KH-Geburt ohne Interventionen - gibt es das noch?
02.01.2016 09:03
Zitat von Pakuna:
Zitat von Serafinchen:
Ich hatte das leider nicht. Allerdings hatte ich leider nicht besonders viel Durchsetzungsvermögen. Diwsesmal würde ich alles anders machen, sollte ich ins KH kommen. Ohne Kanüle, ohne KH Kittel ohne PDA usw....
Allerdings planen wir nun erst einmal eine Hausgeburt.
Kannst Du das näher beschreiben? Du wolltest gewisse Dinge nicht, hast Dich aber nicht getraut es anzusprechen? Oder hat da auch mit reingespielt, was Shelyra angesprochen hat - dass man in dieser Extremsituation keine Kraft für "Machtkämpfe" hat?
Ich denke beides hat mit rein gespielt. Dadurch das der Arzt, 2 Hebammen und die Schwestern jedes mal auf mich eingeredet haben dass das so gemacht werden muss. Ich hab mich jedenfalls total fremdbestimmt gefühlt. Allerdings war war es mein erstes Kind und ich hab mich auch vom Klinikpersonal total verunsichern lassen.
02.01.2016 09:40
Ich denke auch über eine Geburt im Geburtshaus nach und habe genau wie du Pakuna bedenken, was die Sicherheit im Notfall angeht. Ich bin davon überzeugt, dass in einer normalen Geburt ohne Komplikationen eine Geburt im Geburtshaus besser für mich ist, auch wenn ich erstgebärende bin.
Aber was ist eben in diesem Notfall. Und kann man solch eine Situation überhaupt so früh einschätzen, dass genug Zeit wäre um ins KH zu wechseln?
Nächste Woche habe ich einen Termin mit meiner Hebamme, die auch einem Geburtshaus angeschlossen ist. Vielleicht bin ich anschließend etwas schlauer. Kann aber auch sein, dass es sowieso schon zu spät ist und das Geburtshaus quasi in meinem Entbindungszeitraum schon keine Kapazitäten mehr hat...
Ich habe übrigens, auch nachdem ich nun wegen meiner Hyperemesis einige Tage im KH war, eine totale Abneigung gegen Krankenhäuser und kann mir vorstellen, dass allein diese tiefe Abneigung schon dafür sorgt, dass ich unter der Geburt nicht sehr ruhig arbeiten könnte.
hmm...
Aber was ist eben in diesem Notfall. Und kann man solch eine Situation überhaupt so früh einschätzen, dass genug Zeit wäre um ins KH zu wechseln?
Nächste Woche habe ich einen Termin mit meiner Hebamme, die auch einem Geburtshaus angeschlossen ist. Vielleicht bin ich anschließend etwas schlauer. Kann aber auch sein, dass es sowieso schon zu spät ist und das Geburtshaus quasi in meinem Entbindungszeitraum schon keine Kapazitäten mehr hat...
Ich habe übrigens, auch nachdem ich nun wegen meiner Hyperemesis einige Tage im KH war, eine totale Abneigung gegen Krankenhäuser und kann mir vorstellen, dass allein diese tiefe Abneigung schon dafür sorgt, dass ich unter der Geburt nicht sehr ruhig arbeiten könnte.
hmm...
02.01.2016 11:35
Hallo
Ich habe vor fast 20 Jahren spontan im Krankenhaus entbunden. Jung, uninformiert (damals gab es nun mal kein Internet).
Der 2. war ein KS 10Tage nach ET - ich bin gestürzt konnte mich ab Taille nicht mehr bewegen.
Nr.3 hab ich im GH entbunden - Traumhaft und mehr oder minder alleine, da ich völlig entspannt war.
Nun ... ich hasse Krankenhaus und habe wahnsinnige Angst vor Interventionen . Aber- meine Anmeldung im GH habe ich zurück gezogen Weil ich ein total bescheidenes Bauchgefühl hatte. Werde mir alle Krankenhäuser in der Umgebung ansehen. Und knapp 30km entfernt gibt es einen Hebammenkreissaal. Klingt für mich perfekt.
