Mütter- und Schwangerenforum

Habt ihr "unpopular opinions" (unbeliebte Meinungen)?

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15.05.2020 13:14
Zitat von Cookie88:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von nilou:

Babys und Kleinkinder mit Ohrringen finde ich auch grauenvoll. Und einfach unpraktisch und teilweise gefährlich wenn die daran hängen bleiben.

Meine Tochter dürfte sich ab der weiterführenden Schule Ohrlöcher stechen lassen. Aber nur beim Arzt. Aktuell will sie nicht. Liegt wahrscheinlich daran das ich ihr davon erzählt habe wie es früher bei mir war: mir wurde mit glühenden Stäben die Öhrlöcher gestochen und es war danach immer entzündet. Erst als sie zugewachsen waren und neu gestochen ging es. Mittlerweile sind sie seit Jahren zu.

Ich habe nichts gegen piercing und co. Hatte selber viele Jahre einen Bauchnabelpiercing. Aber es muss die eigene Entscheidung sein, sauber und vom Profi gemacht sein und man muss sich im klaren sein das es weh tut.

Meine Tochter hat noch vor ihrem ersten Geburtstag Ohrringe (Stecker) bekommen; da entzündet sich bei richtiger Pflege nichts, sie hat das Stechen an sich gar nicht realisiert und kann sich nicht erinnern. Mal ganz ehrlich: wenn das Kind selbst entscheiden soll, dann bitte erst in einem Alter, in dem man alles abwägen kann. Ich finde es albern, wenn Mütter bei Babys die Nase rümpfen, dann aber dem Wunsch der Fünfjährigen nachgeben. Piercings gibt’s hier nicht bis zur Volljährigkeit, ebensowenig Ohrringe für die Jungs! Ist sicher unpopulär

Auch Ohrringe sind Piercings

Technisch schon, aber Du hast sicher verstanden, welche Differenzierung ich persönlich mache...
15.05.2020 13:16
Zitat von Zwerginator:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von Zwerginator:

Zitat von Metalgoth:

...

Sehe ich an sich genauso, trotzdem wird unsere Tochter noch rechtzeitig vor der Kommunion getauft werden, weil es sie hart treffen würde, würde sie von den Dorffeierlichkeiten der Kommunion mit dem ganzen Brimborium ausgeschlossen werden.

Aber dann kann man es ihr ja schon erklären.
Ich mache das nicht an einem bestimmten Alter fest, sondern bin einfach der Meinung, dass die Kinder das selbst entscheiden sollten

Sie wird nur die Worte "schönes Kleid" und "Feier" hören und damit ist es für sie gebucht


Ich bin in einem erzkatholischen Dorf im tiefsten Bayern aufgewachsen und war das einzige Mädchen weit und breit, das nicht zur Kommunion musste. Ich fand das überhaupt nicht schlimm, nicht damals und nicht heute und hätte das auch sehr seltsam gefunden, weil Glaube in meiner Familie keine Rolle spielte. Ich finde nichts erstrebenswertes darin, kleine Mädchen in lange weiße Kleider (Hochzeitskleider?) zu stecken, nur weil alle das so machen, respektiere es aber durchaus, wenn man wirklich gläubig ist und danach lebt.
15.05.2020 13:17
Ich finde, dass bei einer religiösen Erziehung, weil zB die Eltern aktiv religiös leben, eine frühe Taufe vollkommen legitim ist. Ich mag es nur nicht, wenn man dann dem Kind verbietet, der Religion den Rücken zu kehren oder es in seinem Weg zur oder gegen Religion nicht unterstützt. Ich wurde zB evangelisch erzogen, getauft und war im KiGo. Meine Eltern haben aber sehr darauf geachtet, dass ich selbst entscheiden durfte, ob ich das auch weiterführen möchte. Im Teenie-Alter war ich lange unsicher, ob es was für mich ist, bin aber inzwischen sehr glücklich in meinem Glauben. Und ich weiß eben, dass ich immer akzeptiert werde, auch wenn ich nicht religiös wäre (weil mein Zwillingsbruder eben nicht mehr religiös ist und bei uns keinerlei Unterschied gemacht wird).

