keine strafen und kein lob
14.01.2015 13:38
Zitat von KleineHexe:
Ich weiß, dass logische Konsequenz in diesem Zusammenhang was anderes bedeutet und verstehe dies auch. Für mich bedeutet das aber, dass ich für das Kind nachvollziehbare Konsequenzen brauche. Ich möchte nicht, dass die Linsen überall herum geworfen werden. Wie würdet ihr das denn lösen?
Ach ja, ich habe frühs 4 Kleinkinder hier...
wie alt ist denn das kind, welches das kännchen wirft? und macht es das aus wut oder eher weil es das witzig findet?
wenn es wütend ist, würde ich schnell eingreifen und eine alternative bieten.. vllt ein kissen, welches er werfen oder reinboxen kann. das schadet oder stört dann keinen und er kann seinen gefühlen ausdruck verleihen.
ansonsten könntest du dich nach einem gefäß für die linsen umsehen, welches man nicht werfen kann (oder ein kleines kind eben nicht werfen kann) und auf dem boden steht
zum werfen von gegenständen fällt mir etwas zu demian ein.
er hat eine zeitlang stöcke und steine geschmissen. dies konnte ich nicht gut heißen, weil ich angst hatte, dass irgendwann ein anderes kind verletzt wird. so hatten wir den deal, dass er steine und stöcke nur in einen bach werfen dürfe. wir haben uns dann gemeinsam an den rand eines baches gesetzt und steine reinplumsen lassen. das war gleich noch spannender wegen des geräusches, welches das wasser machte heute hat er gar kein interesse mehr daran
vllt findest du ja auch so eine ähnliche lösung?
14.01.2015 15:35
Ich bräuchte dringend mal Quellen, um mich nochmal genau zur Sichtweise dieses Erziehungsstils zu belesen. Fallbeispiele sind zwar immer wieder interessant, aber ich brauch die Theorie dahinter.
Merke selbst regelmäßig, dass mich da meine eigene Erziehung triggert: "Hör auf, deinen Finger in den Pfannkuchen zu bohren, sonst kommt der Teller weg" - eben beim Mittagessen, könnte mich im Nachhinein in den Allerwertesten beißen dafür.
Merke selbst regelmäßig, dass mich da meine eigene Erziehung triggert: "Hör auf, deinen Finger in den Pfannkuchen zu bohren, sonst kommt der Teller weg" - eben beim Mittagessen, könnte mich im Nachhinein in den Allerwertesten beißen dafür.
14.01.2015 15:40
Zitat von LIttleOne13:liebe und eigenständigkeit,Alfie kohn
Ich bräuchte dringend mal Quellen, um mich nochmal genau zur Sichtweise dieses Erziehungsstils zu belesen. Fallbeispiele sind zwar immer wieder interessant, aber ich brauch die Theorie dahinter.
Merke selbst regelmäßig, dass mich da meine eigene Erziehung triggert: "Hör auf, deinen Finger in den Pfannkuchen zu bohren, sonst kommt der Teller weg" - eben beim Mittagessen, könnte mich im Nachhinein in den Allerwertesten beißen dafür.
14.01.2015 16:07
Es macht natürlich unheimlich viel Spaß Gegenstände mit hunderten kleinen Linsen drin zu werfen... Verstehe ich schon. Und natürlich müssen es viele kleine Kännchen usw. sein - wir machen ja Schüttübungen. Aber es geht einfach nicht, dass ich dann am Ende 4 Kleinkinder hier habe, die aus Spaß Linsen ÜBERALL verteilen...
Wir haben schone eine Decke, auf der geschüttet wird. Funktioniert super (klar, staubsaugen muss ich danach). Nur mein kleiner (wird im Februar 2) übertreibt es immer wieder...
Wir haben schone eine Decke, auf der geschüttet wird. Funktioniert super (klar, staubsaugen muss ich danach). Nur mein kleiner (wird im Februar 2) übertreibt es immer wieder...
14.01.2015 21:15
Zitat von Christen:
Zitat von LIttleOne13:liebe und eigenständigkeit,Alfie kohn
Ich bräuchte dringend mal Quellen, um mich nochmal genau zur Sichtweise dieses Erziehungsstils zu belesen. Fallbeispiele sind zwar immer wieder interessant, aber ich brauch die Theorie dahinter.
