Mütter- und Schwangerenforum

Öffnung Schulen nach Ostern

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Mel-Ann
5657 Beiträge
29.04.2020 17:34
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Mel-Ann:

An unserer Schule fallen gut 20% der Kollegen aus. Plus den üblichen Krankheitsfällen. Dann verdoppelt sich quasi unser Deputat, wenn die Klassen geteilt werden, also wer normalerweise 26 Stunden in der Woche unterrichtet, müsste jetzt theoretisch 52 Stunden unterrichten, alleine, um für seine eigenen Lerngruppen normale Unterrichtszeiten zu bieten. Da ist die Vertretung für die wegfallenden 20% noch gar nicht drin.
Ist doch klar, dass die Schüler weniger Unterricht haben als sonst - wie soll denn das gehen? Und an den Grundschulen ist es noch viel schlimmer, denn viele haben sowieso schon Lehrermangel. Klar ginge das für die erste Woche, aber wenn nach und nach mehr Klassen hinzukommen?

52 Schulstunden sind aber nur 39 echte Stunden, das sollte man auch mal so sagen! Im Moment trennt sich überhaupt die Spreu vom Weizen bei Schulen und Lehrern; mein Sohn hat von Anfang an mehrere Stunden pro Tag Online-Unterricht, Bekannte erzählen dagegen von Lehrern, die richtiggehend abgetaucht sind (sehen das Ganze wohl als willkommene Corona-Ferien) und dazwischen gibt es alles... Ich hätte schon die Erwartung, dass eine durch Verbeamtung durchaus privilegierte (und gleichermaßen besonders verpflichtete) Berufsgruppe mehrheitlich gerade in solch einer Krise besondere Einsatzbereitschaft zeigt, aber viele meiner Kollegen, Freunde und Bekannte berichten leider das Gegenteil.


Unterricht ist aber auch nur ca. die Hälfte meiner Arbeit. Meinst Du, ich gehe einfach morgens zur Schule und dann unterrichte ich mal? Unterrichtsvorbereitung, Erstellen von Klassenarbeiten und Tests, Korrekturen, Hefte und Hausaufgaben korrigieren, Eltern- und Schülergespräche führen, Pausenaufsichten, Klassenfahrten, Projekte, AGs, Wandertage, Noten notieren und eintragen, Fördermaterial erstellen, mit den Förderlehrern in Kontakt stehen, Förderempfehlungen schreiben, Konferenzen und Orga, Fortbildungen...
Unterm Strich würde ich sagen, kommen pro 45 Minuten Unterricht vermutlich mindestens ebensoviele Minuten außerunterrichtliche Dienstgeschäfte dazu, wie das im Jargon so schön heißt.
Klar fallen einige Sachen wie die Klassenfahrten gerade weg. Durch die Online-Bespaßung und die darauf folgenden Korrekturen kommt aber auch einiges dazu. Und dann haben wir jetzt nur noch halb so viel Korrekturzeit für die Abiturklausuren, das sind ja auch nochmal lustige 50 Stunden Arbeit für meinen Kurs plus nochmal 25 für die Zweitkorrektur, die leiste ich dann in 2 Wochen so nebenher auchnoch ab. UND beschule meine eigenen Kids zuhause, die ja noch nicht zur Schule/ in den KiGa dürfen.
Find ich sowieso immer lustig, wie die Leute oft tagelang arbeiten, wenn sie einen kleinen Vortrag halten müssen, aber irgendwie davon ausgehen, dass uns der Unterricht nur so vor die Füße fällt...
Mel-Ann
5657 Beiträge
29.04.2020 17:41
Zitat von Lade:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Lade:

Außerdem sollen die Klassen auch noch gestaffelt anfangen, damit sich beim Rein-und Rausgehen nicht zu viele Kinder über den Weg laufen. Da geht gar nicht viel mehr als 4 Stunden täglich

Habe jetzt mal im Freundeskreis rumgefragt. Vier verschiedene Grundschulen, alle fangen gegen 8 Uhr an und hören zwischen 12.30 und 13 Uhr auf. Scheint also durchaus möglich zu sein fünf Schulstunden täglich Unterricht zu machen. Ausser bei uns eben.

