Mütter- und Schwangerenforum

keine strafen und kein lob

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demianda
7137 Beiträge
08.01.2015 16:51
wie alt ist denn das kind? hampelt sie viel mit ihren beinen herum? bei demian hat es zb geholfen, wenn er seine beine irgendwo drauf stellen konnte. dann hat er weniger rumgezappelt

wie reagiert denn ihre umgebung auf ihr gezappel? was sagt ihr dann zu ihr?

und ja.. wenn man etwas nicht mag, dann kann man das (und sollte man auch) sich gegenüber dem kind mitteilen und erklären, was xy in einem auslöst

ist es vllt möglich, dass sie nicht richtig hunger hat?
08.01.2015 21:30
Hm, also es sollte nicht konkret um DIESES Kind gehen, sondern nur generell, wie man es vor seinem Kind ''rechtfertigt'', dass ''am Tisch nicht rumgehampelt wird'' bzw. dass ich es nicht mag.

Bei ihr ist es so, dass sie es glaube ich nicht beigebracht bekommt und es sagt auch keiner etwas dazu. Höchstens Mama mal, aber wenn sie es daraufhin nicht macht, macht sie es halt nicht. Als wir einmal zusammen gegessen haben und ich sie gebeten habe nicht auf mir rumzuturnen, war sie beleidigt und drehte sich dann um, also von uns weg. Mit sowas kann sie nicht gut umgehen. Da wurde auch nichts gesagt. Bei ihr habe ich nichts gesagt, es ist ja nicht meine Aufgabe, nur bei meinem Kind würde mich so ein Verhalten schon sehr stören, wenn ich dann nicht in Ruhe essen kann...
08.01.2015 21:39
Achso, sie ist 5 ^^
demianda
7137 Beiträge
11.01.2015 12:40
Zitat von Annaa:

Hm, also es sollte nicht konkret um DIESES Kind gehen, sondern nur generell, wie man es vor seinem Kind ''rechtfertigt'', dass ''am Tisch nicht rumgehampelt wird'' bzw. dass ich es nicht mag.

Bei ihr ist es so, dass sie es glaube ich nicht beigebracht bekommt und es sagt auch keiner etwas dazu. Höchstens Mama mal, aber wenn sie es daraufhin nicht macht, macht sie es halt nicht. Als wir einmal zusammen gegessen haben und ich sie gebeten habe nicht auf mir rumzuturnen, war sie beleidigt und drehte sich dann um, also von uns weg. Mit sowas kann sie nicht gut umgehen. Da wurde auch nichts gesagt. Bei ihr habe ich nichts gesagt, es ist ja nicht meine Aufgabe, nur bei meinem Kind würde mich so ein Verhalten schon sehr stören, wenn ich dann nicht in Ruhe essen kann...


man kann keine allgemeingültige antwort auf diese frage geben, weil es bei jedem kind unterschiedliche hintergründe gibt und auch jedes kind, ohne diese unterschiedlichen hintergründe, sich von einander unterscheidet.
deswegen finde ich auch die info wichtig, wie ihre umgebung auf ihr gezappel reagiert und was dort die hintergründe sind.

wenn sie auf dir herumturnte, du ihr mitteiltest, dass du das nicht möchtest und sie damit dann aufhörte, dann passte das ja schon einmal soweit. wenn ein kind daraufhin beleidigt ist, kann man beispielsweise dem kind zu verstehen geben, dass man es trotzdem gern hat, auch wenn man nicht möchte, dass es auf einem herumturnt. wieso sie beleidigt reagiert, kann mehrere ursachen beinhalten... zum einen aber auch, dass sie vllt mit ihrer art öfter aneckt und sich ausgestoßen fühlt, aber auch nicht versteht warum.

ansonsten ist es so.. lernen unsere kleinen durch vorleben. hierzu hab ich ein zitat für euch, was ganz gut zu dem thema passt.