Merke selbst regelmäßig, dass mich da meine eigene Erziehung triggert: "Hör auf, deinen Finger in den Pfannkuchen zu bohren, sonst kommt der Teller weg" - eben beim Mittagessen, könnte mich im Nachhinein in den Allerwertesten beißen dafür.
Hier kannst du mal probelesen, Little: http://www.arbor-verlag.de/buch/liebe-und-eigenst% C3%A4ndigkeit
14.01.2015 22:37
Zitat von ergomausi22:
Hallo ohr lieben.also der thread ist echt toll und ich lese super gerne bei euch mit. Ich aelber habe ein anliegen und hoffe sehr, dass ihr ein paar tipps für mich habt.also, meinsohn ist zwei jahre gerade geworden und seit dem er in die kita geht (seit einem jahr) hat er immer mal phasen wo er beißt.ich finde es an sich ein normales verhalten und finde ea egal ob ein kind beißt oder kratzt oder schubst oder haut es das selbe verhaltensmuster ist.nur leider tut beißen ja nun mal höllisch weh und ich muss als mutti ständig dazwischen gehen.ich muss dazu sagen das er sonst echt ein total lieves kind ist und wir nicht viel von verboten oder bestrafen halten.was ich tue wenn er beißt:ich versuche ihn aus der situation zu nehmen und sage ihm, dass ich das nicht möchte, dass das weh tut und daa kind X deswegen weint.ich bin der meinung, dass man mit Bestrafung nicht viel erreicht, da das kind ja im Affekt handelt und er das verhalten ja noch lange nicht steuern kann.ich möchte ihm aber ein weg aufweisen, wie er andera mit seiner wut umgehen kann.nur wie? Ich find es nur schlimm, dass das thema beißen in meiner Situation viel zu hoch geschaukelt wird und einige der meinungsind, dass wir inkonsequent sind und mit ihm "härter"umgehen sollen.und auch finde ich es nicht fair wenn ich mein kind die marotten lesen soll wenn er beißt, aber bei den anderen kindern das verhalten (hauen schubsen zwicken) toleriert wird . beißen wäre ja was anderes-ist ea aber in meinen Augen nicht.also Mädels. Was meint ihr? Was würdet ihr tun? Seh ich das falsch? Helft mir bitte!!!!!
nochmal zu dir
du siehst das ganz und gar nicht falsch. beißen, hauen, zwicken, schubsen... sind alles dinge, die anderen weh tun. nichts davon ist besser oder schlimmer als das andere und für kinder bis zu einem gewissen alter eine ihrer wenigen möglichkeiten ihre wut auszudrücken. deine herangehensweise finde ich gut. so würde ich es auch machen. mir wäre es wichtig, meine kleine bei ihren emotionen zu begleiten, sie aus der situation herauszunehmen oder eine alternative zu bieten. ich denke, dass die eltern, die meinen, ihr müsstet härter durchgreifen, einfach ihrem natürlichen drang ihre kleinen zu schützen folgen und eure herangehensweise unter anderem auch deswegen kritisieren. bevor man aber aus einer unsicherheit heraus handelt und dem folgt, was andere von einem erwarten, sollte man sich in erster linie fragen, ob man das wirklich so will oder nur macht, weil es andere von einem erwarten. denn letzten endes ist mir das wohlergehen meines kindes wichtiger als mein "elternstatus".
versuch es den anderen also nicht übel zu nehmen und lass dich genauso wenig davon beirren
hast du dir den link noch durchgelesen, den man dir gab?
14.01.2015 22:45
Zitat von LIttleOne13:
Ich bräuchte dringend mal Quellen, um mich nochmal genau zur Sichtweise dieses Erziehungsstils zu belesen. Fallbeispiele sind zwar immer wieder interessant, aber ich brauch die Theorie dahinter.
Merke selbst regelmäßig, dass mich da meine eigene Erziehung triggert: "Hör auf, deinen Finger in den Pfannkuchen zu bohren, sonst kommt der Teller weg" - eben beim Mittagessen, könnte mich im Nachhinein in den Allerwertesten beißen dafür.
http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/p/erziehu ng.html
14.01.2015 22:49
Zitat von KleineHexe:
Es macht natürlich unheimlich viel Spaß Gegenstände mit hunderten kleinen Linsen drin zu werfen... Verstehe ich schon. Und natürlich müssen es viele kleine Kännchen usw. sein - wir machen ja Schüttübungen. Aber es geht einfach nicht, dass ich dann am Ende 4 Kleinkinder hier habe, die aus Spaß Linsen ÜBERALL verteilen...
