Bevollmächtigungen bei Demenz
08.02.2025 17:39
Ich habe erst jetzt gesehen, dass wer geantwortet hat. Danke für das Feedback.
Gestern hatte ich ENDLICH ein aufklärendes Gespräch mit der mittlerweile zuständigen Ärztin. Dieselbe wie im Herbst. Denn mein Papa ist nochmal in der Strahlentherapie. Zur Verlangsamung/Eindämmung. "Eine Heilung ist nicht mehr möglich. Ihr Vater wird höchstwahrscheinlich daran sterben, aber wir tun alles um es möglichst lange herauszuzögern und annehmbar für ihn zu machen, sofern es sein Zustand zulässt.".
Es stellte sich mir die Frage nach einem Hospizplatz. Dafür/für die Warteliste benötigt er eine Bescheinigung dass er in den nächsten 3 Monaten stirbt, sonst gehört er in ein Pflegeheim (oder nach Hause). Diese Bescheinigung stellen sie nicht aus weil sie es aktuell nicht so sehen, dass er "so schnell" stirbt.
Ich telefoniere viel mit ihm. Er begreift es tatsächlich nicht. Ich fragte die Ärztin, ob sie offen zu ihm ist. "JA, jederzeit". Sie erzählte, dass er sie fragte, ob sie ihn/sein Gesicht wieder so hinbekommen, dass er seine Enkelkinder wieder sehen kann ohne dass diese Angst bekommen weil er so schlimm aussieht. Ich musste gleich losweinen. Da sagte sie ihm wohl "Nein, es gibt keine Heilungschance". Dass er diese Frage stellte bricht mir das Herz. "Ihr seid meine Besten." - ich werde das so vermissen. Niemand sagt soetwas zu mir. Nur meinem Papa war es immer egal ob ich brav war oder nicht. Ich war immer seine Beste.
Nächstes Wochenende bin ich dort. Nur von Samstag früh bis Sonntag abend fliege ich hin. Danach muss ich zurück weil mein Mann eine Dienstreise hat.
Bei meine Hausärztin war ich in der letzten Woche. Ich bin nie krank. Höchstens mal eine Erkältung. Seit Dezember hatte ich 3x 4-5 Tage hoch Fieber und 4x ein Lippenherpes. Sie wundert es nicht. Sie sagt mein Körper schafft es schon.
Ich habe furchtbare Angst vor dem Moment. Ich möchte nicht dass mein Vater allein ist. Meine Therapeutin sagt "Sagen Sie es ihm. Er wird Ihnen vielleicht diese Sorge abnehmen. " Sie empfahl ein Buch.
Gestern hatte ich ENDLICH ein aufklärendes Gespräch mit der mittlerweile zuständigen Ärztin. Dieselbe wie im Herbst. Denn mein Papa ist nochmal in der Strahlentherapie. Zur Verlangsamung/Eindämmung. "Eine Heilung ist nicht mehr möglich. Ihr Vater wird höchstwahrscheinlich daran sterben, aber wir tun alles um es möglichst lange herauszuzögern und annehmbar für ihn zu machen, sofern es sein Zustand zulässt.".
Es stellte sich mir die Frage nach einem Hospizplatz. Dafür/für die Warteliste benötigt er eine Bescheinigung dass er in den nächsten 3 Monaten stirbt, sonst gehört er in ein Pflegeheim (oder nach Hause). Diese Bescheinigung stellen sie nicht aus weil sie es aktuell nicht so sehen, dass er "so schnell" stirbt.
Ich telefoniere viel mit ihm. Er begreift es tatsächlich nicht. Ich fragte die Ärztin, ob sie offen zu ihm ist. "JA, jederzeit". Sie erzählte, dass er sie fragte, ob sie ihn/sein Gesicht wieder so hinbekommen, dass er seine Enkelkinder wieder sehen kann ohne dass diese Angst bekommen weil er so schlimm aussieht. Ich musste gleich losweinen. Da sagte sie ihm wohl "Nein, es gibt keine Heilungschance". Dass er diese Frage stellte bricht mir das Herz. "Ihr seid meine Besten." - ich werde das so vermissen. Niemand sagt soetwas zu mir. Nur meinem Papa war es immer egal ob ich brav war oder nicht. Ich war immer seine Beste.
