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SarahLou
1331 Beiträge
16.03.2018 13:55
Zitat von Litschi:

Ach so übrigens! Als ich dann Studentin war, bekam ich keinen Cent Unterstützung (außer Unterhalsvorschuss) Plötzlich sollte mein Vater für mich und mein(!) Kind zahlen, wobei sich das Bafög-Amt herzlich wenig für die laufenden Ausgaben der Elternteile interessiert, sondern viel mehr nur die Einkünfte betrachtet. 700 € wären es gewesen. Beim Jobcenter sagte man mir wortwörtlich "tja, das tut mir Leid, da fallen Sie hier in Deutschland in eine Lücke"
Ich dachte mein Schwein pfeift. Wäre ich zu Haus geblieben, hätte ich mir (wenn vorhanden) die Eier schaukeln können. Das System stürzt sich selbst.


Ja, als Student schaut man da in die Röhre. Aber ob es gerechter wäre, auch Studenten H4 zu zahlen, sei mal dahingestellt.
Alaska
18947 Beiträge
16.03.2018 13:57
Zitat von SarahLou:

Zitat von DieW:

Manchmal schüttel ich nur noch den Kopf-ehrlich.
Vor ein paar Tagen war doch hier das Thema,wie viel man zum Leben braucht.Viele sagten,mindestens 3000 Euro (Miete schon abgerechnet )und nun reicht der Regelsatz plötzlich."Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern "?!?Solange es andere betrifft hat es zu reichen?
Man kann von dem Alg2 -Satz leben,das stimmt.Wie gut,oder wie schlecht,das ist dahin gestellt..
Nun frag ich mich ,wie gut es einem vom Gefühl geht,wenn man plötzlich nicht mehr so leben kann,wie es einem wichtig wäre(z.B.tierische Produkte aus artgerechter Haltung, faiirtrade Klamotten etc. ).
Und Alg2 ist oft nicht nur eine Übergangsleistung.Wieviele Renter oder chronisch Erkrankte beziehen es ,ohne jemals davon los zu kommen.
Ich bin froh,dass es in diesem Land diese Grundversorgung gibt,es reicht zur Grundversorgung.. Mich regt es auf ,wenn Menschen sagen,es ist reicht doch,ebenso wie es mich ärgert,wenn Menschen sagen ,es reicht nicht.
Ich hoffe,man versteht was ich meine?!


Man könnte ja nochmal ne Umfrage machen, wieviele von denen, die meinen, dass man von H4 dauerhaft leben kann, schon von H4 leben mussten und wie schön das war.


Wer redet denn von schön? Ich war zwar noch nie in der Situation, kann ja aber grob ausrechnen lassen, was ich ungefähr bekäme. Schön ist das nicht, aber der Staat würde mir alles abdecken, was ich wirklich zum Leben brauche. Darum geht es. Nicht, ob man durch hartzen noch Urlaub am Gardasee finanzieren kann.
Irishmom
2575 Beiträge
16.03.2018 13:58
Zitat von kullerkeks74:

Zitat von Irishmom:

Zitat von kullerkeks74:

Zitat von Irishmom:

...


Schon gewagt . Aber wenn das deine Meihnung ist .


Das ist MEINE Erfahrung. Ich sage ja das es genug Leute gibt die da auch wieder raus kommen.
Ich bin aber selbst in so einem Umwelt groß geworden. Da gab es noch Geld vom Sozialamt. Wie oft musste ich meinem Vater Briefe für das Sozialamt schreiben
Von den Leuten die ich seit meiner Kindheit kenne, haben es vllt eine Handvoll geschafft da raus zu kommen. Ein Leben auf die Beine zu stellen, welches sie selbst finanzieren. Alle anderen träumen von einem tollen Leben, machen aber nichts dafür. Ausser sich zu beschweren und einem an den Kopf zu werfen man wüsste ja nicht mehr wo man herkommt. Als wäre das so erstrebenswert gewesen.


