Mütter- und Schwangerenforum

Marie zwischen Kind, Ehe, Beruf und Haushalt

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Nuya
10572 Beiträge
21.07.2022 21:42
Zitat von Marie2010:

Zitat von Nuya:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Nuya:

...


Die erste Klinik, wo wir vor Wochen waren, hat die Aufnahme in die Geschlossene abgelehnt. Ich habe gesagt, dass ich nicht weiß, was ich tue wenn sie mich wegschicken und die Ärztin hat gesagt, dass sie mich nicht in die Geschlossene aufnimmt, weil das der Horror für mich wäre. Mir wurden Beruhigungspillen aufgeschrieben, für die ich mir ein Rezept beim Hausarzt holen musste.
Wie gesagt, "unsere" Klinik müsste mich aufnehmen aber da war ich ja acht Wochen ohne Erfolg. Es macht doch keinen Sinn, da jetzt nochmal hinzugehen.

Ja, so funktioniert das Prinzip. Es gibt eine Klinik, die ist für dich zuständig. Die muss dich aufnehmen. Eine andere (auch eine andere geschlossene), muss dich nicht aufnehmen.
Das ist wie mit den Einzugsgebieten bei Schulen. Es gibt eine Schule, die MUSS das Kind aufnehmen. Wenn alle anderen Schulen überrannt und voll sind, dann bleibt dem Kind unmittelbar nur diese eine Einzugsschule.

Das sind nur Fakten, das ist nicht meine Meinung, dass das so spitzenmäßig läuft. Weiß Gott, ich bin selbst durchs System gedreht worden...

Zum Fettmarkierten: Da ist eben die Frage, wie man Erfolg definiert. Du lebst noch. Und das ist im Wesentlichen die Funktion solcher Auffangstationen: Verwahrung und ggf. Medikamente. Dass da keine großartige Therapiearbeit geleistet wird/werden kann ist leider Tatsache. Gerade bei allem was Gesprächstherapie (und nicht hauptsächlich Medis) oder so erfordert. Die meisten Leute werden von dort aus dann auf andere Stationen/Kliniken/(Dauer/Langzeit)einrichtungen (je nachdem, was für denjenigen passt) umverteilt. Das kann mitunter seeehr lange dauern. Entweder man muss die gesamte Zeit in der geschlossenen bleiben, bis man woanders einen Platz bekommt, oder man kann zwischendrin nach Hause, weil zum Beispiel die medikamentöse Einstellung so weit erfolgreich war, dass man keine Gefahr mehr für dich oder andere ist.

Wie gesagt, ich kenne nur die Perspektive mit richterlichem Beschluss. Ich habe nie freiwillig versucht, in die Klinik zu kommen. Aber das war, je nach Wohnort, immer die jeweils selbe "Auffangstation". Eben die, die für mich zuständig war. Wählen konnte man da nix. Bei mir war eher das Problem, wieder raus zu kommen, als rein zu kommen. Wegen der Beschlüsse. Und ich war oft nur da, teilweise sehr lange, habe alles weitere stationäre abgelehnt und wurde von dort aus wieder entlassen (ein Beschluss kann einen ja nicht zur stationären Therapie zwingen, sondern nur zur akuten Gefahrenabwehr der Freiheit berauben, daher nur in die geschlossene einweisen) , wenn ich glaubhaft machen konnte, keine akute Gefahr mehr darzustellen, bis ich dann etwas später wieder mit richterlichem Beschluss dort aufgeschlagen bin... Drehtür...


Genau, ich habe überlebt...aber leben ist das nicht mehr.

Ich glaube, es ist auch ein großer Unterschied, ob man schon früh "krank" wird und sich dann da rauskämpft ohne vielleicht eine genaue Vorstellung zu haben, wie sich das Leben anfühlen sollte. Da freut man sich, denke ich, viel mehr wenn es dann irgendwann besser wird und man plötzlich Dinge fühlt, die man vorher nicht kannte.
Wenn man mit 47 urplötzlich aus dem Leben, in dem man sich glücklich und entspannt fühlte, katapultiert wird und quasi über nacht nichts mehr ist, wie es war, dann weiß man leider viel genauer, was man so vermisst.

