Mütter- und Schwangerenforum

Autist?

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Möhre
1145 Beiträge
11.08.2016 23:27
Zitat von finchen86:

Zitat von Möhre:

Zitat von StilleWasser:

Danke - das beschreibt es perfekt.

Aber ich kann verstehen das NTs das vielleicht ned (so) nachvollziehen können.


wieso hast du dann aber so wenig Verständnis für deine Tochter? Schade, dass du die Frage nicht beantwortest.


da muss ich mal für mausi in die bresche springen.

ich selber habe adhs, mein großer auch und doch tu ich mich schwer manche verhaltensweisen zu verstehen, nachzuvollziehen oder zu akzeptieren.


darum geht es mir nicht, sondern um das Verständnis für die Erkrankung oder die Andersartigkeit des Kindes. Die man hoffentlich trotzdem hat. Und es das Kind nicht spüren lässt, auch wenn man zeitweise genervt ist, weil es besonders anstrengend ist.

Bei Mausi hatte ich immer den Eindruck, dass die Kleine eher außen vor ist, eben weil sie anders ist. Eigentlich müsste es ja genau umgekehrt sein, denn gerade sie bräuchte mehr Aufmerksamkeit, auch wenn es sicherlich nicht immer gelingt und nicht einfach ist. Aber so ein Sündenbockdasein als Beispiel mal die Kleine bekommt z. B. nichts Selbstgenähtes, weil es sowieso kaputt gemacht wird. Die beiden anderen aber schon. Wenn bei einem Kind etwas anders ist und das Kind bekommt es immer noch auf´s Butterbrot geschmiert, denke ich nicht, dass es dadurch besser wird, oder es sich ändert. Sondern es wird eher noch auffälliger, weil es nur noch so Aufmerksamkeit bekommt. Und dann ist auch negative Aufmerksamkeit besser, als gar keine.
Natürlich kenne ich Mausi nicht, aber sie schreibt ja sehr viel über ihr Leben und da kommt das Gefühl eben auf, dass die Kleine immer außen vor war/ist. Schon alleine weil sie Mausi nicht ähnlich sieht, die beiden anderen aber schon. Von daher Zweifel ich auch etwas an der Diagnose. Aber das ist jetzt einfach nur meine Meinung.
finchen86
6290 Beiträge
11.08.2016 23:29
Zitat von Möhre:

Zitat von finchen86:

Zitat von Möhre:

Zitat von StilleWasser:

Danke - das beschreibt es perfekt.

Aber ich kann verstehen das NTs das vielleicht ned (so) nachvollziehen können.


wieso hast du dann aber so wenig Verständnis für deine Tochter? Schade, dass du die Frage nicht beantwortest.


da muss ich mal für mausi in die bresche springen.

ich selber habe adhs, mein großer auch und doch tu ich mich schwer manche verhaltensweisen zu verstehen, nachzuvollziehen oder zu akzeptieren.


darum geht es mir nicht, sondern um das Verständnis für die Erkrankung oder die Andersartigkeit des Kindes. Die man hoffentlich trotzdem hat. Und es das Kind nicht spüren lässt, auch wenn man zeitweise genervt ist, weil es besonders anstrengend ist.

Bei Mausi hatte ich immer den Eindruck, dass die Kleine eher außen vor ist, eben weil sie anders ist. Eigentlich müsste es ja genau umgekehrt sein, denn gerade sie bräuchte mehr Aufmerksamkeit, auch wenn es sicherlich nicht immer gelingt und nicht einfach ist. Aber so ein Sündenbockdasein als Beispiel mal die Kleine bekommt z. B. nichts Selbstgenähtes, weil es sowieso kaputt gemacht wird. Die beiden anderen aber schon. Wenn bei einem Kind etwas anders ist und das Kind bekommt es immer noch auf´s Butterbrot geschmiert, denke ich nicht, dass es dadurch besser wird, oder es sich ändert. Sondern es wird eher noch auffälliger, weil es nur noch so Aufmerksamkeit bekommt. Und dann ist auch negative Aufmerksamkeit besser, als gar keine.
Natürlich kenne ich Mausi nicht, aber sie schreibt ja sehr viel über ihr Leben und da kommt das Gefühl eben auf, dass die Kleine immer außen vor war/ist. Schon alleine weil sie Mausi nicht ähnlich sieht, die eiden anderen aber schon. Von daher Zweifel ich auch etwas an der Diagnose. Aber das ist jetzt einfach nur meine Meinung.


ja na nach dem i deine antwort auf faerie gelesen hab habe ich verstanden was du meinst. und bin da ganz deiner meinung
11.08.2016 23:29
Zitat von Marf:

Zitat von faerie:

Zitat von Möhre:

Zitat von StilleWasser:

Danke - das beschreibt es perfekt.

