Autist?
12.08.2016 09:59
Zitat von Poca:
Mädels... Ich hab ja hier von Anfang an mitgelesen. Und nun auch mal bissl "im Internet recherchiert"
Mein Sohn ist auch anders und ich dachte immer eher in die autistische Richtung. Asperger kannte ich nicht. Nachdem ich mich nun darüber informiert habe bin ich stark der Meinung, dass es bei ihm sein könnte(ich hab übrigens auch Tendenzen in die Richtung)
Meine Frage: soll ich ihn "testen" lassen um Gewissheit zu haben? Oder einfach damit weiterleben? Irgendwie hab ich Angst vor der Diagnose ("mein Kind ist behindert"), andererseits kann besser geholfen werden, wenn die Sache einen Namen hat.
Was würdet ihr machen?
Wenn ihr keine Einschränkungen habt dadurch würde ich es lassen.
Andererseits verpflichtet eine Diagnose zu nichts.Erst bei Einbeziehung der Schule usw. wird es offiziell.
Nachteilsausgleich oder Inklusion haben ihre Vorteile.Das Kind ist nicht alleine und man hat immer die Möglichkeit der Rücksprache.
Schwierig....bei uns ist es nur ADS ohne Hype,was mir schon ausreicht.Asperger ,Autismus ....ich danke Gott das sie es nicht hat.....und ich sehe ja was allein das ADS für Phasen hat.Was es Kraft kostet.Für uns war dieses offiziellmachen der letzte Schritt.Aber nötig,das sehe ich heute.
Wenn zu uns 'frische' Förderkinder zur Anmeldung ( private Sprach/Sonderpädagogische Schule) kommen ist es für die Eltern oft erleichternd.Sie können abgeben und sind bei Leuten denen man nix erklären muss.
Was sagt dein Bauch?
12.08.2016 10:06
Zitat von Poca:
Mädels... Ich hab ja hier von Anfang an mitgelesen. Und nun auch mal bissl "im Internet recherchiert"
Mein Sohn ist auch anders und ich dachte immer eher in die autistische Richtung. Asperger kannte ich nicht. Nachdem ich mich nun darüber informiert habe bin ich stark der Meinung, dass es bei ihm sein könnte(ich hab übrigens auch Tendenzen in die Richtung)
Meine Frage: soll ich ihn "testen" lassen um Gewissheit zu haben? Oder einfach damit weiterleben? Irgendwie hab ich Angst vor der Diagnose ("mein Kind ist behindert"), andererseits kann besser geholfen werden, wenn die Sache einen Namen hat.
Was würdet ihr machen?
Anschauen lassen schadet nie finde ich - und als Mutter weiß man ja am besten ob alles "normal" ist oder es "anders" ist.
Bei uns haben sie im Kiga z.B. nie was gesagt was uns extrem gewundert hat, aber ich wusste immer schon das sie "anders" ist und es hat sich ja jetzt auch bestätigt.
Ich finde wenn es keine Phase ist und das weiß man ja - dann ist es gut es mal anschauen zu lassen und kann nur helfen.
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12.08.2016 10:07
Zitat von Möhre:
Von daher Zweifel ich auch etwas an der Diagnose. Aber das ist jetzt einfach nur meine Meinung.
Nicht nur deine
12.08.2016 10:17
Danke schon mal für eure Meinungen. Hab natürlich gleich mit solcher Art wie von Christen gerechnet (ist aber ok).
Ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema und bin daher auf diesen Thread aufmerksam geworden. Der Gedanke kam nicht erst, seit ich hier mitlese.
Bei meinem Sohn ist es schon phasenweise, mal denke ich er ist ok und manchmal denke ich nur "Freaky" (mein Mann sieht es genauso).
Jemand fragte, ob es schon aufgefallen ist. Ja. Er hatte schon ein Dreiviertel Jahr Ergo (es ist besser, aber er liegt motorisch in der Geschicklichkeit deutlich hinter seiner Schwester, die anderthalb Jahre jünger ist).
Und wir waren jetzt auch mal bei einer Kinderpsychologin zum "spielen". Also es fällt den Leuten schon auf, dass er anders ist.
Ich hab überlegt es bei der nächsten U in einem halben Jahr mal anzusprechen.
