Mütter- und Schwangerenforum

Geschlechtsneutrale Erziehung

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Susanne18888
10 Beiträge
26.06.2024 18:42
Hallo, gibt es hier Eltern von Kindern, die ihre Kinder geschlechtsneutral, ohne Vorgaben und großen Pflichten erziehen? Die ihr Geschlecht selbst selbst bestimmen dürfen. ich bin Mutter von zwei Jungs, die wir beide so neutral erziehen, dass sie selbst entscheiden können, wie sie sich kleiden wollen, wie sie ihre Haare tragen, wie sie aus dem Haus gehen. Beide sind langhaarig und sind in ihren Entscheidungen frei. Gibt es hier Eltern, die dies genauso machen? Unser Kind soll selber entscheiden, ob es ein Mädchen oder ein Junge sein möchte. Vielleicht gibt es ja Eltern, mit denen man sich mit solchen Themen austauschen kann. In meiner Galerie und mein Blog findet ihr eine genauere Beschreibung und auch Bilder von meinen Kindern.
Sarah2022
2830 Beiträge
26.06.2024 18:55
Ja, mein großes Kind kann machen was es möchte. Nicht nur Kleidung, auch Hobbys etc.

Wobei ich betonen möchte: Ein langhaarigen Junge, der gerne näht, ist noch lange kein Mädchen. Und ein Mädchen, das gerne Fußball spielt, Kleider hasst und Informatik liebt, ist noch lange kein Junge. Geschlechtsneutrale Erziehung ist für mich vor allem deshalb wichtig, damit jedes Kind vorurteilsfrei entdecken kann, welche Vorlieben und Begabungen in ihm stecken. Und das sollten wir jedem Kind zugestehen, ganz unabhängig davon, ob es irgendwann einmal sein Geschlecht ändern möchte oder nicht.
Titania
5900 Beiträge
26.06.2024 19:02
ich finde diese ganze Sache einfach nur schrecklich. Da wird versucht auf Teufel komm raus etwas zu verändern, was von der Natur vorgegeben wurde. Du wirst eben nichts an den Hormonen ändern können. (außer du nimmst extra künstlich andere Hormone ein) Testosteron macht z. B. aggressiver als Östrogene das letztlich auch wichtig war, damit der Mann früher seine Sippschaft beschützt hat. Das sind so Dinge die früher das Überleben sicherten. Genauso wie Frauen die Verantwortung übernehmen, organisierter sind. Da ist es mir egal, was sich irgendwelche Möchtegernweltveränderer wünschen. Wir sind da einfach unterschiedlich, ob es passt oder nicht. Ich finde das ganze einfach nur gräßlich und habe auch keine Lust das irgendwie schön zu reden.
Marf
28520 Beiträge
26.06.2024 19:45
Ich habe die Zimmer neutral gehalten...farbig ,aber eben nicht dieses rosa o.blau.Dasselbe bei den Klamotten.
Wir wussten sowieso nicht obs Junge oder Mädchen wird.
Aber bei jedem Wort oder Spielzeug immer vorher überlegen ob es nun neutral ist - nein.
Sie spielten eh quer Beet.
Und seit wann sind lange Haare ein Indiz für weiblich ?
Immer dieses Gewese...wenn sie alt genug sind um sich selbst einzuschätzen werden sie ihren Weg gehen,egal was wir als Eltern veranstalten.
Im Moment habe ich eine großartige Tochter und einen tollen Sohn,beide gesund und mutig genug " normal" zu sein.
FoxMami
3110 Beiträge
26.06.2024 20:24
Ich bin ein Toleranter Mensch und verurteile nie jemanden, wenn er sich wo anders oder als was anderes gefunden hat. Es ist manchmal so und das kann man halt nicht ändern, muss man akzeptieren und tolerieren. Aber man muss nicht in die Richtung von Klein an hinsteuern!
Was ich aber schrecklich finde, ist, dass von Klein an dem Kind eingeredet wird „Du bist Geschlechtsneutral, entscheide selber, bist du sicher, dass du ein Mädchen bist? Vll doch nicht? „ Wir werden nun mal als Frau oder Mann geboren! Wir haben Geschlechtsteile, es ist in der Natur nun mal so vorgesehen! Und ich sage meinem Kind von Geburt an, dass sie ein Mädchen ist. Wenn Sie kurze Haare will, wäre es ok. Wenn sie mit Autos spielen will, ist es auch ok! Auch Kleidung die nicht typisch ist für Mädchen, wäre für mich auch ok. Aber ja ich kaufe auch eben rosa Kleidung, die ich mag und thematisiere dieses „Geschlechtsneutral“ nicht!
FoxMami
3110 Beiträge
26.06.2024 20:27
Zitat von Titania:

ich finde diese ganze Sache einfach nur schrecklich. Da wird versucht auf Teufel komm raus etwas zu verändern, was von der Natur vorgegeben wurde. Du wirst eben nichts an den Hormonen ändern können. (außer du nimmst extra künstlich andere Hormone ein) Testosteron macht z. B. aggressiver als Östrogene das letztlich auch wichtig war, damit der Mann früher seine Sippschaft beschützt hat. Das sind so Dinge die früher das Überleben sicherten. Genauso wie Frauen die Verantwortung übernehmen, organisierter sind. Da ist es mir egal, was sich irgendwelche Möchtegernweltveränderer wünschen. Wir sind da einfach unterschiedlich, ob es passt oder nicht. Ich finde das ganze einfach nur gräßlich und habe auch keine Lust das irgendwie schön zu reden.


Bin da bei dir.
Marie2010
4613 Beiträge
26.06.2024 20:45
Puh, eine Sache stört mich bei diesem ganzen Thema immer wieder ganz enorm:
Einerseits will man immer, dass wir geschlechtsneutrale Menschen als ganz normal und alltäglich ansehen und andererseits wird ewig so ein "Oh, guckt, wie besonders wir sind!'-Gewese veranstaltet. Da frage ich mich dann immer:"Ja, was denn jetzt? Wenn ihr wie ganz normale Menschen behandelt werden wollt, dann reitet doch selber nicht immer und immer wieder auf dem Thema rum."
Ich habe überhaupt kein Problem mit einem Jungen mit langen Haaren und rosa T-Shirt oder mit einem Mädchen mit kurzen Haaren und blauem T-Shirt. Ehrlich gesagt interessiert mich das gar nicht. Aber ich habe ein Problem mit dem Gemache der dazu gehörigen Eltern. Dieses ständige:"Guckt, wie besonders mein Kind ist und wie furchtbar tolerant wir Eltern sind!".

Ich hatte als Kind auch kurze Haare, bin in Jungsklamotten rumgelaufen und habe mit meinem besten Freund mit Autos gespielt. Und ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie das einfach so toleriert haben ohne ein Thema draus zu machen. Manchmal wäre ich gern ein Junge gewesen, weil ich dachte, als Junge hat man ein cooleres Leben. Trotzdem habe ich mich selbst immer als Mädchen definiert.
Chrysopelea
14983 Beiträge
26.06.2024 21:26
Zitat von Marie2010:

Puh, eine Sache stört mich bei diesem ganzen Thema immer wieder ganz enorm:
Einerseits will man immer, dass wir geschlechtsneutrale Menschen als ganz normal und alltäglich ansehen und andererseits wird ewig so ein "Oh, guckt, wie besonders wir sind!'-Gewese veranstaltet. Da frage ich mich dann immer:"Ja, was denn jetzt? Wenn ihr wie ganz normale Menschen behandelt werden wollt, dann reitet doch selber nicht immer und immer wieder auf dem Thema rum."
Ich habe überhaupt kein Problem mit einem Jungen mit langen Haaren und rosa T-Shirt oder mit einem Mädchen mit kurzen Haaren und blauem T-Shirt. Ehrlich gesagt interessiert mich das gar nicht. Aber ich habe ein Problem mit dem Gemache der dazu gehörigen Eltern. Dieses ständige:"Guckt, wie besonders mein Kind ist und wie furchtbar tolerant wir Eltern sind!".

Ich hatte als Kind auch kurze Haare, bin in Jungsklamotten rumgelaufen und habe mit meinem besten Freund mit Autos gespielt. Und ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie das einfach so toleriert haben ohne ein Thema draus zu machen. Manchmal wäre ich gern ein Junge gewesen, weil ich dachte, als Junge hat man ein cooleres Leben. Trotzdem habe ich mich selbst immer als Mädchen definiert.


