Betreuungsgeld wird abgeschaft
22.07.2015 18:14
Zitat von June87:
Zitat von Anja_FFM:
Zitat von Alaska:
Zitat von Marf:
...
Kein Thema. Natürlich tun sie das.
Aber ich versteh nicht, wie man gegen das Betreuungsgeld sein kann.
Diejenigen, die arbeiten gehen wollen und es nicht bekommen, sollen arbeiten gehen und verzichten.
Die, die eh für sich entschieden haben, dass sie Zuhause beim Kind sein wollen, sollen es als kleinen Betrag oben drauf erhalten. Immerhin fehlt ab dem ersten Jahr der komplette Lohn.
Ich versteh nicht, wie man dagegen sein kann? Ich finde nämlich, alles an Leistungen, die in irgendeiner Art und Weise Kindern, bzw. Familien zu Gute kommen, sollen fließen.
Gerade die Familien sind in Deutschland so wichtig wie nie.
Und wenn morgen beschlossen werden würde, dass arbeitende Eltern am Ende des Jahres eine gewisse Summe der Kita-Kosten zurück bekommen würden, würde ich NIE dagegen sein. Obwohl ich für mich denken würde, dass sie das gar nicht verdient haben, sollen sie für die Leistung zahlen, dass sie ihr Kind so früh abgeben.
Dennoch, lieber zahlt der Staat Gelder an Familien, als dass es sonstwo landet (und es gibt wirklich so viele unnütze Dinge, die in Deutschland bezuschusst werden - und nein, ich denke dabei immer noch nicht an Griechenland, Flüchtlinge etc.).![]()
Irgendwie wird es ja überlesen: finanzielle Zuschüsse haben in den letzten Jahren nicht zu mehr Geburten geführt ... Oder sagen wir nicht wirklich signifikant. Die Geburtenrate ist immer noch zu niedrig. Ich denke, das da andere Gründe gravierender sind. Und dann würde ich mich als Staat vielleicht auch fragen : noch mehr Geld ausgeben in einer Form, diebisher nicht den Erfolg brachte, wie erhofft? Wirklich?
Und mal an diejenigen, die im Ausland mit ihren Kindern leben: ist die Unterstützung de Familien so viel besser, um länger zuhause zu bleiben?
Hier mal ein Bericht aus UK: Maternity leave sind 52 Wochen, von denen mir während 39 Wochen Geld zusteht. Allerdings kein prozentuales Gehalt sondern ein mageres Taschengeld pro Woche. Wer bis Woche 52 zu Haise bleiben will hat eben ab Woche 39 kein Lohnausgleich mehr. Kindergeld beziehen wir für keines unserer Kinder. Wir liegen über der Gehaltsgrenze. Oft hab ich mich schon über die Regeln hier geärgert, aber mehr ärgert mich die oft zu erahnende deutsche Anspruchshaltung. 3 Jahre Jobgarantie, Mutterschutz ab Woche 34(?) davon träum ich nachtsParadoxerweise gibt es hier gefühlt viel mehr Kinder...
PS: childcare kostet mich ab Dezember, wenn ich wieder arbeiten muss für 2 Kinder über 1000 Pfund...
Danke schön. Mein GEFÜHL ist nämlich, dass es so schlecht um die Unterstützung nicht bestellt ist ... Von Frankreich liest man ja auch ab und zu entsprechende Berichte.
22.07.2015 18:15
Zitat von Manveri:
Zitat von Astra_85:
Na dann liebe Muttis, vergeudet eure Zeit nicht hier im Forum sondern verbringt die Zeit mit euren Liebsten!!
Ein Kind hat ja auch sooooo viel von der Mama wenn sie den ganzen Tag vor dem Laptop hockt.![]()
Das finde ich eine unglaubliche Frechheit.
Genau so wie ich es unglaublich frech finde , dass Müttern, die ihr Kind in die Krippe geben, vorgeworfen wird den Kindern schaden zu fügen!!!
In welche Schublade passe ich dann rein?
Ich bin wieder arbeiten gegangen als meine Tochter 14 Monate alt war, und zwar bin ich Erzieherin und hab damals noch in einer Krippe mit nur 1 Gruppe gearbeitet. Hab mit 15 Stunden die Woche wieder angefangen und in der Zeit durfte meine Tochter mit zur Arbeit.
Sie war sogar während der Arbeit "ständig bei mir" .
22.07.2015 18:17
Zitat von Elli73:
Ich wollte mich an dem Thema eigentlich gar nicht beteiligen, weil ich wusste, dass es in eine Pro-Contra-Krippen-Diskussion ausartet, in der es plötzlich nur noch arbeitsscheue Herdprämien-Muttis oder traumatisierte U3-Kinder, die schwere psychische Störungen entwickeln, weil sie zu früh fremdbetreut werden. Beides ist eventuell() ein bisschen pauschalisierend.
Ich bin schon immer gegen das Betreuungsgeld gewesen. Auch wenn ich selbst befürworte Kinder möglichst lange bei ihren Eltern zu lassen, meine Kinder selbst erst mit 3 bzw. 2,75 Jahren in die Kita kamen und auch nicht ganztags, sondern nach dem Mittagessen wieder abgeholt werden. Oder auch mal nicht gehen, wenn wir was anderes Schönes vorhaben. Soll heißen: Eigentlich bin ich potenzielle Betreuungsgeld-Nutzerin. Ich finde die Idee dahinter auch nicht schlimm. Nur die Art und Weise gefällt mir nicht.
1. Trotz MASSIVER verfassungsrechtlicher Bedenken ein Gesetz auf Druck der CSU durchsetzen und die Eltern wenige Jahre später "auflaufen" lassen ist unter aller Sau von der damals verantwortlichen Regierung! Man kann die Verfassung in diesem Punkt kacke finden und ich verfluche regelmäßig den Föderalismus, der uns ein "jedes Bundesland kocht sein Süppchen" beschert, aber sie bildet nun mal die Grundpfeiler unseres Staates und unserer Demokratie. Für Politiker sollte also umso mehr gelten: Erst denken, dann versprechen.
