Mütter- und Schwangerenforum

Nun ein Fall in Deutschland - Coronavirus

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cooky
12576 Beiträge
21.03.2020 21:31
Zitat von Alaska:

Zitat von cooky:

Zitat von MuffisMum:

Bin ich eigentlich die einzige die langsam ne scheiss Angst bekommt? Ich finde das alles so gruselig. Wenn ich von den Zahlen in Italien höre, dann wird mir ganz schlecht.
Ich war heute bei uns im DM um Windeln für mein Baby zu holen.
Es dürfen nur noch 15 Personen gleichzeitig rein, das wird an der Türe durch Security geregelt. Die Leute vor der Türe müssen natürlich auch im 2 Meter Abstand zueinander stehen und drinnen sieht es nicht anders aus. Daher ist auch nur eine Kasse geöffnet. Und trotz Bodenmarkierung, raffen es die Leute noch immer nicht.. Rücken einem auf die Pelle und husten durch die Gegend. Unser Rossmann hat seit gestern komplett geschlossen, weiß der Geier warum.
Ich komme mir langsam vor wie auf einem anderen Stern..


Angst ist ein ganz schlechter Berater. Realismus ist sicher gut und angebracht Aber Angst lähmt, so menschlich sie auch ist. Vlt hilft es dir herauszufinden, vor was genau du Angst hast.

Ich denke an den Leitspruch, dass ein Mensch in Zeiten der Krise am besten lernt. Es hilft im Moment einfach abwarten und so handeln, wie man seinem Umfeld und auch sich am wenigsten Schaden zufügt.
Vorhin sagte ich noch zu meinem Mann, nun ist schon die erste Woche ohne Schule rum. Irgendwie flog die Zeit. Und genau das wünsche ich mir auch, dass die Zeit mit greifenden und erfolgreichen Maßnahmen nun nach und nach vorranschreitet.


Das dafür ist ein wunderschöner Text. Danke cooky.


Oh dankeschön!

Ich finde es einfach so erstaunlich, wie anpassungsfähig gerade so viele Menschen in so kurzer Zeit sind. Und das macht mir wircklich Mut. Denn wenn am Ende des Tunnels wirklich das große "jetzt ist alles anders" drohend wartet, dann passen wir uns auch da an. Die Menschheit war immer im Fluss. Das muss man sich einfach vor Augen führen. Nur diesmal bekommt unsere Generation das eben so geballt und in so kurzer Zeit mit wie noch nie. Natürlich kann das Angst machen. Gerade wenn über allem der Tod schwebt. Aber in Bezug auf den Tod weiß ich, dass sich meine engsten Lieben wirklich an alles halten. Das gibt einem irgendwie die erste Erleichterung. Natürlich ist jeder tote Patient schrecklich. Und gerade die Zahlen aus Italien sind so schlimm, dass einem der Atem stockt. Aber so gemein es klingen mag, ich filter das. Ich kann nicht das Leid einer jeden Familie auf mich nehmen. Denkt man an Kriege weit weit weg, sind die Zahlen manchmal nicht anders. Da haben viel mehr Leute diesen Filter (und ich meine explizit einen gesunden Filter zum Selbstschutz und keinen Ist-mir-doch-alles-scheiß-egal Filter), weil es vlt nicht so neu und unbekannt und dadurch angsteinflößend ist.
Was ich komplett verstehen kann sind Existenzängste bezüglich beruflicher Zukunft. Aber das ist die Zukunft, das wird sich (leider) dann zeigen. Aber vor dem "Was ist im August" richtige Ängste zu entwickeln ist einfach nicht gesund. Sich Gedanken machen ist wichtig. Aber es dürfen keine Ängste werden, die einen beslaten und einschränken.
Wahrscheinlich fehlt vielen aktuell eben dieser "Es wird alles gut" Gedanke. Outbreak ist vorbei, wenn man den Fernseher ausmacht. Corona eben nicht. Das ist neu für uns. Und Neues macht natürlich Angst.
Ich hatte das ganz schlimm bei dem Pariser Terror 2015. Das hat mich so erschüttert. Ich wusste es gibt Terror auf der Welt. Man hat 9/11 miterlebt, Madrid, London. Aber Paris, das hat mich so mitgenommen psychisch (die sozialen Netzwerke taten ihr übrigs). Diese Angst musste ich wirklich bewusst abbauen und einfach wieder rational einordnen.
Und ich glaube wirklich an ein "Es wird alles gut". Dauert halt nur diesmal leider länger als 90 Minuten...
cooky
12576 Beiträge
21.03.2020 21:33
Zitat von Schnecki33:

Ich frage mich tatsächlich wieso die ganzen Politiker davon reden dass die Maßnahmen wohl greifen würden und heute spürbar weniger Menschen unterwegs waren....