Nächstes Wochenende bin ich dort. Nur von Samstag früh bis Sonntag abend fliege ich hin. Danach muss ich zurück weil mein Mann eine Dienstreise hat.
Bei meine Hausärztin war ich in der letzten Woche. Ich bin nie krank. Höchstens mal eine Erkältung. Seit Dezember hatte ich 3x 4-5 Tage hoch Fieber und 4x ein Lippenherpes. Sie wundert es nicht. Sie sagt mein Körper schafft es schon.
Ich habe furchtbare Angst vor dem Moment. Ich möchte nicht dass mein Vater allein ist. Meine Therapeutin sagt "Sagen Sie es ihm. Er wird Ihnen vielleicht diese Sorge abnehmen. " Sie empfahl ein Buch.
08.02.2025 22:57
Dieses "alleine"-Thema... ich möchte ihn nicht alleine lassen aber ich habe furchtbare Angst vor DEM Moment, wenn er geht und ich dann alleine bin. Dieser typisch theatralische Moment, wenn der letzte Atemzug gemacht wird, ich daneben sitze und weiß, es gibt keinen Weg zurück. Möchte ich da wirklich dabei sein? Ist das in Ordnung, wenn ich das vielleicht nicht möchte?
10.02.2025 17:52
Zitat von Anonym 1 (211459):
Dieses "alleine"-Thema... ich möchte ihn nicht alleine lassen aber ich habe furchtbare Angst vor DEM Moment, wenn er geht und ich dann alleine bin. Dieser typisch theatralische Moment, wenn der letzte Atemzug gemacht wird, ich daneben sitze und weiß, es gibt keinen Weg zurück. Möchte ich da wirklich dabei sein? Ist das in Ordnung, wenn ich das vielleicht nicht möchte?
Ich denke ja. Ja, es ist in Ordnung, das nicht ertragen zu können.
Bei meiner Mama war es so, dass sie ging als keiner da war. Ich bilde mir ein, dass es ihr Wunsch und Wille war.
17.02.2025 14:01
Heute bekomme ich bzw mein Vater Post vom Amtsgericht. Es gibt einen Beschluss zur Bestimmung eines rechtlichen Betreuers. Hat die Akutgeriatrie veranlasst. Ohne Rücksprache oä...
Ich habe doch die Generalvollmacht und da ist drin vermerkt dass sollte ein rechtlicher Betreuer bestimmt werden, dass ich es dann sein soll.
Was muss ich jetzt tun. Ich empfinde das total als Bedrohung. Könnte schon wieder heulen.
Ich habe doch die Generalvollmacht und da ist drin vermerkt dass sollte ein rechtlicher Betreuer bestimmt werden, dass ich es dann sein soll.
Was muss ich jetzt tun. Ich empfinde das total als Bedrohung. Könnte schon wieder heulen.
17.02.2025 14:05
Ich würde dort anrufen und ihnen das sagen und die Generalvollmacht zuschicken.
17.02.2025 14:38
Zitat von KullerBienchen:
Ich würde dort anrufen und ihnen das sagen und die Generalvollmacht zuschicken.
Geht erst wieder morgen ab 8.30. Dann mach ich das eh sofort.
Vielleicht ist es nur Formalie? Ich mach seit Monaten nichts anderes und jetzt ist es nicht "in Ordnung"? Ich bemühe mich echt mit allem, Haus, Rechnungen, Post, Arzttermine, Versicherungen, Pflegedienst bestellen, einfach alles. Das ist ja auch selbstverständlich.
17.02.2025 14:42
Zitat von Anonym 1 (211459):
Zitat von KullerBienchen:
Ich würde dort anrufen und ihnen das sagen und die Generalvollmacht zuschicken.
Geht erst wieder morgen ab 8.30. Dann mach ich das eh sofort.
Vielleicht ist es nur Formalie? Ich mach seit Monaten nichts anderes und jetzt ist es nicht "in Ordnung"? Ich bemühe mich echt mit allem, Haus, Rechnungen, Post, Arzttermine, Versicherungen, Pflegedienst bestellen, einfach alles. Das ist ja auch selbstverständlich.
