Übergewicht (+100kg)
06.04.2011 12:01
Zitat von oOCupCakeOo:
Zitat von snoopy-26:
also ich kaufe auch das meiste bei bon prix . haben eigentlcih viel auswahl . manchmal auch bei c&a . was mich manchmal stört , das auch wenn es große größen sind , da kaum form drin ist . alles hängt wie ein sack runter . es soll ja nun nicht figurbeton sein oderso aber ein bißchen form wäre schön
Naja, ich mag diese neuen stoffe nicht
Die liegen immer so toll eng an, ich habe mir beim Kick ein oberteil in 5XL gekauft - und was ist damit? Heb ich die arme leicht hängt der bauch raus, aber ich könnt noch 100 Cheesburger fressen um das shirt mal zu füllen (für zuhause, alleine ist es okay.. hat nur 3,50€ oder so gekostet und ich habs nicht anprobiert )
Also, bei 5xl solltest du dich aber nicht wundern, dass es wie ein Zelt sitzt...
06.04.2011 12:02
Zitat von oOCupCakeOo:
Zitat von snoopy-26:
also ich kaufe auch das meiste bei bon prix . haben eigentlcih viel auswahl . manchmal auch bei c&a . was mich manchmal stört , das auch wenn es große größen sind , da kaum form drin ist . alles hängt wie ein sack runter . es soll ja nun nicht figurbeton sein oderso aber ein bißchen form wäre schön
Naja, ich mag diese neuen stoffe nicht
Die liegen immer so toll eng an, ich habe mir beim Kick ein oberteil in 5XL gekauft - und was ist damit? Heb ich die arme leicht hängt der bauch raus, aber ich könnt noch 100 Cheesburger fressen um das shirt mal zu füllen (für zuhause, alleine ist es okay.. hat nur 3,50€ oder so gekostet und ich habs nicht anprobiert )
ja das problem kenn ich auch . da stimmen die größen irgendwie nie wenn ich dort mal was gekauft hab .
06.04.2011 12:02
Zitat von Karla_Kolumna:
Zitat von oOCupCakeOo:
Zitat von Karla_Kolumna:
Ich kaufe fast nur bei H&M... in die Oberteile pass ich meistens in die "normalen größen" (trotz meiner 130 Kilo... kp wie das geht.. ) und bei Hosen und Mäntel geh ich in die BB Abteilung...
Jeder Körper ist anderst, bei jedem setzt das fett wo anderst an, bei mir ist es bauch, oberarme und schenkel.. -.-
Mir hat mal eine hier gesagt, sie dachte immer ich habe kleidergröße 42, weil ich so ein dünnes gesicht habe
Ich kenne eine in der arbeit, ihr gesicht ist kugelrund, dabei ist sie genauso von der maße her wie ich.. jeden erwischt es anderst.
Eigentlich wollt ich keine bilder mehr von mir einstellen, vll. kennen es viele schon aus ein paar anderen Threads, aber so ist der momentane stand meiner figur:
Ich bin zwar nicht stolz drauf, aber ich steh zu meinem gewicht, immerhin bin ich selbst schuld dran und ich will ja auch was verändern
oh ja, du hast recht... ich finde, du siehst viel schlanker aus als man bei dem Gewicht denkt... aber so ist es bei mir auch... irgendwie seh ich halt auch nicht nach ganz so viel aus... aber es reicht definitiv... und okay, jetzt wo ich schwanger bin bin ich wirklich kugelrund.. ich seh momentan aus wie mit drillingen Schwanger...
Im gesicht würdest du mir kein übergewicht ansehen
Ja, es kommt halt immer drauf an, wo sich der scheiß absetzt, hätte ich ein bild von vorne gemacht, dann sähe die sache schon wieder gaaaaanz anderst aus, weil ich eher breit werde anstatt es gleichmäßig verteilt zu bekommen, deswegen kriegen das meiste auch bauch, schenkel und oberarme ab
... wäre ein guter türsteher
06.04.2011 12:03
Zitat von snoopy-26:
da ich ja nie ne idee hab was ich so essen könnte frag ich euch mal was ihr so zum mittag esst . vielleicht hat ja jemand tolle rezepte oderso . würde mich freuen
puh, ich weiß noch gar nicht was es bei uns gibt... wahrscheinlich hähnchenbrust und dazu Feldsalat und kräuterbaguette... ach ja, und zum Nachtisch gibts Wassermelone... da könnte ich mich momentan reinlegen...
06.04.2011 12:04
Zitat von oOCupCakeOo:
Zitat von Karla_Kolumna:
Zitat von oOCupCakeOo:
Zitat von Karla_Kolumna:
Ich kaufe fast nur bei H&M... in die Oberteile pass ich meistens in die "normalen größen" (trotz meiner 130 Kilo... kp wie das geht.. ) und bei Hosen und Mäntel geh ich in die BB Abteilung...
Jeder Körper ist anderst, bei jedem setzt das fett wo anderst an, bei mir ist es bauch, oberarme und schenkel.. -.-
Mir hat mal eine hier gesagt, sie dachte immer ich habe kleidergröße 42, weil ich so ein dünnes gesicht habe
Ich kenne eine in der arbeit, ihr gesicht ist kugelrund, dabei ist sie genauso von der maße her wie ich.. jeden erwischt es anderst.
Eigentlich wollt ich keine bilder mehr von mir einstellen, vll. kennen es viele schon aus ein paar anderen Threads, aber so ist der momentane stand meiner figur:
Ich bin zwar nicht stolz drauf, aber ich steh zu meinem gewicht, immerhin bin ich selbst schuld dran und ich will ja auch was verändern
oh ja, du hast recht... ich finde, du siehst viel schlanker aus als man bei dem Gewicht denkt... aber so ist es bei mir auch... irgendwie seh ich halt auch nicht nach ganz so viel aus... aber es reicht definitiv... und okay, jetzt wo ich schwanger bin bin ich wirklich kugelrund.. ich seh momentan aus wie mit drillingen Schwanger...
Im gesicht würdest du mir kein übergewicht ansehen
Ja, es kommt halt immer drauf an, wo sich der scheiß absetzt, hätte ich ein bild von vorne gemacht, dann sähe die sache schon wieder gaaaaanz anderst aus, weil ich eher breit werde anstatt es gleichmäßig verteilt zu bekommen, deswegen kriegen das meiste auch bauch, schenkel und oberarme ab
... wäre ein guter türsteher
Du hast doch nen knall... Aber ich weiß was du meinst...
