Mütter- und Schwangerenforum

Mai Babys 2021

Gehe zu Seite:
25.03.2021 12:48
Zitat von Mimolino:

Bis dato ging es mir nach keiner Geburt so schlecht das ich über die Option mein Baby abzugeben nachdenken hätte müssen
Und solange es mir so geht das ich mich selbst in der Lage sehe kommt es eben nicht in Frage.

Sei froh! Es war wirklich nicht schön. Ich glaube, am dritten Tag hab ich mein Kind zum ersten Mal alleine gewickelt. Und selbst da musste mein Mann ihn mir auf den Wickeltisch legen, weil ich viel zu viel Angst hatte, mit Kind auf dem Arm umzukippen. Er stand auch die ganze Zeit neben mir, um mich im Zweifelsfall schnell wieder ins Bett zu bugsieren.
25.03.2021 12:49
Zitat von fruity:

Mir kam nur der Gedanke, da im Nebenzimmer die Mama nachmittags deN KS hatte und ihr Baby die ganze Nacht keine Ruhe gegeben hat. Ich weiß nicht, ob ich da nicht verzweifelt in Tränen ausgebrochen wäre

Schön ist das sicher nicht. Ich wäre auch sehr froh, Hilfe bei der Hand zu haben in so einer Situation.
JuWu
13086 Beiträge
25.03.2021 13:57
Zitat von Elsilein:

Zitat von JuWu:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Mimolino:

Ehrlich gesagt weiß ich das gar nicht käme für mich auch nicht in Frage - was ich noch nicht selber geschafft habe da hab ich nach der Schwester geklingelt und das Kind dann in meinem Zimmer gewickelt z.B.!

Was käme für dich nicht in Frage? Das Kind abzugeben?
sofern ich nicht völlig durch Tabletten oder so benebelt bin, würde ich das Kind auch nicht abgeben. Kam mir auch nie, der Gedanke. Würde das schon nicht wollen, weil dass sofort zugefüttert werden würde, ich das aber wegen des Stillens nicht möchte.

Mein Kind kam nach der Geburt ins Wärmebettchen, also war ich mit meinem Mann alleine, als ich auf die Station kam. Das war ein sehr seltsames, einsames Gefühl mit dem leeren Bauch und ohne die "Belohnung" im Arm.
In den ersten zwei Nächten musste ich ständig nach der Schwester klingeln, weil ich mein Baby nicht selbst aus dem Bett holen konnte. Irgendwann sagte die Schwester dann, sie nehme ihn jetzt mit, ich müsse mich auch von der Geburt erholen. Ich war in der Tat auch so fertig, dass ich nicht groß darüber nachgedacht oder Widerstand geleistet habe. Ich hab dann einfach ziemlich schnell geschlafen.

Ich kann nun auch nicht sagen, dass ich das "wollte". Aber eine Alternative gab es irgendwie nicht. Ich konnte halt wirklich nichts selber machen.
das sind ja natürlich auch ganz andere Bedingungen. Ich sag ja, wenn es nicht anders geht, dass ist es so. Aber wenn alles glatt läuft, dann würde ich das nicht wollen
Ana_Tidaephobie
6778 Beiträge
25.03.2021 14:11
Titanium, ich bestelle meist für Geschenke bei Christinas Perlentraum. aber grundsätzlich sehen die ja überall gleich aus.
-
Baby mitnehmen. Ich stand nach dem KS ja total neben mir, was ich mir heute dann endlich Dank der NachsorgeHebamme mit dem enormen Blutverlust erklären kann. Da blieb ich über Nacht ja im Kreissaal zur ÜberWaschung (Ks 18 Uhr). Da sagte die Hebamme dort dann ganz lieb, dass sie die beiden Mäuse mal mitnimmt und ich schlafen soll. Sie schliefen aber auch die ganze Zeit und ich sagte ganz ausdrücklich, dass es keine Flasche und keinen Schnuller gäbe. Das würde akzeptiert. Am nächsten Morgen hatte ich sie sofort wieder und musste ja auch aufstehen. Da lob ich mir die Rollbaren Bettchen dort.
25.03.2021 14:45
Zitat von JuWu:

Zitat von Elsilein:

Zitat von JuWu:

Zitat von Elsilein:

...
sofern ich nicht völlig durch Tabletten oder so benebelt bin, würde ich das Kind auch nicht abgeben. Kam mir auch nie, der Gedanke. Würde das schon nicht wollen, weil dass sofort zugefüttert werden würde, ich das aber wegen des Stillens nicht möchte.

Mein Kind kam nach der Geburt ins Wärmebettchen, also war ich mit meinem Mann alleine, als ich auf die Station kam. Das war ein sehr seltsames, einsames Gefühl mit dem leeren Bauch und ohne die "Belohnung" im Arm.
In den ersten zwei Nächten musste ich ständig nach der Schwester klingeln, weil ich mein Baby nicht selbst aus dem Bett holen konnte. Irgendwann sagte die Schwester dann, sie nehme ihn jetzt mit, ich müsse mich auch von der Geburt erholen. Ich war in der Tat auch so fertig, dass ich nicht groß darüber nachgedacht oder Widerstand geleistet habe. Ich hab dann einfach ziemlich schnell geschlafen.