2. Stört mich das Gießkannenprinzip. Jeder bekommt das Gleiche. Die Ärztegattin (oder der Ärztinnengatte) bekommt die gleichen 150€ wie ein Elternpaar mit Vater in Kurzarbeit und Mindestlohn und sie vor der Geburt der Kinder Teilzeit bei Lidl an der Kasse. Finde ich völlig unsinnig. Für Erste ist es im Verhältnis zum Monatseinkommen ein Tropfen nichts. Für die Anderen am Monatsende der Unterschied zwischen Ertrinken und über Wasser halten. Warum sollte der Staat mir ein Betreuungsgeld zahlen? Oder einigen anderen Userinnen hier, die regelmäßig in Urlaub fahren, Haus und Auto abbezahlen, ordentlich Geld für ihre Kinder wegsparen, teure Hobbys haben und 1x die Woche schick essen gehen. Ich spreche hier jetzt niemanden bewusst an! Kenne dafür ja niemanden gut genug.
Genau wie ich finde, dass Gutverdiener ihre Kitakosten zu einem hohen Anteil selber tragen sollten (ist bei uns schon so geregelt), sollten Gutverdiener auch dafür aufkommen, dass ein Elternteil lange zuhause bleibt. Und ich setze die Gutverdienerlinie da recht streng![]()
Im Gegenzug dürfen Geringverdiener gerne unterstützt werden, wenn sie zuhause bleiben wollen. Gerne auch die ALG II Bezieher und deren Kinder. Da wäre mit dem gleichen Geld viel mehr und effektiver Kindern geholfen. Und darum geht es doch (angeblich!) immer. Das Gießkannenprinzip finde ich schon beim Kindergeld dämlich und es verschleudert meiner Meinung nach Staatsressourcen, die viel effektiver genutzt werden könnten.
Das ich mit dieser Vorstellung ziemlich alleine dastehe, ist mir klar.
Ich wollte nur mal zeigen, dass es nicht nur Mütter sind, die nach einem Jahr wieder arbeiten, die gegen das Betreuungsgeld waren.![]()
P.S. Ach und bevor ich gleich einen auf den Deckel bekomme: ich weiß, dass nicht alle Ärzte stinkreich sind. Man darf mein Beispiel gerne durch andere Berufe ersetzen, deren Angehörigen in der Regel zur oberen Mittelschicht gehören![]()
Ich sehe bei dem Modell nur wieder zwei Probleme.
1. Nur weil jemand grundsätzlich gut verdient, heißt das ja nicht, dass jede Menge Geld vorhanden ist. Zumindest, wenn man es auf Bundesebene vergleichen würde. Wenn man in Pusemuckel wohnt, wo das Leben nichts kostet, dann gehört man mit sagenwirmaleinfachsodaher 2.500 Euro netto zu den Gutverdienern. Wohnt man in Hamburg oder München oder so, gehen alleine schon über 1.000 Euro für die Wohnung drauf und dann ist man kein Gutverdiener mehr.
2. Leider ist es ja oft so (Achtung, Schublade. Ich weiß, dass es auch sehr viele gibt, auf die folgendes nicht zutrifft!), dass ALG II Familien bzw. Familien am Existenzminimum aus bildungsfernen Schichten stammen und ihren Kindern mit der Selbstbetreuung tatsächlich ein Nachteil entstehen könnte. Kinder werden nicht gefördert und sich selbst überlassen, betreut von elektronischen Babysittern.
22.07.2015 18:18
Zitat von silbermarie:
Zitat von Astra_85:
Zitat von Alaska:
Zitat von Marf:
...
Ich unterstell das *hand streck! Denn nichts anderes passiert da. Wie soll eine Mama, die Vollzeit arbeitet, die Verantwortung für die Erziehung ihres Kindes übernehmen?![]()
@Astra: ich kann dir versichern, dass ich nur "schubweise" online bin. Stell dir vor, während ich hier tippe, schläft Jonas friedlich neben mir im Stubenwagen.
So eine Sauerei von mir.![]()
Keine Sorge dass von mir Geschriebene ist auch eher sarkastisch gemeint.
Ich selbst hab auch ein Kind und kann mir ( zum Glück) auch mal unpädagogische Beschäftigungen zumuten.
( meine Tochter ist momentan mit ihrer heiß geliebten Oma im Freibad)
Hier wird Muttern vorgeworfen, die ihre Kinder in die Krippe geben, ihnen wissentlich zu schaden?!
Und als Argument wird wertvolle Zeit genannt!!
Das hat doch was von Doppelmoral?!![]()
Falls du mich meinst: Ich habe gesagt, dass sicher niemand ein Kind in die Krippe bringt, um ihm wissentlich zu schaden. Das ist das genaue Gegenteil von dem, was du gerade sagst.
Ahhh Sorry!! Dann eben dass die Eltern ihren Kindern Schaden zu fügen ohne es zu wissen?!
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/110.gif)
22.07.2015 18:24
Zitat von Manveri:
Zitat von Elli73:
Ich wollte mich an dem Thema eigentlich gar nicht beteiligen, weil ich wusste, dass es in eine Pro-Contra-Krippen-Diskussion ausartet, in der es plötzlich nur noch arbeitsscheue Herdprämien-Muttis oder traumatisierte U3-Kinder, die schwere psychische Störungen entwickeln, weil sie zu früh fremdbetreut werden. Beides ist eventuell() ein bisschen pauschalisierend.
Ich bin schon immer gegen das Betreuungsgeld gewesen. Auch wenn ich selbst befürworte Kinder möglichst lange bei ihren Eltern zu lassen, meine Kinder selbst erst mit 3 bzw. 2,75 Jahren in die Kita kamen und auch nicht ganztags, sondern nach dem Mittagessen wieder abgeholt werden. Oder auch mal nicht gehen, wenn wir was anderes Schönes vorhaben. Soll heißen: Eigentlich bin ich potenzielle Betreuungsgeld-Nutzerin. Ich finde die Idee dahinter auch nicht schlimm. Nur die Art und Weise gefällt mir nicht.
1. Trotz MASSIVER verfassungsrechtlicher Bedenken ein Gesetz auf Druck der CSU durchsetzen und die Eltern wenige Jahre später "auflaufen" lassen ist unter aller Sau von der damals verantwortlichen Regierung! Man kann die Verfassung in diesem Punkt kacke finden und ich verfluche regelmäßig den Föderalismus, der uns ein "jedes Bundesland kocht sein Süppchen" beschert, aber sie bildet nun mal die Grundpfeiler unseres Staates und unserer Demokratie. Für Politiker sollte also umso mehr gelten: Erst denken, dann versprechen.
