Mütter- und Schwangerenforum

Corona: Seid ihr geimpft?

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schoko_keks1234
3521 Beiträge
09.12.2021 10:40
Zitat von Viala2.0:

Zitat von schoko_keks1234:

Zitat von Viala2.0:

Zitat von Anonym 17 (207355):

Also ich habe jetzt wirklich lange überlegt, ob ich mich zu diesem Thema nochmal zu Wort melde.
Mir gefällt die momentane Stimmung absolut nicht mehr. Nicht nur hier im Forum, sondern auch im echten Leben. Die Fronten sind verhärtet und von Empathie und Toleranz ist auf beiden Seiten nicht mehr viel zu sehen.
Jeder von uns geht nach den letzten 2 Jahren auf dem Zahnfleisch. Jeder hat die Schnauze voll, von diesem Ausnahmezustand, der inzwischen leider Normalität ist. Jeder hat Verwandte, Freunde, Bekannte, die in irgendeiner Weise in den letzten Jahren Schaden genommen haben, sei es physisch oder psychisch. Oder ist sogar selbst direkt betroffen. Es ist unglaublich viel Frust und Wut in den Menschen. In uns allen.

Jeder von uns ist täglich mit Ängsten konfrontiert. Hört das jemals auf? Wird mir, oder den Menschen die ich liebe etwas passieren? Mittlerweile ist die Frage ja nicht mehr, ob man sich mit Covid infiziert, sondern wann. Ich persönlich habe seit Wochen das Gefühl, dass diese Infektion, die irgendwann eines meiner Kinder erreichen wird, wie ein Damoklesschwert über uns hängt. Und ja, das macht Angst! Und die Angst schlägt in Frust und Ärger um. Jeden Tag liest man neue Meldungen, neue Varianten, neue Fälle, neue Todesfälle. Im Bekanntenkreis erwischt es Immer mehr Menschen und man wünscht sich doch nur, dass das endlich aufhört. Dass man sich wieder sicher fühlen kann.

Ich habe schon zu Beginn dieser Pandemie gedacht, hoffentlich gibt es bald einen Impfstoff, damit man sich schützen kann. Für mich war auch von Anfang an klar, dass ich mich impfen lasse, sobald es geht. Und diesen Sommer war es dann soweit.

Mir persönlich hat die Krankheit Covid von Anfang an, mehr Angst gemacht, als die Impfung. Und aus genau diesem Grund habe ich mich impfen lassen. Meine Entscheidung FÜR die Impfung hatte komplett egoistische Gründe! Ich habe mich impfen lassen, weil a) ich selber Angst vor einen schweren Verlauf bzw auch longcovid hatte und b) ich mein persönliches Umfeld, sprich, meine Kinder, meine Oma, meine engsten Freunde schützen wollte und will.
Meine Entscheidung hatte nichts mit Solidarität zu tun. Mir ging es darum meinen eigenen Arsch zu schützen! Bzw die Ärsche, die ich liebe!

Dass meine Entscheidung mich selbst zu schützen zufällig auch einen gesellschaftlichen Nutzen hat, ist mein Glück! Denn so falle ich nicht ins Visier, derjenigen, die jetzt die ungeimpften verteufeln und ihnen die Schuld an der momentanen Lage geben.

Gott sei Dank, hat mich mein Egoismus zur Solidarität getrieben!

Jetzt mal Hand aufs Herz, liebe Mitgeimpfte, wer von euch hat sich tatsächlich NUR aus dem Grund des gesellschaftlichen Nutzen impfen lassen, bzw bei wem war denn dieser der Hauptantrieb? Ihr habt es doch sicherlich auch getan, weil ihr eben die Infektion als größere Gefahr seht für EUCH und EURE Nächsten. Und jetzt sind wir die Guten! Glück gehabt.

Bei anderen liegen die Ängste woanders. Die haben eben eher das Gefühl, dass sie sich und ihre Lieben vor der Impfung schützen müssen. Angst ist komplex, individuell und schwer nachvollziehbar. Erklärt mal jemanden, der Angst vor Spinnen hat, dass das ganz tolle, interessante und nützliche Tiere sind. Total wichtig fürs Ökoklima. Glaubt ihr derjenige sagt dann: " oh stimmt ja!" Und schwupps ist die Angst weg? So funktioniert das nicht.

Ich persönlich kann die Angst vor der Impfung nicht nachvollziehen und empfinde sie als unbegründet. Jemand anderes kann meine Angst vor der Infektion nicht nachvollziehen und empfindet diese als unbegründet.
Welche Angst ist jetzt berechtigt? Meine vor der Krankheit? Nur weil meine Angst zufällig der Gesellschaft nutzt?  Glück gehabt! Ich bin solidarisch und kann mit dem Finger auf die anderen zeigen. 

Auch gut, dass wir jetzt Menschen haben, die wir für den ganzen Mist verantwortlich machen können. Also Menschen im echten Leben, an denen man den Frust auch ablassen kann. Nicht diese diffusen, weit entfernten, nicht erreichbaren Politiker! Wir können jetzt direkt unsere Nachbarn und Bekannten an den Pranger stellen und die Menschen hier im Forum angehen, die eben Ängste vor der Impfung haben, nicht vor der Krankheit. Denn deren Angst macht sie unsolidarisch und egoistisch und verantwortlich. Endlich haben wir ein Ventil für den ganzen Frust! Tut ja auch gut. Es hat sich schließlich einiges angestaut. Lasst uns weiter drauf hauen, die Fronten immer mehr verhärten. Lasst uns denjenigen vorwerfen, dir die Politik in den letzten 2 Jahren kritisieren, dass sie es erstmal besser machen sollen. Dann müssen immerhin WIR uns nicht überlegen, ob man es tatsächlich hätte besser machen können. Ob man nicht vielleicht in den letzten 2! Jahren! Alles hätte tun können um das marode Gesundheitswesen zu stärken. Zusätzlich zur Impfung! Warum hat man nicht Gelder da rein gebuttert, Intensivstationen aufgebaut, zugesehen, dass man das Personal stärkt und unterstützt und für bessere Bedingungen sorgt?! Warum hat man zugelassen, dass dort immer mehr Personal das Hsndtuch schmeißt und dadurch noch mehr Betten verloren gingen? Aber ja... das sind alles unbequeme Fragen. Die möchte keiner hören und auch keiner den Verantwortlichen stellen. Wozu auch? Der Sündenbock lebt doch unter uns! Es ist der, der vor den falschen Dingen Angst hat. Der den falschen Egoismus an den Tag legt.

Solidarische Grüße

In kurz: ich habe mich tatsächlich aus Solidarität impfen lassen und weil ich den Mist loswerden will. Inzwischen käme wohl auch Egoismus dazu, aber im Juli war es in der Tat weniger für mich.
Und ich akzeptiere, da ich von Haus aus Entscheidungen aus Angst nicht verstehen kann, natürlich Ängste. In meinem Umfeld gibt es ein Kind mit Angststörung... Ich kann die Irrationalität die daraus resultiert nicht unter gut ab, kann sie aber akzeptieren.
ABER! Dann soll man nicht versuchen, seine Angst mit falschen Fakten und Hörensagen verbreiten um andere davon zu überzeugen, dass die eigene Angst berechtigt ist. Denn das verunsichert andere, die versuchen, sachlich da dran zu gehen! Und wenn man es doch tun muss, dann sollte man doch zumindest akzeptieren, wenn andere diese Fehlinfos richtig stellen oder? Das ist hier im Forum imho der Haupt-streitpunkt: wenn man Angst hat, bekommt man Infos, aber die wenigsten (es gibt auch hier natürlich ein paar gänzlich ohne Empathie ausgestattete) sagen einfach nur: deine Absatz ist blöd, geh impfen.

Zum Fett markierten: ich habe mir inzwischen so einige Dokus über die Intensivstationen usw angesehen... Es sind wohl tatsächlich einige durch Long covid ausgefallen... Dinge wir Burnout bekommt man mit Geld auch nicht gelöst... Ich denke, mit mehr Geld hätte man einen Teil halten können... Aber nicht alle. Die Anzahl Betten wäre aufgrund von Personalausfall dennoch geschrumpft.


Was du sagst ist grundsätzlich richtig. Man sollte versuchen durch Aufklärung die Ängste zu nehmen. Aber das tut man doch nicht mit Vorwürfen . Und die fallen hier oft. " du bist unsolidarisch" " wegen euch haben wir die Situation " " ihr seid schwurbler" "euch sollte man im Zweifelsfall sterben lassen"

Menschen reagieren mit Verteidigung, wenn sie angegriffen werden. Und es ist klar, bzw logisch, dass sie dann bestärkung für ihre Sicht suchen und in ein entsprechendes Millieu ableiten, in dem es durchaus fanatische Spinner gibt, die Fakten verdrehen und Fakenews verbreiten.

Worauf ich mit meinem, zugegeben provokanten Post hinaus möchte, ist, dass man Menschen die Angst haben etwas sensibler abholen muss, Verständnis aufbringen muss. Ich selbst habe in meiner Jugend massive Schulangst gehabt und Druck und Aggression haben das nur verschlimmert. Es braucht Verständnis, Toleranz für die Sichtweise der anderen . Und kein: dann sollte man dich verrecken lassen, wenn es dich doch schwer erwischt.

Und ja, Geld allein hätte das Gesundheitswesen nicht gerettet. Da wären mehr Maßnahmen nötig gewesen und auch mehr aktive Unterstützung. Es fehlt am Fachpersonal, das weiß ich auch. Aber hätte man nicht mehr Medizinstudenten ins Boot holen können? Mehr Azubis? Oder für einfache Tätigkeiten, wie Pflege auch umgeschulte Menschen Crashkurs mäßig vorbereiten können? Damit das wenige Fachpersonal, sich wirklich um die medizinische Pflege kümmern kann und nicht noch Dinge wie Betten abziehen und Bettpfannen leeren übernehmen muss? Ich bin mir sicher, dass man da was hätte tun können. Unsere Politik hat sich aber komplett auf die Impfung verlassen und nicht ganzheitlich gewirkt.
wenn man das richtig liest, stellt man fest, dass das 1. Nur ein paar wenige sind, die das bringen und 2. Dass das nicht gegen die geht, die tatsächlich nur Angst haben, sondern eben gegen die, die ständig falsche Infos und zusammenhänge bringen... Oder die 1-2 Stamm-leugner, die nur Trollen
(Was nicht heißt, dass ich diese Wortwahl so gut heiße. Aber so, wie ich Angst anerkennen kann, erkenne ich die Mütigkeit der Menschen an)

Zum unterstrichenen: das hört für mich bei falschen, beeinflussenden Informationen einfach auf. Angst haben, ja., Anderen Angst machen oder sich Rechtfertigung verschaffen durch falsche Rückschlüsse.. nein


Wie gesagt, mein Post bezieht sich nicht nur auf den Rahmen dieses Forums, sondern der Stimmung in der Gesellschaft allgemein. Ich möchte gar nicht bestreiten, dass hier auch ganz viele freundlich und sachlich argumentieren und Dinge richtig stellen.