Mein Bauchgefühl sagt mir, wenn ich eine richtige Diagnose hätte wäre mir wohler. Man muss es ja nicht in der Welt herumposaunen.
Z.B. Hab ich echt Angst wie das in der Schule wird. Wenn ich da der Lehrerin sagen könnte, er hat das und das würde ich mich besser führen als nur zu sagen, dass er eben anders und komisch ist. Versteht ihr, was ich meine
Ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema und bin daher auf diesen Thread aufmerksam geworden. Der Gedanke kam nicht erst, seit ich hier mitlese.
Bei meinem Sohn ist es schon phasenweise, mal denke ich er ist ok und manchmal denke ich nur "Freaky" (mein Mann sieht es genauso).
Jemand fragte, ob es schon aufgefallen ist. Ja. Er hatte schon ein Dreiviertel Jahr Ergo (es ist besser, aber er liegt motorisch in der Geschicklichkeit deutlich hinter seiner Schwester, die anderthalb Jahre jünger ist).
Und wir waren jetzt auch mal bei einer Kinderpsychologin zum "spielen". Also es fällt den Leuten schon auf, dass er anders ist.
Ich hab überlegt es bei der nächsten U in einem halben Jahr mal anzusprechen.
Mein Bauchgefühl sagt mir, wenn ich eine richtige Diagnose hätte wäre mir wohler. Man muss es ja nicht in der Welt herumposaunen.
Z.B. Hab ich echt Angst wie das in der Schule wird. Wenn ich da der Lehrerin sagen könnte, er hat das und das würde ich mich besser führen als nur zu sagen, dass er eben anders und komisch ist. Versteht ihr, was ich meine
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12.08.2016 10:23
Zitat von Poca:
Danke schon mal für eure Meinungen. Hab natürlich gleich mit solcher Art wie von Christen gerechnet (ist aber ok).
Ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema und bin daher auf diesen Thread aufmerksam geworden. Der Gedanke kam nicht erst, seit ich hier mitlese.
Bei meinem Sohn ist es schon phasenweise, mal denke ich er ist ok und manchmal denke ich nur "Freaky" (mein Mann sieht es genauso).
Jemand fragte, ob es schon aufgefallen ist. Ja. Er hatte schon ein Dreiviertel Jahr Ergo (es ist besser, aber er liegt motorisch in der Geschicklichkeit deutlich hinter seiner Schwester, die anderthalb Jahre jünger ist).
Und wir waren jetzt auch mal bei einer Kinderpsychologin zum "spielen". Also es fällt den Leuten schon auf, dass er anders ist.
Ich hab überlegt es bei der nächsten U in einem halben Jahr mal anzusprechen.
Mein Bauchgefühl sagt mir, wenn ich eine richtige Diagnose hätte wäre mir wohler. Man muss es ja nicht in der Welt herumposaunen.
Z. B. Hab ich echt Angst wie das in der Schule wird. Wenn ich da der Lehrerin sagen könnte, er hat das und das würde ich mich besser führen als nur zu sagen, dass er eben anders und komisch ist. Versteht ihr, was ich meine![]()
das war auch mein gedanke und deswegen habe ich meinen sohn vor schulbeginn testen lassen. habe der lehrerin alles mitgeteilt. beachtet oder drauf eingegangen wurde nicht seitens der schule. die ersten 1,5 jahre waren einfach nur katastrophal.
jetzt bekommt er medikamente und seit dem läuft es in der schule.
ich habe hier leider die erfahrung gemacht, dass kinder die aus der reihe fallen, egal ob mit oder ohne diagnose, einfach durhs raster fallen, nen stempl aufgedrückt bekommen und gut is, ansonsten müssen sie funktionieren wie alle andren kinder auch.
12.08.2016 10:35
Zitat von Poca:
Danke schon mal für eure Meinungen. Hab natürlich gleich mit solcher Art wie von Christen gerechnet (ist aber ok).
Ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema und bin daher auf diesen Thread aufmerksam geworden. Der Gedanke kam nicht erst, seit ich hier mitlese.
Bei meinem Sohn ist es schon phasenweise, mal denke ich er ist ok und manchmal denke ich nur "Freaky" (mein Mann sieht es genauso).