2. Stört mich das Gießkannenprinzip. Jeder bekommt das Gleiche. Die Ärztegattin (oder der Ärztinnengatte) bekommt die gleichen 150€ wie ein Elternpaar mit Vater in Kurzarbeit und Mindestlohn und sie vor der Geburt der Kinder Teilzeit bei Lidl an der Kasse. Finde ich völlig unsinnig. Für Erste ist es im Verhältnis zum Monatseinkommen ein Tropfen nichts. Für die Anderen am Monatsende der Unterschied zwischen Ertrinken und über Wasser halten. Warum sollte der Staat mir ein Betreuungsgeld zahlen? Oder einigen anderen Userinnen hier, die regelmäßig in Urlaub fahren, Haus und Auto abbezahlen, ordentlich Geld für ihre Kinder wegsparen, teure Hobbys haben und 1x die Woche schick essen gehen. Ich spreche hier jetzt niemanden bewusst an! Kenne dafür ja niemanden gut genug.
Genau wie ich finde, dass Gutverdiener ihre Kitakosten zu einem hohen Anteil selber tragen sollten (ist bei uns schon so geregelt), sollten Gutverdiener auch dafür aufkommen, dass ein Elternteil lange zuhause bleibt. Und ich setze die Gutverdienerlinie da recht streng![]()
Im Gegenzug dürfen Geringverdiener gerne unterstützt werden, wenn sie zuhause bleiben wollen. Gerne auch die ALG II Bezieher und deren Kinder. Da wäre mit dem gleichen Geld viel mehr und effektiver Kindern geholfen. Und darum geht es doch (angeblich!) immer. Das Gießkannenprinzip finde ich schon beim Kindergeld dämlich und es verschleudert meiner Meinung nach Staatsressourcen, die viel effektiver genutzt werden könnten.
Das ich mit dieser Vorstellung ziemlich alleine dastehe, ist mir klar.
Ich wollte nur mal zeigen, dass es nicht nur Mütter sind, die nach einem Jahr wieder arbeiten, die gegen das Betreuungsgeld waren.![]()
P.S. Ach und bevor ich gleich einen auf den Deckel bekomme: ich weiß, dass nicht alle Ärzte stinkreich sind. Man darf mein Beispiel gerne durch andere Berufe ersetzen, deren Angehörigen in der Regel zur oberen Mittelschicht gehören![]()
Ich sehe bei dem Modell nur wieder zwei Probleme.
1. Nur weil jemand grundsätzlich gut verdient, heißt das ja nicht, dass jede Menge Geld vorhanden ist. Zumindest, wenn man es auf Bundesebene vergleichen würde. Wenn man in Pusemuckel wohnt, wo das Leben nichts kostet, dann gehört man mit sagenwirmaleinfachsodaher 2.500 Euro netto zu den Gutverdienern. Wohnt man in Hamburg oder München oder so, gehen alleine schon über 1.000 Euro für die Wohnung drauf und dann ist man kein Gutverdiener mehr.
2. Leider ist es ja oft so (Achtung, Schublade. Ich weiß, dass es auch sehr viele gibt, auf die folgendes nicht zutrifft!), dass ALG II Familien bzw. Familien am Existenzminimum aus bildungsfernen Schichten stammen und ihren Kindern mit der Selbstbetreuung tatsächlich ein Nachteil entstehen könnte. Kinder werden nicht gefördert und sich selbst überlassen, betreut von elektronischen Babysittern.
Also bitte. Gutverdiener ist man dann immer noch. Kann ja jeder nach Pusemuckel ziehen. Niemand wir gezwungen in München City zu wohnen. Irgendwo muss man halt mal Abstriche machen. Dann kannst du auch sagen: Kommt drauf an wie häufig man wohin in den Urlaub fährt. Wer dreimal im Jahr für 3 Wochen ins Waldorf Astoria in New York fährt ist kein Gutverdiener mehr...
Finde es EXTREM vernünftig was Elli geschrieben hat
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/132.gif)
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22.07.2015 18:26
Zitat von Manveri:
Zitat von Marf:
Zitat von silbermarie:
Zitat von Marf:
...
Du hängst dich zu sehr an dem Betrag auf. Klar sind 150€ zu wenig, aber sie waren ein Signal in die richtige Richtung: Unterstützung für Familien, die wieder mehr Verantwortung selbst übernehmen wollen.
....du unterstellst also jeder arbeitenden Frau bzw. Mann,die Kind in einen Kiga geben das sie keine Verantwortung für die Erziehung übernehmen.
Das hat sie doch gar nicht gesagt? Wird jetzt in alles was Marie von sich gibt wieder irgendwas rein gelesen?![]()
Sie sagte: Für Familien, die wieder mehr Verantwortung SELBST übernehmen wollen.
Das heißt im Umkehrschluss doch nicht, dass arbeitende Eltern keine Verantwortung für die Erziehung übernehmen. Aber, dass sie einen Teil davon - wenn auch zwangsweise - abgeben... das kann doch niemand bestreiten?
Die Verantwortung habe ich immer noch weil ich die Abgabestelle gezielt wähle .Ich bringe mein Kind dort unter wo es in meinem Sinne betreut wird....somit ist es eine Unterstützung. Die Erziehung bleibt trotzdem bei mir.Der Kiga bietet zusätzliche Dinge die ich nicht abdecken kann oder möchte. Ob nun mit oder ohne Job.
22.07.2015 18:31
Zitat von KatiKaboom:
Zitat von Manveri:
Zitat von Elli73:
Ich wollte mich an dem Thema eigentlich gar nicht beteiligen, weil ich wusste, dass es in eine Pro-Contra-Krippen-Diskussion ausartet, in der es plötzlich nur noch arbeitsscheue Herdprämien-Muttis oder traumatisierte U3-Kinder, die schwere psychische Störungen entwickeln, weil sie zu früh fremdbetreut werden. Beides ist eventuell() ein bisschen pauschalisierend.
Ich bin schon immer gegen das Betreuungsgeld gewesen. Auch wenn ich selbst befürworte Kinder möglichst lange bei ihren Eltern zu lassen, meine Kinder selbst erst mit 3 bzw. 2,75 Jahren in die Kita kamen und auch nicht ganztags, sondern nach dem Mittagessen wieder abgeholt werden. Oder auch mal nicht gehen, wenn wir was anderes Schönes vorhaben. Soll heißen: Eigentlich bin ich potenzielle Betreuungsgeld-Nutzerin. Ich finde die Idee dahinter auch nicht schlimm. Nur die Art und Weise gefällt mir nicht.