06.04.2011 12:04
Zitat von oOCupCakeOo:
Zitat von Karla_Kolumna:
Zitat von oOCupCakeOo:
Zitat von Karla_Kolumna:
Ich kaufe fast nur bei H&M... in die Oberteile pass ich meistens in die "normalen größen" (trotz meiner 130 Kilo... kp wie das geht.. ) und bei Hosen und Mäntel geh ich in die BB Abteilung...
Jeder Körper ist anderst, bei jedem setzt das fett wo anderst an, bei mir ist es bauch, oberarme und schenkel.. -.-
Mir hat mal eine hier gesagt, sie dachte immer ich habe kleidergröße 42, weil ich so ein dünnes gesicht habe
Ich kenne eine in der arbeit, ihr gesicht ist kugelrund, dabei ist sie genauso von der maße her wie ich.. jeden erwischt es anderst.
Eigentlich wollt ich keine bilder mehr von mir einstellen, vll. kennen es viele schon aus ein paar anderen Threads, aber so ist der momentane stand meiner figur:
Ich bin zwar nicht stolz drauf, aber ich steh zu meinem gewicht, immerhin bin ich selbst schuld dran und ich will ja auch was verändern
oh ja, du hast recht... ich finde, du siehst viel schlanker aus als man bei dem Gewicht denkt... aber so ist es bei mir auch... irgendwie seh ich halt auch nicht nach ganz so viel aus... aber es reicht definitiv... und okay, jetzt wo ich schwanger bin bin ich wirklich kugelrund.. ich seh momentan aus wie mit drillingen Schwanger...
Im gesicht würdest du mir kein übergewicht ansehen
Ja, es kommt halt immer drauf an, wo sich der scheiß absetzt, hätte ich ein bild von vorne gemacht, dann sähe die sache schon wieder gaaaaanz anderst aus, weil ich eher breit werde anstatt es gleichmäßig verteilt zu bekommen, deswegen kriegen das meiste auch bauch, schenkel und oberarme ab
... wäre ein guter türsteher
Also nicht das du denkst ich meinte: Meinem Körper sieht man mein gewicht nicht an, man denkt ich habe 42
Ne, aber ich hab halt ein schmales gesicht, da sind noch nie fremde in chats oder sonst wo drauf gekommen das ich mehr wiege
06.04.2011 12:05
Zitat von oOCupCakeOo:
Zitat von HHmama81:
Zitat von oOCupCakeOo:
Zitat von HHmama81:
Ich bin auch dabei... Ich heisse Martina, bin 29 Jahre alt und wiege zu viel Ich bin mit 11 jahren auseinander gegangen wie ein Hefeklops und seitdem bin ich immer "etwas mehr" gewesen...mal nett formuliert. hihi
Nun ja.. also letztes Jahr im januar hatte ich genug...Sage und schreibe 135kg! Ich hab dann mit Almased fast 20kg abgenommen und dann hat mir unser Krümel ein Strich durch die Rechnung gemacht...denn ich wurde schwanger.. Naja also hab ich dann statt abzunehmen, zugenommen Ich bekam dann also im Dezember unseren kleinen Scheisser und meine Waage zeigte nach der geburt wieder die 135 an Dann verliessen mich noch knapp 8 Kilo und nun steh ich bei 125/130.. das pendelt immer so. Ich habe nun eine Riesenladung Almased bestellt und wenn die ankommt gehen meine Mann und ich es nochmal an Er wiegt genauso viel..also ran an den Speck
Wie wird Alsamed angewendet? Wann? Wie oft am Tag? Wie viel kostet es? Und bringt es bei jedem erfolg oder liegt das wieder am Menschen selbst? Soll das eine Mahlzeit ersetzen oder die Ernährung ergänzen?
Fragen über fragen... Wäre schön wenn du mir mal was darüber erzählen könntest, habe schon öfter davon gelesen, aber mich nie wirklich damit beschäftigt!
Also Almased ist ein Pulver. Am effektivsten rührt man es mit Wasser an. Ich mag das nicht. Man kann es auch mit Milch anrühren oder wie ich mit Diät-Erdbeerbuttermilch Man kanns auch mit milch machen und dann mit ner prise zimt oder backkakao verfeinern.
Die Menge rechnest du aus, ist also verschieden. Ich brauch glaub ich 150g am tag, da ich turbo mache. das kann ich entweder in 3 oder 4 mahlzeiten aufteilen. Eine Dose kostet um die 13,50 im netz und hält bei mir knapp 3,5 tage. Ist zwar recht teuer aber bei turbo brauchst du ja kein essen kaufen
Es gibt 2 varianten...
Turbo: Du ersetzt alle 3 mahlzeiten mit dem Drink, du darfst zu dir nehmen: Den Drink, Gemüsebrühe und viel Trinken.. wasser, ungesüßten tee...in den drink muss man bei turbo noch nen tl öl mischen
Lifestyle: Man ersetzt 1-2 Mahlzeiten und nimmt eine leichte Mahlzeit zu sich..
Naja anschlagen tut es bei jedem verschieden. viele bekommen es auch nicht runter, der geschmack ist gewöhnungsbedürftig
hm.., also ganz ehrlich, glaube das wäre nichts für mich
Ich will dieses zeug ja nicht mein "Leben lang" zu mir nehmen.
Vorallem will ich mein Essverhalten während und nach des abnehm erfolges beibehalten und ich glaube (ich rede immer nur für mich, bei anderen kann ich das schlecht beurteilen ) bei mir würde ich nach 1-2 Wochen alsamed direkt das volle programm starte - fressatacke!!!
Ich wünsche dir dennoch ganz viel erfolg damit
Vermisst du denn nicht das normale essen? Ich mein solange man alles in Maßen futtert ist normal alles erlaubt
ich brauch erstmal das extreme damit ich nen erfolg sehe^^ danach steige ich eh auf lifestyle um und dann langsam steigern , also weniger pulver, mehr essen.. aber eben gesund
06.04.2011 12:07
Wer möchte, kann hier seine Daten eintragen (ABER KEINER MUSS! oder sachen hinzufügen oder weglassen! )Ihr könnt euch ja hier nur so etwas austauschen über gott und die Welt )
*
*
*
oOCupCakeOo
ca. 112-116kg (denk ich, hoffe nicht mehr )
Kleidergröße: zwischen 48-52 blöd, wenn alle anderst gearbeitet sind..
