Mütter- und Schwangerenforum

KH-Geburt ohne Interventionen - gibt es das noch?

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Pakuna
7800 Beiträge
01.01.2016 17:20
Hallo Mädels,

gibt es jemanden da draußen, der ohne ärztliches Eingreifen sein Kind im KH entbunden hat? Wer kann mir davon berichten?

Mit Eingreifen ist hier alles gemeint, was den Geburtsprozess künstlich verändert bzw. beeinflusst, wie Einleitung, Verabreichung von Schmerzmitteln, Bestimmung der Geburtsposition, Wehenhemmung, Dammschnitt etc... Da hab ich jetzt sicher einiges vergessen.

Hat jemand vielleicht auch einen Geburtsstillstand erlebt, der nicht wieder künstlich aufgehoben wurde?

Ich interessiere mich sehr dafür, da ich gerne interventionsfrei entbinden möchte, aber nicht sicher bin ob ein Geburtshaus für mich als Erstgebärende das Richtige ist. Ich bin gespannt auf Eure Berichte!

MiramitLionel
7483 Beiträge
01.01.2016 17:27
Ich habe mit meiner Hebamme mit rizinusöl Zuhause eingeleitet, bin dann ins Krankenhaus und habe ohne eingreifen entbunden. Kein Schmerzmittel, nichts. Allerdings ist der kleine Mann so schnell gekommen , dass dafür keine zeit mehr gewesen wäre
Malanea
995 Beiträge
01.01.2016 17:27
Wieso meinst du denn dass ein Geburtshaus für dich nicht das richtige sein könnte?
(Zur Frage kann ich nichts sagen, hatte nur zwei Hausgeburten)
Pakuna
7800 Beiträge
01.01.2016 17:33
Zitat von Malanea:

Wieso meinst du denn dass ein Geburtshaus für dich nicht das richtige sein könnte?
(Zur Frage kann ich nichts sagen, hatte nur zwei Hausgeburten)


Es ist dieser Notfallsicherheitsgedanke Ich kann ihn irgendwie nicht ablegen, wobei ich "eigentlich" davon überzeugt bin, dass alles gut gehen würde. Urvertrauen, und ich bin froh dass ich dieses besitze. Aber eine gewisse Restangst, dafür "bestraft" zu werden, bleibt da.
Lilifee_84
2709 Beiträge
01.01.2016 17:37
Bei mir wurde nach nem Blasensprung nach 30 Std leider auch eingeleitet.
Bin mittlerweile auch 100% sicher nicht mehr im KH entbinden zu wollen. Bei Nr 1 war ich leider auch sehr unsicher und wusste nicht wirklich was auf mich zukommt. Mit heutigem Wissen, würde ich nicht mehr ins KH fahren...

Bei Nr 2 werde ich im Geburtshaus entbinden. Ich möchte auch nicht nochmal das mir andere in meine Geburt rein reden, es sei denn es besteht ein Notfall.
-bald-mami-
23883 Beiträge
01.01.2016 17:46
Interessante Frage!
Ich arbeite selbst in einer großen Entbindungsklinik und mache mir darüber oft Gedanken.
Für mich käme selbst nur eine Entbindung in eine Klinik infrage einfach weil doch immer etwas sein KANN und ich schon auch Schmerzmittel im Hintergrund haben wollen würde. Man weiß einfach nicht was einen erwartet.
Ich denke wenn man sich vorher gut Gedanken macht, die mit dem Partner teilt und dann auch durchsetzt kann man auch dort "seine" Entbindung erleben. Ich selbst habe im Kopf eine liebe Kollegin (Hebamme) mit in den Kreißsaal zu nehmen als meine "Beschützerin".
Man muss aber trotzdem realisisch bleiben. Was ich manchmal erlebe in der Klinik, was Eltern ablehnen ist oft mehr als fragwürdig!
Außerdem würde ich planen ambulant zu entbinden oder zumindest nur eine Nacht zu bleiben.
Mauselle
16225 Beiträge
01.01.2016 17:52
Huhu!

Also ich kann diesen Wunsch nach einer Geburt ohne Intervention und dennoch im KH durchaus nachvollziehen. Mir geht es da ähnlich. Eine Geburtshausgeburt kann und möchte ich mir irgendwie nicht zutrauen, auch wenn mein Vertrauen in den Geburtsprozess als solchen eigentlich total stark ist. Mich haben schon ganz viele schräg angeguckt und meinten: Hä, warum gehst du dann nicht einfach ins Geburtshaus? Na ja, ich denke, das ist nichts wovon man überzeugt werden kann. Ich würde mich nur "überreden lassen" ins GbH zu gehen und ich soll mich ja schließlich wohl fühlen. Aber zurück zu deinem Thema

Ich habe mich für eine Beleghebamme in einem Hebammengeführten Kreißsaal entscheiden. Das war für mich der beste "Mittelweg". Es sind Ärzte, Schmerzmittel etc. vorhanden, aber sie werden eben konservativ eingesetzt.
Ich sehe das folgendermaßen (und mein Vertrauen in den Prozess Geburt ist davon unbeeinflusst): Es gibt einen Grund, warum immer weniger Frauen im Kreißsaal den Tod finden. Eben weil es klinische Interventionsmöglichkeiten gibt. Eine PDA kann helfen. Zum Beispiel wenn Frauen vor lauter Schmerzen verkrampfen und die Geburt stillsteht. Eine stillstehende Geburt muss manchmal wieder angeregt werden, weil es dem Ungeborenen nicht gut geht. Ein Kaiserschnitt kann wirklich dringend notwendig sein.
Deswegen verschließe ich mich nicht vor Interventionsmaßnahmen. Ich habe mich stattdessen darauf konzentriert, eine Hebamme zu finden die versteht was ich möchte und die mit mir d'accord geht. Es wird keinen Eingriff in das natürliche Geschehen geben (schon gar nicht bei Dingen wie Positionen ), die sie nicht für absolut notwendig empfindet. Und jede Entscheidung wird vorher mit mir besprochen.