Aber ich kann verstehen das NTs das vielleicht ned (so) nachvollziehen können.


wieso hast du dann aber so wenig Verständnis für deine Tochter? Schade, dass du die Frage nicht beantwortest.


Ich kann nicht für Mausi antworten, aber ich möchte an dieser Stelle mal anmerken, dass das, was von außen als Verständnislosigkeit oder Empathielosigkeit empfunden wird, auch eine Begleiterscheinung des Asperger-Syndroms sein kann.

Persönliches Beispiel: Mich macht es manchmal hyperaggressiv, wenn jemand etwas mag, was ich nicht mag oder umgekehrt. Ich kann mich in denjenigen nicht reinversetzen, kein Verständnis entwickeln. Ich kann nicht abstrahieren und versuchen, das aus seiner Sicht zu sehen. Es gelingt mir nicht. Darum kann ich auch nie ehrlicherweise Aussagen wie "Soll jeder so, wie er denkt" treffen. Weil ich auf emotionaler Ebene nicht verstehe, wie man anders denken kann. War das jetzt verständlich?

Dann würde sie das Verhalten ihrer Tochter nicht in Frage stellen.Weil sie es nicht als anders empfinden würde.


Doch, denn kein Jeck ist wie der andere. Ich habe auch eher wenig Verständnis für Aspies, die (mal so als Beispiel) auf Zahlen versessen sind oder immer das gleiche Shirt tragen müssen.
Ich weiß zwar von der Theorie her, dass sie nicht anders können und eine Abweichung sie genau so in die Verzweiflung treiben würde wie mich, wenn es in der Mensa am Montag keine Nudeln mit Soße gab (kein Witz, brutaler ernst), aber das Verhalten nervt mich ja dann trotzdem, weil es nicht mein bevorzugtes Verhalten ist, vielleicht sogar damit kollidiert, und mich deswegen nervös macht.
11.08.2016 23:31
Zitat von faerie:

Zitat von Marf:

Zitat von faerie:

Zitat von Möhre:

...


Ich kann nicht für Mausi antworten, aber ich möchte an dieser Stelle mal anmerken, dass das, was von außen als Verständnislosigkeit oder Empathielosigkeit empfunden wird, auch eine Begleiterscheinung des Asperger-Syndroms sein kann.

Persönliches Beispiel: Mich macht es manchmal hyperaggressiv, wenn jemand etwas mag, was ich nicht mag oder umgekehrt. Ich kann mich in denjenigen nicht reinversetzen, kein Verständnis entwickeln. Ich kann nicht abstrahieren und versuchen, das aus seiner Sicht zu sehen. Es gelingt mir nicht. Darum kann ich auch nie ehrlicherweise Aussagen wie "Soll jeder so, wie er denkt" treffen. Weil ich auf emotionaler Ebene nicht verstehe, wie man anders denken kann. War das jetzt verständlich?

Dann würde sie das Verhalten ihrer Tochter nicht in Frage stellen.Weil sie es nicht als anders empfinden würde.


Doch, denn kein Jeck ist wie der andere. Ich habe auch eher wenig Verständnis für Aspies, die (mal so als Beispiel) auf Zahlen versessen sind oder immer das gleiche Shirt tragen müssen.
Ich weiß zwar von der Theorie her, dass sie nicht anders können und eine Abweichung sie genau so in die Verzweiflung treiben würde wie mich, wenn es in der Mensa am Montag keine Nudeln mit Soße gab (kein Witz, brutaler ernst), aber das Verhalten nervt mich ja dann trotzdem, weil es nicht mein bevorzugtes Verhalten ist, vielleicht sogar damit kollidiert, und mich deswegen nervös macht.