Ich selbst werde da auch nicht mehr rauskommen . Aber nicht wegen Faulhait , sodert aus gesundheitliche gründen .

Tu aber alles , das meine Kinder , darauskommen und in Arbeit kommen . Der 1 . Hat es schon geschafft und hat ne festanstellung .


Aber das ist doch was anderes, das ist unverschuldet. Du kannst da nicht raus, weil es nicht geht. Aber was ist mit den jungen Leuten die Arbeiten können, es aber nicht wollen, weil das Leben ja so viel einfacher ist.
Ich verurteile niemanden, den es unverschuldet trifft. Krankheit ist Mist, aber Leute die mit ihren faulen Hintern zuhause sitzen und sich das Leben von der arbeitenden Bevölkerung bezahlen lassen, die verurteile ich.

16.03.2018 14:00
Zitat von Tanzbär:

Ich habe nur die ersten Beiträge gelesen und habe dazu eine Frage: Bisher dachte ich, dass Hartz4 für alle gleich sei, aber das ist es offensichtlich nicht. Was wird denn in den Berechnungen alles berücksichtigt? Auch das Bundesland usw.?

Ob man von Hartz4 gut leben kann oder nicht, weiss ich nicht. Ich denke, wir würden es schon hinbekommen. Wir müssten halt Auto, Haus usw. verkaufen. Aber als Studenten sind wir ja auch mit wenig Geld ausgekommen und wir sind öfters ins Restaurant gegangen, haben etwas auf die Seite gelegt und Ausflüge unternommen. Uns gings gut und wir hatten alles was wir brauchten


Ja. Es geht schon mit Ost-West los. Und dann kommt es eben auf die Region, den allgemeinen Mietspiegel usw. an.
Der Grundbedarf ist aber immer derselbe. Nur eben in Ost und West aufgeteilt, das sind keine hohen Differenzen, trotzdem für die Menschen im Osten nochmal ein zusätzlicher Hohn und vollkommen unberechtigt.
16.03.2018 14:01
Zitat von DieW:

Manchmal schüttel ich nur noch den Kopf-ehrlich.
Vor ein paar Tagen war doch hier das Thema,wie viel man zum Leben braucht.Viele sagten,mindestens 3000 Euro (Miete schon abgerechnet )und nun reicht der Regelsatz plötzlich."Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern "?!?Solange es andere betrifft hat es zu reichen?
Man kann von dem Alg2 -Satz leben,das stimmt.Wie gut,oder wie schlecht,das ist dahin gestellt..
Nun frag ich mich ,wie gut es einem vom Gefühl geht,wenn man plötzlich nicht mehr so leben kann,wie es einem wichtig wäre(z.B.tierische Produkte aus artgerechter Haltung, faiirtrade Klamotten etc. ).
Und Alg2 ist oft nicht nur eine Übergangsleistung.Wieviele Renter oder chronisch Erkrankte beziehen es ,ohne jemals davon los zu kommen.
Ich bin froh,dass es in diesem Land diese Grundversorgung gibt,es reicht zur Grundversorgung.. Mich regt es auf ,wenn Menschen sagen,es ist reicht doch,ebenso wie es mich ärgert,wenn Menschen sagen ,es reicht nicht.
Ich hoffe,man versteht was ich meine?!


Ja, ausgehend von dem Leben, das man führt.
kullerkeks74
3028 Beiträge
16.03.2018 14:01
Zitat von Morly:

Ich persönlich könnte von hartz4 nicht leben.