Ich kann nun auch nicht sagen, dass ich das "wollte". Aber eine Alternative gab es irgendwie nicht. Ich konnte halt wirklich nichts selber machen.
das sind ja natürlich auch ganz andere Bedingungen. Ich sag ja, wenn es nicht anders geht, dass ist es so. Aber wenn alles glatt läuft, dann würde ich das nicht wollen

Ich würde nun auch keine Veranlassung sehen, ein ganz frisch geborenes Kindlein abzugeben, wenn alles glatt läuft und man gut zurecht kommt. Ich kam auch trotz meiner Probleme gar nicht selbst auf die Idee um Hilfe zu bitten, ehrlich gesagt. Zumindest nicht in Form von "Nehmen Sie ihn doch bitte mal für zwei Stunden mit".

Allerdings - ich breche jetzt mal mit einem Tabu, aber auch das ist vielleicht wichtig - habe ich die Entlastung, die mir angeboten wurde, auch nicht verweigert, sondern im Gegenteil sogar ziemlich locker hingenommen. Ich brauchte die Ruhe auch nach der anstrengenden Geburt. Und zugegebenerweise hatte ich dieses Unzertrennlich-Gefühl, das viele beschreiben, so früh nach der Geburt noch nicht. Natürlich ist die Geburt an sich ziemlich überwältigend gewesen und auch die viel beschriebene Liebe war gleich in mir entflammt. Aber eben nicht ganz so heiß und innig, wie viele es beschreiben. Ich hätte mein Baby gerne die ganze Zeit um mich gehabt, aber - was soll ich sagen - mein Mutterherz ist nicht gebrochen, als sie ihn für einige Stunden mitgenommen haben. Vielleicht ist das ungewöhnlich, vielleicht wird darüber aber auch einfach viel seltener oder weniger gerne gesprochen als vom kompletten Gegenteil.

Eine Woche später schon hab ich das ganz anders gesehen und mit mir geschimpft, wie ich Rabenmutter dieses wundervolle Geschöpf nur in fremde Hände geben konnte und so. Aber wie gesagt, die Erschöpfung hing mir noch tief in den Gliedern und irgendwie hatten die Schwestern recht - ich brauchte die Ruhe.

Meine Zimmernachbarin hatte kurz nach mir entbunden und kam aber viel besser klar. Ihr Baby wurde nur zu medizinischen Behandlungen (Wärmebett, Blaulicht, Hörtest) mitgenommen und ihr hat man es auch nicht nahe gelegt, das Kind zur eigenen Erholung abzugeben. Also irgendwie hat man es mir wohl wirklich angesehen.

Bloß an einem Morgen war es wirklich etwas unglücklich gelaufen. Ich wurde gegen 6.00 wach und vermisste mein Kind, also habe ich nach der Schwester geklingelt. Diese sagte via Sprechanlage, es sei gerade Dienstübergabe und man bringe ihn mir im Anschluss. Es dauerte noch gut zwei Stunden, bis sie ihn mir brachten. Er war schon gewaschen, gewickelt und frisch angezogen. Irgendwie gut gemeint, aber ich wäre zumindest gern dabei gewesen. Wie auch immer ich das hätte machen wollen, denn eine halbe Stunde vorher bin ich noch vor dem Klo in Ohnmacht gefallen. Trotzdem hat sich das irgendwie fremdbestimmt/bevormundend angefühlt. Wenn ich nach meinem Kind verlange, dann bitte sofort!!
Aber das sind vielleicht auch so Sachen, die man beim Zweiten dann besser weiß oder auf die man dann eher vorbereitet ist.

Übrigens haben mir im Nachhinein sehr viele Mütter gesagt, dass sie ihr Kind niiieee hätten abgeben können und haben beinahe aggressiv erklärt "Denen hätte ich was erzählt" oder "Die hätte ich sofort wieder raus geschmissen".
Das hat sich ziemlich schrecklich angefühlt, als hätte ich was falsch gemacht oder mein Kind im Stich gelassen. Letztendlich war es aber vielleicht gerade richtig so, weil es sonst vielleicht noch länger gedauert hätte, bis mein Körper sich regeneriert hätte. Oder - Worst Case Szenario - ich wäre irgendwann mal mit Kind auf dem Arm hingeflogen, weil ich nach dem drölfzigsten "Schwester, ich brauche mal bitte Hilfe beim Heben/Wickeln/Anlegen/Whatever" einen Alleinversuch gestartet hätte, um niemandem zur Last zu fallen.
Mimolino
2329 Beiträge
25.03.2021 15:01
Also als „Vorwurf“ würde ich das nie nicht formulieren.So wie du es beschreibst hattest du ja einfach auch keine andere Wahl und alles andere hätte keinen Sinn gemacht.
25.03.2021 15:06
Zitat von Mimolino:

Also als „Vorwurf“ würde ich das nie nicht formulieren.So wie du es beschreibst hattest du ja einfach auch keine andere Wahl und alles andere hätte keinen Sinn gemacht.

Ich hatte die Wahl nein zu sagen und habe sie nicht genutzt. Hätte aber trotzdem keinen Sinn gemacht.

Ich wollte damit nur nochmal anmerken, dass man da als Frischmama schon auch unter Druck steht, wenn man von allen Seiten gesagt bekommt, dass man das niiieee machen würde. Und ich glaub, mir war auch gar nicht bewusst, wie schlecht es mir eigentlich ging. De facto sind eigentlich nur die Selbstvorwürfe und das schlechte Gewissen dann übrig geblieben.
Curly2007
6342 Beiträge
25.03.2021 15:09
Zitat von Elsilein:

Zitat von JuWu:

Zitat von Elsilein:

Zitat von JuWu:

...