Ich möchte mit meinem Post auch niemanden direkt angreifen, sondern lediglich zum Nachdenken motivieren. Ich gab ja selbst vor ein paar Monaten noch die Somidaritätskeule geschwungen und nehme mich da gar nicht raus.

Ich meine natürlich keine Toleranz und Verständnis für Verschwörungstheorien und falsche Fakten. Aber für die Ängste der Menschen, die dahinter stecken und die sich dann davon ködern lassen.

Ich habe gerade gestern von einem Fall gelesen, wo ein Familienvater in Königswusterhausen sich selbst, seine Frau und die 3 kleinen Töchter ermordet hat, weil raus kam, dass er Impfnachweise gefälscht hat und er Angst vor den Konsequenzen hatte. So eine Tat passiert doch nicht aus Trotz, weil man sich eben aus Prinzip nicht impfen möchte, sondern da müssen doch fürchterliche Ängste im Hintergrund sein. Der Mann war wohl auch in entsprechenden Querdenker Gruppen aktiv und ich habe eben die Vermutung, dass man mit der momentanen Situation ( gesellschaftiche Ablehnung, Druck usw ) die Menschen in diese gefährlichen Kreise treibt. Weil sie dort eben Bestätigung und Verständnis erfahren.
Marf
28612 Beiträge
09.12.2021 10:46
Wir haben uns impfen lassen um uns und andere zu schützen.So wie bei allen Impfungen dies immer der Grund war. Warum sollte man eine Krankheit bekommen die man verhindern kann?! Ist doch unlogisch.
schoko_keks1234
3521 Beiträge
09.12.2021 10:53
Zitat von BlödmannVomDienst:

Zitat von Kalotta:

Zitat von Viala2.0:

Zitat von Anonym 1 (207355):

Ich sage dazu nur: naja, selber schuld, wenn man vor Corona Angst hat. Ich glaube, früher hat sich niemand vor einer Grippe gefürchtet. Hier tun alle so, als ob Corona deren Kinder töten würde. Wie viele Todesfälle bei Kinder an Corona haben wir? Ein Todesfall heisst, die Person wurde positiv an Corona getestet und ist danach gestorben, egal ob an oder mit Corona. Wie viele Kinder sind an der Impfung gestorben?

Von wegen falsche Fakten verteilen… ich sage hier wenigstens die Wahrheit, da die meisten hier von den Medien blind gewaschen worden sind. Man glaubt nur, was man im TV sieht und überlegt nicht mehr selbst. Selber schuld!

Nochmals an alle: Corona ist nicht wie die Pocken. Es ist eine Grippe und jeder bekommt mal die Grippe. Es ist nur etwas gefährlicher wie die Grippe für die Risikogruppe .

Aber ich denke, die meisten hier sind und bleiben blind.
sag das Mal den eigentlich jungen, sportlichen Menschen, die entweder tot sind oder jetzt alt Dank Long covid Ach nein, die gibt es ja nicht


Ich verstehe auch immer nicht, wieso von den meisten Impfgegner felsenfest davon ausgegangen wird, dass ihr Körper eine Erkrankung total locker wegsteckt, aber bei der Impfung ganz ganz sicher alle Nebenwirkungen auftreten werden. Wieso? Das verstehe ich absolut nicht. Erstens spricht die Wahrscheinlichkeit doch schon dagegen, aber wenn man doch so fit uns gesund ist, wieso dann das Problem mit der Impfung? Aber der Krankheit nicht?


Ich antworte darauf mal. Weil ich bisher selbst Grippe und andere Erkrankungen immer gut weggesteckt habe, könnte ich jetzt davon ausgehen, dass es bei Corona vllt. auch so ist. Was ich zwar nicht tue, aber ich finde diesen Gedankengang nachvollziehbar. Wenn es jedoch um Medikamente und Impfungen geht (oder gar ärztliche Behandlungen), dann nehm ich immer alle möglichen Nebenwirkungen mit und bei Behandlungen die seltenen Komplikationen, die auftreten können. Ich geh auch kaum noch zum Arzt, ich sitze meist alles einfach aus, wenn möglich. Für mich ist es bspw. so, dass ich mich frage, was für mich jetzt das kleinere Übel wäre. Wobei ich momentan noch nicht mal sicher weiß, ob ich einfach so geimpft werden kann. Denn dafür müsste ich wieder zum Arzt und Untersuchungen durchführen lassen, die für mich mit Unannehmlichkeiten verbunden sind. Und dann muss ich den Ärzten dahingehend vertrauen, dass sie alles richtig machen. Das ist für mich schon ein Problem, weil ich kein Vertrauen mehr in Ärzte habe. Rational mag das nicht sein, aber so denke ich.


Und genau das ist es, was ich meine. Ängste, egal welche sind doch niemals rational. Und die kann auch keiner nachvollziehen, der sie nicht hat. Jeder hat doch seine eigene Geschichte und Erfahrungen, auf die er zurückblickt und daraus resultieren die jeweiligen Ängste.
Ich habe zum Beispiel panische Angst vorm Fliegen, aber null Angst vorm Autofahren, obwohl statistisch gesehen, Autofahren viel gefährlicher ist. Das ist doch auch nicht rational.
Plüsch
1259 Beiträge
09.12.2021 11:52
Zitat von Anonym 17 (207355):

Also ich habe jetzt wirklich lange überlegt, ob ich mich zu diesem Thema nochmal zu Wort melde.
Mir gefällt die momentane Stimmung absolut nicht mehr. Nicht nur hier im Forum, sondern auch im echten Leben. Die Fronten sind verhärtet und von Empathie und Toleranz ist auf beiden Seiten nicht mehr viel zu sehen.
Jeder von uns geht nach den letzten 2 Jahren auf dem Zahnfleisch. Jeder hat die Schnauze voll, von diesem Ausnahmezustand, der inzwischen leider Normalität ist. Jeder hat Verwandte, Freunde, Bekannte, die in irgendeiner Weise in den letzten Jahren Schaden genommen haben, sei es physisch oder psychisch. Oder ist sogar selbst direkt betroffen. Es ist unglaublich viel Frust und Wut in den Menschen. In uns allen.

Jeder von uns ist täglich mit Ängsten konfrontiert. Hört das jemals auf? Wird mir, oder den Menschen die ich liebe etwas passieren? Mittlerweile ist die Frage ja nicht mehr, ob man sich mit Covid infiziert, sondern wann. Ich persönlich habe seit Wochen das Gefühl, dass diese Infektion, die irgendwann eines meiner Kinder erreichen wird, wie ein Damoklesschwert über uns hängt. Und ja, das macht Angst! Und die Angst schlägt in Frust und Ärger um. Jeden Tag liest man neue Meldungen, neue Varianten, neue Fälle, neue Todesfälle. Im Bekanntenkreis erwischt es Immer mehr Menschen und man wünscht sich doch nur, dass das endlich aufhört. Dass man sich wieder sicher fühlen kann.

Ich habe schon zu Beginn dieser Pandemie gedacht, hoffentlich gibt es bald einen Impfstoff, damit man sich schützen kann. Für mich war auch von Anfang an klar, dass ich mich impfen lasse, sobald es geht. Und diesen Sommer war es dann soweit.

Mir persönlich hat die Krankheit Covid von Anfang an, mehr Angst gemacht, als die Impfung. Und aus genau diesem Grund habe ich mich impfen lassen. Meine Entscheidung FÜR die Impfung hatte komplett egoistische Gründe! Ich habe mich impfen lassen, weil a) ich selber Angst vor einen schweren Verlauf bzw auch longcovid hatte und b) ich mein persönliches Umfeld, sprich, meine Kinder, meine Oma, meine engsten Freunde schützen wollte und will.
Meine Entscheidung hatte nichts mit Solidarität zu tun. Mir ging es darum meinen eigenen Arsch zu schützen! Bzw die Ärsche, die ich liebe!

Dass meine Entscheidung mich selbst zu schützen zufällig auch einen gesellschaftlichen Nutzen hat, ist mein Glück! Denn so falle ich nicht ins Visier, derjenigen, die jetzt die ungeimpften verteufeln und ihnen die Schuld an der momentanen Lage geben.

Gott sei Dank, hat mich mein Egoismus zur Solidarität getrieben!

Jetzt mal Hand aufs Herz, liebe Mitgeimpfte, wer von euch hat sich tatsächlich NUR aus dem Grund des gesellschaftlichen Nutzen impfen lassen, bzw bei wem war denn dieser der Hauptantrieb? Ihr habt es doch sicherlich auch getan, weil ihr eben die Infektion als größere Gefahr seht für EUCH und EURE Nächsten. Und jetzt sind wir die Guten! Glück gehabt.

Bei anderen liegen die Ängste woanders. Die haben eben eher das Gefühl, dass sie sich und ihre Lieben vor der Impfung schützen müssen. Angst ist komplex, individuell und schwer nachvollziehbar. Erklärt mal jemanden, der Angst vor Spinnen hat, dass das ganz tolle, interessante und nützliche Tiere sind. Total wichtig fürs Ökoklima. Glaubt ihr derjenige sagt dann: " oh stimmt ja!" Und schwupps ist die Angst weg? So funktioniert das nicht.

Ich persönlich kann die Angst vor der Impfung nicht nachvollziehen und empfinde sie als unbegründet. Jemand anderes kann meine Angst vor der Infektion nicht nachvollziehen und empfindet diese als unbegründet.
Welche Angst ist jetzt berechtigt? Meine vor der Krankheit? Nur weil meine Angst zufällig der Gesellschaft nutzt?  Glück gehabt! Ich bin solidarisch und kann mit dem Finger auf die anderen zeigen. 

