Attachment Parenting
04.02.2016 14:22
*aus meiner stillen Ecke krieche*
Wäre AP demnach nur etwas für Eltern, die es sich leisten können, dass einer Zuhause bleibt, falls das Kind mal nicht möchte?
Wäre AP demnach nur etwas für Eltern, die es sich leisten können, dass einer Zuhause bleibt, falls das Kind mal nicht möchte?
04.02.2016 14:52
Zitat von Annaa:
*aus meiner stillen Ecke krieche*
Wäre AP demnach nur etwas für Eltern, die es sich leisten können, dass einer Zuhause bleibt, falls das Kind mal nicht möchte?
Nein! Denn es gibt nicht nur schwarz und weiß. Nur weil ich eh daheim bin und mir daher leisten kann, die Eule zuhause zu lassen, bin ich nicht besser als eine Mutter, die ihr Kind liebevoll in den Kindergarten bringt weil sie arbeiten muss.
04.02.2016 19:04
AP ist ein Fremdwort für Kinder!
"Dann lade ich dich nicht zu meinem Geburtstag ein", oder "Dann bist du nicht mehr meine Freundin!" sind eindeutig keine logischen Konsequenzen
"Dann lade ich dich nicht zu meinem Geburtstag ein", oder "Dann bist du nicht mehr meine Freundin!" sind eindeutig keine logischen Konsequenzen
04.02.2016 19:08
Zitat von Metalgoth:
AP ist ein Fremdwort für Kinder!
"Dann lade ich dich nicht zu meinem Geburtstag ein", oder "Dann bist du nicht mehr meine Freundin!" sind eindeutig keine logischen Konsequenzen
04.02.2016 19:10
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Metalgoth:
AP ist ein Fremdwort für Kinder!
"Dann lade ich dich nicht zu meinem Geburtstag ein", oder "Dann bist du nicht mehr meine Freundin!" sind eindeutig keine logischen Konsequenzen
Gewaltfreie Kommunikation ist das auch nicht
04.02.2016 19:14
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Chiquita00:
Huhu, bin ne stille Mitleserin. Für mich ist das Thema AP ziemlich neu bzw ich glaube einiges mache ich automatisch und passt für gut zu einer guten Pädagogik, bei anderem frage ich mich aber echt wie das bei kleinen Kindern funktioniert. Ich bin generell auch für eine sehr individuelle kindbezogenen "Erziehung" und haben uns auch einen passenenden KiGa gesucht.
Aber: im Alltag frage ich mich nun öfter, was denn nun richtig ist. Ihr schreibt zB dass das Kind mal zuhause bleiben kann wenn es nicht in den KiGa mag. Mh, ja klar, kein Thema. Nun habe ich aber erstens zwei Kinder, kann nun schlecht eines alleine Zuhause lassen während ich das andere bringe. Meistens trödelt die Große herum, der Kleine kann gar nicht schnell genug raus. Wie kann ich da beiden Kindern gerecht werden?
Dann sagt die Große oft, dass sie nicht gehen will bzw noch zu Hause frühstücken. Wenn ich das dann mache und wir kommen eben nach Frühstück und Morgenkreis im KiGa an, dann beschwert sie sich, dass sie das nun verpasst hat und sie wollte doch dort auch noch frühstücken.
Was also tun? Kind um 5:30 wecken, damit wir sowohl Zuhause als auch im Kiga ne Stunde frühstücken können?
Also treibe ich sie doch oft an, und sage wir müssen uns beeilen, sonst gibt es kein Frühstück mehr.
Jetzt sagt sie schon mit ihre drei Jahren: ich beeile mich ja! Das tut mir dann total leid.
Wie macht ihr das? ist ja nun nur ein kleines Beispiel, aber lässt sich auf viele Situationen übertragen.
Ich übe mich ja erst seit 3,5 Monaten im Tausendfüßlertum des Mehrere-Kinder-habens.
Hier ists so: Einer muss warten. Geht halt nicht anders, ich hab zwar noch ein Kind, aber kein weiteres Paar Arme bekommen... ^^
Ich frag die Eule beim Aufwachen, ob sie im Kindergarten frühstücken oder zuhause noch ein Brot essen will. Meist will sie im Kindergarten essen, manchmal zuhause, manchmal fällt ihr beim Schuhe anziehen ein, dass sie noch was essen will - dann sag ich, du kannst gleich im Kindergarten essen, wir gehen jetzt zum Auto und fahren sofort hin. Ist hier meist etwas Timing, weil der Kleine dann schon müde in der Babyschale liegt, dann kann ich die Eule nicht noch zuhause frühstücken lassen, ohne dass der Kleine ein Drama anzettelt.