Wir haben schone eine Decke, auf der geschüttet wird. Funktioniert super (klar, staubsaugen muss ich danach). Nur mein kleiner (wird im Februar 2) übertreibt es immer wieder...
ah dann ist dein sohn also der übeltäter was meinst du mit "er übertreibt immer"? und wieso denkst du,dass er übertreibt (was macht er so)? wie alt sind denn deine tageskinder so?
15.01.2015 01:15
als ich gestern abend im bett lag, schossen mir einmal mehr tausend gedanken durch den kopf. ich erinnerte mich an momente mit demian, die mich heute noch mit stolz erfüllen und ebenso momente, für die ich mich im nachhinein schäme und ärgere, obwohl ich zu der zeit noch vollkommen davon überzeugt war. es ärgert mich, wie wenig vertrauen ich oftmals in demian hatte, obwohl ich es eigentlich haben sollte... denn er zeigte mir immer wieder zwischendurch, was ich ihm durch das vorleben beigebracht hatte oder was er sich aneignete, weil er interesse daran hatte (natürlich weil er es gesehen hatte und auch wollte, wie zb das fahrradfahren ). diese momente, in denen er mir zeigt, was er gelernt hatte, ohne dass ich es von ihm erwartete, erfüllen mich mit echtem stolz.. ich war schon oftmals sehr überrascht, was mein kleiner bengel plötzlich konnte.
als wir eines tages zu einem unserer lieblingsspielplätze gingen, gab es so einen moment. wir liefen gerade durch den park und waren fast am spielplatz angekommen. rechts von uns lag zwei drei meter weiter ein baby auf einer decke, welches noch nicth sonderlich mobil war. es wollte seine rassel haben und streckte die hand danach aus.. kam aber nicht dran. ich sah dies und dachte noch (ich sagte nichts und machte auch keinen ton), dass ich dem baby schnell das spielzeug geben werde. genau in diesem moment lief demian zu dem baby, gab ihm das spielzeug und lief kommentarlos weiter direkt auf den spielplatz hinzu. ja für viele mag das nichts außergewöhnliches sein.. für mich allerdings schon! demian war gerade vier jahre alt geworden und er tat es, als ob es nichts selbstverständlicheres für ihn gegeben hätte und noch viel erstaunlicher.. er war nicht einmal auf ein lob aus. er tat es und ging seines weges... DAS zeigt mir doch, dass ich ihm etwas beigebracht hatte.. ganz ohne druck.. ohne es je von ihm erwartet zu haben.. nur durch das pure vorleben. diese situation berührt mich heute noch. es spiegelt einen angenehmen teil meines eigenen wesens wieder. aber leider werden nicht nur die angenehmen teile unseres wesens wieder gespiegelt nur fangen wir genau dann an, mit unseren kindern zu schimpfen (eigentlich eine klassische projektion ich verurteile etwas bei anderen, was ich bei mir selbst leugne, weil es ja nicht angebracht ist).
neben diesen außerordentlich schönen momenten stehen auch noch ganz viele (aus heutiger sicht) finstere momente, über die mich sehr ärgere.. noch vor einigen wochen war das sogar eine eigenschaft an mir, auf die ich stolz war. ich war sehr konsequent und egal wo wir waren, zog ich mein ding durch, denn was ich gesagt habe, wird auch gemacht. fertig. punkt. aus! in diesen momenten stand ich auch wirklich immer dahinter.. nur kurz danach merkte ich, dass es auch mir weh tat, aber... ich muss mein gesicht wahren und mein kind kontrollieren, sonst würde er mir irgendwann nur noch auf der nase herum tanzen. ja.. das war meine angst, aber woher kam dieser glaube, dass mein sohn mir auf der nase herum tanzen würde wieso dachte ich eigentlich so schlecht von ihm? und was tat er eigentlich immer so schlimmes?!