Auch gut, dass wir jetzt Menschen haben, die wir für den ganzen Mist verantwortlich machen können. Also Menschen im echten Leben, an denen man den Frust auch ablassen kann. Nicht diese diffusen, weit entfernten, nicht erreichbaren Politiker! Wir können jetzt direkt unsere Nachbarn und Bekannten an den Pranger stellen und die Menschen hier im Forum angehen, die eben Ängste vor der Impfung haben, nicht vor der Krankheit. Denn deren Angst macht sie unsolidarisch und egoistisch und verantwortlich. Endlich haben wir ein Ventil für den ganzen Frust! Tut ja auch gut. Es hat sich schließlich einiges angestaut. Lasst uns weiter drauf hauen, die Fronten immer mehr verhärten. Lasst uns denjenigen vorwerfen, dir die Politik in den letzten 2 Jahren kritisieren, dass sie es erstmal besser machen sollen. Dann müssen immerhin WIR uns nicht überlegen, ob man es tatsächlich hätte besser machen können. Ob man nicht vielleicht in den letzten 2! Jahren! Alles hätte tun können um das marode Gesundheitswesen zu stärken. Zusätzlich zur Impfung! Warum hat man nicht Gelder da rein gebuttert, Intensivstationen aufgebaut, zugesehen, dass man das Personal stärkt und unterstützt und für bessere Bedingungen sorgt?! Warum hat man zugelassen, dass dort immer mehr Personal das Hsndtuch schmeißt und dadurch noch mehr Betten verloren gingen? Aber ja... das sind alles unbequeme Fragen. Die möchte keiner hören und auch keiner den Verantwortlichen stellen. Wozu auch? Der Sündenbock lebt doch unter uns! Es ist der, der vor den falschen Dingen Angst hat. Der den falschen Egoismus an den Tag legt.

Solidarische Grüße


Die Fragen werden doch gestellt. Es geht sie nur trotzdem niemand an. Was einfach nur die pure Zahl der Intensivbetten angeht: Die Ausbildung einer Intensivpflegekraft dauert 5 Jahre aufwärts. Das heißt sogar wenn in dem Punkt etwas passiert wäre (ist es nicht, aber eben theoretisch), hätte das in den 2 Jahren keinen Effekt gehabt.
Deutschland ist im Übrigen eines der Länder mit der höchsten Anzahl an Betten pro Einwohner.
Ein Aufbau der Kapazitäten wäre auch schlicht nicht zielführend gewesen. Klar, es hätte einige Pflegekräfte entlastet, was denen sehr zu wünschen gewesen wäre, aber bei den derzeitigen Inzidenzen helfen ein paar Betten mehr nicht. Ich verstehe nicht, wie man das nicht verstehen kann.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass die Impfentscheidung eine Angstentscheidung ist? In deinem "Modell" muss man zwangsläufig vor mindestens der Erkrankung oder der Impfung Angst haben. Gerade in einem jüngeren Erwachsenenumfeld haben die meisten Leute die ich kenne Angst vor weder der Impfung noch der Erkrankung.
schoko_keks1234
3521 Beiträge
09.12.2021 12:03
Zitat von Plüsch:

Zitat von Anonym 17 (207355):

Also ich habe jetzt wirklich lange überlegt, ob ich mich zu diesem Thema nochmal zu Wort melde.
Mir gefällt die momentane Stimmung absolut nicht mehr. Nicht nur hier im Forum, sondern auch im echten Leben. Die Fronten sind verhärtet und von Empathie und Toleranz ist auf beiden Seiten nicht mehr viel zu sehen.
Jeder von uns geht nach den letzten 2 Jahren auf dem Zahnfleisch. Jeder hat die Schnauze voll, von diesem Ausnahmezustand, der inzwischen leider Normalität ist. Jeder hat Verwandte, Freunde, Bekannte, die in irgendeiner Weise in den letzten Jahren Schaden genommen haben, sei es physisch oder psychisch. Oder ist sogar selbst direkt betroffen. Es ist unglaublich viel Frust und Wut in den Menschen. In uns allen.

Jeder von uns ist täglich mit Ängsten konfrontiert. Hört das jemals auf? Wird mir, oder den Menschen die ich liebe etwas passieren? Mittlerweile ist die Frage ja nicht mehr, ob man sich mit Covid infiziert, sondern wann. Ich persönlich habe seit Wochen das Gefühl, dass diese Infektion, die irgendwann eines meiner Kinder erreichen wird, wie ein Damoklesschwert über uns hängt. Und ja, das macht Angst! Und die Angst schlägt in Frust und Ärger um. Jeden Tag liest man neue Meldungen, neue Varianten, neue Fälle, neue Todesfälle. Im Bekanntenkreis erwischt es Immer mehr Menschen und man wünscht sich doch nur, dass das endlich aufhört. Dass man sich wieder sicher fühlen kann.

Ich habe schon zu Beginn dieser Pandemie gedacht, hoffentlich gibt es bald einen Impfstoff, damit man sich schützen kann. Für mich war auch von Anfang an klar, dass ich mich impfen lasse, sobald es geht. Und diesen Sommer war es dann soweit.

Mir persönlich hat die Krankheit Covid von Anfang an, mehr Angst gemacht, als die Impfung. Und aus genau diesem Grund habe ich mich impfen lassen. Meine Entscheidung FÜR die Impfung hatte komplett egoistische Gründe! Ich habe mich impfen lassen, weil a) ich selber Angst vor einen schweren Verlauf bzw auch longcovid hatte und b) ich mein persönliches Umfeld, sprich, meine Kinder, meine Oma, meine engsten Freunde schützen wollte und will.
Meine Entscheidung hatte nichts mit Solidarität zu tun. Mir ging es darum meinen eigenen Arsch zu schützen! Bzw die Ärsche, die ich liebe!

Dass meine Entscheidung mich selbst zu schützen zufällig auch einen gesellschaftlichen Nutzen hat, ist mein Glück! Denn so falle ich nicht ins Visier, derjenigen, die jetzt die ungeimpften verteufeln und ihnen die Schuld an der momentanen Lage geben.

Gott sei Dank, hat mich mein Egoismus zur Solidarität getrieben!

Jetzt mal Hand aufs Herz, liebe Mitgeimpfte, wer von euch hat sich tatsächlich NUR aus dem Grund des gesellschaftlichen Nutzen impfen lassen, bzw bei wem war denn dieser der Hauptantrieb? Ihr habt es doch sicherlich auch getan, weil ihr eben die Infektion als größere Gefahr seht für EUCH und EURE Nächsten. Und jetzt sind wir die Guten! Glück gehabt.

Bei anderen liegen die Ängste woanders. Die haben eben eher das Gefühl, dass sie sich und ihre Lieben vor der Impfung schützen müssen. Angst ist komplex, individuell und schwer nachvollziehbar. Erklärt mal jemanden, der Angst vor Spinnen hat, dass das ganz tolle, interessante und nützliche Tiere sind. Total wichtig fürs Ökoklima. Glaubt ihr derjenige sagt dann: " oh stimmt ja!" Und schwupps ist die Angst weg? So funktioniert das nicht.

Ich persönlich kann die Angst vor der Impfung nicht nachvollziehen und empfinde sie als unbegründet. Jemand anderes kann meine Angst vor der Infektion nicht nachvollziehen und empfindet diese als unbegründet.
Welche Angst ist jetzt berechtigt? Meine vor der Krankheit? Nur weil meine Angst zufällig der Gesellschaft nutzt?  Glück gehabt! Ich bin solidarisch und kann mit dem Finger auf die anderen zeigen. 

Auch gut, dass wir jetzt Menschen haben, die wir für den ganzen Mist verantwortlich machen können. Also Menschen im echten Leben, an denen man den Frust auch ablassen kann. Nicht diese diffusen, weit entfernten, nicht erreichbaren Politiker! Wir können jetzt direkt unsere Nachbarn und Bekannten an den Pranger stellen und die Menschen hier im Forum angehen, die eben Ängste vor der Impfung haben, nicht vor der Krankheit. Denn deren Angst macht sie unsolidarisch und egoistisch und verantwortlich. Endlich haben wir ein Ventil für den ganzen Frust! Tut ja auch gut. Es hat sich schließlich einiges angestaut. Lasst uns weiter drauf hauen, die Fronten immer mehr verhärten. Lasst uns denjenigen vorwerfen, dir die Politik in den letzten 2 Jahren kritisieren, dass sie es erstmal besser machen sollen. Dann müssen immerhin WIR uns nicht überlegen, ob man es tatsächlich hätte besser machen können. Ob man nicht vielleicht in den letzten 2! Jahren! Alles hätte tun können um das marode Gesundheitswesen zu stärken. Zusätzlich zur Impfung! Warum hat man nicht Gelder da rein gebuttert, Intensivstationen aufgebaut, zugesehen, dass man das Personal stärkt und unterstützt und für bessere Bedingungen sorgt?! Warum hat man zugelassen, dass dort immer mehr Personal das Hsndtuch schmeißt und dadurch noch mehr Betten verloren gingen? Aber ja... das sind alles unbequeme Fragen. Die möchte keiner hören und auch keiner den Verantwortlichen stellen. Wozu auch? Der Sündenbock lebt doch unter uns! Es ist der, der vor den falschen Dingen Angst hat. Der den falschen Egoismus an den Tag legt.

Solidarische Grüße


Die Fragen werden doch gestellt. Es geht sie nur trotzdem niemand an. Was einfach nur die pure Zahl der Intensivbetten angeht: Die Ausbildung einer Intensivpflegekraft dauert 5 Jahre aufwärts. Das heißt sogar wenn in dem Punkt etwas passiert wäre (ist es nicht, aber eben theoretisch), hätte das in den 2 Jahren keinen Effekt gehabt.
Deutschland ist im Übrigen eines der Länder mit der höchsten Anzahl an Betten pro Einwohner.
Ein Aufbau der Kapazitäten wäre auch schlicht nicht zielführend gewesen. Klar, es hätte einige Pflegekräfte entlastet, was denen sehr zu wünschen gewesen wäre, aber bei den derzeitigen Inzidenzen helfen ein paar Betten mehr nicht. Ich verstehe nicht, wie man das nicht verstehen kann.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass die Impfentscheidung eine Angstentscheidung ist? In deinem "Modell" muss man zwangsläufig vor mindestens der Erkrankung oder der Impfung Angst haben. Gerade in einem jüngeren Erwachsenenumfeld haben die meisten Leute die ich kenne Angst vor weder der Impfung noch der Erkrankung.


Nunja, ich denke auch auf lange Sicht müsste im Gesundheitswesen etwas passieren. Auch wenn die Ausbildung 5 Jahre dauert. Und eigentlich sollte die momentane Lage, Warnschuss genug sein und endlich den Ausschlag geben etwas zu unternehmen.
Es ist ja nicht nur so, dass Corona die Krankenhäuser zur Überlastung treibt. Die Problematik gab es doch schon immer zur Grippezeit. Da war es nur nicht so brisant. Oder gehe ich da Fakenews auf den Leim? Ich meine nur schon vor Corona, Artikel über Krankenhäuser am Limit aufgrund der Grippewelle gelesen zu haben.

