Mütter- und Schwangerenforum

Habt ihr "unpopular opinions" (unbeliebte Meinungen)?

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Umi
Umi
43328 Beiträge
14.05.2020 21:10
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Christen:

Zitat von Serafinchen:

Zitat von Christen:

...

Dafür bekommt man aber auch „nur“ 300€ Elterngeld.
plus Kindergeld für alle in der Familie, Betreuung for free, Bus und Bahnermässigung, Wohngeld, Aufstockung etc...definitiv billiger, als die Familie selbst zu finanzieren

Also, jetzt muss ich mal dazwischen gehen: als ich meinen ersten Sohn bekommen hab, gab’s bis auf Kindergeld gar nix. Mein Mann hat den Lebensunterhalt verdient, davon auch Kitabeiträge etc. ganz normal gezahlt. Kein Wohngeld, keine Aufstockung und keine Ermäßigungen! Ich hab nach acht Semestern mein erstes Staatsexamen gemacht, dann ganz normal Referendariat und zweites Staatsexamen. Du finanzierst Deine Familie auch nicht mehr als ich damals, oder?


Eben.
Mit einem Verdiener im Haus stehen einem kaum Zuschläge zu. Keine kostenlose Betreuung, Wohngeld oder sonst mehr Geld. Daher ist die Entscheidung auch sehr gut überlegt.

Cogito bei uns war es genauso.
Kiddo89
2025 Beiträge
14.05.2020 21:18
Ich finds ganz schön krass, wie hart hier teilweise geurteilt wird.

Zum Kinderkriegen im Studium: Schon mal überlegt, dass es für Akademikerinnen altersbedingt auch einfach ein Risiko ist, erst nach dem Studium schwanger zu werden? Überlegt zB mal, wann ein Arzt tatsächlich mit seiner Ausbildung fertig ist. Ich hatäbe mit einer Dozentin zusammen gearbeitet (mehrere Bücher veröffentlicht), die hat drei Kinder in ihrem Studium bekommen und mir erklärt, dass es für sie die einzige Möglichkeit überhaupt war Kinder zu bekommen: man kann sich seinen Stundenplan selbst zusammenstellen, bekommt entsprechende Hilfen (was ist daran verwerflich?).

Zum Thema Leben bis zu einem bestimmten Alter fand ich vor kurzem den Gedankengang Film Midsommar ganz interessant. Hab ihn allerdings nicht zu Ende gesehen. Da geht es darum, dass man seinen Lebenszweck bis 72 erfüllt und sich dann selbst tötet. Bin aber absolut nicht dafür ein Sterbealter festzulegen. Allerdings dafür, dass Sterbehilfe schneller ermöglicht wird.

Zu Thema Abtreibung bin ich der Meinung, dass man da den Einzelfall betrachten muss und eine Frau, die abtreibt nicht vorschnell verurteilen sollte.
Jarla
7529 Beiträge
14.05.2020 21:29
Zitat von Kiddo89:

Ich finds ganz schön krass, wie hart hier teilweise geurteilt wird.

Zum Kinderkriegen im Studium: Schon mal überlegt, dass es für Akademikerinnen altersbedingt auch einfach ein Risiko ist, erst nach dem Studium schwanger zu werden? Überlegt zB mal, wann ein Arzt tatsächlich mit seiner Ausbildung fertig ist. Ich hatäbe mit einer Dozentin zusammen gearbeitet (mehrere Bücher veröffentlicht), die hat drei Kinder in ihrem Studium bekommen und mir erklärt, dass es für sie die einzige Möglichkeit überhaupt war Kinder zu bekommen: man kann sich seinen Stundenplan selbst zusammenstellen, bekommt entsprechende Hilfen (was ist daran verwerflich?).