Wenn ich Klasse 4a um 8 kommen lasse, Klasse 4b um 8:10, Klasse 3a um 8:20 usw., dann fängt bei mir Klasse 1b um 9:10 an. Bei 3Stunden 30 Minuten, die 4 Unterrichtsstunden inklusive einer Pause bei uns haben, hört damit die 1b um 12:40 Uhr auf. Da dann nnoch 45 min für eine 5.Stunde und eine Pause, die ich ja dann auch noch machen sollte, mit dranzuhängen, wird schwierig.
Wenn jemand aber eine bessere Lösung hat, immer her damit- ich würde die Kinder auch lieber länger unterrichten!


Stimmt, dass man weder Frühstücks- noch große Pausen machen darf, kommt auch noch sehr erschwerend hinzu! Bei uns in der Schule mussten alle Aufenthaltsbereiche abgeriegelt werden, Mensa dicht, Wasserspender dicht. Da können wir unsere "normale" Unterrichtslänge (8.00 - 16.45 Uhr für die Großen) echt nicht machen.
29.04.2020 17:44
Zitat von CaSwa:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Mel-Ann:

An unserer Schule fallen gut 20% der Kollegen aus. Plus den üblichen Krankheitsfällen. Dann verdoppelt sich quasi unser Deputat, wenn die Klassen geteilt werden, also wer normalerweise 26 Stunden in der Woche unterrichtet, müsste jetzt theoretisch 52 Stunden unterrichten, alleine, um für seine eigenen Lerngruppen normale Unterrichtszeiten zu bieten. Da ist die Vertretung für die wegfallenden 20% noch gar nicht drin.
Ist doch klar, dass die Schüler weniger Unterricht haben als sonst - wie soll denn das gehen? Und an den Grundschulen ist es noch viel schlimmer, denn viele haben sowieso schon Lehrermangel. Klar ginge das für die erste Woche, aber wenn nach und nach mehr Klassen hinzukommen?

52 Schulstunden sind aber nur 39 echte Stunden, das sollte man auch mal so sagen! Im Moment trennt sich überhaupt die Spreu vom Weizen bei Schulen und Lehrern; mein Sohn hat von Anfang an mehrere Stunden pro Tag Online-Unterricht, Bekannte erzählen dagegen von Lehrern, die richtiggehend abgetaucht sind (sehen das Ganze wohl als willkommene Corona-Ferien) und dazwischen gibt es alles... Ich hätte schon die Erwartung, dass eine durch Verbeamtung durchaus privilegierte (und gleichermaßen besonders verpflichtete) Berufsgruppe mehrheitlich gerade in solch einer Krise besondere Einsatzbereitschaft zeigt, aber viele meiner Kollegen, Freunde und Bekannte berichten leider das Gegenteil.

26 Schulstunden plus Vorbereitung und auch Nachbereitung sind Usus.
52 Schulstunden wären zwar regulär Arbeitszeit, aber dann ist die Stunde weder vorbereitet noch Beobachtungen dokumentiert, Ergebnisse gesichtet oder sonst was.
Also ganz ehrlich, alle über einen Kamm scheren ist leicht, aber wahnsinnig unfair

Auf die Vorbereitungs-Diskussion lass ich mich jetzt wirklich nicht ein, aber ganz ehrlich: dann muss man halt auch mal ein paar Überstunden machen!
Mel-Ann
5657 Beiträge
29.04.2020 17:44
Zitat von Marie2010:

Zitat von Mel-Ann:

An unserer Schule fallen gut 20% der Kollegen aus. Plus den üblichen Krankheitsfällen. Dann verdoppelt sich quasi unser Deputat, wenn die Klassen geteilt werden, also wer normalerweise 26 Stunden in der Woche unterrichtet, müsste jetzt theoretisch 52 Stunden unterrichten, alleine, um für seine eigenen Lerngruppen normale Unterrichtszeiten zu bieten. Da ist die Vertretung für die wegfallenden 20% noch gar nicht drin.
Ist doch klar, dass die Schüler weniger Unterricht haben als sonst - wie soll denn das gehen? Und an den Grundschulen ist es noch viel schlimmer, denn viele haben sowieso schon Lehrermangel. Klar ginge das für die erste Woche, aber wenn nach und nach mehr Klassen hinzukommen?


Bei uns wird die Klasse zweigeteilt.
Jede Gruppe geht jeden zweiten Tag. Unterricht macht immer die Klassenlehrerin. Also jeden Tag 4 Schulstunden. Ich finde nicht, dass 5 Schulstunden täglich zuviel verlangt wären.
Geht an den anderen Grundschulen ja auch.
Dass Fächer wie Kunst, Sport, Musik usw. wegfallen, ist klar.