Genau.

Du bringst das wirklich gut rüber wie es ist.
Marf
28785 Beiträge
11.08.2016 23:34
Zitat von faerie:

Zitat von Marf:

Zitat von faerie:

Zitat von Möhre:

...


Ich kann nicht für Mausi antworten, aber ich möchte an dieser Stelle mal anmerken, dass das, was von außen als Verständnislosigkeit oder Empathielosigkeit empfunden wird, auch eine Begleiterscheinung des Asperger-Syndroms sein kann.

Persönliches Beispiel: Mich macht es manchmal hyperaggressiv, wenn jemand etwas mag, was ich nicht mag oder umgekehrt. Ich kann mich in denjenigen nicht reinversetzen, kein Verständnis entwickeln. Ich kann nicht abstrahieren und versuchen, das aus seiner Sicht zu sehen. Es gelingt mir nicht. Darum kann ich auch nie ehrlicherweise Aussagen wie "Soll jeder so, wie er denkt" treffen. Weil ich auf emotionaler Ebene nicht verstehe, wie man anders denken kann. War das jetzt verständlich?

Dann würde sie das Verhalten ihrer Tochter nicht in Frage stellen.Weil sie es nicht als anders empfinden würde.


Doch, denn kein Jeck ist wie der andere. Ich habe auch eher wenig Verständnis für Aspies, die (mal so als Beispiel) auf Zahlen versessen sind oder immer das gleiche Shirt tragen müssen.
Ich weiß zwar von der Theorie her, dass sie nicht anders können und eine Abweichung sie genau so in die Verzweiflung treiben würde wie mich, wenn es in der Mensa am Montag keine Nudeln mit Soße gab (kein Witz, brutaler ernst), aber das Verhalten nervt mich ja dann trotzdem, weil es nicht mein bevorzugtes Verhalten ist, vielleicht sogar damit kollidiert, und mich deswegen nervös macht.

Das meine ich nicht.
Verständnis setzt immer Verstehen voraus.Das liegt ja hier nicht vor.
Normalerweise akzeptieren Asperger andrer Leute Verhalten .Sie erkennen es zuerst nicht,nehmen es hin.Wenn es stört reagieren sie.Das aber auch ohne es zu verstehen warum.
Und die Tochter hat wahrscheinlich Asperger,nicht Mausi.Sie mus erst noch getestet werden.
11.08.2016 23:36
Zitat von Möhre:

Zitat von faerie:

Zitat von Möhre:

Zitat von StilleWasser:

Danke - das beschreibt es perfekt.

Aber ich kann verstehen das NTs das vielleicht ned (so) nachvollziehen können.


wieso hast du dann aber so wenig Verständnis für deine Tochter? Schade, dass du die Frage nicht beantwortest.


Ich kann nicht für Mausi antworten, aber ich möchte an dieser Stelle mal anmerken, dass das, was von außen als Verständnislosigkeit oder Empathielosigkeit empfunden wird, auch eine Begleiterscheinung des Asperger-Syndroms sein kann.

Persönliches Beispiel: Mich macht es manchmal hyperaggressiv, wenn jemand etwas mag, was ich nicht mag oder umgekehrt. Ich kann mich in denjenigen nicht reinversetzen, kein Verständnis entwickeln. Ich kann nicht abstrahieren und versuchen, das aus seiner Sicht zu sehen. Es gelingt mir nicht. Darum kann ich auch nie ehrlicherweise Aussagen wie "Soll jeder so, wie er denkt" treffen. Weil ich auf emotionaler Ebene nicht verstehe, wie man anders denken kann. War das jetzt verständlich?


ja, ich bin zwar nicht autisch (zumindest denke ich es) kenne solche Situationen selber aber auch.

Wenn man die Threads von Mausi verfolgt, dann hat sie z. B. ein großes Problem mit ihrer Mutter. Diese erwartet von ihr, dass sie so funktioniert wie sie es sich wünscht. Das treibt Mausi, zumindest liest es sich so heraus, nahe eines Nervenzusammenbruchs.