Gegen das Getrödel (aaaaaarghs! Das macht mich wahnsinnig! ) bereite ich abends alles vor. Die Schuhe stehen neben der Tür, auf der Bank liegen Mütze, Schal und Jacke, die Klamotten hängen im Schlafzimmer über dem Babybay, der Rucksack an der Tür, die Brotdose steht offen in der Küche. Sie trödelt nciht mit Absicht, sondern weil sie einfach träumt und so viele Kindersachen im Kopf hat... also schimpfe ich nicht. Ich zieh sie an, zieh den Kleinen an, geb ihr klare, kurze Anweisungen ("Geh in den Flur zur Bank und hol deine Jacke, den Schal und die Mütze." ) und verlange so wenig wie möglich von ihr. Wenn meine Ansprüche so gering sind, dass sie kaum enttäuscht werden können, ist der Frustpegel geringer.
Ist der Mäuserich nun so groß, dass er auch in den Kindergarten geht... klar, zuhause bleiben kann sie nicht. Würde sie im Auto sitzen lassen, den Mäuserich rein bringen, sie wieder mitnehmen. Und ihre Tasche dabei haben, falls sie es sich unterwegs doch noch überlegt. ^^
So würde ich es wohl auch machen.
AP bzw. bedürfnisorientierte Erziehung bedeutet ja nicht, dass alle "leiden" müssen, damit einer seine Bedürfnisse befriedigen kann, sondern dass jeder auch zu Kompromissen bereit ist, damit alle ihre Bedürfnisse befriedigen können.
Ich hab nun selbst noch nicht so viel Erfahrung aber schon von vielen Eltern gehört, dass AP Kinder grundsätzlich kompromissbereiter sind als streng erzogene Kinder. Das merke ich sogar an meiner 14 Monate alten Tochter schon. In einem kleinen Rahmen lässt sie sich schon auf Kompromisse ein.
04.02.2016 19:17
Zitat von Annaa:
*aus meiner stillen Ecke krieche*
Wäre AP demnach nur etwas für Eltern, die es sich leisten können, dass einer Zuhause bleibt, falls das Kind mal nicht möchte?
Nein, das nicht. Aber man sollte eben flexibel und kompromissbereit sein. Je nachdem wie die persönliche Lage ist vielleicht eher halbtags arbeiten und dafür eben nicht mehr groß in Urlaub fahren, wenn eine lange Fremdbetreuung nicht gut für das Kind ist. Oder eben die Großeltern einspannen, wenn vorhanden und möglich. Klar, es besteht nicht immer die Möglichkeit. Aber häufig ist doch ein Kompromiss möglich.
04.02.2016 19:24
Ich lasse die Kinder zu Hause, wenn es abends später wird. Sie wissen aber, dass ich vormittags keine Zeit zum Spielen habe, da ich den Haushalt mache. Also helfen sie mir, oder spielen alleine
04.02.2016 19:25
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Annaa:
*aus meiner stillen Ecke krieche*
Wäre AP demnach nur etwas für Eltern, die es sich leisten können, dass einer Zuhause bleibt, falls das Kind mal nicht möchte?
Nein! Denn es gibt nicht nur schwarz und weiß. Nur weil ich eh daheim bin und mir daher leisten kann, die Eule zuhause zu lassen, bin ich nicht besser als eine Mutter, die ihr Kind liebevoll in den Kindergarten bringt weil sie arbeiten muss.
Okay, stimmt, dacht mir fast, dass '1 Punkt von vielen' nicht allein ausschlaggebend sein kann..
Was ich manchmal schwierig finde ist Folgendes:
Mein Kind (10 Monate) ist oft laut und.. wie beschreibe ich es am besten.. naja.. rabiat würde ich es nicht nennen, aber er haut gerne auf allem möglichen rum.
Mal als Beispiel: Abends bringen wir ihn immer in unser Bett und bleiben, bis er schläft bzw. bleiben direkt die ganze Zeit, wenn absehbar ist, dass die Nacht sowieso katastrophal wird. Er möchte beim Einschlafen kuscheln, was dann aber eher so aussieht, dass er an meinen Haaren zieht oder mich haut. Das ganze geht leider oft seeeeeeehr lange so und auch immer wieder, wenn er aufwacht, was sehr oft ist. Das regt mich irgendwann leider tierisch auf und ich weiß nicht, wie ich unsere Bedürfnisse da auf einen Nenner bringen kann...