Hausgeburt will ich wegen der Entfernung nicht. Zum nächsten Krankenhaus sind es knapp 25km.
Ich habe vor fast 20 Jahren spontan im Krankenhaus entbunden. Jung, uninformiert (damals gab es nun mal kein Internet).
Der 2. war ein KS 10Tage nach ET - ich bin gestürzt konnte mich ab Taille nicht mehr bewegen.
Nr.3 hab ich im GH entbunden - Traumhaft und mehr oder minder alleine, da ich völlig entspannt war.
Nun ... ich hasse Krankenhaus und habe wahnsinnige Angst vor Interventionen . Aber- meine Anmeldung im GH habe ich zurück gezogen Weil ich ein total bescheidenes Bauchgefühl hatte. Werde mir alle Krankenhäuser in der Umgebung ansehen. Und knapp 30km entfernt gibt es einen Hebammenkreissaal. Klingt für mich perfekt.
Hausgeburt will ich wegen der Entfernung nicht. Zum nächsten Krankenhaus sind es knapp 25km.
02.01.2016 12:54
Zitat von Pakuna:
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Pakuna:
Zitat von LIttleOne13:
Ich hatte eine Geburt voller Interventionen. Einleitung, heftige Wehen, Schmerzmittel, künstliches Oxytocin und ganz, ganz viel Angst und Verunsicherung. Am Ende ging es "gut" aus, wir haben keine körperlichen Verletzungen davon getragen.
Meine 2. Geburt war eine geplante Hausgeburt. Nur meine Hebamme, die mich vorher schon betreut hat, und ich. Keine Interventionen außer 2x nach dem Muttermund tasten und hin und wieder kurz nach den Herztönen hören, 1:1 Betreuung. Ich habe mich sehr sicher gefühlt. Der Mäuserich war im Vergleich zur Eule ein richtiger Brummer, wog ein halbes Kilogramm mehr, 2cm mehr Kopfumfang... die Geburt war ein Spaziergang!
Ich würde dir raten, dich in alle Richtungen umzuschauen. Schau dir das Geburtshaus mal an, frag wie die da arbeiten, wie schnell man im Notfall in der Klinik ist usw. Die meisten Verlegungen von außerklinischen Geburten ins KH geschehen ohne Panik im eigenen Auto, weil die Hebamme dich die ganze Zeit betreut und aufkommende Komplikationen früher. Emerkten kann als in der Klinik, wo sie unter Umständen zwischen mehreren Frauen hin und her laufen muss.
Waren die Eingriffe bei Deiner ersten Geburt im Nachhinein betrachtet "überflüssig"? Was waren die Gründe dafür? Hast Du damals vielleicht auch schon mit Dir gerungen, so wie ich jetzt, Dich aber dann lieber fürs KH entschieden?
Damals war eigentlich schnell klar, ich geh ins KH. Ich war jung, dumm und naiv, hatte aber auch keine andere Möglichkeit - unsere damalige Wohnung wäre nicht für eine Geburt geeignet gewesen.
Im Nachhinein war es ein ganzer Strang von Interventionen, die wie eine Kettenreaktion abliefen. Die Einleitung eine Woche vor ET, weil das Baby zu klein sein sollte - im Nachhinein war alles gut. Die heftigen künstlichen Wehen, also Schmerzmittel. Die unfreundliche Ärztin, die mich aufs Bett bat, um nach dem Muttermund zu tasten und mich anherrschte, nun endlich mal ordentlich mitzumachen. Wieder Wehenmittel, weil ich keine Ahnung hatte, wohin ich liegend pressen sollte und es nicht voran ging wie gewünscht...
Zum Vergleich: Als meine Hausgeburtshebamme ankam, machte es in meinem Kopf " klick" - die Hebamme ist da, das Baby kann kommen. Ich konnte in Ruhe weiter über der Sofalehne hängen, sie hat mich machen lassen weil sie gesehen hat, dass ich super zurecht komme. Die reine Anwesenheit hat mir total viel Sicherheit vermittelt. Als ich bei den letzten Wehen keine Lust mehr hatte, hat sie mir den Rücken massiert und mir Mut gemacht, dass es gleich geschafft ist. Ich glaube, die Betreuung unter der Geburt macht wahnsinnig viel aus und ist durchaus in der Lage, Komplikationen zu verhindern oder früh genug zu erkennen.