Mein Mann hat lange hartz4 bekommen, auch noch, als wir uns kennen gelernt haben. Was er teilweise erzählt hat und was ich selbst mitbekommen habe - puh!
3 Monate sperre wegen einem Fehler, der nicht bei ihm lag = keine miete, keine krankenversicherung, keine kohle. Also ehrlich, das finde ich unmenschlich!
Mein Mann hatte es nie leicht im Leben. Hat keinen guten Abschluss geschafft und keine gescheite Ausbildung. Er hat sich jahrelang um eine Ausbildung bemüht, hat gejobbt, ... wenn einen das Amt dann ständig für Mindestlohn im 3 schichtsystem zum Hebel drücken in eine Fabrik schicken will obwohl du Potenzial für viel mehr hast und dir niemand eine Chance gibt - ja, da kann ich verstehen, wenn Menschen irgendwann resignieren und keinen bock mehr haben.
Jetzt, nachdem wir zusammen 3 (!) Jahre dafür gekämpft haben, kann er endlich eine Umschulung machen.

Mir persönlich ist es übrigens völlig wurst, ob jemand hartzt, weil er faul , krank, unverschuldet reingerutscht ist oder was auch immer.
1. verkraftet unser Sozialsystem diese Menschen zu einem gewissen Grad und 2. finde ich es sowas von null erstrebenswert so zu leben, dass ich da keinen groll, neid oder sonst was habe.


Das kan ich nicht begreifen, warum mann das tut . Es ist weder gut für einen selbst , noch für die Geselschaft . Von Vorbildfunktionfür die eigenen Kinder garnicht erst zu sprechen . Die Kinder , gerade die älteren finden es nicht soo toll , mit Anträgen für Bildung und teilhabe zum Sekretariat zu gehen um sich das ausfüllen zu lassen . Sie schämen sich dafür . Auch wenn mann nix dafür kann wie in meinen Fall .Darum mache ich das nur für große Summen wie Klassenfahrt . Meine hat mir auch schon gesagt , Mutti es wäre besser , wenn du arbeiten gehen könntest . Jaa , stimm es wäre besser und ich würde nix lieber tut als das .

DieW
3711 Beiträge
16.03.2018 14:03
Zitat von Alaska:

Zitat von DieW:

Manchmal schüttel ich nur noch den Kopf-ehrlich.
Vor ein paar Tagen war doch hier das Thema,wie viel man zum Leben braucht.Viele sagten,mindestens 3000 Euro (Miete schon abgerechnet )und nun reicht der Regelsatz plötzlich."Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern "?!?Solange es andere betrifft hat es zu reichen?
Man kann von dem Alg2 -Satz leben,das stimmt.Wie gut,oder wie schlecht,das ist dahin gestellt..
Nun frag ich mich ,wie gut es einem vom Gefühl geht,wenn man plötzlich nicht mehr so leben kann,wie es einem wichtig wäre(z.B.tierische Produkte aus artgerechter Haltung, faiirtrade Klamotten etc. ).
Und Alg2 ist oft nicht nur eine Übergangsleistung.Wieviele Renter oder chronisch Erkrankte beziehen es ,ohne jemals davon los zu kommen.
Ich bin froh,dass es in diesem Land diese Grundversorgung gibt,es reicht zur Grundversorgung.. Mich regt es auf ,wenn Menschen sagen,es ist reicht doch,ebenso wie es mich ärgert,wenn Menschen sagen ,es reicht nicht.
Ich hoffe,man versteht was ich meine?!


Ich versteh zwar, was du meinst. Aber die eine Umfrage von neulich kann man doch nicht mit dieser hier vergleichen.
Da hab ich auch einen weit aus höheren Wert angeklickt, obwohl ich hier angeklickt habe, dass man davon leben kann.
Der eine Wert sagt aus, was wir derzeit zum Leben brauchen, um Autos, Haus, Luxusgegenstände, Wertvorstellungen (Bio, artgerechte Haltung etc.), Urlaub, Ausflüge etc. pp. zu finanzieren.
Das hier sagt aus, dass wir im Falle von Hartz4 damit leben könnten. Dann gibts eben keine großen Reisen mehr, keine Autos, keine Luxusgegenstände (wobei wir da eh keinen Wert drauf legen). Ich kann schließlich nicht verlangen, dass die Gesellschaft mir mehr ermöglicht, als ich unbedingt zum leben brauche (Haus/Wohnung, Wärme, Wasser, Nahrung, Kleidung, Zuschuss für meine Kinder).