Ich finde es sehr bedenklich, wenn man bei einem nicht überlebensfähigen Kind eine Spätabtreibung prinzipiell ablehnt. Der WDR hatte eine Doku erstellt, bei dem das Kind nicht überleben würde, sobald es geboren wird. Das Paar hatte sich für das Austragen des Kindes entschieden und nach der Geburt lebte das Kind dann noch ein paar Stunden. Ich hätte da die Sorge, dass ein innerlicher Todeskampf viel länger dauern würde als zB das töten des Kindes im Mutterleib. Ich frage mich dann einfach, was für das Kind das beste gewesen wäre oder was es davon hat, ausgetragen zu werden und dann durch Herzversagen oder Atemaussetzer zu sterben. Ich verstehe die Eltern dann nicht, hatten sie zB die Hoffnung, dass es doch nicht so sein würde? Oder das Kind trotzdem überleben könnte? Ich kann das ganz schlecht beurteilen, mein Herz sagt aber "Was für egoistische Eltern"

Chrysopelea
15431 Beiträge
15.05.2020 13:17
Zitat von Alaska:

Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Zwerginator:

Zitat von Metalgoth:

...

Sehe ich an sich genauso, trotzdem wird unsere Tochter noch rechtzeitig vor der Kommunion getauft werden, weil es sie hart treffen würde, würde sie von den Dorffeierlichkeiten der Kommunion mit dem ganzen Brimborium ausgeschlossen werden.


Das finde ich ehrlich gesagt auch schlimm, dass man praktisch aus dem Gruppenzwang heraus einer Religion beitritt. Das meine ich übrigens jetzt nicht gegen dich, denn du kannst daran ja nichts ändern, es ist eher eine Kritik des Systems.


Aber ist es Gruppenzwang, oder schlichtweg eine schöne Form von Traditionen, die man den Kindern nicht vorenthalten will? Dazu bekommen die Kinder ja Einblicke in die Religion, die sie ohne Taufe und Co. nie bekommen würden. Eine Chance also, eine Religion zu haben (und damit muss man aufwachsen, sonst bekommt man die meiner Meinung nach eher schwer).

Ich war ja total ungläubig. Irgendwann im Teenageralter fand ich Kirchen verstaubt und hab eh rebelliert.
Erst mit meinem Großen hab ich wieder zu meinen "alten Wurzeln" gefunden. Weil ich mich erinnert habe, wie schön es in der Gemeinde immer war. Die Kirchgänge, der Glaube zu Gott, die Bibelgeschichten, Gemeindefeste, Weihnachten, Ostern, die Rituale etc. pp.
Ich hab mich dann ernsthaft gefragt, ob ich das meinen Jungs verwehren will. Und das konnte ich nicht.
Ich hab die Entscheidung nie bereut. Spätestens als Teenager werden sie auch alles hinterfragen und für sich wählen, wie der Weg werden wird. Und da misch ich mich dann auch nicht ein.

Aber letztendlich gewinnen sie mit Religion doch erstmal nur. Ganz ehrlich, manchmal würd ich mir wünschen, mein Glaube wäre richtig tief und fest. Wie einfacher leben solche Menschen? Kaum Angst vor dem Tod, die Gewissheit, dass sie immer jemand "im Rücken haben".


Und warum muss ich um der schönen Tradition Willen einer Glaubensgemeinschafft beitreten? Warum nicht einfach die Feiern abhalten, wie es üblich ist, aber sozusagen ohne zu unterschreiben. Im Prinzip so als würde man z.B. nur kirchlich, aber nicht standesamtlich heiraten. Dann hätte man Feier und Tradition, ohne die daraus resultierenden Verpflichtungen.
Ob es erstrebenswert ist tiefgläubig zu sein, weiß ich nicht. Ich denke das ist individuell. Manchen macht das sicherlich glücklich oder hilft ihm/ihr. Manchen macht es vermutlich auch sehr unglücklich, weil man z.B. nicht dem Ideal der anerzogenen Glaubensrichtung entspricht. Denn man sucht sich die Religion ja nicht aus, man bekommt sie von den Eltern vererbt.
Ist jetzt vielleicht ein blödes Beispiel, aber: Ich hätte auch das gleiche wie mein Opa und meine Mutter studieren können. Vermutlich wäre ich damit auch nicht mal unglücklich gewesen. Aber mein jetziger Job gefällt mir doch besser. Hat ja auch seine Gründe, dass man den Beruf nicht mehr vom Vater übernimmt, warum dann dem Kind die Religion überhelfen?
Muss letztlich ja auch eh jeder selbst wissen, ich lasse mein Kind das lieber für sich entscheiden, ohne schonmal etwas vorzugeben.
Zwerginator
7812 Beiträge
15.05.2020 13:19
Zitat von Bimbam:

Zitat von Zwerginator:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von Zwerginator:

...