Mein Kind kam nach der Geburt ins Wärmebettchen, also war ich mit meinem Mann alleine, als ich auf die Station kam. Das war ein sehr seltsames, einsames Gefühl mit dem leeren Bauch und ohne die "Belohnung" im Arm.
In den ersten zwei Nächten musste ich ständig nach der Schwester klingeln, weil ich mein Baby nicht selbst aus dem Bett holen konnte. Irgendwann sagte die Schwester dann, sie nehme ihn jetzt mit, ich müsse mich auch von der Geburt erholen. Ich war in der Tat auch so fertig, dass ich nicht groß darüber nachgedacht oder Widerstand geleistet habe. Ich hab dann einfach ziemlich schnell geschlafen.

Ich kann nun auch nicht sagen, dass ich das "wollte". Aber eine Alternative gab es irgendwie nicht. Ich konnte halt wirklich nichts selber machen.
das sind ja natürlich auch ganz andere Bedingungen. Ich sag ja, wenn es nicht anders geht, dass ist es so. Aber wenn alles glatt läuft, dann würde ich das nicht wollen

Ich würde nun auch keine Veranlassung sehen, ein ganz frisch geborenes Kindlein abzugeben, wenn alles glatt läuft und man gut zurecht kommt. Ich kam auch trotz meiner Probleme gar nicht selbst auf die Idee um Hilfe zu bitten, ehrlich gesagt. Zumindest nicht in Form von "Nehmen Sie ihn doch bitte mal für zwei Stunden mit".

Allerdings - ich breche jetzt mal mit einem Tabu, aber auch das ist vielleicht wichtig - habe ich die Entlastung, die mir angeboten wurde, auch nicht verweigert, sondern im Gegenteil sogar ziemlich locker hingenommen. Ich brauchte die Ruhe auch nach der anstrengenden Geburt. Und zugegebenerweise hatte ich dieses Unzertrennlich-Gefühl, das viele beschreiben, so früh nach der Geburt noch nicht. Natürlich ist die Geburt an sich ziemlich überwältigend gewesen und auch die viel beschriebene Liebe war gleich in mir entflammt. Aber eben nicht ganz so heiß und innig, wie viele es beschreiben. Ich hätte mein Baby gerne die ganze Zeit um mich gehabt, aber - was soll ich sagen - mein Mutterherz ist nicht gebrochen, als sie ihn für einige Stunden mitgenommen haben. Vielleicht ist das ungewöhnlich, vielleicht wird darüber aber auch einfach viel seltener oder weniger gerne gesprochen als vom kompletten Gegenteil.

Eine Woche später schon hab ich das ganz anders gesehen und mit mir geschimpft, wie ich Rabenmutter dieses wundervolle Geschöpf nur in fremde Hände geben konnte und so. Aber wie gesagt, die Erschöpfung hing mir noch tief in den Gliedern und irgendwie hatten die Schwestern recht - ich brauchte die Ruhe.

Meine Zimmernachbarin hatte kurz nach mir entbunden und kam aber viel besser klar. Ihr Baby wurde nur zu medizinischen Behandlungen (Wärmebett, Blaulicht, Hörtest) mitgenommen und ihr hat man es auch nicht nahe gelegt, das Kind zur eigenen Erholung abzugeben. Also irgendwie hat man es mir wohl wirklich angesehen.

Bloß an einem Morgen war es wirklich etwas unglücklich gelaufen. Ich wurde gegen 6.00 wach und vermisste mein Kind, also habe ich nach der Schwester geklingelt. Diese sagte via Sprechanlage, es sei gerade Dienstübergabe und man bringe ihn mir im Anschluss. Es dauerte noch gut zwei Stunden, bis sie ihn mir brachten. Er war schon gewaschen, gewickelt und frisch angezogen. Irgendwie gut gemeint, aber ich wäre zumindest gern dabei gewesen. Wie auch immer ich das hätte machen wollen, denn eine halbe Stunde vorher bin ich noch vor dem Klo in Ohnmacht gefallen. Trotzdem hat sich das irgendwie fremdbestimmt/bevormundend angefühlt. Wenn ich nach meinem Kind verlange, dann bitte sofort!!
Aber das sind vielleicht auch so Sachen, die man beim Zweiten dann besser weiß oder auf die man dann eher vorbereitet ist.

Übrigens haben mir im Nachhinein sehr viele Mütter gesagt, dass sie ihr Kind niiieee hätten abgeben können und haben beinahe aggressiv erklärt "Denen hätte ich was erzählt" oder "Die hätte ich sofort wieder raus geschmissen".
Das hat sich ziemlich schrecklich angefühlt, als hätte ich was falsch gemacht oder mein Kind im Stich gelassen. Letztendlich war es aber vielleicht gerade richtig so, weil es sonst vielleicht noch länger gedauert hätte, bis mein Körper sich regeneriert hätte. Oder - Worst Case Szenario - ich wäre irgendwann mal mit Kind auf dem Arm hingeflogen, weil ich nach dem drölfzigsten "Schwester, ich brauche mal bitte Hilfe beim Heben/Wickeln/Anlegen/Whatever" einen Alleinversuch gestartet hätte, um niemandem zur Last zu fallen.


Also elsi ich kann dich komplett verstehen und es ist manchmal doch auch einfach vernünftiger Hilfe anzunehmen als sich und das Kind zu gefährden in deiner Situation.ich kann absolut nicht verstehen wie man dich dafür ankreiden kann....
Und ganz ehrlich ,ich hab auch so ein zwei Tage gebraucht um zu realisieren das dies mein Baby ist und für immer da sein wird.
Diese absolute Liebe kam erst Stück für Stück....