Vielleicht haben andere Grundschulen ein junges, gesundes Kollegium und bei euch fällt die Hälfte der Lehrer als Risikogruppe aus? Man sieht den Leuten das Astma, die Herzkrankheit oder ähnliches ja nicht immer an. Vielleicht gibt es Probleme mit den Räumlichkeiten? Oder die Stadt macht sehr strenge Auflagen für Pausen und Atemmasken, so dass man es nicht anders hinbekommt? Vielleicht gibt es einen besonders großen Bedarf an Notbetreuung, den man sonst nicht decken kann?
Frag doch einfach einmal freundlich nach, wenn es Dich so stört. Sicher bemühen sie sich, die bestmögliche Lösung zu finden.
Chica157
1229 Beiträge
29.04.2020 17:51
Zitat von Mel-Ann:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Mel-Ann:

An unserer Schule fallen gut 20% der Kollegen aus. Plus den üblichen Krankheitsfällen. Dann verdoppelt sich quasi unser Deputat, wenn die Klassen geteilt werden, also wer normalerweise 26 Stunden in der Woche unterrichtet, müsste jetzt theoretisch 52 Stunden unterrichten, alleine, um für seine eigenen Lerngruppen normale Unterrichtszeiten zu bieten. Da ist die Vertretung für die wegfallenden 20% noch gar nicht drin.
Ist doch klar, dass die Schüler weniger Unterricht haben als sonst - wie soll denn das gehen? Und an den Grundschulen ist es noch viel schlimmer, denn viele haben sowieso schon Lehrermangel. Klar ginge das für die erste Woche, aber wenn nach und nach mehr Klassen hinzukommen?

52 Schulstunden sind aber nur 39 echte Stunden, das sollte man auch mal so sagen! Im Moment trennt sich überhaupt die Spreu vom Weizen bei Schulen und Lehrern; mein Sohn hat von Anfang an mehrere Stunden pro Tag Online-Unterricht, Bekannte erzählen dagegen von Lehrern, die richtiggehend abgetaucht sind (sehen das Ganze wohl als willkommene Corona-Ferien) und dazwischen gibt es alles... Ich hätte schon die Erwartung, dass eine durch Verbeamtung durchaus privilegierte (und gleichermaßen besonders verpflichtete) Berufsgruppe mehrheitlich gerade in solch einer Krise besondere Einsatzbereitschaft zeigt, aber viele meiner Kollegen, Freunde und Bekannte berichten leider das Gegenteil.


Unterricht ist aber auch nur ca. die Hälfte meiner Arbeit. Meinst Du, ich gehe einfach morgens zur Schule und dann unterrichte ich mal? Unterrichtsvorbereitung, Erstellen von Klassenarbeiten und Tests, Korrekturen, Hefte und Hausaufgaben korrigieren, Eltern- und Schülergespräche führen, Pausenaufsichten, Klassenfahrten, Projekte, AGs, Wandertage, Noten notieren und eintragen, Fördermaterial erstellen, mit den Förderlehrern in Kontakt stehen, Förderempfehlungen schreiben, Konferenzen und Orga, Fortbildungen...
Unterm Strich würde ich sagen, kommen pro 45 Minuten Unterricht vermutlich mindestens ebensoviele Minuten außerunterrichtliche Dienstgeschäfte dazu, wie das im Jargon so schön heißt.
Klar fallen einige Sachen wie die Klassenfahrten gerade weg. Durch die Online-Bespaßung und die darauf folgenden Korrekturen kommt aber auch einiges dazu. Und dann haben wir jetzt nur noch halb so viel Korrekturzeit für die Abiturklausuren, das sind ja auch nochmal lustige 50 Stunden Arbeit für meinen Kurs plus nochmal 25 für die Zweitkorrektur, die leiste ich dann in 2 Wochen so nebenher auchnoch ab. UND beschule meine eigenen Kids zuhause, die ja noch nicht zur Schule/ in den KiGa dürfen.
Find ich sowieso immer lustig, wie die Leute oft tagelang arbeiten, wenn sie einen kleinen Vortrag halten müssen, aber irgendwie davon ausgehen, dass uns der Unterricht nur so vor die Füße fällt...