Wunschgewicht: Hauptsache unter 100, dann sieht man weiter
Regelmäßiges Wiegen mit anderen? Ja [] Nein [x] (da krieg ich depris
Kind: Kinderwunsch [] Schwanger [] 1 oder mehr Kinder [x]
*
nisa03
aktuell 101kg
Wunschgewicht: wären vorerst mal 90kg
Regelmäßiges Wiegen mit anderen? Ja [x] Nein [] werde bei meinen Treffen Montags sowieso zwangsweise gewogen
Kind: Kinderwunsch [] Schwanger [] 1 oder mehr Kinder [x]
*
*
*
oOCupCakeOo
ca. 112-116kg (denk ich, hoffe nicht mehr )
Kleidergröße: zwischen 48-52 blöd, wenn alle anderst gearbeitet sind..
Wunschgewicht: Hauptsache unter 100, dann sieht man weiter
Regelmäßiges Wiegen mit anderen? Ja [] Nein [x] (da krieg ich depris
Kind: Kinderwunsch [] Schwanger [] 1 oder mehr Kinder [x]
*
nisa03
aktuell 101kg
Wunschgewicht: wären vorerst mal 90kg
Regelmäßiges Wiegen mit anderen? Ja [x] Nein [] werde bei meinen Treffen Montags sowieso zwangsweise gewogen
Kind: Kinderwunsch [] Schwanger [] 1 oder mehr Kinder [x]
06.04.2011 12:10
ich ess gerade makkaroin auflauf mit hackfleisch und erbsen und möhren
06.04.2011 12:13
Zitat von Karla_Kolumna:
Zitat von oOCupCakeOo:
... wäre ein guter türsteher
Du hast doch nen knall... Aber ich weiß was du meinst...
Danke, ich weiß
06.04.2011 12:13
Zitat von Tear30:
ich ess gerade makkaroin auflauf mit hackfleisch und erbsen und möhren
Lass es dir schmecken
06.04.2011 12:15
danke...das problem is es schmeckt einfach zu gut.....bin voll satt eigentlich...aber könnte auch noch ne halbe portion verdrücken.ätzend is das aber.....ich bleibe eisern !!!!!
06.04.2011 12:16
mein essen wird mal wieder ausfallen
bin im moment arbeiten, muss aber gleich los die kleine vom kindi holen
und dann gehts ab auf den spielplatz und zum streichelzoo
das auch mit ein knackpunkt bei meiner ernährung... der stress!!
ich hasse es
geregeltes essen ist kaum machbar und dann kommt es unkontrolliert
bin im moment arbeiten, muss aber gleich los die kleine vom kindi holen
und dann gehts ab auf den spielplatz und zum streichelzoo
das auch mit ein knackpunkt bei meiner ernährung... der stress!!
ich hasse es
geregeltes essen ist kaum machbar und dann kommt es unkontrolliert
06.04.2011 12:18
HHmama81 und DasTinchen wollen es also mit Alsamed und der richtigen ernährung probieren, ich reduziere nur mein süßes gesaufe und meinen süßkram lass ich total weg und bewege mich viel, was haben die anderen hier vor?
Sorry, aber langsam blick ich nicht mehr durch
Sorry, aber langsam blick ich nicht mehr durch
06.04.2011 12:21
mein dicker fetter schweinehund liegt hiner mir in der ecke mit einem auge auf mich geworfen und knurrt
:" geh in die küche und hol dir doch noch was nach..." und ich schrei ihn an
: " nein ich will nicht so fett bleiben wie du ."
und er voll beleidigt aber noch zu diskussionen bereit
:" dann wenigstens ein stück schoki die is doch sooo lecker."
na mädels was soll man den dazu noch sagen... dieser fiese miese schweinehund versucht mich andauernd zu überreden..... dieser faule köter aber ich wehre mich !!!!
ach ja lest euch mal das buch durch : http://www.weltbild.de/3/13666849-1/buch/die-champ agner-diaet.html?wea=8002019
wirklich supertoll geschrieben und passt wie die faust aufs auge zu mir
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Die Champagner-Diät von Hera Lind
LESEPROBE
Nebenan duftete der Käsekuchen im Backofen. Ein frischer
Beweis ehelicher Treue und Beständigkeit. Ich sollte
ihn rausholen, dachte Eva Fährmann, er ist genau richtig.
Der Sahnequark ist so goldgelb und locker, wie er sein muss, und
die Vanillestreusel sind kross und warm. Jetzt muss nur noch Leo
kommen, das wäre perfekt.
»Liebe geht durch den Magen«, grunzte ihr innerer Schweinehund
zufrieden. Er war ein riesiger, fetter Bursche von Furcht
erregender Massigkeit. Natürlich konnte ihn nur Eva Fährmann
sehen und hören. Wie bei allen Moppeln dieser Welt war ihr innerer
Schweinehund ihr dickster Freund und gleichzeitig ihr ärgster
Feind.
Er sprach ständig mit ihr, ließ sie nie in Ruhe.
»Probier doch schon mal ein Stückchen!«, drängte er gierig.
»Sitz, Fährmann! Ich warte auf Leo.«
Das massige Tier setzte sich so unwillig, dass es platschte.
»Wenn dein Alter nicht bald nach Hause kommt, fällt die ganze
Pracht in sich zusammen«, maulte es. »Außerdem schmeckt der
Käsesahnestreuselkuchen kalt nur halb so gut, und aufwärmen
kann man ihn nicht, das wissen wir beide ganz genau.«
»Fährmann, ich kann mich beherrschen!«
»Schade«, sagte Fährmann und verzog sich unter die Küchenbank.
Eva schüttete Puderzucker in ein feines Sieb und streute ihn
vorsichtig über die duftende Köstlichkeit. Genau in diesem Moment
hörte sie das ersehnte Motorengeräusch in der Auffahrt. Eva
seufzte erleichtert auf.
»Na also! Da ist er ja!«
Fast schon hätte sie sich Sorgen um ihren Mann gemacht. Er
sah unverschämt gut aus für sein Alter und war in letzter Zeit verdächtig
viel auf Achse ... Doch ihre Sorgen waren überflüssig,
denn da war er, und ihre gemütliche Teestunde konnte beginnen.
Hastig putzte Eva ihre Brille und zog die Kittelschürze aus. So.
Nun konnte sie Leo gegenübertreten.
Eva starrte durch das Fenster. Leo stand unter der Kastanie und
telefonierte. Warum kam er denn nicht herein bei der Kälte?
»Irgendetwas ist anders als sonst«, murmelte sie düster.