"wenn man kinder nicht in die rolle presst, die man ihnen in unserer westlichen welt zuweist, bewahren sie sich ihr ursprüngliches feingefühl." (andre stern)

wenn demian einen tag hat, an dem er wieder besonders zappelig ist, frag ich mich immer, woher das kommt. meistens sind das genau die tage, an denen es mir selbst nicht besonders gut geht. das sind dann auch die tage, an denen ich schneller genervt bin (ich reagiere nicht unbedingt genervt, aber unsere kleinen merken das ganz ganz schnell, dass etwas anders ist!) und er sich deswegen weniger wertvoll für mich fühlt. die zeiten, in denen er mir besonders anstrengend vor kommt, sind die zeiten, in denen es mir nicht gut geht. dieser kleine süße bengel spiegelt mir immer direkt mein eigenes seelenleben wieder, ob ich es gut heiße oder nicht. wieviel würde es dann bringen, ihn ständig zurecht zu weisen, wenn er sich zb auffällig beim essen benimmt? er würde sich noch weniger wertvoll fühlen und dann beleidigt, in sich gekehrt oder noch aufgedrehter reagieren.

das ist jetzt ein beispiel nur um zu verdeutlichen, dass es keine allgemeingültige antwort gibt

am besten fährst du damit, wenn du deine eigenen werte vorlebst und deine grenzen mitteilst. wenn du etwas nicht möchtest, dann sollte man dies auch genauso sagen, finde ich, aber mit hinblick darauf, dass man sich vorher folgendes gefragt hat: wieso genau stört es mich? ist es wirklich so schlimm?

11.01.2015 18:22
Zitat von demianda:

Zitat von Annaa:

Hm, also es sollte nicht konkret um DIESES Kind gehen, sondern nur generell, wie man es vor seinem Kind ''rechtfertigt'', dass ''am Tisch nicht rumgehampelt wird'' bzw. dass ich es nicht mag.

Bei ihr ist es so, dass sie es glaube ich nicht beigebracht bekommt und es sagt auch keiner etwas dazu. Höchstens Mama mal, aber wenn sie es daraufhin nicht macht, macht sie es halt nicht. Als wir einmal zusammen gegessen haben und ich sie gebeten habe nicht auf mir rumzuturnen, war sie beleidigt und drehte sich dann um, also von uns weg. Mit sowas kann sie nicht gut umgehen. Da wurde auch nichts gesagt. Bei ihr habe ich nichts gesagt, es ist ja nicht meine Aufgabe, nur bei meinem Kind würde mich so ein Verhalten schon sehr stören, wenn ich dann nicht in Ruhe essen kann...


man kann keine allgemeingültige antwort auf diese frage geben, weil es bei jedem kind unterschiedliche hintergründe gibt und auch jedes kind, ohne diese unterschiedlichen hintergründe, sich von einander unterscheidet.
deswegen finde ich auch die info wichtig, wie ihre umgebung auf ihr gezappel reagiert und was dort die hintergründe sind.

wenn sie auf dir herumturnte, du ihr mitteiltest, dass du das nicht möchtest und sie damit dann aufhörte, dann passte das ja schon einmal soweit. wenn ein kind daraufhin beleidigt ist, kann man beispielsweise dem kind zu verstehen geben, dass man es trotzdem gern hat, auch wenn man nicht möchte, dass es auf einem herumturnt. wieso sie beleidigt reagiert, kann mehrere ursachen beinhalten... zum einen aber auch, dass sie vllt mit ihrer art öfter aneckt und sich ausgestoßen fühlt, aber auch nicht versteht warum.

ansonsten ist es so.. lernen unsere kleinen durch vorleben. hierzu hab ich ein zitat für euch, was ganz gut zu dem thema passt.