Respekt, dass du auf solche unqualifizierten Kommentare überhaupt so lange antwortest!
Ich pauschalisiere jetzt auch mal: das kommt wahrscheinlich von Jemandem, der jede Überstunden nachhält und bezahlt bekommt. Ebenso wie die Dienstreisen (inkl. Spesen) und nicht zu vergessen das Arbeitsmaterial wie Laptop und Co. Und natürlich werden die Fortbildungen auch während der bezahlten Arbeitszeit gemacht
Mel-Ann
5657 Beiträge
29.04.2020 17:55
Zitat von Chica157:

Zitat von Mel-Ann:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Mel-Ann:

An unserer Schule fallen gut 20% der Kollegen aus. Plus den üblichen Krankheitsfällen. Dann verdoppelt sich quasi unser Deputat, wenn die Klassen geteilt werden, also wer normalerweise 26 Stunden in der Woche unterrichtet, müsste jetzt theoretisch 52 Stunden unterrichten, alleine, um für seine eigenen Lerngruppen normale Unterrichtszeiten zu bieten. Da ist die Vertretung für die wegfallenden 20% noch gar nicht drin.
Ist doch klar, dass die Schüler weniger Unterricht haben als sonst - wie soll denn das gehen? Und an den Grundschulen ist es noch viel schlimmer, denn viele haben sowieso schon Lehrermangel. Klar ginge das für die erste Woche, aber wenn nach und nach mehr Klassen hinzukommen?

52 Schulstunden sind aber nur 39 echte Stunden, das sollte man auch mal so sagen! Im Moment trennt sich überhaupt die Spreu vom Weizen bei Schulen und Lehrern; mein Sohn hat von Anfang an mehrere Stunden pro Tag Online-Unterricht, Bekannte erzählen dagegen von Lehrern, die richtiggehend abgetaucht sind (sehen das Ganze wohl als willkommene Corona-Ferien) und dazwischen gibt es alles... Ich hätte schon die Erwartung, dass eine durch Verbeamtung durchaus privilegierte (und gleichermaßen besonders verpflichtete) Berufsgruppe mehrheitlich gerade in solch einer Krise besondere Einsatzbereitschaft zeigt, aber viele meiner Kollegen, Freunde und Bekannte berichten leider das Gegenteil.


Unterricht ist aber auch nur ca. die Hälfte meiner Arbeit. Meinst Du, ich gehe einfach morgens zur Schule und dann unterrichte ich mal? Unterrichtsvorbereitung, Erstellen von Klassenarbeiten und Tests, Korrekturen, Hefte und Hausaufgaben korrigieren, Eltern- und Schülergespräche führen, Pausenaufsichten, Klassenfahrten, Projekte, AGs, Wandertage, Noten notieren und eintragen, Fördermaterial erstellen, mit den Förderlehrern in Kontakt stehen, Förderempfehlungen schreiben, Konferenzen und Orga, Fortbildungen...
Unterm Strich würde ich sagen, kommen pro 45 Minuten Unterricht vermutlich mindestens ebensoviele Minuten außerunterrichtliche Dienstgeschäfte dazu, wie das im Jargon so schön heißt.
Klar fallen einige Sachen wie die Klassenfahrten gerade weg. Durch die Online-Bespaßung und die darauf folgenden Korrekturen kommt aber auch einiges dazu. Und dann haben wir jetzt nur noch halb so viel Korrekturzeit für die Abiturklausuren, das sind ja auch nochmal lustige 50 Stunden Arbeit für meinen Kurs plus nochmal 25 für die Zweitkorrektur, die leiste ich dann in 2 Wochen so nebenher auchnoch ab. UND beschule meine eigenen Kids zuhause, die ja noch nicht zur Schule/ in den KiGa dürfen.
Find ich sowieso immer lustig, wie die Leute oft tagelang arbeiten, wenn sie einen kleinen Vortrag halten müssen, aber irgendwie davon ausgehen, dass uns der Unterricht nur so vor die Füße fällt...

Respekt, dass du auf solche unqualifizierten Komme überhaupt so lange antwortest!