Allerdings entsteht der Eindruck, dass sie genau so eine Erwartungshaltung ihrer "falsch" funktionierenden Tochter gegenüber hat. Das ist das Unverständliche für mich. Denn wenn nicht sie, wer könnte es besser wissen bzw. das Gefühl kennen, wie es ist, von seiner Mutter nicht richtig akzeptiert zu werden.
Ich weiß, das Autisten sich wenig in andere hineinversetzen können, aber das Gefühl ist ihr ja bekannt. Und anscheinend hatte sie es schon länger vermutet, dass es sich um diese Erkrankung bei ihr handelt. Daher auch meine Frage.


Das mit der Mutter und dem übernommenen Verhalten ist, denke ich, nochmal eine Baustelle für sich.

Zum einen, weil es ja auch bei normalen Leuten oft vorkommt, dass man ungeliebte Verhaltensweisen von Eltern dennoch übernimmt oder traumatische Erlebnisse überträgt - man denke nur mal an die ganzen Sexualstraftäter, die in ihrer Kindheit selbst Opfer waren. Da denkt man ja auch "Aber der müsste doch wissen, wie schlimm das ist".
Weiß er auch. Aber das ändert nichts.

Möglicherweise, aber da begebe ich mich echt sehr auf das Feld der Spekulation, imitiert Mausi auch unbewusst das Verhalten ihrer Mutter, weil sie gelernt hat, dass man sich als Mutter eben so aufzuführen hat.

Nochmal ein persönliches Beispiel, ich weiß es nervt, macht aber manche Dinge vielleicht verständlicher:
Ich finde es ganz schrecklich, mit einem überschwänglichen "Ja halloooo" und dem dazugehörigen Lächeln begrüßt zu werden. Fragt mich nicht warum, es ist einfach so. Es überfährt mich immer ein bisschen.
Dennoch habe ich irgendwann gemerkt, dass vielen Leuten das gefällt und dann habe ich das ein bisschen beobachtet und mir diesen Zeremon inklusive des passenden Gesichtsausdrucks minutiös einstudiert.
Man schaut sich Dinge ab, von denen man den Eindruck hat, dass die Leute wollen, dass sie so sind. Auch wenn sie einen selber ankotzen.
Und Mausi hat vielleicht nie von jemandem abschauen können, wie man sich als Mutter noch verhalten/geben könnte.
Das ist sicher ein Fehler. Ich versuche als Mutter, ganz ich zu sein. Mein Privat-Ich, nicht das schauspielernde Gesellschafts-Ich mit den einstudierten Sachen. Die Konsequenz davon ist, dass ich den Kontakt zu anderen Müttern eher meiden muss, weil ich sie eh vergraule
Aber man gerät nicht in so einen Strudel rein.
Marf
28785 Beiträge
11.08.2016 23:39
Diagnostiziert mal alleine weiter,ich geh jetzt Sterne gucken.

Möhre
1145 Beiträge
11.08.2016 23:41
Zitat von faerie:

Zitat von Marf:

Zitat von faerie:

Zitat von Möhre:

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Ich kann nicht für Mausi antworten, aber ich möchte an dieser Stelle mal anmerken, dass das, was von außen als Verständnislosigkeit oder Empathielosigkeit empfunden wird, auch eine Begleiterscheinung des Asperger-Syndroms sein kann.

Persönliches Beispiel: Mich macht es manchmal hyperaggressiv, wenn jemand etwas mag, was ich nicht mag oder umgekehrt. Ich kann mich in denjenigen nicht reinversetzen, kein Verständnis entwickeln. Ich kann nicht abstrahieren und versuchen, das aus seiner Sicht zu sehen. Es gelingt mir nicht. Darum kann ich auch nie ehrlicherweise Aussagen wie "Soll jeder so, wie er denkt" treffen. Weil ich auf emotionaler Ebene nicht verstehe, wie man anders denken kann. War das jetzt verständlich?

Dann würde sie das Verhalten ihrer Tochter nicht in Frage stellen.Weil sie es nicht als anders empfinden würde.


Doch, denn kein Jeck ist wie der andere. Ich habe auch eher wenig Verständnis für Aspies, die (mal so als Beispiel) auf Zahlen versessen sind oder immer das gleiche Shirt tragen müssen.
Ich weiß zwar von der Theorie her, dass sie nicht anders können und eine Abweichung sie genau so in die Verzweiflung treiben würde wie mich, wenn es in der Mensa am Montag keine Nudeln mit Soße gab (kein Witz, brutaler ernst), aber das Verhalten nervt mich ja dann trotzdem, weil es nicht mein bevorzugtes Verhalten ist, vielleicht sogar damit kollidiert, und mich deswegen nervös macht.


