Attachment Parenting
11.06.2016 11:23
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Umi:
Hier kam Arschloch, Dummkopf, Arschschwanz O.o, Blödmann, ...
und ich als Verdammt-Flucher muss mich da dann echt zurück halten .... ich kann das auch schlecht ignorieren, a la dann ist es langweilig und sie sagt es nicht mehr.
Frag sie doch mal, was ein Schwanz ist.
Oder bereite dich auf das nächste Mal vor. Bastel einen Schwanz (also einen mit Püschel unten dran, der hinten raushängt) und klemm ihn dir an die Hose, wenn er dich so nennt.
11.06.2016 11:29
Zitat von Stefanka93:
Ich habe mir gestern den vorgeschlagenen Film angeschaut (übrigens sehr sehenswert). Ich habe mir danach ein paar Gedanken zum Thema Unschooling gemacht und mit meinem Mann darüber geredet. Wir zwei sind uns einig, dass Freilernen für das Individuum das aller beste ist, ABER: Kann Unschooling ein Konzept für eine ganze Gesellschaft sein?
Dazu ein paar Gedanken:
1. Manchmal ist in einer Gesellschaft nicht nur wichtig, WAS man gelernt hat, sondern WIE. Als Beispiel: Wir sind beide in der IT Branche. Mal angenommen es treffen sie A und B in einer Firma und sollen als Team arbeiten. Beide haben die gleichen Grundlagen, allerdings nicht die gleiche Herangehensweise. A und B haben sich programmieren selbst beigebracht und haben u.U. bisher überhaupt keinen Wert auf Konventionen gelegt. Der Code läuft trotzdem, aber es kann sein, dass keiner den Code des anderen versteht, weil sie beide wie Kraut und Rüben programmieren. Folglich wirds arge Probleme im Team geben. Also wie läuft das mit Dingen, die einfach gewissen Richtlinie folgen müssen, weil sonst die Zusammenarbeit mehrerer Menschen nicht funktioniert? Wer bringt den freilernenden Kindern solche Dinge bei? Oder kommt das schon von allein? Wenn ja, ist es nicht gefährlich erst jedes Mal neue Richtlinien auszudiskutieren? Kann eine Firma und somit auch eine Gesellschaft damit wirtschaftlich überleben? (Und damit meine ich keine Sozialkompentenz oder andere gesellschaftliche Erwartungen, sondern wirklich nur Dinge, die sich beim Arbeiten auftun können)
2. Was ist mit den "scheiß" Jobs? Eine Gesellschaft kann ohne Fließbandarbeiter, Müllmänner und LKW-Fahrer heutzutage nicht mehr überleben. (Das sind nur Beispiele für Jobs die gesellschaftlich nicht besonders hoch anerkannt werden und soll keine Wertung meinerseits sein). Was also machen, wenn keiner freiwillig den Müll fremder Menschen wegräumen mag? Sicher gibt's ein paar wenige, die das gerne tun, aber ich bezweifle, dass damit der Bedarf gedeckt wird.
3. Einer der größten Streitpunkte bei diesem Thema: Was ist mit den religiösen und/oder anderweitigen Fanatikern? Vermutlich wird die Schule das Kind eines Nazis nicht dazu bringen umzudenken. Aber es zeigt ihm zumindest eine andere Denkweise auf. Wenn solche Kinder aber ausschließlich in ihrer Filterblase unterwegs sind, haben sie doch gar keine Chance ihr Leben umzudenken. Ist das nicht auf Dauer gefährlich für eine Gesellschaft?
Erst mal so weit. Würde mich über ein paar Meinungen und Gedanken freuen!
Das schieb ich mir mal nach hinten, denn das würde ich gern umfassender beantworten. Lese jetzt aber erst zu Ende.
11.06.2016 11:30
Zitat von SaSk:
Herzlichen Glückwunsch Junior
Danke, dir auch
11.06.2016 11:31
Guten Morgen
Schimpfworte: Zum Glück benutzte meiner niemals Schimpfworte. Da kam er mit knapp 3 eher mit so Sätzen um die Ecke, wie: "Das ist eine vorzügliche Idee Mama, die mich in Entzücken versetzt" Oder: Oh, das misslang mir jetzt, wie ärgerlich.