Einleitungen scheinen häufig eine ganze Reihe weiterer Eingriffe mit sich zu ziehen, eben weil von Anfang an gestört wurde.
Wie ich vielen anderen auch positiven Berichten entnehmen kann, gilt es also als erstes die Einleitung zu vermeiden; dann besteht wohl auch eine gute Chance auf eine annehmbare Geburt im KH. Also Start der Wehentätigkeit daheim. Das hieße allerdings auch, evtl. gegen ärztlichen Rat zu handeln und genau da liegt eben die Schwierigkeit.
Little, ich finde es grandios, wie mutig und Deiner Kräfte sicher Du an die zweite Geburt herangegangen bist Wenn nur mehr Frauen davon überzeugt wären, dass sie ganz allein die Fähigkeit besitzen, zu gebären.
du musst ja deine schwangerschaft nicht vomm arzt begleiten lassen. kannst ja auch eine hebamme dazu nehmen - die sind meist offener als fa's.
meine zweite schwangerschaft hab ich von der hebi begleiten lassen. hab die fa nur wenige mal gesehen (1 mal zu beginn, dann die 3 gr. us sowie 2-3 mal gegen ende als ich einige problemchen hatte (die u.a. auch zru einleitung bei 37+6 führten) )
so würde ich es bei einer ernueten schwangerschaft wieder machen
03.01.2016 11:58
Zitat von Serafinchen:
Zitat von Pakuna:
Zitat von Serafinchen:
Ich hatte das leider nicht. Allerdings hatte ich leider nicht besonders viel Durchsetzungsvermögen. Diwsesmal würde ich alles anders machen, sollte ich ins KH kommen. Ohne Kanüle, ohne KH Kittel ohne PDA usw....
Allerdings planen wir nun erst einmal eine Hausgeburt.
Kannst Du das näher beschreiben? Du wolltest gewisse Dinge nicht, hast Dich aber nicht getraut es anzusprechen? Oder hat da auch mit reingespielt, was Shelyra angesprochen hat - dass man in dieser Extremsituation keine Kraft für "Machtkämpfe" hat?
Ich denke beides hat mit rein gespielt. Dadurch das der Arzt, 2 Hebammen und die Schwestern jedes mal auf mich eingeredet haben dass das so gemacht werden muss. Ich hab mich jedenfalls total fremdbestimmt gefühlt. Allerdings war war es mein erstes Kind und ich hab mich auch vom Klinikpersonal total verunsichern lassen.
Ich bin jetzt schon dabei, den Papa zu instruieren. Er muss dann für mich denken Der ist sich natürlich auch unsicher - woher soll man es auch nehmen beim ersten Kind
Dieses "Auf einen einreden" kann ja leider auch eine Geburt stoppen. Ich lese aktuell das Buch "Die selbstbestimmte Geburt" - kann ich sehr empfehlen!
03.01.2016 12:00
Zitat von Mirunda:
Ich denke auch über eine Geburt im Geburtshaus nach und habe genau wie du Pakuna bedenken, was die Sicherheit im Notfall angeht. Ich bin davon überzeugt, dass in einer normalen Geburt ohne Komplikationen eine Geburt im Geburtshaus besser für mich ist, auch wenn ich erstgebärende bin.
Aber was ist eben in diesem Notfall. Und kann man solch eine Situation überhaupt so früh einschätzen, dass genug Zeit wäre um ins KH zu wechseln?
Nächste Woche habe ich einen Termin mit meiner Hebamme, die auch einem Geburtshaus angeschlossen ist. Vielleicht bin ich anschließend etwas schlauer. Kann aber auch sein, dass es sowieso schon zu spät ist und das Geburtshaus quasi in meinem Entbindungszeitraum schon keine Kapazitäten mehr hat...