Würdest du es deine Kinder z. B. wirklich anmerken lassen und den einen aufgrund seiner Andersartikeit quasi dafür noch bestrafen? Oder ist dann doch noch etwas Emphathie und Einfüllungsvermögen, insbesondere wenn man das Gefühl selber von der eigenen Mutter her kennt, vorhanden? Das ist jetzt eine ernstgemeinte Frage, weil ich mich da z. B. nicht so hineinversetzen kann. Und Mausi sich z. b. auch von ihrer Mutter ihrem Bruder gegenüber benachteiligt gefühlt hat. Also genau die gleiche Situation z. B. die für die Kleine besteht.
Ich habe z. B. das "Prolbem", dass ich Ungerechtigkeiten und in meinen Augen Benachteiligungen sehr schwer aushalten kann. Insbesondere Kindern gegenüber. Das ist so meine "Macke".
11.08.2016 23:41
Hier sind Wolken und ich krieg das Baby im Tuch nicht von mir ab, also unterhaltet mich
11.08.2016 23:44
Zitat von Möhre:

Zitat von faerie:

Zitat von Marf:

Zitat von faerie:

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Dann würde sie das Verhalten ihrer Tochter nicht in Frage stellen.Weil sie es nicht als anders empfinden würde.


Doch, denn kein Jeck ist wie der andere. Ich habe auch eher wenig Verständnis für Aspies, die (mal so als Beispiel) auf Zahlen versessen sind oder immer das gleiche Shirt tragen müssen.
Ich weiß zwar von der Theorie her, dass sie nicht anders können und eine Abweichung sie genau so in die Verzweiflung treiben würde wie mich, wenn es in der Mensa am Montag keine Nudeln mit Soße gab (kein Witz, brutaler ernst), aber das Verhalten nervt mich ja dann trotzdem, weil es nicht mein bevorzugtes Verhalten ist, vielleicht sogar damit kollidiert, und mich deswegen nervös macht.


Würdest du es deine Kinder z. B. wirklich anmerken lassen und den einen aufgrund seiner Andersartikeit quasi dafür noch bestrafen? Oder ist dann doch noch etwas Emphathie und Einfüllungsvermögen, insbesondere wenn man das Gefühl selber von der eigenen Mutter her kennt, vorhanden? Das ist jetzt eine ernstgemeinte Frage, weil ich mich da z. B. nicht so hineinversetzen kann. Und Mausi sich z. b. auch von ihrer Mutter ihrem Bruder gegenüber benachteiligt gefühlt hat. Also genau die gleiche Situation z. B. die für die Kleine besteht.
Ich habe z. B. das "Prolbem", dass ich Ungerechtigkeiten und in meinen Augen Benachteiligungen sehr schwer aushalten kann. Insbesondere Kindern gegenüber. Das ist so meine "Macke".


Da ich ein Fan von unerzogen bin, werden meine Kinder für gar nichts bestraft
Ja, doch, in die kindliche Denkweise bzw. meine eigene kindliche Denkweise kann ich mich noch recht gut reinversetzen, weil ich extrem viele ungefilterte Erinnerungen habe. U.a. auch dieses Ohnmachtsgefühl durch a) Restriktionen und b) nicht verstanden werden.
Das will ich meinen Kindern ersparen. Ich möchte ihnen signalisieren, dass ich ihre Motivationen zwar manchmal nicht verstehen kann, aber sie respektiere.
Möhre
1145 Beiträge
11.08.2016 23:46
Zitat von faerie:

Zitat von Möhre:

Zitat von faerie:

Zitat von Möhre:

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Ich kann nicht für Mausi antworten, aber ich möchte an dieser Stelle mal anmerken, dass das, was von außen als Verständnislosigkeit oder Empathielosigkeit empfunden wird, auch eine Begleiterscheinung des Asperger-Syndroms sein kann.