Zum Thema Leben bis zu einem bestimmten Alter fand ich vor kurzem den Gedankengang Film Midsommar ganz interessant. Hab ihn allerdings nicht zu Ende gesehen. Da geht es darum, dass man seinen Lebenszweck bis 72 erfüllt und sich dann selbst tötet. Bin aber absolut nicht dafür ein Sterbealter festzulegen. Allerdings dafür, dass Sterbehilfe schneller ermöglicht wird.

Zu Thema Abtreibung bin ich der Meinung, dass man da den Einzelfall betrachten muss und eine Frau, die abtreibt nicht vorschnell verurteilen sollte.

Das stimmt leider absolut. Gerade bei mir auf der Arbeit (Wirtschaftsprüfung Big 5) gibt's so gut wie keine Mütter. Der Stress und das Alter sind schuld daran. Ich war ja sehr früh fertig mit dem Studium, aber viele brauchen eben länger. Eine sehr gute Freundin von mir ist Juristin und hat noch einen Abschluss in Philosophie, ACCA. Ihr Mann hat in Oxford Mathe studiert. Extrem liebe Menschen, aber kein Kind, da es einfach nicht klappt aufgrund des Alters. Sie ist 40 mittlerweile und er wird 50. Versuchen es seit 4 Jahren
Chrysopelea
15431 Beiträge
14.05.2020 21:39
Zitat von Anonym 1 (204326):

Habt ihr eine Meinung (oder gar mehrere), die sehr unbeliebt ist und für die ihr euch ständig rechtfertigen müsst? Eine Meinung, die so unbeliebt ist, dass ihr euch nicht traut, sie offen zu äußern? Eine Meinung, mit der ihr möglicherweise komplett alleine dasteht?

Ich fange mal mit einer meiner unbeliebten Meinungen an:

Ich bin der Ansicht, dass Pädophile nicht generell verurteilt oder vorschnell als Schweine betitelt werden sollten. Sie leiden unter einer sexuellen Störung, die sie sich nicht ausgesucht haben. Sie haben im Prinzip eine Krankheit, für die sie nichts können. Zudem ist nicht jede/r Pädophile ein/e Straftäter/in. Wären sie gesellschaftlich nicht so verhasst, würden sie sich vielleicht eher Hilfe holen und spezielle Therapien wahrnehmen, die helfen, nicht straffällig zu werden.

Was sind eure "unpopular opinions"?


Ich bin da ganz deiner Meinung. Seine sexuellen Vorlieben sucht man sich nicht aus. Und ich habe großen Respekt vor allen Pädophilen, die erkennen dass ihre Neigungen nicht ausgelebt werden können und sich deshalb in Therapie begeben, teilweise med zur Unterdrückung des Sexualtriebes nehmen, um keinem Kind zu schaden.
14.05.2020 21:48
Zitat von Zelda86:

Auf der Straße:
Mundnasenmaske, Kontaktbeschränkungen, etc - Tausende gehen auf die Straße, weil sie ihre Grundrechte beschränkt sehen und sich von der Regierung bevormundet fühlen

Im Internetforum:
Zwangsterilisation, Sterbealter, Selektion wer Kinder bekommen darf - "unpopuläre Meinungen", bei denen die Regierung bevormundet, die Grundrechte außer Kraft setzt, es aber anscheinend völlig legitim ist

Finde den Fehler...


Danke, ich bin gerade wirklich schockiert, wie manche Menschen denken.
Chrysopelea
15431 Beiträge
14.05.2020 21:50
Zitat von Zelda86:

Zitat von YellowBird:

Zitat von Norimena:

Zitat von YellowBird:

Meine unpopulärste Meinung:

Ich finde, man könnte ernsthaft über ein Maximalalter nachdenken. Wir sind einfach viel zu viele und es werden immer mehr.



Ein Maximalalter für was? Autofahren? Unterschreibe ich.
Leben? Wie stellst du dir das vor?
Meine Oma wohnt hier mit im Haus und ist 89 Jahre alt und fit wie ein Turnschuh, geht schwimmen und macht Gymnastik.
Ganz ehrlich, so fit möchte ich in dem Alter auch gerne sein.
Soll sie dann mit 90 hingerichtet werden?