1. Trotz MASSIVER verfassungsrechtlicher Bedenken ein Gesetz auf Druck der CSU durchsetzen und die Eltern wenige Jahre später "auflaufen" lassen ist unter aller Sau von der damals verantwortlichen Regierung! Man kann die Verfassung in diesem Punkt kacke finden und ich verfluche regelmäßig den Föderalismus, der uns ein "jedes Bundesland kocht sein Süppchen" beschert, aber sie bildet nun mal die Grundpfeiler unseres Staates und unserer Demokratie. Für Politiker sollte also umso mehr gelten: Erst denken, dann versprechen.
2. Stört mich das Gießkannenprinzip. Jeder bekommt das Gleiche. Die Ärztegattin (oder der Ärztinnengatte) bekommt die gleichen 150€ wie ein Elternpaar mit Vater in Kurzarbeit und Mindestlohn und sie vor der Geburt der Kinder Teilzeit bei Lidl an der Kasse. Finde ich völlig unsinnig. Für Erste ist es im Verhältnis zum Monatseinkommen ein Tropfen nichts. Für die Anderen am Monatsende der Unterschied zwischen Ertrinken und über Wasser halten. Warum sollte der Staat mir ein Betreuungsgeld zahlen? Oder einigen anderen Userinnen hier, die regelmäßig in Urlaub fahren, Haus und Auto abbezahlen, ordentlich Geld für ihre Kinder wegsparen, teure Hobbys haben und 1x die Woche schick essen gehen. Ich spreche hier jetzt niemanden bewusst an! Kenne dafür ja niemanden gut genug.
Genau wie ich finde, dass Gutverdiener ihre Kitakosten zu einem hohen Anteil selber tragen sollten (ist bei uns schon so geregelt), sollten Gutverdiener auch dafür aufkommen, dass ein Elternteil lange zuhause bleibt. Und ich setze die Gutverdienerlinie da recht streng![]()
Im Gegenzug dürfen Geringverdiener gerne unterstützt werden, wenn sie zuhause bleiben wollen. Gerne auch die ALG II Bezieher und deren Kinder. Da wäre mit dem gleichen Geld viel mehr und effektiver Kindern geholfen. Und darum geht es doch (angeblich!) immer. Das Gießkannenprinzip finde ich schon beim Kindergeld dämlich und es verschleudert meiner Meinung nach Staatsressourcen, die viel effektiver genutzt werden könnten.
Das ich mit dieser Vorstellung ziemlich alleine dastehe, ist mir klar.
Ich wollte nur mal zeigen, dass es nicht nur Mütter sind, die nach einem Jahr wieder arbeiten, die gegen das Betreuungsgeld waren.![]()
P.S. Ach und bevor ich gleich einen auf den Deckel bekomme: ich weiß, dass nicht alle Ärzte stinkreich sind. Man darf mein Beispiel gerne durch andere Berufe ersetzen, deren Angehörigen in der Regel zur oberen Mittelschicht gehören![]()
Ich sehe bei dem Modell nur wieder zwei Probleme.
1. Nur weil jemand grundsätzlich gut verdient, heißt das ja nicht, dass jede Menge Geld vorhanden ist. Zumindest, wenn man es auf Bundesebene vergleichen würde. Wenn man in Pusemuckel wohnt, wo das Leben nichts kostet, dann gehört man mit sagenwirmaleinfachsodaher 2.500 Euro netto zu den Gutverdienern. Wohnt man in Hamburg oder München oder so, gehen alleine schon über 1.000 Euro für die Wohnung drauf und dann ist man kein Gutverdiener mehr.
2. Leider ist es ja oft so (Achtung, Schublade. Ich weiß, dass es auch sehr viele gibt, auf die folgendes nicht zutrifft!), dass ALG II Familien bzw. Familien am Existenzminimum aus bildungsfernen Schichten stammen und ihren Kindern mit der Selbstbetreuung tatsächlich ein Nachteil entstehen könnte. Kinder werden nicht gefördert und sich selbst überlassen, betreut von elektronischen Babysittern.
Also bitte. Gutverdiener ist man dann immer noch. Kann ja jeder nach Pusemuckel ziehen. Niemand wir gezwungen in München City zu wohnen. Irgendwo muss man halt mal Abstriche machen. Dann kannst du auch sagen: Kommt drauf an wie häufig man wohin in den Urlaub fährt. Wer dreimal im Jahr für 3 Wochen ins Waldorf Astoria in New York fährt ist kein Gutverdiener mehr...
Finde es EXTREM vernünftig was Elli geschrieben hat![]()
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Aber in Pusemuckel gibt es keine Arbeit. Zumindest wenig für Fachkräfte, die so viel verdienen. Das heißt, man müsste dann locker 3-4 Stunden am Tag fahren um dieses Geld zu verdienen. Dadurch dezimiert sich die Ersparnis in Pusemuckel zu leben aber wieder enorm. Das ist eher eine Milchmädchenrechnung.
22.07.2015 18:32
Zitat von Marf:
Zitat von Manveri:
Zitat von Marf:
Zitat von silbermarie:
...
....du unterstellst also jeder arbeitenden Frau bzw. Mann,die Kind in einen Kiga geben das sie keine Verantwortung für die Erziehung übernehmen.
Das hat sie doch gar nicht gesagt? Wird jetzt in alles was Marie von sich gibt wieder irgendwas rein gelesen?![]()
Sie sagte: Für Familien, die wieder mehr Verantwortung SELBST übernehmen wollen.
Das heißt im Umkehrschluss doch nicht, dass arbeitende Eltern keine Verantwortung für die Erziehung übernehmen. Aber, dass sie einen Teil davon - wenn auch zwangsweise - abgeben... das kann doch niemand bestreiten?
Die Verantwortung habe ich immer noch weil ich die Abgabestelle gezielt wähle .Ich bringe mein Kind dort unter wo es in meinem Sinne betreut wird....somit ist es eine Unterstützung. Die Erziehung bleibt trotzdem bei mir.Der Kiga bietet zusätzliche Dinge die ich nicht abdecken kann oder möchte. Ob nun mit oder ohne Job.
Aber Erzieherinnen erziehen doch Kinder, oder trinken die nur Kaffee und achten darauf, dass die Kinder währenddessen nicht sterben?
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/110.gif)
22.07.2015 18:32
Zitat von Astra_85:
Zitat von silbermarie:
Zitat von Astra_85:
Zitat von Alaska:
...
Keine Sorge dass von mir Geschriebene ist auch eher sarkastisch gemeint.