Persönliches Beispiel: Mich macht es manchmal hyperaggressiv, wenn jemand etwas mag, was ich nicht mag oder umgekehrt. Ich kann mich in denjenigen nicht reinversetzen, kein Verständnis entwickeln. Ich kann nicht abstrahieren und versuchen, das aus seiner Sicht zu sehen. Es gelingt mir nicht. Darum kann ich auch nie ehrlicherweise Aussagen wie "Soll jeder so, wie er denkt" treffen. Weil ich auf emotionaler Ebene nicht verstehe, wie man anders denken kann. War das jetzt verständlich?


ja, ich bin zwar nicht autisch (zumindest denke ich es) kenne solche Situationen selber aber auch.

Wenn man die Threads von Mausi verfolgt, dann hat sie z. B. ein großes Problem mit ihrer Mutter. Diese erwartet von ihr, dass sie so funktioniert wie sie es sich wünscht. Das treibt Mausi, zumindest liest es sich so heraus, nahe eines Nervenzusammenbruchs.

Allerdings entsteht der Eindruck, dass sie genau so eine Erwartungshaltung ihrer "falsch" funktionierenden Tochter gegenüber hat. Das ist das Unverständliche für mich. Denn wenn nicht sie, wer könnte es besser wissen bzw. das Gefühl kennen, wie es ist, von seiner Mutter nicht richtig akzeptiert zu werden.
Ich weiß, das Autisten sich wenig in andere hineinversetzen können, aber das Gefühl ist ihr ja bekannt. Und anscheinend hatte sie es schon länger vermutet, dass es sich um diese Erkrankung bei ihr handelt. Daher auch meine Frage.


Das mit der Mutter und dem übernommenen Verhalten ist, denke ich, nochmal eine Baustelle für sich.

Zum einen, weil es ja auch bei normalen Leuten oft vorkommt, dass man ungeliebte Verhaltensweisen von Eltern dennoch übernimmt oder traumatische Erlebnisse überträgt - man denke nur mal an die ganzen Sexualstraftäter, die in ihrer Kindheit selbst Opfer waren. Da denkt man ja auch "Aber der müsste doch wissen, wie schlimm das ist".
Weiß er auch. Aber das ändert nichts.

Möglicherweise, aber da begebe ich mich echt sehr auf das Feld der Spekulation, imitiert Mausi auch unbewusst das Verhalten ihrer Mutter, weil sie gelernt hat, dass man sich als Mutter eben so aufzuführen hat.

Nochmal ein persönliches Beispiel, ich weiß es nervt, macht aber manche Dinge vielleicht verständlicher:
Ich finde es ganz schrecklich, mit einem überschwänglichen "Ja halloooo" und dem dazugehörigen Lächeln begrüßt zu werden. Fragt mich nicht warum, es ist einfach so. Es überfährt mich immer ein bisschen.
Dennoch habe ich irgendwann gemerkt, dass vielen Leuten das gefällt und dann habe ich das ein bisschen beobachtet und mir diesen Zeremon inklusive des passenden Gesichtsausdrucks minutiös einstudiert.
Man schaut sich Dinge ab, von denen man den Eindruck hat, dass die Leute wollen, dass sie so sind. Auch wenn sie einen selber ankotzen.
Und Mausi hat vielleicht nie von jemandem abschauen können, wie man sich als Mutter noch verhalten/geben könnte.
Das ist sicher ein Fehler. Ich versuche als Mutter, ganz ich zu sein. Mein Privat-Ich, nicht das schauspielernde Gesellschafts-Ich mit den einstudierten Sachen. Die Konsequenz davon ist, dass ich den Kontakt zu anderen Müttern eher meiden muss, weil ich sie eh vergraule
Aber man gerät nicht in so einen Strudel rein.


Die Beiträge haben sich überschnitten, du hast mir ja jetzt schon die Antwort auf meinen anderen Beitrag gegeben .

Ja, möglich dass es so ist und Mausi sich weniger selber reflektiert/reflektieren kann. Hoffentlich schafft sie es trotzdem, die Verhaltensweise abzulegen, gerade zum Wohle der Kleinen. Ich würde es ihr auf jeden Fall wünschen.