Erstmal würde dann für ALLE gelten, dass im Alter xy Schluss ist. Z. B. mit 90, nehmen wir das Beispiel doch mal. Gerne mit einer Vorankündigungszeit von 20 Jahren. Alle die jetzt 70 sind, müssen sich darauf einstellen, dass spätestens mit 90 Schluss ist. Bis dahin dürfen sie sich überlegen, wie sie am liebsten sterben möchten, wenn sie bis dahin durchhalten. Wo, wie man sich verabschieden will usw.

Mit "NACHDENKEN" meine ich auch wirklich genau das. Nachdenken, nicht heute beschließen. Wie sähe eine Gesellschaft aus, in der allen klar ist, dass man mit 90 spätestens geht, um Platz für andere zu schaffen? Oder mit 100. Aber wenn wir es so laufen lassen wie bisher, werden wir dann im Jahr 2200 schon 200 Jahre alt? Früher wurden die Menschen nur 40-50. Heute erreichen einige ein Alter von 100 Jahren. Ist es wirklich selbstverständlich, dass man ein Recht hat so alt zu werden? Mit "der übrigen Natur" ist das schwer vergleichbar, denn wir haben keine natürlichen Feinde. Aber haben fast alle Wildtiere ausgerottet, die es mal gab. Also, mit welchem Recht werden wir eigentlich so alt? Und mit welchem Recht sind wir eigentlich so viele?


Interessante Sichtweise, der ich aber nur bedingt zustimmen kann.
Das es zu viele Menschen auf der Welt gibt und das man dem entgegen wirken muss - ja. Aber da einen Weg zu finden, der ethisch vertretbar ist, ist schwer vorstellbar.
Ein gesetzlich festgelegtes Höchstalter halte ich für ethisch völlig daneben - auch wenn es alle betreffen würde.
Stattdessen würde ich, unabhängig vom Alter und den Lebensumständen, menschenwürdige und selbstbestimmte Möglichkeiten des Suizids befürworten - so wie du es ja bereits geschrieben hast.

Der Großvater (damals schon fast 90 Jahre) meines Ex hatte über einen langen Zeitraum starke Schmerzen in der Magengegend. Da Ärzte keine Ursache finden konnte, wollte er sich (insgesamt 2x) suizidieren. Er ist dann in die Psychiatrie eingewiesen worden, wo ihm die Medikation mit Morphium verwehrt wurde, weil das Medikament stark abhängig macht.


Ein guter Bildungszugang für Frauen und gleichberechtigte Gesellschaften wären ein Ansatz. Statistisch betrachtet bekommen Frauen, die nicht lesen können und auch Frauen, die von ihren Männern finanziell abhängig sind, vor allem wenn das einen kulturellen/religiösen Hintergrund hat deutlich mehr Kinder als welche auf die das nicht zutrifft.
Chrysopelea
15431 Beiträge
14.05.2020 22:05
Zitat von -Brünni88:

Kinder kriegen ohne Ausbildung und festvertrag wäre ein no Go ist FÜR MICH, Denn das war meine persönliche Grundvoraussetzung. Aber das Bafög bekommt man so oder so, zahlt ja auch viel davon zurück. Das ist für mich definitiv nicht zu vergleichen mit Kind als Arbeitslose ohne irgendwas


Also einen Festvertrag vorauszusetzen finde ich schon heftig. Die sind in meiner Branche sehr selten, sollen deshalb all meine Kollegen kinderlos bleiben? Ich bin auch nur befristet beschäftigt und habe ein Kind bekommen. Wenn ich nach Vertragsende nicht verlängert werde, muss ich halt irgendwas anderes finden
Chrysopelea
15431 Beiträge
14.05.2020 22:08
Zitat von Alaska:

Zitat von Cookie88:

Zitat von Alaska:

Abtreibungen. Seit ich eigene Kinder hab, kann ich damit nicht mehr gut umgehen. Als hätte der Mensch ein Recht zu sagen, ab wann ein Leben geschützt werden darf. Da lebt das eigene Kind im Bauch und wächst heran. Völlig egal, in welchem Stadium der Entwicklung es sich befindet, ich find einfach, der Mensch hat kein Recht darauf, das eigene Kind zu töten.
Nur bei Vergewaltigungen und der Gesundheit der Mutter mag ich nicht urteilen. Alle anderen Probleme sind mir in Deutschland nicht gewichtig genug.

Selbst Tötungen wegen einer Behinderung find ich kritisch. Vor allem, wenn man danach so tut, als wäre das "Engelchen" stets ein Teil der Familie.
Irgendwie schön, dass sich die Eltern damit trösten können, aber ich könnte das zugegeben nicht. Steh ich damit echt allein da? Ich hab doch das Okay zur Tötung gegeben. Ich würd hoffen und betteln, dass mein Kind mir die Entscheidung "verzeiht", aber nie selbstverständlich davon ausgehen, dass es mild auf mich herab schaut oder noch Teil der Familie sein will.
Aber urteilen kann ich auch da nicht. Ich hab bei beiden Kindern inständig gehofft, dass sie einfach gesund sind und gar nie eine Feindiagnostik oä machen lassen, damit ich nicht in diese Situation komme. Keine Ahnung, was man in so einer Stresssituation wirklich macht.
Trisomie 21 Kinder würd ich allerdings tatsächlich rigoros von der späten Tötung ausschließen lassen.

Da bin ich voll bei dir.
Aber ja, das ist definitiv eine unpopular opinion.


Am schlimmsten finde ich, dass das unter dem Deckmantel des Feminismus passiert. "Mein Körper, mein Recht!". Ich kann das nicht mehr hören oder lesen. Aber das kleine Menschlein im Mutterleib hat gefälligst kein Recht auf Leben zu haben. Ist doch nur ein Minimenschlein mit schlagendem Herzen und allem dran, was ein Kind auch hat. Nur eben ohne das Recht auf Leben.

Ich bin ehrlich. Ich find, das ist eine Selektion. Und das hatten wir in Deutschland schonmal. Die einen hatten einfach kein Recht auf Leben und das war "angesehen" und "modern".

Aber ja, das ist eine Meinung, die ich normalerweise für mich behalte.


Das Problem ist, dass du einer Frau, die das Kind auf keinen Fall haben will die Abtreibung kaum verbieten kannst. Wenn es legal nicht mehr geht, isst man halt Pflanzen, die eine Fehlgeburt auslösen oder öffnet die Fruchtblase. Und wenn man das auf eigene Faust versucht, ist das sehr gefährlich. Ich finde es deshalb wichtig, dass Abtreibungen unter ärztlicher Aufsicht möglich sind, auch wenn ich selbst tatsächlich nur im Falle einer Vergewaltigung oder aus medizinischen Gründen abtreiben würde.
-Brünni88
23365 Beiträge
14.05.2020 22:09
Zitat von Chrysopelea:

Zitat von -Brünni88:

Kinder kriegen ohne Ausbildung und festvertrag wäre ein no Go ist FÜR MICH, Denn das war meine persönliche Grundvoraussetzung. Aber das Bafög bekommt man so oder so, zahlt ja auch viel davon zurück. Das ist für mich definitiv nicht zu vergleichen mit Kind als Arbeitslose ohne irgendwas


Also einen Festvertrag vorauszusetzen finde ich schon heftig. Die sind in meiner Branche sehr selten, sollen deshalb all meine Kollegen kinderlos bleiben? Ich bin auch nur befristet beschäftigt und habe ein Kind bekommen. Wenn ich nach Vertragsende nicht verlängert werde, muss ich halt irgendwas anderes finden
ich hab das FÜR MICH extra groß geschrieben, ich persönlich wollte das in meiner Branche krieg ich ohne Probleme einen Festvertrag und gerade werde ich sogar ne Rarität
14.05.2020 22:12
Zitat von Umi:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Christen:

Zitat von Serafinchen:

...
plus Kindergeld für alle in der Familie, Betreuung for free, Bus und Bahnermässigung, Wohngeld, Aufstockung etc...definitiv billiger, als die Familie selbst zu finanzieren

Also, jetzt muss ich mal dazwischen gehen: als ich meinen ersten Sohn bekommen hab, gab’s bis auf Kindergeld gar nix. Mein Mann hat den Lebensunterhalt verdient, davon auch Kitabeiträge etc. ganz normal gezahlt. Kein Wohngeld, keine Aufstockung und keine Ermäßigungen! Ich hab nach acht Semestern mein erstes Staatsexamen gemacht, dann ganz normal Referendariat und zweites Staatsexamen. Du finanzierst Deine Familie auch nicht mehr als ich damals, oder?


Eben.
Mit einem Verdiener im Haus stehen einem kaum Zuschläge zu. Keine kostenlose Betreuung, Wohngeld oder sonst mehr Geld. Daher ist die Entscheidung auch sehr gut überlegt.

Cogito bei uns war es genauso.

Wir waren beim ersten Kind beide noch Studenten. Selbst da gabs keine kostenlose Betreuung. Schön wärs Den Rest haben wir nicht beantragt. Wir haben durch unsere Jobs + Elterngeld + Kindergeld „die Familie selbst finanziert“. Aber das Leben ist natürlich leichter, wenn man für jeden Menschen und jedes Familienmodell die passende Schublade im Kopf hat.
14.05.2020 22:14
Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Zelda86:

Zitat von YellowBird:

Zitat von Norimena:

...


Erstmal würde dann für ALLE gelten, dass im Alter xy Schluss ist. Z. B. mit 90, nehmen wir das Beispiel doch mal. Gerne mit einer Vorankündigungszeit von 20 Jahren. Alle die jetzt 70 sind, müssen sich darauf einstellen, dass spätestens mit 90 Schluss ist. Bis dahin dürfen sie sich überlegen, wie sie am liebsten sterben möchten, wenn sie bis dahin durchhalten. Wo, wie man sich verabschieden will usw.

Mit "NACHDENKEN" meine ich auch wirklich genau das. Nachdenken, nicht heute beschließen. Wie sähe eine Gesellschaft aus, in der allen klar ist, dass man mit 90 spätestens geht, um Platz für andere zu schaffen? Oder mit 100. Aber wenn wir es so laufen lassen wie bisher, werden wir dann im Jahr 2200 schon 200 Jahre alt? Früher wurden die Menschen nur 40-50. Heute erreichen einige ein Alter von 100 Jahren. Ist es wirklich selbstverständlich, dass man ein Recht hat so alt zu werden? Mit "der übrigen Natur" ist das schwer vergleichbar, denn wir haben keine natürlichen Feinde. Aber haben fast alle Wildtiere ausgerottet, die es mal gab. Also, mit welchem Recht werden wir eigentlich so alt? Und mit welchem Recht sind wir eigentlich so viele?


Interessante Sichtweise, der ich aber nur bedingt zustimmen kann.
Das es zu viele Menschen auf der Welt gibt und das man dem entgegen wirken muss - ja. Aber da einen Weg zu finden, der ethisch vertretbar ist, ist schwer vorstellbar.
Ein gesetzlich festgelegtes Höchstalter halte ich für ethisch völlig daneben - auch wenn es alle betreffen würde.
Stattdessen würde ich, unabhängig vom Alter und den Lebensumständen, menschenwürdige und selbstbestimmte Möglichkeiten des Suizids befürworten - so wie du es ja bereits geschrieben hast.