Ich hab keine Ahnung, ob dir das irgendwie weiterhilft
Tigger90
3736 Beiträge
01.01.2016 18:11
Zitat von Pakuna:

Hallo Mädels,

gibt es jemanden da draußen, der ohne ärztliches Eingreifen sein Kind im KH entbunden hat? Wer kann mir davon berichten?

Mit Eingreifen ist hier alles gemeint, was den Geburtsprozess künstlich verändert bzw. beeinflusst, wie Einleitung, Verabreichung von Schmerzmitteln, Bestimmung der Geburtsposition, Wehenhemmung, Dammschnitt etc... Da hab ich jetzt sicher einiges vergessen.

Hat jemand vielleicht auch einen Geburtsstillstand erlebt, der nicht wieder künstlich aufgehoben wurde?

Ich interessiere mich sehr dafür, da ich gerne interventionsfrei entbinden möchte, aber nicht sicher bin ob ein Geburtshaus für mich als Erstgebärende das Richtige ist. Ich bin gespannt auf Eure Berichte!


Ich will auch mit möglichst wenig Interventionen entbinden. Alles was du aufzählst braucht ja deine Zustimmung, also eine Einleitung geht nur wenn du zustimmst. Ich denke da muss man einfach stur sein
01.01.2016 18:16
Bei mir hat keiner eingegriffen, keine PDA oder sonstige Schmerzmittel, kein Tropf usw ich hatte gar nicht mitbekommen, dass irgendwann überhaupt eine Ärztin reinkam, die ist mir erst nach der Geburt aufgefallen
Das einzige war, dass die Hebamme mir einen Katheder gelegt hat, damit die Maus mehr Platz bekommt.
Und nach der Geburt hab ich oxytocin bekommen, weil die Plazenta nicht raus wollte
shelyra
69197 Beiträge
01.01.2016 18:22
bei mir wurde beidesmal aus medizinischen gründen eingeleitet. aber ansonsten gab es eigentlich keine intervention von seiten der ärzte/hebammen.
ich durfte in der position gebären wie ich wollte, schmerzmittel gab es auch nur auf nachfrage (bei meinem großen, bei meiner tochter ging es ohne), dammschnitt wurde keiner gemacht - es wurde reißen gelassen. auch der nachgeburt wurde zeit gelassen alleine heraus zu kommen.
nach der geburt hab ich auch erstmal die babys bekommen und wir konnten kuscheln und stillen. erst danach gab es die u1

geburtshaus wäre eine alternative für mich gewesen bei kind 2. aber leider gibt es hier keins in greifbarer nähe
Kirschblütelein
79 Beiträge
01.01.2016 18:31
Es gibt in meinem Krankenhaus Hebammen geleitete Geburten. Da kommt kein Arzt. Musst mal im Internet schauen mit deiner Postleitzahl
01.01.2016 18:34
Bei mir wurde bei der Plazenta auch erst nach 30-45 Minuten gehandelt. Erst Akupunktur, dann ein Katheder und erst dann das oxytocin nachdem dann schon über eine Stunde vergangen war.
01.01.2016 18:34
bei mir wurde zwar recht viel gemacht aber ich wurde bei absolut allem vorher gefragt ob ich das möchte.
01.01.2016 18:36
Hatte ich 3 Mal.

War aber auch in einem KH das da noch sehr "konservativ" ist und auch alles probiert um einen KS zu umgehen im Fall der Fälle.

Muss auch dazusagen ich war nie wirklich lange im KS bis die 3 kamen - das längste waren 1 1/4 Stunden bei der Großen weil sie die Hand am Kopf hatte und es länger dauerte bis sie rauskam.

Pakuna
7800 Beiträge
01.01.2016 18:41
Vielen Dank für Eure Antworten!

Thema Einleiten: Das zählt für mich persönlich schon zur stärksten und folgenreichsten Form der Intervention. Ich weiß, es gibt genügend Beispiele von Geburten die dann dennoch wie am Schnürchen liefen. Aber sicher auch nur, weil der Geburtsbeginn praktisch schon in den Startlöchern stand und nur angeschubst wurde. Beispiel aus meinem Freundeskreis: "Ich wurde eingeleitet." - "Warum?" - "Wie warum?" - "Ja, was war der Grund für die Einleitung? Gab es eine medizinische Indikation? Was für Komplikationen haben die Einleitung begründet?" - "Ich war 5 Tage über ET." - "Ja ok, aber was war der Grund für die Einleitung?" - "Wie jetzt, na ich war 5 Tage über ET!" - "..." Sowas höre ich so oft Wieso hinterfragt das kaum noch jemand?

Ich speche hier natürlich nicht von medizinischer Notwendigkeit - keine Frage, ich bin dankbar dass uns Frauen im Notfall geholfen werden kann, was auch dem Kind das Leben rettet.

Aber eine Geburtseinleitung ohne Grund wird einfach den Verluaf der Geburt so massiv beeinflussen, dass weitere Interventionen bis hin zum Notkaiserschnitt notwendig werden.

Ich möchte das nicht erleben

Mauselle, mir geht es da ähnlich wie Dir. Intervention nein, "Sicherheit" ja. Es ist eben ein schmaler Grat.
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