Mütter- und Schwangerenforum

❤ Septemberbabys 2018 ❤

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Conny123_4
2805 Beiträge
10.09.2018 06:49
herzlichen Glückwunsch allen neuen September Babys. schön das hier alles so rund läuft bis jetzt
Nicola92
2146 Beiträge
10.09.2018 07:40
Herzlichen Glückwunsch Malanea

So Vivi, jetzt bist du dran
delya184
3722 Beiträge
10.09.2018 08:02
Herzlichen Glückwunsch
delya184
3722 Beiträge
10.09.2018 08:03
Herzlichen Glückwunsch
Conny123_4
2805 Beiträge
10.09.2018 08:19
herzlichen Glückwunsch allen neuen September Babys.
Brina22
72 Beiträge
10.09.2018 08:22
Herzlichen Glückwunsch zum kleinen Junge Malanea
Corinna80
10549 Beiträge
10.09.2018 14:10

Geburtsbericht von Nika:

Freitag, 07.09.
ET+4. Im Leben hätte ich nicht gedacht heute Mama zu werden.
Ich bin, wie immer, morgens aufgestanden um mit Thomas die Kinder zu versorgen.
Allerdings fühlte ich mich ziemlich bescheiden, selbst Thomas sah mir das an.
Am Vortag hatte sich ein Teil des Propfs verabschiedet.
Auch heute verlor ich wieder eine ganze Menge, mit dem Unterschied das er blutig war.
Irgendwie machte mich das nervös.

Ich trank noch einen Tee, räumte hier und da etwas auf, putzte halbherzig und ging dann baden.
Danach war ich unfassbar müde, ich legte mich auf die Couch und schaute ein wenig TV. Ich schlief ein und wurde plötzlich wach, ich spürte ich einen starken Druck im Bauch, dann etwas wie ein Plopp.
Ich blieb liegen, ca 10 Sekunden, dann stand ich auf und schaffte es grade eben runter vom Teppich.
Mir war die Fruchtblase geplatzt, um genau 10:45 Uhr. Das war neu für mich. Ich kannte das von den anderen Kindern nur das die Blase erst kurz vor den Presswehen platzte.

Ich war total nervös, rief meine Mutter hoch, die mir beim ausziehen half und ging ins Bad um mich zu waschen.
Danach zog ich mir frische Sachen und eine dicke Einlage an und rief Thomas an.
Der war erst nach dem 8. Anruf zu erreichen.

Mit meiner Mutter klärte ich noch wann alle Kinder geholt werden müssen. So konnten wir um 11:15 beruhigt fahren. Unterwegs unterhielten wir uns zwar, waren beide aber sehr aufgeregt.

Im KH angekommen sind wir vom Storchenparkplatz aus in die zweite Etage gewatschelt und konnten gleich in den Kreissaal.
Ich wurde aufgenommen, untersucht und am CTG angeschlossen.

Muttemundbefund: knapp 2cm, Gebärmutterhals noch erhalten.
Ich bekam dann erstmal Mittagessen und Thomas ging mich an der Rezeption anmelden.
Gegen 14:00 Uhr waren die Wehen für mich schon gut zu spüren aber erträglich.

Da ich mich aber total unwohl fühlte und auch panisch war aufgrund meiner letzten Geburtserfahrung wurde die Hebamme die mich begleiten sollte schon sehr zeitig informiert.
Wenige Zeit später klopfte es an der Türe und rein kam:
Helen ... die Hebamme die auch die Geburtsanmeldung mit uns gemacht hat.
Ich war so erleichtert und sie konnte sich noch gut an uns erinnern und an meine Vorgeschichte.

Ihr schilderte ich alle meine Ängste und sie bot mir an mit mir in den Kreissaal umzuziehen. Dort angekommen wehte ich mich mit ihrer Hilfe gut ein. Ich stand und war abwechselnd auf dem Gebärhocker, Thomas wich nicht von meiner Seite.