War bei mir ähnlich, ich hatte kurze Haare, hab täglich mit den Jungs Fußball und Geheimagent gespielt. Auch heute noch habe ich viele Interessen und Eigenschaften, die manche vielleicht als eher männlich betrachten. Nichts desto trotz fühle ich mich absolut als weiblich. Daran hatte ich nie Zweifel, weder als Kind noch als Erwachsene. Ich versteh den Zusammenhang nicht, Interessen haben nichts mit dem Geschlecht zu tun

TS wie genau machst du das mit der neutralen Erziehung? Gehen deine Kinder nicht in den Kindergarten? Liest du nur neutrale Bücher vor? Wir lesen z. B. Gerade Pippi Langstrumpf rauf und runter, Belles absolutes Lieblingsbuch im Moment. Auf Grund des Alters ist es aber natürlich voller (inzwischen zum Glück überholter) Rollenklischees. Ob Tommy versucht nicht zu weinen, weil Jungen das nicht tun oder Annika sich natürlich eine Puppe im Geschäft aussucht und Tommy ein Gewehr. Er ist immer der mutigere von den Zwillingen und wenn er mal Angst hat, zeigt er sie nicht. Trotzdem les ich das Buch gern vor, wenn es gewünscht wird. Verbietest du sowas dann?
Ich biete meinen Töchtern eine bunte Auswahl an Spielzeug, hier wird sowohl der Straßenteppich mit Autos als auch das Puppenhaus gern bespielt. Aber die Vorbilder kommen viel von außen, meine große ist eine richtige rosa, Glitzer Einhornprinzessin - meinem Vorbild zum Trotz.
Interessant fand ich übrigens, dass sie z. B. Alles mit Flugzeugen, Helikoptern etc als Mädchensachen ansieht, weil Skye ja Pilotin ist, also fliegen, das ist was für Mädchen. Da sieht man wie wichtig äußere Vorbilder für die Wahrnehmung sind...
FräuleinS
3640 Beiträge
26.06.2024 21:47
Kann ich mein Kind nicht auch neutral erziehen, obwohl es ein Geschlecht hat?
Mein Kind trägt Spangen und Zöpfe, liebt Traktoren und Autos. Es kümmert sich um die Puppe und malt und bastelt, gleichzeitig wird liebend gerne getobt. Alle Farben werden geliebt, alles darf getragen werden.
Ich weiß nicht, was müsste ich anders machen, um es geschlechtsneutral zu erziehen? Interessiert mich wirklich. Muss ich meinem Kind sagen, dass es zwar einen Penis hat, aber das gar nichts aussagt? Oder ist es nicht einfach meine Einstellung, dass jeder gut ist, wie er ist? Auch der offensichtliche Junge mit Penis, der Autos mag und trotzdem zum einschlafen die Einhorngeschichte hört?
Marie2010
4613 Beiträge
26.06.2024 21:55
Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Marie2010:

Puh, eine Sache stört mich bei diesem ganzen Thema immer wieder ganz enorm:
Einerseits will man immer, dass wir geschlechtsneutrale Menschen als ganz normal und alltäglich ansehen und andererseits wird ewig so ein "Oh, guckt, wie besonders wir sind!'-Gewese veranstaltet. Da frage ich mich dann immer:"Ja, was denn jetzt? Wenn ihr wie ganz normale Menschen behandelt werden wollt, dann reitet doch selber nicht immer und immer wieder auf dem Thema rum."
Ich habe überhaupt kein Problem mit einem Jungen mit langen Haaren und rosa T-Shirt oder mit einem Mädchen mit kurzen Haaren und blauem T-Shirt. Ehrlich gesagt interessiert mich das gar nicht. Aber ich habe ein Problem mit dem Gemache der dazu gehörigen Eltern. Dieses ständige:"Guckt, wie besonders mein Kind ist und wie furchtbar tolerant wir Eltern sind!".

Ich hatte als Kind auch kurze Haare, bin in Jungsklamotten rumgelaufen und habe mit meinem besten Freund mit Autos gespielt. Und ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie das einfach so toleriert haben ohne ein Thema draus zu machen. Manchmal wäre ich gern ein Junge gewesen, weil ich dachte, als Junge hat man ein cooleres Leben. Trotzdem habe ich mich selbst immer als Mädchen definiert.