Und ja, vielleicht schließe ich da von mir auf andere. Ich persönlich habe Angst bzw Respekt vor der Erkrankung. Nicht, weil ich einen dramatischen Verlauf befürchte, sondern weil ich alleine die Verantwortung für 4 Kinder trage und weiß, was es bedeutet krank zu sein und kleine Kinder versorgen zu müssen, ohne Hilfe. Aber ich habe tatsächlich auch in meinem persönlichen Umfeld überwiegend Menschen, die durchaus Angst vor der Infektion und deren Folgen haben.

Dass es auch diejenigen gibt, die sich aus Trotz oder Sturheit nicht impfen lassen, streite ich übrigens gar nicht ab.
Ich denke aber bei vielen spielt Angst eine Rolle.
Plüsch
1259 Beiträge
09.12.2021 12:19
Zitat von schoko_keks1234:

Zitat von Plüsch:

Zitat von Anonym 17 (207355):

Also ich habe jetzt wirklich lange überlegt, ob ich mich zu diesem Thema nochmal zu Wort melde.
Mir gefällt die momentane Stimmung absolut nicht mehr. Nicht nur hier im Forum, sondern auch im echten Leben. Die Fronten sind verhärtet und von Empathie und Toleranz ist auf beiden Seiten nicht mehr viel zu sehen.
Jeder von uns geht nach den letzten 2 Jahren auf dem Zahnfleisch. Jeder hat die Schnauze voll, von diesem Ausnahmezustand, der inzwischen leider Normalität ist. Jeder hat Verwandte, Freunde, Bekannte, die in irgendeiner Weise in den letzten Jahren Schaden genommen haben, sei es physisch oder psychisch. Oder ist sogar selbst direkt betroffen. Es ist unglaublich viel Frust und Wut in den Menschen. In uns allen.

Jeder von uns ist täglich mit Ängsten konfrontiert. Hört das jemals auf? Wird mir, oder den Menschen die ich liebe etwas passieren? Mittlerweile ist die Frage ja nicht mehr, ob man sich mit Covid infiziert, sondern wann. Ich persönlich habe seit Wochen das Gefühl, dass diese Infektion, die irgendwann eines meiner Kinder erreichen wird, wie ein Damoklesschwert über uns hängt. Und ja, das macht Angst! Und die Angst schlägt in Frust und Ärger um. Jeden Tag liest man neue Meldungen, neue Varianten, neue Fälle, neue Todesfälle. Im Bekanntenkreis erwischt es Immer mehr Menschen und man wünscht sich doch nur, dass das endlich aufhört. Dass man sich wieder sicher fühlen kann.

Ich habe schon zu Beginn dieser Pandemie gedacht, hoffentlich gibt es bald einen Impfstoff, damit man sich schützen kann. Für mich war auch von Anfang an klar, dass ich mich impfen lasse, sobald es geht. Und diesen Sommer war es dann soweit.

Mir persönlich hat die Krankheit Covid von Anfang an, mehr Angst gemacht, als die Impfung. Und aus genau diesem Grund habe ich mich impfen lassen. Meine Entscheidung FÜR die Impfung hatte komplett egoistische Gründe! Ich habe mich impfen lassen, weil a) ich selber Angst vor einen schweren Verlauf bzw auch longcovid hatte und b) ich mein persönliches Umfeld, sprich, meine Kinder, meine Oma, meine engsten Freunde schützen wollte und will.
Meine Entscheidung hatte nichts mit Solidarität zu tun. Mir ging es darum meinen eigenen Arsch zu schützen! Bzw die Ärsche, die ich liebe!

Dass meine Entscheidung mich selbst zu schützen zufällig auch einen gesellschaftlichen Nutzen hat, ist mein Glück! Denn so falle ich nicht ins Visier, derjenigen, die jetzt die ungeimpften verteufeln und ihnen die Schuld an der momentanen Lage geben.

Gott sei Dank, hat mich mein Egoismus zur Solidarität getrieben!

Jetzt mal Hand aufs Herz, liebe Mitgeimpfte, wer von euch hat sich tatsächlich NUR aus dem Grund des gesellschaftlichen Nutzen impfen lassen, bzw bei wem war denn dieser der Hauptantrieb? Ihr habt es doch sicherlich auch getan, weil ihr eben die Infektion als größere Gefahr seht für EUCH und EURE Nächsten. Und jetzt sind wir die Guten! Glück gehabt.

Bei anderen liegen die Ängste woanders. Die haben eben eher das Gefühl, dass sie sich und ihre Lieben vor der Impfung schützen müssen. Angst ist komplex, individuell und schwer nachvollziehbar. Erklärt mal jemanden, der Angst vor Spinnen hat, dass das ganz tolle, interessante und nützliche Tiere sind. Total wichtig fürs Ökoklima. Glaubt ihr derjenige sagt dann: " oh stimmt ja!" Und schwupps ist die Angst weg? So funktioniert das nicht.

Ich persönlich kann die Angst vor der Impfung nicht nachvollziehen und empfinde sie als unbegründet. Jemand anderes kann meine Angst vor der Infektion nicht nachvollziehen und empfindet diese als unbegründet.
Welche Angst ist jetzt berechtigt? Meine vor der Krankheit? Nur weil meine Angst zufällig der Gesellschaft nutzt?  Glück gehabt! Ich bin solidarisch und kann mit dem Finger auf die anderen zeigen. 

Auch gut, dass wir jetzt Menschen haben, die wir für den ganzen Mist verantwortlich machen können. Also Menschen im echten Leben, an denen man den Frust auch ablassen kann. Nicht diese diffusen, weit entfernten, nicht erreichbaren Politiker! Wir können jetzt direkt unsere Nachbarn und Bekannten an den Pranger stellen und die Menschen hier im Forum angehen, die eben Ängste vor der Impfung haben, nicht vor der Krankheit. Denn deren Angst macht sie unsolidarisch und egoistisch und verantwortlich. Endlich haben wir ein Ventil für den ganzen Frust! Tut ja auch gut. Es hat sich schließlich einiges angestaut. Lasst uns weiter drauf hauen, die Fronten immer mehr verhärten. Lasst uns denjenigen vorwerfen, dir die Politik in den letzten 2 Jahren kritisieren, dass sie es erstmal besser machen sollen. Dann müssen immerhin WIR uns nicht überlegen, ob man es tatsächlich hätte besser machen können. Ob man nicht vielleicht in den letzten 2! Jahren! Alles hätte tun können um das marode Gesundheitswesen zu stärken. Zusätzlich zur Impfung! Warum hat man nicht Gelder da rein gebuttert, Intensivstationen aufgebaut, zugesehen, dass man das Personal stärkt und unterstützt und für bessere Bedingungen sorgt?! Warum hat man zugelassen, dass dort immer mehr Personal das Hsndtuch schmeißt und dadurch noch mehr Betten verloren gingen? Aber ja... das sind alles unbequeme Fragen. Die möchte keiner hören und auch keiner den Verantwortlichen stellen. Wozu auch? Der Sündenbock lebt doch unter uns! Es ist der, der vor den falschen Dingen Angst hat. Der den falschen Egoismus an den Tag legt.

Solidarische Grüße


Die Fragen werden doch gestellt. Es geht sie nur trotzdem niemand an. Was einfach nur die pure Zahl der Intensivbetten angeht: Die Ausbildung einer Intensivpflegekraft dauert 5 Jahre aufwärts. Das heißt sogar wenn in dem Punkt etwas passiert wäre (ist es nicht, aber eben theoretisch), hätte das in den 2 Jahren keinen Effekt gehabt.
Deutschland ist im Übrigen eines der Länder mit der höchsten Anzahl an Betten pro Einwohner.
Ein Aufbau der Kapazitäten wäre auch schlicht nicht zielführend gewesen. Klar, es hätte einige Pflegekräfte entlastet, was denen sehr zu wünschen gewesen wäre, aber bei den derzeitigen Inzidenzen helfen ein paar Betten mehr nicht. Ich verstehe nicht, wie man das nicht verstehen kann.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass die Impfentscheidung eine Angstentscheidung ist? In deinem "Modell" muss man zwangsläufig vor mindestens der Erkrankung oder der Impfung Angst haben. Gerade in einem jüngeren Erwachsenenumfeld haben die meisten Leute die ich kenne Angst vor weder der Impfung noch der Erkrankung.


Nunja, ich denke auch auf lange Sicht müsste im Gesundheitswesen etwas passieren. Auch wenn die Ausbildung 5 Jahre dauert. Und eigentlich sollte die momentane Lage, Warnschuss genug sein und endlich den Ausschlag geben etwas zu unternehmen.
Es ist ja nicht nur so, dass Corona die Krankenhäuser zur Überlastung treibt. Die Problematik gab es doch schon immer zur Grippezeit. Da war es nur nicht so brisant. Oder gehe ich da Fakenews auf den Leim? Ich meine nur schon vor Corona, Artikel über Krankenhäuser am Limit aufgrund der Grippewelle gelesen zu haben.

Und ja, vielleicht schließe ich da von mir auf andere. Ich persönlich habe Angst bzw Respekt vor der Erkrankung. Nicht, weil ich einen dramatischen Verlauf befürchte, sondern weil ich alleine die Verantwortung für 4 Kinder trage und weiß, was es bedeutet krank zu sein und kleine Kinder versorgen zu müssen, ohne Hilfe. Aber ich habe tatsächlich auch in meinem persönlichen Umfeld überwiegend Menschen, die durchaus Angst vor der Infektion und deren Folgen haben.

Dass es auch diejenigen gibt, die sich aus Trotz oder Sturheit nicht impfen lassen, streite ich übrigens gar nicht ab.
Ich denke aber bei vielen spielt Angst eine Rolle.