Aber dann kann man es ihr ja schon erklären.
Ich mache das nicht an einem bestimmten Alter fest, sondern bin einfach der Meinung, dass die Kinder das selbst entscheiden sollten

Sie wird nur die Worte "schönes Kleid" und "Feier" hören und damit ist es für sie gebucht


Ich bin in einem erzkatholischen Dorf im tiefsten Bayern aufgewachsen und war das einzige Mädchen weit und breit, das nicht zur Kommunion musste. Ich fand das überhaupt nicht schlimm, nicht damals und nicht heute und hätte das auch sehr seltsam gefunden, weil Glaube in meiner Familie keine Rolle spielte. Ich finde nichts erstrebenswertes darin, kleine Mädchen in lange weiße Kleider (Hochzeitskleider?) zu stecken, nur weil alle das so machen, respektiere es aber durchaus, wenn man wirklich gläubig ist und danach lebt.

Dorf in Oberbayern, und meine Tochter würde es schlimm finden, für sie würde eine Welt zusammen brechen. Die User die uns kennen können meine Einschätzung nachvollziehen, denke ich.
Chrysopelea
15431 Beiträge
15.05.2020 13:19
Zitat von Zwerginator:

Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Zwerginator:

Zitat von Chrysopelea:

...

Das ist doch nicht mal ansatzweise das gleiche wenn ihre Freundinnen da so einen riesen Tag haben gemeinsam und wir feiern als einzige für uns.


Und wenn sie mitfeiert, ohne eben offiziell beizutreten?

Du bist nicht katholisch, oder? Du kannst nicht zur Kommunion gehen wenn du nicht zur Kommunion gehst


Nein, ich bin Atheistin und hatte Jugendweihe. Ein schönes Outfit, eine schöne Feier, aber keine daraus resultierenden Verpflichtungen
Und ich habe mir schon fast gedacht, dass das nicht geht. Das ist dann halt der Gruppenzwang, den ich kritisiere.
Alaska
18963 Beiträge
15.05.2020 13:22
Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Alaska:

Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Zwerginator:

...


Das finde ich ehrlich gesagt auch schlimm, dass man praktisch aus dem Gruppenzwang heraus einer Religion beitritt. Das meine ich übrigens jetzt nicht gegen dich, denn du kannst daran ja nichts ändern, es ist eher eine Kritik des Systems.


Aber ist es Gruppenzwang, oder schlichtweg eine schöne Form von Traditionen, die man den Kindern nicht vorenthalten will? Dazu bekommen die Kinder ja Einblicke in die Religion, die sie ohne Taufe und Co. nie bekommen würden. Eine Chance also, eine Religion zu haben (und damit muss man aufwachsen, sonst bekommt man die meiner Meinung nach eher schwer).

Ich war ja total ungläubig. Irgendwann im Teenageralter fand ich Kirchen verstaubt und hab eh rebelliert.
Erst mit meinem Großen hab ich wieder zu meinen "alten Wurzeln" gefunden. Weil ich mich erinnert habe, wie schön es in der Gemeinde immer war. Die Kirchgänge, der Glaube zu Gott, die Bibelgeschichten, Gemeindefeste, Weihnachten, Ostern, die Rituale etc. pp.
Ich hab mich dann ernsthaft gefragt, ob ich das meinen Jungs verwehren will. Und das konnte ich nicht.
Ich hab die Entscheidung nie bereut. Spätestens als Teenager werden sie auch alles hinterfragen und für sich wählen, wie der Weg werden wird. Und da misch ich mich dann auch nicht ein.

Aber letztendlich gewinnen sie mit Religion doch erstmal nur. Ganz ehrlich, manchmal würd ich mir wünschen, mein Glaube wäre richtig tief und fest. Wie einfacher leben solche Menschen? Kaum Angst vor dem Tod, die Gewissheit, dass sie immer jemand "im Rücken haben".