Aber das ist ja so ein Anton-Ding und sicher nicht übertragbar. (Wir hatten auf die Phase, dass wir uns mal eine Weile nur in der 3. unterhalten haben )
Aber, ich kenne diese wüsten gegenseitigen Beschimpfungen ja aus dem Kinderheim in dem ich arbeitete. Und was immer half, wenn sie mich so richtig schön betitelt haben, war: Ich hielt es erstmal aus, lächelte und sagte: Ich hab dich auch lieb. Da wurde das dann ganz schnell langweilig, weil sie merkten, dass es mich nicht traf.
@Junior herzlichen Glückwunsch zum Neuankömmling
Schimpfworte: Zum Glück benutzte meiner niemals Schimpfworte. Da kam er mit knapp 3 eher mit so Sätzen um die Ecke, wie: "Das ist eine vorzügliche Idee Mama, die mich in Entzücken versetzt" Oder: Oh, das misslang mir jetzt, wie ärgerlich.
Aber das ist ja so ein Anton-Ding und sicher nicht übertragbar. (Wir hatten auf die Phase, dass wir uns mal eine Weile nur in der 3. unterhalten haben )
Aber, ich kenne diese wüsten gegenseitigen Beschimpfungen ja aus dem Kinderheim in dem ich arbeitete. Und was immer half, wenn sie mich so richtig schön betitelt haben, war: Ich hielt es erstmal aus, lächelte und sagte: Ich hab dich auch lieb. Da wurde das dann ganz schnell langweilig, weil sie merkten, dass es mich nicht traf.
@Junior herzlichen Glückwunsch zum Neuankömmling
11.06.2016 11:46
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:
Guten Morgen
Schimpfworte: Zum Glück benutzte meiner niemals Schimpfworte. Da kam er mit knapp 3 eher mit so Sätzen um die Ecke, wie: "Das ist eine vorzügliche Idee Mama, die mich in Entzücken versetzt" Oder: Oh, das misslang mir jetzt, wie ärgerlich.
Aber das ist ja so ein Anton-Ding und sicher nicht übertragbar. (Wir hatten auf die Phase, dass wir uns mal eine Weile nur in der 3. unterhalten haben )
Aber, ich kenne diese wüsten gegenseitigen Beschimpfungen ja aus dem Kinderheim in dem ich arbeitete. Und was immer half, wenn sie mich so richtig schön betitelt haben, war: Ich hielt es erstmal aus, lächelte und sagte: Ich hab dich auch lieb. Da wurde das dann ganz schnell langweilig, weil sie merkten, dass es mich nicht traf.
@Junior herzlichen Glückwunsch zum Neuankömmling
Wie lustig, ich arbeite ja auch im kinderheim (intensivpädagogischer bereich und krisenintervention) und so mache ich das auch ganz oft... die gesichter danach sind zum schreien
11.06.2016 13:17
Zitat von SaSk:
Cherry wie hast du dich denn hier her verirrt?
Danke Junior
nur aus intersse...
ist aber nur in ansätzen meins
11.06.2016 13:33
Zitat von Halessia:
Zitat von Skorpi:
Oje, da hab ich ja echt Glück bisher, dass da selten was aus dem Kindergarten mitgebracht wird. Aber vielleicht ist das auch einfach mehr so ein Jungen-Ding?
Bei uns kommt auch nichts aus dem Kindergarten. Null. Ich muss eher aufpassen, dass sie nichts dort mithin nimmt...
"Aber Mama, der Papa heißt doch gar nicht Honk!!!"
11.06.2016 21:14
Zitat von Cherryblond:
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:
Guten Morgen
Schimpfworte: Zum Glück benutzte meiner niemals Schimpfworte. Da kam er mit knapp 3 eher mit so Sätzen um die Ecke, wie: "Das ist eine vorzügliche Idee Mama, die mich in Entzücken versetzt" Oder: Oh, das misslang mir jetzt, wie ärgerlich.