als wir in der mutter kind kur waren, hatte ich in meiner erziehung einen neuen tiefpunkt erreicht. nur war mir das zu dieser zeit noch nicht klar. im gegenteil... ich war sogar stolz auf mich. hatte ich jetzt sogar gelernt, während ich konsequent mein ding durchzog, demians gefühle nicht ernst zu nehmen und zu ignorieren (ich nannte es natürlich zu der zeit völlig anders... ich bin nicht laut geworden, wie es sonst oft passierte. ich blieb ganz ruhig. klingt nett oder? war es aber nicht.). es war 19 uhr und den kindern sollte in einer netten runde noch eine gute nacht geschichte vorgelesen werden. demian (mit seinen vier jahren) musste nochmal aufs klo, als sich schon alle hinsetzten. das klo befand sich um die ecke und demian wusste, wo es war, also erlaubte ich ihm, kurz alleine aufs klo zu gehen. er kam wieder zurück und setzte sich. nun fing einer der betreuer an vorzulesen.. demian musste plötzlich nochmal aufs klo und stand schon auf... ich zischte noch schnell zu ihm rüber, dass er beim dritten mal die geschichte nicht mehr zu ende hören darf, weil es die anderen stört, wenn er immer wieder aufsteht und zur tür hinausgeht und wieder hinein kommt. er kam wieder, setzte sich hin und was war? ja... offenbar war er immer noch nicht aufs klo gegangen und dann tat ich das, was ich immer tat. ich war konsequent. ich hatte ja gesagt, was passiert. er wusste also ganz genau, was passieren würde, würde er das wieder tun, aber er musste es ja nochmal machen (wenn ich den satz lese, könnt ich mir echt an den kopf greifen... ich wusste doch sowieso was passieren würde und hab ihn einfach ins offene messer laufen lassen.). also nahm ich ihn an meine hand und ging mit ihm aufs zimmer. auf dem weg ins zimmer hatte sich klein demian natürlich lautstark beschwert, mich beschimpft und geweint. ich blieb ruhig und ging weiter mit ihm hoch. ich ging gar nicht auf seine beschimpfung und erst recht nicht auf sein weinen ein (würde jemand mit mir so umgehen, den ich liebe, würde ich durchdrehen...), ich zog einfach einmal mehr mein ding durch.. oben angekommen erklärte ich ihm, dass ich ihm eine geschichte vorlesen würde, wenn ich ihn jetzt bettfertig machen kann (wie nett von mir). also riss demian sich zusammen, ließ sich von mir duschen, putzte sich mit mir die zähne und anschließend hatten wir noch ein paar schöne minuten zu zweit, als ich ihm in einem buch vorlas. danach legte ich ihn schlafen und alles war gut. scheint funktioniert zu haben, oder? ja in der tat war das ein erfolgserlebnis für mich. ich blieb ruhig und konsequent und demian sputete am ende doch noch (klar... sonst hätte es gar keine geschichte gegeben). das traurige an der geschichte ist, dass ich es uns von beginn an hätte einfacher machen können. es hätte keine tränen und beschimpfungen geben müssen.. es hätte am ende gelangt, wäre ich direkt mit ihm zusammen aufs klo gegangen und hatte ich nicht von ihm erwartet, dass er es alleine hinbekommt, weil er es doch eigentlich kann.. also muss er es jetzt auch können. in seinem kindlichen dasein hatte er mit sicherheit unterwegs andere entdeckungen gemacht und vergessen aufs klo zu gehen... das phänomen sehe ich heute noch sehr häufig bei ihm und nicht nur bei ihm... es passiert selbst mir und ich bin sicher, dass es jedem von uns passiert.. nur passiert einem kind das mit sicherheit häufiger. daran hatte ich allerdings nicht gedacht! ich fühlte mich einfach nur wieder provoziert, weil er nicht tat, was er sagte und was ich von ihm verlangte. wenn er nicht hört, dann ist er selber schuld. wenn ich nicht durchgreife, dann wird er mir auf der nase herum tanzen. punkt. fertig. aus!
und ja... die angst steckt immer noch in mir. ich habe angst, die kontrolle zu verlieren, aber das bezieht sich sicherlich nicht nur auf demian. dort kommt es nur immer wieder am stärksten zum audruck. warum das so ist, kann sich jede mama denken... immer noch bin ich beeinflusst von den dingen, die man nicht macht oder den dingen, die man schon können sollte... hier und dort kommen sie doch noch zum vorschein, aber sie werden langsam leiser. so will ich nicht mehr sein... seine gefühle und seine bedürfnisse sollen immer einen hohen stellenwert haben. dies ist wichtiger als meine sucht nach vermeintlicher kontrolle (kontrolle.. in meinen augen mittlerweile nur noch pure illusion).
