Die neue Arielle
16.09.2022 21:41
Zitat von LuzieLou:
Die Idee "farbenblind" zu erziehen ist nett.
Aber scheitert. Weil es die Augen verschließt vor der Realität und dem alltäglichen Rassismus.
Man MUSS Hautfarbe sehen. Nicht um Menschen danch in Schubladen einzuteilen, sondern um Alltagsrassismus zu erkennen und zu bekämpfen.
Man verhindert Sexismus ja auch nicht dadurch, dass man so tut als existieren Männer und Frauen im gesellschaftlichen Kontext nicht. Tun sie. Genauso wie unterschiedliche Hautfarben. Und solange es deine Chancen im Bewerbungssgespräch noch mindert, wenn du nicht weiß bist oder ein dunkelhäutiger Mann Millionär wäre, wenn er jedes Mal 2€ dafür bekommen würde, wenn er am Bahnhof "zufällig" zur Personenkontrolle ausgewählt wird, muss man Hautfarbe mit seinen Kindern thematisieren. Genauso wie sexuelle Identität, Geschlecht, Religion, usw. Nicht totschweigen. Aufklären, ehrlich und selbstkritisch sein und sich bewusst gegen Stereotypen stellen. Auch wenn es die vermeintlich positiven sind. Und zwar IMMER. Und ja das ist scheißen anstrengend. Weiß ich selbst. Warum? Weil ich täglich damit lebe.
Als nicht dunkelhäutiger Mensch wird man das nie verstehen können. Nein auch nicht, wenn man mal nach Afrika fährt und dann da für Erstaunen sorgt mit der vermeintlich schneeweißen Haut.
Aber dafür kann man ja nichts. Genauso wenig wie ein Mann was dafür kann, dass er Sexismus nicht 100% nachempfinden kann. Ich werde z.B. auch nie genau wissen wie es ist auf Grund seiner Sexualität diskriminiert zu werden. Ignoranz ist da aber nicht die Antwort.
Was ich an mir bei der Arbeit im Buchhandel (also Verkauf) beobachte:
Komme alte Menschen in den Laden, spreche ich automatisch lauter. Kommen Menschen mit "nicht deutschem Aussehen" zu mir, spreche ich noch deutlicher. Durch Corona und das arbeiten mit FFP-Maske hat sich das auch noch verstärkt. Wenn ich merke, die Oma ist nicht schwerhörig oder der junge Mann mit südländischem Aussehen spricht ohne Akzent, spreche ich wieder "normal". Mir ist völlig bewusst, dass das quatsch von mir ist - als ob jeder Rentner nicht gut hören kann und alle Menschen, die nicht "deutsch" aussehen, nur gebrochen deutsch sprechen und mich nicht verstehen . Mir ist total bewusst, dass ich mit meinem Verhalten stereotype bediene . Aber diese Stereotype und "Vorurteile" scheinen unterbewusst noch recht tief verankert zu sein. Mir geht das selbst auf den Keks und ich versuche immer wieder, daran zu arbeiten...
Lange Rede, kurzer Sinn:
Zum Leidwesen Betroffener sind Stereotype und Vorurteile in unserer Gesellschaft häufig noch tief verankert. Und das, behaupte ich zumindest, oft einfach unterbewusst. Ich selbst halte mich für tolerant, weltoffen und, zu großen Teilen, vorurteilsfrei. Daher finde ich es richtig und wichtig, immer wieder auf Probleme, Hindernisse uä für POC und andere Menschen hinzuweisen. So können, irgendwann, auch diese unterbewussten Stereotype/Vorurteile überwunden werden.
16.09.2022 22:19
Mir wäre es nicht mal aufgefallen, wenn dieser Medienrummel nicht wäre. Ich liebe Disney und freue mich auf eine Neuverfilmung. Hautfarben fallen mir schon lange erst dann auf, wenn mich jemand darauf aufmerksam macht. In dem Fall die Medien. Ist mir wirklich egal und wenn die neue Arielle lila wäre.. auch egal. Ich verstehe die Aufregung darüber nicht.