Ich fände es ganz schlimm wenn jetzt wer Fremdes meinem Papa so nah kommt und er auch!! Ich bin seine Vertrauensperson :/
Das Wochenende bei ihm war schön. Traurig aber schön. Die Ärzte geben ihm max ein Jahr. Sehr aggressiv das Karzinom. Ein Pflegeheimplatz für nach Entlassung ist nicht in Sicht. Diese Sorge habe ich zusätzlich auch noch. Ich könnte einfach nur heulen. Nein, nicht könnte. Ich heule ...
17.02.2025 19:50
Ich arbeite im Amtsgericht. Wenn keine berechtigten Zweifel an deiner Fähigkeit die Betreuung zu übernehmen bestehen (zu umfangreich, zu kompliziert, manchmal auch Angst, dass der Betroffene ausgenommen wird), wird immer eine ehrenamtliche Betreuung durch ein Familienmitglied bevorzugt.
In der Regel fordern die Amtsgerichte die Betreuungsstellen beim Landkreis/bei den Kommunen auf, einen Bericht vorab zu dem Betroffenen zu erstellen. Dort werden auch Kontaktdaten von Verwandten mitgeteilt. In der Regel wird da auch mitgeteilt, wenn es bereits eine Vorsorgevollmacht gibt.
In der Regel fordern die Amtsgerichte die Betreuungsstellen beim Landkreis/bei den Kommunen auf, einen Bericht vorab zu dem Betroffenen zu erstellen. Dort werden auch Kontaktdaten von Verwandten mitgeteilt. In der Regel wird da auch mitgeteilt, wenn es bereits eine Vorsorgevollmacht gibt.
17.02.2025 23:42
Zitat von mini.maus:
Ich arbeite im Amtsgericht. Wenn keine berechtigten Zweifel an deiner Fähigkeit die Betreuung zu übernehmen bestehen (zu umfangreich, zu kompliziert, manchmal auch Angst, dass der Betroffene ausgenommen wird), wird immer eine ehrenamtliche Betreuung durch ein Familienmitglied bevorzugt.
In der Regel fordern die Amtsgerichte die Betreuungsstellen beim Landkreis/bei den Kommunen auf, einen Bericht vorab zu dem Betroffenen zu erstellen. Dort werden auch Kontaktdaten von Verwandten mitgeteilt. In der Regel wird da auch mitgeteilt, wenn es bereits eine Vorsorgevollmacht gibt.
Oh danke dir. Ich wüsste nicht was für Zweifel man haben könnte.
Wie holen die denn die Informationen für den Bericht ein? Kann ich da schon morgen früh anrufen und mich erklären? Mein Vater ist ja im Krankenhaus und wenn ich den Brief nicht (durch die Nachbarin) bekommen hätte, wüsste er von nichts. Ich muss doch da kommunizieren dass esdiese und jene Unterlagen gibt usw. Bin nicht sicher ob mein Papa das alles hinbekommt.
18.02.2025 06:58
Zitat von Anonym 1 (211459):
Zitat von mini.maus:
Ich arbeite im Amtsgericht. Wenn keine berechtigten Zweifel an deiner Fähigkeit die Betreuung zu übernehmen bestehen (zu umfangreich, zu kompliziert, manchmal auch Angst, dass der Betroffene ausgenommen wird), wird immer eine ehrenamtliche Betreuung durch ein Familienmitglied bevorzugt.
In der Regel fordern die Amtsgerichte die Betreuungsstellen beim Landkreis/bei den Kommunen auf, einen Bericht vorab zu dem Betroffenen zu erstellen. Dort werden auch Kontaktdaten von Verwandten mitgeteilt. In der Regel wird da auch mitgeteilt, wenn es bereits eine Vorsorgevollmacht gibt.
Oh danke dir. Ich wüsste nicht was für Zweifel man haben könnte.
Wie holen die denn die Informationen für den Bericht ein? Kann ich da schon morgen früh anrufen und mich erklären? Mein Vater ist ja im Krankenhaus und wenn ich den Brief nicht (durch die Nachbarin) bekommen hätte, wüsste er von nichts. Ich muss doch da kommunizieren dass esdiese und jene Unterlagen gibt usw. Bin nicht sicher ob mein Papa das alles hinbekommt.
Natürlich kannst du anrufen und erklären, dass es Vollmachten gibt.
