Meine Mama konnte nicht mehr....
03.11.2011 15:19
liebe anni, ich hab ja schon gesagt, was ich zu sagen weiß (und danke noch mal, dass ich meinen ganzen mus in deinem thread lassen durfte... )
... wollt hier nur kurz ein zeichen geben, damit du weißt, dass ich den thread hier verfolge und in gedanken ganz oft bei dir bin
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![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/49.gif)
03.11.2011 15:37
Zitat von Mia-Lotta:
liebe anni, ich hab ja schon gesagt, was ich zu sagen weiß (und danke noch mal, dass ich meinen ganzen mus in deinem thread lassen durfte... )
... wollt hier nur kurz ein zeichen geben, damit du weißt, dass ich den thread hier verfolge und in gedanken ganz oft bei dir bin![]()
bist du doof? du brauchst dich doch nicht bedanken! du weisst garnicht wie sehr mir deine worte geholfen haben! ich habe dich in diesem thread auch schon erwähnt! im ernst, deine worte waren unglaublich hilfreich für mich!
*
auch das gestern die mädels hier mit mir geschrieben haben, hat mir sehr gut getan!
03.11.2011 15:56
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ja, ich habe gelesen, was du geschrieben hast....
ich find das wunderschön, dass manches geschriebene wort hier tatsächlich helfen kann. das ist gut. und noch viel besser finde ich zu sehen, dass du an dem thema so arbeitest.
das ist so gut für die seele
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klar, die wunde heilt so vielleicht nicht schneller.
aber wenn sie dann heilt, dann ist der ganze schmodder raus!!
(HA! geil wah?? schoss mir grad so durch den kopf... mal ganz poetisch heute
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Zitat von Pia-Emily:
aber sie war doch kurz davor ihre depressionen zu durchbrechen...sie konnte teilweise schon weinen, was ein gutes zeichen ist, dass emotionen wiederkommen, sie hätte nur noch ein paar wochen durchhalten müssen! aber da kann ich mich jetzt drehen wie ich will, es ist leider nicht mehr zu ändern.
hierzu noch....
das war für mich immer die allerschlimmste (und somit gefährlichste) zeit....
in den zeiten, in denen es mir richtig dreckig ging, da hab ich nicht mal mehr gedacht. da war ich nur ein schwarzer block und sonst nichts.... als ob ich selber ein nichts wär... nicht greifbar... nicht angreifbar... nicht verletzbar...
die zeit, die mich am meisten gequält hat, war eben genau die, in der ich langsam wieder spüren konnte....
aber das weißt du. hab an ein paar sätzen gesehen, dass du da schon viel drüber nachgedacht bzw. mit der therapeutin gesprochen hast
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ach anni, fühl dich feste gedrückt
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und nein, ich entschuldige mich nicht für die ganzen smilies... das muss so
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/1.gif)
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03.11.2011 16:25
mia, danke für deinen tollen text!...du hast recht, ich beschäfte ich mich viel mit der krankheit und dem verlauf von meiner mutter...das einzige was ich mir ein bissel vorwerfe, ist das ich mich nicht schon früher schlauer gemacht habe was die krankheit betrifft, weil so hätte ich vielleicht vieles ganz anders gesehen! anderseits bin ich aber auch froh das ich nicht allzuviel über die krankheit gewusst habe, sonst hätte ich zuviele hoffnungen gehabt und ich glaube das hätte mich noch weiter runtergerissen als ohnehin schon!
*
die krankheit als solches ist ja wirklich gut behandelbar und ich wusste damals nicht, wenn die depression durchbrochen ist, das man dann wieder ein normales leben führen kann!
*
ich hatte gestern eine ganz tolle begegnung, fand ich den wahnsinn! ich hatte gestern das bedürfnis gehabt auf den friedhof zu gehen, wo meine mama beerdigt wird (dort sind auch meine grosseltern begraben) und an dem grab von meinen grosseltern stand ein älterer mann (schätzungsweise 65 jahre alt) und ich fragte ihn, ob er meine grosseltern kennt? er sagte nein, er habe das grab von seiner mutter hübsch gemacht, das war das nebengrab! irgendwie kamen wir ins plaudern und ich habe ihm unter tränen erzählt was mit meiner mama passiert ist! da hat er mich ganz feste in den arm genommen, das war so herzlich gewesen!...dann haben wir noch 20 minuten gesprochen und es hat mir sooooo gut getan...er hat mir dann noch ein kuss auf die stirn gegeben und gesagt, dass er mir ganz viel kraft wünscht!....