Draußen türmten sich dichte Wolken, wie vor einem Gewitter, da
braute sich irgendetwas Unheimliches zusammen. Heftige Januarwinde
bogen die kahlen Kastanien, die die Auffahrt säumten. Schneeregen
tanzte auf den Marmorplatten der Terrasse.
Leo schlug den Kragen seiner karamellfarbenen Kaschmirjacke
hoch, als er endlich sein Telefonat beendete und leichtfüßig die
Treppenstufen heraufeilte.
»Da bist du ja«, rief Eva erfreut, während sie die Wintergartentür
vorsichtig öffnete.
Eiskalter Wind schlug ihr entgegen. Sofort beschlug ihre Brille.
Die Palmen und tropischen Gewächse im Wintergarten mit Fußbodenheizung
zitterten im plötzlichen ungemütlichen Durchzug.
Das Kaminfeuer drohte auszugehen. Hier drinnen war es mollig
warm, gemütlich, häuslich und geschmackvoll eingerichtet bis
ins letzte Detail.
»Das, liebe Eva, das ist es, was er braucht«, flüsterte ihr innerer
Schweinehund ihr freundlich zu. »Es macht nichts, dass du rundlich
bist. Nur die inneren Werte zählen! Er weiß genau, was er an
dir hat!«
Eva, die Leos Pantoffeln bereits vor seinen Lieblingssessel gestellt
hatte, streifte ihrem Mann mütterlich mit dem rechten Handrücken
über die Wange.
»Seit wann rasierst du dich zweimal am Tag?«, fragte sie neckisch
und spitzte die Lippen zum üblichen Begrüßungskuss. Doch
dieser ging überraschenderweise ins Leere.
Von fern ertönte ein leichtes Donnergrollen.
»Ist was passiert?«
Vielleicht hatte Leo wieder ein paar Leute entlassen müssen,
und dann war die Stimmung in der Kleinstadt gegen sie hochgekocht.
Die Zeiten sind schlecht, dachte Eva. Leo hat mehr Sorgen,
als er sich anmerken lässt. Unsicher lächelte sie ihn an.
»Leo, vielleicht willst du dich erst mal ein bisschen ausruhen.
Wir können auch später Tee trinken, das macht mir nichts aus!«
Leo sah auf merkwürdige Weise an ihr vorbei. Er durchquerte
entschlossenen Schrittes den Wintergarten, ohne der blühenden
Pflanzenpracht wie sonst einen Blick zu schenken, und ließ sich
auf das schlichte schwarze Biedermeiersofa aus Ebenholz fallen.
Draußen bogen sich die dürren, kahlen Kastanienäste, als wollten
sie dem Unvermeidlichen ausweichen.
Ratlos blieb Eva mitten im Raum stehen.
»Doch lieber sofort Tee? Der Kuchen ist noch warm!«
»Eva, ich ... Lass doch das Hausfrauengeschwätz einmal sein!«
Leo verknotete, wie Eva verwundert beobachtete, hilflos die
Hände. Schließlich öffnete er mit einer fahrigen Bewegung seinen
obersten Hemdknopf und lockerte die Krawatte.
»Leo, wenn du Sorgen hast, dann reden wir darüber.«
Mit plötzlicher Entschlossenheit drehte Leo sich weg und sagte,
zur Fensterfront gewandt:
»Ich habe eine andere Frau ... kennen gelernt. Um es genau zu
sagen: näher kennen gelernt.«
»Leo ...«, flüsterte Eva, während ihr der Schreck in die Glieder
fuhr.
»Ich will ja gar nicht lange drum herumreden: Es ist Svenja.«
»Svenja?! Unser ... Kindermädchen?«
Eva griff Halt suchend ins Leere.
»Unser früheres Kindermädchen. Inzwischen ist sie eine erwachsene
Frau.«
Eva hatte immer so etwas geahnt, wollte es aber nicht wahrhaben.
Wie alle Moppel war sie eine Meisterin im Verdrängen.
Svenja, das hübsche blonde Mädchen mit dem drolligen Akzent,
war vor zehn Jahren aus Schweden zu den Fährmanns gekommen,
als Leonie noch klein war und Eva halbtags in Leos
Firma als Fremdsprachenkorrespondentin gearbeitet hatte. Svenja
gehörte zur Familie, fuhr mit in Urlaub, lernte Skifahren und
Tischmanieren, wie man sich kleidet, benimmt und spricht. Eva
brachte ihr bei, wie man einen Tisch dekoriert, wenn Gäste kommen,
sie weihte sie in die Geheimnisse des Kochens und Backens
ein. Aber vor zwei Jahren war Svenja dann durch verschiedene
Model-Jobs in die Modebranche gekommen und schließlich nach
Hamburg gezogen. Leonie war inzwischen vierzehn und brauchte
kein Kindermädchen mehr.
Hamburg. Wo Leo seine Filiale aufgebaut hatte.
Ich hätte es wissen müssen, dachte Eva. Ich hätte es wissen
müssen.
Unfähig, irgendetwas zu spüren, zu denken, geschweige denn zu
sagen, schleppte sich Eva in die Küche, wo der nach Vanille duftende
Käsestreuselkuchen kross auf der Gaggenau-Warmhalteplatte
stand.
Eva schnitt den Kuchen vorsichtig an, ganz automatisch, wie
sie das immer tat, wenn Leo nachmittags im Wintergarten saß
und seine Schuhe ausgezogen hatte. Wenn er ihr Zeitung lesend
seinen Teller hinhielt.
Der Kuchen war genau richtig, saftig-mürbe von innen und
goldgelb-knusprig von außen. Eva war eine perfekte Hausfrau,
was Leo bisher immer zu schätzen gewusst hatte. Aber das war
jetzt wohl alles nichts mehr wert. Automatisch kehrte sie in den
Wintergarten zurück.
Svenja. Die Schlange, die sie am Busen genährt hatte.
Leo und Svenja. In Hamburg. Wusste Leonie davon?
Seit wann lief das schon? Wochen? Monate? Jahre? Hatte es
womöglich schon angefangen, als Svenja noch bei ihnen im Haus
wohnte?
Die Offenbarung ihres Mannes tat Eva körperlich weh. Es war,
als hätte er ihr ein Messer in den Magen gerammt.