So, nachdem ich mich jetzt heute Vormittag erst geärgert hatte, weil sich das erst so las wie "ja, wenn das Leben sowieso schon Mist war, dann isses ja nicht so schlimm, wenn was mist ist, wie wenn das Leben vorher toll war..." Las sich wie "wenn man einen armen Menschen bestielt, ist das ja nicht so schlimm, wie wenn man einen reichen Menschen bestielt, weil der ja sowieso nicht so viel hatte." Und ich daher nichts geschrieben hatte, weil das, was ich heute morgen schreiben wollte, dir nichts gebracht hätte. versuche ich es jetzt mit mehr Abstand nochmal (zumal ich bei nochmaligem Lesen jetzt auch unterstelle, dass du es so vermutlich nicht gemeint hattest, sondern mein Hirn darauf aus meinen persönlichen Gründen hochgegangen ist, was natürlich nicht an deinem Thema ausgehen sollte) :

Du kannst das natürlich so sehen, dass dir quasi "mehr weggenommen" wurde, als jemandem, der schon in eine Hölle reingeboren wurde, und sich aus der raus kämpft und daher viel Bergauf-Gefühl haben müsste und kaum bergab-Gefühl... (stimmt so auch nicht...)

Oder aber, du könntest die Tatsache, dass du überhaupt so "weit oben" gestartet bist als Ressourcen zu Schätzen wissen.
Familie, Beruf, sichere soziale Bindungen, Wohnumfeld etc etc ...... alles Dinge, die Ärzte und Therapeuten in der Kategorie Umweltressourcen des Patienten ablegen. Alles Dinge, die einem typischerweise eine positivere Prognose anheften, als wenn man all das nicht hat. Denn ohne solche Ressourcen kämpft es sich weniger leicht.

Dass du etwas vermisst, ist gut. Dass du weißt, dass es anders sein kann, weil es schonmal anders war, ist m. E. gut.
Marie2010
4745 Beiträge
21.07.2022 21:45
Zitat von vronibohni:

Ich bin hier grad so reingerutscht und zutiefst erschüttert, was ich hier lesen muss.

Es ist schrecklich und unvorstellbar wie es jemanden wie dir ergeht. Als „ gesunder“ kann man sich gar nicht hineinversetzen wie es dir geht.
Das tut mir furchtbar leid. Ich hoffe, du bekommst die Hilfe, die du dir erhoffst und dass bald eine Besserung in Sicht ist und du wieder Freude hast an deiner Familie etc.
Hast/ Hattest du irgendwelche Hobbys?
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute.


Oh ja, ich hatte Hobbies: Lesen, joggen, nähen, Freunde treffen.
Lesen geht gar nicht mehr, joggen auch nicht (kann kaum essen und bin einfach mittlerweile zu schwach), nähen nur sehr begrenzt, Freunde mag ich nicht sehen (ich kann eh keine langen Gespräche führen), es tut mir weh diese Normalität bei ihnen zu sehen.
Ich erhoffe mir schon gar keine Hilfe mehr von der Klinik.
Marie2010
4745 Beiträge
21.07.2022 21:53
Zitat von Nuya:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Nuya:

Zitat von Marie2010:

...

Ja, so funktioniert das Prinzip. Es gibt eine Klinik, die ist für dich zuständig. Die muss dich aufnehmen. Eine andere (auch eine andere geschlossene), muss dich nicht aufnehmen.
Das ist wie mit den Einzugsgebieten bei Schulen. Es gibt eine Schule, die MUSS das Kind aufnehmen. Wenn alle anderen Schulen überrannt und voll sind, dann bleibt dem Kind unmittelbar nur diese eine Einzugsschule.

Das sind nur Fakten, das ist nicht meine Meinung, dass das so spitzenmäßig läuft. Weiß Gott, ich bin selbst durchs System gedreht worden...