Und warum muss ich um der schönen Tradition Willen einer Glaubensgemeinschafft beitreten? Warum nicht einfach die Feiern abhalten, wie es üblich ist, aber sozusagen ohne zu unterschreiben. Im Prinzip so als würde man z.B. nur kirchlich, aber nicht standesamtlich heiraten. Dann hätte man Feier und Tradition, ohne die daraus resultierenden Verpflichtungen.
Ob es erstrebenswert ist tiefgläubig zu sein, weiß ich nicht. Ich denke das ist individuell. Manchen macht das sicherlich glücklich oder hilft ihm/ihr. Manchen macht es vermutlich auch sehr unglücklich, weil man z.B. nicht dem Ideal der anerzogenen Glaubensrichtung entspricht. Denn man sucht sich die Religion ja nicht aus, man bekommt sie von den Eltern vererbt.
Ist jetzt vielleicht ein blödes Beispiel, aber: Ich hätte auch das gleiche wie mein Opa und meine Mutter studieren können. Vermutlich wäre ich damit auch nicht mal unglücklich gewesen. Aber mein jetziger Job gefällt mir doch besser. Hat ja auch seine Gründe, dass man den Beruf nicht mehr vom Vater übernimmt, warum dann dem Kind die Religion überhelfen?
Muss letztlich ja auch eh jeder selbst wissen, ich lasse mein Kind das lieber für sich entscheiden, ohne schonmal etwas vorzugeben.


Ohne diese Glaubensgemeinschaft kannst du das meiste davon nicht mitmachen. Das ist eben so.
Und da bin ich ja der Typ Mensch, dass ich entweder dazu gehöre und das auch alles erlebe, oder ich steh zu meiner Ungläubigkeit (hab ich ja auch lang) und "nutznieße" das dann aber auch nicht aus.

Letztendlich gibst du deinem Kind ja aber auch etwas vor. Den Atheismus. Das ihr nicht dazu gehören wollt. Versteh mich nicht falsch, das ist völlig okay. Aber du hast ja auch schon für dein Kind entschieden, ob Religion oder nicht. Nur hast du einen anderen Weg gewählt, als christliche Eltern.
Marf
28808 Beiträge
15.05.2020 13:25
In weiß heiraten ,aber auf die Kirche motzen ist auch schizo.

MiramitLionel
7485 Beiträge
15.05.2020 13:27
Zitat von Alaska:

Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Alaska:

Zitat von Chrysopelea:

...


Aber ist es Gruppenzwang, oder schlichtweg eine schöne Form von Traditionen, die man den Kindern nicht vorenthalten will? Dazu bekommen die Kinder ja Einblicke in die Religion, die sie ohne Taufe und Co. nie bekommen würden. Eine Chance also, eine Religion zu haben (und damit muss man aufwachsen, sonst bekommt man die meiner Meinung nach eher schwer).

Ich war ja total ungläubig. Irgendwann im Teenageralter fand ich Kirchen verstaubt und hab eh rebelliert.
Erst mit meinem Großen hab ich wieder zu meinen "alten Wurzeln" gefunden. Weil ich mich erinnert habe, wie schön es in der Gemeinde immer war. Die Kirchgänge, der Glaube zu Gott, die Bibelgeschichten, Gemeindefeste, Weihnachten, Ostern, die Rituale etc. pp.
Ich hab mich dann ernsthaft gefragt, ob ich das meinen Jungs verwehren will. Und das konnte ich nicht.
Ich hab die Entscheidung nie bereut. Spätestens als Teenager werden sie auch alles hinterfragen und für sich wählen, wie der Weg werden wird. Und da misch ich mich dann auch nicht ein.

Aber letztendlich gewinnen sie mit Religion doch erstmal nur. Ganz ehrlich, manchmal würd ich mir wünschen, mein Glaube wäre richtig tief und fest. Wie einfacher leben solche Menschen? Kaum Angst vor dem Tod, die Gewissheit, dass sie immer jemand "im Rücken haben".


Und warum muss ich um der schönen Tradition Willen einer Glaubensgemeinschafft beitreten? Warum nicht einfach die Feiern abhalten, wie es üblich ist, aber sozusagen ohne zu unterschreiben. Im Prinzip so als würde man z.B. nur kirchlich, aber nicht standesamtlich heiraten. Dann hätte man Feier und Tradition, ohne die daraus resultierenden Verpflichtungen.
Ob es erstrebenswert ist tiefgläubig zu sein, weiß ich nicht. Ich denke das ist individuell. Manchen macht das sicherlich glücklich oder hilft ihm/ihr. Manchen macht es vermutlich auch sehr unglücklich, weil man z.B. nicht dem Ideal der anerzogenen Glaubensrichtung entspricht. Denn man sucht sich die Religion ja nicht aus, man bekommt sie von den Eltern vererbt.
Ist jetzt vielleicht ein blödes Beispiel, aber: Ich hätte auch das gleiche wie mein Opa und meine Mutter studieren können. Vermutlich wäre ich damit auch nicht mal unglücklich gewesen. Aber mein jetziger Job gefällt mir doch besser. Hat ja auch seine Gründe, dass man den Beruf nicht mehr vom Vater übernimmt, warum dann dem Kind die Religion überhelfen?
Muss letztlich ja auch eh jeder selbst wissen, ich lasse mein Kind das lieber für sich entscheiden, ohne schonmal etwas vorzugeben.