Um 15:00 Uhr fragte ich ab wann eine PDA gelegt werden kann. Helen schaute nach dem Muttermund, der war aber immer noch bei 2 cm.
Ich war enttäuscht. Das hatte ich so nicht erwartet. All die Schmerzen ohne Erfolg. Stehen wollte ich nicht mehr, also stellte sie das Bett so um das ich halb sitzen konnte. Auch Thomas wirkte hilflos und half mir wo er konnte.

Helen zeigte mir Positionen und half mir mich durch die folgenden Wehen zu atmen. Um 16:00 Uhr fragte ich erneut nach der PDA, leider hatte sich am Muttermund immer noch nichts getan.
Ich war fix und alle und konnte es einfach nicht fassen.
Auch Helen wirkte fassungslos da ja ordentlich Wehen auf dem CTG zu sehen waren und Nikas Herztöne unter den Wehen auch schonmal abfielen.
Die PDA sollte erst gelegt werden wenn die Muttermund 4 cm auf ist, damit unter der PDA die Wehen nicht schwächer wurden und somit die Geburt unnötig lange rausgezögert wird.

Die diensthabende Ärztin wurde hinzu gerufen, die Situation erklärt das sich der Muttermund nicht richtig öffnen wollte, unter anderem auch weil Nika unter der Geburt immer wieder total aktiv war und aus dem Becken rausrutschte.

Mir wurde ein Schmerzmittel und Buscopan verabreicht. Das sollte bewirken das der Muttermund weiter aufging um dann die PDA legen zu können.

Sie bat mich, mich auf die linke Seite zu legen, das gelang mir aber nur mittelmäßig.
Mittlerweile musste ich jede kommende Wehe laut vertönen, Helen und Thomas hielten meine Hand und sie half mir meinen Atemrythmus zu finden.

Um 16:50 Uhr war ich am Ende meiner Kräfte, ich bettelte um die PDA, Helen sagte sie schaut nochmal nach dem Muttermund um dann den Anästhesisten zu informieren.
Plötzlich machte sie riesen Augen, sprang zum Telefon und rief die Ärztin zur Geburt an.
Ich spürte die Veränderung, merkte wie stark Nika drückte und musste automatisch mitpressen.

Die erste Presswehe musste ich veratmen. Die Hölle. Bei der zweiten Presswehe kam Nikas Köpfchen und mit der dritten Presswehe war sie da.
Alle, inkl. mir waren total verdutzt über diesen rasanten Start.

Mit Werten, die besser hätten nicht sein können, ist sie in unser Leben geschlüpft, hat mit einem Blick unsere Herzen gestohlen und macht mich zur glücklichsten Mama der Welt.
10.09.2018 14:16
Herzlichen Glückwunsch Malanea! Genießt die Zeit und kuschelt schön!

Wie geht es denn den Babys und frisch gebackenen Mamas so? Lebt ihr euch alle gut ein?
vivi20
21583 Beiträge
10.09.2018 18:11
Zitat von Corinna80:

Geburtsbericht von Nika:

Freitag, 07.09.
ET+4. Im Leben hätte ich nicht gedacht heute Mama zu werden.
Ich bin, wie immer, morgens aufgestanden um mit Thomas die Kinder zu versorgen.
Allerdings fühlte ich mich ziemlich bescheiden, selbst Thomas sah mir das an.
Am Vortag hatte sich ein Teil des Propfs verabschiedet.
Auch heute verlor ich wieder eine ganze Menge, mit dem Unterschied das er blutig war.
Irgendwie machte mich das nervös.

Ich trank noch einen Tee, räumte hier und da etwas auf, putzte halbherzig und ging dann baden.
Danach war ich unfassbar müde, ich legte mich auf die Couch und schaute ein wenig TV. Ich schlief ein und wurde plötzlich wach, ich spürte ich einen starken Druck im Bauch, dann etwas wie ein Plopp.
Ich blieb liegen, ca 10 Sekunden, dann stand ich auf und schaffte es grade eben runter vom Teppich.
Mir war die Fruchtblase geplatzt, um genau 10:45 Uhr. Das war neu für mich. Ich kannte das von den anderen Kindern nur das die Blase erst kurz vor den Presswehen platzte.