eine kleine aufgabe an mich: mir ist aufgefallen, dass demian unheimlich gerne mit seinem lego spielt und die steinchen auch gerne sortiert.. wenn er ein steinchen nicht findet, wird er sauer. ich besorge ihm einen kleinen schrank mit verschiedenen fächern nur für seine legosteine (tatsächlich beschäftigt er sich manchmal zwei stunden am stück damit).
gn8 meine lieben
als wir eines tages zu einem unserer lieblingsspielplätze gingen, gab es so einen moment. wir liefen gerade durch den park und waren fast am spielplatz angekommen. rechts von uns lag zwei drei meter weiter ein baby auf einer decke, welches noch nicth sonderlich mobil war. es wollte seine rassel haben und streckte die hand danach aus.. kam aber nicht dran. ich sah dies und dachte noch (ich sagte nichts und machte auch keinen ton), dass ich dem baby schnell das spielzeug geben werde. genau in diesem moment lief demian zu dem baby, gab ihm das spielzeug und lief kommentarlos weiter direkt auf den spielplatz hinzu. ja für viele mag das nichts außergewöhnliches sein.. für mich allerdings schon! demian war gerade vier jahre alt geworden und er tat es, als ob es nichts selbstverständlicheres für ihn gegeben hätte und noch viel erstaunlicher.. er war nicht einmal auf ein lob aus. er tat es und ging seines weges... DAS zeigt mir doch, dass ich ihm etwas beigebracht hatte.. ganz ohne druck.. ohne es je von ihm erwartet zu haben.. nur durch das pure vorleben. diese situation berührt mich heute noch. es spiegelt einen angenehmen teil meines eigenen wesens wieder. aber leider werden nicht nur die angenehmen teile unseres wesens wieder gespiegelt nur fangen wir genau dann an, mit unseren kindern zu schimpfen (eigentlich eine klassische projektion ich verurteile etwas bei anderen, was ich bei mir selbst leugne, weil es ja nicht angebracht ist).
neben diesen außerordentlich schönen momenten stehen auch noch ganz viele (aus heutiger sicht) finstere momente, über die mich sehr ärgere.. noch vor einigen wochen war das sogar eine eigenschaft an mir, auf die ich stolz war. ich war sehr konsequent und egal wo wir waren, zog ich mein ding durch, denn was ich gesagt habe, wird auch gemacht. fertig. punkt. aus! in diesen momenten stand ich auch wirklich immer dahinter.. nur kurz danach merkte ich, dass es auch mir weh tat, aber... ich muss mein gesicht wahren und mein kind kontrollieren, sonst würde er mir irgendwann nur noch auf der nase herum tanzen. ja.. das war meine angst, aber woher kam dieser glaube, dass mein sohn mir auf der nase herum tanzen würde wieso dachte ich eigentlich so schlecht von ihm? und was tat er eigentlich immer so schlimmes?!