*
normalerweise bin ich ja bei fremden immer sehr sehr vorsichtig, aber bei diesem mann hatte ich das gefühl als wenn ich ihn schon mein leben lang gekannt habe! absolut krass!
*
die krankheit als solches ist ja wirklich gut behandelbar und ich wusste damals nicht, wenn die depression durchbrochen ist, das man dann wieder ein normales leben führen kann!
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ich hatte gestern eine ganz tolle begegnung, fand ich den wahnsinn! ich hatte gestern das bedürfnis gehabt auf den friedhof zu gehen, wo meine mama beerdigt wird (dort sind auch meine grosseltern begraben) und an dem grab von meinen grosseltern stand ein älterer mann (schätzungsweise 65 jahre alt) und ich fragte ihn, ob er meine grosseltern kennt? er sagte nein, er habe das grab von seiner mutter hübsch gemacht, das war das nebengrab! irgendwie kamen wir ins plaudern und ich habe ihm unter tränen erzählt was mit meiner mama passiert ist! da hat er mich ganz feste in den arm genommen, das war so herzlich gewesen!...dann haben wir noch 20 minuten gesprochen und es hat mir sooooo gut getan...er hat mir dann noch ein kuss auf die stirn gegeben und gesagt, dass er mir ganz viel kraft wünscht!....
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normalerweise bin ich ja bei fremden immer sehr sehr vorsichtig, aber bei diesem mann hatte ich das gefühl als wenn ich ihn schon mein leben lang gekannt habe! absolut krass!
03.11.2011 17:34
wow anni, das mit dem Mann auf dem Friedhof geht mir grad richtig unter die Haut, sowas herzliches und ehrliches, wahnsinn, das glaube ich dir das dies gut getan hat, so blöd es klingt aber man kann oftmals mit "neutralen" Personen besser reden als welche die einem sehr sehr nahe stehen, zumindest empfinde ich das so. *bussis*
03.11.2011 19:05
Zitat von Pia-Emily:ich war 22 als ich die diagnose bekommen habe. da war ich dann auch ein gutes halbes jahr in der klinik.
Zitat von starbuck:
Zitat von Pia-Emily:in der klinik wurde mir erklärt, dass ich es wahrscheinlich von meiner tante habe. die hatte depressionen und hat sich leider auch umgebracht. deswegen achten wir sehr auf meine nichten...
Zitat von starbuck:
Zitat von Pia-Emily:bei mir wars so, dass ich "nur" drei oder vier wirklich ausgeprägte manische phasen hatte, ansonsten depressive phasen. mit den medikamenten (nach ewiglangem "nach dem richtigen suchen" und einstellen) ging es mir dann eigendlich ganz gut, und als ich schwanger wurde, habe ich von heut auf morgen alle medis abgesetzt. und bis jetzt (toi toi toi) gehts mir wirklich wirklich gut!!! klar hab ich angst, dass es irgendwann wieder los geht. es ist ja auch eine krankheit, die nicht heilbar ist. meine familie (mein mann, meine stiefkinder) stehn hinter mir. bei meinen eltern ist das bissi anders, da kamen damals sprüche wie "du musst dich halt zusammenreissen" und "konzentrier dich auf deine arbeit" und "das ist nur ne phase". die wollten mich nach dem suizidversuch ja auch aus der klinik holen. "das regeln wir in der familie, das geht aussenstehende nichts an". was denken denn die andren leute, solche sachen...
Zitat von starbuck:
mein herzliches beileid! das du deine mama verloren hast, tut mir sehr sehr leid!!! ich bin selber manisch - depressiv, und habe einen suizid-versuch hinter mir, war in einer klinik, und bin jetzt seit round about 11 monaten medikamentenfrei und beschwerdefrei. man kann es schaffen. aber wenn man in einer depressiven phase steckt, glaubt man nicht daran, das es wieder besser wird. wie gesagt, es tut mir sehr sehr leid.
darf ich dich fragen wieoft bei dir die phasen gewechselt haben?
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ich habe mich ja nun viel informiert über diese krankheit und hab da vom stetigen wechsel der phasen gelesen! meine mama war wiegesagt 8 jahre immer mal wieder in depressiven phasen, dann hatte sie eine manische phase und danach war sie 1 1/2 jahre in der depression!
*
ich hoffe dass du weiterhin beschwerdefrei bleibst bzw. das du keine neue episode bekommst! hat man da nicht tagtäglich angst davor? wie steht deine familie hinter dir?....sorry wenn ich soviel frage aber ich würde gerne mal antworten von einem betroffenen bekommen! wenn du nicht drüber reden magst, ist das okay!