Zum Fettmarkierten: Da ist eben die Frage, wie man Erfolg definiert. Du lebst noch. Und das ist im Wesentlichen die Funktion solcher Auffangstationen: Verwahrung und ggf. Medikamente. Dass da keine großartige Therapiearbeit geleistet wird/werden kann ist leider Tatsache. Gerade bei allem was Gesprächstherapie (und nicht hauptsächlich Medis) oder so erfordert. Die meisten Leute werden von dort aus dann auf andere Stationen/Kliniken/(Dauer/Langzeit)einrichtungen (je nachdem, was für denjenigen passt) umverteilt. Das kann mitunter seeehr lange dauern. Entweder man muss die gesamte Zeit in der geschlossenen bleiben, bis man woanders einen Platz bekommt, oder man kann zwischendrin nach Hause, weil zum Beispiel die medikamentöse Einstellung so weit erfolgreich war, dass man keine Gefahr mehr für dich oder andere ist.

Wie gesagt, ich kenne nur die Perspektive mit richterlichem Beschluss. Ich habe nie freiwillig versucht, in die Klinik zu kommen. Aber das war, je nach Wohnort, immer die jeweils selbe "Auffangstation". Eben die, die für mich zuständig war. Wählen konnte man da nix. Bei mir war eher das Problem, wieder raus zu kommen, als rein zu kommen. Wegen der Beschlüsse. Und ich war oft nur da, teilweise sehr lange, habe alles weitere stationäre abgelehnt und wurde von dort aus wieder entlassen (ein Beschluss kann einen ja nicht zur stationären Therapie zwingen, sondern nur zur akuten Gefahrenabwehr der Freiheit berauben, daher nur in die geschlossene einweisen) , wenn ich glaubhaft machen konnte, keine akute Gefahr mehr darzustellen, bis ich dann etwas später wieder mit richterlichem Beschluss dort aufgeschlagen bin... Drehtür...


Genau, ich habe überlebt...aber leben ist das nicht mehr.

Ich glaube, es ist auch ein großer Unterschied, ob man schon früh "krank" wird und sich dann da rauskämpft ohne vielleicht eine genaue Vorstellung zu haben, wie sich das Leben anfühlen sollte. Da freut man sich, denke ich, viel mehr wenn es dann irgendwann besser wird und man plötzlich Dinge fühlt, die man vorher nicht kannte.
Wenn man mit 47 urplötzlich aus dem Leben, in dem man sich glücklich und entspannt fühlte, katapultiert wird und quasi über nacht nichts mehr ist, wie es war, dann weiß man leider viel genauer, was man so vermisst.

So, nachdem ich mich jetzt heute Vormittag erst geärgert hatte, weil sich das erst so las wie "ja, wenn das Leben sowieso schon Mist war, dann isses ja nicht so schlimm, wenn was mist ist, wie wenn das Leben vorher toll war..." Las sich wie "wenn man einen armen Menschen bestielt, ist das ja nicht so schlimm, wie wenn man einen reichen Menschen bestielt, weil der ja sowieso nicht so viel hatte." Und ich daher nichts geschrieben hatte, weil das, was ich heute morgen schreiben wollte, dir nichts gebracht hätte. versuche ich es jetzt mit mehr Abstand nochmal (zumal ich bei nochmaligem Lesen jetzt auch unterstelle, dass du es so vermutlich nicht gemeint hattest, sondern mein Hirn darauf aus meinen persönlichen Gründen hochgegangen ist, was natürlich nicht an deinem Thema ausgehen sollte) :

Du kannst das natürlich so sehen, dass dir quasi "mehr weggenommen" wurde, als jemandem, der schon in eine Hölle reingeboren wurde, und sich aus der raus kämpft und daher viel Bergauf-Gefühl haben müsste und kaum bergab-Gefühl... (stimmt so auch nicht...)

Oder aber, du könntest die Tatsache, dass du überhaupt so "weit oben" gestartet bist als Ressourcen zu Schätzen wissen.
Familie, Beruf, sichere soziale Bindungen, Wohnumfeld etc etc ...... alles Dinge, die Ärzte und Therapeuten in der Kategorie Umweltressourcen des Patienten ablegen. Alles Dinge, die einem typischerweise eine positivere Prognose anheften, als wenn man all das nicht hat. Denn ohne solche Ressourcen kämpft es sich weniger leicht.