Aber so ergeht es ja auch einem wenn man sagt man möchte nicht stillen.....bin jetzt schon gespannt wie die Hebammen im KH reagieren.
Mimolino
2329 Beiträge
25.03.2021 15:13
Zitat von Curly2007:

Zitat von Elsilein:

Zitat von JuWu:

Zitat von Elsilein:

...
das sind ja natürlich auch ganz andere Bedingungen. Ich sag ja, wenn es nicht anders geht, dass ist es so. Aber wenn alles glatt läuft, dann würde ich das nicht wollen

Ich würde nun auch keine Veranlassung sehen, ein ganz frisch geborenes Kindlein abzugeben, wenn alles glatt läuft und man gut zurecht kommt. Ich kam auch trotz meiner Probleme gar nicht selbst auf die Idee um Hilfe zu bitten, ehrlich gesagt. Zumindest nicht in Form von "Nehmen Sie ihn doch bitte mal für zwei Stunden mit".

Allerdings - ich breche jetzt mal mit einem Tabu, aber auch das ist vielleicht wichtig - habe ich die Entlastung, die mir angeboten wurde, auch nicht verweigert, sondern im Gegenteil sogar ziemlich locker hingenommen. Ich brauchte die Ruhe auch nach der anstrengenden Geburt. Und zugegebenerweise hatte ich dieses Unzertrennlich-Gefühl, das viele beschreiben, so früh nach der Geburt noch nicht. Natürlich ist die Geburt an sich ziemlich überwältigend gewesen und auch die viel beschriebene Liebe war gleich in mir entflammt. Aber eben nicht ganz so heiß und innig, wie viele es beschreiben. Ich hätte mein Baby gerne die ganze Zeit um mich gehabt, aber - was soll ich sagen - mein Mutterherz ist nicht gebrochen, als sie ihn für einige Stunden mitgenommen haben. Vielleicht ist das ungewöhnlich, vielleicht wird darüber aber auch einfach viel seltener oder weniger gerne gesprochen als vom kompletten Gegenteil.

Eine Woche später schon hab ich das ganz anders gesehen und mit mir geschimpft, wie ich Rabenmutter dieses wundervolle Geschöpf nur in fremde Hände geben konnte und so. Aber wie gesagt, die Erschöpfung hing mir noch tief in den Gliedern und irgendwie hatten die Schwestern recht - ich brauchte die Ruhe.

Meine Zimmernachbarin hatte kurz nach mir entbunden und kam aber viel besser klar. Ihr Baby wurde nur zu medizinischen Behandlungen (Wärmebett, Blaulicht, Hörtest) mitgenommen und ihr hat man es auch nicht nahe gelegt, das Kind zur eigenen Erholung abzugeben. Also irgendwie hat man es mir wohl wirklich angesehen.

Bloß an einem Morgen war es wirklich etwas unglücklich gelaufen. Ich wurde gegen 6.00 wach und vermisste mein Kind, also habe ich nach der Schwester geklingelt. Diese sagte via Sprechanlage, es sei gerade Dienstübergabe und man bringe ihn mir im Anschluss. Es dauerte noch gut zwei Stunden, bis sie ihn mir brachten. Er war schon gewaschen, gewickelt und frisch angezogen. Irgendwie gut gemeint, aber ich wäre zumindest gern dabei gewesen. Wie auch immer ich das hätte machen wollen, denn eine halbe Stunde vorher bin ich noch vor dem Klo in Ohnmacht gefallen. Trotzdem hat sich das irgendwie fremdbestimmt/bevormundend angefühlt. Wenn ich nach meinem Kind verlange, dann bitte sofort!!
Aber das sind vielleicht auch so Sachen, die man beim Zweiten dann besser weiß oder auf die man dann eher vorbereitet ist.

Übrigens haben mir im Nachhinein sehr viele Mütter gesagt, dass sie ihr Kind niiieee hätten abgeben können und haben beinahe aggressiv erklärt "Denen hätte ich was erzählt" oder "Die hätte ich sofort wieder raus geschmissen".
Das hat sich ziemlich schrecklich angefühlt, als hätte ich was falsch gemacht oder mein Kind im Stich gelassen. Letztendlich war es aber vielleicht gerade richtig so, weil es sonst vielleicht noch länger gedauert hätte, bis mein Körper sich regeneriert hätte. Oder - Worst Case Szenario - ich wäre irgendwann mal mit Kind auf dem Arm hingeflogen, weil ich nach dem drölfzigsten "Schwester, ich brauche mal bitte Hilfe beim Heben/Wickeln/Anlegen/Whatever" einen Alleinversuch gestartet hätte, um niemandem zur Last zu fallen.


Also elsi ich kann dich komplett verstehen und es ist manchmal doch auch einfach vernünftiger Hilfe anzunehmen als sich und das Kind zu gefährden in deiner Situation.ich kann absolut nicht verstehen wie man dich dafür ankreiden kann....
Und ganz ehrlich ,ich hab auch so ein zwei Tage gebraucht um zu realisieren das dies mein Baby ist und für immer da sein wird.
Diese absolute Liebe kam erst Stück für Stück....

Aber so ergeht es ja auch einem wenn man sagt man möchte nicht stillen.....bin jetzt schon gespannt wie die Hebammen im KH reagieren.