Ich habe übrigens, auch nachdem ich nun wegen meiner Hyperemesis einige Tage im KH war, eine totale Abneigung gegen Krankenhäuser und kann mir vorstellen, dass allein diese tiefe Abneigung schon dafür sorgt, dass ich unter der Geburt nicht sehr ruhig arbeiten könnte.
hmm...
Ja, diese Befürchtung habe ich bei mir auch. Aber diese Woche fahr ich dort vorbei und dann werde ich ja sehen.
Also ich werde mir KH und Geburtshaus anschauen und dann mein Gefühl entscheiden lassen, bzw. meinen Gesundheitszustand und den des Babies.
03.01.2016 12:19
Zitat von shelyra:
Zitat von Pakuna:
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Pakuna:
...
Damals war eigentlich schnell klar, ich geh ins KH. Ich war jung, dumm und naiv, hatte aber auch keine andere Möglichkeit - unsere damalige Wohnung wäre nicht für eine Geburt geeignet gewesen.
Im Nachhinein war es ein ganzer Strang von Interventionen, die wie eine Kettenreaktion abliefen. Die Einleitung eine Woche vor ET, weil das Baby zu klein sein sollte - im Nachhinein war alles gut. Die heftigen künstlichen Wehen, also Schmerzmittel. Die unfreundliche Ärztin, die mich aufs Bett bat, um nach dem Muttermund zu tasten und mich anherrschte, nun endlich mal ordentlich mitzumachen. Wieder Wehenmittel, weil ich keine Ahnung hatte, wohin ich liegend pressen sollte und es nicht voran ging wie gewünscht...
Zum Vergleich: Als meine Hausgeburtshebamme ankam, machte es in meinem Kopf " klick" - die Hebamme ist da, das Baby kann kommen. Ich konnte in Ruhe weiter über der Sofalehne hängen, sie hat mich machen lassen weil sie gesehen hat, dass ich super zurecht komme. Die reine Anwesenheit hat mir total viel Sicherheit vermittelt. Als ich bei den letzten Wehen keine Lust mehr hatte, hat sie mir den Rücken massiert und mir Mut gemacht, dass es gleich geschafft ist. Ich glaube, die Betreuung unter der Geburt macht wahnsinnig viel aus und ist durchaus in der Lage, Komplikationen zu verhindern oder früh genug zu erkennen.
Einleitungen scheinen häufig eine ganze Reihe weiterer Eingriffe mit sich zu ziehen, eben weil von Anfang an gestört wurde.
Wie ich vielen anderen auch positiven Berichten entnehmen kann, gilt es also als erstes die Einleitung zu vermeiden; dann besteht wohl auch eine gute Chance auf eine annehmbare Geburt im KH. Also Start der Wehentätigkeit daheim. Das hieße allerdings auch, evtl. gegen ärztlichen Rat zu handeln und genau da liegt eben die Schwierigkeit.
Little, ich finde es grandios, wie mutig und Deiner Kräfte sicher Du an die zweite Geburt herangegangen bist Wenn nur mehr Frauen davon überzeugt wären, dass sie ganz allein die Fähigkeit besitzen, zu gebären.
du musst ja deine schwangerschaft nicht vomm arzt begleiten lassen. kannst ja auch eine hebamme dazu nehmen - die sind meist offener als fa's.
meine zweite schwangerschaft hab ich von der hebi begleiten lassen. hab die fa nur wenige mal gesehen (1 mal zu beginn, dann die 3 gr. us sowie 2-3 mal gegen ende als ich einige problemchen hatte (die u.a. auch zru einleitung bei 37+6 führten) )
so würde ich es bei einer ernueten schwangerschaft wieder machen
Das hätte ich wirklich gerne gemacht. Leider war ich zu Beginn der Schwangerschaft dermaßen verängstigt, dass ich das nicht geschafft habe. Ich habe die Bilder schwarz auf weiß benötigt, einfach weil es beim ersten Mal ja so schief ging. Inzwischen hab ich aber gottseidank das Vertrauen wiedergefunden. Nun möchte ich ungern meiner Frauenärztin vor den Kopf stoßen; sie hat mich so toll unterstützt in der schlimmen Anfangszeit.
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