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krass, deine eltern!...aber schön zu lesen, dass deine kleine familie hinter dir steht! ich hoffe das es lange lange keine neuen phasen mehr geben wird!
*
ist deine familie vorbelastet mit dieser krankheit? es heisst ja immer, dass es bedingt vererbbar ist!
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scheiss krankheit!...darf ich fragen wie alt du bei der diagnose warst?
*
ich finde dich unglaublich stark, das du trotz dieser krankheit, dein leben so gut meisterst!
05.11.2011 11:34
ich vermisse sie soooo sehr, es tut so weh....
*
in 6 tagen darf ich endlich abschied nehmen! irgendwie habe ich totale angst vor dem tag, aber anderseits denke ich, dass es mir sehr helfen wird und ich habe endlich einen ort wo ich hin kann!
*
frage an die damen, die ein elternteil schon gehen lassen mussten. wie habt ihr den tag der beerdigung empfunden?
*
in 6 tagen darf ich endlich abschied nehmen! irgendwie habe ich totale angst vor dem tag, aber anderseits denke ich, dass es mir sehr helfen wird und ich habe endlich einen ort wo ich hin kann!
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frage an die damen, die ein elternteil schon gehen lassen mussten. wie habt ihr den tag der beerdigung empfunden?
05.11.2011 13:14
Zitat von Pia-Emily:
ich vermisse sie soooo sehr, es tut so weh....
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in 6 tagen darf ich endlich abschied nehmen! irgendwie habe ich totale angst vor dem tag, aber anderseits denke ich, dass es mir sehr helfen wird und ich habe endlich einen ort wo ich hin kann!
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frage an die damen, die ein elternteil schon gehen lassen mussten. wie habt ihr den tag der beerdigung empfunden?
Den Tag der Beerdigung hab ich nur in Trance erlebt... Ich hab es gehasst, von allen mitleidig angeschaut oder angesprochen zu werden. Als wir uns am Grab verabschiedet haben, musste ich durch die Menschenmenge durch nach hinten laufen und mir kam das vor wie eine Folter. Von allen Seiten haben sie mir die Schulter geklopft, Mitleid bekundet und auf irgendeine Reaktion gewartet...
4 Freunde von mir sind extra zur Beerdigung gekommen, um mir den Rücken zu stärken. Die haben auf mich gewartet und während meine Familie und die Bekannten im Restaurant zum essen waren, sind mein Bruder, meine Freunde und ich gegenüber in eine Kneipe, haben Sekt bestellt und Cocktails und haben erstmal auf meinen Paps ein, zwei, drei, vier getrunken. Der Kneipenchef hat mitbekommen, worauf wir gerade laufen lassen und hat alles aufs Haus gehen lassen.
Wir haben dann quasi den Abschied 'gefeiert' und das war um einiges besser und auch entspannter, als zwischen den ganzen Trauergesichtern, die im Restaurant geweint haben.
Klingt total doof - aber ich denke mein Papa fand das, was wir da gegenüber veranstaltet haben, um einiges besser, als zu Geigenmusik zu weinen.
Unsere Sause ging dann auch bis spät in die Nacht. Wir haben unsere Cousins und Cousinen noch eingesammelt und sind feiern gegangen.
Die Beerdigung war schrecklich - aber die Papa-Abschiedsfete im Anschluss mit Coucins, Cousinen, meinem Bruder und Freunden war klasse und befreiend.
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05.11.2011 14:51
Zitat von Pia-Emily:
ich vermisse sie soooo sehr, es tut so weh....
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in 6 tagen darf ich endlich abschied nehmen! irgendwie habe ich totale angst vor dem tag, aber anderseits denke ich, dass es mir sehr helfen wird und ich habe endlich einen ort wo ich hin kann!
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frage an die damen, die ein elternteil schon gehen lassen mussten. wie habt ihr den tag der beerdigung empfunden?
*ganz fester langer drücker*
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/41.gif)
05.11.2011 15:04
Zitat von Rockit:
Zitat von Pia-Emily:
ich vermisse sie soooo sehr, es tut so weh....
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in 6 tagen darf ich endlich abschied nehmen! irgendwie habe ich totale angst vor dem tag, aber anderseits denke ich, dass es mir sehr helfen wird und ich habe endlich einen ort wo ich hin kann!
*
frage an die damen, die ein elternteil schon gehen lassen mussten. wie habt ihr den tag der beerdigung empfunden?