Beachten die das aktuelle Mist-Wetter nicht? Das kann man doch nicht mit dem wetter der letzten Tage vergleichen...

Da wollte heute nicht mal unsere Katze aus dem Haus.


Hier war heute wirklich Sonnenschein. Und außer ein paar Joggern und Hundebesitzern war ganz wenig los.
___

So, jetzt schwafel ich nicht weiter voll und spiele gegen mein Mann ein Brettspiel
Frau_Ella
1456 Beiträge
21.03.2020 21:42
Zitat von Alaska:

Zitat von Schnecki33:

Ich frage mich tatsächlich wieso die ganzen Politiker davon reden dass die Maßnahmen wohl greifen würden und heute spürbar weniger Menschen unterwegs waren....

Beachten die das aktuelle Mist-Wetter nicht? Das kann man doch nicht mit dem wetter der letzten Tage vergleichen...

Da wollte heute nicht mal unsere Katze aus dem Haus.


Also bei uns patroulliert die Polizei intensiver. Ich bekomms bei meinem Schwager mit. Ich glaub nicht, dass das allein am Wetter liegt. Ich würd mich schon beobachtet fühlen, wenn ich nur zum einkaufen gehen möchte.

Zugegeben hab ich heute Abend das erste Mal auch Angst. Aber nicht, weil mich die Zahlen schocken, sondern weil ich ausschließlich von der MC derartige Horrorszenarien mitbekomme. Das Leben soll nie mehr sein, wie davor..
Dazu ein Alptraum von heute Nacht, in dem mein Kleiner das Covid-19 nicht überlebt hat. Ich war durch. Und irgendwie hallt das noch nach.
Von demher versteh ich die Zahlenbalanciererei gerade überhaupt nicht. Wem bringt das denn was?

Ich glaub, ich sollte Mc-Ferien machen. Hysterie ist doch ansteckend.


Mir geht es genauso. Ich lese u höre wirklich viel zu dem Thema u bin denke ich gut im bilde aber irgendwie hat Marfs Post bei mir auch was ausgelöst. (Bitte keinen Vorwurf rein interpretieren! ) ich muss das noch zu Ende denken wie ich dazu jetzt stehe oder wie ich darüber denke oder in Zukunft handeln werde.

Bei uns stehen jetzt viele schwibbögen in den Fenstern. Als Zeichen für die Hoffnung. Kam heute über WhatsApp. Die Italiener singen, wir haben die schwibbbögen.
Christen
25087 Beiträge
21.03.2020 21:49
Zitat von Schnatterienchen:

Zitat von Schnecki33:

Ich frage mich tatsächlich wieso die ganzen Politiker davon reden dass die Maßnahmen wohl greifen würden und heute spürbar weniger Menschen unterwegs waren....

Beachten die das aktuelle Mist-Wetter nicht? Das kann man doch nicht mit dem wetter der letzten Tage vergleichen...

Da wollte heute nicht mal unsere Katze aus dem Haus.


Besonders weil es angekündigt wurde, dass die Ausgangssperre davon abhängt wie sich die Leute heute verhalten. Am Montag sieht das wieder anders aus
unsere Große fragte eben wirklich an, ob sie nicht lieber morgen nochmal vorbei kommen sollte, bevor es Ausgangssperre gibt!
Äh nein, du arbeitest, hast Kontakt zu deinen Kollegen und Freunden...sicher nicht
Wir schotten uns hier ab und dann lassen wir das auch so. Selbstverständlich hat mein Mamaherz geblutet dabei, aber sie war zum Glück einsichtig..
YellowBird
3944 Beiträge
21.03.2020 21:55
Ich habe das jetzt leider per Hand berechnen müssen. Die graue Kurve zeigt die Anzahl der Neuinfektionen. Die hätte so grob am 30.03. ihren Höhepunkt, wenn die Kurve grob stimmen sollte.