Der Großvater (damals schon fast 90 Jahre) meines Ex hatte über einen langen Zeitraum starke Schmerzen in der Magengegend. Da Ärzte keine Ursache finden konnte, wollte er sich (insgesamt 2x) suizidieren. Er ist dann in die Psychiatrie eingewiesen worden, wo ihm die Medikation mit Morphium verwehrt wurde, weil das Medikament stark abhängig macht.


Ein guter Bildungszugang für Frauen und gleichberechtigte Gesellschaften wären ein Ansatz. Statistisch betrachtet bekommen Frauen, die nicht lesen können und auch Frauen, die von ihren Männern finanziell abhängig sind, vor allem wenn das einen kulturellen/religiösen Hintergrund hat deutlich mehr Kinder als welche auf die das nicht zutrifft.

Jaaaa! Ich habe meiner Schwester letztens bei ihren Schulaufgaben geholfen. Und es ging genau um das. Je gebildeter und aufgeklärter die Frau, desto weniger Bevölkerungswachstum gibt es. Bildung ist so so wichtig.
Chrysopelea
15431 Beiträge
14.05.2020 22:16
Zitat von -Brünni88:

Zitat von Chrysopelea:

Zitat von -Brünni88:

Kinder kriegen ohne Ausbildung und festvertrag wäre ein no Go ist FÜR MICH, Denn das war meine persönliche Grundvoraussetzung. Aber das Bafög bekommt man so oder so, zahlt ja auch viel davon zurück. Das ist für mich definitiv nicht zu vergleichen mit Kind als Arbeitslose ohne irgendwas


Also einen Festvertrag vorauszusetzen finde ich schon heftig. Die sind in meiner Branche sehr selten, sollen deshalb all meine Kollegen kinderlos bleiben? Ich bin auch nur befristet beschäftigt und habe ein Kind bekommen. Wenn ich nach Vertragsende nicht verlängert werde, muss ich halt irgendwas anderes finden
ich hab das FÜR MICH extra groß geschrieben, ich persönlich wollte das in meiner Branche krieg ich ohne Probleme einen Festvertrag und gerade werde ich sogar ne Rarität


Äh ok, hatte das für mich so interpretiert, dass du das generell als nö go empfindest, bei allen Frauen
Alaska
18963 Beiträge
14.05.2020 22:33
Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Alaska:

Zitat von Cookie88:

Zitat von Alaska:

Abtreibungen. Seit ich eigene Kinder hab, kann ich damit nicht mehr gut umgehen. Als hätte der Mensch ein Recht zu sagen, ab wann ein Leben geschützt werden darf. Da lebt das eigene Kind im Bauch und wächst heran. Völlig egal, in welchem Stadium der Entwicklung es sich befindet, ich find einfach, der Mensch hat kein Recht darauf, das eigene Kind zu töten.
Nur bei Vergewaltigungen und der Gesundheit der Mutter mag ich nicht urteilen. Alle anderen Probleme sind mir in Deutschland nicht gewichtig genug.

Selbst Tötungen wegen einer Behinderung find ich kritisch. Vor allem, wenn man danach so tut, als wäre das "Engelchen" stets ein Teil der Familie.
Irgendwie schön, dass sich die Eltern damit trösten können, aber ich könnte das zugegeben nicht. Steh ich damit echt allein da? Ich hab doch das Okay zur Tötung gegeben. Ich würd hoffen und betteln, dass mein Kind mir die Entscheidung "verzeiht", aber nie selbstverständlich davon ausgehen, dass es mild auf mich herab schaut oder noch Teil der Familie sein will.
Aber urteilen kann ich auch da nicht. Ich hab bei beiden Kindern inständig gehofft, dass sie einfach gesund sind und gar nie eine Feindiagnostik oä machen lassen, damit ich nicht in diese Situation komme. Keine Ahnung, was man in so einer Stresssituation wirklich macht.
Trisomie 21 Kinder würd ich allerdings tatsächlich rigoros von der späten Tötung ausschließen lassen.