als wir in der mutter kind kur waren, hatte ich in meiner erziehung einen neuen tiefpunkt erreicht. nur war mir das zu dieser zeit noch nicht klar. im gegenteil... ich war sogar stolz auf mich. hatte ich jetzt sogar gelernt, während ich konsequent mein ding durchzog, demians gefühle nicht ernst zu nehmen und zu ignorieren (ich nannte es natürlich zu der zeit völlig anders... ich bin nicht laut geworden, wie es sonst oft passierte. ich blieb ganz ruhig. klingt nett oder? war es aber nicht.). es war 19 uhr und den kindern sollte in einer netten runde noch eine gute nacht geschichte vorgelesen werden. demian (mit seinen vier jahren) musste nochmal aufs klo, als sich schon alle hinsetzten. das klo befand sich um die ecke und demian wusste, wo es war, also erlaubte ich ihm, kurz alleine aufs klo zu gehen. er kam wieder zurück und setzte sich. nun fing einer der betreuer an vorzulesen.. demian musste plötzlich nochmal aufs klo und stand schon auf... ich zischte noch schnell zu ihm rüber, dass er beim dritten mal die geschichte nicht mehr zu ende hören darf, weil es die anderen stört, wenn er immer wieder aufsteht und zur tür hinausgeht und wieder hinein kommt. er kam wieder, setzte sich hin und was war? ja... offenbar war er immer noch nicht aufs klo gegangen und dann tat ich das, was ich immer tat. ich war konsequent. ich hatte ja gesagt, was passiert. er wusste also ganz genau, was passieren würde, würde er das wieder tun, aber er musste es ja nochmal machen (wenn ich den satz lese, könnt ich mir echt an den kopf greifen... ich wusste doch sowieso was passieren würde und hab ihn einfach ins offene messer laufen lassen.). also nahm ich ihn an meine hand und ging mit ihm aufs zimmer. auf dem weg ins zimmer hatte sich klein demian natürlich lautstark beschwert, mich beschimpft und geweint. ich blieb ruhig und ging weiter mit ihm hoch. ich ging gar nicht auf seine beschimpfung und erst recht nicht auf sein weinen ein (würde jemand mit mir so umgehen, den ich liebe, würde ich durchdrehen...), ich zog einfach einmal mehr mein ding durch.. oben angekommen erklärte ich ihm, dass ich ihm eine geschichte vorlesen würde, wenn ich ihn jetzt bettfertig machen kann (wie nett von mir). also riss demian sich zusammen, ließ sich von mir duschen, putzte sich mit mir die zähne und anschließend hatten wir noch ein paar schöne minuten zu zweit, als ich ihm in einem buch vorlas. danach legte ich ihn schlafen und alles war gut. scheint funktioniert zu haben, oder? ja in der tat war das ein erfolgserlebnis für mich. ich blieb ruhig und konsequent und demian sputete am ende doch noch (klar... sonst hätte es gar keine geschichte gegeben). das traurige an der geschichte ist, dass ich es uns von beginn an hätte einfacher machen können. es hätte keine tränen und beschimpfungen geben müssen.. es hätte am ende gelangt, wäre ich direkt mit ihm zusammen aufs klo gegangen und hatte ich nicht von ihm erwartet, dass er es alleine hinbekommt, weil er es doch eigentlich kann.. also muss er es jetzt auch können. in seinem kindlichen dasein hatte er mit sicherheit unterwegs andere entdeckungen gemacht und vergessen aufs klo zu gehen... das phänomen sehe ich heute noch sehr häufig bei ihm und nicht nur bei ihm... es passiert selbst mir und ich bin sicher, dass es jedem von uns passiert.. nur passiert einem kind das mit sicherheit häufiger. daran hatte ich allerdings nicht gedacht! ich fühlte mich einfach nur wieder provoziert, weil er nicht tat, was er sagte und was ich von ihm verlangte. wenn er nicht hört, dann ist er selber schuld. wenn ich nicht durchgreife, dann wird er mir auf der nase herum tanzen. punkt. fertig. aus!
und ja... die angst steckt immer noch in mir. ich habe angst, die kontrolle zu verlieren, aber das bezieht sich sicherlich nicht nur auf demian. dort kommt es nur immer wieder am stärksten zum audruck. warum das so ist, kann sich jede mama denken... immer noch bin ich beeinflusst von den dingen, die man nicht macht oder den dingen, die man schon können sollte... hier und dort kommen sie doch noch zum vorschein, aber sie werden langsam leiser. so will ich nicht mehr sein... seine gefühle und seine bedürfnisse sollen immer einen hohen stellenwert haben. dies ist wichtiger als meine sucht nach vermeintlicher kontrolle (kontrolle.. in meinen augen mittlerweile nur noch pure illusion).
eine kleine aufgabe an mich: mir ist aufgefallen, dass demian unheimlich gerne mit seinem lego spielt und die steinchen auch gerne sortiert.. wenn er ein steinchen nicht findet, wird er sauer. ich besorge ihm einen kleinen schrank mit verschiedenen fächern nur für seine legosteine (tatsächlich beschäftigt er sich manchmal zwei stunden am stück damit).
gn8 meine lieben
15.01.2015 18:19
während des einkaufens:
demian durfte sich schon immer eine sache aussuchen, wenn wir lebensmittel einkaufen gingen. irgendwann wurde daraus ein joghurt und ein getränk, aber wenn er noch etwas haben wollte, musste eine sache zurückgelegt werden. er sollte sich also entscheiden.