Jemand fragte, ob es schon aufgefallen ist. Ja. Er hatte schon ein Dreiviertel Jahr Ergo (es ist besser, aber er liegt motorisch in der Geschicklichkeit deutlich hinter seiner Schwester, die anderthalb Jahre jünger ist).
Und wir waren jetzt auch mal bei einer Kinderpsychologin zum "spielen". Also es fällt den Leuten schon auf, dass er anders ist.
Ich hab überlegt es bei der nächsten U in einem halben Jahr mal anzusprechen.
Mein Bauchgefühl sagt mir, wenn ich eine richtige Diagnose hätte wäre mir wohler. Man muss es ja nicht in der Welt herumposaunen.
Z.B. Hab ich echt Angst wie das in der Schule wird. Wenn ich da der Lehrerin sagen könnte, er hat das und das würde ich mich besser führen als nur zu sagen, dass er eben anders und komisch ist. Versteht ihr, was ich meine![]()
Ja, versteh ich voll und ganz
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Wir hatten immer gehofft in der Schule/mit der Schule wird es vielleicht besser, vor allem nachdem der Kiga nie was gesagt hat, hatten gedacht es dauert halt bei ihr - aber der erste Elternsprechtag war "niederschmetternd" und genau das wie sie auch daheim und sonst überall ist und was wir ausm Kiga nie gehört haben. Weil sonst hätten wir sie schon früher anschauen lassen und etwas unternommen, aber selber denkt man sich dann ja doch eher das wird schon und wart ma mal ab...
Aber jetzt bin ich froh das sie dann auch Hilfe in der Schule bekommt und es leichter werden wird für sie und alles und nur mit richtiger Diagnose kann man auch richtig "behandeln".
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12.08.2016 17:18
Ich will hier mal einwerfen, dass eine Diagnose sobald man sie kennt sehr wohl "offiziell" ist. Keine private Zusatzversicherung nimmt Dich mehr, nie wieder! Keine BU-Versicherung, keine PKV, niemals Beamtenstatusoption, kein öffentlicher Dienst, wenn Du Pech hast. Also ja, testen würde ich mir gut überlegen. Bei meinem Sohn wurde mit fünf Wochen eine (physische) Erkrankung diagnostiziert, die in 60% der Fälle nie bösartig wird. In den restlichen 40% aber eben doch. Ich hab im zarten Alter von fünf Wochen keine Chance mehr gehabt, ihn irgendwo anständig Zusatz zu versichern, geschweige denn, ihn mit in die PKV zu nehmen. Also bitte. Diagnostik zieht sehr wohl einen Rattenschwanz nach sich, ob man will, oder nicht.
13.08.2016 19:22
Zitat von faerie:
Seit wann müssen Beamte kerngesund sein?![]()
Seit sie für ihre Verbeamtung zum Amtsarzt müssen. Bei mir war das damals auch echt knapp, obwohl ich im Vergleich zu heute damals noch gesund war.
Gibt wirklich Schöneres. Ich stand seinerzeit in Unterwäsche am Fenster und wurde allseitig begutachtet, nachdem ich Urin, Blut und dergleichen dalassen durfte. Am schlimmsten aber war der Fragebogen mit dazugehörigem Gespräch. Bei nicht ganz idealem BMI (ich hatte gerade mal 65 Kilos auf den Rippen) erfolgte auch noch eine Ernährungsberatung der belehrenden Sorte. Meine depressive Jugendphase wurde auch genauer durchleuchtet, als mir angenehm sein konnte. Mich hat im Prinzip gerettet, dass der Therapeut damals "reaktive Depression" geschrieben und das Pfeiffersche Drüsenfieber mitsamt Gelbsucht erwähnt hatte. Daher konnte ich mir nur einen längeren Vortrag zum Sprichwort "Laus über die Leber gelaufen" anhören und wurde doch noch genommen.
Eine Bekannte von mir wurde erst mal nicht verbeamtet, bis ihr erhöhter Blutdruck geklärt war. (Sie war nervös wegen des Termins.) Sie brauchte dann zwei weitere Termine, um nachzuweisen, dass sie eigentlich gesund ist. Bis dahin war die Frist verstrichen und sie musste nochmal ein Jahr in die Warteschleife.
Eine andere in meinem Jahrgang wurde gar nicht erst genommen nach der Untersuchung. Ich weiß nicht warum. Man will das ja nicht fragen... Ihre Noten kannte ich allerdings und erinnere mich, dass bis zu diesem Termin alles gut für sie aussah.