Ohne diese Glaubensgemeinschaft kannst du das meiste davon nicht mitmachen. Das ist eben so.
Und da bin ich ja der Typ Mensch, dass ich entweder dazu gehöre und das auch alles erlebe, oder ich steh zu meiner Ungläubigkeit (hab ich ja auch lang) und "nutznieße" das dann aber auch nicht aus.

Letztendlich gibst du deinem Kind ja aber auch etwas vor. Den Atheismus. Das ihr nicht dazu gehören wollt. Versteh mich nicht falsch, das ist völlig okay. Aber du hast ja auch schon für dein Kind entschieden, ob Religion oder nicht. Nur hast du einen anderen Weg gewählt, als christliche Eltern.


Ich bin nicht getauft, mein Sohn such nicht. Dennoch erziehen wir ihn christlich, er geht auch in der Religionsunterricht, soll aber später selbst entscheiden, ob er sich taufen lassen möchte oder nicht
Anonym 9 (204326)
7 Beiträge
15.05.2020 13:27
Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Anonym 9 (204326):

Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Anonym 9 (204326):

Also für einige Dinge werde ich bestimmt kritisiert und werden zum Teil nicht öffentlich genannt:

1. Ich finde es unverantwortlich, Kinder unter 18 Monate in Kita oder Tagesmutter zu geben. Sie können sich noch nicht richtig ausdrücken und als Mama blutet mir jedes Mal das Herz davon zu hören. Bei uns gibts solche Fälle nur sehr selten, da wir ein gutes Kindergeldsystem haben, aber in Deutschland können es sich viele einfach nicht anders leisten.

2. Meiner Meinung nach sind in unserem Land zu viele Ausländer (die sich nicht integrieren). Finde hier müsste es schärfere Regeln geben und bei nicht Einhaltung wieder abgeschoben werden.

3. Bezüglich Abtreibung sehe ich das ähnlich wie hier schon gescheieben...bei Vergewaltigung oder sehr schweren Krankheiten ja, ansonsten nein.

4. Es sollte einen Elternführerschein geben

5. Bei Pedophilen und Mörder würde ich die Todesstrafe akzeptieren, sofern sie straffällig wurden. (Natürlich 100%ig erwiesen) Ich kenne zwei Personen die jeweils einem zum Opfer wurden und dieses Ereignis bestimmt jetzt noch Ihr Leben.


Warum glaubst du, dass kleinere Kinder nicht zeigen können, dass sie sich unwohl fühlen? Richtig in Worte fassen und erklären können auch die meisten dreijährigen ihre Gefühle nicht. Meine Tochter kann z. B. Sehr sehr gut deutlich machen was sie will und was nicht und das ganz ohne Worte.


Kann dir deine Tochter sagen, wenn sie von der Erzieherin unfair behandelt wird? Kann sie dir sagen, dass sie von anderen Kindern geschupst wurde und nicht eingegriffen wurde? Ich habe eine Zeitlang in einer Krabbelstube gearbeitet und da sieht man so einiges...
Mein Kind kann mir mit 3 Jahren seinen Tag erzählen, was toll war, was ihn traurig machte...bevor mein Kind mir das nicht so kommunizieren kann würde ich es NIE in Fremdbetreuung geben!