mittlerweile habe ich dieses vorgehen erweitert... ich lasse ihn zum größten teil einfach selbst bestimmen, was es für ihn in der küche geben soll.
seine wahl von heute: ein päckchen actimel (banana-erdbeer), ein päckchen karotten, einen schokodonat, einen apfel, zwei bananen, kinderleberwurst, kindermortadella, bananensaft und einen schokoladenriegel (das muss alles ausreichen, bis wir wieder gemeinsam einkaufen gehen)
er wollte noch eis haben, welches ich jedoch ablehnte, da er noch eis im gefrierfach hat, welches er bitte essen soll, weil es sonst nur platz wegnimmt.. ich mag dieses eis nämlich nicht essen und wegschmeißen mag ich es erst recht nicht.
werden sachen, die er sich aussuchte, kaum angerührt und müssen irgendwann weggeschmissen werden (oft esse ich sie allerdings vorher auf), dann mag ich sie erstmal nicht mehr einkaufen. das kommt aber nur noch selten vor
einkaufen gehen ist überhaupt nicht mehr anstrengend mit ihm.. das sah einst ganz anders aus. oft verließ er unter tränen den supermarkt, weil er sich nicht entscheiden konnte, eine diskussion daraus wurde und er letzten endes gar nichts aussuchten durfte. am ende sprach ich oft ein machtwort :" dann gibt es jetzt gar nichts mehr!" das verstand er natürlich nicht und so wurde ich sauer und er enttäuscht.
im übrigen bewege ich ihn nicht dazu, xy in den einkaufswagen zu legen... ich erledige ganz in ruhe meinen einkauf, während demian sich überlegt, was er haben möchte
sehr angenehm
demian durfte sich schon immer eine sache aussuchen, wenn wir lebensmittel einkaufen gingen. irgendwann wurde daraus ein joghurt und ein getränk, aber wenn er noch etwas haben wollte, musste eine sache zurückgelegt werden. er sollte sich also entscheiden.
mittlerweile habe ich dieses vorgehen erweitert... ich lasse ihn zum größten teil einfach selbst bestimmen, was es für ihn in der küche geben soll.
seine wahl von heute: ein päckchen actimel (banana-erdbeer), ein päckchen karotten, einen schokodonat, einen apfel, zwei bananen, kinderleberwurst, kindermortadella, bananensaft und einen schokoladenriegel (das muss alles ausreichen, bis wir wieder gemeinsam einkaufen gehen)
er wollte noch eis haben, welches ich jedoch ablehnte, da er noch eis im gefrierfach hat, welches er bitte essen soll, weil es sonst nur platz wegnimmt.. ich mag dieses eis nämlich nicht essen und wegschmeißen mag ich es erst recht nicht.
werden sachen, die er sich aussuchte, kaum angerührt und müssen irgendwann weggeschmissen werden (oft esse ich sie allerdings vorher auf), dann mag ich sie erstmal nicht mehr einkaufen. das kommt aber nur noch selten vor
einkaufen gehen ist überhaupt nicht mehr anstrengend mit ihm.. das sah einst ganz anders aus. oft verließ er unter tränen den supermarkt, weil er sich nicht entscheiden konnte, eine diskussion daraus wurde und er letzten endes gar nichts aussuchten durfte. am ende sprach ich oft ein machtwort :" dann gibt es jetzt gar nichts mehr!" das verstand er natürlich nicht und so wurde ich sauer und er enttäuscht.
im übrigen bewege ich ihn nicht dazu, xy in den einkaufswagen zu legen... ich erledige ganz in ruhe meinen einkauf, während demian sich überlegt, was er haben möchte
sehr angenehm
15.01.2015 18:28
Ich muss sagen, vieles von dem, was du schreibst, kann ich nachvollziehen. Andere Sachen sind mir noch unklar, wie ich sie in der Praxis umsetzen kann. Aber die Sache mit dem einkaufen verstehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Warum muss ein Kind mehr oder weniger für sich selbst einkaufen? Oder muss sich bei jedem Einkauf etwas aussuchen dürfen, wie du es vorher gemacht hast. Wenn ich einkaufen gehe, mache ich mir vorher eine Liste, was wir als Familie alles brauchen. Und das wird dann auch gekauft. Ich selbst kaufe selten noch etwas, was nicht auf meiner Liste steht. Und meine Kinder bitten mich auch nicht bei jedem Einkauf um etwas, einfach weil sie es so gar nicht kennen.