Wegen Corona liegen derzeit wie viele Menschen auf der ITS? 6000 oder so? Wie viele dieser Betten wären derzeit ohne Corona nicht belegt? Vielleicht 5000? Ist das eine Zahl die hinkommen könnte? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Politiker, der bei 5000 freien Betten (die alle trotzdem Geld kosten) weitere Kapazitäten fordert, Intensivpflegekräfte besser bezahlen will usw. irgendwo auf Wohlwillen stößt. Weder in der Politik noch in der Bevölkerung. Deswegen gab es ja auch bei größeren Grippewellen immer wieder mal Engpässe. Solange die nur alle paar Jahre vorkommen und kurz andauern, kann man sowas organisatorisch relativ gut kompensieren. Wenn nun aber jedes Jahr von November bis März 5000 Leute zusätzlich zu allem anderen anfallen, sieht das anders aus.
Was aus mir unerklärlichen Gründen bisher auch kaum jemand bedenkt: Sehr viele der Leute, die gerade Wochen lang auf der ITS liegen, kosten nicht nur horrende Summen Geld (die durchschnittliche Corona ECMO Behandlung wird derzeit mit 93.000€ pro Person angegeben), sondern haben eine sehr lange Rehazeit vor sich, die natürlich auch wieder kostet. Ob die jemals wieder arbeiten können werden, steht in den Sternen. Wo sollen denn die Leute alle hin, so viele Reha-Einrichtungen haben wir gar nicht. Und wer soll das alles bezahlen?
Für das Geld, um dass es da geht, können sich SEHR viel Motorradfahrer zu Brei fahren (oder Raucher tot rauchen und was da noch immer alles für Argumente kommen).
serap1981
2740 Beiträge
09.12.2021 12:20
Das Gesundheitssystem ist seit der Privatisierung am Limit. Ich erinnere mich noch gut, wie ich vor 10 Jahren mit der großen nach einer Gehirnerschütterung auf der Intensiv war. 6 Betten waren belegt, eine Pflegende, die sich um diese 6 kümmern sollte. Eins davon ein Baby, eine meine 7jährige und zusätzlich 4 ältere Männer. Nachts weckte sie mich, weil ein Mann aus dem Bett gefallen ist und sie ihn nicht allein heben konnte. Sie bat mich um Hilfe. Sie brachte mir auch morgens einen Kaffee aus dem Schwesternzimmer und bedankte sich, dass ich die Versorgung und stündlichen Kontrollen meiner großen allein übernommen habe. Ich habe ihr nur die Ergebnisse genannt.
Die Anzahl der Intensivbetten ist seitdem deutlich gesunken, die Wertschätzung für das Personal auch, Krankenhäuser werden massenweise geschlossen und zu Kompetenzzentren umgebaut. Die dringend notwendige Stent-OP geht dann eben nur 200km entfernt.
Die Ursachen dafür liegen, wie gesagt, in den Fallpauschalen und in der Privatisierung. Das passt doch einfach nicht zusammen, dass man mit Krankheiten Gewinn erwirtschaften soll.

Und dazu kommt, dass die Priorität in den letzten Jahren nur auf den Impfungen lag, die Werte für die Wirksamkeit werden aber immer weiter nach unten korrigiert.
Gleichzeitig bekomme ich mit, dass ein Unternehmen aus der Region 200.000€ Fördergelder bräuchte um ein wirksames Medikament weiterentwickeln zu können. Sie bekommen nichts.
Aber gleichzeitig haben sich einige CDU-Freunde an den Maskendeals sehr gesund entwickelt ( https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/mas kenaffaire-s

ms-spahn-101.html)

Für mich ist es klar, dass es da naheliegend sein kann, dass scheinbar manche Entscheidungen allein mit dem eigenen finanziellen Interesse getroffen werden.
Auch sind die Zahlen, die man offiziell findet, nicht valide. Das RKI rechnet stur alle Personen, wo man den Impfstatus nicht weiß, den ungeimpften zu. Das Paul Ehrlich Institut bestätigt bisher keinen der rund 80 Tote nach einer Impfung gegen Corona.
Es wird bis heute keinerlei Unterscheidung getroffen, ob jemand an oder mit Corona gestorben ist.

Und bevor wieder der Vorwurf kommt: natürlich ist jeder Tote zu viel. Aber für mich macht es in der Bewertung der Situation einen großen Unterschied, ob jemand nach einem Multiorganversagen aufgrund der Abstoßung der Spenderorgane gestorben ist (und zufällig auch Corona hatte, ohne Symptome) oder wirklich an Corona.

Mir hilft das alles nicht um meine Ängste bei der Impfung abbauen zu können. Auch der Druck der Medien und der Gesellschaft hilft da nicht.
Oder warum verschwinden gezeigte Statistiken aus verschiedenen Krankenhäusern zur Impfquote plötzlich wieder aus dem Netz?
09.12.2021 12:22
Zitat von Anonym 1 (207355):

Ich sage dazu nur: naja, selber schuld, wenn man vor Corona Angst hat. Ich glaube, früher hat sich niemand vor einer Grippe gefürchtet. Hier tun alle so, als ob Corona deren Kinder töten würde. Wie viele Todesfälle bei Kinder an Corona haben wir? Ein Todesfall heisst, die Person wurde positiv an Corona getestet und ist danach gestorben, egal ob an oder mit Corona. Wie viele Kinder sind an der Impfung gestorben?

Von wegen falsche Fakten verteilen… ich sage hier wenigstens die Wahrheit, da die meisten hier von den Medien blind gewaschen worden sind. Man glaubt nur, was man im TV sieht und überlegt nicht mehr selbst. Selber schuld!

Nochmals an alle: Corona ist nicht wie die Pocken. Es ist eine Grippe und jeder bekommt mal die Grippe. Es ist nur etwas gefährlicher wie die Grippe für die Risikogruppe.

Aber ich denke, die meisten hier sind und bleiben blind.

Und das kannst Du nur anonym posten? „Selbst schuld”, wenn man Angst vor Corona Angst hat? Auf diesem Niveau kann man keine Diskussion führen! Ich habe selbst eine unpopuläre Meinung zu den Maßnahmen, weil meine Abwägung von Nutzen und Schaden anders ausfiele. Auch teile ich ein Stück weit Deine Auffassung, dass die Risiken von Corona für den Einzelnen (!) dramatisiert werden, um möglichst viele Menschen von der Notwendigkeit der Maßnahmen und der Impfung zu überzeugen. Persönlich halte ich das für falsch. Der Impfung von Kindern stehe ich aktuell eher kritisch gegenüber. Also gehöre ich sicher nicht zu denen, die in Deinen Augen „blind gewaschen” wurde. Aber Du trägst mit Deinem Beitrag einmal so gar nichts zu der Diskussion bei - nein, im Gegenteil: Beiträge wie Deiner machen Leuten wie mir das Leben noch schwerer!
Klappilou
4687 Beiträge
09.12.2021 12:34
Zitat von Plüsch:

Zitat von schoko_keks1234:

Zitat von Plüsch:

Zitat von Anonym 17 (207355):

Also ich habe jetzt wirklich lange überlegt, ob ich mich zu diesem Thema nochmal zu Wort melde.
Mir gefällt die momentane Stimmung absolut nicht mehr. Nicht nur hier im Forum, sondern auch im echten Leben. Die Fronten sind verhärtet und von Empathie und Toleranz ist auf beiden Seiten nicht mehr viel zu sehen.
Jeder von uns geht nach den letzten 2 Jahren auf dem Zahnfleisch. Jeder hat die Schnauze voll, von diesem Ausnahmezustand, der inzwischen leider Normalität ist. Jeder hat Verwandte, Freunde, Bekannte, die in irgendeiner Weise in den letzten Jahren Schaden genommen haben, sei es physisch oder psychisch. Oder ist sogar selbst direkt betroffen. Es ist unglaublich viel Frust und Wut in den Menschen. In uns allen.

Jeder von uns ist täglich mit Ängsten konfrontiert. Hört das jemals auf? Wird mir, oder den Menschen die ich liebe etwas passieren? Mittlerweile ist die Frage ja nicht mehr, ob man sich mit Covid infiziert, sondern wann. Ich persönlich habe seit Wochen das Gefühl, dass diese Infektion, die irgendwann eines meiner Kinder erreichen wird, wie ein Damoklesschwert über uns hängt. Und ja, das macht Angst! Und die Angst schlägt in Frust und Ärger um. Jeden Tag liest man neue Meldungen, neue Varianten, neue Fälle, neue Todesfälle. Im Bekanntenkreis erwischt es Immer mehr Menschen und man wünscht sich doch nur, dass das endlich aufhört. Dass man sich wieder sicher fühlen kann.

Ich habe schon zu Beginn dieser Pandemie gedacht, hoffentlich gibt es bald einen Impfstoff, damit man sich schützen kann. Für mich war auch von Anfang an klar, dass ich mich impfen lasse, sobald es geht. Und diesen Sommer war es dann soweit.

Mir persönlich hat die Krankheit Covid von Anfang an, mehr Angst gemacht, als die Impfung. Und aus genau diesem Grund habe ich mich impfen lassen. Meine Entscheidung FÜR die Impfung hatte komplett egoistische Gründe! Ich habe mich impfen lassen, weil a) ich selber Angst vor einen schweren Verlauf bzw auch longcovid hatte und b) ich mein persönliches Umfeld, sprich, meine Kinder, meine Oma, meine engsten Freunde schützen wollte und will.
Meine Entscheidung hatte nichts mit Solidarität zu tun. Mir ging es darum meinen eigenen Arsch zu schützen! Bzw die Ärsche, die ich liebe!

Dass meine Entscheidung mich selbst zu schützen zufällig auch einen gesellschaftlichen Nutzen hat, ist mein Glück! Denn so falle ich nicht ins Visier, derjenigen, die jetzt die ungeimpften verteufeln und ihnen die Schuld an der momentanen Lage geben.

Gott sei Dank, hat mich mein Egoismus zur Solidarität getrieben!

Jetzt mal Hand aufs Herz, liebe Mitgeimpfte, wer von euch hat sich tatsächlich NUR aus dem Grund des gesellschaftlichen Nutzen impfen lassen, bzw bei wem war denn dieser der Hauptantrieb? Ihr habt es doch sicherlich auch getan, weil ihr eben die Infektion als größere Gefahr seht für EUCH und EURE Nächsten. Und jetzt sind wir die Guten! Glück gehabt.

Bei anderen liegen die Ängste woanders. Die haben eben eher das Gefühl, dass sie sich und ihre Lieben vor der Impfung schützen müssen. Angst ist komplex, individuell und schwer nachvollziehbar. Erklärt mal jemanden, der Angst vor Spinnen hat, dass das ganz tolle, interessante und nützliche Tiere sind. Total wichtig fürs Ökoklima. Glaubt ihr derjenige sagt dann: " oh stimmt ja!" Und schwupps ist die Angst weg? So funktioniert das nicht.

Ich persönlich kann die Angst vor der Impfung nicht nachvollziehen und empfinde sie als unbegründet. Jemand anderes kann meine Angst vor der Infektion nicht nachvollziehen und empfindet diese als unbegründet.
Welche Angst ist jetzt berechtigt? Meine vor der Krankheit? Nur weil meine Angst zufällig der Gesellschaft nutzt?  Glück gehabt! Ich bin solidarisch und kann mit dem Finger auf die anderen zeigen. 