Also das eine Ergebnis hat für mich null mit diesem Ergebnis hier zu tun. Gar nicht. Ich käme mir regelrecht schäbig vor, würde mir die Gesellschaft ermöglichen, dass ich den absolut gleichen Standard weiter leben könnte, wie aktuell. Dann muss ich meinen Popo bewegen und was ändern.

---------------

By the way, ich glaub hier im Thread wird manchmal auch Hartz4 und Sozialhilfe in einen Topf geworfen.


Das Hartz4 nicht ein Leben im Luxus finanzieren soll ist klar-aber nun kommt die die Definition von Luxus ins Spiel. Einer definiert damit 2 Mal im Jahr eine Fernreise,der andere Mensch 1 Mal im.Jahr ein Kinobesuch.
Mir geht es darum,dass man nicht pauschal sagen,dass passt so.Es hilft zum Überleben,aber zum Leben,wenn man vielleicht Werte hat?Und nicht nur das.
Und ganz oft kommt man aus dieser Situation nicht raus.
Eben das Alter,Krankheit,fehlende Ausbildung...

Es ist immer so leicht gesagt.
Nicht falsch verstehen,ich selbst war auch Alg2 -Bezieherin.Mir hat gereicht im Alltag.

Und zur Sozialhilfe,die gibt es meines Wissens nach nicht mehr?!
SarahLou
1331 Beiträge
16.03.2018 14:04
Zitat von Tanzbär:

Ich habe nur die ersten Beiträge gelesen und habe dazu eine Frage: Bisher dachte ich, dass Hartz4 für alle gleich sei, aber das ist es offensichtlich nicht. Was wird denn in den Berechnungen alles berücksichtigt? Auch das Bundesland usw.?

Ob man von Hartz4 gut leben kann oder nicht, weiss ich nicht. Ich denke, wir würden es schon hinbekommen. Wir müssten halt Auto, Haus usw. verkaufen. Aber als Studenten sind wir ja auch mit wenig Geld ausgekommen und wir sind öfters ins Restaurant gegangen, haben etwas auf die Seite gelegt und Ausflüge unternommen. Uns gings gut und wir hatten alles was wir brauchten


Der monatliche Regelsatz ist mittlerweile für alle gleich. Früher gab es mal noch die Unterscheidung in Ost und West. Die Leistungen für Miete und Nebenkosten sind je nach Kommune unterschiedlich und sind nach Anzahl der Personen im Haushalt und Größe des Wohnraums gestaffelt.

Mal eben "Auto und Haus verkaufen" hört sich immer so einfach an, wenn man es nicht tatsächlich tun muss. Überleg mal was das für eure Familie für Konsequenzen hätte. Und armer Student zu sein ist immer noch etwas anderes als auf ALG2 angewiesen zu sein. Schon allein das Milieu in dem man sich bewegt und die Aussicht auf eine sehr wahrscheinlich bessere Zukunft in allen Belangen machen einen gewaltigen Unterschied. Außerdem ist man gesellschaftlich anerkannter. Das macht ganz viel im Denken und Handeln des Einzelnen aus.
SarahLou
1331 Beiträge
16.03.2018 14:06
Zitat von DieW:

Zitat von Alaska:

Zitat von DieW:

Manchmal schüttel ich nur noch den Kopf-ehrlich.
Vor ein paar Tagen war doch hier das Thema,wie viel man zum Leben braucht.Viele sagten,mindestens 3000 Euro (Miete schon abgerechnet )und nun reicht der Regelsatz plötzlich."Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern "?!?Solange es andere betrifft hat es zu reichen?
Man kann von dem Alg2 -Satz leben,das stimmt.Wie gut,oder wie schlecht,das ist dahin gestellt..
Nun frag ich mich ,wie gut es einem vom Gefühl geht,wenn man plötzlich nicht mehr so leben kann,wie es einem wichtig wäre(z.B.tierische Produkte aus artgerechter Haltung, faiirtrade Klamotten etc. ).
Und Alg2 ist oft nicht nur eine Übergangsleistung.Wieviele Renter oder chronisch Erkrankte beziehen es ,ohne jemals davon los zu kommen.
Ich bin froh,dass es in diesem Land diese Grundversorgung gibt,es reicht zur Grundversorgung.. Mich regt es auf ,wenn Menschen sagen,es ist reicht doch,ebenso wie es mich ärgert,wenn Menschen sagen ,es reicht nicht.
Ich hoffe,man versteht was ich meine?!


Ich versteh zwar, was du meinst. Aber die eine Umfrage von neulich kann man doch nicht mit dieser hier vergleichen.
Da hab ich auch einen weit aus höheren Wert angeklickt, obwohl ich hier angeklickt habe, dass man davon leben kann.
Der eine Wert sagt aus, was wir derzeit zum Leben brauchen, um Autos, Haus, Luxusgegenstände, Wertvorstellungen (Bio, artgerechte Haltung etc.), Urlaub, Ausflüge etc. pp. zu finanzieren.
Das hier sagt aus, dass wir im Falle von Hartz4 damit leben könnten. Dann gibts eben keine großen Reisen mehr, keine Autos, keine Luxusgegenstände (wobei wir da eh keinen Wert drauf legen). Ich kann schließlich nicht verlangen, dass die Gesellschaft mir mehr ermöglicht, als ich unbedingt zum leben brauche (Haus/Wohnung, Wärme, Wasser, Nahrung, Kleidung, Zuschuss für meine Kinder).

Also das eine Ergebnis hat für mich null mit diesem Ergebnis hier zu tun. Gar nicht. Ich käme mir regelrecht schäbig vor, würde mir die Gesellschaft ermöglichen, dass ich den absolut gleichen Standard weiter leben könnte, wie aktuell. Dann muss ich meinen Popo bewegen und was ändern.

---------------

By the way, ich glaub hier im Thread wird manchmal auch Hartz4 und Sozialhilfe in einen Topf geworfen.


Das Hartz4 nicht ein Leben im Luxus finanzieren soll ist klar-aber nun kommt die die Definition von Luxus ins Spiel. Einer definiert damit 2 Mal im Jahr eine Fernreise,der andere Mensch 1 Mal im.Jahr ein Kinobesuch.
Mir geht es darum,dass man nicht pauschal sagen,dass passt so.Es hilft zum Überleben,aber zum Leben,wenn man vielleicht Werte hat?Und nicht nur das.
Und ganz oft kommt man aus dieser Situation nicht raus.
Eben das Alter,Krankheit,fehlende Ausbildung...

Es ist immer so leicht gesagt.
Nicht falsch verstehen,ich selbst war auch Alg2 -Bezieherin.Mir hat gereicht im Alltag.

Und zur Sozialhilfe,die gibt es meines Wissens nach nicht mehr?!


Sozialhilfe gibt es noch. H4 gibt es eigentlich nur für Menschen, die in der Lage sind, dem Arbeitsmarkt mindesten 3 Stunden täglich zur Verfügung zu stehen.
16.03.2018 14:07
Zitat von DieW:

Zitat von Alaska:

Zitat von DieW:

Manchmal schüttel ich nur noch den Kopf-ehrlich.
Vor ein paar Tagen war doch hier das Thema,wie viel man zum Leben braucht.Viele sagten,mindestens 3000 Euro (Miete schon abgerechnet )und nun reicht der Regelsatz plötzlich."Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern "?!?Solange es andere betrifft hat es zu reichen?
Man kann von dem Alg2 -Satz leben,das stimmt.Wie gut,oder wie schlecht,das ist dahin gestellt..
Nun frag ich mich ,wie gut es einem vom Gefühl geht,wenn man plötzlich nicht mehr so leben kann,wie es einem wichtig wäre(z.B.tierische Produkte aus artgerechter Haltung, faiirtrade Klamotten etc. ).
Und Alg2 ist oft nicht nur eine Übergangsleistung.Wieviele Renter oder chronisch Erkrankte beziehen es ,ohne jemals davon los zu kommen.
Ich bin froh,dass es in diesem Land diese Grundversorgung gibt,es reicht zur Grundversorgung.. Mich regt es auf ,wenn Menschen sagen,es ist reicht doch,ebenso wie es mich ärgert,wenn Menschen sagen ,es reicht nicht.
Ich hoffe,man versteht was ich meine?!


Ich versteh zwar, was du meinst. Aber die eine Umfrage von neulich kann man doch nicht mit dieser hier vergleichen.
Da hab ich auch einen weit aus höheren Wert angeklickt, obwohl ich hier angeklickt habe, dass man davon leben kann.
Der eine Wert sagt aus, was wir derzeit zum Leben brauchen, um Autos, Haus, Luxusgegenstände, Wertvorstellungen (Bio, artgerechte Haltung etc.), Urlaub, Ausflüge etc. pp. zu finanzieren.
Das hier sagt aus, dass wir im Falle von Hartz4 damit leben könnten. Dann gibts eben keine großen Reisen mehr, keine Autos, keine Luxusgegenstände (wobei wir da eh keinen Wert drauf legen). Ich kann schließlich nicht verlangen, dass die Gesellschaft mir mehr ermöglicht, als ich unbedingt zum leben brauche (Haus/Wohnung, Wärme, Wasser, Nahrung, Kleidung, Zuschuss für meine Kinder).

Also das eine Ergebnis hat für mich null mit diesem Ergebnis hier zu tun. Gar nicht. Ich käme mir regelrecht schäbig vor, würde mir die Gesellschaft ermöglichen, dass ich den absolut gleichen Standard weiter leben könnte, wie aktuell. Dann muss ich meinen Popo bewegen und was ändern.

---------------

By the way, ich glaub hier im Thread wird manchmal auch Hartz4 und Sozialhilfe in einen Topf geworfen.


Das Hartz4 nicht ein Leben im Luxus finanzieren soll ist klar-aber nun kommt die die Definition von Luxus ins Spiel. Einer definiert damit 2 Mal im Jahr eine Fernreise,der andere Mensch 1 Mal im.Jahr ein Kinobesuch.
Mir geht es darum,dass man nicht pauschal sagen,dass passt so.Es hilft zum Überleben,aber zum Leben,wenn man vielleicht Werte hat?Und nicht nur das.
Und ganz oft kommt man aus dieser Situation nicht raus.
Eben das Alter,Krankheit,fehlende Ausbildung...

Es ist immer so leicht gesagt.
Nicht falsch verstehen,ich selbst war auch Alg2 -Bezieherin.Mir hat gereicht im Alltag.

Und zur Sozialhilfe,die gibt es meines Wissens nach nicht mehr?!


Doch. Das sind dann die Ärmsten der Armen. Das ist nämlich noch weniger.
16.03.2018 14:08
Zitat von SarahLou:

Zitat von Tanzbär:

Ich habe nur die ersten Beiträge gelesen und habe dazu eine Frage: Bisher dachte ich, dass Hartz4 für alle gleich sei, aber das ist es offensichtlich nicht. Was wird denn in den Berechnungen alles berücksichtigt? Auch das Bundesland usw.?

Ob man von Hartz4 gut leben kann oder nicht, weiss ich nicht. Ich denke, wir würden es schon hinbekommen. Wir müssten halt Auto, Haus usw. verkaufen. Aber als Studenten sind wir ja auch mit wenig Geld ausgekommen und wir sind öfters ins Restaurant gegangen, haben etwas auf die Seite gelegt und Ausflüge unternommen. Uns gings gut und wir hatten alles was wir brauchten


Der monatliche Regelsatz ist mittlerweile für alle gleich. Früher gab es mal noch die Unterscheidung in Ost und West. Die Leistungen für Miete und Nebenkosten sind je nach Kommune unterschiedlich und sind nach Anzahl der Personen im Haushalt und Größe des Wohnraums gestaffelt.