Ich war total nervös, rief meine Mutter hoch, die mir beim ausziehen half und ging ins Bad um mich zu waschen.
Danach zog ich mir frische Sachen und eine dicke Einlage an und rief Thomas an.
Der war erst nach dem 8. Anruf zu erreichen.

Mit meiner Mutter klärte ich noch wann alle Kinder geholt werden müssen. So konnten wir um 11:15 beruhigt fahren. Unterwegs unterhielten wir uns zwar, waren beide aber sehr aufgeregt.

Im KH angekommen sind wir vom Storchenparkplatz aus in die zweite Etage gewatschelt und konnten gleich in den Kreissaal.
Ich wurde aufgenommen, untersucht und am CTG angeschlossen.

Muttemundbefund: knapp 2cm, Gebärmutterhals noch erhalten.
Ich bekam dann erstmal Mittagessen und Thomas ging mich an der Rezeption anmelden.
Gegen 14:00 Uhr waren die Wehen für mich schon gut zu spüren aber erträglich.

Da ich mich aber total unwohl fühlte und auch panisch war aufgrund meiner letzten Geburtserfahrung wurde die Hebamme die mich begleiten sollte schon sehr zeitig informiert.
Wenige Zeit später klopfte es an der Türe und rein kam:
Helen ... die Hebamme die auch die Geburtsanmeldung mit uns gemacht hat.
Ich war so erleichtert und sie konnte sich noch gut an uns erinnern und an meine Vorgeschichte.

Ihr schilderte ich alle meine Ängste und sie bot mir an mit mir in den Kreissaal umzuziehen. Dort angekommen wehte ich mich mit ihrer Hilfe gut ein. Ich stand und war abwechselnd auf dem Gebärhocker, Thomas wich nicht von meiner Seite.

Um 15:00 Uhr fragte ich ab wann eine PDA gelegt werden kann. Helen schaute nach dem Muttermund, der war aber immer noch bei 2 cm.
Ich war enttäuscht. Das hatte ich so nicht erwartet. All die Schmerzen ohne Erfolg. Stehen wollte ich nicht mehr, also stellte sie das Bett so um das ich halb sitzen konnte. Auch Thomas wirkte hilflos und half mir wo er konnte.

Helen zeigte mir Positionen und half mir mich durch die folgenden Wehen zu atmen. Um 16:00 Uhr fragte ich erneut nach der PDA, leider hatte sich am Muttermund immer noch nichts getan.
Ich war fix und alle und konnte es einfach nicht fassen.
Auch Helen wirkte fassungslos da ja ordentlich Wehen auf dem CTG zu sehen waren und Nikas Herztöne unter den Wehen auch schonmal abfielen.
Die PDA sollte erst gelegt werden wenn die Muttermund 4 cm auf ist, damit unter der PDA die Wehen nicht schwächer wurden und somit die Geburt unnötig lange rausgezögert wird.

Die diensthabende Ärztin wurde hinzu gerufen, die Situation erklärt das sich der Muttermund nicht richtig öffnen wollte, unter anderem auch weil Nika unter der Geburt immer wieder total aktiv war und aus dem Becken rausrutschte.

Mir wurde ein Schmerzmittel und Buscopan verabreicht. Das sollte bewirken das der Muttermund weiter aufging um dann die PDA legen zu können.

Sie bat mich, mich auf die linke Seite zu legen, das gelang mir aber nur mittelmäßig.
Mittlerweile musste ich jede kommende Wehe laut vertönen, Helen und Thomas hielten meine Hand und sie half mir meinen Atemrythmus zu finden.

Um 16:50 Uhr war ich am Ende meiner Kräfte, ich bettelte um die PDA, Helen sagte sie schaut nochmal nach dem Muttermund um dann den Anästhesisten zu informieren.
Plötzlich machte sie riesen Augen, sprang zum Telefon und rief die Ärztin zur Geburt an.
Ich spürte die Veränderung, merkte wie stark Nika drückte und musste automatisch mitpressen.