Schockiert sank sie auf die Armlehne des Sessels, der Leo
gegenüberstand. Der Sessel knarrte bedrohlich, und Eva ließ
ihren Hintern, von dem sie auf einmal wusste, dass er so breit
war wie die Startbahn West des Frankfurter Flughafens, mitten
hineinsinken. Der Sessel war mit sonnenblumenfarbenen Hussen
überzogen. Er gab dem Raum einen sonnigen Akzent. In
»Schöner Wohnen« hatte Eva gelesen, dass sonnige Akzente
einen Raum freundlicher machen, Trost spenden, Wärme und
Geborgenheit schenken. Doch das war jetzt alles nichts mehr
wert.
Der Raum um Eva wurde zu einer finsteren engen Zelle. Sie
war darin gefangen. Vorsichtig holte sie Luft. Sie durfte jetzt
nichts Unüberlegtes tun. Nicht schreien, nicht weinen, nicht aufspringen,
nicht toben. Nur ganz ruhig sitzen bleiben.
»Bitte ... Leo, sag, dass das nicht wahr ist ...«
Leo ließ die Zeitung sinken. »Es ist wahr, Eva. Ich hätte es dir
schon längst sagen müssen. Svenja und ich, wir ... lieben uns
schon seit längerem, und es ist nicht fair, dich auf Dauer wie eine
Haushälterin zu behandeln.«
»Nein«, flüsterte Eva matt. Mechanisch quälte sie sich aus dem
Sessel, griff zur silbernen Teekanne und füllte Leos hauchdünne
Royal Dulton mit Darjeeling Black Moon, Leos Lieblingssorte um
diese Uhrzeit.
Sie wunderte sich, dass ihre Hand kaum zitterte, als sie die
Tasse mitsamt Untertasse und kleinem Silberlöffel vor ihm abstellte.
Da Leo keinen Zucker nahm, schüttete sie ihm automatisch
etwas Milch in den Tee. So als hätte er gar nichts Besonderes gesagt,
als hätte er sie nicht aus ihrer stoischen Ruhe gebracht, als
wäre ihr Herz nicht gerade in tausend Scherben zerborsten, schob
sie den silbernen Tortenheber unter den bereits angeschnittenen
Streuselkuchen und servierte ihn ihrem Mann. Selbst den kleinen
Klecks süßer Sahne tupfte sie mit der gleichen sorgfältigen Art
wie immer auf den Kristallteller, mit dem gleichen Silberlöffel wie
immer. Dann hielt sie ratlos inne. Sie war tatsächlich seine Haushälterin,
erkannte sie jetzt plötzlich. Seine Geliebte war sie schon
lange nicht mehr.
»Bitte setz dich wieder, Eva. Das nervt, wenn du stehst.«
Leo rieb sich gereizt den Nacken, so wie er das oft tat, wenn er
verspannt und abgearbeitet war.
Eva ließ sich in den Sessel plumpsen - sie war unfähig, einen
klaren Gedanken zu fassen. Als draußen mitten im klatschenden
Schneeregen ein plötzlicher Donner niederkrachte, zuckte sie
zusammen. Merkwürdigerweise kam erst jetzt der Blitz.
Ganz so, als könne auch der Himmel nicht begreifen, dass er
gerade über mir eingestürzt ist, dachte Eva. Ein Gewitter am zweiten
Januar.
Eva versuchte, nicht mehr zu atmen. Sie sank in sich zusammen
und lauschte ihrem letzten Atemzug, aber der Körper nahm
sich, was er brauchte, und Evas Lungen füllten sich nach einem
verzweifelten Aufseufzen wieder mit Luft.
Leo aß den Käsestreuselkuchen mit großem Appetit. »Ich bin
froh, dass es endlich raus ist«, murmelte er kauend, »mir hat es
schon gar nicht mehr richtig geschmeckt in letzter Zeit.«
Er grinste schief. »Aber dir umso mehr, nicht wahr? Sei mal
ehrlich, Eva. Warum futterst du so viel? Da musst du dich gar
nicht wundern, wenn sich ein Mann in den besten Jahren lieber
nach was Schlankem, Hübschem umsieht!«
Nein, dachte Eva. Genau dasselbe hätte jetzt auch meine Mutter
gesagt. Wenn mein Mann fremdgeht, bin ich ja wohl selbst
schuld.
»Wir führen doch schon lange keine aufregende Beziehung
mehr«, hieb Leo weiter auf sie ein. »Du bist so ... träge und ...
langweilig, und seit du so fett geworden bist, kann man sich mit
dir ja auch nirgendwo mehr sehen lassen!«
Eva sagte nichts. Sie war so fassungslos, dass ihr kein einziges
Wort über die Lippen kam. Das tat so weh, dass sie nur noch
sterben wollte.
»Tja, und dass ich ein sportlicher und aktiver Mensch bin,
hast du immer gewusst«, sprach Leo in die schmerzende Stille
hinein.
Er machte eine fahrige Handbewegung, »Aber dir reicht es ja,
Servietten zu falten, Rosen in Vasen anzuordnen und Tischdecken
zu bügeln. Dir reicht dein bescheidener Wirkungskreis um
Heim und Herd. Ist ja auch alles ganz nett so weit ...«
Er stellte den Kuchenteller auf dem Glastisch ab und pickte mit
dem Finger die übrig gebliebenen Butterstreusel auf. Gedankenlos
steckte er sie in den Mund und seufzte satt. »Wie gesagt: Kochen
kannst du. Und backen. Und das Haus nett herrichten. Aber
ein Mann wie ich braucht auch noch etwas anderes.«
Eva spürte einen pochenden Schmerz zwischen den Schläfen.
»Aber du hast doch immer gesagt, dass du keine Selbstverwirklichungs-
Emanze haben willst.«
»Nein, eine Emanze brauche ich nicht. Aber auch kein Hausmütterchen.
Ich brauche eine unternehmungslustige, sportliche,
vorzeigbare Frau. Guck dich doch mal an! Du hast ja gar nichts
mehr anzuziehen!«
»Ich werde abnehmen!«, rief Eva verzweifelt aus. »Gib uns doch
noch eine Chance!«
Leo zuckte mit den Schultern. »Du hast doch gar nicht den
Durchhaltewillen! Wie willst du denn da zwanzig oder dreißig
Kilo abnehmen?«
»Ein Model war ich nie, das weißt du. Als wir vor fünfzehn Jahren
geheiratet haben, hatte ich auch schon meine siebzig Kilo.
Das fandest du immer weiblich ...«
»Aber jetzt wiegst du fast zwei Zentner!«, unterbrach Leo sie
lieblos. »Du gehst ja gar nicht mehr aus dem Haus! Svenja geht
mit mir in die Berge, mountainbiken und skifahren ... Mit der Frau
kann man was anfangen!«
Leo hielt inne, weil er verschnaufen musste. Wie zum Hohn
nahm er sich ein zweites Kuchenstück, bestrich es extradick mit
Sahne und schob es sich heißhungrig in den Mund.