In „meinem“ KH zum Glück total locker hatte ja gestern schon geschrieben das wir sogar unsere eigenen „Utensilien“ mitbringen dürfen.
Habe jetzt noch einen Vaporisator und Flaschenwärmer bei ek erstanden fürs KH.
25.03.2021 15:17
Zitat von Curly2007:

Zitat von Elsilein:

Zitat von JuWu:

Zitat von Elsilein:

...
das sind ja natürlich auch ganz andere Bedingungen. Ich sag ja, wenn es nicht anders geht, dass ist es so. Aber wenn alles glatt läuft, dann würde ich das nicht wollen

Ich würde nun auch keine Veranlassung sehen, ein ganz frisch geborenes Kindlein abzugeben, wenn alles glatt läuft und man gut zurecht kommt. Ich kam auch trotz meiner Probleme gar nicht selbst auf die Idee um Hilfe zu bitten, ehrlich gesagt. Zumindest nicht in Form von "Nehmen Sie ihn doch bitte mal für zwei Stunden mit".

Allerdings - ich breche jetzt mal mit einem Tabu, aber auch das ist vielleicht wichtig - habe ich die Entlastung, die mir angeboten wurde, auch nicht verweigert, sondern im Gegenteil sogar ziemlich locker hingenommen. Ich brauchte die Ruhe auch nach der anstrengenden Geburt. Und zugegebenerweise hatte ich dieses Unzertrennlich-Gefühl, das viele beschreiben, so früh nach der Geburt noch nicht. Natürlich ist die Geburt an sich ziemlich überwältigend gewesen und auch die viel beschriebene Liebe war gleich in mir entflammt. Aber eben nicht ganz so heiß und innig, wie viele es beschreiben. Ich hätte mein Baby gerne die ganze Zeit um mich gehabt, aber - was soll ich sagen - mein Mutterherz ist nicht gebrochen, als sie ihn für einige Stunden mitgenommen haben. Vielleicht ist das ungewöhnlich, vielleicht wird darüber aber auch einfach viel seltener oder weniger gerne gesprochen als vom kompletten Gegenteil.

Eine Woche später schon hab ich das ganz anders gesehen und mit mir geschimpft, wie ich Rabenmutter dieses wundervolle Geschöpf nur in fremde Hände geben konnte und so. Aber wie gesagt, die Erschöpfung hing mir noch tief in den Gliedern und irgendwie hatten die Schwestern recht - ich brauchte die Ruhe.

Meine Zimmernachbarin hatte kurz nach mir entbunden und kam aber viel besser klar. Ihr Baby wurde nur zu medizinischen Behandlungen (Wärmebett, Blaulicht, Hörtest) mitgenommen und ihr hat man es auch nicht nahe gelegt, das Kind zur eigenen Erholung abzugeben. Also irgendwie hat man es mir wohl wirklich angesehen.

Bloß an einem Morgen war es wirklich etwas unglücklich gelaufen. Ich wurde gegen 6.00 wach und vermisste mein Kind, also habe ich nach der Schwester geklingelt. Diese sagte via Sprechanlage, es sei gerade Dienstübergabe und man bringe ihn mir im Anschluss. Es dauerte noch gut zwei Stunden, bis sie ihn mir brachten. Er war schon gewaschen, gewickelt und frisch angezogen. Irgendwie gut gemeint, aber ich wäre zumindest gern dabei gewesen. Wie auch immer ich das hätte machen wollen, denn eine halbe Stunde vorher bin ich noch vor dem Klo in Ohnmacht gefallen. Trotzdem hat sich das irgendwie fremdbestimmt/bevormundend angefühlt. Wenn ich nach meinem Kind verlange, dann bitte sofort!!
Aber das sind vielleicht auch so Sachen, die man beim Zweiten dann besser weiß oder auf die man dann eher vorbereitet ist.

Übrigens haben mir im Nachhinein sehr viele Mütter gesagt, dass sie ihr Kind niiieee hätten abgeben können und haben beinahe aggressiv erklärt "Denen hätte ich was erzählt" oder "Die hätte ich sofort wieder raus geschmissen".
Das hat sich ziemlich schrecklich angefühlt, als hätte ich was falsch gemacht oder mein Kind im Stich gelassen. Letztendlich war es aber vielleicht gerade richtig so, weil es sonst vielleicht noch länger gedauert hätte, bis mein Körper sich regeneriert hätte. Oder - Worst Case Szenario - ich wäre irgendwann mal mit Kind auf dem Arm hingeflogen, weil ich nach dem drölfzigsten "Schwester, ich brauche mal bitte Hilfe beim Heben/Wickeln/Anlegen/Whatever" einen Alleinversuch gestartet hätte, um niemandem zur Last zu fallen.


Also elsi ich kann dich komplett verstehen und es ist manchmal doch auch einfach vernünftiger Hilfe anzunehmen als sich und das Kind zu gefährden in deiner Situation.ich kann absolut nicht verstehen wie man dich dafür ankreiden kann....
Und ganz ehrlich ,ich hab auch so ein zwei Tage gebraucht um zu realisieren das dies mein Baby ist und für immer da sein wird.
Diese absolute Liebe kam erst Stück für Stück....

Aber so ergeht es ja auch einem wenn man sagt man möchte nicht stillen.....bin jetzt schon gespannt wie die Hebammen im KH reagieren.

Naja, "ankreiden" ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Mir hat ja keiner direkt Vorwürfe gemacht, aber es hat auch niemand an anschaulichen Beispielen gespart, was sie alles mit Pflegepersonal hätten machen wollen, welches das Kind hätten mitnehmen wollen. Das war sicher auch nicht böse gemeint, aber es saß trotzdem ziemlich tief. Und ich konnte mich "damals" auch nicht wie jetzt plausibel erklären oder meine Situation reflektieren. Was hängen geblieben ist, war nur dieses "O Gott, das macht man so offenbar nicht, das war falsch von mir, ich habe versagt".
Mimolino
2329 Beiträge
25.03.2021 15:25
Zitat von Elsilein:

Zitat von Curly2007:

Zitat von Elsilein:

Zitat von JuWu:

...