Also konkret: Wie regelt ihr solche Dinge, die euch selber tiiierisch nerven oder die ihr nicht ertragen könnt (das sucht man sich ja leider nicht immer selbst aus), wenn euer Kind noch zu klein ist, um zu verstehen?
Liebe Grüße
04.02.2016 19:27
Wieso zu klein um es zu verstehen? Erklär es ihm einfach! Kinder verstehen mehr als wir ihnen zutrauen. Sag ihm "Es tut mir weh, wenn du mir an den Haaren ziehst, ich möchte, dass du aufhörst.". Nimm seine Hand sanft aber bestimmt weg. Er wird es verstehen. Vielleicht nicht heute. Vielleicht nicht morgen. Aber er wird es verstehen.
04.02.2016 19:31
Zitat von Annaa:
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Annaa:
*aus meiner stillen Ecke krieche*
Wäre AP demnach nur etwas für Eltern, die es sich leisten können, dass einer Zuhause bleibt, falls das Kind mal nicht möchte?
Nein! Denn es gibt nicht nur schwarz und weiß. Nur weil ich eh daheim bin und mir daher leisten kann, die Eule zuhause zu lassen, bin ich nicht besser als eine Mutter, die ihr Kind liebevoll in den Kindergarten bringt weil sie arbeiten muss.
Okay, stimmt, dacht mir fast, dass '1 Punkt von vielen' nicht allein ausschlaggebend sein kann..
Was ich manchmal schwierig finde ist Folgendes:
Mein Kind (10 Monate) ist oft laut und.. wie beschreibe ich es am besten.. naja.. rabiat würde ich es nicht nennen, aber er haut gerne auf allem möglichen rum.
Mal als Beispiel: Abends bringen wir ihn immer in unser Bett und bleiben, bis er schläft bzw. bleiben direkt die ganze Zeit, wenn absehbar ist, dass die Nacht sowieso katastrophal wird. Er möchte beim Einschlafen kuscheln, was dann aber eher so aussieht, dass er an meinen Haaren zieht oder mich haut. Das ganze geht leider oft seeeeeeehr lange so und auch immer wieder, wenn er aufwacht, was sehr oft ist. Das regt mich irgendwann leider tierisch auf und ich weiß nicht, wie ich unsere Bedürfnisse da auf einen Nenner bringen kann...
Also konkret: Wie regelt ihr solche Dinge, die euch selber tiiierisch nerven oder die ihr nicht ertragen könnt (das sucht man sich ja leider nicht immer selbst aus), wenn euer Kind noch zu klein ist, um zu verstehen?
Liebe Grüße
Vergleich: Die Eule singt. Laut und andauernd. Ich finde es schön, aber in Kombination mit dem Genörgel des Mäuserichs treibt mich die Dauerbeschallung in den Wahnsinn. Ich halte das einfach nicht aus. Daher biete ich ihr an, im Kinderzimmer zu singen. Da hört ihr Baby und der Igel ihr zu.
Beim Haare ziehen würde ich Alternativen suchen. Eine Kette an deinem Hals, ein Kuscheltuch, ein Stofftier mit Fell? Und dann liebevoll, aber bestimmt immer wieder die Hand umlenken. Und wenn dus 120x machst... irgendwann sinds nur noch 100x, 50x, 2x. Ich mag auch das Gefummel der Eule beim Stillen nicht, und das sage ich ihr dann auch genau so. Ich mag es nicht, lass das bitte. Du kannst meine Kette festhalten.
04.02.2016 19:34
Danke Little, die Alternative hab ich ganz vergessen. Ich hatte die letzten 4 Nächte kaum Schlaf und heute den ganzen Tag ein kreischendes Kleinkind am Ohr... zählt das als Ausrede? Vermutlich nicht.
04.02.2016 19:37
Helft mir mal auf die Sprünge. Aber das, was in dem Link im Eingangspost beschrieben steht, ist doch eigentlich bei den meisten Eltern eine Selbstverständlichkeit, oder?
Ich sitz hier grad wirklich und frage mich, ob ich AP falsch verstehe, oder was andere Eltern da anders machen?
Abgesehen von dem Punkt, dass stillen bei mir nicht geklappt hat. Aber dafür ist immer ein einger Körperkontakt da, wenn Jonas die Flasche bekommt.
Also, meine Frage ist durchaus ernst gemeint. Ist der Text zu oberflächlich, als das ich AP durchschaue, oder ist es wirklich so simpel (und selbstverständlich), wie dort beschrieben?