Aber das ist ja so ein Anton-Ding und sicher nicht übertragbar. (Wir hatten auf die Phase, dass wir uns mal eine Weile nur in der 3. unterhalten haben )
Aber, ich kenne diese wüsten gegenseitigen Beschimpfungen ja aus dem Kinderheim in dem ich arbeitete. Und was immer half, wenn sie mich so richtig schön betitelt haben, war: Ich hielt es erstmal aus, lächelte und sagte: Ich hab dich auch lieb. Da wurde das dann ganz schnell langweilig, weil sie merkten, dass es mich nicht traf.
@Junior herzlichen Glückwunsch zum Neuankömmling
Wie lustig, ich arbeite ja auch im kinderheim (intensivpädagogischer bereich und krisenintervention) und so mache ich das auch ganz oft... die gesichter danach sind zum schreien
Ja, ich fand das auch immer sehr schön. Vor allem deeskaliert es jede Situation wunderbar schnell und einfach.
11.06.2016 21:16
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:
Zitat von Cherryblond:
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:
Guten Morgen
Schimpfworte: Zum Glück benutzte meiner niemals Schimpfworte. Da kam er mit knapp 3 eher mit so Sätzen um die Ecke, wie: "Das ist eine vorzügliche Idee Mama, die mich in Entzücken versetzt" Oder: Oh, das misslang mir jetzt, wie ärgerlich.
Aber das ist ja so ein Anton-Ding und sicher nicht übertragbar. (Wir hatten auf die Phase, dass wir uns mal eine Weile nur in der 3. unterhalten haben )
Aber, ich kenne diese wüsten gegenseitigen Beschimpfungen ja aus dem Kinderheim in dem ich arbeitete. Und was immer half, wenn sie mich so richtig schön betitelt haben, war: Ich hielt es erstmal aus, lächelte und sagte: Ich hab dich auch lieb. Da wurde das dann ganz schnell langweilig, weil sie merkten, dass es mich nicht traf.
@Junior herzlichen Glückwunsch zum Neuankömmling
Wie lustig, ich arbeite ja auch im kinderheim (intensivpädagogischer bereich und krisenintervention) und so mache ich das auch ganz oft... die gesichter danach sind zum schreien
Ja, ich fand das auch immer sehr schön. Vor allem deeskaliert es jede Situation wunderbar schnell und einfach.
Ich werde das hier auch mal probieren und hoffe damit Erfolg zu haben
11.06.2016 21:17
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:
Zitat von Cherryblond:
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:
Guten Morgen
Schimpfworte: Zum Glück benutzte meiner niemals Schimpfworte. Da kam er mit knapp 3 eher mit so Sätzen um die Ecke, wie: "Das ist eine vorzügliche Idee Mama, die mich in Entzücken versetzt" Oder: Oh, das misslang mir jetzt, wie ärgerlich.
Aber das ist ja so ein Anton-Ding und sicher nicht übertragbar. (Wir hatten auf die Phase, dass wir uns mal eine Weile nur in der 3. unterhalten haben )
Aber, ich kenne diese wüsten gegenseitigen Beschimpfungen ja aus dem Kinderheim in dem ich arbeitete. Und was immer half, wenn sie mich so richtig schön betitelt haben, war: Ich hielt es erstmal aus, lächelte und sagte: Ich hab dich auch lieb. Da wurde das dann ganz schnell langweilig, weil sie merkten, dass es mich nicht traf.
@Junior herzlichen Glückwunsch zum Neuankömmling
Wie lustig, ich arbeite ja auch im kinderheim (intensivpädagogischer bereich und krisenintervention) und so mache ich das auch ganz oft... die gesichter danach sind zum schreien
Ja, ich fand das auch immer sehr schön. Vor allem deeskaliert es jede Situation wunderbar schnell und einfach.
nicht jede aber viele...
11.06.2016 22:03
Zitat von Stefanka93:
Ich habe mir gestern den vorgeschlagenen Film angeschaut (übrigens sehr sehenswert). Ich habe mir danach ein paar Gedanken zum Thema Unschooling gemacht und mit meinem Mann darüber geredet. Wir zwei sind uns einig, dass Freilernen für das Individuum das aller beste ist, ABER: Kann Unschooling ein Konzept für eine ganze Gesellschaft sein?