Ich selbst hab auch ein Kind und kann mir ( zum Glück) auch mal unpädagogische Beschäftigungen zumuten.
( meine Tochter ist momentan mit ihrer heiß geliebten Oma im Freibad)
Hier wird Muttern vorgeworfen, die ihre Kinder in die Krippe geben, ihnen wissentlich zu schaden?!
Und als Argument wird wertvolle Zeit genannt!!
Das hat doch was von Doppelmoral?!![]()
Falls du mich meinst: Ich habe gesagt, dass sicher niemand ein Kind in die Krippe bringt, um ihm wissentlich zu schaden. Das ist das genaue Gegenteil von dem, was du gerade sagst.
Ahhh Sorry!! Dann eben dass die Eltern ihren Kindern Schaden zu fügen ohne es zu wissen?!![]()
Das kann durchaus der Fall sein, ja. Krippe tut nicht jedem Kind gut - wenn man namhaften Entwicklungspsychologen glauben darf, sogar den wenigsten.
Darüber wird aber viel zu wenig geredet, weil man das Modell der möglichst früh wieder arbeitenden Mutter ja etablieren möchte. Ich unterstelle keinem, seinem Kind absichtlich schaden zu wollen. Aber es wird einfach zu viel "Da muss es jetzt durch" betrieben, weil finanzielle Aspekte so vordergründig sind. Und das ist sehr bedauerlich.
22.07.2015 18:35
Zitat von Manveri:
Zitat von Elli73:
Ich wollte mich an dem Thema eigentlich gar nicht beteiligen, weil ich wusste, dass es in eine Pro-Contra-Krippen-Diskussion ausartet, in der es plötzlich nur noch arbeitsscheue Herdprämien-Muttis oder traumatisierte U3-Kinder, die schwere psychische Störungen entwickeln, weil sie zu früh fremdbetreut werden. Beides ist eventuell() ein bisschen pauschalisierend.
Ich bin schon immer gegen das Betreuungsgeld gewesen. Auch wenn ich selbst befürworte Kinder möglichst lange bei ihren Eltern zu lassen, meine Kinder selbst erst mit 3 bzw. 2,75 Jahren in die Kita kamen und auch nicht ganztags, sondern nach dem Mittagessen wieder abgeholt werden. Oder auch mal nicht gehen, wenn wir was anderes Schönes vorhaben. Soll heißen: Eigentlich bin ich potenzielle Betreuungsgeld-Nutzerin. Ich finde die Idee dahinter auch nicht schlimm. Nur die Art und Weise gefällt mir nicht.
1. Trotz MASSIVER verfassungsrechtlicher Bedenken ein Gesetz auf Druck der CSU durchsetzen und die Eltern wenige Jahre später "auflaufen" lassen ist unter aller Sau von der damals verantwortlichen Regierung! Man kann die Verfassung in diesem Punkt kacke finden und ich verfluche regelmäßig den Föderalismus, der uns ein "jedes Bundesland kocht sein Süppchen" beschert, aber sie bildet nun mal die Grundpfeiler unseres Staates und unserer Demokratie. Für Politiker sollte also umso mehr gelten: Erst denken, dann versprechen.
2. Stört mich das Gießkannenprinzip. Jeder bekommt das Gleiche. Die Ärztegattin (oder der Ärztinnengatte) bekommt die gleichen 150€ wie ein Elternpaar mit Vater in Kurzarbeit und Mindestlohn und sie vor der Geburt der Kinder Teilzeit bei Lidl an der Kasse. Finde ich völlig unsinnig. Für Erste ist es im Verhältnis zum Monatseinkommen ein Tropfen nichts. Für die Anderen am Monatsende der Unterschied zwischen Ertrinken und über Wasser halten. Warum sollte der Staat mir ein Betreuungsgeld zahlen? Oder einigen anderen Userinnen hier, die regelmäßig in Urlaub fahren, Haus und Auto abbezahlen, ordentlich Geld für ihre Kinder wegsparen, teure Hobbys haben und 1x die Woche schick essen gehen. Ich spreche hier jetzt niemanden bewusst an! Kenne dafür ja niemanden gut genug.
Genau wie ich finde, dass Gutverdiener ihre Kitakosten zu einem hohen Anteil selber tragen sollten (ist bei uns schon so geregelt), sollten Gutverdiener auch dafür aufkommen, dass ein Elternteil lange zuhause bleibt. Und ich setze die Gutverdienerlinie da recht streng![]()
Im Gegenzug dürfen Geringverdiener gerne unterstützt werden, wenn sie zuhause bleiben wollen. Gerne auch die ALG II Bezieher und deren Kinder. Da wäre mit dem gleichen Geld viel mehr und effektiver Kindern geholfen. Und darum geht es doch (angeblich!) immer. Das Gießkannenprinzip finde ich schon beim Kindergeld dämlich und es verschleudert meiner Meinung nach Staatsressourcen, die viel effektiver genutzt werden könnten.
Das ich mit dieser Vorstellung ziemlich alleine dastehe, ist mir klar.
Ich wollte nur mal zeigen, dass es nicht nur Mütter sind, die nach einem Jahr wieder arbeiten, die gegen das Betreuungsgeld waren.![]()
P.S. Ach und bevor ich gleich einen auf den Deckel bekomme: ich weiß, dass nicht alle Ärzte stinkreich sind. Man darf mein Beispiel gerne durch andere Berufe ersetzen, deren Angehörigen in der Regel zur oberen Mittelschicht gehören![]()
Ich sehe bei dem Modell nur wieder zwei Probleme.
1. Nur weil jemand grundsätzlich gut verdient, heißt das ja nicht, dass jede Menge Geld vorhanden ist. Zumindest, wenn man es auf Bundesebene vergleichen würde. Wenn man in Pusemuckel wohnt, wo das Leben nichts kostet, dann gehört man mit sagenwirmaleinfachsodaher 2.500 Euro netto zu den Gutverdienern. Wohnt man in Hamburg oder München oder so, gehen alleine schon über 1.000 Euro für die Wohnung drauf und dann ist man kein Gutverdiener mehr.
2. Leider ist es ja oft so (Achtung, Schublade. Ich weiß, dass es auch sehr viele gibt, auf die folgendes nicht zutrifft!), dass ALG II Familien bzw. Familien am Existenzminimum aus bildungsfernen Schichten stammen und ihren Kindern mit der Selbstbetreuung tatsächlich ein Nachteil entstehen könnte. Kinder werden nicht gefördert und sich selbst überlassen, betreut von elektronischen Babysittern.