16.09.2022 23:40
Zitat von LuzieLou:thats it
Zitat von EmMi1415:
Zitat von Mathelenlu:
Zitat von Zwerginator:
...
So siehts aus.
Aber ich frage mich warum den dunklen Mädchen es so auffällt
Werden die so "erzogen" oder merken sie selbst im Alltag eine "Diskriminierung" durch die Hautfarbe.
Ich denke es kommt auch auf die gegend drauf an wo man lebt
Liegt vielleicht daran, dass deine nicht-weiße 4-jährige wenn sie sich als Rapunzel verkleidet zu hören bekommt, dass sie "nicht die richtigen Haare" hat oder "Rapunzel nicht SO aussieht".
Oder es liegt daran, dass man quasi nirgendwo einen Friseur findet der weiß man er mit Afrohaare anstellen sollen und deshalb entweder alles versaut oder die Hände überm Kopf zusammenschlägt und fragt was er "damit" machen soll.
Oder vielleicht daran, dass 98% der Vorbilder in Werbung und Co. weiß sind und ein weißes Schönheitsideal verbreiten (seidig glatte Haare, anyone?).
Vielleicht ist der Grund aber auch, dass man in der Bahn ungefragt durch die Haare gewuschelt wird ("Wollte schon immer mal wissen wie sich das anfühlt").
Oder wenn man als in Berlin geborenen Deutsche mit dunkler Hautfarbe für sein gutes Deutsch gelobt wird an der Tanke. (Ja danke, deins ist auch ok.)
Weißen Kindern fällt die Hautfarbe nicht so auf, weil sie nicht gelernt haben, dass sie über ihren Hautton definiert werden. Dunkelhäutige Kinder schon. Von Tag 1 erfährt man als nicht weißer Mensch, dass man auf Grund seiner Hautfarbe anders ist, wird immer wieder auf diesen Unterschied hingewiesen und in eine Schublade eingeordnet. Man ist anders. Nicht wie die Mehrheit und Personen, die wie man selbst sind, gibt es nur sehr wenige. Entsprechend auch wenige Rollenvorbilder im Umfeld, Büchern, Filmen...
Und wenn eine schwarze Arielle so ein positives Rollenvorbild sein kann, kann die weiße Mehrheitsbevölkerung wohl für eine Realverfilmung mal die Arschbacken zusammen kneifen und den Film entweder so schauen oder mit dem eigenen Hintern zuhause auf dem Sofa bleiben und einen der anderen zig 1000 Filme gucken, die mehr dem eigenen Weltbild entsprechen.
Ach und es gibt keinen Grund Diskriminierung in Anführungsstriche zu setzen. 10 von 10 dunkelhäutige Menschen erleben in ihrem Alltag Rassismus und Diskriminierung. Und je mehr man sich darum drückt es auszusprechen, desto mehr Raum bietet man bzw. diskriminiert vielleicht auch selbst ungemerkt.
16.09.2022 23:47
Ich müsste noch mal kurz reingretschen und drum bitten, die Worte farbige und dunkelhäutige durch die gewählte Selbstbezeichnung Schwarze (mit großem S) zu ersetzen, denn das ist alltagsrassismus.
Danke
Danke
17.09.2022 06:59
Zitat von -M-Y-A-:
Ich müsste noch mal kurz reingretschen und drum bitten, die Worte farbige und dunkelhäutige durch die gewählte Selbstbezeichnung Schwarze (mit großem S) zu ersetzen, denn das ist alltagsrassismus.
Danke
Das finde ich persönlich auch übertrieben. Also nicht dein Post an sich sondern nicht jede Bemerkung die man von sich gibt ob farbig oder schwarz meint ein gleich negativ.
Hoffe es ist verständlich
17.09.2022 07:41
Mir ist es egal, wenn Bedarf besteht, wird der Film sich gut verkaufen und um nichts anderes geht es Disney ja in Wahrheit.
Ich fand die neu gedrehten Filme wie König der Löwen, Dumbo, Aladdin allesamt schlecht, so wie mittlerweile 99 % der Filme und Serien, die heutzutage produziert werden. Alles trieft vor Moral, hat den Auftrag zu erziehen und das ist für mich persönlich nicht der Sinn hinter Filmen. Die will ich frei von Erziehungsversuchen genießen und einfach unterhalten werden. Also schaue ich einfach fast gar nichts mehr.