Die erste Presswehe musste ich veratmen. Die Hölle. Bei der zweiten Presswehe kam Nikas Köpfchen und mit der dritten Presswehe war sie da.
Alle, inkl. mir waren total verdutzt über diesen rasanten Start.

Mit Werten, die besser hätten nicht sein können, ist sie in unser Leben geschlüpft, hat mit einem Blick unsere Herzen gestohlen und macht mich zur glücklichsten Mama der Welt.


vivi20
21583 Beiträge
10.09.2018 18:14
Ich war vorhin zur Kontrolle im Krankenhaus... der kleine wird auf 3700g geschätzt ,was ich nicht ganz glauben kann aber wir werden ja sehen
Ansonsten alles beim Alten ...er drückt ganz schön ...immer wenn ein arg doller drück nach unten kam wurden seine Herztöne sehr hoch ...Hebamme und Ärztin meinten er mag auch nicht mehr
Hab ein Rezept für einen wehen Tee bekommen und nachtkerzenöl Kapseln ...drückt die Daumen das es schnell anschlägt
Nicola92
2146 Beiträge
10.09.2018 18:29
Zitat von vivi20:

Ich war vorhin zur Kontrolle im Krankenhaus... der kleine wird auf 3700g geschätzt ,was ich nicht ganz glauben kann aber wir werden ja sehen
Ansonsten alles beim Alten ...er drückt ganz schön ...immer wenn ein arg doller drück nach unten kam wurden seine Herztöne sehr hoch ...Hebamme und Ärztin meinten er mag auch nicht mehr
Hab ein Rezept für einen wehen Tee bekommen und nachtkerzenöl Kapseln ...drückt die Daumen das es schnell anschlägt


Daumen sind super doll gedrückt
Ich gönne es dir wirklich sehr das du endlich kuscheln darfst
Pustekuchen
6291 Beiträge
10.09.2018 18:44
Oh Vivi, ich drücke alles, was ich habe, dass es schnell anschlägt und du in wenigen Stunden kuscheln darfst! Du hast es dir echt verdient, jetzt die nächste zu sein!
Meine Gedanken sind ganz bei dir

Corinna, Wahnsinn was für eine Geburt
Erst zieht es sich total und dann so schnell
Hast du ganz toll gemacht

Wir kommen langsam wieder im normalen Leben an. Gestern war ich zum ersten mal mit Max in der Trage draußen
Morgen kommt die Kinderärztin und macht die U2.
Ansonsten klappt alles echt gut, muss ich sagen! Ich habe kaum Momente, in denen ich heulen muss (was bei den anderen ganz anders war), meine Blutungen sind seit dem 2. Tag so leicht, dass normale Binden ausreichen, und meine Brustwarzen gewöhnen sich auch langsam dran, so oft benuckelt zu werden
Max ist bisher echt super pflegeleicht, auch wenn er schon mal 1 Std oder so wach ist, guckt er sich ganz entspannt um und ist einfach zufrieden
Ich hoffe, das bleibt so
Malanea
995 Beiträge
10.09.2018 18:52
Nur runter getippt ohne Korrektur zu lesen, aber ich denke, dass die Rohfassung besser ist, als noch ein paar Tage auf die richtige zu warten