Punkt 1: Das berücksichtigt ja aktuell auch weder das Kinder- noch das Betreuungsgeld.
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/110.gif)
Natürlich gibt es immer Menschen für die eine Regelung nachteilig ist. Die gibt es aber auch jetzt haufenweise.
Punkt 2: ja klar. Die gibt es. Darum finde ich Sach- statt Geldleistungen eh immer besser. z.B. überall kostenlose Schulbücher, U18 freie Ausleihe in Büchereien, freier Eintritt, etc. Aber das klingt meist so ketzerisch kommunistisch
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/136.gif)
Die Begründung "Ach, wir geben das Geld lieber Leuten, die eh schon genug davon haben, damit die Harzer es nicht für Zigaretten und Alkohol ausgeben" fände ich allerdings wenig schlüssig. Mal davon ab sind Geringverdiener ja oft genug auch hart arbeitende, anständige Menschen, die gerne mehr Zeit mit ihrem Kind verbringen würden, statt abends noch zur Einkommensaufbesserung Hermes-Pakete durch die Gegend zu karren.
22.07.2015 18:35
Ich weiß gar nicht, warum das hier schon wieder so in Richtung Hausfrau vs. arbeitende Mama schwenkt.
Denn im Endeffekt möchte doch jede von uns das Gleiche.
1. Wahlfreiheit: Jede Frau, nein, jedes Elternteil möchte sich möglichst frei von Doktrinen und Zwängen für das gewählte Modell entscheiden können.
2. Anerkennung: Wir alle möchten nicht belächelt oder gar angeklagt werden für unseren Weg und wir möchten, dass man respektiert, was wir tun.
Die Frage ist nur, ob das Betreuungsgeld das leisten kann. Meiner Ansicht nach nicht. Denn 150€ sind im Alltag für (Sorry, genaue Zahl nicht mehr im Kopf) über 90% der Eltern nicht ausschlaggebend, ob sie selbst oder fremd betreuen. Denn davon kann keiner leben.
Für mich sind 150€ auch keine Anerkennung meiner Leistung. Eigentlich sagen sie für mich genau das Gegenteil. Genausogut könnte man mir eine wertlose Urkunde verleihen oder an einem Tag im Jahr das Frühstück machen (Ach ja, stimmt, gibt es schon.
). Das ist doch bestenfalls ein Zuckerli. Es ist einfach ein lachhafter Betrag im Vergleich zur dafür erbrachten Leistung. Ehrlich gesagt wundert es mich nicht, dass Erzieherinnen zu wenig verdienen, wenn Politiker immer noch denken, 150€ wären eine angemessene Vergütung für die Erziehung derer, die später mal ihre Pension finanzieren sollen.
Wenn Muttersein schon bezahlt werden sollte, dann bitte richtig. Mitsamt aller Sozialleistungen und Mindestlohn. Vorher sehe ich das nicht als Zeichen der Wertschätzung an. Oder eben man bleibt realistischerweise dabei, die Anerkennung nicht in Geld messen zu wollen.
Aber das ist auch wieder nur meine Meinung. Wer sich mit 150€ wertgeschätzter fühlt als ohne, möge das gerne tun.
Denn im Endeffekt möchte doch jede von uns das Gleiche.
1. Wahlfreiheit: Jede Frau, nein, jedes Elternteil möchte sich möglichst frei von Doktrinen und Zwängen für das gewählte Modell entscheiden können.
2. Anerkennung: Wir alle möchten nicht belächelt oder gar angeklagt werden für unseren Weg und wir möchten, dass man respektiert, was wir tun.
Die Frage ist nur, ob das Betreuungsgeld das leisten kann. Meiner Ansicht nach nicht. Denn 150€ sind im Alltag für (Sorry, genaue Zahl nicht mehr im Kopf) über 90% der Eltern nicht ausschlaggebend, ob sie selbst oder fremd betreuen. Denn davon kann keiner leben.
Für mich sind 150€ auch keine Anerkennung meiner Leistung. Eigentlich sagen sie für mich genau das Gegenteil. Genausogut könnte man mir eine wertlose Urkunde verleihen oder an einem Tag im Jahr das Frühstück machen (Ach ja, stimmt, gibt es schon.
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/159.gif)
Wenn Muttersein schon bezahlt werden sollte, dann bitte richtig. Mitsamt aller Sozialleistungen und Mindestlohn. Vorher sehe ich das nicht als Zeichen der Wertschätzung an. Oder eben man bleibt realistischerweise dabei, die Anerkennung nicht in Geld messen zu wollen.
Aber das ist auch wieder nur meine Meinung. Wer sich mit 150€ wertgeschätzter fühlt als ohne, möge das gerne tun.
22.07.2015 18:36
Zitat von Marf:
Zitat von Alaska:
Zitat von Marf:
Zitat von silbermarie:
...
....du unterstellst also jeder arbeitenden Frau bzw. Mann,die Kind in einen Kiga geben das sie keine Verantwortung für die Erziehung übernehmen.
Ich unterstell das *hand streck! Denn nichts anderes passiert da. Wie soll eine Mama, die Vollzeit arbeitet, die Verantwortung für die Erziehung ihres Kindes übernehmen?![]()
@Astra: ich kann dir versichern, dass ich nur "schubweise" online bin. Stell dir vor, während ich hier tippe, schläft Jonas friedlich neben mir im Stubenwagen.
So eine Sauerei von mir.![]()
Warum geht man immer von Vollzeit aus? Und das dass Kind 10 Stunden im Kiga ist?
Gibt es und gleichzeitig noch viele andere Fälle die zwischen 3 und 6 Stunden dort sind.
Und ich denke das in den allermeisten Kigas gute und motivierte Erzieher ihren Dienst tun.Da sollte doch die elterliche Erziehung genug Unterstützung finden.
Eine Vollzeitarbeit hindert keinen daran seinem Kind nahe zu sein,es zu erziehen,sich zu kümmern .....nach 8 Stunden Arbeit bleiben noch 16 stunden um dem nachzukommen.![]()
Also die Vollzeitstellen sind hier oft so, dass die Eltern vor 17.30 Uhr - 18 Uhr nicht zu Hause sind.
Gehen wir aber mal netterweise davon aus, dass die Eltern das Kind 17 Uhr von der Kita abholen.