Auch gut, dass wir jetzt Menschen haben, die wir für den ganzen Mist verantwortlich machen können. Also Menschen im echten Leben, an denen man den Frust auch ablassen kann. Nicht diese diffusen, weit entfernten, nicht erreichbaren Politiker! Wir können jetzt direkt unsere Nachbarn und Bekannten an den Pranger stellen und die Menschen hier im Forum angehen, die eben Ängste vor der Impfung haben, nicht vor der Krankheit. Denn deren Angst macht sie unsolidarisch und egoistisch und verantwortlich. Endlich haben wir ein Ventil für den ganzen Frust! Tut ja auch gut. Es hat sich schließlich einiges angestaut. Lasst uns weiter drauf hauen, die Fronten immer mehr verhärten. Lasst uns denjenigen vorwerfen, dir die Politik in den letzten 2 Jahren kritisieren, dass sie es erstmal besser machen sollen. Dann müssen immerhin WIR uns nicht überlegen, ob man es tatsächlich hätte besser machen können. Ob man nicht vielleicht in den letzten 2! Jahren! Alles hätte tun können um das marode Gesundheitswesen zu stärken. Zusätzlich zur Impfung! Warum hat man nicht Gelder da rein gebuttert, Intensivstationen aufgebaut, zugesehen, dass man das Personal stärkt und unterstützt und für bessere Bedingungen sorgt?! Warum hat man zugelassen, dass dort immer mehr Personal das Hsndtuch schmeißt und dadurch noch mehr Betten verloren gingen? Aber ja... das sind alles unbequeme Fragen. Die möchte keiner hören und auch keiner den Verantwortlichen stellen. Wozu auch? Der Sündenbock lebt doch unter uns! Es ist der, der vor den falschen Dingen Angst hat. Der den falschen Egoismus an den Tag legt.

Solidarische Grüße


Die Fragen werden doch gestellt. Es geht sie nur trotzdem niemand an. Was einfach nur die pure Zahl der Intensivbetten angeht: Die Ausbildung einer Intensivpflegekraft dauert 5 Jahre aufwärts. Das heißt sogar wenn in dem Punkt etwas passiert wäre (ist es nicht, aber eben theoretisch), hätte das in den 2 Jahren keinen Effekt gehabt.
Deutschland ist im Übrigen eines der Länder mit der höchsten Anzahl an Betten pro Einwohner.
Ein Aufbau der Kapazitäten wäre auch schlicht nicht zielführend gewesen. Klar, es hätte einige Pflegekräfte entlastet, was denen sehr zu wünschen gewesen wäre, aber bei den derzeitigen Inzidenzen helfen ein paar Betten mehr nicht. Ich verstehe nicht, wie man das nicht verstehen kann.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass die Impfentscheidung eine Angstentscheidung ist? In deinem "Modell" muss man zwangsläufig vor mindestens der Erkrankung oder der Impfung Angst haben. Gerade in einem jüngeren Erwachsenenumfeld haben die meisten Leute die ich kenne Angst vor weder der Impfung noch der Erkrankung.


Nunja, ich denke auch auf lange Sicht müsste im Gesundheitswesen etwas passieren. Auch wenn die Ausbildung 5 Jahre dauert. Und eigentlich sollte die momentane Lage, Warnschuss genug sein und endlich den Ausschlag geben etwas zu unternehmen.
Es ist ja nicht nur so, dass Corona die Krankenhäuser zur Überlastung treibt. Die Problematik gab es doch schon immer zur Grippezeit. Da war es nur nicht so brisant. Oder gehe ich da Fakenews auf den Leim? Ich meine nur schon vor Corona, Artikel über Krankenhäuser am Limit aufgrund der Grippewelle gelesen zu haben.

Und ja, vielleicht schließe ich da von mir auf andere. Ich persönlich habe Angst bzw Respekt vor der Erkrankung. Nicht, weil ich einen dramatischen Verlauf befürchte, sondern weil ich alleine die Verantwortung für 4 Kinder trage und weiß, was es bedeutet krank zu sein und kleine Kinder versorgen zu müssen, ohne Hilfe. Aber ich habe tatsächlich auch in meinem persönlichen Umfeld überwiegend Menschen, die durchaus Angst vor der Infektion und deren Folgen haben.

Dass es auch diejenigen gibt, die sich aus Trotz oder Sturheit nicht impfen lassen, streite ich übrigens gar nicht ab.
Ich denke aber bei vielen spielt Angst eine Rolle.


Wegen Corona liegen derzeit wie viele Menschen auf der ITS? 6000 oder so? Wie viele dieser Betten wären derzeit ohne Corona nicht belegt? Vielleicht 5000? Ist das eine Zahl die hinkommen könnte? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Politiker, der bei 5000 freien Betten (die alle trotzdem Geld kosten) weitere Kapazitäten fordert, Intensivpflegekräfte besser bezahlen will usw. irgendwo auf Wohlwillen stößt. Weder in der Politik noch in der Bevölkerung. Deswegen gab es ja auch bei größeren Grippewellen immer wieder mal Engpässe. Solange die nur alle paar Jahre vorkommen und kurz andauern, kann man sowas organisatorisch relativ gut kompensieren. Wenn nun aber jedes Jahr von November bis März 5000 Leute zusätzlich zu allem anderen anfallen, sieht das anders aus.
Was aus mir unerklärlichen Gründen bisher auch kaum jemand bedenkt: Sehr viele der Leute, die gerade Wochen lang auf der ITS liegen, kosten nicht nur horrende Summen Geld (die durchschnittliche Corona ECMO Behandlung wird derzeit mit 93.000€ pro Person angegeben), sondern haben eine sehr lange Rehazeit vor sich, die natürlich auch wieder kostet. Ob die jemals wieder arbeiten können werden, steht in den Sternen. Wo sollen denn die Leute alle hin, so viele Reha-Einrichtungen haben wir gar nicht. Und wer soll das alles bezahlen?
Für das Geld, um dass es da geht, können sich SEHR viel Motorradfahrer zu Brei fahren (oder Raucher tot rauchen und was da noch immer alles für Argumente kommen).

Die genauen Zahlen kann man im Wochenbericht der rki genau nachlesen. Kw 44-47 waren es 1.721. Davon 2/3 über 60, 1/3 18-59 und 4 zwischen 12-17.
Positive Tests gab es in der Zeit 1.239.387.
Es stehen noch einige mehr Informationen in dem Bericht. Ist sehr interessant.
Plüsch
1259 Beiträge
09.12.2021 12:37
Zitat von serap1981:

Das Gesundheitssystem ist seit der Privatisierung am Limit. Ich erinnere mich noch gut, wie ich vor 10 Jahren mit der großen nach einer Gehirnerschütterung auf der Intensiv war. 6 Betten waren belegt, eine Pflegende, die sich um diese 6 kümmern sollte. Eins davon ein Baby, eine meine 7jährige und zusätzlich 4 ältere Männer. Nachts weckte sie mich, weil ein Mann aus dem Bett gefallen ist und sie ihn nicht allein heben konnte. Sie bat mich um Hilfe. Sie brachte mir auch morgens einen Kaffee aus dem Schwesternzimmer und bedankte sich, dass ich die Versorgung und stündlichen Kontrollen meiner großen allein übernommen habe. Ich habe ihr nur die Ergebnisse genannt.
Die Anzahl der Intensivbetten ist seitdem deutlich gesunken, die Wertschätzung für das Personal auch, Krankenhäuser werden massenweise geschlossen und zu Kompetenzzentren umgebaut. Die dringend notwendige Stent-OP geht dann eben nur 200km entfernt.
Die Ursachen dafür liegen, wie gesagt, in den Fallpauschalen und in der Privatisierung. Das passt doch einfach nicht zusammen, dass man mit Krankheiten Gewinn erwirtschaften soll.

Und dazu kommt, dass die Priorität in den letzten Jahren nur auf den Impfungen lag, die Werte für die Wirksamkeit werden aber immer weiter nach unten korrigiert.
Gleichzeitig bekomme ich mit, dass ein Unternehmen aus der Region 200.000€ Fördergelder bräuchte um ein wirksames Medikament weiterentwickeln zu können. Sie bekommen nichts.
Aber gleichzeitig haben sich einige CDU-Freunde an den Maskendeals sehr gesund entwickelt ( https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/mas kenaffaire-s

ms-spahn-101.html)

Für mich ist es klar, dass es da naheliegend sein kann, dass scheinbar manche Entscheidungen allein mit dem eigenen finanziellen Interesse getroffen werden.
Auch sind die Zahlen, die man offiziell findet, nicht valide. Das RKI rechnet stur alle Personen, wo man den Impfstatus nicht weiß, den ungeimpften zu. Das Paul Ehrlich Institut bestätigt bisher keinen der rund 80 Tote nach einer Impfung gegen Corona.
Es wird bis heute keinerlei Unterscheidung getroffen, ob jemand an oder mit Corona gestorben ist.

Und bevor wieder der Vorwurf kommt: natürlich ist jeder Tote zu viel. Aber für mich macht es in der Bewertung der Situation einen großen Unterschied, ob jemand nach einem Multiorganversagen aufgrund der Abstoßung der Spenderorgane gestorben ist (und zufällig auch Corona hatte, ohne Symptome) oder wirklich an Corona.

Mir hilft das alles nicht um meine Ängste bei der Impfung abbauen zu können. Auch der Druck der Medien und der Gesellschaft hilft da nicht.
Oder warum verschwinden gezeigte Statistiken aus verschiedenen Krankenhäusern zur Impfquote plötzlich wieder aus dem Netz?


Was meinst du denn, wie viele Menschen in Deutschland jeden Tag an Mulitorganversagen nach Organabstoßung sterben? Glaubst du wirklich, dass die bei derzeit 400-500 Coronatoten täglich ins Gewicht fallen?
Ist dir klar, wie die Berechnung der Coronatoten läuft? Dass es auch Menschen gibt, die an Corona sterben, aber nicht als Coronatote erfasst werden?

Wie soll denn zwischen den Inzidenzen der Geimpften und Ungeimpften deines Erachtens unterschieden werden, wenn bei früher mal 70% der Gezählten kein Impfstatus erfasst wird? Hast du einen praktikablen Vorschlag?
Hier (in Bayern) wird der Impfstatus nach meinem Informationsstand gar nicht mehr berücksichtigt, weil schlicht keine Kapazitäten vorhanden sind. Ich persönlich fände die Zahlen sehr interessant, kann aber durchaus nachvollziehen, dass die Priorität nicht so richtig gegeben ist, wenn gleichzeitig keine Quarantänebescheide mehr raus gehen weil einfach niemand da ist der Zeit dafür hat.
schoko_keks1234
3521 Beiträge
09.12.2021 12:40
Zitat von Plüsch:

Zitat von schoko_keks1234:

Zitat von Plüsch:

Zitat von Anonym 17 (207355):

Also ich habe jetzt wirklich lange überlegt, ob ich mich zu diesem Thema nochmal zu Wort melde.
Mir gefällt die momentane Stimmung absolut nicht mehr. Nicht nur hier im Forum, sondern auch im echten Leben. Die Fronten sind verhärtet und von Empathie und Toleranz ist auf beiden Seiten nicht mehr viel zu sehen.
Jeder von uns geht nach den letzten 2 Jahren auf dem Zahnfleisch. Jeder hat die Schnauze voll, von diesem Ausnahmezustand, der inzwischen leider Normalität ist. Jeder hat Verwandte, Freunde, Bekannte, die in irgendeiner Weise in den letzten Jahren Schaden genommen haben, sei es physisch oder psychisch. Oder ist sogar selbst direkt betroffen. Es ist unglaublich viel Frust und Wut in den Menschen. In uns allen.