Am 09.09.2018 um (vermutlich) 20.59 Uhr bist du also in unsere Arme geschwommen und das hier soll nun deine Geschichte dazu sein.
Als ich Dezember einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt, war ich überglücklich. Nun sollte also endlich unser letztes Familienmitglied zu uns stoßen. Mir ging es, wie auch bei deinen Geschwistern, in der Schwangerschaft sehr gut. Ich hatte zwar einige kleine Zipperleins mehr, aber im Großen und Ganzen ging es mir gut und ich musste mich kaum einschränken. Ich habe dich recht früh gespürt und habe jede deiner Bewegungen genossen. Da du äußerst gerne deinen Rücken samt Po und deine Füße rausgestreckt hast, bist du tatsächlich in den Genuss vieler Streicheleinheiten gekommen und ich werde wohl nie vergessen, wie sich das angefühlt hat. Auch deine Geschwister ölten regelmäßig meinen Bauch ein und erzählten dir zahlreiche Dinge aus ihrem Leben.
Beim Arzt war ich nur zwei- oder dreimal, stattdessen habe ich mich dazu entschlossen, diese Schwangerschaft eigentlich nur von meiner Hebamme betreuen zu lassen und auf uns zu vertrauen. Des Weiteren wollte ich mich wenigstens diesmal überraschen lassen, welches Geschlecht uns erwarten würde. In der Schwangerschaft träumte ich einige Male, dass du ein Junge werden würdest und somit stellte ich mich mental eigentlich auch auf einen Jungen ein (auch wenn du weiterhin deinen Projektnamen Maja behalten solltest).
Die Wochen mit dir vergingen wie im Flug, was aber bestimmt auch daran lag, dass ich viel arbeiten musste und wir ein Haus kauften. Der Umzug und die Renovierung nahm einiges an Zeit und Energie in Anspruch. Glücklicherweise hast du mir die Schlepperei verziehen und machtest keine Anstalten früher aus deinem zu Hause ausziehen zu wollen. Ich war tatsächlich froh, dass diesmal niemand nach meinem Gebärmutterhals schaute und mir Panik machte, so wie es damals bei deinem Bruder der Fall war.
Am 7.09. hattest du dann deinen errechneten Geburtstermin und ehrlicherweise hatte ich ja damit gerechnet, dass du bis dahin schon lange bei uns sein wirst. Deine Schwester kam drei Tage vor ihrem Termin und dein Bruder genau an seinem Termin. Für mich war also völlig klar, dass du auch in diesem Zeitraum kommen wirst. Aber vielleicht ist es ja ganz gut, dass du uns schon gezeigt hast, dass wir dich nicht an deinen Geschwistern messen sollten ?
Mir ging es zwar nach wie vor gut und ich hatte keine Probleme damit noch länger schwanger zu sein, allerdings fand ich es etwas schwierig keine Unternehmungen mehr planen zu können, da man ja nie wusste, wann du dich auf den Weg machen würdest. Auch deine Geschwister wurden zunehmend gereizter. Da ich auch nicht unbedingt gut schlafen konnte und entsprechend müde war, ergab dies natürlich eine ungute Mischung.
Am 08.09. war meine Laune dann im Keller. Deine Geschwister stritten sich den halben Tag und ich war gefühlt nur am meckern und schimpfen. Ich beschloss, dass ich mit dieser Laune kein Kind auf die Welt bringen würde und entsprechend dagegen was unternommen werde müsste. Ich organsierte also kurzerhand einen Babysitter für abends und beschloss mit Papa noch einmal tanzen zu gehen (das haben wir seit der Geburt deiner Schwester tatsächlich erst einmal gemacht).