Ich würde nun auch keine Veranlassung sehen, ein ganz frisch geborenes Kindlein abzugeben, wenn alles glatt läuft und man gut zurecht kommt. Ich kam auch trotz meiner Probleme gar nicht selbst auf die Idee um Hilfe zu bitten, ehrlich gesagt. Zumindest nicht in Form von "Nehmen Sie ihn doch bitte mal für zwei Stunden mit".

Allerdings - ich breche jetzt mal mit einem Tabu, aber auch das ist vielleicht wichtig - habe ich die Entlastung, die mir angeboten wurde, auch nicht verweigert, sondern im Gegenteil sogar ziemlich locker hingenommen. Ich brauchte die Ruhe auch nach der anstrengenden Geburt. Und zugegebenerweise hatte ich dieses Unzertrennlich-Gefühl, das viele beschreiben, so früh nach der Geburt noch nicht. Natürlich ist die Geburt an sich ziemlich überwältigend gewesen und auch die viel beschriebene Liebe war gleich in mir entflammt. Aber eben nicht ganz so heiß und innig, wie viele es beschreiben. Ich hätte mein Baby gerne die ganze Zeit um mich gehabt, aber - was soll ich sagen - mein Mutterherz ist nicht gebrochen, als sie ihn für einige Stunden mitgenommen haben. Vielleicht ist das ungewöhnlich, vielleicht wird darüber aber auch einfach viel seltener oder weniger gerne gesprochen als vom kompletten Gegenteil.

Eine Woche später schon hab ich das ganz anders gesehen und mit mir geschimpft, wie ich Rabenmutter dieses wundervolle Geschöpf nur in fremde Hände geben konnte und so. Aber wie gesagt, die Erschöpfung hing mir noch tief in den Gliedern und irgendwie hatten die Schwestern recht - ich brauchte die Ruhe.

Meine Zimmernachbarin hatte kurz nach mir entbunden und kam aber viel besser klar. Ihr Baby wurde nur zu medizinischen Behandlungen (Wärmebett, Blaulicht, Hörtest) mitgenommen und ihr hat man es auch nicht nahe gelegt, das Kind zur eigenen Erholung abzugeben. Also irgendwie hat man es mir wohl wirklich angesehen.

Bloß an einem Morgen war es wirklich etwas unglücklich gelaufen. Ich wurde gegen 6.00 wach und vermisste mein Kind, also habe ich nach der Schwester geklingelt. Diese sagte via Sprechanlage, es sei gerade Dienstübergabe und man bringe ihn mir im Anschluss. Es dauerte noch gut zwei Stunden, bis sie ihn mir brachten. Er war schon gewaschen, gewickelt und frisch angezogen. Irgendwie gut gemeint, aber ich wäre zumindest gern dabei gewesen. Wie auch immer ich das hätte machen wollen, denn eine halbe Stunde vorher bin ich noch vor dem Klo in Ohnmacht gefallen. Trotzdem hat sich das irgendwie fremdbestimmt/bevormundend angefühlt. Wenn ich nach meinem Kind verlange, dann bitte sofort!!
Aber das sind vielleicht auch so Sachen, die man beim Zweiten dann besser weiß oder auf die man dann eher vorbereitet ist.

Übrigens haben mir im Nachhinein sehr viele Mütter gesagt, dass sie ihr Kind niiieee hätten abgeben können und haben beinahe aggressiv erklärt "Denen hätte ich was erzählt" oder "Die hätte ich sofort wieder raus geschmissen".
Das hat sich ziemlich schrecklich angefühlt, als hätte ich was falsch gemacht oder mein Kind im Stich gelassen. Letztendlich war es aber vielleicht gerade richtig so, weil es sonst vielleicht noch länger gedauert hätte, bis mein Körper sich regeneriert hätte. Oder - Worst Case Szenario - ich wäre irgendwann mal mit Kind auf dem Arm hingeflogen, weil ich nach dem drölfzigsten "Schwester, ich brauche mal bitte Hilfe beim Heben/Wickeln/Anlegen/Whatever" einen Alleinversuch gestartet hätte, um niemandem zur Last zu fallen.


Also elsi ich kann dich komplett verstehen und es ist manchmal doch auch einfach vernünftiger Hilfe anzunehmen als sich und das Kind zu gefährden in deiner Situation.ich kann absolut nicht verstehen wie man dich dafür ankreiden kann....
Und ganz ehrlich ,ich hab auch so ein zwei Tage gebraucht um zu realisieren das dies mein Baby ist und für immer da sein wird.
Diese absolute Liebe kam erst Stück für Stück....

Aber so ergeht es ja auch einem wenn man sagt man möchte nicht stillen.....bin jetzt schon gespannt wie die Hebammen im KH reagieren.

Naja, "ankreiden" ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Mir hat ja keiner direkt Vorwürfe gemacht, aber es hat auch niemand an anschaulichen Beispielen gespart, was sie alles mit Pflegepersonal hätten machen wollen, welches das Kind hätten mitnehmen wollen. Das war sicher auch nicht böse gemeint, aber es saß trotzdem ziemlich tief. Und ich konnte mich "damals" auch nicht wie jetzt plausibel erklären oder meine Situation reflektieren. Was hängen geblieben ist, war nur dieses "O Gott, das macht man so offenbar nicht, das war falsch von mir, ich habe versagt".