Was steht denn in der Generalvollmacht drin? Ist sie notariell aufgesetzt?
18.02.2025 06:59
Wenn du schreibst, dass es einen Beschluss gibt, wurde schon ein Betreuer bestellt?
18.02.2025 09:48
Zitat von mini.maus:
Wenn du schreibst, dass es einen Beschluss gibt, wurde schon ein Betreuer bestellt?
Einen Beschluss, dass geprüft werden soll, ob ein rechtlicher Betreuer erforderlich ist.
Hab angerufen. Ich soll die Vollmacht schicken und sie melden sich dann.
18.02.2025 10:37
Zitat von Anonym 1 (211459):Okay, das ist das ganz normale Vorgehen. Dein Vater hat jetzt noch keinen Betreuer bekommen.
Zitat von mini.maus:
Wenn du schreibst, dass es einen Beschluss gibt, wurde schon ein Betreuer bestellt?
Einen Beschluss, dass geprüft werden soll, ob ein rechtlicher Betreuer erforderlich ist.
Hab angerufen. Ich soll die Vollmacht schicken und sie melden sich dann.
Da wird demnächst jemand vom Gericht kommen und deinen Vater besuchen, um sich zu überzeugen, dass er tatsächlich einen Betreuer braucht. (So war es hier jedenfalls vor 20 Jahren - ein persönlicher Besuch auch wenn der Patient lt. ärztlichen Attest im Wachkoma liegt und somit eigentlich alles klar ist.)
Erst danach erfolgt die Feststellung, dass überhaupt ein Betreuer eingesetzt wird. Falls es Angehörige gibt, werden die auf jeden Fall bevorzugt, wenn keine gravierenden Gründe dagegen sprechen. Da du sogar noch eine Vollmacht hast und vermutlich auch keine Gründe in deiner Persönlichkeit dagegen sprechen, stehen deine Chancen bei vielleicht ungefähr 99 % dass du diese Betreuerin sein wirst. Das hat bei uns damals auch völlig problemlos geklappt und die beiden Kinder der Patientin wurden vom Gericht zum Betreuer ernannt.
18.02.2025 11:06
Zitat von Sarah2022:
Zitat von Anonym 1 (211459):Okay, das ist das ganz normale Vorgehen. Dein Vater hat jetzt noch keinen Betreuer bekommen.
Zitat von mini.maus:
Wenn du schreibst, dass es einen Beschluss gibt, wurde schon ein Betreuer bestellt?
Einen Beschluss, dass geprüft werden soll, ob ein rechtlicher Betreuer erforderlich ist.
Hab angerufen. Ich soll die Vollmacht schicken und sie melden sich dann.
Da wird demnächst jemand vom Gericht kommen und deinen Vater besuchen, um sich zu überzeugen, dass er tatsächlich einen Betreuer braucht. (So war es hier jedenfalls vor 20 Jahren - ein persönlicher Besuch auch wenn der Patient lt. ärztlichen Attest im Wachkoma liegt und somit eigentlich alles klar ist.)
Erst danach erfolgt die Feststellung, dass überhaupt ein Betreuer eingesetzt wird. Falls es Angehörige gibt, werden die auf jeden Fall bevorzugt, wenn keine gravierenden Gründe dagegen sprechen. Da du sogar noch eine Vollmacht hast und vermutlich auch keine Gründe in deiner Persönlichkeit dagegen sprechen, stehen deine Chancen bei vielleicht ungefähr 99 % dass du diese Betreuerin sein wirst. Das hat bei uns damals auch völlig problemlos geklappt und die beiden Kinder der Patientin wurden vom Gericht zum Betreuer ernannt.
Okay, danke dir für die ausführliche Auskunft! Ich werde abwarten. Wer weiß wie lange das alles dauert

18.02.2025 11:37
Zitat von Anonym 1 (211459):
Zitat von mini.maus:
Wenn du schreibst, dass es einen Beschluss gibt, wurde schon ein Betreuer bestellt?
Einen Beschluss, dass geprüft werden soll, ob ein rechtlicher Betreuer erforderlich ist.
Hab angerufen. Ich soll die Vollmacht schicken und sie melden sich dann.
Gut, ich wollte nur nochmal auf Nummer sicher gehen.
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