War bei mir ähnlich, ich hatte kurze Haare, hab täglich mit den Jungs Fußball und Geheimagent gespielt. Auch heute noch habe ich viele Interessen und Eigenschaften, die manche vielleicht als eher männlich betrachten. Nichts desto trotz fühle ich mich absolut als weiblich. Daran hatte ich nie Zweifel, weder als Kind noch als Erwachsene. Ich versteh den Zusammenhang nicht, Interessen haben nichts mit dem Geschlecht zu tun

TS wie genau machst du das mit der neutralen Erziehung? Gehen deine Kinder nicht in den Kindergarten? Liest du nur neutrale Bücher vor? Wir lesen z. B. Gerade Pippi Langstrumpf rauf und runter, Belles absolutes Lieblingsbuch im Moment. Auf Grund des Alters ist es aber natürlich voller (inzwischen zum Glück überholter) Rollenklischees. Ob Tommy versucht nicht zu weinen, weil Jungen das nicht tun oder Annika sich natürlich eine Puppe im Geschäft aussucht und Tommy ein Gewehr. Er ist immer der mutigere von den Zwillingen und wenn er mal Angst hat, zeigt er sie nicht. Trotzdem les ich das Buch gern vor, wenn es gewünscht wird. Verbietest du sowas dann?
Ich biete meinen Töchtern eine bunte Auswahl an Spielzeug, hier wird sowohl der Straßenteppich mit Autos als auch das Puppenhaus gern bespielt. Aber die Vorbilder kommen viel von außen, meine große ist eine richtige rosa, Glitzer Einhornprinzessin - meinem Vorbild zum Trotz.
Interessant fand ich übrigens, dass sie z. B. Alles mit Flugzeugen, Helikoptern etc als Mädchensachen ansieht, weil Skye ja Pilotin ist, also fliegen, das ist was für Mädchen. Da sieht man wie wichtig äußere Vorbilder für die Wahrnehmung sind...


Ok, blöd ausgedrückt.
Ich erlebe halt immer wieder, dass Eltern, die geschlechtsneutral erziehen, Wert darauf legen zu betonen, dass ihr Junge auch mit Puppen und ihr Mädchen mit Autos spielen darf.
Wollte nur sagen, dass das nichts zu bedeuten hat.
Marf
28520 Beiträge
26.06.2024 22:06
Zitat von Marie2010:

Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Marie2010:

Puh, eine Sache stört mich bei diesem ganzen Thema immer wieder ganz enorm:
Einerseits will man immer, dass wir geschlechtsneutrale Menschen als ganz normal und alltäglich ansehen und andererseits wird ewig so ein "Oh, guckt, wie besonders wir sind!'-Gewese veranstaltet. Da frage ich mich dann immer:"Ja, was denn jetzt? Wenn ihr wie ganz normale Menschen behandelt werden wollt, dann reitet doch selber nicht immer und immer wieder auf dem Thema rum."
Ich habe überhaupt kein Problem mit einem Jungen mit langen Haaren und rosa T-Shirt oder mit einem Mädchen mit kurzen Haaren und blauem T-Shirt. Ehrlich gesagt interessiert mich das gar nicht. Aber ich habe ein Problem mit dem Gemache der dazu gehörigen Eltern. Dieses ständige:"Guckt, wie besonders mein Kind ist und wie furchtbar tolerant wir Eltern sind!".

Ich hatte als Kind auch kurze Haare, bin in Jungsklamotten rumgelaufen und habe mit meinem besten Freund mit Autos gespielt. Und ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie das einfach so toleriert haben ohne ein Thema draus zu machen. Manchmal wäre ich gern ein Junge gewesen, weil ich dachte, als Junge hat man ein cooleres Leben. Trotzdem habe ich mich selbst immer als Mädchen definiert.


War bei mir ähnlich, ich hatte kurze Haare, hab täglich mit den Jungs Fußball und Geheimagent gespielt. Auch heute noch habe ich viele Interessen und Eigenschaften, die manche vielleicht als eher männlich betrachten. Nichts desto trotz fühle ich mich absolut als weiblich. Daran hatte ich nie Zweifel, weder als Kind noch als Erwachsene. Ich versteh den Zusammenhang nicht, Interessen haben nichts mit dem Geschlecht zu tun