Meine Tochter kann mir zeigen, ob sie wieder in die Kita gehen möchte oder nicht. Und sie möchte gern hin gehen.
Kann dein Kind dir das mit 3 denn wirklich erzählen? Kann es das wirklich in Worte fassen? Unser Großer konnte das auch mit 3 noch nicht. Wie lange lässt man das Kind dann zuhause? Bis es 5 ist? Bis es seine Gefühle und Beweggründe wirklich gut einschätzen kann und in der Lage ist Situationen halbwegs objektiv zu reflektieren? Da dürften manche vermutlich mit 20 noch nicht in die Kita.
Ich kann die Einstellung irgendwo verstehen, aber ob mein Kind in der Kita glücklich ist oder nicht, das sehe ich in jedem Alter. Und wenn es unglücklich ist, muss man etwas ändern, egal wie alt das Kind ist.
Meiner Erfahrung nach (und der der Erzieher), gewöhnen sich kleine Kinder um den ersten Geburtstag deutlich besser und problemloser in der Kita ein als 3-Jährige.
Natürlich muss man das auch individuell je nach Kind entscheiden. Denn Corona hat deutlich gezeigt, dass ich meiner Tochter hier zuhause nicht alles bieten kann, was sie braucht. Dafür haben wir nicht die Möglichkeiten, da fehlen z.B. Kontakte zu Gleichaltrigen und ich habe z.B. auch keinen Indoortobebereich. Ist das Wetter schlecht, haben wir hier zuhause ein Problem


Ja mein Sohn kann diese Gefühle in Worte fassen Er erzählt mir ja auch alles, was bei Oma los war, wenn er für eine Weile bei ihr ist. Wenn sie ihn geschimpft hat, warum und wie er sich damit gefühlt hat...was er zu essen bekommen hat, ob es ihm geschmeckt hat...also 3 Jahre finde ich gut für Kindergarteneintritt. Davor habe ich aber auch nicht wirklich beobachtet, dass die Kinder viel zusammen spielen. Wir waren in diversen Spielgruppen, Turnstunden...aber da haben sich die Kinder under 2 1/2 immer mit sich selbst oder mit dem Elternteil beschäftigt oder eben in der Gruppe.
Chrysopelea
15431 Beiträge
15.05.2020 13:27
Zitat von Alaska:

Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Alaska:

Zitat von Chrysopelea:

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Aber ist es Gruppenzwang, oder schlichtweg eine schöne Form von Traditionen, die man den Kindern nicht vorenthalten will? Dazu bekommen die Kinder ja Einblicke in die Religion, die sie ohne Taufe und Co. nie bekommen würden. Eine Chance also, eine Religion zu haben (und damit muss man aufwachsen, sonst bekommt man die meiner Meinung nach eher schwer).

Ich war ja total ungläubig. Irgendwann im Teenageralter fand ich Kirchen verstaubt und hab eh rebelliert.
Erst mit meinem Großen hab ich wieder zu meinen "alten Wurzeln" gefunden. Weil ich mich erinnert habe, wie schön es in der Gemeinde immer war. Die Kirchgänge, der Glaube zu Gott, die Bibelgeschichten, Gemeindefeste, Weihnachten, Ostern, die Rituale etc. pp.
Ich hab mich dann ernsthaft gefragt, ob ich das meinen Jungs verwehren will. Und das konnte ich nicht.
Ich hab die Entscheidung nie bereut. Spätestens als Teenager werden sie auch alles hinterfragen und für sich wählen, wie der Weg werden wird. Und da misch ich mich dann auch nicht ein.

Aber letztendlich gewinnen sie mit Religion doch erstmal nur. Ganz ehrlich, manchmal würd ich mir wünschen, mein Glaube wäre richtig tief und fest. Wie einfacher leben solche Menschen? Kaum Angst vor dem Tod, die Gewissheit, dass sie immer jemand "im Rücken haben".


Und warum muss ich um der schönen Tradition Willen einer Glaubensgemeinschafft beitreten? Warum nicht einfach die Feiern abhalten, wie es üblich ist, aber sozusagen ohne zu unterschreiben. Im Prinzip so als würde man z.B. nur kirchlich, aber nicht standesamtlich heiraten. Dann hätte man Feier und Tradition, ohne die daraus resultierenden Verpflichtungen.
Ob es erstrebenswert ist tiefgläubig zu sein, weiß ich nicht. Ich denke das ist individuell. Manchen macht das sicherlich glücklich oder hilft ihm/ihr. Manchen macht es vermutlich auch sehr unglücklich, weil man z.B. nicht dem Ideal der anerzogenen Glaubensrichtung entspricht. Denn man sucht sich die Religion ja nicht aus, man bekommt sie von den Eltern vererbt.
Ist jetzt vielleicht ein blödes Beispiel, aber: Ich hätte auch das gleiche wie mein Opa und meine Mutter studieren können. Vermutlich wäre ich damit auch nicht mal unglücklich gewesen. Aber mein jetziger Job gefällt mir doch besser. Hat ja auch seine Gründe, dass man den Beruf nicht mehr vom Vater übernimmt, warum dann dem Kind die Religion überhelfen?
Muss letztlich ja auch eh jeder selbst wissen, ich lasse mein Kind das lieber für sich entscheiden, ohne schonmal etwas vorzugeben.