Ja, vermutlich hast Du Recht und man sollte einfach auf Durchzug stellen. Aber irgendwie regt mich dieses Dauergeschwätz vom faulen Lehrer immer so auf, dass ich einfach was dazu sagen MUSS. Aber sicherlich sollte man sich das am besten einfach sparen... ändert ja eh nix an der Einstellung hier. Komm, lass ma fix 60 Stunden Unterricht die Woche machen und mal bissi mehr Einsatz zeigen, hatte ja jetzt soooo lange Ferien und sind schließlich verbeamtet...
29.04.2020 18:04
Zitat von Chica157:

Zitat von Mel-Ann:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Mel-Ann:

An unserer Schule fallen gut 20% der Kollegen aus. Plus den üblichen Krankheitsfällen. Dann verdoppelt sich quasi unser Deputat, wenn die Klassen geteilt werden, also wer normalerweise 26 Stunden in der Woche unterrichtet, müsste jetzt theoretisch 52 Stunden unterrichten, alleine, um für seine eigenen Lerngruppen normale Unterrichtszeiten zu bieten. Da ist die Vertretung für die wegfallenden 20% noch gar nicht drin.
Ist doch klar, dass die Schüler weniger Unterricht haben als sonst - wie soll denn das gehen? Und an den Grundschulen ist es noch viel schlimmer, denn viele haben sowieso schon Lehrermangel. Klar ginge das für die erste Woche, aber wenn nach und nach mehr Klassen hinzukommen?

52 Schulstunden sind aber nur 39 echte Stunden, das sollte man auch mal so sagen! Im Moment trennt sich überhaupt die Spreu vom Weizen bei Schulen und Lehrern; mein Sohn hat von Anfang an mehrere Stunden pro Tag Online-Unterricht, Bekannte erzählen dagegen von Lehrern, die richtiggehend abgetaucht sind (sehen das Ganze wohl als willkommene Corona-Ferien) und dazwischen gibt es alles... Ich hätte schon die Erwartung, dass eine durch Verbeamtung durchaus privilegierte (und gleichermaßen besonders verpflichtete) Berufsgruppe mehrheitlich gerade in solch einer Krise besondere Einsatzbereitschaft zeigt, aber viele meiner Kollegen, Freunde und Bekannte berichten leider das Gegenteil.


Unterricht ist aber auch nur ca. die Hälfte meiner Arbeit. Meinst Du, ich gehe einfach morgens zur Schule und dann unterrichte ich mal? Unterrichtsvorbereitung, Erstellen von Klassenarbeiten und Tests, Korrekturen, Hefte und Hausaufgaben korrigieren, Eltern- und Schülergespräche führen, Pausenaufsichten, Klassenfahrten, Projekte, AGs, Wandertage, Noten notieren und eintragen, Fördermaterial erstellen, mit den Förderlehrern in Kontakt stehen, Förderempfehlungen schreiben, Konferenzen und Orga, Fortbildungen...
Unterm Strich würde ich sagen, kommen pro 45 Minuten Unterricht vermutlich mindestens ebensoviele Minuten außerunterrichtliche Dienstgeschäfte dazu, wie das im Jargon so schön heißt.
Klar fallen einige Sachen wie die Klassenfahrten gerade weg. Durch die Online-Bespaßung und die darauf folgenden Korrekturen kommt aber auch einiges dazu. Und dann haben wir jetzt nur noch halb so viel Korrekturzeit für die Abiturklausuren, das sind ja auch nochmal lustige 50 Stunden Arbeit für meinen Kurs plus nochmal 25 für die Zweitkorrektur, die leiste ich dann in 2 Wochen so nebenher auchnoch ab. UND beschule meine eigenen Kids zuhause, die ja noch nicht zur Schule/ in den KiGa dürfen.
Find ich sowieso immer lustig, wie die Leute oft tagelang arbeiten, wenn sie einen kleinen Vortrag halten müssen, aber irgendwie davon ausgehen, dass uns der Unterricht nur so vor die Füße fällt...

Respekt, dass du auf solche unqualifizierten Kommentare überhaupt so lange antwortest!
Ich pauschalisiere jetzt auch mal: das kommt wahrscheinlich von Jemandem, der jede Überstunden nachhält und bezahlt bekommt. Ebenso wie die Dienstreisen (inkl. Spesen) und nicht zu vergessen das Arbeitsmaterial wie Laptop und Co. Und natürlich werden die Fortbildungen auch während der bezahlten Arbeitszeit gemacht

Falsch!
Mel-Ann
5657 Beiträge
29.04.2020 18:05
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von CaSwa:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Mel-Ann:

An unserer Schule fallen gut 20% der Kollegen aus. Plus den üblichen Krankheitsfällen. Dann verdoppelt sich quasi unser Deputat, wenn die Klassen geteilt werden, also wer normalerweise 26 Stunden in der Woche unterrichtet, müsste jetzt theoretisch 52 Stunden unterrichten, alleine, um für seine eigenen Lerngruppen normale Unterrichtszeiten zu bieten. Da ist die Vertretung für die wegfallenden 20% noch gar nicht drin.
Ist doch klar, dass die Schüler weniger Unterricht haben als sonst - wie soll denn das gehen? Und an den Grundschulen ist es noch viel schlimmer, denn viele haben sowieso schon Lehrermangel. Klar ginge das für die erste Woche, aber wenn nach und nach mehr Klassen hinzukommen?