Davon solltest du dich frei machen denn diese Selbstvorwürfe bringen dich und deinen Sohn ja nicht weiter.Und wenn es dir nach dieser Entbindung wieder so geht das du dir zu Anfang nicht zutraust allein für die Maus zu sorgen dann ist das so.
Ist ja dann auch eine Entscheidung im Sinne des Kindes irgendwie.

Ich kann halt nur für mich sagen das es mir jedesmal so ging das ich meine Babys nicht weggegeben habe und es auch keine Option war.Ich war aber auch nicht in deiner Situation.
25.03.2021 15:27
Zitat von Mimolino:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Curly2007:

Zitat von Elsilein:

...


Also elsi ich kann dich komplett verstehen und es ist manchmal doch auch einfach vernünftiger Hilfe anzunehmen als sich und das Kind zu gefährden in deiner Situation.ich kann absolut nicht verstehen wie man dich dafür ankreiden kann....
Und ganz ehrlich ,ich hab auch so ein zwei Tage gebraucht um zu realisieren das dies mein Baby ist und für immer da sein wird.
Diese absolute Liebe kam erst Stück für Stück....

Aber so ergeht es ja auch einem wenn man sagt man möchte nicht stillen.....bin jetzt schon gespannt wie die Hebammen im KH reagieren.

Naja, "ankreiden" ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Mir hat ja keiner direkt Vorwürfe gemacht, aber es hat auch niemand an anschaulichen Beispielen gespart, was sie alles mit Pflegepersonal hätten machen wollen, welches das Kind hätten mitnehmen wollen. Das war sicher auch nicht böse gemeint, aber es saß trotzdem ziemlich tief. Und ich konnte mich "damals" auch nicht wie jetzt plausibel erklären oder meine Situation reflektieren. Was hängen geblieben ist, war nur dieses "O Gott, das macht man so offenbar nicht, das war falsch von mir, ich habe versagt".


Davon solltest du dich frei machen denn diese Selbstvorwürfe bringen dich und deinen Sohn ja nicht weiter.Und wenn es dir nach dieser Entbindung wieder so geht das du dir zu Anfang nicht zutraust allein für die Maus zu sorgen dann ist das so.
Ist ja dann auch eine Entscheidung im Sinne des Kindes irgendwie.

Ich kann halt nur für mich sagen das es mir jedesmal so ging das ich meine Babys nicht weggegeben habe und es auch keine Option war.Ich war aber auch nicht in deiner Situation.

Ich habe mich schon lange davon frei gemacht.
Bloß am Anfang, so als ganz frische Neumama, war es mir nicht möglich, die Situation mit dem heutigen Abstand zu reflektieren.
Mimolino
2329 Beiträge
25.03.2021 15:50
Zitat von Elsilein:

Zitat von Mimolino:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Curly2007:

...

Naja, "ankreiden" ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Mir hat ja keiner direkt Vorwürfe gemacht, aber es hat auch niemand an anschaulichen Beispielen gespart, was sie alles mit Pflegepersonal hätten machen wollen, welches das Kind hätten mitnehmen wollen. Das war sicher auch nicht böse gemeint, aber es saß trotzdem ziemlich tief. Und ich konnte mich "damals" auch nicht wie jetzt plausibel erklären oder meine Situation reflektieren. Was hängen geblieben ist, war nur dieses "O Gott, das macht man so offenbar nicht, das war falsch von mir, ich habe versagt".


Davon solltest du dich frei machen denn diese Selbstvorwürfe bringen dich und deinen Sohn ja nicht weiter.Und wenn es dir nach dieser Entbindung wieder so geht das du dir zu Anfang nicht zutraust allein für die Maus zu sorgen dann ist das so.
Ist ja dann auch eine Entscheidung im Sinne des Kindes irgendwie.

Ich kann halt nur für mich sagen das es mir jedesmal so ging das ich meine Babys nicht weggegeben habe und es auch keine Option war.Ich war aber auch nicht in deiner Situation.

Ich habe mich schon lange davon frei gemacht.
Bloß am Anfang, so als ganz frische Neumama, war es mir nicht möglich, die Situation mit dem heutigen Abstand zu reflektieren.


Dann habe ich das falsch verstanden.
Curly2007
6342 Beiträge
25.03.2021 17:11
Zitat von Mimolino:

Zitat von Curly2007:

Zitat von Elsilein:

Zitat von JuWu:

...

Ich würde nun auch keine Veranlassung sehen, ein ganz frisch geborenes Kindlein abzugeben, wenn alles glatt läuft und man gut zurecht kommt. Ich kam auch trotz meiner Probleme gar nicht selbst auf die Idee um Hilfe zu bitten, ehrlich gesagt. Zumindest nicht in Form von "Nehmen Sie ihn doch bitte mal für zwei Stunden mit".

Allerdings - ich breche jetzt mal mit einem Tabu, aber auch das ist vielleicht wichtig - habe ich die Entlastung, die mir angeboten wurde, auch nicht verweigert, sondern im Gegenteil sogar ziemlich locker hingenommen. Ich brauchte die Ruhe auch nach der anstrengenden Geburt. Und zugegebenerweise hatte ich dieses Unzertrennlich-Gefühl, das viele beschreiben, so früh nach der Geburt noch nicht. Natürlich ist die Geburt an sich ziemlich überwältigend gewesen und auch die viel beschriebene Liebe war gleich in mir entflammt. Aber eben nicht ganz so heiß und innig, wie viele es beschreiben. Ich hätte mein Baby gerne die ganze Zeit um mich gehabt, aber - was soll ich sagen - mein Mutterherz ist nicht gebrochen, als sie ihn für einige Stunden mitgenommen haben. Vielleicht ist das ungewöhnlich, vielleicht wird darüber aber auch einfach viel seltener oder weniger gerne gesprochen als vom kompletten Gegenteil.