15.01.2015 18:38
Zitat von KittyKat:
Ich muss sagen, vieles von dem, was du schreibst, kann ich nachvollziehen. Andere Sachen sind mir noch unklar, wie ich sie in der Praxis umsetzen kann. Aber die Sache mit dem einkaufen verstehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Warum muss ein Kind mehr oder weniger für sich selbst einkaufen? Oder muss sich bei jedem Einkauf etwas aussuchen dürfen, wie du es vorher gemacht hast. Wenn ich einkaufen gehe, mache ich mir vorher eine Liste, was wir als Familie alles brauchen. Und das wird dann auch gekauft. Ich selbst kaufe selten noch etwas, was nicht auf meiner Liste steht. Und meine Kinder bitten mich auch nicht bei jedem Einkauf um etwas, einfach weil sie es so gar nicht kennen.
er muss sich nichts aussuchen dürfen (allein der satz ist ja schon fast paradox). er möchte sich gerne etwas aussuchen und darf es auch. ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, was es daran nicht zu verstehen oder zu verstehen gibt. nicht alles, was ich hier schreibe, musst du jetzt in deinen alltag mit einfließen lassen wenn es bei euch so funktioniert, wie es ist, ohne tränen oder dergleichen, dann scheint doch alles zu passen.
ich hatte ja erklärt, wie es bei uns war und wie es jetzt ist und das resultat ist für uns beide angenehm
15.01.2015 21:03
Zitat von demianda:
während des einkaufens:
demian durfte sich schon immer eine sache aussuchen, wenn wir lebensmittel einkaufen gingen. irgendwann wurde daraus ein joghurt und ein getränk, aber wenn er noch etwas haben wollte, musste eine sache zurückgelegt werden. er sollte sich also entscheiden.
mittlerweile habe ich dieses vorgehen erweitert... ich lasse ihn zum größten teil einfach selbst bestimmen, was es für ihn in der küche geben soll.
seine wahl von heute: ein päckchen actimel (banana-erdbeer), ein päckchen karotten, einen schokodonat, einen apfel, zwei bananen, kinderleberwurst, kindermortadella, bananensaft und einen schokoladenriegel (das muss alles ausreichen, bis wir wieder gemeinsam einkaufen gehen)
er wollte noch eis haben, welches ich jedoch ablehnte, da er noch eis im gefrierfach hat, welches er bitte essen soll, weil es sonst nur platz wegnimmt.. ich mag dieses eis nämlich nicht essen und wegschmeißen mag ich es erst recht nicht.
werden sachen, die er sich aussuchte, kaum angerührt und müssen irgendwann weggeschmissen werden (oft esse ich sie allerdings vorher auf), dann mag ich sie erstmal nicht mehr einkaufen. das kommt aber nur noch selten vor
einkaufen gehen ist überhaupt nicht mehr anstrengend mit ihm.. das sah einst ganz anders aus. oft verließ er unter tränen den supermarkt, weil er sich nicht entscheiden konnte, eine diskussion daraus wurde und er letzten endes gar nichts aussuchten durfte. am ende sprach ich oft ein machtwort :" dann gibt es jetzt gar nichts mehr!" das verstand er natürlich nicht und so wurde ich sauer und er enttäuscht.
im übrigen bewege ich ihn nicht dazu, xy in den einkaufswagen zu legen... ich erledige ganz in ruhe meinen einkauf, während demian sich überlegt, was er haben möchte
sehr angenehm
Ich glaube vor allem das Fettgedruckte war gemeint Das habe ich nämlich auch nicht so ganz verstanden.
Aussuchen finde ich super, auch wenn es mir als Kind auch ausgereicht hat gar nichts oder nur eine Sache auszusuchen, aber da sind Kinder ja verschieden..
15.01.2015 21:05
achso, damit meinte ich, dass ich nicht immer los renne und neues kaufe, wenn er es verlangt
15.01.2015 21:07
Achsoo meinst du das, es klang so, als müsste er das Essen bis zum nächsten Einkauf einteilen und sonst ist es halt leer und dann gibt's kein Essen mehr Aber hätte mich auch gewundert bei dir! Geht ja nur um ''Extra-Kram'' neben dem normalen Einkauf.
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