So, ich werde jetzt auch langsam müde
Poca
43565 Beiträge
12.08.2016 09:34
Mädels... Ich hab ja hier von Anfang an mitgelesen. Und nun auch mal bissl "im Internet recherchiert"
Mein Sohn ist auch anders und ich dachte immer eher in die autistische Richtung. Asperger kannte ich nicht. Nachdem ich mich nun darüber informiert habe bin ich stark der Meinung, dass es bei ihm sein könnte (ich hab übrigens auch Tendenzen in die Richtung)

Meine Frage: soll ich ihn "testen" lassen um Gewissheit zu haben? Oder einfach damit weiterleben? Irgendwie hab ich Angst vor der Diagnose ("mein Kind ist behindert"), andererseits kann besser geholfen werden, wenn die Sache einen Namen hat.

Was würdet ihr machen?
Christen
25087 Beiträge
12.08.2016 09:42
Zitat von Poca:

Mädels... Ich hab ja hier von Anfang an mitgelesen. Und nun auch mal bissl "im Internet recherchiert"
Mein Sohn ist auch anders und ich dachte immer eher in die autistische Richtung. Asperger kannte ich nicht. Nachdem ich mich nun darüber informiert habe bin ich stark der Meinung, dass es bei ihm sein könnte (ich hab übrigens auch Tendenzen in die Richtung)

Meine Frage: soll ich ihn "testen" lassen um Gewissheit zu haben? Oder einfach damit weiterleben? Irgendwie hab ich Angst vor der Diagnose ("mein Kind ist behindert"), andererseits kann besser geholfen werden, wenn die Sache einen Namen hat.

Was würdet ihr machen?
oh nein, die nächste... Also langsam glaube ich ja, dass autismus das neue adhs ist, auf jeden Fall anscheinend echt modern im Moment. Irgendwie höre ich das ständig. Du weißt schon, dass autistische Verhaltensweisen phasenweise vorkommen können und auch wieder verschwinden? Zuerst mal würde ich mit dem kia sprechen, ob er dein Kind auch auffällig findet, auf seine Meinung würde ich mehr geben, als auf selbstdiagnosen aus dem Internet!
finchen86
6290 Beiträge
12.08.2016 09:47
Zitat von Christen:

Zitat von Poca:

Mädels... Ich hab ja hier von Anfang an mitgelesen. Und nun auch mal bissl "im Internet recherchiert"
Mein Sohn ist auch anders und ich dachte immer eher in die autistische Richtung. Asperger kannte ich nicht. Nachdem ich mich nun darüber informiert habe bin ich stark der Meinung, dass es bei ihm sein könnte (ich hab übrigens auch Tendenzen in die Richtung)

Meine Frage: soll ich ihn "testen" lassen um Gewissheit zu haben? Oder einfach damit weiterleben? Irgendwie hab ich Angst vor der Diagnose ("mein Kind ist behindert"), andererseits kann besser geholfen werden, wenn die Sache einen Namen hat.

Was würdet ihr machen?
oh nein, die nächste... Also langsam glaube ich ja, dass autismus das neue adhs ist, au f jeden Fall anscheinend echt modern im Moment. Irgendwie höre ich das ständig. Du weißt schon, dass autistische Verhaltensweisen phasenweise vorkommen können und auch wieder verschwinden? Zuerst mal würde ich mit dem kia sprechen, ob er dein Kind auch auffällig findet, auf seine Meinung würde ich mehr geben, als auf selbstdiagnosen aus dem Internet!


und damit hast du vollkommen recht
Möhre
1145 Beiträge
12.08.2016 09:52
Ich finde es schade, dass Kinder die nicht der Norm entsprechen, krank sein müssen. Früher waren es eben Eigenbrödler o. ä. aber keiner wäre auf die Idee gekommen, dass da eine Diagnose notwendig ist.

Wenn ich so Recht überlege, könnte ich an mir auch autistische Züge feststellen, an meiner Tochter z. B. auch. Sie hat weniger Einfühlungsvermögen und kann sich schlecht in andere hineinversetzen. Aber ich glaube einfach, dass es auch Charakter ist.

@Poca ich würde mich auch mit dem KIA kurzschließen und ansonsten würde ich nichts machen und das Kind so annehmen wie es ist.
Die U-Untersuchungen waren doch sicherlich unauffällig gewesen?
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