In einem 10-Tage Fenster laufen also die meisten gleichzeitigen Infektionen vom Tag Höhepunkt-5 bis Tag Höhepunkt+5 auf, also am 4.04., der alle Neuinfektionen beginnend vom 25.03. bis dahin enthält. Berechnet habe ich hierfür ca. 7500 Fälle. Das wäre eine wirklich gute Nachricht. Wenn die Kurve halbwegs passt und ich nicht gravierende Denkfehler habe, dann müssten wir in der schwierigsten Zeit ca. 7500 Intensivfälle gleichzeitig versorgen. Das ist etwas mehr als die 5600 Betten, die schon von Anfang an als verfügbar benannt wurden. Aber es wird ja am allen Ecken und Enden versucht, hier noch weitere Ressourcen aufzutun. Natürlich könnte es regional trotzdem zu heftigen Überbelegungen kommen.

N1N4
677 Beiträge
21.03.2020 22:11
Zitat von YellowBird:

Ich habe das jetzt leider per Hand berechnen müssen. Die graue Kurve zeigt die Anzahl der Neuinfektionen. Die hätte so grob am 30.03. ihren Höhepunkt, wenn die Kurve grob stimmen sollte.

In einem 10-Tage Fenster laufen also die meisten gleichzeitigen Infektionen vom Tag Höhepunkt-5 bis Tag Höhepunkt+5 auf, also am 4.04., der alle Neuinfektionen beginnend vom 25.03. bis dahin enthält. Berechnet habe ich hierfür ca. 7500 Fälle. Das wäre eine wirklich gute Nachricht. Wenn die Kurve halbwegs passt und ich nicht gravierende Denkfehler habe, dann müssten wir in der schwierigsten Zeit ca. 7500 Intensivfälle gleichzeitig versorgen. Das ist etwas mehr als die 5600 Betten, die schon von Anfang an als verfügbar benannt wurden. Aber es wird ja am allen Ecken und Enden versucht, hier noch weitere Ressourcen aufzutun. Natürlich könnte es regional trotzdem zu heftigen Überbelegungen kommen.



Ich weiß nicht warum, aber dich lese ich zurzeit sehr gerne. Bei dir habe ich das Gefühl, dass endlich alles realistisch eingeschätzt ist (vllt weil man Mathematik nicht betrügen kann?). Natürlich traue ich unserer Regierung, aber ich denke, wenn sie wollte, könnte sie uns falsche Zahlen liefern.

Deine Zahlen machen mir einerseits Angst, aber anderseits ist es beruhigend. Ich kann dadurch in gewisser Weise abschätzen wie der Verlauf ist. Und für mich ist dass sehr wichtig, da ich ein Mensch bin der Spontanität und Unvorhersehbares nicht verträgt. Ich brauche feste Pläne und kann mit Veränderungen nur sehr schwer umgehen, weshalb ich aktuell täglich mehrere Angstanfälle bekomme Ich habe echt eine scheiß Angst vor diesen Veränderungen die gerade passieren. Vor der Zukunft. Um meine Kinder.
Zirkonia85
2102 Beiträge
21.03.2020 22:13
Leute, ich brauch Mal schnell Rat...

Wurde eben von meinem Kollegen angerufen, wir haben 2 Fälle im büro !!!!

Ein Kollege der war zuletzt am 10. da (kam aus ischgl), habe ihn kurz auf dem Flur gesehen. nicht Berührung, bin ja immer nur 4 Stunden da...andere andere hatten engeren Kontakt...

Gestern war ich das erst mal seit anderthalb Wochen da, also nur gestern. Habe Handschuhe getragen und ständig desinfiziert. Hatten aber eine Besprechung 10-15 Minuten und mussten uns vorne versammeln wegen Infos wie es weitergeht, alle so einen 1 m auseinander. Eine Kollegin kam als letzte und stellte sich neben mich. Und ich habe mit ihr gesprochen, heute kam raus ihr Schwiegersohn wurde positiv getestet mit dem sie unter einem Dach lebt... assargh. Kann da was passiert sein?
Nochmal, war in anderthalb Wochen nur gestern da und sie stand neben mir. Evtl 70 cm Abstand war kein Platz mehr. Sie wird nicht getestet, erstmal nur Quarantäne....
Muss ich was beachten nun, muss mein Mann das auch melden, bin ich Kontaktperson! Mir ist das gerade echt zu viel.
21.03.2020 22:13
Zitat von cooky:

Zitat von Alaska:

Zitat von cooky:

Zitat von MuffisMum:

Bin ich eigentlich die einzige die langsam ne scheiss Angst bekommt? Ich finde das alles so gruselig. Wenn ich von den Zahlen in Italien höre, dann wird mir ganz schlecht.
Ich war heute bei uns im DM um Windeln für mein Baby zu holen.
Es dürfen nur noch 15 Personen gleichzeitig rein, das wird an der Türe durch Security geregelt. Die Leute vor der Türe müssen natürlich auch im 2 Meter Abstand zueinander stehen und drinnen sieht es nicht anders aus. Daher ist auch nur eine Kasse geöffnet. Und trotz Bodenmarkierung, raffen es die Leute noch immer nicht.. Rücken einem auf die Pelle und husten durch die Gegend. Unser Rossmann hat seit gestern komplett geschlossen, weiß der Geier warum.
Ich komme mir langsam vor wie auf einem anderen Stern..


Angst ist ein ganz schlechter Berater. Realismus ist sicher gut und angebracht Aber Angst lähmt, so menschlich sie auch ist. Vlt hilft es dir herauszufinden, vor was genau du Angst hast.

Ich denke an den Leitspruch, dass ein Mensch in Zeiten der Krise am besten lernt. Es hilft im Moment einfach abwarten und so handeln, wie man seinem Umfeld und auch sich am wenigsten Schaden zufügt.
Vorhin sagte ich noch zu meinem Mann, nun ist schon die erste Woche ohne Schule rum. Irgendwie flog die Zeit. Und genau das wünsche ich mir auch, dass die Zeit mit greifenden und erfolgreichen Maßnahmen nun nach und nach vorranschreitet.


Das dafür ist ein wunderschöner Text. Danke cooky.


Oh dankeschön!

Ich finde es einfach so erstaunlich, wie anpassungsfähig gerade so viele Menschen in so kurzer Zeit sind. Und das macht mir wircklich Mut. Denn wenn am Ende des Tunnels wirklich das große "jetzt ist alles anders" drohend wartet, dann passen wir uns auch da an. Die Menschheit war immer im Fluss. Das muss man sich einfach vor Augen führen. Nur diesmal bekommt unsere Generation das eben so geballt und in so kurzer Zeit mit wie noch nie. Natürlich kann das Angst machen. Gerade wenn über allem der Tod schwebt. Aber in Bezug auf den Tod weiß ich, dass sich meine engsten Lieben wirklich an alles halten. Das gibt einem irgendwie die erste Erleichterung. Natürlich ist jeder tote Patient schrecklich. Und gerade die Zahlen aus Italien sind so schlimm, dass einem der Atem stockt. Aber so gemein es klingen mag, ich filter das. Ich kann nicht das Leid einer jeden Familie auf mich nehmen. Denkt man an Kriege weit weit weg, sind die Zahlen manchmal nicht anders. Da haben viel mehr Leute diesen Filter (und ich meine explizit einen gesunden Filter zum Selbstschutz und keinen Ist-mir-doch-alles-scheiß-egal Filter), weil es vlt nicht so neu und unbekannt und dadurch angsteinflößend ist.
Was ich komplett verstehen kann sind Existenzängste bezüglich beruflicher Zukunft. Aber das ist die Zukunft, das wird sich (leider) dann zeigen. Aber vor dem "Was ist im August" richtige Ängste zu entwickeln ist einfach nicht gesund. Sich Gedanken machen ist wichtig. Aber es dürfen keine Ängste werden, die einen beslaten und einschränken.
Wahrscheinlich fehlt vielen aktuell eben dieser "Es wird alles gut" Gedanke. Outbreak ist vorbei, wenn man den Fernseher ausmacht. Corona eben nicht. Das ist neu für uns. Und Neues macht natürlich Angst.
Ich hatte das ganz schlimm bei dem Pariser Terror 2015. Das hat mich so erschüttert. Ich wusste es gibt Terror auf der Welt. Man hat 9/11 miterlebt, Madrid, London. Aber Paris, das hat mich so mitgenommen psychisch (die sozialen Netzwerke taten ihr übrigs). Diese Angst musste ich wirklich bewusst abbauen und einfach wieder rational einordnen.
Und ich glaube wirklich an ein "Es wird alles gut". Dauert halt nur diesmal leider länger als 90 Minuten...