Den Tag der Beerdigung hab ich nur in Trance erlebt... Ich hab es gehasst, von allen mitleidig angeschaut oder angesprochen zu werden. Als wir uns am Grab verabschiedet haben, musste ich durch die Menschenmenge durch nach hinten laufen und mir kam das vor wie eine Folter. Von allen Seiten haben sie mir die Schulter geklopft, Mitleid bekundet und auf irgendeine Reaktion gewartet...
4 Freunde von mir sind extra zur Beerdigung gekommen, um mir den Rücken zu stärken. Die haben auf mich gewartet und während meine Familie und die Bekannten im Restaurant zum essen waren, sind mein Bruder, meine Freunde und ich gegenüber in eine Kneipe, haben Sekt bestellt und Cocktails und haben erstmal auf meinen Paps ein, zwei, drei, vier getrunken. Der Kneipenchef hat mitbekommen, worauf wir gerade laufen lassen und hat alles aufs Haus gehen lassen.
Wir haben dann quasi den Abschied 'gefeiert' und das war um einiges besser und auch entspannter, als zwischen den ganzen Trauergesichtern, die im Restaurant geweint haben.
Klingt total doof - aber ich denke mein Papa fand das, was wir da gegenüber veranstaltet haben, um einiges besser, als zu Geigenmusik zu weinen.
Unsere Sause ging dann auch bis spät in die Nacht. Wir haben unsere Cousins und Cousinen noch eingesammelt und sind feiern gegangen.
Die Beerdigung war schrecklich - aber die Papa-Abschiedsfete im Anschluss mit Coucins, Cousinen, meinem Bruder und Freunden war klasse und befreiend.![]()
danke für deine ausführliche antwort!
*
wir werden nach der beerdigung nur im allerengsten kreis was essen gehen! ich habe keine lust auf den rest...die ganzen beileidsbekundungen können sich die meisten der anwesenden in die haare schmieren! wo waren sie denn, als meine mama sooo krank war! wir hätten jede helfende hand gebrauchen können! jetzt stehen sie mit ihren beileidsbekundungen schlange! brauch ich nicht...nun brauchen sie auch keinen mehr auf anstand machen!
*
heute ist so ein richtiger kacketag...gestern ging es mir mal einigermassen gut!...heute ist es genau 3 wochen her, als wir die schreckliche nachricht bekommen haben!
05.11.2011 15:05
Zitat von CoolMama:
Zitat von Pia-Emily:
ich vermisse sie soooo sehr, es tut so weh....
*
in 6 tagen darf ich endlich abschied nehmen! irgendwie habe ich totale angst vor dem tag, aber anderseits denke ich, dass es mir sehr helfen wird und ich habe endlich einen ort wo ich hin kann!
*
frage an die damen, die ein elternteil schon gehen lassen mussten. wie habt ihr den tag der beerdigung empfunden?
*ganz fester langer drücker*ich glaube dir das sie dir sehr fehlt.
ich finde man gefühle ja gut verarbeiten...wut, ärger o.ä. aber wie will man sehnsucht verarbeiten?...ich glaube da kann wirklich nur geduld haben!
05.11.2011 15:10
Zitat von Pia-Emily:
Zitat von Engelchen1711:
Mein Beileid !!!
danke schön!
Ich wünsch euch für den Tag der Beerdigung viel Kraft. Und du hast Recht,
Leute die sich sonst nie um denjenigen gekümmert haben brauchen einem
an dem Tag dann auch nichts vorheucheln.
*
(ich benutz extra auch keine Smilies)
05.11.2011 15:14
Hallo Pia!
Mein Beileid!
Ich habe deinen Thread ein bisschen verfolgt, hatte nur nicht die Gelegenheit mich zu Wort zu melden. Auch jetzt habe ich wenig Zeit, versuche aber das Wichtigste in Kürze hin zu kriegen.
Meine Mutter ist seit ich denken kann manisch depressiv. So zumindest lautet die Diagnose der Ärzte. Ich habe bei ihr in diesen 30 Jahren aber noch keine einzige manische Phase erlebt, oder ich habe sie nicht als solche erkannt.
Seit einigen Jahren ist sie zusätzlich noch an COPD erkrankt und befindet sich nun im Endstadium dieser Krankheit, was nicht heißt das sie bald sterben muss. Es heißt nur, dass sie gar nichts mehr alleine kann, nicht mal mehr auf die Toilette.