In meinem Lebens- und Wohnumfeld gibt es nicht einen schwarzen Menschen, ich habe in meinem doch schon eine Weile andauernden Leben vielleicht 10 insgesamt gesehen. Ich habe eine Verwandte die nicht als Frau geboren wurde und nun eine ist und mein Mann hat einen homosexuellen Freund aber das ist alles kein Thema für uns sondern einfach völlig normal, wir sind alle nur Menschen ohne besonderes Schleifchen drauf. In meiner Lebensrealität spielt das alles keine Rolle.
Ich erlebe leider, dass dieses ständige in den Vordergrund rücken mehr schadet als nutzt weil die Menschen sich davon belästigt fühlen, darum auch diese Kommentare, nicht weil die Menschen grundsätzlich schlecht sind und nur ein paar gute Menschen es verstanden haben. Aber diese Streiterein spülen dann eben noch mehr Geld in die Kasse und um nichts anderes geht es. Weil es so gut tut sich moralisch überlegen zu fühlen, fallen dann natürlich viele auf diese Werbung herein und gehen noch extra ins Kino, auch wenn sie der Film sonst nicht interessiert hätte.
Die Videos von den begeisterten Kindern sind natürlich herzerweichend aber letztendlich auch nur Werbung. Man wird auch weiße Kinder mit solchen Blicken filmen können weil eine Meerjungfrau für kleine Kinder mächtig beeindruckend ist.
Die meisten Menschen die man in Filmen und Medien so krampfhaft als Minderheit ins Rampenlicht rückt, wollen das übrigens gar nicht sondern einfach in Ruhe leben. Das können sie durch diesen Hype aber leider nicht.
Abschließend hätte ich es übrigens auch besser gefunden, neue Held(inn)en zu kreieren, statt die alten neu zu verwursten, das wäre echte Wertschätzung aber offenbar gibt es keine guten Ideen mehr um das zu verwirklichen.
Ich fand die neu gedrehten Filme wie König der Löwen, Dumbo, Aladdin allesamt schlecht, so wie mittlerweile 99 % der Filme und Serien, die heutzutage produziert werden. Alles trieft vor Moral, hat den Auftrag zu erziehen und das ist für mich persönlich nicht der Sinn hinter Filmen. Die will ich frei von Erziehungsversuchen genießen und einfach unterhalten werden. Also schaue ich einfach fast gar nichts mehr.
In meinem Lebens- und Wohnumfeld gibt es nicht einen schwarzen Menschen, ich habe in meinem doch schon eine Weile andauernden Leben vielleicht 10 insgesamt gesehen. Ich habe eine Verwandte die nicht als Frau geboren wurde und nun eine ist und mein Mann hat einen homosexuellen Freund aber das ist alles kein Thema für uns sondern einfach völlig normal, wir sind alle nur Menschen ohne besonderes Schleifchen drauf. In meiner Lebensrealität spielt das alles keine Rolle.
Ich erlebe leider, dass dieses ständige in den Vordergrund rücken mehr schadet als nutzt weil die Menschen sich davon belästigt fühlen, darum auch diese Kommentare, nicht weil die Menschen grundsätzlich schlecht sind und nur ein paar gute Menschen es verstanden haben. Aber diese Streiterein spülen dann eben noch mehr Geld in die Kasse und um nichts anderes geht es. Weil es so gut tut sich moralisch überlegen zu fühlen, fallen dann natürlich viele auf diese Werbung herein und gehen noch extra ins Kino, auch wenn sie der Film sonst nicht interessiert hätte.
Die Videos von den begeisterten Kindern sind natürlich herzerweichend aber letztendlich auch nur Werbung. Man wird auch weiße Kinder mit solchen Blicken filmen können weil eine Meerjungfrau für kleine Kinder mächtig beeindruckend ist.