Hmm, aber was hast Du denn gedacht, was passieren wird, wenn man von heut auf morgen überall die Lichter ausknipst? Für manch einen sind die existenziellen Sorgen ganz nah und nicht irgendwo in der fernen Zukunft und sorry, eine Rezession ist kein völlig aus der Luft gegriffenes, unwahrscheinliches Horrorszenario! Ich bin eher erstaunt, wie unbedarft viele das hier noch sehen; in meinem persönlichen Umfeld ist das etwas anders.
21.03.2020 22:16
Zitat von BlödmannVomDienst:

Zitat von Mel-Ann:

Zitat von CrazyMya:

Zitat von YellowBird:

...
unter anderem. Jetzt sitzt sie davor, versteht den Philosophie Text nicht und soll für eine buchvorstellung Bastelmaterial kaufen.

Ich eskaliere gleich.


Warum eskalierst Du?
Etwas nicht verstehen und damit umgehen ist auch ein wichtiger Lernprozess. Also ganz klar der Auftrag an Deine Tochter: WAS verstehst Du nicht?
Vorgehensweise für kluges Nicht-Verstehen:
- Nimm einen Stift in die Hand und markiere die Wörter oder Sätze, die Dir besonders schwer fallen.
- Fremdwörter kann man nachschlagen.
- Wer nicht nur desinteressiert und entnervt nach dem Überfliegen aufgibt, sondern den Text wirklich 3 x sorgfältig gelesen hat, kann Fragen stellen: Was müsste ich hier wissen, um es zu verstehen?
- Man kann den Text in Absätze teilen und versuchen, das zusammenzufassen, was man schon verstanden hat, etc. pp.

Kein Lehrer dieser Welt wird einen Schüler ausschimpfen, der auf solche Art einen Text bearbeitet hat und danach noch nicht alle Aufgaben machen konnte. Im Gegenteil.

Und das Bastelmaterial? Naja - dann muss sie eben improvisieren. Dann nennt ihr das ganze halt "Basteln in der Ausnahmesituation Ausgangssperre - Eine Buchvorstellung mit dem Nötigsten." Vielleicht hat der Kollege einfach nicht genau nachgedacht oder die Aufgabe gestellt vor einer Woche, als nun echt noch keiner das Ausmaß der Krise sicher vorhersehen konnte.

Sieh das doch einfach entspannt, vermittel Deiner Tochter, wenn sie ihr bestes tut, dann ist das genug, und gut ist.

Gibt doch jetzt wirklich andere Probleme. Und wir Lehrer sitzen ja auch daheim, versuchen Home-Office und Kinder unter einen Hut zu kriegen und hatten im Referendariat auch nicht gerade das Modul "Lehren in der Corona-Krise"...


Also die Lehrer, die ich kenne, sitzen daheim und haben frei! Mag sein, dass es bei manchen Lehrern anders ist, aber meine BFF bspw. hat jetzt sozusagen Urlaub. Sie hat am Anfang ihre Aufgaben für ihre Fächer gestellt und seitdem "frei". Entsprechend verstehe ich, dass manche Eltern dann "eskalieren". Erst Recht, wenn die Lehrer unverhältnismäßig viele Aufgaben stellen, die sie so im Unterricht mit 25 oder 30 Schülern NIEMALS in dieser Zeit abgearbeitet hätten. Das ist dreist und ignorant den Eltern (die nebenbei arbeiten müssen oder mehr als 1 Schulkind haben (was ja nun keine Ausnahme ist)) und auch den Kindern gegenüber. Sry aber das musste jetzt einfach raus. Damit meine ich nicht dich persönlich.

Und zum Thema, kein Lehrer wird schimpfen, wenn man es nicht alles gemacht hat. Bei uns muss abgegeben werden und Mathe wird bspw. benotet.