---
Auch das mit der PKV kann ich so unterschreiben. Jeder Pups, der auch nur den Hauch von Folgekosten nach sich ziehen könnte, ist relevant. Mich haben auch erst mal zwei abgelehnt, bevor mich die Dritte für deutlich erhöhte Beiträge nahm.
14.08.2016 01:01
Ich hab ja auch keinerlei Versicherungen, weil mich keiner nehmen wollte.
Spart unheimlich Geld.
Spart unheimlich Geld.
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15.08.2016 15:54
Zitat von JaneMargolis:
Ich will hier mal einwerfen, dass eine Diagnose sobald man sie kennt sehr wohl "offiziell" ist. Keine private Zusatzversicherung nimmt Dich mehr, nie wieder! Keine BU-Versicherung, keine PKV, niemals Beamtenstatusoption, kein öffentlicher Dienst, wenn Du Pech hast. Also ja, testen würde ich mir gut überlegen. Bei meinem Sohn wurde mit fünf Wochen eine (physische) Erkrankung diagnostiziert, die in 60% der Fälle nie bösartig wird. In den restlichen 40% aber eben doch. Ich hab im zarten Alter von fünf Wochen keine Chance mehr gehabt, ihn irgendwo anständig Zusatz zu versichern, geschweige denn, ihn mit in die PKV zu nehmen. Also bitte. Diagnostik zieht sehr wohl einen Rattenschwanz nach sich, ob man will, oder nicht.
und die diagnose alleine wird dem kind nicht helfen und die situation für stillewasser besser machen.
stillewasser wird kind zu therapien bringen müssen (oder ihr mann nach der arbeit, weil stillewasser ja nicht kann, was aber kein problem ist, sie hat ja asperger
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ich habe noch nie erlebt, dass eltern bei der diagnose (vermeintlichen) so erleichtert waren.
die meisten fallen zuerst einmal in ein großes loch.
ich bin erschüttert, dass man das ganze so positiv sieht.
15.08.2016 19:33
Zitat von faerie:
Ich hab ja auch keinerlei Versicherungen, weil mich keiner nehmen wollte.
Spart unheimlich Geld.![]()
Aber leider auch nur, solange man sie nicht braucht. Witzigerweise wäre die PKV für mich mit Sohn übrigens sogar günstiger gewesen als die GKV. Aber seis drum, der Zug ist abgefahren.
15.08.2016 19:39
Zitat von panthera:
Zitat von JaneMargolis:
Ich will hier mal einwerfen, dass eine Diagnose sobald man sie kennt sehr wohl "offiziell" ist. Keine private Zusatzversicherung nimmt Dich mehr, nie wieder! Keine BU-Versicherung, keine PKV, niemals Beamtenstatusoption, kein öffentlicher Dienst, wenn Du Pech hast. Also ja, testen würde ich mir gut überlegen. Bei meinem Sohn wurde mit fünf Wochen eine (physische) Erkrankung diagnostiziert, die in 60% der Fälle nie bösartig wird. In den restlichen 40% aber eben doch. Ich hab im zarten Alter von fünf Wochen keine Chance mehr gehabt, ihn irgendwo anständig Zusatz zu versichern, geschweige denn, ihn mit in die PKV zu nehmen. Also bitte. Diagnostik zieht sehr wohl einen Rattenschwanz nach sich, ob man will, oder nicht.
und die diagnose alleine wird dem kind nicht helfen und die situation für stillewasser besser machen.
stillewasser wird kind zu therapien bringen müssen (oder ihr mann nach der arbeit, weil stillewasser ja nicht kann, was aber kein problem ist, sie hat ja asperger)
ich habe noch nie erlebt, dass eltern bei der diagnose (vermeintlichen) so erleichtert waren.
die meisten fallen zuerst einmal in ein großes loch.
ich bin erschüttert, dass man das ganze so positiv sieht.
Das Kind hat die Diagnose noch nicht. Es stand auf der Rechnung. Wenig überraschend, wenn ich zu einer "Asperger-Diagnostik" gehe, dass auf der Rechnung die abzuklärende Diagnose Asperger aufgeführt wird. Ich wünsche dem Kind, dass sie es nicht hat.
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