Elisas Endspurt- Thread!!!
12.08.2008 17:08
Zitat von sweety801:
args die arme....
Ja, ich hatte Tränen beim Schreiben.
Es muss halt auch ein wenig dramtisch werden in dem Sinne, finde ich... mit einer Seite kann ich euch noch füttern. Dann ist das 1. Kapitel abgeschlossen.
12.08.2008 17:13
Okay.
Seite 7
- dafür auch etwas länger-
Wir fuhren direkt weiter in die Klinik. Dort wurden wir erst einmal nur herum gereicht. Niemand hatte wirklich Zeit. Irgendwann wurde ich noch einmal untersucht. John fuhr dann nach Hause, um Sachen für mich zu holen, da wirklich kein Leben mehr in mir wahr- im wahrsten Sinne des Wortes. Ich war taub, ich war kalt. Habe nicht mehr gesprochen, ständig auf den Boden gesehen.
Eine Schwester dort war sehr freundlich zu mir. Sie erklärte mir auch, was man nun mit uns machen würde- mit mir und dem Zwerg.
Ich weiß noch, wie ich meinen Bauch streichelte und mich entschuldigte und mich verabschiedete. John tat dies ebenfalls, es tat so weh und es tat so gut, dass ich ihn bei mir hatte. 17 Wochen war der Zwerg bei uns.
Sie legten mich in eine Vollnarkose. Eine normale Geburt war nicht möglich, da der Verwesungsprozess schon zu weit fortgeschritten war.
Mir wurde wieder schlecht bei dem Gedanken.
Kurze Zeit später wachte ich wieder auf. Mein Kopf war leer, fühlte sich aber total schwer an. Irgendwann wurde ich dann auch auf ein Zimmer geschoben. Zum Glück war ich allein dort. John war die ganze Zeit im Krankenhaus bei mir.
Ich wurde danach nicht wieder schwanger, obwohl wir es probierten und bei uns beiden auch alles stimmte.
Daran scheiterte unsere Ehe.
Wir haben beide dieses Erlebnis nie richtig verarbeitet, es nagt an uns beiden. Sicher noch heute. John hat, soweit ich weiß, keine neue Frau an seiner Seite bisher gehabt, ist dafür ein erfolgreicher Architekt. Kein Wunder, wenn man 20 Stunden am Tag arbeitet.
Und meine derzeitige Situation ist ja auch klar.
Wir haben nicht einmal erfahren, ob der Zwerg ein Junge oder ein Mädchen war. Wenn es ein Junge geworden wäre, hätten wir ihn damals gerne Jeremy genannt und ein Mädchen hätte Rose geheißen. Schöne Namen, oder?
Heulend sitze ich auf dem Sofa, meine Augen sind rot und geschwollen. Ich weiß gar nicht, wo ich mit mir hin soll. Ich nehme den Ärmel von meinem Pullover und wische mir damit das Gesicht ab. Es ist komplett nass. Diese Bilder werden mir nie aus dem Kopf gehen. Ich werde meinen Zwerg nie vergessen, aber die Zeit in der Praxis und im Krankenhaus möchte ich vergessen, aber es geht einfach nicht.
Ich wollte so sehr eine Mama sein. Eine Mama, die ich selbst nie hatte.
Sie starb direkt nach meiner Geburt, weil sie zuviel Blut verlor. Es war Schuld der Ärzte, was natürlich niemand zugibt. Mein Vater war so stark, um uns 2 Mädchen großzuziehen. Und Nancy ist nur knapp 2 Jahre älter als ich. Ich bewundere ihn dafür, denn er machte seine Sache sehr gut. Wir hatten eine wirklich tolle Kindheit und Jugend. Er war genau zu den richtigen Zeitpunkten locker und streng.
In der Zeit nach meiner Fehlgeburt war er mir eine große Stütze. Vor allem als John und ich die Trennungsphase hatten mit dem ganzen Papierkram und so weiter. Ich wohnte eine Weile wieder bei ihm und ich war wieder sein kleines Mädchen. Er kochte für mich, wir schauten abends fernsehen auf der alten Ledercouch und aßen Chips.
Ich freue mich, dass er noch so fit ist. Wir sehen uns auch regelmäßig. Im Haus hat er mich schon zweimal besucht für je ein Wochenende. Da bekochte ich ihn dann.
Nancy möchte noch keine Kinder, vielleicht will sie auch wirklich gar keine. Ich hingegen hatte schon als Teenager von meinem Prinzen und dem Schloss dazu geträumt und natürlich vielen Kindern. Früher wollte 5. Heute würde mir ein einziges, kleines Wunderwesen reichen. Ich versuche mich zu freuen, etwas Schönes daran zu finden, dass meine beste Freundin ein Baby erwartet. Auch weiß ich nicht, ob ich nur neidisch bin oder Angst habe, dass ihr auch das passiert. Beides wohl eher.