"wenn man kinder nicht in die rolle presst, die man ihnen in unserer westlichen welt zuweist, bewahren sie sich ihr ursprüngliches feingefühl." (andre stern)

wenn demian einen tag hat, an dem er wieder besonders zappelig ist, frag ich mich immer, woher das kommt. meistens sind das genau die tage, an denen es mir selbst nicht besonders gut geht. das sind dann auch die tage, an denen ich schneller genervt bin (ich reagiere nicht unbedingt genervt, aber unsere kleinen merken das ganz ganz schnell, dass etwas anders ist!) und er sich deswegen weniger wertvoll für mich fühlt. die zeiten, in denen er mir besonders anstrengend vor kommt, sind die zeiten, in denen es mir nicht gut geht. dieser kleine süße bengel spiegelt mir immer direkt mein eigenes seelenleben wieder, ob ich es gut heiße oder nicht. wieviel würde es dann bringen, ihn ständig zurecht zu weisen, wenn er sich zb auffällig beim essen benimmt? er würde sich noch weniger wertvoll fühlen und dann beleidigt, in sich gekehrt oder noch aufgedrehter reagieren.

das ist jetzt ein beispiel nur um zu verdeutlichen, dass es keine allgemeingültige antwort gibt

am besten fährst du damit, wenn du deine eigenen werte vorlebst und deine grenzen mitteilst. wenn du etwas nicht möchtest, dann sollte man dies auch genauso sagen, finde ich, aber mit hinblick darauf, dass man sich vorher folgendes gefragt hat: wieso genau stört es mich? ist es wirklich so schlimm?

Guten Abend meine Liebe

Genau zu dem Thema ''nicht verstehen'' habe ich dann gestern auch noch etwas gelesen. Nehmen wir mal an, dass sie dort nun rumturnt, ich sage ihr 3x, dass sie es lassen soll und schicke sie dann auf ihr Zimmer. Wenn sie trotz Erklärung nicht wirklich verstanden hat, was sie jetzt falsch gemacht hat, oder wie sie es besser machen könnte, dann würde sie diese Strafe ja entweder wütend machen oder frustrieren, weil sie sich missverstanden fühlt. Resultat: Entweder sie macht es beim nächsten Mal noch schlimmer oder lässt es aus Angst, dass sie wieder weggeschickt wird, einfach sein, ohne es verstanden zu haben. Daher habe ich mir vorgenommen: Zur Bestrafung auf's Zimmer schicken wird es wohl bei uns nicht geben!

Interessante Überlegung. So ist es ja auch schon bei den ganz Kleinen. Ist die Mama gestresst, ist das Baby auch gestresst und weint. Bei den großen Kindern merkt man es dann wohl z. B. an dem Verhalten, dass du oben beschrieben hast. Eigentlich ja auch ganz logisch, wenn man mal drüber nachdenkt / drauf gekommen ist.

Das mit dem Vorleben meinte mein Freund auch. Wenn für das etwas Kind normal ist, weil die Eltern es eben auch so tun, wird es wahrscheinlich meistens keine Probleme (z. B. beim Essen) geben. Mit Ausnahmen natürlich.
Vor allem die Frage ''ist es überhaupt wirklich so schlimm?'' fand ich in dem Zusammenhang besonders wichtig. Oft kommt ja: Jaaa, wenn ich das jetzt 1x erlaube, dann wird mein Kind das ja in Zukunft IMMER so machen. Ist das wirklich so? Nehmen wir an, das Kind will heute uuunbedingt mit den Fingern essen - macht ja auch mal Spaß. Wenn man es ganz locker betrachtet, ist das ja eigentlich auch kein Problem. Und IMMER wird es das deswegen ja mit Sicherheit nicht machen.