Dann geht's nach Hause, es wird sich umgezogen, schwupps ist ein halbes oder ein Stündchen weg. Dann gibt es Abendessen. Dann noch ein bisschen spielen, baden/waschen, Zähne putzen, bettfertig machen, Geschichte vorlesen. Dann ist es 20 oder 21 Uhr, das Kind geht i.d.R. schlafen.
Da hat man effektiv vielleicht so 3 Stunden mit dem Kind. Und morgens aufstehen, Frühstücken, anziehen ist jetzt auch nicht gerade die erzieherische Qualitätszeit, die man miteinander verbringt.
Weiß ja nicht, ob man bei Marfs einfach nicht schläft
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/1.gif)
22.07.2015 18:36
Zitat von Elli73:
Ich wollte mich an dem Thema eigentlich gar nicht beteiligen, weil ich wusste, dass es in eine Pro-Contra-Krippen-Diskussion ausartet, in der es plötzlich nur noch arbeitsscheue Herdprämien-Muttis oder traumatisierte U3-Kinder, die schwere psychische Störungen entwickeln, weil sie zu früh fremdbetreut werden. Beides ist eventuell() ein bisschen pauschalisierend.
Ich bin schon immer gegen das Betreuungsgeld gewesen. Auch wenn ich selbst befürworte Kinder möglichst lange bei ihren Eltern zu lassen, meine Kinder selbst erst mit 3 bzw. 2,75 Jahren in die Kita kamen und auch nicht ganztags, sondern nach dem Mittagessen wieder abgeholt werden. Oder auch mal nicht gehen, wenn wir was anderes Schönes vorhaben. Soll heißen: Eigentlich bin ich potenzielle Betreuungsgeld-Nutzerin. Ich finde die Idee dahinter auch nicht schlimm. Nur die Art und Weise gefällt mir nicht.
1. Trotz MASSIVER verfassungsrechtlicher Bedenken ein Gesetz auf Druck der CSU durchsetzen und die Eltern wenige Jahre später "auflaufen" lassen ist unter aller Sau von der damals verantwortlichen Regierung! Man kann die Verfassung in diesem Punkt kacke finden und ich verfluche regelmäßig den Föderalismus, der uns ein "jedes Bundesland kocht sein Süppchen" beschert, aber sie bildet nun mal die Grundpfeiler unseres Staates und unserer Demokratie. Für Politiker sollte also umso mehr gelten: Erst denken, dann versprechen.
2. Stört mich das Gießkannenprinzip. Jeder bekommt das Gleiche. Die Ärztegattin (oder der Ärztinnengatte) bekommt die gleichen 150€ wie ein Elternpaar mit Vater in Kurzarbeit und Mindestlohn und sie vor der Geburt der Kinder Teilzeit bei Lidl an der Kasse. Finde ich völlig unsinnig. Für Erste ist es im Verhältnis zum Monatseinkommen ein Tropfen nichts. Für die Anderen am Monatsende der Unterschied zwischen Ertrinken und über Wasser halten. Warum sollte der Staat mir ein Betreuungsgeld zahlen? Oder einigen anderen Userinnen hier, die regelmäßig in Urlaub fahren, Haus und Auto abbezahlen, ordentlich Geld für ihre Kinder wegsparen, teure Hobbys haben und 1x die Woche schick essen gehen. Ich spreche hier jetzt niemanden bewusst an! Kenne dafür ja niemanden gut genug.
Genau wie ich finde, dass Gutverdiener ihre Kitakosten zu einem hohen Anteil selber tragen sollten (ist bei uns schon so geregelt), sollten Gutverdiener auch dafür aufkommen, dass ein Elternteil lange zuhause bleibt. Und ich setze die Gutverdienerlinie da recht streng![]()
Im Gegenzug dürfen Geringverdiener gerne unterstützt werden, wenn sie zuhause bleiben wollen. Gerne auch die ALG II Bezieher und deren Kinder. Da wäre mit dem gleichen Geld viel mehr und effektiver Kindern geholfen. Und darum geht es doch (angeblich!) immer. Das Gießkannenprinzip finde ich schon beim Kindergeld dämlich und es verschleudert meiner Meinung nach Staatsressourcen, die viel effektiver genutzt werden könnten.
Das ich mit dieser Vorstellung ziemlich alleine dastehe, ist mir klar.
Ich wollte nur mal zeigen, dass es nicht nur Mütter sind, die nach einem Jahr wieder arbeiten, die gegen das Betreuungsgeld waren.![]()
P.S. Ach und bevor ich gleich einen auf den Deckel bekomme: ich weiß, dass nicht alle Ärzte stinkreich sind. Man darf mein Beispiel gerne durch andere Berufe ersetzen, deren Angehörigen in der Regel zur oberen Mittelschicht gehören![]()
Das stimmt ja alles, was du geschrieben hast.
Aber die gleiche Thematik kann man ja dann auch beim Kindergeld aufmachen. Da gibt es auch nur das Gießkannenprinzip.
Ich finde das Betreuungsgeld auch doof. Gar nicht, weil ich eine Ideologie befürworten möchte hinsichtlich der Fremdbetreuung (ich mag das Wort nicht, da die Erzieher nach kurzer Zeit nicht mehr fremd sind).
Das Betreuungsgeld hilft Familien, die wirklich auf Geld angewiesen sind überhaupt nicht weiter. Man hat das ja auch an den Argumentationen hier gesehen. Es ging idR um Urlaub, musikalische Früherziehung oder Ausflüge. Alles tolle Sachen keine Frage aber eben auch in gewisser Form Luxus.
Mir tun die Eltern, die mit dem Betreuungsgeld geplant haben auch leid.
Aber an diese Eltern gewandt: Wie kommt man denn auf die Idee mit dem Geld aus einem Gesetz, das politisch hoch umstritten ist und unverzüglich nach Inkraftreten beim BVerfG rechtshängig war, zu rechnen?
Natürlich kann man nicht alle Eventualitäten im Kopf haben. Aber dass dieses Gesetz vom BVerfG überprüft war, war doch von Anfang an klar.
22.07.2015 18:37
Zitat von Manveri:
Zitat von KatiKaboom:
Zitat von Manveri:
Zitat von Elli73:
Ich wollte mich an dem Thema eigentlich gar nicht beteiligen, weil ich wusste, dass es in eine Pro-Contra-Krippen-Diskussion ausartet, in der es plötzlich nur noch arbeitsscheue Herdprämien-Muttis oder traumatisierte U3-Kinder, die schwere psychische Störungen entwickeln, weil sie zu früh fremdbetreut werden. Beides ist eventuell() ein bisschen pauschalisierend.