Dazu ein paar Gedanken:
1. Manchmal ist in einer Gesellschaft nicht nur wichtig, WAS man gelernt hat, sondern WIE. Als Beispiel: Wir sind beide in der IT Branche. Mal angenommen es treffen sie A und B in einer Firma und sollen als Team arbeiten. Beide haben die gleichen Grundlagen, allerdings nicht die gleiche Herangehensweise. A und B haben sich programmieren selbst beigebracht und haben u.U. bisher überhaupt keinen Wert auf Konventionen gelegt. Der Code läuft trotzdem, aber es kann sein, dass keiner den Code des anderen versteht, weil sie beide wie Kraut und Rüben programmieren. Folglich wirds arge Probleme im Team geben. Also wie läuft das mit Dingen, die einfach gewissen Richtlinie folgen müssen, weil sonst die Zusammenarbeit mehrerer Menschen nicht funktioniert? Wer bringt den freilernenden Kindern solche Dinge bei? Oder kommt das schon von allein? Wenn ja, ist es nicht gefährlich erst jedes Mal neue Richtlinien auszudiskutieren? Kann eine Firma und somit auch eine Gesellschaft damit wirtschaftlich überleben? (Und damit meine ich keine Sozialkompentenz oder andere gesellschaftliche Erwartungen, sondern wirklich nur Dinge, die sich beim Arbeiten auftun können)
2. Was ist mit den "scheiß" Jobs? Eine Gesellschaft kann ohne Fließbandarbeiter, Müllmänner und LKW-Fahrer heutzutage nicht mehr überleben. (Das sind nur Beispiele für Jobs die gesellschaftlich nicht besonders hoch anerkannt werden und soll keine Wertung meinerseits sein). Was also machen, wenn keiner freiwillig den Müll fremder Menschen wegräumen mag? Sicher gibt's ein paar wenige, die das gerne tun, aber ich bezweifle, dass damit der Bedarf gedeckt wird.
3. Einer der größten Streitpunkte bei diesem Thema: Was ist mit den religiösen und/oder anderweitigen Fanatikern? Vermutlich wird die Schule das Kind eines Nazis nicht dazu bringen umzudenken. Aber es zeigt ihm zumindest eine andere Denkweise auf. Wenn solche Kinder aber ausschließlich in ihrer Filterblase unterwegs sind, haben sie doch gar keine Chance ihr Leben umzudenken. Ist das nicht auf Dauer gefährlich für eine Gesellschaft?
Erst mal so weit. Würde mich über ein paar Meinungen und Gedanken freuen!
So, jetzt nehme ich mir mal eine Auszeit vom Manuskript und mag dir gern antworten.
Es könnte ein wenig ausschweifen. Ich hoffe, dass ist für euch in Ordnung. Ansonsten einfach sagen, dann verlagern wir die Diskussion ggf. irgendwo anders hin.
Also liebe Stefanka (und wen es sonst noch interessiert) meine Gedanken dazu sind (Ich weiß übrigens nicht von welchem Film du sprichst):
Deine Frage: „Kann Unschooling ein Konzept für eine ganze Gesellschaft sein?“ Würde ich mit Nein beantworten. Nein nicht einzig für eine komplette Gesellschaftsform, aber es kann und sollte in meinen Augen eine von mehreren Alternativen zur aktuellen Schulform sein, denn es gibt Kinder, die würde so die besser Bildung erfahren, als im klassischen Unterricht. Neben dem Unschooling würde ich auch noch das Homeschooling, das Lernen in Kleinstgruppen, in winzigen Privatschulen, via Hauslehrer und sogenannten Internetschulen (wen es interessiert, ich habe mich damals hier informiert http://www.clonlara.de/ ) etc. einwerfen wollen.