Naja soweit zu meinen Überlegungen
Ich kann jetzt natürlich nicht aus Sicht einer Mama sprechen, weil mein Kind ja noch nicht da ist, aber mein Freund und ich machen uns natürlich trotzdem schon die ein oder anderen Gedanken, wie wir unser Kind aufwachsen lassen möchten. Zudem sind solche Themen auch für mein Studium interessant (Soziale Arbeit)...
KittyKat
5220 Beiträge
11.01.2015 19:09
Das mit dem Vorleben klingt ja an sich ganz logisch. Bei uns funktioniert es leider gerade beim essen irgendwie nicht. Meine Tochter ist fast 6 und kann irgendwie nicht essen, ohne zu schmatzen. Wir essen so natürlich nicht, d.h. sie sollte von uns eigentlich gelernt haben, wie man mit geschlossenem Mund kaut. Darüber hinaus ermahnen wir sie jedes Mal, sagen es erst einige Male normal, irgendwann wird dann geschimpft. Nichts hilft. Habt ihr Tipps?
11.01.2015 19:25
Seid ihr schonmal beim HNO gewesen? Es wäre möglich, dass sie Polypen in der Nase hat, dann ist es schwierig durch die Nase zu atmen und bei vielen endet das dann im Schmatzen, weil man ja nunmal beim Essen auch atmen muss.

Ansonsten habe ich keinen Tipp, bei meinen reicht es, wenn ich ihnen sage, dass ich schmatzen wirklich eklig finde, und ob sie versuchen könnten den Mund geschlossen zu halten (und dann eben wenn nötig nochmal daran erinnern, ich glaube nämlich, dass das unbewusst passiert).
KittyKat
5220 Beiträge
11.01.2015 19:52
HNO waren wir noch nicht, habe ich auch ehrlich gesagt noch gar nicht dran gedacht. Aber ich werde sie die nächsten Tage mal genauer beobachten, ob sie generell mehr durch den Mund oder die Nase atmet.
Ansonsten müssen wir sie wohl einfach weiter dran erinnern.
KleineHexe
15073 Beiträge
11.01.2015 21:12
Hallo,
ich möchte gerne ein bisschen mitlesen .
Ich bin Tagesmutter, Erzieherin und Mutter von zwei Jungs. Wir haben ein Familienbett, stillen und ich habe beide getragen. Außerdem interessiere ich mich für AP.

LG Jenny
demianda
7137 Beiträge
11.01.2015 21:35
Zitat von KittyKat:

HNO waren wir noch nicht, habe ich auch ehrlich gesagt noch gar nicht dran gedacht. Aber ich werde sie die nächsten Tage mal genauer beobachten, ob sie generell mehr durch den Mund oder die Nase atmet.
Ansonsten müssen wir sie wohl einfach weiter dran erinnern.


berichte doch mal, wenn du etwas neues weißt
demianda
7137 Beiträge
11.01.2015 21:39
Zitat von Annaa:

Zitat von demianda:

Zitat von Annaa:

Hm, also es sollte nicht konkret um DIESES Kind gehen, sondern nur generell, wie man es vor seinem Kind ''rechtfertigt'', dass ''am Tisch nicht rumgehampelt wird'' bzw. dass ich es nicht mag.

Bei ihr ist es so, dass sie es glaube ich nicht beigebracht bekommt und es sagt auch keiner etwas dazu. Höchstens Mama mal, aber wenn sie es daraufhin nicht macht, macht sie es halt nicht. Als wir einmal zusammen gegessen haben und ich sie gebeten habe nicht auf mir rumzuturnen, war sie beleidigt und drehte sich dann um, also von uns weg. Mit sowas kann sie nicht gut umgehen. Da wurde auch nichts gesagt. Bei ihr habe ich nichts gesagt, es ist ja nicht meine Aufgabe, nur bei meinem Kind würde mich so ein Verhalten schon sehr stören, wenn ich dann nicht in Ruhe essen kann...


man kann keine allgemeingültige antwort auf diese frage geben, weil es bei jedem kind unterschiedliche hintergründe gibt und auch jedes kind, ohne diese unterschiedlichen hintergründe, sich von einander unterscheidet.
deswegen finde ich auch die info wichtig, wie ihre umgebung auf ihr gezappel reagiert und was dort die hintergründe sind.