Was ich bei ihr erlebt habe, sind 12 Suizidversuche, davon habe ich selbst 12 mal eingegriffen. Der letzte Versuch war im Jahr 2002, diesen hat sie nur äußert knapp überlebt und bleibende Schäden im Gehirn davon getragen. Davor war es jährlich, seit 2003 kümmerte sie sich aber um ihre Eltern, was ihr wohl Kraft gab. Seit 2009 kümmere ich mich um sie und Anfang diesen Jahres hat sie in ihrer Depression echt den Vogel abgeschossen.
Sie holte mich und meinen Bruder zu sich um uns mitzuteilen, dass sie das Ende ihres Lebens selbst bestimmen wird. Sie würde uns vor ihrem Suizid davon in Kenntnis setzen, damit wir Bescheid wissen und sie nicht "retten".
Auf der einen Seite kann ich nachvollziehen, dass sie keinen langen und qualvollen Tod will. Auf der anderen Seite weiß ich aber, dass die Depression aus ihr spricht. Wie kann sie von uns "Kindern" verlangen, dass wir das aushalten können zu wissen, dass sie sich nach dem letzten Anruf das Leben nimmt? Wie kann sie verlangen das wir es aushalten noch 12 Stunden zu warten, ehe wir den Notruf wählen? Davon abgesehen, dass wir uns damit strafbar machen würden. Das mal ganz außen vor gelassen.
Wie kann sie ernsthaft von uns erwarten, dass wir damit umgehen können? Aber sie erwartet es und sie ändert ihre Meinung nicht.
Irgendwann wird der letzte Anruf kommen und dann ist guter Rat teuer!
Das war meine Geschichte. Ich bin nicht an dem Punkt wo du bist, ich kann dir leider gar nicht wirklich helfen. Ich weiß nur, dass ich demnächst an diesem Punkt sein werde und deswegen lese ich hier mit.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!
Mein Beileid!
Ich habe deinen Thread ein bisschen verfolgt, hatte nur nicht die Gelegenheit mich zu Wort zu melden. Auch jetzt habe ich wenig Zeit, versuche aber das Wichtigste in Kürze hin zu kriegen.
Meine Mutter ist seit ich denken kann manisch depressiv. So zumindest lautet die Diagnose der Ärzte. Ich habe bei ihr in diesen 30 Jahren aber noch keine einzige manische Phase erlebt, oder ich habe sie nicht als solche erkannt.
Seit einigen Jahren ist sie zusätzlich noch an COPD erkrankt und befindet sich nun im Endstadium dieser Krankheit, was nicht heißt das sie bald sterben muss. Es heißt nur, dass sie gar nichts mehr alleine kann, nicht mal mehr auf die Toilette.
Was ich bei ihr erlebt habe, sind 12 Suizidversuche, davon habe ich selbst 12 mal eingegriffen. Der letzte Versuch war im Jahr 2002, diesen hat sie nur äußert knapp überlebt und bleibende Schäden im Gehirn davon getragen. Davor war es jährlich, seit 2003 kümmerte sie sich aber um ihre Eltern, was ihr wohl Kraft gab. Seit 2009 kümmere ich mich um sie und Anfang diesen Jahres hat sie in ihrer Depression echt den Vogel abgeschossen.
Sie holte mich und meinen Bruder zu sich um uns mitzuteilen, dass sie das Ende ihres Lebens selbst bestimmen wird. Sie würde uns vor ihrem Suizid davon in Kenntnis setzen, damit wir Bescheid wissen und sie nicht "retten".
Auf der einen Seite kann ich nachvollziehen, dass sie keinen langen und qualvollen Tod will. Auf der anderen Seite weiß ich aber, dass die Depression aus ihr spricht. Wie kann sie von uns "Kindern" verlangen, dass wir das aushalten können zu wissen, dass sie sich nach dem letzten Anruf das Leben nimmt? Wie kann sie verlangen das wir es aushalten noch 12 Stunden zu warten, ehe wir den Notruf wählen? Davon abgesehen, dass wir uns damit strafbar machen würden. Das mal ganz außen vor gelassen.
Wie kann sie ernsthaft von uns erwarten, dass wir damit umgehen können? Aber sie erwartet es und sie ändert ihre Meinung nicht.
Irgendwann wird der letzte Anruf kommen und dann ist guter Rat teuer!
Das war meine Geschichte. Ich bin nicht an dem Punkt wo du bist, ich kann dir leider gar nicht wirklich helfen. Ich weiß nur, dass ich demnächst an diesem Punkt sein werde und deswegen lese ich hier mit.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!
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