Mal eben "Auto und Haus verkaufen" hört sich immer so einfach an, wenn man es nicht tatsächlich tun muss. Überleg mal was das für eure Familie für Konsequenzen hätte. Und armer Student zu sein ist immer noch etwas anderes als auf ALG2 angewiesen zu sein. Schon allein das Milieu in dem man sich bewegt und die Aussicht auf eine sehr wahrscheinlich bessere Zukunft in allen Belangen machen einen gewaltigen Unterschied. Außerdem ist man gesellschaftlich anerkannter. Das macht ganz viel im Denken und Handeln des Einzelnen aus.


Ups, echt? Habe mich jetzt lange nicht mehr damit beschäftigt. Ich dachte, das wäre noch so.
16.03.2018 14:10
Huch, hab mal gegoogelt. Ist schon lange nicht mehr in Ost-West unterteilt. Ups. Das wusste ich nicht. Also meine Posts diesbezüglich bitte streichen. Ich dachte, das sei immer noch so
DieW
3711 Beiträge
16.03.2018 14:14
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von DieW:

Manchmal schüttel ich nur noch den Kopf-ehrlich.
Vor ein paar Tagen war doch hier das Thema,wie viel man zum Leben braucht.Viele sagten,mindestens 3000 Euro (Miete schon abgerechnet )und nun reicht der Regelsatz plötzlich."Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern "?!?Solange es andere betrifft hat es zu reichen?
Man kann von dem Alg2 -Satz leben,das stimmt.Wie gut,oder wie schlecht,das ist dahin gestellt..
Nun frag ich mich ,wie gut es einem vom Gefühl geht,wenn man plötzlich nicht mehr so leben kann,wie es einem wichtig wäre(z.B.tierische Produkte aus artgerechter Haltung, faiirtrade Klamotten etc. ).
Und Alg2 ist oft nicht nur eine Übergangsleistung.Wieviele Renter oder chronisch Erkrankte beziehen es ,ohne jemals davon los zu kommen.
Ich bin froh,dass es in diesem Land diese Grundversorgung gibt,es reicht zur Grundversorgung.. Mich regt es auf ,wenn Menschen sagen,es ist reicht doch,ebenso wie es mich ärgert,wenn Menschen sagen ,es reicht nicht.
Ich hoffe,man versteht was ich meine?!


Ja, ausgehend von dem Leben, das man führt.


Und die Leute die Alg2 bekommen,hatten nicht auch mal was anderes?
Es mag sein,dass ich grad wirklich nicht verstehe...
Mal angenommen,eine Frau und Mutter trennt sich von dem Partner/Ehemann der der Familie ein gutes Leben finanzieren konnte
Mann ist weg,Arbeitsmarkt /Kinderbetreung nicht so möglich-Hartz4 einziger Ausweg.

Oder selbstständiger Tischler.Reicht zum Leben,aber nicht um große private Absicherungen zu leisten(irgendwann ,aber eben nicht in den Anfängen).
Zack-da hat man den Salat.

Vielleicht schreibe ich aber auch grade Mist zusammen.Ich weiss es nicht.
.
SarahLou
1331 Beiträge
16.03.2018 14:15
Zitat von Alaska:

Zitat von SarahLou:

Zitat von DieW:

Manchmal schüttel ich nur noch den Kopf-ehrlich.
Vor ein paar Tagen war doch hier das Thema,wie viel man zum Leben braucht.Viele sagten,mindestens 3000 Euro (Miete schon abgerechnet )und nun reicht der Regelsatz plötzlich."Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern "?!?Solange es andere betrifft hat es zu reichen?
Man kann von dem Alg2 -Satz leben,das stimmt.Wie gut,oder wie schlecht,das ist dahin gestellt..
Nun frag ich mich ,wie gut es einem vom Gefühl geht,wenn man plötzlich nicht mehr so leben kann,wie es einem wichtig wäre(z.B.tierische Produkte aus artgerechter Haltung, faiirtrade Klamotten etc. ).
Und Alg2 ist oft nicht nur eine Übergangsleistung.Wieviele Renter oder chronisch Erkrankte beziehen es ,ohne jemals davon los zu kommen.
Ich bin froh,dass es in diesem Land diese Grundversorgung gibt,es reicht zur Grundversorgung.. Mich regt es auf ,wenn Menschen sagen,es ist reicht doch,ebenso wie es mich ärgert,wenn Menschen sagen ,es reicht nicht.
Ich hoffe,man versteht was ich meine?!


Man könnte ja nochmal ne Umfrage machen, wieviele von denen, die meinen, dass man von H4 dauerhaft leben kann, schon von H4 leben mussten und wie schön das war.


Wer redet denn von schön? Ich war zwar noch nie in der Situation, kann ja aber grob ausrechnen lassen, was ich ungefähr bekäme. Schön ist das nicht, aber der Staat würde mir alles abdecken, was ich wirklich zum Leben brauche. Darum geht es. Nicht, ob man durch hartzen noch Urlaub am Gardasee finanzieren kann.


Mir ging es bei der Bezeichnung "schön" auch nicht um Urlaub am Gardasee, sondern um die ganz alltäglichen Unannehmlichkeiten als H4-Empfänger, wie z.B. Anfeindungen durch Familie und die Gesellschaft, Minderung des Selbstwerts, Minderung des "Wertes" als Arbeitnehmer (Stichwort: Aussetzen des Mindestlohns für die ersten 6 Monate der Anstellung), "Ghettoisierung" usw. usf.
Ich weiß, das ist im weltweiten Vergleich Jammern auf sehr hohem Niveau. Aber in der laufenden Diskussion kam es mir so vor, als ob der Wechsel aus dem Gut- oder Normalverdienerhaushalt zu H4 ganz einfach wäre und nur "ein bisschen Sparen und alles ist gut" bedeutet.
Litschi
1121 Beiträge
16.03.2018 14:18
Zitat von SarahLou:

Zitat von Litschi:

Ach so übrigens! Als ich dann Studentin war, bekam ich keinen Cent Unterstützung (außer Unterhalsvorschuss) Plötzlich sollte mein Vater für mich und mein(!) Kind zahlen, wobei sich das Bafög-Amt herzlich wenig für die laufenden Ausgaben der Elternteile interessiert, sondern viel mehr nur die Einkünfte betrachtet. 700 € wären es gewesen. Beim Jobcenter sagte man mir wortwörtlich "tja, das tut mir Leid, da fallen Sie hier in Deutschland in eine Lücke"
Ich dachte mein Schwein pfeift. Wäre ich zu Haus geblieben, hätte ich mir (wenn vorhanden) die Eier schaukeln können. Das System stürzt sich selbst.


Ja, als Student schaut man da in die Röhre. Aber ob es gerechter wäre, auch Studenten H4 zu zahlen, sei mal dahingestellt.


Nein, sollte man nicht. Aber man müsste schauen, dass eben auch für die in Ausbildung, Studium, Umschulung Pipapo gesorgt wird. Mein Kind kann nichts dafür, dass ich mich bilden wollte und mein Vater sollte nicht für sein Enkelkind aufkommen müssen. Selbst den Kinderzuschlag sollte ER bezahlen. Ich hab mich damals sehr im Stich gelassen gefühlt. Da unterstützt der Staat zu wenig. Vllt hätte es auch andere Wege gegeben, in Beratungsgesprächen im Jobcenter und Co konnte mir jedoch niemand etwas sagen.
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