TS wie genau machst du das mit der neutralen Erziehung? Gehen deine Kinder nicht in den Kindergarten? Liest du nur neutrale Bücher vor? Wir lesen z. B. Gerade Pippi Langstrumpf rauf und runter, Belles absolutes Lieblingsbuch im Moment. Auf Grund des Alters ist es aber natürlich voller (inzwischen zum Glück überholter) Rollenklischees. Ob Tommy versucht nicht zu weinen, weil Jungen das nicht tun oder Annika sich natürlich eine Puppe im Geschäft aussucht und Tommy ein Gewehr. Er ist immer der mutigere von den Zwillingen und wenn er mal Angst hat, zeigt er sie nicht. Trotzdem les ich das Buch gern vor, wenn es gewünscht wird. Verbietest du sowas dann?
Ich biete meinen Töchtern eine bunte Auswahl an Spielzeug, hier wird sowohl der Straßenteppich mit Autos als auch das Puppenhaus gern bespielt. Aber die Vorbilder kommen viel von außen, meine große ist eine richtige rosa, Glitzer Einhornprinzessin - meinem Vorbild zum Trotz.
Interessant fand ich übrigens, dass sie z. B. Alles mit Flugzeugen, Helikoptern etc als Mädchensachen ansieht, weil Skye ja Pilotin ist, also fliegen, das ist was für Mädchen. Da sieht man wie wichtig äußere Vorbilder für die Wahrnehmung sind...


Ok, blöd ausgedrückt.
Ich erlebe halt immer wieder, dass Eltern, die geschlechtsneutral erziehen, Wert darauf legen zu betonen, dass ihr Junge auch mit Puppen und ihr Mädchen mit Autos spielen darf.
Wollte nur sagen, dass das nichts zu bedeuten hat.

Und Neu ist daran auch nichts.
Ich hatte als Kind eine Kiste voller Matchboxautos und viel damit gespielt.
Gleichzeitig gab's Barbies und Lego in meinem Zimmer.Bei meinen Freunden dasselbe.
Keiner erfindet also heute die Welt neu.
Marf
28520 Beiträge
26.06.2024 22:09
TS,in deinem Profil lässt du dich viel über Windeln aus.
Marie2010
4613 Beiträge
26.06.2024 22:14
Zitat von Marf:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Marie2010:

Puh, eine Sache stört mich bei diesem ganzen Thema immer wieder ganz enorm:
Einerseits will man immer, dass wir geschlechtsneutrale Menschen als ganz normal und alltäglich ansehen und andererseits wird ewig so ein "Oh, guckt, wie besonders wir sind!'-Gewese veranstaltet. Da frage ich mich dann immer:"Ja, was denn jetzt? Wenn ihr wie ganz normale Menschen behandelt werden wollt, dann reitet doch selber nicht immer und immer wieder auf dem Thema rum."
Ich habe überhaupt kein Problem mit einem Jungen mit langen Haaren und rosa T-Shirt oder mit einem Mädchen mit kurzen Haaren und blauem T-Shirt. Ehrlich gesagt interessiert mich das gar nicht. Aber ich habe ein Problem mit dem Gemache der dazu gehörigen Eltern. Dieses ständige:"Guckt, wie besonders mein Kind ist und wie furchtbar tolerant wir Eltern sind!".

Ich hatte als Kind auch kurze Haare, bin in Jungsklamotten rumgelaufen und habe mit meinem besten Freund mit Autos gespielt. Und ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie das einfach so toleriert haben ohne ein Thema draus zu machen. Manchmal wäre ich gern ein Junge gewesen, weil ich dachte, als Junge hat man ein cooleres Leben. Trotzdem habe ich mich selbst immer als Mädchen definiert.


War bei mir ähnlich, ich hatte kurze Haare, hab täglich mit den Jungs Fußball und Geheimagent gespielt. Auch heute noch habe ich viele Interessen und Eigenschaften, die manche vielleicht als eher männlich betrachten. Nichts desto trotz fühle ich mich absolut als weiblich. Daran hatte ich nie Zweifel, weder als Kind noch als Erwachsene. Ich versteh den Zusammenhang nicht, Interessen haben nichts mit dem Geschlecht zu tun