Ohne diese Glaubensgemeinschaft kannst du das meiste davon nicht mitmachen. Das ist eben so.
Und da bin ich ja der Typ Mensch, dass ich entweder dazu gehöre und das auch alles erlebe, oder ich steh zu meiner Ungläubigkeit (hab ich ja auch lang) und "nutznieße" das dann aber auch nicht aus.

Letztendlich gibst du deinem Kind ja aber auch etwas vor. Den Atheismus. Das ihr nicht dazu gehören wollt. Versteh mich nicht falsch, das ist völlig okay. Aber du hast ja auch schon für dein Kind entschieden, ob Religion oder nicht. Nur hast du einen anderen Weg gewählt, als christliche Eltern.


Das ist so nicht ganz richtig, da mein Mann religiöser ist als ich (evangelisch). Und in der Schule wird sie wohl auch um den Religionsunterricht nicht herum kommen. Wir haben auch katholische Freund, die getauft haben und wo es sicher irgendwann eine Kommunion geben wird. Ich hoffe sehr, dass sie Einblicke in alle Welten bekommt, um dann selbst entscheiden zu können was sie will. Denn es stimmt, Gläubigkeit kann ich ihr weder vorleben noch vermitteln, das müssen schon andere machen. Ich kann mit ihr über Religion reden, erklären... aber warum man da wirklich dran glaubt, das werde ich wohl nie verstehen können
Alaska
18963 Beiträge
15.05.2020 13:30
Zitat von MiramitLionel:

Zitat von Alaska:

Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Alaska:

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Und warum muss ich um der schönen Tradition Willen einer Glaubensgemeinschafft beitreten? Warum nicht einfach die Feiern abhalten, wie es üblich ist, aber sozusagen ohne zu unterschreiben. Im Prinzip so als würde man z.B. nur kirchlich, aber nicht standesamtlich heiraten. Dann hätte man Feier und Tradition, ohne die daraus resultierenden Verpflichtungen.
Ob es erstrebenswert ist tiefgläubig zu sein, weiß ich nicht. Ich denke das ist individuell. Manchen macht das sicherlich glücklich oder hilft ihm/ihr. Manchen macht es vermutlich auch sehr unglücklich, weil man z.B. nicht dem Ideal der anerzogenen Glaubensrichtung entspricht. Denn man sucht sich die Religion ja nicht aus, man bekommt sie von den Eltern vererbt.
Ist jetzt vielleicht ein blödes Beispiel, aber: Ich hätte auch das gleiche wie mein Opa und meine Mutter studieren können. Vermutlich wäre ich damit auch nicht mal unglücklich gewesen. Aber mein jetziger Job gefällt mir doch besser. Hat ja auch seine Gründe, dass man den Beruf nicht mehr vom Vater übernimmt, warum dann dem Kind die Religion überhelfen?
Muss letztlich ja auch eh jeder selbst wissen, ich lasse mein Kind das lieber für sich entscheiden, ohne schonmal etwas vorzugeben.


Ohne diese Glaubensgemeinschaft kannst du das meiste davon nicht mitmachen. Das ist eben so.
Und da bin ich ja der Typ Mensch, dass ich entweder dazu gehöre und das auch alles erlebe, oder ich steh zu meiner Ungläubigkeit (hab ich ja auch lang) und "nutznieße" das dann aber auch nicht aus.

Letztendlich gibst du deinem Kind ja aber auch etwas vor. Den Atheismus. Das ihr nicht dazu gehören wollt. Versteh mich nicht falsch, das ist völlig okay. Aber du hast ja auch schon für dein Kind entschieden, ob Religion oder nicht. Nur hast du einen anderen Weg gewählt, als christliche Eltern.


Ich bin nicht getauft, mein Sohn such nicht. Dennoch erziehen wir ihn christlich, er geht auch in der Religionsunterricht, soll aber später selbst entscheiden, ob er sich taufen lassen möchte oder nicht


Find ich ja auch okay so. Nur mag ich diese halben Sachen halt nicht. Ich hab wunderschöne Erinnerungen an die Kindergottesdienste, die Feste, Kommunion, Firmung etc. pp. Also wenn ich schon christlich erziehe, kann ich doch das volle Pogramm dem Kind ermöglichen.