Danach kratzte er die Krümel auf dem Teller zusammen und
zerquetschte sie zwischen den Zinken seiner Kuchengabel. Wie
erbarmungslos er die Krümel zerdrückt, dachte Eva, genau so, wie
er gerade unsere fünfzehnjährige Ehe zerdrückt.
Stoisch schenkte sie ihm Tee nach. Ihr kam gar nicht in den
Sinn, wie aberwitzig es war, ihn während seiner Ausführungen
über die Vorzüge der anderen weiter zu bedienen.
Das Unwetter draußen schien sich noch steigern zu wollen.
Dicke Hagelkörner tanzten wie Irrwische vor dem Wintergarten
herum. Sie waren in Form und Größe nicht mehr von den weißen
Kieselsteinen zu unterscheiden, die die hochherrschaftliche Auffahrt
bedeckten.
Das ist der Weltuntergang, dachte Eva. Mein ganz persönlicher
Weltuntergang.
Leos Stimme erreichte Eva wie aus weiter Ferne:
»Svenja ist wach und wissbegierig und kreativ. Sie reist, sie will
was erreichen, sie hat sich hohe Ziele gesteckt, sie lebt nicht einfach
so planlos in den Tag hinein wie du ...«
»Aber ich sorge seit fünfzehn Jahren für dich und unsere Tochter!
Das ist doch nicht planlos!« ()
© Diana Verlag
:" geh in die küche und hol dir doch noch was nach..." und ich schrei ihn an
: " nein ich will nicht so fett bleiben wie du ."
und er voll beleidigt aber noch zu diskussionen bereit
:" dann wenigstens ein stück schoki die is doch sooo lecker."
na mädels was soll man den dazu noch sagen... dieser fiese miese schweinehund versucht mich andauernd zu überreden..... dieser faule köter aber ich wehre mich !!!!
ach ja lest euch mal das buch durch : http://www.weltbild.de/3/13666849-1/buch/die-champ agner-diaet.html?wea=8002019
wirklich supertoll geschrieben und passt wie die faust aufs auge zu mir
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Die Champagner-Diät von Hera Lind
LESEPROBE
Nebenan duftete der Käsekuchen im Backofen. Ein frischer
Beweis ehelicher Treue und Beständigkeit. Ich sollte
ihn rausholen, dachte Eva Fährmann, er ist genau richtig.
Der Sahnequark ist so goldgelb und locker, wie er sein muss, und
die Vanillestreusel sind kross und warm. Jetzt muss nur noch Leo
kommen, das wäre perfekt.
»Liebe geht durch den Magen«, grunzte ihr innerer Schweinehund
zufrieden. Er war ein riesiger, fetter Bursche von Furcht
erregender Massigkeit. Natürlich konnte ihn nur Eva Fährmann
sehen und hören. Wie bei allen Moppeln dieser Welt war ihr innerer
Schweinehund ihr dickster Freund und gleichzeitig ihr ärgster
Feind.
Er sprach ständig mit ihr, ließ sie nie in Ruhe.
»Probier doch schon mal ein Stückchen!«, drängte er gierig.
»Sitz, Fährmann! Ich warte auf Leo.«
Das massige Tier setzte sich so unwillig, dass es platschte.
»Wenn dein Alter nicht bald nach Hause kommt, fällt die ganze
Pracht in sich zusammen«, maulte es. »Außerdem schmeckt der
Käsesahnestreuselkuchen kalt nur halb so gut, und aufwärmen
kann man ihn nicht, das wissen wir beide ganz genau.«
»Fährmann, ich kann mich beherrschen!«
»Schade«, sagte Fährmann und verzog sich unter die Küchenbank.
Eva schüttete Puderzucker in ein feines Sieb und streute ihn
vorsichtig über die duftende Köstlichkeit. Genau in diesem Moment
hörte sie das ersehnte Motorengeräusch in der Auffahrt. Eva
seufzte erleichtert auf.
»Na also! Da ist er ja!«
Fast schon hätte sie sich Sorgen um ihren Mann gemacht. Er
sah unverschämt gut aus für sein Alter und war in letzter Zeit verdächtig
viel auf Achse ... Doch ihre Sorgen waren überflüssig,
denn da war er, und ihre gemütliche Teestunde konnte beginnen.
Hastig putzte Eva ihre Brille und zog die Kittelschürze aus. So.
Nun konnte sie Leo gegenübertreten.
Eva starrte durch das Fenster. Leo stand unter der Kastanie und
telefonierte. Warum kam er denn nicht herein bei der Kälte?
»Irgendetwas ist anders als sonst«, murmelte sie düster.
Draußen türmten sich dichte Wolken, wie vor einem Gewitter, da
braute sich irgendetwas Unheimliches zusammen. Heftige Januarwinde
bogen die kahlen Kastanien, die die Auffahrt säumten. Schneeregen
tanzte auf den Marmorplatten der Terrasse.
Leo schlug den Kragen seiner karamellfarbenen Kaschmirjacke
hoch, als er endlich sein Telefonat beendete und leichtfüßig die
Treppenstufen heraufeilte.
»Da bist du ja«, rief Eva erfreut, während sie die Wintergartentür
vorsichtig öffnete.
Eiskalter Wind schlug ihr entgegen. Sofort beschlug ihre Brille.
Die Palmen und tropischen Gewächse im Wintergarten mit Fußbodenheizung
zitterten im plötzlichen ungemütlichen Durchzug.
Das Kaminfeuer drohte auszugehen. Hier drinnen war es mollig
warm, gemütlich, häuslich und geschmackvoll eingerichtet bis
ins letzte Detail.
»Das, liebe Eva, das ist es, was er braucht«, flüsterte ihr innerer
Schweinehund ihr freundlich zu. »Es macht nichts, dass du rundlich
bist. Nur die inneren Werte zählen! Er weiß genau, was er an
dir hat!«
Eva, die Leos Pantoffeln bereits vor seinen Lieblingssessel gestellt
hatte, streifte ihrem Mann mütterlich mit dem rechten Handrücken
über die Wange.
»Seit wann rasierst du dich zweimal am Tag?«, fragte sie neckisch
und spitzte die Lippen zum üblichen Begrüßungskuss. Doch
dieser ging überraschenderweise ins Leere.