TS wie genau machst du das mit der neutralen Erziehung? Gehen deine Kinder nicht in den Kindergarten? Liest du nur neutrale Bücher vor? Wir lesen z. B. Gerade Pippi Langstrumpf rauf und runter, Belles absolutes Lieblingsbuch im Moment. Auf Grund des Alters ist es aber natürlich voller (inzwischen zum Glück überholter) Rollenklischees. Ob Tommy versucht nicht zu weinen, weil Jungen das nicht tun oder Annika sich natürlich eine Puppe im Geschäft aussucht und Tommy ein Gewehr. Er ist immer der mutigere von den Zwillingen und wenn er mal Angst hat, zeigt er sie nicht. Trotzdem les ich das Buch gern vor, wenn es gewünscht wird. Verbietest du sowas dann?
Ich biete meinen Töchtern eine bunte Auswahl an Spielzeug, hier wird sowohl der Straßenteppich mit Autos als auch das Puppenhaus gern bespielt. Aber die Vorbilder kommen viel von außen, meine große ist eine richtige rosa, Glitzer Einhornprinzessin - meinem Vorbild zum Trotz.
Interessant fand ich übrigens, dass sie z. B. Alles mit Flugzeugen, Helikoptern etc als Mädchensachen ansieht, weil Skye ja Pilotin ist, also fliegen, das ist was für Mädchen. Da sieht man wie wichtig äußere Vorbilder für die Wahrnehmung sind...


Ok, blöd ausgedrückt.
Ich erlebe halt immer wieder, dass Eltern, die geschlechtsneutral erziehen, Wert darauf legen zu betonen, dass ihr Junge auch mit Puppen und ihr Mädchen mit Autos spielen darf.
Wollte nur sagen, dass das nichts zu bedeuten hat.

Und Neu ist daran auch nichts.
Ich hatte als Kind eine Kiste voller Matchboxautos und viel damit gespielt.
Gleichzeitig gab's Barbies und Lego in meinem Zimmer.Bei meinen Freunden dasselbe.
Keiner erfindet also heute die Welt neu.


Eigene Autos hatte ich, glaube ich, nicht. Aber mein bester Freund, bei dem ich fast jeden Tag war, hatte ganz viele. Und ich durfte immer mit seinem Rennrad fahren, weil ich das cool fand.
Ich habe mit meinem Bruder und den Nachbarsjungs Fussball gespielt. Hätte sogar in den Verein gedurft, wenn ich gewollt hätte. Das war schon in den 70ern und 80ern für meine Eltern ganz normal.
Landkatze
369 Beiträge
26.06.2024 22:20
Ich glaube mittlerweile nicht so sehr an die Geschlechtsneutrale Erziehung. Das ist alles nur Täuschung, denn die Kinder schauen sich das Verhalten der Eltern ab und identifizieren sich mit ihnen. Man kann das Zimmer eines Mädchens immer wieder blau anstreichen und auch mal ein Auto zum spielen kaufen, das wird nichts helfen, wenn die Mutter ein anderes Beispiel gibt.

Aus Erfahrung bei meiner Bekannten. Tochter, immer schon Geschlechtsneutral erzogen. Vorgelesen wurden Piratenmärchen, Wiki der Wikinger wurde geschaut und das Mädchen immer sportlich erzogen.

Die Mutter, selber Erzieherin fand ihre Erziehung so doll, und so Geschlechtsneutral und am Ende stand das Mädchen einmal vor der Wand mit ihren Fotos (Dazu hatten sie so eine Colage im Zimmer) und sagte dann, "Oh Gott war ich früher die ganze Zeit scheiss Junge..." Mir ist dann erst so richtig aufgefallen, daß das Mädchen dieses ganze Jungen Zeugs nicht wollte. Komisch, sie durfte sich das doch aussuchen und auch Pupen wünschen.
Nun ja, einfache Erklärung, man projeziert IMMER das eigene Leben und die eigene Erziehung auf das Kind. Ein Kleinkind, kann das nicht wirklich frei entscheiden was es lieber spielen möchte. Es schaut sich zuerst die Eltern an, was deren Rollenverteilung ist und dann macht es nach was es sieht.

Am Ende ist es nicht wichtig, daß man ein Umfeld dafür schafft, daß ein Kind eine Wahl hat, viel wichtiger ist es, daß man dem Kind zuhört und es versteht. Spricht man wenig mit dem kind und hört man ihm kaum zu, dann wird es sich andere Vorbilder suchen. Da kann man so viele Bagger in ein Mädchenkinderzimmer stellen wie man will und Kinderspielzeug in ein Jungenzimmer genauso.

Am Ende sind wir die Vorbilder und nicht irgendwelche Auswahl, die das Kind (nur) scheinbar frei trifft. Lösung steckt im - sprechen und dann vor allem in zuhören, zuhören, zuhören und nochmal zuhören!
Susanne18888
10 Beiträge
26.06.2024 22:33
Ich habe in einem Satz erwähnt, dass mein kleiner mit vier Jahren noch nicht sauber ist? Was hat das damit zu tun?
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