Da bin ich voll bei dir.
Aber ja, das ist definitiv eine unpopular opinion.


Am schlimmsten finde ich, dass das unter dem Deckmantel des Feminismus passiert. "Mein Körper, mein Recht!". Ich kann das nicht mehr hören oder lesen. Aber das kleine Menschlein im Mutterleib hat gefälligst kein Recht auf Leben zu haben. Ist doch nur ein Minimenschlein mit schlagendem Herzen und allem dran, was ein Kind auch hat. Nur eben ohne das Recht auf Leben.

Ich bin ehrlich. Ich find, das ist eine Selektion. Und das hatten wir in Deutschland schonmal. Die einen hatten einfach kein Recht auf Leben und das war "angesehen" und "modern".

Aber ja, das ist eine Meinung, die ich normalerweise für mich behalte.


Das Problem ist, dass du einer Frau, die das Kind auf keinen Fall haben will die Abtreibung kaum verbieten kannst. Wenn es legal nicht mehr geht, isst man halt Pflanzen, die eine Fehlgeburt auslösen oder öffnet die Fruchtblase. Und wenn man das auf eigene Faust versucht, ist das sehr gefährlich. Ich finde es deshalb wichtig, dass Abtreibungen unter ärztlicher Aufsicht möglich sind, auch wenn ich selbst tatsächlich nur im Falle einer Vergewaltigung oder aus medizinischen Gründen abtreiben würde.


Das ist richtig und unnötig.
Mir geht es mehr darum, dass die Hemmung abzutreiben meiner Meinung nach mit dem Feminismus viel zu sehr abgenommen hat. Man ignoriert die Tatsache, dass man sein eigenes Kind tötet. Oft aus "Luxusgründen", denn in Deutschland leiden wirklich die allerwenigstens eine Not.
Wie oft gab es hier schon Threads mit "ich weiß nicht, ob ein weiteres Kind in unsere Lebensplanung passt". Da muss ich jedes Mal schlucken und schreib dann eben bewusst nicht mit.

Wie gesagt. Den Satz "Mein Körper gehört mir!" kann ich in dem Zusammenhang nicht mehr hören. Dann muss man vorsichtiger sein und ggf. doppelt verhüten (wie gesagt, Vergewaltigungen außen vor).
Alaska
18963 Beiträge
14.05.2020 22:35
Bezüglich Studenten. Ich versteh jetzt grad nicht, warum manche Studenten so erbost reagieren?
Hab ich die Kritik jetzt missverstanden? Es ging doch um Studenten, die Kinder bekommen und sich das voll vom Staat finanzieren lassen. Und ja, die gibt es sehr wohl (kenn ich sogar noch aus meinem Studium).

Komischerweise haben sich hier jetzt Studenten (lautstark) gerechtfertigt, die in die Schiene doch gar nicht rein gehören?

Oder es ist spät und ich muss Bett.
MiramitLionel
7485 Beiträge
14.05.2020 22:46
Zitat von Alaska:

Bezüglich Studenten. Ich versteh jetzt grad nicht, warum manche Studenten so erbost reagieren?
Hab ich die Kritik jetzt missverstanden? Es ging doch um Studenten, die Kinder bekommen und sich das voll vom Staat finanzieren lassen. Und ja, die gibt es sehr wohl (kenn ich sogar noch aus meinem Studium).

Komischerweise haben sich hier jetzt Studenten (lautstark) gerechtfertigt, die in die Schiene doch gar nicht rein gehören?

Oder es ist spät und ich muss Bett.


Ich hab das mal kopiert:

Mich ärgert bei Studenten besonders dass sie zwar meinen schlauer zu sein als der Rest aber Baby im Studium eine noch dümmer Entscheidung ist als mit 17 die Verhütung zu vergessen.

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Das empfinde ich schon als anmaßend und frech nicht nur Studenten mit Kindern gegenüber, die sich "finanzieren" lassen in vielen Augen.
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