Hör mal , keiner macht das hier freiwillig. Wie kannst du mit dem Finger auf andere zeigen ? Hast du den Ernst der Lage nicht verstanden? Die bösen bösen Lehrer oder andere die nicht arbeiten müssen ... unglaublich
cooky
12576 Beiträge
21.03.2020 22:36
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von cooky:

Zitat von Alaska:

Zitat von cooky:

...


Das dafür ist ein wunderschöner Text. Danke cooky.


Oh dankeschön!

Ich finde es einfach so erstaunlich, wie anpassungsfähig gerade so viele Menschen in so kurzer Zeit sind. Und das macht mir wircklich Mut. Denn wenn am Ende des Tunnels wirklich das große "jetzt ist alles anders" drohend wartet, dann passen wir uns auch da an. Die Menschheit war immer im Fluss. Das muss man sich einfach vor Augen führen. Nur diesmal bekommt unsere Generation das eben so geballt und in so kurzer Zeit mit wie noch nie. Natürlich kann das Angst machen. Gerade wenn über allem der Tod schwebt. Aber in Bezug auf den Tod weiß ich, dass sich meine engsten Lieben wirklich an alles halten. Das gibt einem irgendwie die erste Erleichterung. Natürlich ist jeder tote Patient schrecklich. Und gerade die Zahlen aus Italien sind so schlimm, dass einem der Atem stockt. Aber so gemein es klingen mag, ich filter das. Ich kann nicht das Leid einer jeden Familie auf mich nehmen. Denkt man an Kriege weit weit weg, sind die Zahlen manchmal nicht anders. Da haben viel mehr Leute diesen Filter (und ich meine explizit einen gesunden Filter zum Selbstschutz und keinen Ist-mir-doch-alles-scheiß-egal Filter), weil es vlt nicht so neu und unbekannt und dadurch angsteinflößend ist.
Was ich komplett verstehen kann sind Existenzängste bezüglich beruflicher Zukunft. Aber das ist die Zukunft, das wird sich (leider) dann zeigen. Aber vor dem "Was ist im August" richtige Ängste zu entwickeln ist einfach nicht gesund. Sich Gedanken machen ist wichtig. Aber es dürfen keine Ängste werden, die einen beslaten und einschränken.
Wahrscheinlich fehlt vielen aktuell eben dieser "Es wird alles gut" Gedanke. Outbreak ist vorbei, wenn man den Fernseher ausmacht. Corona eben nicht. Das ist neu für uns. Und Neues macht natürlich Angst.
Ich hatte das ganz schlimm bei dem Pariser Terror 2015. Das hat mich so erschüttert. Ich wusste es gibt Terror auf der Welt. Man hat 9/11 miterlebt, Madrid, London. Aber Paris, das hat mich so mitgenommen psychisch (die sozialen Netzwerke taten ihr übrigs). Diese Angst musste ich wirklich bewusst abbauen und einfach wieder rational einordnen.
Und ich glaube wirklich an ein "Es wird alles gut". Dauert halt nur diesmal leider länger als 90 Minuten...

Hmm, aber was hast Du denn gedacht, was passieren wird, wenn man von heut auf morgen überall die Lichter ausknipst? Für manch einen sind die existenziellen Sorgen ganz nah und nicht irgendwo in der fernen Zukunft und sorry, eine Rezession ist kein völlig aus der Luft gegriffenes, unwahrscheinliches Horrorszenario! Ich bin eher erstaunt, wie unbedarft viele das hier noch sehen; in meinem persönlichen Umfeld ist das etwas anders.


Deswegen sagte ich, dass ich Existenzängste verstehen kann
Bin selbst ab nächster Woche in Kurzarbeit und keine Ahnung was dann kommt...
Aber ich rede von einer Angst die einen zerfrisst. Und gegen die muss man einfach angehen, weil das krank macht. Auch wenn die Sorgen begründet sind, ist das nicht gesund und man muss da aktiv etwas gegen tun.

Das hat defiintiv nichts damit zu tun unbedarft zu sein. Im Gegenteil, dafür lese ich mich im Moment viel zu sehr ein. Und auch nichts mit "Wir fassen uns an den Händen, singen Kumbaya und die Welt ist rosarot". Aber ich sehe einfach kein komplettes Weltuntergangsszenario, was einem besonders die Medien eine zeitlang suggeriert ahben.