Alle Formen beschreiten unterschiedliche Wege, haben unterschiedliche Methoden, kommen jedoch zu demselben Ergebnis, wie die aktuelle klassische Schulform. Nicht jedes Kind eignet sich für die klassische Schulform (ich glaube bei uns wäre deutlich mehr rauszuholen gewesen, wenn wir nicht in die Zwangsjacke deutsche Schulform gepresst wurden wären), genauso, wie sich nicht jedes Kind eignet alternativ beschult zu werden. Jedes Kind hat da unterschiedliche Bedürfnisse, unterschiedliche kognitive Voraussetzungen und auch ein unterschiedliches Umfeld, dass z. Bsp. Unschooling unterstützen muss. Ich finde grundsätzlich gehört unser aktuelles Bildungssystem generalüberholt, denn das ist antiquarisch. In keiner Weise irgendwie auf die möglichen Ressourcen, die die Kinder mitbringen, zugeschnitten. Die verpuffen nämlich einfach. Klar können Jugendliche irgendwann Leistungskurse belegen, aber das meine ich nicht. Um es besser zu verdeutlichen, mag ich ein Beispiel anbringen. Nehmen wir mal Mathematik (weil ich das gut an mir und meinem Sohn erklären kann). Was brauche ich, die einen sozialen Beruf ergriffen hat und in ihrer Freizeit eher musisch unterwegs ist, all das mathematische Wissen, dass ich in der Schule mal erlernt habe? Gar nicht, wenn ich ehrlich bin. Klar, ich muss die Grundrechenarten beherrschen und ich muss auch das ein oder andere wissen, also eine gewisse Mengenlehre halte ich für angebracht, aber das war es dann auch. Mein Sohn geht da in dieselbe Richtung, wie ich. Und wenn ich sehe, was er im Matheunterricht so durchnimmt, dann schlage ich die Hände über dem Kopf zusammen und bin ehrlich auch schon lange raus und komme nicht mehr mit, weil ich auch schlicht vergessen habe, wie es ging. Ich brauchte es ja nie wieder und werde es auch niemals brauchen. Warum also müssen ALLE Kinder und Jugendlichen denselben Stoff lernen? Es gibt in der Klasse meines Sohnes Mitschüler, deren Berufswunsch es mit sich bringt, dass sie eben diese Themenbereiche in der Mathematik wissen müssen, aber niemals alle. Um es am Beispiel festzumachen: Mein Sohn will Germanistik/ Anglistik studieren. Was Literatur angeht, ist er breit gefächert, hat viele Fragen, mag viele Dinge erörtern und tut das auch – hier zu Hause mit mir, weil die Schule einfach keinen Rahmen dafür bietet. Genau das wäre aber seine Ressource, die er überhöht mitbringt. Ergo: Im Moment hemmt ihn da der Deutschunterricht mal wieder… denn wenn ein Thema abgehandelt ist, so wie es der Lehrplan vorgibt, dann wird das neue Thema begonnen. Keine Chance auf tiefergehende Behandlung des Themas. Ressource verschenkt. Ich kann das aus Sicht der Schule auch verstehen, denn die sind ja an den Lehrplan geknebelt, aber genau deswegen fehlen mir die alternativen Schulformen. Sie bieten einfach eine Variante, die aus unseren Kindern das Optimum herausholen könnte, OHNE dass sich unsere Kinder unter Druck gesetzt fühlen. Sein bester Freund ist ein Physik-Ass…aber er hat schon lange abgeschaltet in der Schule, denn der Unterricht langweilt ihn, bietet nichts Neues, keinerlei Herausforderungen. Wenn man ihn da fördern würde, ressourcenorientiert unterrichten würde, dann käme da etwas ganz Großes bei heraus.
Also ja, ich denke, wir bräuchten unbedingt eine Alternative, die jedem Kind gerecht werden kann, wenn das Kind denn die Veranlagung mitbringt. Und damit nicht jeder machen kann, was er will, und die Bildung aller Kinder gesichert bleibt, würde ich eben für alle alternativen Schulformen regelmäßige Prüfungen einführen, damit man so ein bisschen abkontrollieren kann, ob das Kind wirklich die Bildung erhält, auf die es ein Recht hat.
Nun mag ich zu deinen Punkten noch antworten.