52 Schulstunden sind aber nur 39 echte Stunden, das sollte man auch mal so sagen! Im Moment trennt sich überhaupt die Spreu vom Weizen bei Schulen und Lehrern; mein Sohn hat von Anfang an mehrere Stunden pro Tag Online-Unterricht, Bekannte erzählen dagegen von Lehrern, die richtiggehend abgetaucht sind (sehen das Ganze wohl als willkommene Corona-Ferien) und dazwischen gibt es alles... Ich hätte schon die Erwartung, dass eine durch Verbeamtung durchaus privilegierte (und gleichermaßen besonders verpflichtete) Berufsgruppe mehrheitlich gerade in solch einer Krise besondere Einsatzbereitschaft zeigt, aber viele meiner Kollegen, Freunde und Bekannte berichten leider das Gegenteil.

26 Schulstunden plus Vorbereitung und auch Nachbereitung sind Usus.
52 Schulstunden wären zwar regulär Arbeitszeit, aber dann ist die Stunde weder vorbereitet noch Beobachtungen dokumentiert, Ergebnisse gesichtet oder sonst was.
Also ganz ehrlich, alle über einen Kamm scheren ist leicht, aber wahnsinnig unfair

Auf die Vorbereitungs-Diskussion lass ich mich jetzt wirklich nicht ein, aber ganz ehrlich: dann muss man halt auch mal ein paar Überstunden machen!


Soll heißen: Ich habe doch schon eine schöne Meinung - verwirrt mich jetzt bitte nicht mit Tatsachen!
Naja gut, wenn wir auf dem Niveau angelangt sind, dann ist es tatsächlich nicht mehr sinnvoll, miteinander zu kommunizieren.
Chica157
1229 Beiträge
29.04.2020 18:08
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Chica157:

Zitat von Mel-Ann:

Zitat von cogito_ergo_sum:

...


Unterricht ist aber auch nur ca. die Hälfte meiner Arbeit. Meinst Du, ich gehe einfach morgens zur Schule und dann unterrichte ich mal? Unterrichtsvorbereitung, Erstellen von Klassenarbeiten und Tests, Korrekturen, Hefte und Hausaufgaben korrigieren, Eltern- und Schülergespräche führen, Pausenaufsichten, Klassenfahrten, Projekte, AGs, Wandertage, Noten notieren und eintragen, Fördermaterial erstellen, mit den Förderlehrern in Kontakt stehen, Förderempfehlungen schreiben, Konferenzen und Orga, Fortbildungen...
Unterm Strich würde ich sagen, kommen pro 45 Minuten Unterricht vermutlich mindestens ebensoviele Minuten außerunterrichtliche Dienstgeschäfte dazu, wie das im Jargon so schön heißt.
Klar fallen einige Sachen wie die Klassenfahrten gerade weg. Durch die Online-Bespaßung und die darauf folgenden Korrekturen kommt aber auch einiges dazu. Und dann haben wir jetzt nur noch halb so viel Korrekturzeit für die Abiturklausuren, das sind ja auch nochmal lustige 50 Stunden Arbeit für meinen Kurs plus nochmal 25 für die Zweitkorrektur, die leiste ich dann in 2 Wochen so nebenher auchnoch ab. UND beschule meine eigenen Kids zuhause, die ja noch nicht zur Schule/ in den KiGa dürfen.
Find ich sowieso immer lustig, wie die Leute oft tagelang arbeiten, wenn sie einen kleinen Vortrag halten müssen, aber irgendwie davon ausgehen, dass uns der Unterricht nur so vor die Füße fällt...

Respekt, dass du auf solche unqualifizierten Kommentare überhaupt so lange antwortest!
Ich pauschalisiere jetzt auch mal: das kommt wahrscheinlich von Jemandem, der jede Überstunden nachhält und bezahlt bekommt. Ebenso wie die Dienstreisen (inkl. Spesen) und nicht zu vergessen das Arbeitsmaterial wie Laptop und Co. Und natürlich werden die Fortbildungen auch während der bezahlten Arbeitszeit gemacht

Falsch!