Die meisten Menschen die man in Filmen und Medien so krampfhaft als Minderheit ins Rampenlicht rückt, wollen das übrigens gar nicht sondern einfach in Ruhe leben. Das können sie durch diesen Hype aber leider nicht.
Abschließend hätte ich es übrigens auch besser gefunden, neue Held(inn)en zu kreieren, statt die alten neu zu verwursten, das wäre echte Wertschätzung aber offenbar gibt es keine guten Ideen mehr um das zu verwirklichen.
17.09.2022 08:00
Zitat von EmMi1415:
Zitat von -M-Y-A-:
Ich müsste noch mal kurz reingretschen und drum bitten, die Worte farbige und dunkelhäutige durch die gewählte Selbstbezeichnung Schwarze (mit großem S) zu ersetzen, denn das ist alltagsrassismus.
Danke
Das finde ich persönlich auch übertrieben. Also nicht dein Post an sich sondern nicht jede Bemerkung die man von sich gibt ob farbig oder schwarz meint ein gleich negativ.
Hoffe es ist verständlich
Mag sein, dass man das nicht meint. Tatsache ist, dass bestehende sprachliche Strukturen durchbrochen werden müssen, um Alltagsrassismus zu vermeiden. Und ob das übertrieben ist oder nicht, sollte doch von den Menschen beurteilt werden, die es betrifft. Wenn das bei dir der Fall ist, dann akzeptiere ich deine Meinung. Wenn nicht, lass ich das mal so stehen.
17.09.2022 08:06
Zitat von LuzieLou:
Die Idee "farbenblind" zu erziehen ist nett.
Aber scheitert. Weil es die Augen verschließt vor der Realität und dem alltäglichen Rassismus.
Man MUSS Hautfarbe sehen. Nicht um Menschen danch in Schubladen einzuteilen, sondern um Alltagsrassismus zu erkennen und zu bekämpfen.
Man verhindert Sexismus ja auch nicht dadurch, dass man so tut als existieren Männer und Frauen im gesellschaftlichen Kontext nicht. Tun sie. Genauso wie unterschiedliche Hautfarben. Und solange es deine Chancen im Bewerbungssgespräch noch mindert, wenn du nicht weiß bist oder ein dunkelhäutiger Mann Millionär wäre, wenn er jedes Mal 2€ dafür bekommen würde, wenn er am Bahnhof "zufällig" zur Personenkontrolle ausgewählt wird, muss man Hautfarbe mit seinen Kindern thematisieren. Genauso wie sexuelle Identität, Geschlecht, Religion, usw. Nicht totschweigen. Aufklären, ehrlich und selbstkritisch sein und sich bewusst gegen Stereotypen stellen. Auch wenn es die vermeintlich positiven sind. Und zwar IMMER. Und ja das ist scheißen anstrengend. Weiß ich selbst. Warum? Weil ich täglich damit lebe.
Als nicht dunkelhäutiger Mensch wird man das nie verstehen können. Nein auch nicht, wenn man mal nach Afrika fährt und dann da für Erstaunen sorgt mit der vermeintlich schneeweißen Haut.
Aber dafür kann man ja nichts. Genauso wenig wie ein Mann was dafür kann, dass er Sexismus nicht 100% nachempfinden kann. Ich werde z.B. auch nie genau wissen wie es ist auf Grund seiner Sexualität diskriminiert zu werden. Ignoranz ist da aber nicht die Antwort.
1. Ich stimme dir zu. 2. Habe ich eine Frage, vielleicht kannst du mir da behilflich sein mir fiel in unserem Supermarkt schon öfter auf, dass es total unproblematisch ist, wenn ich (helle Haut) mit Rucksack oder Kinderwagen einkaufen gehe, allerdings nicht, wenn jemand nicht eindeutig deutsches dasselbe tut. Da wird dann mahnenend und auf eine gewisse Art auch herablassend darauf hingewiesen, dass das ja so nicht geht.
Die betroffenen Menschen reagierten meist kaum oder beschämt und ich frage mich, ob es etwas bringen oder ändern würde, wenn man irgendwie darauf hinweist, was dort gerade passiert....?