Zu Punkt 1: Ja, so kann es natürlich nicht laufen, aber es könnte auch genau andersherum sein. Denn sind wir mal ehrlich… wie viel Freiraum zum wirklichen Lernen haben unsere Kinder denn? Kaum, wenn man mich fragt. In der Grundschule bekam unser Sohn stets schlechte Mathenoten. Nicht, weil er es nicht konnte, das Ergebnis war immer richtig, ABER er benutzte entweder einen anderen Lösungsweg, als den erlernten, der nicht selten effektiver war oder er benötigte gar keinen, weil er es gleich im Kopf rechnete. Das Beispiel zeigt ganz gut, was ich meine: Das eigene Schaffen, die eigene Leistung, das Beschäftigen mit dem Thema an sich und vor allem das wirkliche Verstehen des Themas werden in dem Fall schlecht bewertet, weil der bekloppte Lehrplan ja in dem Jahr noch was Anderes will, dabei ist es ja nicht falsch gewesen, nur anders. Und vor allem zeigt es doch, dass das Kind wirklich lernte und verstand. Das wird besser in den höheren Klassen, aber in der Grundschule werden doch die Grundsteine gelegt. In den meisten Fällen führen Beispiele wie dieses dazu, dass die Kinder ihren Kopf abschalten, einfach zuhören, auswendig lernen und es eben auf die Art anwenden, wie der Lehrer es will. Ob sie es dann wirklich verstanden haben oder gar eigene Varianten gefunden haben, die eben auch zum Ziel führen, ob der vorgegebene Weg viel länger ist… das interessiert niemanden. Und zack... schon ist die Fähigkeit verschenkt, die unsere Kinder eigentlich mitbringen, wenn sie eingeschult werden. Nämlich ihren Kopf auch zu benutzen und nicht nur den Einheitsbrei nachkauen, den sie vorgesetzt bekommen. In deinem Beispiel wäre der Kopf, der nie auswendig lernte, der wirklich verstand und sich die Lösungswege stets selbst suchte, der bessere, weil er einfach effektiver ist. Denn sind beide auf Zack, haben beide gelernt selber zu programmieren, werden sie sich auch verstehen. Und vermutlich werden beide den Code des anderen auch lesen können. (Ich habe leider nicht viel Ahnung davon, daher weiß ich gerade nicht, worüber ich eigentlich schreibe , hoffe aber, du verstehst, worauf ich hinaus will)
Zu Punkt 2. : (Versteht es nun bitte nicht falsch! Ich meine das weder abwertend, noch verletzend) Jeder Mensch bringt eine eigene Intelligenz mit. Man kann sein Hirn zwar ein wenig trainieren, aber ein Mensch, mit einem IQ von 90, wird sich niemals einen IQ von 140 antrainieren können. Und ich bin überzeugt, dass ein gewisser IQ von Nöten ist, wenn man Physik, Medizin, Mathematik oder ähnliches studieren möchte. Hinzu kommen unterschiedliche Interessen. Das Umfeld in dem man groß wird spielt eine große Rolle und auch der eigene Wille. Ich habe eine Freundin, die ist „nur“ Landschaftsgärtner. Rein kognitiv könnte sie deutlich mehr, aber sie will nicht. Sie liebt das, was sie tut und möchte es nicht anders. Es gibt eben auch genug Menschen, die gar nicht so hoch hinauswollen. In ihrem Fall sagt sie klar: Ihr Mann verdient gut, daher braucht sie nicht mehr, sie hat Zeit für die Kinder, weshalb Karriere für sie nie in Frage gekommen wäre, sie ist gern den ganzen Tag draußen, egal welches Wetter herrscht, das schließt einen Großteil Berufe aus usw. Sie ist glücklich mit dem, was sie tut. Und ich bin überzeugt, dass es genug Menschen gibt, die das ebenso sind. Also nein, ich denke ich nicht, dass wir nicht genug „kleine“ Arbeiter hätten.