Aber auch eine Rezession ist nichts, was es noch nie gab. Ich bestreite auch nicht, dass so etwas passieren wird. Natürlich wird die ganze Krise masive Folgen haben. Und natürlich wird das für viele Menschen scheiße. Daran aber jetzt psychisch zu zerbrechen ist während dieser akuten Phase aber nicht gut.
BlödmannVomDienst
25940 Beiträge
21.03.2020 22:42
Zitat von cooky:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von cooky:

Zitat von Alaska:

...


Oh dankeschön!

Ich finde es einfach so erstaunlich, wie anpassungsfähig gerade so viele Menschen in so kurzer Zeit sind. Und das macht mir wircklich Mut. Denn wenn am Ende des Tunnels wirklich das große "jetzt ist alles anders" drohend wartet, dann passen wir uns auch da an. Die Menschheit war immer im Fluss. Das muss man sich einfach vor Augen führen. Nur diesmal bekommt unsere Generation das eben so geballt und in so kurzer Zeit mit wie noch nie. Natürlich kann das Angst machen. Gerade wenn über allem der Tod schwebt. Aber in Bezug auf den Tod weiß ich, dass sich meine engsten Lieben wirklich an alles halten. Das gibt einem irgendwie die erste Erleichterung. Natürlich ist jeder tote Patient schrecklich. Und gerade die Zahlen aus Italien sind so schlimm, dass einem der Atem stockt. Aber so gemein es klingen mag, ich filter das. Ich kann nicht das Leid einer jeden Familie auf mich nehmen. Denkt man an Kriege weit weit weg, sind die Zahlen manchmal nicht anders. Da haben viel mehr Leute diesen Filter (und ich meine explizit einen gesunden Filter zum Selbstschutz und keinen Ist-mir-doch-alles-scheiß-egal Filter), weil es vlt nicht so neu und unbekannt und dadurch angsteinflößend ist.
Was ich komplett verstehen kann sind Existenzängste bezüglich beruflicher Zukunft. Aber das ist die Zukunft, das wird sich (leider) dann zeigen. Aber vor dem "Was ist im August" richtige Ängste zu entwickeln ist einfach nicht gesund. Sich Gedanken machen ist wichtig. Aber es dürfen keine Ängste werden, die einen beslaten und einschränken.
Wahrscheinlich fehlt vielen aktuell eben dieser "Es wird alles gut" Gedanke. Outbreak ist vorbei, wenn man den Fernseher ausmacht. Corona eben nicht. Das ist neu für uns. Und Neues macht natürlich Angst.
Ich hatte das ganz schlimm bei dem Pariser Terror 2015. Das hat mich so erschüttert. Ich wusste es gibt Terror auf der Welt. Man hat 9/11 miterlebt, Madrid, London. Aber Paris, das hat mich so mitgenommen psychisch (die sozialen Netzwerke taten ihr übrigs). Diese Angst musste ich wirklich bewusst abbauen und einfach wieder rational einordnen.
Und ich glaube wirklich an ein "Es wird alles gut". Dauert halt nur diesmal leider länger als 90 Minuten...

Hmm, aber was hast Du denn gedacht, was passieren wird, wenn man von heut auf morgen überall die Lichter ausknipst? Für manch einen sind die existenziellen Sorgen ganz nah und nicht irgendwo in der fernen Zukunft und sorry, eine Rezession ist kein völlig aus der Luft gegriffenes, unwahrscheinliches Horrorszenario! Ich bin eher erstaunt, wie unbedarft viele das hier noch sehen; in meinem persönlichen Umfeld ist das etwas anders.


Deswegen sagte ich, dass ich Existenzängste verstehen kann
Bin selbst ab nächster Woche in Kurzarbeit und keine Ahnung was dann kommt...
Aber ich rede von einer Angst die einen zerfrisst. Und gegen die muss man einfach angehen, weil das krank macht. Auch wenn die Sorgen begründet sind, ist das nicht gesund und man muss da aktiv etwas gegen tun.

Das hat defiintiv nichts damit zu tun unbedarft zu sein. Im Gegenteil, dafür lese ich mich im Moment viel zu sehr ein. Und auch nichts mit "Wir fassen uns an den Händen, singen Kumbaya und die Welt ist rosarot". Aber ich sehe einfach kein komplettes Weltuntergangsszenario, was einem besonders die Medien eine zeitlang suggeriert ahben.