Von fern ertönte ein leichtes Donnergrollen.
»Ist was passiert?«
Vielleicht hatte Leo wieder ein paar Leute entlassen müssen,
und dann war die Stimmung in der Kleinstadt gegen sie hochgekocht.
Die Zeiten sind schlecht, dachte Eva. Leo hat mehr Sorgen,
als er sich anmerken lässt. Unsicher lächelte sie ihn an.
»Leo, vielleicht willst du dich erst mal ein bisschen ausruhen.
Wir können auch später Tee trinken, das macht mir nichts aus!«
Leo sah auf merkwürdige Weise an ihr vorbei. Er durchquerte
entschlossenen Schrittes den Wintergarten, ohne der blühenden
Pflanzenpracht wie sonst einen Blick zu schenken, und ließ sich
auf das schlichte schwarze Biedermeiersofa aus Ebenholz fallen.
Draußen bogen sich die dürren, kahlen Kastanienäste, als wollten
sie dem Unvermeidlichen ausweichen.
Ratlos blieb Eva mitten im Raum stehen.
»Doch lieber sofort Tee? Der Kuchen ist noch warm!«
»Eva, ich ... Lass doch das Hausfrauengeschwätz einmal sein!«
Leo verknotete, wie Eva verwundert beobachtete, hilflos die
Hände. Schließlich öffnete er mit einer fahrigen Bewegung seinen
obersten Hemdknopf und lockerte die Krawatte.
»Leo, wenn du Sorgen hast, dann reden wir darüber.«
Mit plötzlicher Entschlossenheit drehte Leo sich weg und sagte,
zur Fensterfront gewandt:
»Ich habe eine andere Frau ... kennen gelernt. Um es genau zu
sagen: näher kennen gelernt.«
»Leo ...«, flüsterte Eva, während ihr der Schreck in die Glieder
fuhr.
»Ich will ja gar nicht lange drum herumreden: Es ist Svenja.«
»Svenja?! Unser ... Kindermädchen?«
Eva griff Halt suchend ins Leere.
»Unser früheres Kindermädchen. Inzwischen ist sie eine erwachsene
Frau.«
Eva hatte immer so etwas geahnt, wollte es aber nicht wahrhaben.
Wie alle Moppel war sie eine Meisterin im Verdrängen.
Svenja, das hübsche blonde Mädchen mit dem drolligen Akzent,
war vor zehn Jahren aus Schweden zu den Fährmanns gekommen,
als Leonie noch klein war und Eva halbtags in Leos
Firma als Fremdsprachenkorrespondentin gearbeitet hatte. Svenja
gehörte zur Familie, fuhr mit in Urlaub, lernte Skifahren und
Tischmanieren, wie man sich kleidet, benimmt und spricht. Eva
brachte ihr bei, wie man einen Tisch dekoriert, wenn Gäste kommen,
sie weihte sie in die Geheimnisse des Kochens und Backens
ein. Aber vor zwei Jahren war Svenja dann durch verschiedene
Model-Jobs in die Modebranche gekommen und schließlich nach
Hamburg gezogen. Leonie war inzwischen vierzehn und brauchte
kein Kindermädchen mehr.
Hamburg. Wo Leo seine Filiale aufgebaut hatte.
Ich hätte es wissen müssen, dachte Eva. Ich hätte es wissen
müssen.
Unfähig, irgendetwas zu spüren, zu denken, geschweige denn zu
sagen, schleppte sich Eva in die Küche, wo der nach Vanille duftende
Käsestreuselkuchen kross auf der Gaggenau-Warmhalteplatte
stand.
Eva schnitt den Kuchen vorsichtig an, ganz automatisch, wie
sie das immer tat, wenn Leo nachmittags im Wintergarten saß
und seine Schuhe ausgezogen hatte. Wenn er ihr Zeitung lesend
seinen Teller hinhielt.
Der Kuchen war genau richtig, saftig-mürbe von innen und
goldgelb-knusprig von außen. Eva war eine perfekte Hausfrau,
was Leo bisher immer zu schätzen gewusst hatte. Aber das war
jetzt wohl alles nichts mehr wert. Automatisch kehrte sie in den
Wintergarten zurück.
Svenja. Die Schlange, die sie am Busen genährt hatte.
Leo und Svenja. In Hamburg. Wusste Leonie davon?
Seit wann lief das schon? Wochen? Monate? Jahre? Hatte es
womöglich schon angefangen, als Svenja noch bei ihnen im Haus
wohnte?
Die Offenbarung ihres Mannes tat Eva körperlich weh. Es war,
als hätte er ihr ein Messer in den Magen gerammt.
Schockiert sank sie auf die Armlehne des Sessels, der Leo
gegenüberstand. Der Sessel knarrte bedrohlich, und Eva ließ
ihren Hintern, von dem sie auf einmal wusste, dass er so breit
war wie die Startbahn West des Frankfurter Flughafens, mitten
hineinsinken. Der Sessel war mit sonnenblumenfarbenen Hussen
überzogen. Er gab dem Raum einen sonnigen Akzent. In
»Schöner Wohnen« hatte Eva gelesen, dass sonnige Akzente
einen Raum freundlicher machen, Trost spenden, Wärme und
Geborgenheit schenken. Doch das war jetzt alles nichts mehr
wert.
Der Raum um Eva wurde zu einer finsteren engen Zelle. Sie
war darin gefangen. Vorsichtig holte sie Luft. Sie durfte jetzt
nichts Unüberlegtes tun. Nicht schreien, nicht weinen, nicht aufspringen,
nicht toben. Nur ganz ruhig sitzen bleiben.
»Bitte ... Leo, sag, dass das nicht wahr ist ...«
Leo ließ die Zeitung sinken. »Es ist wahr, Eva. Ich hätte es dir
schon längst sagen müssen. Svenja und ich, wir ... lieben uns
schon seit längerem, und es ist nicht fair, dich auf Dauer wie eine
Haushälterin zu behandeln.«
»Nein«, flüsterte Eva matt. Mechanisch quälte sie sich aus dem
Sessel, griff zur silbernen Teekanne und füllte Leos hauchdünne
Royal Dulton mit Darjeeling Black Moon, Leos Lieblingssorte um
diese Uhrzeit.
Sie wunderte sich, dass ihre Hand kaum zitterte, als sie die
Tasse mitsamt Untertasse und kleinem Silberlöffel vor ihm abstellte.