wenn sie auf dir herumturnte, du ihr mitteiltest, dass du das nicht möchtest und sie damit dann aufhörte, dann passte das ja schon einmal soweit. wenn ein kind daraufhin beleidigt ist, kann man beispielsweise dem kind zu verstehen geben, dass man es trotzdem gern hat, auch wenn man nicht möchte, dass es auf einem herumturnt. wieso sie beleidigt reagiert, kann mehrere ursachen beinhalten... zum einen aber auch, dass sie vllt mit ihrer art öfter aneckt und sich ausgestoßen fühlt, aber auch nicht versteht warum.

ansonsten ist es so.. lernen unsere kleinen durch vorleben. hierzu hab ich ein zitat für euch, was ganz gut zu dem thema passt.

"wenn man kinder nicht in die rolle presst, die man ihnen in unserer westlichen welt zuweist, bewahren sie sich ihr ursprüngliches feingefühl." (andre stern)

wenn demian einen tag hat, an dem er wieder besonders zappelig ist, frag ich mich immer, woher das kommt. meistens sind das genau die tage, an denen es mir selbst nicht besonders gut geht. das sind dann auch die tage, an denen ich schneller genervt bin (ich reagiere nicht unbedingt genervt, aber unsere kleinen merken das ganz ganz schnell, dass etwas anders ist!) und er sich deswegen weniger wertvoll für mich fühlt. die zeiten, in denen er mir besonders anstrengend vor kommt, sind die zeiten, in denen es mir nicht gut geht. dieser kleine süße bengel spiegelt mir immer direkt mein eigenes seelenleben wieder, ob ich es gut heiße oder nicht. wieviel würde es dann bringen, ihn ständig zurecht zu weisen, wenn er sich zb auffällig beim essen benimmt? er würde sich noch weniger wertvoll fühlen und dann beleidigt, in sich gekehrt oder noch aufgedrehter reagieren.

das ist jetzt ein beispiel nur um zu verdeutlichen, dass es keine allgemeingültige antwort gibt

am besten fährst du damit, wenn du deine eigenen werte vorlebst und deine grenzen mitteilst. wenn du etwas nicht möchtest, dann sollte man dies auch genauso sagen, finde ich, aber mit hinblick darauf, dass man sich vorher folgendes gefragt hat: wieso genau stört es mich? ist es wirklich so schlimm?

Guten Abend meine Liebe

Genau zu dem Thema ''nicht verstehen'' habe ich dann gestern auch noch etwas gelesen. Nehmen wir mal an, dass sie dort nun rumturnt, ich sage ihr 3x, dass sie es lassen soll und schicke sie dann auf ihr Zimmer. Wenn sie trotz Erklärung nicht wirklich verstanden hat, was sie jetzt falsch gemacht hat, oder wie sie es besser machen könnte, dann würde sie diese Strafe ja entweder wütend machen oder frustrieren, weil sie sich missverstanden fühlt. Resultat: Entweder sie macht es beim nächsten Mal noch schlimmer oder lässt es aus Angst, dass sie wieder weggeschickt wird, einfach sein, ohne es verstanden zu haben. Daher habe ich mir vorgenommen: Zur Bestrafung auf's Zimmer schicken wird es wohl bei uns nicht geben!

Interessante Überlegung. So ist es ja auch schon bei den ganz Kleinen. Ist die Mama gestresst, ist das Baby auch gestresst und weint. Bei den großen Kindern merkt man es dann wohl z. B. an dem Verhalten, dass du oben beschrieben hast. Eigentlich ja auch ganz logisch, wenn man mal drüber nachdenkt / drauf gekommen ist.