17.09.2022 08:31
Zitat von annnnie:
Zitat von EmMi1415:
Zitat von -M-Y-A-:
Ich müsste noch mal kurz reingretschen und drum bitten, die Worte farbige und dunkelhäutige durch die gewählte Selbstbezeichnung Schwarze (mit großem S) zu ersetzen, denn das ist alltagsrassismus.
Danke
Das finde ich persönlich auch übertrieben. Also nicht dein Post an sich sondern nicht jede Bemerkung die man von sich gibt ob farbig oder schwarz meint ein gleich negativ.
Hoffe es ist verständlich
Mag sein, dass man das nicht meint. Tatsache ist, dass bestehende sprachliche Strukturen durchbrochen werden müssen, um Alltagsrassismus zu vermeiden. Und ob das übertrieben ist oder nicht, sollte doch von den Menschen beurteilt werden, die es betrifft. Wenn das bei dir der Fall ist, dann akzeptiere ich deine Meinung. Wenn nicht, lass ich das mal so stehen.
Also meine beste Freundin ist farbig und kann daher schon sagen wie sie es empfindet.
Ich könnte jetzt auch damit anfangen, sobald man mit einen ausländischen Mitbürger redet und anderer Meinung ist, egal welches Thema man grundsätzlich rassistisch ist.
Das nervt mich auch mega
17.09.2022 08:54
Zitat von EmMi1415:
Zitat von -M-Y-A-:
Ich müsste noch mal kurz reingretschen und drum bitten, die Worte farbige und dunkelhäutige durch die gewählte Selbstbezeichnung Schwarze (mit großem S) zu ersetzen, denn das ist alltagsrassismus.
Danke
Das finde ich persönlich auch übertrieben. Also nicht dein Post an sich sondern nicht jede Bemerkung die man von sich gibt ob farbig oder schwarz meint ein gleich negativ.
Hoffe es ist verständlich
danke, das sehe ich auch so. Ich glaube, dass sich tatsächlich weniger Schwarze an den Aussagen stören, als wir Weißen. Ob man nun farbig oder schwarz sagt.
Ebenso an Zigeunersauce, Negerkuss etc. Das Problem sind meistens wir, und wir schreiben vor, an was sich andere zu stören haben...
17.09.2022 09:06
Zitat von Janna90:
Zitat von LuzieLou:
Die Idee "farbenblind" zu erziehen ist nett.
Aber scheitert. Weil es die Augen verschließt vor der Realität und dem alltäglichen Rassismus.
Man MUSS Hautfarbe sehen. Nicht um Menschen danch in Schubladen einzuteilen, sondern um Alltagsrassismus zu erkennen und zu bekämpfen.
Man verhindert Sexismus ja auch nicht dadurch, dass man so tut als existieren Männer und Frauen im gesellschaftlichen Kontext nicht. Tun sie. Genauso wie unterschiedliche Hautfarben. Und solange es deine Chancen im Bewerbungssgespräch noch mindert, wenn du nicht weiß bist oder ein dunkelhäutiger Mann Millionär wäre, wenn er jedes Mal 2€ dafür bekommen würde, wenn er am Bahnhof "zufällig" zur Personenkontrolle ausgewählt wird, muss man Hautfarbe mit seinen Kindern thematisieren. Genauso wie sexuelle Identität, Geschlecht, Religion, usw. Nicht totschweigen. Aufklären, ehrlich und selbstkritisch sein und sich bewusst gegen Stereotypen stellen. Auch wenn es die vermeintlich positiven sind. Und zwar IMMER. Und ja das ist scheißen anstrengend. Weiß ich selbst. Warum? Weil ich täglich damit lebe.
Als nicht dunkelhäutiger Mensch wird man das nie verstehen können. Nein auch nicht, wenn man mal nach Afrika fährt und dann da für Erstaunen sorgt mit der vermeintlich schneeweißen Haut.
Aber dafür kann man ja nichts. Genauso wenig wie ein Mann was dafür kann, dass er Sexismus nicht 100% nachempfinden kann. Ich werde z.B. auch nie genau wissen wie es ist auf Grund seiner Sexualität diskriminiert zu werden. Ignoranz ist da aber nicht die Antwort.