Da Leo keinen Zucker nahm, schüttete sie ihm automatisch
etwas Milch in den Tee. So als hätte er gar nichts Besonderes gesagt,
als hätte er sie nicht aus ihrer stoischen Ruhe gebracht, als
wäre ihr Herz nicht gerade in tausend Scherben zerborsten, schob
sie den silbernen Tortenheber unter den bereits angeschnittenen
Streuselkuchen und servierte ihn ihrem Mann. Selbst den kleinen
Klecks süßer Sahne tupfte sie mit der gleichen sorgfältigen Art
wie immer auf den Kristallteller, mit dem gleichen Silberlöffel wie
immer. Dann hielt sie ratlos inne. Sie war tatsächlich seine Haushälterin,
erkannte sie jetzt plötzlich. Seine Geliebte war sie schon
lange nicht mehr.
»Bitte setz dich wieder, Eva. Das nervt, wenn du stehst.«
Leo rieb sich gereizt den Nacken, so wie er das oft tat, wenn er
verspannt und abgearbeitet war.
Eva ließ sich in den Sessel plumpsen - sie war unfähig, einen
klaren Gedanken zu fassen. Als draußen mitten im klatschenden
Schneeregen ein plötzlicher Donner niederkrachte, zuckte sie
zusammen. Merkwürdigerweise kam erst jetzt der Blitz.
Ganz so, als könne auch der Himmel nicht begreifen, dass er
gerade über mir eingestürzt ist, dachte Eva. Ein Gewitter am zweiten
Januar.
Eva versuchte, nicht mehr zu atmen. Sie sank in sich zusammen
und lauschte ihrem letzten Atemzug, aber der Körper nahm
sich, was er brauchte, und Evas Lungen füllten sich nach einem
verzweifelten Aufseufzen wieder mit Luft.
Leo aß den Käsestreuselkuchen mit großem Appetit. »Ich bin
froh, dass es endlich raus ist«, murmelte er kauend, »mir hat es
schon gar nicht mehr richtig geschmeckt in letzter Zeit.«
Er grinste schief. »Aber dir umso mehr, nicht wahr? Sei mal
ehrlich, Eva. Warum futterst du so viel? Da musst du dich gar
nicht wundern, wenn sich ein Mann in den besten Jahren lieber
nach was Schlankem, Hübschem umsieht!«
Nein, dachte Eva. Genau dasselbe hätte jetzt auch meine Mutter
gesagt. Wenn mein Mann fremdgeht, bin ich ja wohl selbst
schuld.
»Wir führen doch schon lange keine aufregende Beziehung
mehr«, hieb Leo weiter auf sie ein. »Du bist so ... träge und ...
langweilig, und seit du so fett geworden bist, kann man sich mit
dir ja auch nirgendwo mehr sehen lassen!«
Eva sagte nichts. Sie war so fassungslos, dass ihr kein einziges
Wort über die Lippen kam. Das tat so weh, dass sie nur noch
sterben wollte.
»Tja, und dass ich ein sportlicher und aktiver Mensch bin,
hast du immer gewusst«, sprach Leo in die schmerzende Stille
hinein.
Er machte eine fahrige Handbewegung, »Aber dir reicht es ja,
Servietten zu falten, Rosen in Vasen anzuordnen und Tischdecken
zu bügeln. Dir reicht dein bescheidener Wirkungskreis um
Heim und Herd. Ist ja auch alles ganz nett so weit ...«
Er stellte den Kuchenteller auf dem Glastisch ab und pickte mit
dem Finger die übrig gebliebenen Butterstreusel auf. Gedankenlos
steckte er sie in den Mund und seufzte satt. »Wie gesagt: Kochen
kannst du. Und backen. Und das Haus nett herrichten. Aber
ein Mann wie ich braucht auch noch etwas anderes.«
Eva spürte einen pochenden Schmerz zwischen den Schläfen.
»Aber du hast doch immer gesagt, dass du keine Selbstverwirklichungs-
Emanze haben willst.«
»Nein, eine Emanze brauche ich nicht. Aber auch kein Hausmütterchen.
Ich brauche eine unternehmungslustige, sportliche,
vorzeigbare Frau. Guck dich doch mal an! Du hast ja gar nichts
mehr anzuziehen!«
»Ich werde abnehmen!«, rief Eva verzweifelt aus. »Gib uns doch
noch eine Chance!«
Leo zuckte mit den Schultern. »Du hast doch gar nicht den
Durchhaltewillen! Wie willst du denn da zwanzig oder dreißig
Kilo abnehmen?«
»Ein Model war ich nie, das weißt du. Als wir vor fünfzehn Jahren
geheiratet haben, hatte ich auch schon meine siebzig Kilo.
Das fandest du immer weiblich ...«
»Aber jetzt wiegst du fast zwei Zentner!«, unterbrach Leo sie
lieblos. »Du gehst ja gar nicht mehr aus dem Haus! Svenja geht
mit mir in die Berge, mountainbiken und skifahren ... Mit der Frau
kann man was anfangen!«
Leo hielt inne, weil er verschnaufen musste. Wie zum Hohn
nahm er sich ein zweites Kuchenstück, bestrich es extradick mit
Sahne und schob es sich heißhungrig in den Mund.
Danach kratzte er die Krümel auf dem Teller zusammen und
zerquetschte sie zwischen den Zinken seiner Kuchengabel. Wie
erbarmungslos er die Krümel zerdrückt, dachte Eva, genau so, wie
er gerade unsere fünfzehnjährige Ehe zerdrückt.
Stoisch schenkte sie ihm Tee nach. Ihr kam gar nicht in den
Sinn, wie aberwitzig es war, ihn während seiner Ausführungen
über die Vorzüge der anderen weiter zu bedienen.
Das Unwetter draußen schien sich noch steigern zu wollen.
Dicke Hagelkörner tanzten wie Irrwische vor dem Wintergarten
herum. Sie waren in Form und Größe nicht mehr von den weißen
Kieselsteinen zu unterscheiden, die die hochherrschaftliche Auffahrt
bedeckten.
Das ist der Weltuntergang, dachte Eva. Mein ganz persönlicher
Weltuntergang.
Leos Stimme erreichte Eva wie aus weiter Ferne:
»Svenja ist wach und wissbegierig und kreativ. Sie reist, sie will
was erreichen, sie hat sich hohe Ziele gesteckt, sie lebt nicht einfach
so planlos in den Tag hinein wie du ...«
»Aber ich sorge seit fünfzehn Jahren für dich und unsere Tochter!
Das ist doch nicht planlos!« ()
© Diana Verlag
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