Aber auch eine Rezession ist nichts, was es noch nie gab. Ich bestreite auch nicht, dass so etwas passieren wird. Natürlich wird die ganze Krise masive Folgen haben. Und natürlich wird das für viele Menschen scheiße. Daran aber jetzt psychisch zu zerbrechen ist während dieser akuten Phase aber nicht gut.


Das ist auch absolut richtig, aber sag das mal meiner Psyche. Oder denen der Kinder. Ich habe echt lange versucht, ruhig zu bleiben und alles ganz nüchtern zu betrachten. Aber wie das funktioniert hat, kann man ganz offensichtlich anhand einiger meiner Beiträge sehen.
Sahnequark123
623 Beiträge
21.03.2020 23:16
Vielleicht mal passend zum Thema....es ist glaube ich ganz gut, sich auch mal abzulenken.

Das hier hat heute meinen Tag erhellt:

Ich habe folgenden Text in meinen Wapp Status gestellt:

Ich möchte gerne etwas sehen, IRGENDWAS, was nichts mit Politik, leeren Regalen, Corona zu tun hat.
Erhellt meinen Tag mit dem 6. Bild von eurer Kamera. Ohne Kommentare, außer ich bitte darum. 
Ich gebe euch dann eine Zahl, mit der ihr diesen Text einstellen könnt, um auch Bilder zu bekommen.
Ab geht's!


In den Status, das hier soll kein Aufruf zum Kettenbrief sein!!!

Daraufhin muss mir also jeder meiner Kontakte das 6. Bild rückwärts gezählt aus seinen Fotos schicken. Hat er das gemacht bekommt er von mir z.B. die Zahl 5. Das heißt er oder sie stellt den selben Text in seinen Status, diesmal geht es um das 5. Bild aus der Bildergalerie.

Ich habe so viele schöne Bilder bekommen! Freunde, die mit ihren Kindern im Wohnzimmer zelten, ein Papa der mit seinen Kindern Plätzchen gebacken hat, frisch lackierte Fingernägel usw.
ein sehr schöner Zeitvertreib heute Abend der einfach mal ablenkt. Kann ich nur empfehlen.
Marf
28844 Beiträge
21.03.2020 23:20
Yellow,wie wäre eine Berechnung der Lebenden?

.
Es wird sich was ändern....und warum soll das negativ sein? Wir erleben gerade Geschichte.Und wie ich schon sagte,es liegt in jedem Einzelen was er daraus macht.Wie er das Erlebte umsetzt.
Aber für mich persönlich ist es so,ich werde nicht wie vorher weitermachen.Weils einfach falsch wäre wieder in diese Selbstverständlichkeit zu verfallen.
Alaska
18970 Beiträge
21.03.2020 23:30
Zitat von Marf:

Yellow,wie wäre eine Berechnung der Lebenden?

.
Es wird sich was ändern....und warum soll das negativ sein? Wir erleben gerade Geschichte.Und wie ich schon sagte,es liegt in jedem Einzelen was er daraus macht.Wie er das Erlebte umsetzt.
Aber für mich persönlich ist es so,ich werde nicht wie vorher weitermachen.Weils einfach falsch wäre wieder in diese Selbstverständlichkeit zu verfallen.


Was wirst du ändern?
Ich giere in meiner nachhallenden Angst gerade dazu, alles wie vorher zu machen. Hauptsache das Leben bleibt "normal".
Hoffentlich bin ich selber morgen wieder normal, sonst ertrag ich mich nicht mehr.
21.03.2020 23:31
Zitat von Marf:

Yellow,wie wäre eine Berechnung der Lebenden?

.
Es wird sich was ändern....und warum soll das negativ sein? Wir erleben gerade Geschichte.Und wie ich schon sagte,es liegt in jedem Einzelen was er daraus macht.Wie er das Erlebte umsetzt.
Aber für mich persönlich ist es so,ich werde nicht wie vorher weitermachen.Weils einfach falsch wäre wieder in diese Selbstverständlichkeit zu verfallen.

Das ist negativ auf so vielen Ebenen was wir gerade erleben. Ja es ist Geschichte. Aber nur weil was später in Büchern steht möchte ich nicht dabei gewesen sein.

Schon alleine um meinen Kindern das grad zu ersparen könnte ich auf "Geschichte" gut verzichten.
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