Ich mein, die Religion ist doch nicht in Stein gemeißelt. Will mein Kind nicht mehr, ist er innerhalb von einem Tag ausgetreten. Das geht ratzfatz.
Zwerginator
7812 Beiträge
15.05.2020 13:31
Zitat von Marf:

In weiß heiraten ,aber auf die Kirche motzen ist auch schizo.

Dann darf ich ja, als unverheirateter Atheist
Chrysopelea
15431 Beiträge
15.05.2020 13:31
Zitat von Anonym 9 (204326):

Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Anonym 9 (204326):

Zitat von Chrysopelea:

...


Kann dir deine Tochter sagen, wenn sie von der Erzieherin unfair behandelt wird? Kann sie dir sagen, dass sie von anderen Kindern geschupst wurde und nicht eingegriffen wurde? Ich habe eine Zeitlang in einer Krabbelstube gearbeitet und da sieht man so einiges...
Mein Kind kann mir mit 3 Jahren seinen Tag erzählen, was toll war, was ihn traurig machte...bevor mein Kind mir das nicht so kommunizieren kann würde ich es NIE in Fremdbetreuung geben!


Meine Tochter kann mir zeigen, ob sie wieder in die Kita gehen möchte oder nicht. Und sie möchte gern hin gehen.
Kann dein Kind dir das mit 3 denn wirklich erzählen? Kann es das wirklich in Worte fassen? Unser Großer konnte das auch mit 3 noch nicht. Wie lange lässt man das Kind dann zuhause? Bis es 5 ist? Bis es seine Gefühle und Beweggründe wirklich gut einschätzen kann und in der Lage ist Situationen halbwegs objektiv zu reflektieren? Da dürften manche vermutlich mit 20 noch nicht in die Kita.
Ich kann die Einstellung irgendwo verstehen, aber ob mein Kind in der Kita glücklich ist oder nicht, das sehe ich in jedem Alter. Und wenn es unglücklich ist, muss man etwas ändern, egal wie alt das Kind ist.
Meiner Erfahrung nach (und der der Erzieher), gewöhnen sich kleine Kinder um den ersten Geburtstag deutlich besser und problemloser in der Kita ein als 3-Jährige.
Natürlich muss man das auch individuell je nach Kind entscheiden. Denn Corona hat deutlich gezeigt, dass ich meiner Tochter hier zuhause nicht alles bieten kann, was sie braucht. Dafür haben wir nicht die Möglichkeiten, da fehlen z.B. Kontakte zu Gleichaltrigen und ich habe z.B. auch keinen Indoortobebereich. Ist das Wetter schlecht, haben wir hier zuhause ein Problem


Ja mein Sohn kann diese Gefühle in Worte fassen Er erzählt mir ja auch alles, was bei Oma los war, wenn er für eine Weile bei ihr ist. Wenn sie ihn geschimpft hat, warum und wie er sich damit gefühlt hat...was er zu essen bekommen hat, ob es ihm geschmeckt hat...also 3 Jahre finde ich gut für Kindergarteneintritt. Davor habe ich aber auch nicht wirklich beobachtet, dass die Kinder viel zusammen spielen. Wir waren in diversen Spielgruppen, Turnstunden...aber da haben sich die Kinder under 2 1/2 immer mit sich selbst oder mit dem Elternteil beschäftigt oder eben in der Gruppe.


Das erlebe ich tatsächlich ganz anders. Belle hat mit 9 Monaten in der Krabbelgruppe das erste mal aktiv mit einem anderen Kind gespielt. In der Kita spielt sie seit der Eingewöhnung (mit 10 Monaten haben wir angefangen) mit den anderen Kindern. Fangen war da immer sehr beliebt oder einfach beim Spielen zugucken und brabbeln. Auch mit dem Sohn einer Freundin hat sie mit unter einem Jahr schon gezielt gespielt, ich habe sogar Videos davon, weil ich das so süß fand. Da wurde z.B. zusammen "musiziert" ebenfalls fangen gespielt oder sich gegenseitig Sachen geholt und gezeigt. Mitlerweile malt sie z.B. auch mit anderen oder liest etwas vor.
Marf
28808 Beiträge
15.05.2020 13:32
Zitat von Zwerginator:

Zitat von Marf:

In weiß heiraten ,aber auf die Kirche motzen ist auch schizo.

Dann darf ich ja, als unverheirateter Atheist

Genau.
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