Jeder von uns ist täglich mit Ängsten konfrontiert. Hört das jemals auf? Wird mir, oder den Menschen die ich liebe etwas passieren? Mittlerweile ist die Frage ja nicht mehr, ob man sich mit Covid infiziert, sondern wann. Ich persönlich habe seit Wochen das Gefühl, dass diese Infektion, die irgendwann eines meiner Kinder erreichen wird, wie ein Damoklesschwert über uns hängt. Und ja, das macht Angst! Und die Angst schlägt in Frust und Ärger um. Jeden Tag liest man neue Meldungen, neue Varianten, neue Fälle, neue Todesfälle. Im Bekanntenkreis erwischt es Immer mehr Menschen und man wünscht sich doch nur, dass das endlich aufhört. Dass man sich wieder sicher fühlen kann.

Ich habe schon zu Beginn dieser Pandemie gedacht, hoffentlich gibt es bald einen Impfstoff, damit man sich schützen kann. Für mich war auch von Anfang an klar, dass ich mich impfen lasse, sobald es geht. Und diesen Sommer war es dann soweit.

Mir persönlich hat die Krankheit Covid von Anfang an, mehr Angst gemacht, als die Impfung. Und aus genau diesem Grund habe ich mich impfen lassen. Meine Entscheidung FÜR die Impfung hatte komplett egoistische Gründe! Ich habe mich impfen lassen, weil a) ich selber Angst vor einen schweren Verlauf bzw auch longcovid hatte und b) ich mein persönliches Umfeld, sprich, meine Kinder, meine Oma, meine engsten Freunde schützen wollte und will.
Meine Entscheidung hatte nichts mit Solidarität zu tun. Mir ging es darum meinen eigenen Arsch zu schützen! Bzw die Ärsche, die ich liebe!

Dass meine Entscheidung mich selbst zu schützen zufällig auch einen gesellschaftlichen Nutzen hat, ist mein Glück! Denn so falle ich nicht ins Visier, derjenigen, die jetzt die ungeimpften verteufeln und ihnen die Schuld an der momentanen Lage geben.

Gott sei Dank, hat mich mein Egoismus zur Solidarität getrieben!

Jetzt mal Hand aufs Herz, liebe Mitgeimpfte, wer von euch hat sich tatsächlich NUR aus dem Grund des gesellschaftlichen Nutzen impfen lassen, bzw bei wem war denn dieser der Hauptantrieb? Ihr habt es doch sicherlich auch getan, weil ihr eben die Infektion als größere Gefahr seht für EUCH und EURE Nächsten. Und jetzt sind wir die Guten! Glück gehabt.

Bei anderen liegen die Ängste woanders. Die haben eben eher das Gefühl, dass sie sich und ihre Lieben vor der Impfung schützen müssen. Angst ist komplex, individuell und schwer nachvollziehbar. Erklärt mal jemanden, der Angst vor Spinnen hat, dass das ganz tolle, interessante und nützliche Tiere sind. Total wichtig fürs Ökoklima. Glaubt ihr derjenige sagt dann: " oh stimmt ja!" Und schwupps ist die Angst weg? So funktioniert das nicht.

Ich persönlich kann die Angst vor der Impfung nicht nachvollziehen und empfinde sie als unbegründet. Jemand anderes kann meine Angst vor der Infektion nicht nachvollziehen und empfindet diese als unbegründet.
Welche Angst ist jetzt berechtigt? Meine vor der Krankheit? Nur weil meine Angst zufällig der Gesellschaft nutzt?  Glück gehabt! Ich bin solidarisch und kann mit dem Finger auf die anderen zeigen. 

Auch gut, dass wir jetzt Menschen haben, die wir für den ganzen Mist verantwortlich machen können. Also Menschen im echten Leben, an denen man den Frust auch ablassen kann. Nicht diese diffusen, weit entfernten, nicht erreichbaren Politiker! Wir können jetzt direkt unsere Nachbarn und Bekannten an den Pranger stellen und die Menschen hier im Forum angehen, die eben Ängste vor der Impfung haben, nicht vor der Krankheit. Denn deren Angst macht sie unsolidarisch und egoistisch und verantwortlich. Endlich haben wir ein Ventil für den ganzen Frust! Tut ja auch gut. Es hat sich schließlich einiges angestaut. Lasst uns weiter drauf hauen, die Fronten immer mehr verhärten. Lasst uns denjenigen vorwerfen, dir die Politik in den letzten 2 Jahren kritisieren, dass sie es erstmal besser machen sollen. Dann müssen immerhin WIR uns nicht überlegen, ob man es tatsächlich hätte besser machen können. Ob man nicht vielleicht in den letzten 2! Jahren! Alles hätte tun können um das marode Gesundheitswesen zu stärken. Zusätzlich zur Impfung! Warum hat man nicht Gelder da rein gebuttert, Intensivstationen aufgebaut, zugesehen, dass man das Personal stärkt und unterstützt und für bessere Bedingungen sorgt?! Warum hat man zugelassen, dass dort immer mehr Personal das Hsndtuch schmeißt und dadurch noch mehr Betten verloren gingen? Aber ja... das sind alles unbequeme Fragen. Die möchte keiner hören und auch keiner den Verantwortlichen stellen. Wozu auch? Der Sündenbock lebt doch unter uns! Es ist der, der vor den falschen Dingen Angst hat. Der den falschen Egoismus an den Tag legt.

Solidarische Grüße


Die Fragen werden doch gestellt. Es geht sie nur trotzdem niemand an. Was einfach nur die pure Zahl der Intensivbetten angeht: Die Ausbildung einer Intensivpflegekraft dauert 5 Jahre aufwärts. Das heißt sogar wenn in dem Punkt etwas passiert wäre (ist es nicht, aber eben theoretisch), hätte das in den 2 Jahren keinen Effekt gehabt.
Deutschland ist im Übrigen eines der Länder mit der höchsten Anzahl an Betten pro Einwohner.
Ein Aufbau der Kapazitäten wäre auch schlicht nicht zielführend gewesen. Klar, es hätte einige Pflegekräfte entlastet, was denen sehr zu wünschen gewesen wäre, aber bei den derzeitigen Inzidenzen helfen ein paar Betten mehr nicht. Ich verstehe nicht, wie man das nicht verstehen kann.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass die Impfentscheidung eine Angstentscheidung ist? In deinem "Modell" muss man zwangsläufig vor mindestens der Erkrankung oder der Impfung Angst haben. Gerade in einem jüngeren Erwachsenenumfeld haben die meisten Leute die ich kenne Angst vor weder der Impfung noch der Erkrankung.


Nunja, ich denke auch auf lange Sicht müsste im Gesundheitswesen etwas passieren. Auch wenn die Ausbildung 5 Jahre dauert. Und eigentlich sollte die momentane Lage, Warnschuss genug sein und endlich den Ausschlag geben etwas zu unternehmen.
Es ist ja nicht nur so, dass Corona die Krankenhäuser zur Überlastung treibt. Die Problematik gab es doch schon immer zur Grippezeit. Da war es nur nicht so brisant. Oder gehe ich da Fakenews auf den Leim? Ich meine nur schon vor Corona, Artikel über Krankenhäuser am Limit aufgrund der Grippewelle gelesen zu haben.

Und ja, vielleicht schließe ich da von mir auf andere. Ich persönlich habe Angst bzw Respekt vor der Erkrankung. Nicht, weil ich einen dramatischen Verlauf befürchte, sondern weil ich alleine die Verantwortung für 4 Kinder trage und weiß, was es bedeutet krank zu sein und kleine Kinder versorgen zu müssen, ohne Hilfe. Aber ich habe tatsächlich auch in meinem persönlichen Umfeld überwiegend Menschen, die durchaus Angst vor der Infektion und deren Folgen haben.

Dass es auch diejenigen gibt, die sich aus Trotz oder Sturheit nicht impfen lassen, streite ich übrigens gar nicht ab.
Ich denke aber bei vielen spielt Angst eine Rolle.


Wegen Corona liegen derzeit wie viele Menschen auf der ITS? 6000 oder so? Wie viele dieser Betten wären derzeit ohne Corona nicht belegt? Vielleicht 5000? Ist das eine Zahl die hinkommen könnte? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Politiker, der bei 5000 freien Betten (die alle trotzdem Geld kosten) weitere Kapazitäten fordert, Intensivpflegekräfte besser bezahlen will usw. irgendwo auf Wohlwillen stößt. Weder in der Politik noch in der Bevölkerung. Deswegen gab es ja auch bei größeren Grippewellen immer wieder mal Engpässe. Solange die nur alle paar Jahre vorkommen und kurz andauern, kann man sowas organisatorisch relativ gut kompensieren. Wenn nun aber jedes Jahr von November bis März 5000 Leute zusätzlich zu allem anderen anfallen, sieht das anders aus.
Was aus mir unerklärlichen Gründen bisher auch kaum jemand bedenkt: Sehr viele der Leute, die gerade Wochen lang auf der ITS liegen, kosten nicht nur horrende Summen Geld (die durchschnittliche Corona ECMO Behandlung wird derzeit mit 93.000€ pro Person angegeben), sondern haben eine sehr lange Rehazeit vor sich, die natürlich auch wieder kostet. Ob die jemals wieder arbeiten können werden, steht in den Sternen. Wo sollen denn die Leute alle hin, so viele Reha-Einrichtungen haben wir gar nicht. Und wer soll das alles bezahlen?
Für das Geld, um dass es da geht, können sich SEHR viel Motorradfahrer zu Brei fahren (oder Raucher tot rauchen und was da noch immer alles für Argumente kommen).


Du musst mich nicht vom Nutzen der Impfung überzeugen, liebe Plüsch. Ich bin pro Impfung und auch geimpft. Ich bin auch für Aufklärung, der Menschen die Bedenken haben. Was ich nicht gut finde, ist der Ton der dabei häufig vorkommt. Und, dass eben sämtliche Missstände im Gesundheitswesen jetzt den Impfverweigerern angekreidet werden. Auch wenn diese sie nicht herbeigeführt haben. Das Problem mit dem kaputt gesparten Gesundheitswesen ist Politikgemacht. Und doch, ich würde es befürworten, dir Leute dort besser zu bezahlen und zu behandeln. Und ich würde dafür auch höhere Krankenkassenbeiträge akzeptieren.