Dass du etwas vermisst, ist gut. Dass du weißt, dass es anders sein kann, weil es schonmal anders war, ist m. E. gut.


Mir ist hinterher auch aufgefallen, dass das nicht fair von mir war. Entschuldige bitte!
Ich weiß, dass meine Umweltressourcen mir eine positivere Prognose bescheinigen. Aber wenn ich hier mit Panik und ratterndem Kopf oder mit totaler Leere sitze, hilft mir weder unser Haus, noch der Garten, noch die Tatsache, dass ich einen tollen Mann habe. Dann ist in meinem Kopf nur noch:"Ich halte das nicht mehr aus!".
Dass ich weiß, dass es schonmal anders war, empfinde ich als schlimm.

Als ich 2004 die Depression bekämpft habe, habe ich tatsächlich hinterher gemerkt, dass da Gefühle waren, die ich vorher gar nicht gekannt hatte.
Marie2010
4745 Beiträge
21.07.2022 21:58
Allen, die hier: Geh in die Klinik! rufen, wollte ich nochmal sagen, dass ich mir in der Klinik wesentlich einfacher etwas hätte antun können, als zuhause.
In der Klinik wird man immer wieder aufgefordert raus zu gehen. Man kann in den Wald, in die Stadt, wohin auch immer. Da kann man sich easy irgendwo am Baum aufhängen oder vor's Auto rennen.
Hier zuhause lässt mein Mann mich nur in den Garten.
Ich gehe nur in die Klinik, damit er mal aus dieser Verantwortung raus kommt.
Traumtänzerin84
11191 Beiträge
21.07.2022 23:00
Zitat von Marie2010:

Zitat von Traumtänzerin84:

Zitat von Marie2010:

In manchen Ländern ist aktive Sterbehilfe bei Depressionen erlaubt.
Das werde ich mir mal ansehen.
Ich verstehe dich, wirklich.... es ist hart mit Depressionen und Angststörungen.

Aber, und bitte nimm mir diese Äußerung jetzt nicht übel, du bist nicht allein, du hast eine Familie, einen Mann und eine Tochter, was ist mit denen wenn du diesen Weg gehst? Wenn dein Mann dir wirklich folgt? Eure Tochter wäre dann Vollwaise, glaubst du das geht unbeschadet an ihre vorbei?

Ich weiß, du kannst das grad nicht sehen, aber bitte halt dir vor Augen das es nicht nur um dich geht, versuch es wenigstens. (ich weiß wie schwer das ist)


Ich hatte letztens die Idee, dass wir einfach alle drei "gehen".
Aber nein, mein Mann und meine Tochter sind stark. Die gehen ihren Weg.
Das kann nicht dein Ernst sein?
Traumtänzerin84
11191 Beiträge
21.07.2022 23:01
Zitat von Marie2010:

Allen, die hier: Geh in die Klinik! rufen, wollte ich nochmal sagen, dass ich mir in der Klinik wesentlich einfacher etwas hätte antun können, als zuhause.
In der Klinik wird man immer wieder aufgefordert raus zu gehen. Man kann in den Wald, in die Stadt, wohin auch immer. Da kann man sich easy irgendwo am Baum aufhängen oder vor's Auto rennen.
Hier zuhause lässt mein Mann mich nur in den Garten.
Ich gehe nur in die Klinik, damit er mal aus dieser Verantwortung raus kommt.
Nicht wenn du auf der Geschlossenen bist. Auf den Offenen ja.
Traumtänzerin84
11191 Beiträge
21.07.2022 23:04
Zitat von Marie2010:

Zitat von Christen:

Zitat von Marie2010:

In manchen Ländern ist aktive Sterbehilfe bei Depressionen erlaubt.
Das werde ich mir mal ansehen.
wer zum Teufel hat DAS geliked????