1. Ich stimme dir zu. 2. Habe ich eine Frage, vielleicht kannst du mir da behilflich sein mir fiel in unserem Supermarkt schon öfter auf, dass es total unproblematisch ist, wenn ich (helle Haut) mit Rucksack oder Kinderwagen einkaufen gehe, allerdings nicht, wenn jemand nicht eindeutig deutsches dasselbe tut. Da wird dann mahnenend und auf eine gewisse Art auch herablassend darauf hingewiesen, dass das ja so nicht geht.
Die betroffenen Menschen reagierten meist kaum oder beschämt und ich frage mich, ob es etwas bringen oder ändern würde, wenn man irgendwie darauf hinweist, was dort gerade passiert....?
Das ist eine gute Frage.
Ich halte es grundsätzlich für sehr wichtig hier den moralischen Doppelstandard aufzudecken. Und wäre ich die Betroffene würde ich mich FREUEN wenn du etwas sagst und es auch klar als rassistisch motiviert bezeichnest. Problem ist, dass der Großteil der Weißen dann in starke Abwehrhaltung geht. Ich vermute, weil sie sich in gleich in die selbe Ecke wie Springerstiefel tragende Nazis gedrängt fühlen. Akzeptieren, dass man ein guter Mensch sein kann und trotzdem rassistischen, homophoben, sexistischen Vorurteilen erliegt, ist nicht so angesagt. Merkt man hier im Thread ja auch gerade wieder. Und manche Betroffenen sind (verständlicherweise, aber meiner Meinung nach zu Unrecht) nicht so angetan wenn sie das Gefühl habe da kommt jetzt der weiße Retter und regelt die Sache für sie. Auch wenn es wichtig wäre ZUSAMMEN zu stehen.
Meine Empfehlung ist daher es etwas um die Ecke zu machen. Mehr so ein "Entschuldigung? Ich höre gerade man darf jetzt also nicht mehr mit Kinderwagen/Rucksack hier einkaufen? Ich frage nur weil ich das selbst STÄNDIG mache und es noch NIE Probleme gab. Und irgendwie muss man seine Einkäufe ja nach Hause bekommen, richtig?" Und je nach Gefühl und Reaktion vielleicht noch ein "Oder gibt es einen Grund, warum Sie der Frau/dem Mann eben das verwehren, aber mir nicht? Mir fällt nämlich kein guter ein". Oder so ähnlich halt.
So umgehst du das böse R-Wort.
Merke, wenn man sich darüber aufregt, dass Leute Negerküsse sagen ist man empfindlich, weils ja nicht so gemeint ist. Aber wehe man unterstellt einem weißen Menschen rassistische Vorurteile. Dann ist die Kacke ganz schnell am Dampfen (nicht bei jedem, aber immer öfters).
17.09.2022 09:07
Zitat von Titania:nee, eben nicht. Aber dafür müsste man betroffenen einfach mal zuhören.
Zitat von EmMi1415:
Zitat von -M-Y-A-:
Ich müsste noch mal kurz reingretschen und drum bitten, die Worte farbige und dunkelhäutige durch die gewählte Selbstbezeichnung Schwarze (mit großem S) zu ersetzen, denn das ist alltagsrassismus.
Danke
Das finde ich persönlich auch übertrieben. Also nicht dein Post an sich sondern nicht jede Bemerkung die man von sich gibt ob farbig oder schwarz meint ein gleich negativ.
Hoffe es ist verständlich
danke, das sehe ich auch so. Ich glaube, dass sich tatsächlich weniger Schwarze an den Aussagen stören, als wir Weißen. Ob man nun farbig oder schwarz sagt.
Ebenso an Zigeunersauce, Negerkuss etc. Das Problem sind meistens wir, und wir schreiben vor, an was sich andere zu stören haben...
17.09.2022 09:10
Zitat von Titania:
Zitat von EmMi1415:
Zitat von -M-Y-A-:
Ich müsste noch mal kurz reingretschen und drum bitten, die Worte farbige und dunkelhäutige durch die gewählte Selbstbezeichnung Schwarze (mit großem S) zu ersetzen, denn das ist alltagsrassismus.