Ich stehe auf, krame ganz oben im Regal im Wohnzimmer einen Karton heraus, gehe wieder zur Couch und öffne ihn. Da, mein Zwerg. 2 Bilder habe ich von dir, du Wunder. Im Karton sind noch 1 Bild von meinem Babybauch und mein Babytagebuch, das ich führte. Tränen schießen mir wieder in die Augen. Wieso nur? Wieso nur du, Zwerg?
Plötzlich muss ich die Schachtel ganz plötzlich schließen. Das Leid zerfrisst mich. Ich bin schon lange nicht mehr so energiegeladen wie ich es einmal war.
Ich fasse noch einmal in die Schachtel und hole das Bild aus der 12. Woche von meinem Zwerg heraus.
In dieser Nacht beschäftige ich mich damit, einen Bilderrahmen zu basteln, einen schönes Platz dafür zu finden und nicht mehr so traurig zu sein.
Die Nacht verbringe ich auf der Couch.
>>>Ende des 1. Kapitels<<<
Seite 7
- dafür auch etwas länger-
Wir fuhren direkt weiter in die Klinik. Dort wurden wir erst einmal nur herum gereicht. Niemand hatte wirklich Zeit. Irgendwann wurde ich noch einmal untersucht. John fuhr dann nach Hause, um Sachen für mich zu holen, da wirklich kein Leben mehr in mir wahr- im wahrsten Sinne des Wortes. Ich war taub, ich war kalt. Habe nicht mehr gesprochen, ständig auf den Boden gesehen.
Eine Schwester dort war sehr freundlich zu mir. Sie erklärte mir auch, was man nun mit uns machen würde- mit mir und dem Zwerg.
Ich weiß noch, wie ich meinen Bauch streichelte und mich entschuldigte und mich verabschiedete. John tat dies ebenfalls, es tat so weh und es tat so gut, dass ich ihn bei mir hatte. 17 Wochen war der Zwerg bei uns.
Sie legten mich in eine Vollnarkose. Eine normale Geburt war nicht möglich, da der Verwesungsprozess schon zu weit fortgeschritten war.
Mir wurde wieder schlecht bei dem Gedanken.
Kurze Zeit später wachte ich wieder auf. Mein Kopf war leer, fühlte sich aber total schwer an. Irgendwann wurde ich dann auch auf ein Zimmer geschoben. Zum Glück war ich allein dort. John war die ganze Zeit im Krankenhaus bei mir.
Ich wurde danach nicht wieder schwanger, obwohl wir es probierten und bei uns beiden auch alles stimmte.
Daran scheiterte unsere Ehe.
Wir haben beide dieses Erlebnis nie richtig verarbeitet, es nagt an uns beiden. Sicher noch heute. John hat, soweit ich weiß, keine neue Frau an seiner Seite bisher gehabt, ist dafür ein erfolgreicher Architekt. Kein Wunder, wenn man 20 Stunden am Tag arbeitet.
Und meine derzeitige Situation ist ja auch klar.
Wir haben nicht einmal erfahren, ob der Zwerg ein Junge oder ein Mädchen war. Wenn es ein Junge geworden wäre, hätten wir ihn damals gerne Jeremy genannt und ein Mädchen hätte Rose geheißen. Schöne Namen, oder?
Heulend sitze ich auf dem Sofa, meine Augen sind rot und geschwollen. Ich weiß gar nicht, wo ich mit mir hin soll. Ich nehme den Ärmel von meinem Pullover und wische mir damit das Gesicht ab. Es ist komplett nass. Diese Bilder werden mir nie aus dem Kopf gehen. Ich werde meinen Zwerg nie vergessen, aber die Zeit in der Praxis und im Krankenhaus möchte ich vergessen, aber es geht einfach nicht.
Ich wollte so sehr eine Mama sein. Eine Mama, die ich selbst nie hatte.
Sie starb direkt nach meiner Geburt, weil sie zuviel Blut verlor. Es war Schuld der Ärzte, was natürlich niemand zugibt. Mein Vater war so stark, um uns 2 Mädchen großzuziehen. Und Nancy ist nur knapp 2 Jahre älter als ich. Ich bewundere ihn dafür, denn er machte seine Sache sehr gut. Wir hatten eine wirklich tolle Kindheit und Jugend. Er war genau zu den richtigen Zeitpunkten locker und streng.