Ich bin schon immer gegen das Betreuungsgeld gewesen. Auch wenn ich selbst befürworte Kinder möglichst lange bei ihren Eltern zu lassen, meine Kinder selbst erst mit 3 bzw. 2,75 Jahren in die Kita kamen und auch nicht ganztags, sondern nach dem Mittagessen wieder abgeholt werden. Oder auch mal nicht gehen, wenn wir was anderes Schönes vorhaben. Soll heißen: Eigentlich bin ich potenzielle Betreuungsgeld-Nutzerin. Ich finde die Idee dahinter auch nicht schlimm. Nur die Art und Weise gefällt mir nicht.
1. Trotz MASSIVER verfassungsrechtlicher Bedenken ein Gesetz auf Druck der CSU durchsetzen und die Eltern wenige Jahre später "auflaufen" lassen ist unter aller Sau von der damals verantwortlichen Regierung! Man kann die Verfassung in diesem Punkt kacke finden und ich verfluche regelmäßig den Föderalismus, der uns ein "jedes Bundesland kocht sein Süppchen" beschert, aber sie bildet nun mal die Grundpfeiler unseres Staates und unserer Demokratie. Für Politiker sollte also umso mehr gelten: Erst denken, dann versprechen.
2. Stört mich das Gießkannenprinzip. Jeder bekommt das Gleiche. Die Ärztegattin (oder der Ärztinnengatte) bekommt die gleichen 150€ wie ein Elternpaar mit Vater in Kurzarbeit und Mindestlohn und sie vor der Geburt der Kinder Teilzeit bei Lidl an der Kasse. Finde ich völlig unsinnig. Für Erste ist es im Verhältnis zum Monatseinkommen ein Tropfen nichts. Für die Anderen am Monatsende der Unterschied zwischen Ertrinken und über Wasser halten. Warum sollte der Staat mir ein Betreuungsgeld zahlen? Oder einigen anderen Userinnen hier, die regelmäßig in Urlaub fahren, Haus und Auto abbezahlen, ordentlich Geld für ihre Kinder wegsparen, teure Hobbys haben und 1x die Woche schick essen gehen. Ich spreche hier jetzt niemanden bewusst an! Kenne dafür ja niemanden gut genug.
Genau wie ich finde, dass Gutverdiener ihre Kitakosten zu einem hohen Anteil selber tragen sollten (ist bei uns schon so geregelt), sollten Gutverdiener auch dafür aufkommen, dass ein Elternteil lange zuhause bleibt. Und ich setze die Gutverdienerlinie da recht streng![]()
Im Gegenzug dürfen Geringverdiener gerne unterstützt werden, wenn sie zuhause bleiben wollen. Gerne auch die ALG II Bezieher und deren Kinder. Da wäre mit dem gleichen Geld viel mehr und effektiver Kindern geholfen. Und darum geht es doch (angeblich!) immer. Das Gießkannenprinzip finde ich schon beim Kindergeld dämlich und es verschleudert meiner Meinung nach Staatsressourcen, die viel effektiver genutzt werden könnten.
Das ich mit dieser Vorstellung ziemlich alleine dastehe, ist mir klar.
Ich wollte nur mal zeigen, dass es nicht nur Mütter sind, die nach einem Jahr wieder arbeiten, die gegen das Betreuungsgeld waren.![]()
P.S. Ach und bevor ich gleich einen auf den Deckel bekomme: ich weiß, dass nicht alle Ärzte stinkreich sind. Man darf mein Beispiel gerne durch andere Berufe ersetzen, deren Angehörigen in der Regel zur oberen Mittelschicht gehören![]()
Ich sehe bei dem Modell nur wieder zwei Probleme.
1. Nur weil jemand grundsätzlich gut verdient, heißt das ja nicht, dass jede Menge Geld vorhanden ist. Zumindest, wenn man es auf Bundesebene vergleichen würde. Wenn man in Pusemuckel wohnt, wo das Leben nichts kostet, dann gehört man mit sagenwirmaleinfachsodaher 2.500 Euro netto zu den Gutverdienern. Wohnt man in Hamburg oder München oder so, gehen alleine schon über 1.000 Euro für die Wohnung drauf und dann ist man kein Gutverdiener mehr.
2. Leider ist es ja oft so (Achtung, Schublade. Ich weiß, dass es auch sehr viele gibt, auf die folgendes nicht zutrifft!), dass ALG II Familien bzw. Familien am Existenzminimum aus bildungsfernen Schichten stammen und ihren Kindern mit der Selbstbetreuung tatsächlich ein Nachteil entstehen könnte. Kinder werden nicht gefördert und sich selbst überlassen, betreut von elektronischen Babysittern.
Also bitte. Gutverdiener ist man dann immer noch. Kann ja jeder nach Pusemuckel ziehen. Niemand wir gezwungen in München City zu wohnen. Irgendwo muss man halt mal Abstriche machen. Dann kannst du auch sagen: Kommt drauf an wie häufig man wohin in den Urlaub fährt. Wer dreimal im Jahr für 3 Wochen ins Waldorf Astoria in New York fährt ist kein Gutverdiener mehr...
Finde es EXTREM vernünftig was Elli geschrieben hat![]()
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Aber in Pusemuckel gibt es keine Arbeit. Zumindest wenig für Fachkräfte, die so viel verdienen. Das heißt, man müsste dann locker 3-4 Stunden am Tag fahren um dieses Geld zu verdienen. Dadurch dezimiert sich die Ersparnis in Pusemuckel zu leben aber wieder enorm. Das ist eher eine Milchmädchenrechnung.
Meinte auch eher, dass man mal ein bisschen aus der Innenstadt und den teuren Gebieten rausziehen kann. Hab so ein paar Leute in meinem Bekanntenkreis. "oooooooh das wohnen ist hier soooooo teuer, kann mir kaum was leisten" --> ja zieh doch hierher, meine Wohnung kostet die hälfte bei gleicher größe "nääääää, ist ja viel zu weit ab vom schuss". Fahrzeit in die nächste große statd zur arbeit: 30 min
22.07.2015 18:38
Vielleicht sollte man mal nicht sämtlichen passenden Studien vertrauen, sondern im realen Leben ankommen und seinem Kind und sich vertrauen. Dann weiß man erst was das Richtige ist
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