Eine Woche später schon hab ich das ganz anders gesehen und mit mir geschimpft, wie ich Rabenmutter dieses wundervolle Geschöpf nur in fremde Hände geben konnte und so. Aber wie gesagt, die Erschöpfung hing mir noch tief in den Gliedern und irgendwie hatten die Schwestern recht - ich brauchte die Ruhe.

Meine Zimmernachbarin hatte kurz nach mir entbunden und kam aber viel besser klar. Ihr Baby wurde nur zu medizinischen Behandlungen (Wärmebett, Blaulicht, Hörtest) mitgenommen und ihr hat man es auch nicht nahe gelegt, das Kind zur eigenen Erholung abzugeben. Also irgendwie hat man es mir wohl wirklich angesehen.

Bloß an einem Morgen war es wirklich etwas unglücklich gelaufen. Ich wurde gegen 6.00 wach und vermisste mein Kind, also habe ich nach der Schwester geklingelt. Diese sagte via Sprechanlage, es sei gerade Dienstübergabe und man bringe ihn mir im Anschluss. Es dauerte noch gut zwei Stunden, bis sie ihn mir brachten. Er war schon gewaschen, gewickelt und frisch angezogen. Irgendwie gut gemeint, aber ich wäre zumindest gern dabei gewesen. Wie auch immer ich das hätte machen wollen, denn eine halbe Stunde vorher bin ich noch vor dem Klo in Ohnmacht gefallen. Trotzdem hat sich das irgendwie fremdbestimmt/bevormundend angefühlt. Wenn ich nach meinem Kind verlange, dann bitte sofort!!
Aber das sind vielleicht auch so Sachen, die man beim Zweiten dann besser weiß oder auf die man dann eher vorbereitet ist.

Übrigens haben mir im Nachhinein sehr viele Mütter gesagt, dass sie ihr Kind niiieee hätten abgeben können und haben beinahe aggressiv erklärt "Denen hätte ich was erzählt" oder "Die hätte ich sofort wieder raus geschmissen".
Das hat sich ziemlich schrecklich angefühlt, als hätte ich was falsch gemacht oder mein Kind im Stich gelassen. Letztendlich war es aber vielleicht gerade richtig so, weil es sonst vielleicht noch länger gedauert hätte, bis mein Körper sich regeneriert hätte. Oder - Worst Case Szenario - ich wäre irgendwann mal mit Kind auf dem Arm hingeflogen, weil ich nach dem drölfzigsten "Schwester, ich brauche mal bitte Hilfe beim Heben/Wickeln/Anlegen/Whatever" einen Alleinversuch gestartet hätte, um niemandem zur Last zu fallen.


Also elsi ich kann dich komplett verstehen und es ist manchmal doch auch einfach vernünftiger Hilfe anzunehmen als sich und das Kind zu gefährden in deiner Situation.ich kann absolut nicht verstehen wie man dich dafür ankreiden kann....
Und ganz ehrlich ,ich hab auch so ein zwei Tage gebraucht um zu realisieren das dies mein Baby ist und für immer da sein wird.
Diese absolute Liebe kam erst Stück für Stück....

Aber so ergeht es ja auch einem wenn man sagt man möchte nicht stillen.....bin jetzt schon gespannt wie die Hebammen im KH reagieren.


In „meinem“ KH zum Glück total locker hatte ja gestern schon geschrieben das wir sogar unsere eigenen „Utensilien“ mitbringen dürfen.
Habe jetzt noch einen Vaporisator und Flaschenwärmer bei ek erstanden fürs KH.

Ja das hab ich gelesen und hoffe echt dass wir mittlerweile im 21jahrhundert angekommen sind und dies einfach jeder selbst entscheiden darf und sie es mir nicht allzu schwer machen.
Toll das du das Glück hast.... drück mir die Daumen!
Mimolino
2329 Beiträge
25.03.2021 17:23
Zitat von Curly2007:

Zitat von Mimolino:

Zitat von Curly2007:

Zitat von Elsilein:

...


Also elsi ich kann dich komplett verstehen und es ist manchmal doch auch einfach vernünftiger Hilfe anzunehmen als sich und das Kind zu gefährden in deiner Situation.ich kann absolut nicht verstehen wie man dich dafür ankreiden kann....
Und ganz ehrlich ,ich hab auch so ein zwei Tage gebraucht um zu realisieren das dies mein Baby ist und für immer da sein wird.
Diese absolute Liebe kam erst Stück für Stück....

Aber so ergeht es ja auch einem wenn man sagt man möchte nicht stillen.....bin jetzt schon gespannt wie die Hebammen im KH reagieren.


In „meinem“ KH zum Glück total locker hatte ja gestern schon geschrieben das wir sogar unsere eigenen „Utensilien“ mitbringen dürfen.
Habe jetzt noch einen Vaporisator und Flaschenwärmer bei ek erstanden fürs KH.

Ja das hab ich gelesen und hoffe echt dass wir mittlerweile im 21jahrhundert angekommen sind und dies einfach jeder selbst entscheiden darf und sie es mir nicht allzu schwer machen.
Toll das du das Glück hast.... drück mir die Daumen!


Mach ich.
Zitat der Hebamme „es ist doch ihr Kind und nicht unseres“ (aber gar nicht böse gemeint).
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 61 mal gemerkt