Das mit dem Vorleben meinte mein Freund auch. Wenn für das etwas Kind normal ist, weil die Eltern es eben auch so tun, wird es wahrscheinlich meistens keine Probleme (z. B. beim Essen) geben. Mit Ausnahmen natürlich.
Vor allem die Frage ''ist es überhaupt wirklich so schlimm?'' fand ich in dem Zusammenhang besonders wichtig. Oft kommt ja: Jaaa, wenn ich das jetzt 1x erlaube, dann wird mein Kind das ja in Zukunft IMMER so machen. Ist das wirklich so? Nehmen wir an, das Kind will heute uuunbedingt mit den Fingern essen - macht ja auch mal Spaß. Wenn man es ganz locker betrachtet, ist das ja eigentlich auch kein Problem. Und IMMER wird es das deswegen ja mit Sicherheit nicht machen.


Naja soweit zu meinen Überlegungen
Ich kann jetzt natürlich nicht aus Sicht einer Mama sprechen, weil mein Kind ja noch nicht da ist, aber mein Freund und ich machen uns natürlich trotzdem schon die ein oder anderen Gedanken, wie wir unser Kind aufwachsen lassen möchten. Zudem sind solche Themen auch für mein Studium interessant (Soziale Arbeit)...


das finde ich sehr symphatisch, dass ihr euch so viele gedanken macht

demianda
7137 Beiträge
11.01.2015 21:40
Zitat von KleineHexe:

Hallo,
ich möchte gerne ein bisschen mitlesen .
Ich bin Tagesmutter, Erzieherin und Mutter von zwei Jungs. Wir haben ein Familienbett, stillen und ich habe beide getragen. Außerdem interessiere ich mich für AP.

LG Jenny


hallo kleinehexe

ich würde mich auch sehr über deine erfahrungen freuen. also wenn du etwas zu berichten/teilen hast oder etwas zu einem thema ergänzen möchtest, dann schieß los
demianda
7137 Beiträge
11.01.2015 22:29
süßigkeiten:

also ich muss sagen.. ich bin schon immer, seit demian mit am tisch isst, mächtig stolz auf ihn, weil es fast nichts gibt, was ihm nicht schmeckt und er auch von sich aus großzügig zu obst und gemüse greift. selbst während des einkaufens legt er hier und da etwas gemüse und obst, welches er gerne mag, in den wagen hinein. manchmal holt er sich aus der küche eine portion karotten/tomaten/gurke und snackt es dann bei mir auf der couch und er fragt mich allen ernstes, wann es denn einmal wieder brokkolie-auflauf gäbe. selbst vor oliven macht er keinen halt und verschlingt diese schon seit jahren mit genuss... das auf der einen seite.. und auf der anderen ist er ein absoluter süßgkeiten-junky, womit ich absolut nicht umgehen KONNTE. ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, was ich mir dabei gedacht habe. ich hatte immer das gefühl, ich müsse den süßigkeiten-konsum massiv einschränken und so kam es, dass ich zwar hier und dort etwas erlaubte, aber die meiste zeit "nein" sagte. da ich außerdem wusste, dass er süßigkeiten sehr gerne hat, benutzte ich es auch als bestrafung so wie als belohnung. im nachhinein betrachtet, weiß ich echt nicht, was mich da geritten hat das funktionierte natürlich... aber nicht lange! ich hatte das gefühl, dass er oft gar nicht verstand, wieso er jetzt etwas süßes haben darf und ein anderes mal wieder nicht, auch wenn ich es ihm dabei erklärte wohl gemerkt...irgendwann fing er an sich heimlich süßigkeiten zu holen und bunkerte alles in seinem zimmer. er vernichtete alles, was ihm in die quere kam, sobald es süß war... nichts war mehr vor ihm sicher. natürlich fand ich jedes mal die reste und wurde dementsprechend sauer ich fühlte mich proviziert und so kaufte ich fast nichts süßes mehr ein.. nur sobald es etwas gab (nikolaus, weihnachten, ostern, geburtstag oder auch einmal so...) , dann wurde wieder gebunkert was das zeug hält (auch völlig verständlich...). mir bekam das ganze auch ganz und gar nicht, weil ich ihn eigentlich sehr gerne verwöhne und hier und dort während des einkaufens etwas für ihn entdecke und mitbringe, weil ich weiß, dass er sich darüber freuen würde... letzten endes machte es mich auch traurig. als ich endlich mich dazu entschloss diese blöde bestrafung aus meinem konzept zu schleudern (oder generell bestrafungen...), machte sich erleichterung breit. ich fing also bewusst an öfter "ja" zu sagen... auch fragte ich mich, wenn ich wieder "nein" sagen wollte, warum ich denn jetzt "nein" sagen mag... manchmal tatsächlich (zu meinem erschüttern...) aus bequemlichkeit. ja, vieles ist einem wirklich nicht so klar, wenn man es nicht ausreichend reflektiert... so wollte ich zb "nein" sagen, wenn demian sich einen kakao machen wollte.. meine gedanken dazu sind wie folgt:" wenn er sich einen kakao macht, kann es sein, dass es am ende aussieht, wie sau und dann wischt er zwar alles weg, aber nicht so ordentlich, wie ich es gerne hätte und so bleibt die arbeit wieder an mir hängen und da hab ich keinen bock drauf. ich könnte auch aufstehen und ihm einen machen, aber darauf hab ich auch keine lust, weil ich gerade laila zum schlafen hingelegt habe und mich lieber mit ihr kurz ausruhen mag... das passt mir jetzt gar nicht." (das ist lediglich ein kleines beispiel zum verdeutlichen). wenn ich mir das so vor augen halte, dann finde ich das ziemlich mies von mir und ich sehe absolut keinen grund, jetzt wirklich "nein" zu sagen. demian soll meine bequemlichkeit nicht ausbaden müssen. ich lass ihn also, wenn ich wirklich zu müde bin, ihn seinen kakao selbst machen (im übrigen sieht es NICHT aus wie sau, wenn er es selbst macht, wie ich dann feststellen durfte) oder ich frage mich, ob ich doch die zeit finde, um ihn einen leckeren kakao a la mama zu machen, um meinen kleinen bengel zu verwöhnen. er freut sich bestimmt...mittlerweile ist es so toll.. ich kann ihn einfach verwöhnen, wenn ich es mag. wenn ich etwas für ihn sehe (seinen lieblingsjoghurt oder sein lieblingseis zb) dann kaufe ich es und überrasche ihn. wenn er mich fragt, dann sag ich im regelfall "ja". nur noch selten sage ich "nein", wenn es mir wirklich zu viel vor kommt! aber dann wird nicht diskutiert er nimmt es einfach hin. zu anfang erwischte ich ihn hier und dort noch dabei, wie er etwas bunkert.. oder etwas in seiner hose verschwinden lässt, dmit er es nachher heimlich essen kann. dann fragte ich ihn einfach, wieso er es vor mir versteckt und dass er sich zu mir an den tisch setzen soll, um es zu essen. mittlerweile bunkert er nichts mehr und gibt mir immer bescheid, wenn er etwas süßes nehmen mag wir haben gar keinen krieg mehr deswegen

einen kleinen verhaltensrückfall hatte ich jedoch.. vor ca einer woche, war ich stink sauer, weil er mich wieder belogen hatte. aber im nachhinein betrachtet, dachte er das vllt wirklich oder wusste es einfach nur nicht mehr genau kurz vorher wollte ich ihm beim bäcker noch etwas süßes aussuchen lassen. da mich diese lüge aber so triggerte, erklärte ich, dass er das nun nicht mehr dürfe.. er verstand die welt nicht mehr und verzog sein gesicht und murmelte "ich hasse dich..." autsch... das hat gesessen ein paar minuten vergingen und ich ärgerte mich sehr über mein verhalten. ich erklärte ihm, dass es mir leid tut und ich so überreagiert habe wegen seiner lüge... dass ich das einfach absolut nicht leiden kann. er darf sich natürlich etwas süßes aussuchen, da ich ihn ja nicht mehr bestrafen mag. einige werden jetzt die hände über den kopf zusammenschlagen, weil das unglaublich inkonsequent ist das ist es aber nicht... es wäre inkonsequent gewesen, hätte ich das durchgezogen und meine neu auferlegte regel gebrochen. es fühlte sich wieder einmal richtig an, mir selbst einzugestehen, dass ich mich nicht angemessen verhalten hatte. im übrigen total utopisch zu erwarten, dass mein fratz gar nicht lügen soll. lüge ich doch selbst hin und wieder auch erkläre ich ihm, dass es dinge gibt, die man besser für sich behält.. und bestimmt erwischt er mich auch manchmal dabei, wie ich meinem opa ein paar details verschweige, weil er sich sonst sorgen macht. wie kann ich also hergehen und von ihm erwarten, dass er mir alles sagt, wenn ich es selbst nicht immer mache? ist ein gewisses maß an lügen nicht normal? und vllt sogar gesund?