Ich warf mich also in Schale und los ging es. Zufälligerweise waren an diesem Abend wirklich viele alte Bekannte dabei und es war wirklich toll! Ich konnte noch einmal tanzen und einen Abend nur mit deinem Papa genießen. Währenddessen merkte ich schon ab und an Wehen und irgendwie war mir eigentlich klar, dass du danach auf die Welt kommen würdest. So wunderte es mich auch nicht, als die Wehen regelmäßiger wurden als wir um 3.00 Uhr wieder zu Hause waren. Zudem bemerkte ich, dass sich der Schleimpfropf löste und auch der Muttermund etwas öffnete. Dein Papa ging direkt ins Bett und schlief. Ich dagegen blieb wach und überlegte mir ob ich es schaffen würde, dich auf die Welt zu kriegen, bevor alle wach werden würden. Nach einiger Zeit verließ ich das Bett und ging ins Wohnzimmer. Ich zündete einige Kerzen an, machte es mir auf dem Sofa bequem und bereitete alles für die Geburt vor. Einzig die Frage, wann in den Pool aufbauen und füllen sollte, brachte mich etwas aus dem Konzept. Zwischen 7.00 und 8.00 Uhr wurde dein Papa wach; das sollte also das erste Mal sein, dass er nicht erst zu eigentlich Geburt erfährt, dass er in den nächsten Minuten/Stunden Papa werden würde. Bei deinem Geschwister kam er sonst immer erst ganz zum Schluss dazu.
Irgendwann beschloss ich zu baden um zu überprüfen ob es die Wehen verstärken würde. Im Wasser angekommen wurde auch schon dein Bruder wach und setzte sich zu mir in die Wanne. Nach einiger Zeit wurde es ihm zu warm, er verließ das Bad und baute mit deinem Papa zusammen den Pool an. Meine Güte war er stolz und aufgeregt. Ich löste derweil Sumdokus und schwitzte vor mir und genoss das warme Wasser. Der Genuss sollte nicht lange anhalten, da nun auch deine Schwester wach wurde und ich nun durch sie Gesellschaft erhalten sollte.
Als ich mit dem Baden fertig war, zog ich wieder ins Wohnzimmer und vertrieb mir hier die Zeit. Dein Papa konnte nun langsam verstehen warum ich in dieser Phase noch keine Hebamme bei mir haben wollte. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben und nicht das Gefühl haben, jemanden unterhalten zu müssen. Und auch er war froh, dass er nicht noch jemanden im Haus hatte, den er gefühlt beschäftigen müsste. Damit ich meine Ruhe haben konnte, spielte dein Papa völlig übermüdet die ganze Zeit mit deinen Geschwistern im Kinderzimmer. Sie ließen mich wirklich fast die ganze Zeit in Ruhe und trotzdem fühlte ich mich gestört. Ich hörte die Streitereien und vor allem wusste ich, dass jeder darauf wartete ob und wann etwas passieren würde. Ich hätte am liebsten einfach nur alle rausgeworfen. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Wehen wieder etwas nachließen und ich es sogar schaffte, zwei mal eine halbe Stunde zu schlafen. Um 14.30 Uhr gingen dann alle zum Einschulungfest von E. und ich war endlich, endlich allein. Fast schlagartig wurden die Wehen wieder regelmäßiger und ich hatte doch die Hoffnung dass es losgehen würde. Gegen 17 Uhr kamt ihr wieder zurück und ich ging mittlerweile fest davon aus, dass sich das alles noch ewig ziehen würde und du vielleicht mit Glück nachts kommen würdest wenn alle schlafen würden. Dein Bruder spielte mit deinem Papa in seinem Zimmer, ich beschloss irgendwann auch hochzugehen und mit deinem Bruder zu spielen, da dein Papa eingeschlafen war. Da dein Bruder müde war, gingen wir zusammen ins Bett und ich las ihm noch einmal „Runas Geburt“ vor, unterbrochen wurde dies immer wieder durch meine Wehen die ich mittlerweile auch veratmen musste. Dein Bruder steckte dies aber ganz gut weg, er fand das zwar etwas „komisch“, als ich ihn aber fragte ob er lieber zu Papa wolle, verneinte er dies strikt. So wehte ich weiter vor mich hin und fühlte mich tatsächlich auch nicht gestört, da B. auf nichts wirklich wartete sondern nur fasziniert von der Situation an und für sich war. Da ich merkte, dass die Wehen stärker wurde und mittlerweile diese teilweise nicht nur veratmete sondern auch vertönte, beschloss ich , nach dem dein Papa