Nicht so viele Details bitte!
29.04.2020 18:11
Zitat von Mel-Ann:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von CaSwa:

Zitat von cogito_ergo_sum:

...

26 Schulstunden plus Vorbereitung und auch Nachbereitung sind Usus.
52 Schulstunden wären zwar regulär Arbeitszeit, aber dann ist die Stunde weder vorbereitet noch Beobachtungen dokumentiert, Ergebnisse gesichtet oder sonst was.
Also ganz ehrlich, alle über einen Kamm scheren ist leicht, aber wahnsinnig unfair

Auf die Vorbereitungs-Diskussion lass ich mich jetzt wirklich nicht ein, aber ganz ehrlich: dann muss man halt auch mal ein paar Überstunden machen!


Soll heißen: Ich habe doch schon eine schöne Meinung - verwirrt mich jetzt bitte nicht mit Tatsachen!
Naja gut, wenn wir auf dem Niveau angelangt sind, dann ist es tatsächlich nicht mehr sinnvoll, miteinander zu kommunizieren.

Wenn ich nach ein paar Jahren immer noch jede Stunde aufwändig vorbereitet muss, mach ich definitiv was falsch! Sagt jemand, der im Übrigen auch Seminare gibt und das über Inhalte, die sich tatsächlich ändern! Aber gut, man darf sich dann halt auch nicht wundern, wenn einem die gewünschte Anerkennung versagt wird! Gut, dass Ärzte und Krankenschwestern nie so argumentieren!
nilou
14361 Beiträge
29.04.2020 18:15
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Mel-Ann:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von CaSwa:

...

Auf die Vorbereitungs-Diskussion lass ich mich jetzt wirklich nicht ein, aber ganz ehrlich: dann muss man halt auch mal ein paar Überstunden machen!


Soll heißen: Ich habe doch schon eine schöne Meinung - verwirrt mich jetzt bitte nicht mit Tatsachen!
Naja gut, wenn wir auf dem Niveau angelangt sind, dann ist es tatsächlich nicht mehr sinnvoll, miteinander zu kommunizieren.

Wenn ich nach ein paar Jahren immer noch jede Stunde aufwändig vorbereitet muss, mach ich definitiv was falsch! Sagt jemand, der im Übrigen auch Seminare gibt und das über Inhalte, die sich tatsächlich ändern! Aber gut, man darf sich dann halt auch nicht wundern, wenn einem die gewünschte Anerkennung versagt wird! Gut, dass Ärzte und Krankenschwestern nie so argumentieren!


Also wirklich, das hat sie doch so gar nicht geschrieben!

Dein Ton gerade ist echt unter aller Sau, vom Inhalt mal ganz zu schweigen!
Mondkind
14888 Beiträge
29.04.2020 18:17
Also unserer Lehrer haben die letzten Wochen Tatsache nur nen Plan rausgehauen..Also einmal am pc Buch Dingens Seite 35..blabla..weder was korrigiert noch etwas zur Durchsicht haben wollen. Online unterricht gab es nicht. Die haben sich halt Tatsache nicht überarbeitet sondern "urlaub" gehabt und ich hab deren Arbeit erledigt. Daher wäre es mir egal, wenn sie jetzt mal 2 Stunden länger müssten. Da aber die eine Gruppe täglich 8 bis 10.15 gehen und die anderen 10.45 bis 13 Uhr ist es schon ok für sie. Es sei ihnen gegönnt. Arbeiten kann so aber halt trotzdem keiner der Eltern.
29.04.2020 18:29
Zitat von nilou:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Mel-Ann:

Zitat von cogito_ergo_sum:

...


Soll heißen: Ich habe doch schon eine schöne Meinung - verwirrt mich jetzt bitte nicht mit Tatsachen!
Naja gut, wenn wir auf dem Niveau angelangt sind, dann ist es tatsächlich nicht mehr sinnvoll, miteinander zu kommunizieren.

Wenn ich nach ein paar Jahren immer noch jede Stunde aufwändig vorbereitet muss, mach ich definitiv was falsch! Sagt jemand, der im Übrigen auch Seminare gibt und das über Inhalte, die sich tatsächlich ändern! Aber gut, man darf sich dann halt auch nicht wundern, wenn einem die gewünschte Anerkennung versagt wird! Gut, dass Ärzte und Krankenschwestern nie so argumentieren!