hier nochmal meine persönlichen verhaltensrückfall-gefahren:
- bleierne müdigkeit
- krankheiten
- wenn zu viele eindrücke auf mich niederrieseln
- wenn ich sauer auf jmd bin/ meine unterdrückte wut hochkommt/wenn ich getriggert werde

in diesem sinne...
12.01.2015 11:01
Demianda, ich finds wirklich beeindruckend wie toll du das durchziehst. Mich inspiriert das ungemein. Bei den Süßigkeiten hab ich grad auch ein paar Änderungen durch. Bei uns gibts jedoch die Regel, dass es Süßigkeiten und süße Getränke nur bei den Mahlzeiten gibt (Emil hat so ne Schmelzstörtung bei den Zähnen und wir müssen da super hinterher sein...) und mir ist dabei aufgefallen, dass Emil nen total gesundes Verhältnis zu Süßigkeiten hat. Z.B. hab ich ihm Süßes immer eingeteilt, es gab dann z.B. 5 Gummibärchen oder einen halben Schokoriegel. Nun hab ich das aber sein gelassen und Emil hört wirklich IMMER auf, wenn er genug hat. Da bleibt auch mal Eis im Schälchen oder nach einem halben Stück Kuchen ist er einfach satt.

Ich hatte gestern aber auch einen richtig fiesen Rückfall. Zur Vorgeschichte: Emil ist vor einem halben Jahr von alleine aus dem Familienbett ausgezogen und wollte von da an auch alleine einschlafen. Dann hatte er vor ein paar Wochen ein paar Schlagenalbträume und seither hat es ein paar mal nicht mehr so geklappt und er musste in den Schlaf begleitet werden. Die letzten drei Abende hat es echt lange gedauert, bis er eingeschlafen ist und ich war super entnervt. Er kann sich natürlich noch solange wie er will alleine in seinem Zimmer beschäftigen, macht er aber nicht, er kaspert dann halt um mich herum. Und da hab ich gesagt "Wenn du jetzt nicht ins Bett gehst und alleine einschläfst, sag ich Tilda, dass sie dich morgen früh nicht besuchen kann". AUTSCH, war das gemein von mir. Das ist seine beste Freundin und er hat sich wahnsinnig gefreut, dass sie vorbeikommt. Er fragte dann noch, ob ich ihr jetzt absage und ich hab noch schnell gerufen, dass sie morgen natürlich aufjedenfall kommt. Er ist dann übrigens ganz schnell ins Bett und eingeschlafen.

Doof, aber ich versuch draus zu lernen.

Ich freue mich über jeden Bericht von dir und verfolge hier weiterhin alles.
12.01.2015 11:13
nur interessehalber..... ich frag auch nur, weil mir das noch nie passiert ist, aber warum sagt ein kind zur mama:"ich hasse dich"
das tut schon beim lesen weh.
meine Tochter hat einmal zu mir gesagt:"du bist doof" da hatte sie auch recht.
aber wenn ein kind von hassen spricht, find ich das echt hart irgendwie.
das soll bitte nicht falsch rüberkommen. ich versteh das nur nicht.

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