Irgendjemand, der alle meine Beiträge liked, in denen ich von Suizid schreibe. Will mich vielleicht anfeuern...
wenn dem so ist - sry, absolut ekelhaft
Marie2010
4745 Beiträge
22.07.2022 10:33
Bin jetzt in der Klinik.
Habe das Gefühl, ich komme als Pflegefall hier raus.
Ich kann nicht mehr.
Gleich geht sicher der Medikamententerror los.

Habe mich von meiner Tochter verabschiedet und denke nicht, dass ich sie nochmal "bei klarem Verstand" sehen werde.

Habe heute Nacht ein bißchen gegoogelt, wie die Behandlungsmöglichkeiten aussehen. Joa, heftige Medikamente halt.
DieW
3635 Beiträge
22.07.2022 11:10
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen,dass es diesmal die passende Klinik ist und Dir schnell und nachhaltig geholfen werden kann.
Alles Liebe!!
22.07.2022 12:16
Gott sei Dank! Ehrlich. Ich habe richtig Angst um dich gehabt die letzten Tage. Auch wenn ich dich gar nicht kenne. Vertrau auf die Ärzte und die Klinik. Lass dich darauf ein und warte ab. Vielleicht bekommst du dein altes Leben nicht wieder, aber vielleicht wird das neue Leben viel besser? Das weißt du doch vorher nicht.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass dir geholfen wird! Und ja, erstmal bekommst du vielleicht heftige Medikamente, aber du steckst auch so tief in einem Loch, da ist ein bisschen was nötig, um dich da erstmal rauszubekommen und dir den Weg zu zeigen, den du ja gerade gar nicht sehen kannst. Aus den meisten Medikamenten kann man sich auch wieder ausschleichen, wenn es besser ist. Und das bitte nur mit medizinischer Begleitung!
Ich wünsche dir jetzt erstmal nur das Beste! Konzentrier dich auf dich und mach dir keine Gedanken um Mann und Kind. Die beiden kommen erstmal klar und warten auf dich. Du hast jetzt nur die Aufgabe, gesund zu werden/ lernen, damit zu leben, was dich bewegt. Du schaffst das!
Traumtänzerin84
11191 Beiträge
22.07.2022 12:36
Zitat von Marie2010:

Bin jetzt in der Klinik.
Habe das Gefühl, ich komme als Pflegefall hier raus.
Ich kann nicht mehr.
Gleich geht sicher der Medikamententerror los.

Habe mich von meiner Tochter verabschiedet und denke nicht, dass ich sie nochmal "bei klarem Verstand" sehen werde.

Habe heute Nacht ein bißchen gegoogelt, wie die Behandlungsmöglichkeiten aussehen. Joa, heftige Medikamente halt.
Das ist gut.

Bitte sie es nicht so negativ, es gibt verschiedene Medikamente, nicht alle sind "Terror". Und nicht googlen, da findest du doch immer nur das Schlimmste, gute Ergebnisse werden doch meist nicht gepostet, das ist wie mit schlechten Erfahrungen in einem Restaurant zb, Negative werden verbreitet, Positive selten.

Ich wünsch dir alles Gute und das du endlich Hilfe bekommst. Bist du jetzt in der in die du wolltest oder in der Anderen?
Palabras2
764 Beiträge
22.07.2022 12:51
Zitat von Marie2010:

Bin jetzt in der Klinik.
Habe das Gefühl, ich komme als Pflegefall hier raus.
Ich kann nicht mehr.
Gleich geht sicher der Medikamententerror los.

Habe mich von meiner Tochter verabschiedet und denke nicht, dass ich sie nochmal "bei klarem Verstand" sehen werde.

Habe heute Nacht ein bißchen gegoogelt, wie die Behandlungsmöglichkeiten aussehen. Joa, heftige Medikamente halt.