Mir ist auch bewusst, dass es JETZT eben nur noch hilft zu impfen um das entstandene Übel abzuwenden, weil die Situation ist wie sie ist. Das berühmte Kind ist halt schon in den Brunnen gefallen. Ich kann aber dennoch auch den Ärger derjenigen nachvollziehen, die sagen, dass sie nicht Schuld an den maroden Zuständen sind. Was de facto auch einfach so ist.
Plüsch
1259 Beiträge
09.12.2021 12:43
Zitat von Klappilou:

Zitat von Plüsch:

Zitat von schoko_keks1234:

Zitat von Plüsch:

...


Nunja, ich denke auch auf lange Sicht müsste im Gesundheitswesen etwas passieren. Auch wenn die Ausbildung 5 Jahre dauert. Und eigentlich sollte die momentane Lage, Warnschuss genug sein und endlich den Ausschlag geben etwas zu unternehmen.
Es ist ja nicht nur so, dass Corona die Krankenhäuser zur Überlastung treibt. Die Problematik gab es doch schon immer zur Grippezeit. Da war es nur nicht so brisant. Oder gehe ich da Fakenews auf den Leim? Ich meine nur schon vor Corona, Artikel über Krankenhäuser am Limit aufgrund der Grippewelle gelesen zu haben.

Und ja, vielleicht schließe ich da von mir auf andere. Ich persönlich habe Angst bzw Respekt vor der Erkrankung. Nicht, weil ich einen dramatischen Verlauf befürchte, sondern weil ich alleine die Verantwortung für 4 Kinder trage und weiß, was es bedeutet krank zu sein und kleine Kinder versorgen zu müssen, ohne Hilfe. Aber ich habe tatsächlich auch in meinem persönlichen Umfeld überwiegend Menschen, die durchaus Angst vor der Infektion und deren Folgen haben.

Dass es auch diejenigen gibt, die sich aus Trotz oder Sturheit nicht impfen lassen, streite ich übrigens gar nicht ab.
Ich denke aber bei vielen spielt Angst eine Rolle.


Wegen Corona liegen derzeit wie viele Menschen auf der ITS? 6000 oder so? Wie viele dieser Betten wären derzeit ohne Corona nicht belegt? Vielleicht 5000? Ist das eine Zahl die hinkommen könnte? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Politiker, der bei 5000 freien Betten (die alle trotzdem Geld kosten) weitere Kapazitäten fordert, Intensivpflegekräfte besser bezahlen will usw. irgendwo auf Wohlwillen stößt. Weder in der Politik noch in der Bevölkerung. Deswegen gab es ja auch bei größeren Grippewellen immer wieder mal Engpässe. Solange die nur alle paar Jahre vorkommen und kurz andauern, kann man sowas organisatorisch relativ gut kompensieren. Wenn nun aber jedes Jahr von November bis März 5000 Leute zusätzlich zu allem anderen anfallen, sieht das anders aus.
Was aus mir unerklärlichen Gründen bisher auch kaum jemand bedenkt: Sehr viele der Leute, die gerade Wochen lang auf der ITS liegen, kosten nicht nur horrende Summen Geld (die durchschnittliche Corona ECMO Behandlung wird derzeit mit 93.000€ pro Person angegeben), sondern haben eine sehr lange Rehazeit vor sich, die natürlich auch wieder kostet. Ob die jemals wieder arbeiten können werden, steht in den Sternen. Wo sollen denn die Leute alle hin, so viele Reha-Einrichtungen haben wir gar nicht. Und wer soll das alles bezahlen?
Für das Geld, um dass es da geht, können sich SEHR viel Motorradfahrer zu Brei fahren (oder Raucher tot rauchen und was da noch immer alles für Argumente kommen).

Die genauen Zahlen kann man im Wochenbericht der rki genau nachlesen. Kw 44-47 waren es 1.721. Davon 2/3 über 60, 1/3 18-59 und 4 zwischen 12-17.
Positive Tests gab es in der Zeit 1.239.387.
Es stehen noch einige mehr Informationen in dem Bericht. Ist sehr interessant.


Laut Divi Tagesbericht waren es gestern 4.943 Intensivbetten. Woher hast du die 1.721?
Klappilou
4687 Beiträge
09.12.2021 12:45
Zitat von Plüsch:

Zitat von Klappilou:

Zitat von Plüsch:

Zitat von schoko_keks1234:

...


Wegen Corona liegen derzeit wie viele Menschen auf der ITS? 6000 oder so? Wie viele dieser Betten wären derzeit ohne Corona nicht belegt? Vielleicht 5000? Ist das eine Zahl die hinkommen könnte? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Politiker, der bei 5000 freien Betten (die alle trotzdem Geld kosten) weitere Kapazitäten fordert, Intensivpflegekräfte besser bezahlen will usw. irgendwo auf Wohlwillen stößt. Weder in der Politik noch in der Bevölkerung. Deswegen gab es ja auch bei größeren Grippewellen immer wieder mal Engpässe. Solange die nur alle paar Jahre vorkommen und kurz andauern, kann man sowas organisatorisch relativ gut kompensieren. Wenn nun aber jedes Jahr von November bis März 5000 Leute zusätzlich zu allem anderen anfallen, sieht das anders aus.
Was aus mir unerklärlichen Gründen bisher auch kaum jemand bedenkt: Sehr viele der Leute, die gerade Wochen lang auf der ITS liegen, kosten nicht nur horrende Summen Geld (die durchschnittliche Corona ECMO Behandlung wird derzeit mit 93.000€ pro Person angegeben), sondern haben eine sehr lange Rehazeit vor sich, die natürlich auch wieder kostet. Ob die jemals wieder arbeiten können werden, steht in den Sternen. Wo sollen denn die Leute alle hin, so viele Reha-Einrichtungen haben wir gar nicht. Und wer soll das alles bezahlen?
Für das Geld, um dass es da geht, können sich SEHR viel Motorradfahrer zu Brei fahren (oder Raucher tot rauchen und was da noch immer alles für Argumente kommen).

Die genauen Zahlen kann man im Wochenbericht der rki genau nachlesen. Kw 44-47 waren es 1.721. Davon 2/3 über 60, 1/3 18-59 und 4 zwischen 12-17.
Positive Tests gab es in der Zeit 1.239.387.
Es stehen noch einige mehr Informationen in dem Bericht. Ist sehr interessant.


Laut Divi Tagesbericht waren es gestern 4.943 Intensivbetten. Woher hast du die 1.721?

Wochenbericht vom rki (kw44-47) hab ich mir vor ein paar Tagen angeguckt. Ob es stimmt. Keine Ahnung, aber irgendwem muss man ja glauben
serap1981
2740 Beiträge
09.12.2021 12:54
Zitat von Plüsch:

Was meinst du denn, wie viele Menschen in Deutschland jeden Tag an Mulitorganversagen nach Organabstoßung sterben? Glaubst du wirklich, dass die bei derzeit 400-500 Coronatoten täglich ins Gewicht fallen?
Ist dir klar, wie die Berechnung der Coronatoten läuft? Dass es auch Menschen gibt, die an Corona sterben, aber nicht als Coronatote erfasst werden?


Mit genau dieser Todesursache werden es nicht viele sein, aber wie viele sind wirklich Corona-Tote und nicht der Herzinfarkt mit positivem Test (und das sind sicher deutlich mehr als Multiorganversagen) oder der tödliche Autounfall oder was auch immer. Natürlich kann man nicht jeden Obduzieren, aber bei eindeutigen Fällen kann man es auch entsprechend kommunizieren. Eindeutig heißt für mich: 1. an corona gestorben, 2. mit corona gestorben 3. unbekannt, an/mit corona.
Das wäre vom Aufwand deutlich überschaubarer und würde doch deutlich mehr Sicherheit geben.
Es gibt eine Studie der Universität Arhus, dass die Impfbereitschaft deutlich steigt, sobald man offen mit den Folgen der Infektion und der Impfung umgeht. Und tut mir leid, da ist Deutschland leider ein schlechtes Beispiel. Dänemark gibt beispielsweise ganz andere Nebenwirkungen (und auch Zahlen) als Deutschland an. Die Zahlen dort sind höher, aber denen vertraue ich mehr.

Zitat von Plüsch:

Wie soll denn zwischen den Inzidenzen der Geimpften und Ungeimpften deines Erachtens unterschieden werden, wenn bei früher mal 70% der Gezählten kein Impfstatus erfasst wird? Hast du einen praktikablen Vorschlag?
Hier (in Bayern) wird der Impfstatus nach meinem Informationsstand gar nicht mehr berücksichtigt, weil schlicht keine Kapazitäten vorhanden sind. Ich persönlich fände die Zahlen sehr interessant, kann aber durchaus nachvollziehen, dass die Priorität nicht so richtig gegeben ist, wenn gleichzeitig keine Quarantänebescheide mehr raus gehen weil einfach niemand da ist der Zeit dafür hat.


Wie bei den Toten: entweder ich weiß den Impfstatus oder eben nicht. Dann macht man eben drei Gruppen:
1. vollständig geimpft
2. nicht geimpft
3. Impfstatus unbekannt.
Wenn man die dritte Gruppe der zweiten zurechnet, verfälscht man die Zahlen. Mein Statistik-Prof hätte mich für solch unsauberes Arbeiten durchfallen lassen (und das zu Recht)
Plüsch
1259 Beiträge
09.12.2021 12:55
Zitat von Klappilou:

Zitat von Plüsch:

Zitat von Klappilou:

Zitat von Plüsch:

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Die genauen Zahlen kann man im Wochenbericht der rki genau nachlesen. Kw 44-47 waren es 1.721. Davon 2/3 über 60, 1/3 18-59 und 4 zwischen 12-17.
Positive Tests gab es in der Zeit 1.239.387.
Es stehen noch einige mehr Informationen in dem Bericht. Ist sehr interessant.


Laut Divi Tagesbericht waren es gestern 4.943 Intensivbetten. Woher hast du die 1.721?

Wochenbericht vom rki (kw44-47) hab ich mir vor ein paar Tagen angeguckt. Ob es stimmt. Keine Ahnung, aber irgendwem muss man ja glauben


Im Wochenbericht vom RKI für KW 43 sind mit Stand 3.11. auch schon 2.226 angegeben.
Wo gibt es denn einen Wochenbericht, der dann 4 Wochen beinhaltet?
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