Danke
Das finde ich persönlich auch übertrieben. Also nicht dein Post an sich sondern nicht jede Bemerkung die man von sich gibt ob farbig oder schwarz meint ein gleich negativ.
Hoffe es ist verständlich
danke, das sehe ich auch so. Ich glaube, dass sich tatsächlich weniger Schwarze an den Aussagen stören, als wir Weißen. Ob man nun farbig oder schwarz sagt.
Ebenso an Zigeunersauce, Negerkuss etc. Das Problem sind meistens wir, und wir schreiben vor, an was sich andere zu stören haben...
Also mich stört es.
Sowohl farbig als auch Negerkuss.
Beschwere ich mich im Alltag drüber? In der Regel nicht, weils eh nichts bringt.
Bekomme ich jedes Mal einen Kotzkrampf? Ja.
Und kenne ich sehr, sehr viele Schwarze denen es genauso geht? Ebenfalls ja.
Ich habe sogar sehr enge, weiße Freunde mit denen ich nicht über sowas rede. Nicht weil sie Rassisten sind, sondern weil sie es halt eh nicht verstehen können. Das ist etwas, was ich mit anderen Schwarzen teile.
Aber ist natürlich bequem wieder alles auf vermeintlich übertriebende political correctness zu schieben.
17.09.2022 09:20
Um mal ein paar Beispiele zu geben:
Müssen eure Teenagertöchter wenn sie sich vor der Schule im Supermarkt noch schnell was kaufen sollen fürs Mittagessen an der Kasse auch regelmäßig ihre halbe Schultasche ausleeren um zu beweisen, dass sie nichts haben mitgehen lassen?
Wurdet ihr auch schon gewarnt, dass eure damals 7 und 8 Jahre alten Kinder auf Grund ihrer Frisuren (Jungs mit Cornrows) den Eindruck erwecken sie könnten "mit den falschen Leuten zu tun haben"?
Habt ihr bei Starbucks euren Kaffee statt mit eurem Namen schon mal mit "für die zwei weißen Ladys" ausgerufen bekommen?
Ich könnte sen ganzen Tag so weiter machen.
Müssen eure Teenagertöchter wenn sie sich vor der Schule im Supermarkt noch schnell was kaufen sollen fürs Mittagessen an der Kasse auch regelmäßig ihre halbe Schultasche ausleeren um zu beweisen, dass sie nichts haben mitgehen lassen?
Wurdet ihr auch schon gewarnt, dass eure damals 7 und 8 Jahre alten Kinder auf Grund ihrer Frisuren (Jungs mit Cornrows) den Eindruck erwecken sie könnten "mit den falschen Leuten zu tun haben"?
Habt ihr bei Starbucks euren Kaffee statt mit eurem Namen schon mal mit "für die zwei weißen Ladys" ausgerufen bekommen?
Ich könnte sen ganzen Tag so weiter machen.
17.09.2022 09:23
Ich
werde schwarz geboren,
wachse schwarz auf,
wenn ich in der Sonne bin,
bleibe ich schwarz,
wenn ich friere,
bin ich schwarz,
und wenn ich sterbe,
bin ich immer noch schwarz;
aber Du:
kommst rosa zur Welt,
wächst weiß auf,
wenn du krank bist,
bist du grün,
wenn du in der Sonne bist,
bist du rot,
wenn du frierst,
bist du blau,
wenn du stirbst,
bist du bleich;
und du nennst mich einen Farbigen!?
werde schwarz geboren,
wachse schwarz auf,
wenn ich in der Sonne bin,
bleibe ich schwarz,
wenn ich friere,
bin ich schwarz,
und wenn ich sterbe,
bin ich immer noch schwarz;
aber Du:
kommst rosa zur Welt,
wächst weiß auf,
wenn du krank bist,
bist du grün,
wenn du in der Sonne bist,
bist du rot,
wenn du frierst,
bist du blau,
wenn du stirbst,
bist du bleich;
und du nennst mich einen Farbigen!?
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