Also wirklich, das hat sie doch so gar nicht geschrieben!

Dein Ton gerade ist echt unter aller Sau, vom Inhalt mal ganz zu schweigen!

Na, wenn nicht, dann ist es doch kein Problem! Denn in der jetzigen Situation sollten Elternsprechtage und Klassenfahrten nicht wirklich viel Zeit in Anspruch nehmen, oder? Die wurden nämlich auch angeführt. Korrektur ist natürlich stark vom Fach und der Jahrgangsstufe abhängig, aber das kann der Lehrer ja zum einen selbst steuern und ja, ich halte es in dieser besonderen Situation für selbstverständlich, dass Staatsdiener jetzt vollen Einsatz zeigen und notfalls auch unbezahlte Überstunden machen! Ich predige übrigens nicht Wasser und trinke Wein - bei uns sind unbezahlte Überstunden üblich!
nilou
14361 Beiträge
29.04.2020 18:37
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von nilou:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Mel-Ann:

...

Wenn ich nach ein paar Jahren immer noch jede Stunde aufwändig vorbereitet muss, mach ich definitiv was falsch! Sagt jemand, der im Übrigen auch Seminare gibt und das über Inhalte, die sich tatsächlich ändern! Aber gut, man darf sich dann halt auch nicht wundern, wenn einem die gewünschte Anerkennung versagt wird! Gut, dass Ärzte und Krankenschwestern nie so argumentieren!


Also wirklich, das hat sie doch so gar nicht geschrieben!

Dein Ton gerade ist echt unter aller Sau, vom Inhalt mal ganz zu schweigen!

Na, wenn nicht, dann ist es doch kein Problem! Denn in der jetzigen Situation sollten Elternsprechtage und Klassenfahrten nicht wirklich viel Zeit in Anspruch nehmen, oder? Die wurden nämlich auch angeführt. Korrektur ist natürlich stark vom Fach und der Jahrgangsstufe abhängig, aber das kann der Lehrer ja zum einen selbst steuern und ja, ich halte es in dieser besonderen Situation für selbstverständlich, dass Staatsdiener jetzt vollen Einsatz zeigen und notfalls auch unbezahlte Überstunden machen! Ich predige übrigens nicht Wasser und trinke Wein - bei uns sind unbezahlte Überstunden üblich!


Und woher nimmst du bitte die Weisheit hier alle Lehrer über einen Kamm zu scheren? Es ist wie überall, die einen machen mehr, die anderen weniger.

Aber dann in so einem Ton hier pauschal mal so was zu schreiben geht einfach mal gar nicht.

Ganz ehrlich, wenn’s doch so easy ist, wofür dann die Schulen öffnen, bekommt doch sicher dann weiter jeder locker neben bei weiter ohne Probleme hin. Ironie ...

29.04.2020 18:42
Zitat von nilou:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von nilou:

Zitat von cogito_ergo_sum:

...


Also wirklich, das hat sie doch so gar nicht geschrieben!

Dein Ton gerade ist echt unter aller Sau, vom Inhalt mal ganz zu schweigen!

Na, wenn nicht, dann ist es doch kein Problem! Denn in der jetzigen Situation sollten Elternsprechtage und Klassenfahrten nicht wirklich viel Zeit in Anspruch nehmen, oder? Die wurden nämlich auch angeführt. Korrektur ist natürlich stark vom Fach und der Jahrgangsstufe abhängig, aber das kann der Lehrer ja zum einen selbst steuern und ja, ich halte es in dieser besonderen Situation für selbstverständlich, dass Staatsdiener jetzt vollen Einsatz zeigen und notfalls auch unbezahlte Überstunden machen! Ich predige übrigens nicht Wasser und trinke Wein - bei uns sind unbezahlte Überstunden üblich!


Und woher nimmst du bitte die Weisheit hier alle Lehrer über einen Kamm zu scheren? Es ist wie überall, die einen machen mehr, die anderen weniger.

Aber dann in so einem Ton hier pauschal mal so was zu schreiben geht einfach mal gar nicht.

Ganz ehrlich, wenn’s doch so easy ist, wofür dann die Schulen öffnen, bekommt doch sicher dann weiter jeder locker neben bei weiter ohne Probleme hin. Ironie ...

Tja, genau das wird ja von vielen erwartet!
Übrigens wär es schön, wenn Du den ersten Post von mir genau lesen würdest! Da steht nix von „alle Lehrer” o.ä.
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