Sehr guter Schritt, auch wenn du es wahrscheinlich anders siehst.
Aber ich bin mir nicht sicher ob du derzeit überhaupt was richtig einschätzen kannst, nehm mir das nicht böse, aber den Eindruck bekommt man einfach wenn man deine Beiträge liest

Ich bin mir sicher, dass die Ärzte besser einschätzen können als Google welche Medikamente sie dir geben und was die bei dir bewirken. Ich persönlich bin immer heidefroh, dass Google nicht mein Arzt ist

Mal ein anderer Gedankenanstoß, du schreibst hier immer wie schlimm, deine Situation ist, wie viel schlimmer und schlechter es dir geht als anderen Erkrankten, dass dir nichts helfen wird und dass es nie wieder so werden wird wie es mal.
Es gibt genügend Fälle in denen bewiesen ist, dass solch eine Einstellung den Heilungsprozess tatsächlich erschwert bzw sogar ganz behindert.
So oft hört man davon, dass jemand die Diagnose Krebs erhält (gerade eben erst ein Freund von uns, gerade mal 35, hat Prostata Krebs, bösartig, Tumor schon so groß wie eine Faust, hat natürlich schon gestreut, seine Prognose ist sehr sehr schlecht, aber vom Sterben will der nix hören, glaub mir) und dann packt ihn erst Recht so richtig der Lebenswille und er kämpft sich durch OPs und Chemos und zuwider aller Prognosen überlebt er den Krebs und wird geheilt.
Und ja es gibt auch Fälle mit vielen anderen Krankheiten bei denen das genauso ist, auch bei psychischen Erkrankungen, aber ich habe jetzt bewusst Krebs genommen, damit dein, aber bei mir ist es viel schlimmer Argument nicht wirkt.
Ich versuche dir damit zu sagen, dass gerade wenn du wieder gesund werden willst, eine positive Grundeinstellung zur Behandlung (klingt wie ein Widerspruch zur Krankheit, ich weiß aber nicht wie ich es anders ausdrücken soll) und etwas Hoffnung in die Behandlung legen solltest.
Choco
4242 Beiträge
22.07.2022 13:11
Ich werfe mal alternative Therapieansätze in den Raum, über die man bei den extremen Symptomen nachdenken könnte:

Hypnosetherapie
EKT

Letzteres haben viele psychiatrische Kliniken, ich hatte aber immer das Gefühl dass man da echt eher von selbst nach fragen muss. Eine Bekannte schwört darauf, dass einem sehr kranken Familienmitglied dadurch so sehr geholfen wurde und er auch wieder ohne die heftigen Medikamente auskommt, die er vorher immer brauchte.

Ersteres hat einer Freundin- die sich übrigens weigert Medikamente zu versuchen - sehr mit ihrer Extremen Angststörung geholfen.

Leider ist im Bereich psychische Versorgung in der Medizin alles sehr pauschal ausgelegt/aufgebaut. Manchen hilft das alles super, aber nicht für jeden passen die Schubladen Therapien. Man muss manchmal ein wenig probieren und suchen.

Ich wünsche dir alles Gute der Welt.
Choco
4242 Beiträge
22.07.2022 13:17
Zitat von Palabras2:

Zitat von Marie2010:

Bin jetzt in der Klinik.
Habe das Gefühl, ich komme als Pflegefall hier raus.
Ich kann nicht mehr.
Gleich geht sicher der Medikamententerror los.

Habe mich von meiner Tochter verabschiedet und denke nicht, dass ich sie nochmal "bei klarem Verstand" sehen werde.

Habe heute Nacht ein bißchen gegoogelt, wie die Behandlungsmöglichkeiten aussehen. Joa, heftige Medikamente halt.


Sehr guter Schritt, auch wenn du es wahrscheinlich anders siehst.
Aber ich bin mir nicht sicher ob du derzeit überhaupt was richtig einschätzen kannst, nehm mir das nicht böse, aber den Eindruck bekommt man einfach wenn man deine Beiträge liest

Ich bin mir sicher, dass die Ärzte besser einschätzen können als Google welche Medikamente sie dir geben und was die bei dir bewirken. Ich persönlich bin immer heidefroh, dass Google nicht mein Arzt ist