In der Zeit nach meiner Fehlgeburt war er mir eine große Stütze. Vor allem als John und ich die Trennungsphase hatten mit dem ganzen Papierkram und so weiter. Ich wohnte eine Weile wieder bei ihm und ich war wieder sein kleines Mädchen. Er kochte für mich, wir schauten abends fernsehen auf der alten Ledercouch und aßen Chips.
Ich freue mich, dass er noch so fit ist. Wir sehen uns auch regelmäßig. Im Haus hat er mich schon zweimal besucht für je ein Wochenende. Da bekochte ich ihn dann.
Nancy möchte noch keine Kinder, vielleicht will sie auch wirklich gar keine. Ich hingegen hatte schon als Teenager von meinem Prinzen und dem Schloss dazu geträumt und natürlich vielen Kindern. Früher wollte 5. Heute würde mir ein einziges, kleines Wunderwesen reichen. Ich versuche mich zu freuen, etwas Schönes daran zu finden, dass meine beste Freundin ein Baby erwartet. Auch weiß ich nicht, ob ich nur neidisch bin oder Angst habe, dass ihr auch das passiert. Beides wohl eher.
Ich stehe auf, krame ganz oben im Regal im Wohnzimmer einen Karton heraus, gehe wieder zur Couch und öffne ihn. Da, mein Zwerg. 2 Bilder habe ich von dir, du Wunder. Im Karton sind noch 1 Bild von meinem Babybauch und mein Babytagebuch, das ich führte. Tränen schießen mir wieder in die Augen. Wieso nur? Wieso nur du, Zwerg?
Plötzlich muss ich die Schachtel ganz plötzlich schließen. Das Leid zerfrisst mich. Ich bin schon lange nicht mehr so energiegeladen wie ich es einmal war.
Ich fasse noch einmal in die Schachtel und hole das Bild aus der 12. Woche von meinem Zwerg heraus.
In dieser Nacht beschäftige ich mich damit, einen Bilderrahmen zu basteln, einen schönes Platz dafür zu finden und nicht mehr so traurig zu sein.
Die Nacht verbringe ich auf der Couch.
>>>Ende des 1. Kapitels<<<
12.08.2008 17:19
Zitat von yaci:
uhhhh ich habe richtig gänsehaut
Echt? Oh, das freut mich, wenn ich es so gut geschrieben habe, dass du sogar Gänsehaut bekommen hast.
Ich glaube, die Muse küsst mich gerade leidenschaftlich.
12.08.2008 17:22
wow du kannst so toll schreiben und so gefühlvoll. Ich hab richtig mitgelitten und hab pipi in den augen
12.08.2008 17:25
Zitat von sweety801:
wow du kannst so toll schreiben und so gefühlvoll. Ich hab richtig mitgelitten und hab pipi in den augen
Mensch, danke. Das rührt mich wirklich, wenn es bei euch so super ankommt.
Dabei habe ich so etwas noch nie erlebt. Habe kein Kind verloren.
Ich versuche dann immer zu überlegen, was ich in so einer Situation denken würde...
Bin von Natur aus ein sehr sensibler Typ, auch was andere Menschen angeht. Ich bin mir sicher, dass ich sehr einfühlsam bin.
Ihr seid so lieb, danke nochmal!!!!! *pipi aus den augen wisch*
12.08.2008 17:26
ich schreibe nur wie es ist und ich muss sagen in die FG konntest du dich richtig einfühlen musste mich echt zusammen reißen das ich nicht heule
12.08.2008 17:29
Zitat von yaci:
ich schreibe nur wie es ist und ich muss sagen in die FG konntest du dich richtig einfühlen musste mich echt zusammen reißen das ich nicht heule
Danke, das ist schön, wenn es echt herüber kommt. Aber habe hier im Forum ja schon viele, schlimme Geschichten gehört, da kann man dann denke ich gut aufbauen, wenn man eben so ein Thema anschneiden möchte.
Sweety brachte mich mit der Schwangerschaft auf die Idee, aber ich wollte das irgendwie dramatischer haben, aber danke, sweety. Ohne dich, wäre das so nicht geworden.
Und Anika, du wirst mich sicher auch noch auf gute Ideen bringen!
12.08.2008 17:34
Ja immer her damit.
Ich will meine Leser ja glücklich machen, aber ich kann hier eben keinen Erotikroman verfassen. Ich hoffe, ihr versteht das.
Ich will meine Leser ja glücklich machen, aber ich kann hier eben keinen Erotikroman verfassen. Ich hoffe, ihr versteht das.
12.08.2008 17:35
na klar verstehe ich das hast das theme erotik ja auch schon abgearbeitet weißt du schon wie es weiter gehen soll? hast schon ein paar ideen?
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