Zu Punkt 3. : Die Gefahr ist natürlich gegeben, aber Schule, wie sie im Moment läuft, wirkt da auch nicht besonders dagegen. Kinder, die das 24/7 ihr Leben lang erleben, die werden ihre Sicht nicht wegen 4-8 Stunden Schule am Tag ändern. Und wie gesagt... es sollte in meinen Augen regelmäßige Prüfungen geben, gern vierteljährlich, wo man dann geschickt Dinge abfragen könnte, die genau das überprüfen. Und wenn man bemerkt, dass sich ein Kind bedrohlich in eine bestimmte fanatische Richtung entwickelt, sollte die Möglichkeit gegeben sein, da einzugreifen.
So, Sorry, das ist nun arg lang, aber das ist ja mein Thema. Mal schauen, wer sich durchwühlt. Ich würde mich da ebenfalls über eine rege, sachliche Diskussion freuen.
LG Zaubi
11.06.2016 22:29
Zaubi: Ich finde ganz toll, was du geschrieben hast. Bin da im großen und ganzen auch bei dir (was wäre das Schulleben damals schön gewesen ohne Mathe...!). Nun stelle ich mir aber die Frage, was mit denen ist, die erst sehr, sehr spät wissen, was sie später mal beruflich machen wollen. Was wenn man merkt, dass einem doch ein ganz anderer Beruf liegt, als den, den man gewählt hat und genau dafür eben Mathe-Wissen mitbringen muss?
Ich z.B. wusste damals gar nicht, was ich studieren wollte oder generell in welche berufliche Richtung ich gehen wollte. also hätte ich mich ja trotzdem mit Mathe quälen müssen, obwohl ich es heute auch nicht brauche. Aber das wusste ich damals ja noch nicht. Wie stellst du dir das also für solche Schulkinder vor? Ich glaub die wenigsten wissen schon mit 100%iger Sicherheit, was sie im Alter von deinem Sohn beruflich machen wollen.
Ich z.B. wusste damals gar nicht, was ich studieren wollte oder generell in welche berufliche Richtung ich gehen wollte. also hätte ich mich ja trotzdem mit Mathe quälen müssen, obwohl ich es heute auch nicht brauche. Aber das wusste ich damals ja noch nicht. Wie stellst du dir das also für solche Schulkinder vor? Ich glaub die wenigsten wissen schon mit 100%iger Sicherheit, was sie im Alter von deinem Sohn beruflich machen wollen.
11.06.2016 22:38
Zitat von Skorpi:
Zaubi: Ich finde ganz toll, was du geschrieben hast. Bin da im großen und ganzen auch bei dir (was wäre das Schulleben damals schön gewesen ohne Mathe...!). Nun stelle ich mir aber die Frage, was mit denen ist, die erst sehr, sehr spät wissen, was sie später mal beruflich machen wollen. Was wenn man merkt, dass einem doch ein ganz anderer Beruf liegt, als den, den man gewählt hat und genau dafür eben Mathe-Wissen mitbringen muss?
Ich z.B. wusste damals gar nicht, was ich studieren wollte oder generell in welche berufliche Richtung ich gehen wollte. also hätte ich mich ja trotzdem mit Mathe quälen müssen, obwohl ich es heute auch nicht brauche. Aber das wusste ich damals ja noch nicht. Wie stellst du dir das also für solche Schulkinder vor? Ich glaub die wenigsten wissen schon mit 100%iger Sicherheit, was sie im Alter von deinem Sohn beruflich machen wollen.
Nein, nicht falsch verstehen. Sie sollen schon Mathematik haben, unbedingt sogar, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Alles Weitere gehört ins Studium dann.
Und Mathe, Deutsch, Englisch als Hauptfächer... ist in meinen Augen auch sinnfrei. Deutsch maximal noch, weil wir in Deutschland leben, aber ansonsten? Je nach Interessen und Talente, ist für manche Kinder eher Bio, Physik oder auch Sport ein Hauptfach... mir ist Schule einfach zu eingeengt. Da wird nicht effektiv genug gearbeitet, sondern ein Einheitsbrei zusammengerührt, aus dem man nur selten mal einen Schatz fischt, dabei verbirgt sich meiner Meinung nach in jedem Kind ein Schatz. Aber Schule, wie sie momentan läuft, wird die niemals finden.
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