Mal ein anderer Gedankenanstoß, du schreibst hier immer wie schlimm, deine Situation ist, wie viel schlimmer und schlechter es dir geht als anderen Erkrankten, dass dir nichts helfen wird und dass es nie wieder so werden wird wie es mal.
Es gibt genügend Fälle in denen bewiesen ist, dass solch eine Einstellung den Heilungsprozess tatsächlich erschwert bzw sogar ganz behindert.
So oft hört man davon, dass jemand die Diagnose Krebs erhält (gerade eben erst ein Freund von uns, gerade mal 35, hat Prostata Krebs, bösartig, Tumor schon so groß wie eine Faust, hat natürlich schon gestreut, seine Prognose ist sehr sehr schlecht, aber vom Sterben will der nix hören, glaub mir) und dann packt ihn erst Recht so richtig der Lebenswille und er kämpft sich durch OPs und Chemos und zuwider aller Prognosen überlebt er den Krebs und wird geheilt.
Und ja es gibt auch Fälle mit vielen anderen Krankheiten bei denen das genauso ist, auch bei psychischen Erkrankungen, aber ich habe jetzt bewusst Krebs genommen, damit dein, aber bei mir ist es viel schlimmer Argument nicht wirkt.
Ich versuche dir damit zu sagen, dass gerade wenn du wieder gesund werden willst, eine positive Grundeinstellung zur Behandlung (klingt wie ein Widerspruch zur Krankheit, ich weiß aber nicht wie ich es anders ausdrücken soll) und etwas Hoffnung in die Behandlung legen solltest.


Genau, Das ist ja quasi ein umgekehrter Placebo Effekt. Stichwort „Selbsterfüllende Prophezeiung“. Wenn man sich immer wieder vorsagt „mir wird’s nicht besser gehen, es wird schlechter mit Medikamenten, Versuch X wird eh nicht klappen“ dann fühlt man sich dann auch immer nur noch mehr in der negativen Einstellung bestätigt. Das ist halt ein richtig fieser Kreislauf, der super schwer zu durchbrechen ist. Aber ja, es ist super wichtig am eigenen Mindset zu arbeiten und Dinge zu versuchen.
Titania
5903 Beiträge
22.07.2022 18:12
Oh je Marie, das tut mir sehr leid, dass es dir momentan so schlecht geht. Du schienst immer so gefestigt und stark zu sein, den Eindruck hatte ich zumindest immer beim Lesen deines Threads gehabt. Um so mehr schockiert es mich, dass es dir so schlecht geht.
Ich muss den Vorrednern allerdings zustimmen. Die Einstellung ist beim Heilungsprozess sehr wichtig. Ich weiß nicht, wie es ist schwerst depressiv zu sein, ich weiss aber wie es ist wenn es einem über längere Zeit nicht gut geht und alles schwer fällt. Es wird nicht besser, wenn man jeden Misserfolg als Bestätigung dafür nimmt, dass es sowieso nicht besser wird. Du bist da jetzt in einer Spirale gefangen, wenn du aber mit Argusauge alles kritisch auffasst, dann bestätigst du dich nur immer und so wird man in der Tat nicht gesund. Wie denn auch, wenn man allem gegenüber kritisch gegenübersteht. Mir ist schon bewusst, dass das das Krankheitsbild ist. Du wirst aber sicherlich auch mal gute Minuten oder Stunden haben. Versuch dich da irgendwie zu motivieren, wofür es sich alles lohnt wieder gesund zu werden. Du hattest ein schönes Leben gehabt, da würde ich echt alles mögliche tun, um das wieder zurück zu haben . Das wird mit Sicherheit nicht von jetzt auf gleich passieren, du wirst mir Sicherheit viele Rückschläge haben,, aber du hast ein Ziel vor Augen, wofür es sich lohnt zu kämpfen. Daher versuch dich ein wenig zu öffnen, der Klinik eine Chance zu geben, und nicht alles so negativ aufzufassen. Denn dann hat es wirklich wenig Sinn. Es ist so, dass solche Kliniken Hilfestellungen geben können. Aber gesund werden, das musst du alleine schaffen. Ich wünsche dir viel Kraft und Stärke , die du auch hast, auch wenn du es momentan nicht so siehst.
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