Ich sitz hier grad wirklich und frage mich, ob ich AP falsch verstehe, oder was andere Eltern da anders machen?
Abgesehen von dem Punkt, dass stillen bei mir nicht geklappt hat. Aber dafür ist immer ein einger Körperkontakt da, wenn Jonas die Flasche bekommt.
Also, meine Frage ist durchaus ernst gemeint. Ist der Text zu oberflächlich, als das ich AP durchschaue, oder ist es wirklich so simpel (und selbstverständlich), wie dort beschrieben?
04.02.2016 19:48
Danke
Ich werde es mal versuchen und dann auch versuchen tief durchzuatmen.... Ich muss leider zugeben, dass mich sowas leider total schnell auf die Palme bringt, weil es halt einfach wehtut. Was macht ihr in so einer Situation? Also habt ihr da einen Trick, der euch schnell runterbringt? Ich habe mal gelesen, man sollte sich z. B. an das erste Lachen seines Babys erinnern. Aber oft fällt mir das in der Situation dann nicht ein.. naja, in dem Punkt muss ich noch sehr an mir arbeiten.
Hm, also kaufe ich morgen doch wohl mal so ein Fell, vielleicht mag er es ja
Ich werde es mal versuchen und dann auch versuchen tief durchzuatmen.... Ich muss leider zugeben, dass mich sowas leider total schnell auf die Palme bringt, weil es halt einfach wehtut. Was macht ihr in so einer Situation? Also habt ihr da einen Trick, der euch schnell runterbringt? Ich habe mal gelesen, man sollte sich z. B. an das erste Lachen seines Babys erinnern. Aber oft fällt mir das in der Situation dann nicht ein.. naja, in dem Punkt muss ich noch sehr an mir arbeiten.
Hm, also kaufe ich morgen doch wohl mal so ein Fell, vielleicht mag er es ja
04.02.2016 20:20
Zitat von Alaska:
Helft mir mal auf die Sprünge. Aber das, was in dem Link im Eingangspost beschrieben steht, ist doch eigentlich bei den meisten Eltern eine Selbstverständlichkeit, oder?
Ich sitz hier grad wirklich und frage mich, ob ich AP falsch verstehe, oder was andere Eltern da anders machen?
Abgesehen von dem Punkt, dass stillen bei mir nicht geklappt hat. Aber dafür ist immer ein einger Körperkontakt da, wenn Jonas die Flasche bekommt.
Also, meine Frage ist durchaus ernst gemeint. Ist der Text zu oberflächlich, als das ich AP durchschaue, oder ist es wirklich so simpel (und selbstverständlich), wie dort beschrieben?
Ich hab den Link grade mal gelesen. Ist ja ein älterer Thread, den wir hier rausgekramt haben.
Was da geschrieben ist, vor allem die 8 Punkte, finde ich sehr oberflächlich. Sehr... denn mit einem Baby ist das noch einfach. Das ist inzwischen ja weit verbreitet, viel Körperkontakt, Beistellbett, Tragen. Ich finde viel interessanter, was danach kommt. Dann, wenn aus dem süßen Baby ein Kleinkind wird, welches seinen eigenen Kopf entdeckt, Schränke ausräumt, in die andere Richtung läuft, die Katze ärgert, auf dem Sofa hüpft, mit dem Kartoffelbrei auf dem Tisch Schneemänner baut.
Zitat:.
♦ Positiv verbessern
Wenn auf unerwünschtes Verhalten nicht mit Aggressionen reagiert wird, sondern dieses Verhalten auf positive Weise korrigiert wird, entwickelt das Kind Empathie. Ein Kind, das mit Respekt behandelt wird, behält seine Würde, wodurch es später die Fähigkeit haben wird, sich in andere Menschen hineinzuversetzen
Bei dem Punkt musste ich mich amüsieren, ist doch die häufigste Empfehlung, das mobil werdende Baby mit einem strengen "Nein!" vom Objekt der Begierde wegzusetzen und das Protestgeheul zu ignorieren. Setzt man das "bockige" Kleinkind auf einen Stuhl, damit es über das, was es getan hat, nachdenkt... bringt man das Kind unterwegs mit dem Satz "Dann geht Mama jetzt ohne dich!" zum mitkommen.
Also: AP mit Babys = easy going.
AP mit Kleinkindern = erfordert Zeit und Geduld, Kompromissbereitschaft, taube Ohren auf Kommentare aus dem Umfeld und eine tiefe Reflwktion der eigenen Verhaltensweisen.
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