aufgewacht war, ihn zu fragen was wir mit dem Pool machen sollten. Wir entschlossen uns somit gegen 19.00 Uhr dazu, heißes Wasser einlaufen zu lassen. Dann würde der Pool bei Bedarf schneller voll sein und ich konnte das warme Wasser jetzt schon für die Wehen nutzen. Gesagt getan; und wieder half dein Bruder stolz und überglücklich mit den Pool zu befüllen. In der Zwischenzeit wurden die Kerzen wieder angemacht und alles schön kuschelig für deine Ankunft vorbereitet. Endlich im Pool angekommen fühlte ich mich wie Graf Koks und verkündete, dass ich nun für immer und ewig einen Pool im Wohnzimmer haben wollen würde. Ich genoß das heiße Wasser und vertönte nun die immer kürzer werdenden Wehen.. Da der Muttermund gefühlt aber nicht aufging, war ich der Überzeugung, dass ich noch Stunden vor mir haben würde. Gegen 20.00 Uhr wurde deine Schwester gebracht, sie kam ganz aufgeregt ins Wohnzimmer und fragte ob du nun heute kommen würdest. Ich erklärte ihr, dass es noch eine ganze Weile dauern würde, da der Muttermund noch nicht offen sein und du vielleicht heute Nacht kommen würdest. Papa unterhielt sich draußen noch mit C. und L., während C. fragte ob sie wohl vielleicht mal kurz zu mir reinschauen dürfe. Ich hörte dies und rief sie rein. Während ich im Pool vor mich hinfläzte unterhielten wir uns noch bestimmt zehn Minuten über alles mögliche. In dieser Zeit bekam ich zwei oder drei Wehen, die ich aber gut „wegdrücken“ und mir nicht anmerken lassen konnte – ein weiterer Beweis für mich, dass ich noch nicht so weit sein konnte. Als C. ging, kam deine Schwester wieder zu mir. Sie erzählte von ihrem Tag und holte sich einen Hocker um bei mir sein zu können. Sie war äußerst aufgeregt und wollte gleichzeitig ganz viel helfen. Sie brachte mir z.B. etwas zu trinken und ein Handtuch und vieles mehr. Des Weiteren erklärte sie mir, dass sie zur Geburt lieber in ihrem Zimmer wäre, dann aber sofort runter kommen würde um dich zu begrüßen. Als dein Bruder und sie aber anfangen zu streiten, scheuchte Papa sie hoch und beschloss sie bettfertig zu machen. Ich kämpfte in dieser Zeit schon ziemlich mit den Wehen und stellte auch während deiner Geburt fest, dass diese einfach nicht meine Freunde sein können. Da die Schmerzen deutlich stärker wurden, gelangte ich an einen Punkt an dem ich deinem Papa erklärte, dass ich nun wirklich keine Lust mehr hätte. Ich dachte mir dabei noch, dass dieser Punkt eigentlich immer dann erreicht sei, wenn es ans Ende der Geburt ging und fragte mich, wie ich nun noch zehn Stunden Wehen aushalten sollte. Zwischendrin bat ich Papa noch, den Pool weiter zu befüllen, allerdings klappte dies aus irgendwelchen Gründen nicht mehr – ich bekam aber schon von meiner Umwelt nicht mehr viel mit.
Papa hat mir auch gerade erzählt, dass sie alle noch neben mir Abend gegessen haben zwischendrin – ja auch das habe ich tatsächlich schon nicht mehr mitbekommen. Ehrlicherweise habe ich ja sogar irgendwann die Lerbuchstimme gehört die sagte: irgendwann kommt die werdende Mutter in einer Phase, in welcher sie völlig versunken ist, die Geburt ist dann nicht mehr fern. Aber mal abgesehen davon, dass ich es noch immer nicht geglaubt habe, war ich auch wirklich nicht in der Lage zu kommunizieren, dass es nun vielleicht doch richtig zur Sache geht.
Als Papa mit deinen Geschwistern oben war, wurde der Druck deutlich stärker und schmerzhafter. Ich werde ja tatsächlich nie verstehen warum so viele Frauen die Austreibungsphase als angenehmsten empfinden, ich habe dabei jedes Mal das Gefühl zu sterben. Als ich mich dann mein verändertes Tönen, Schreien und Jammern hörte, dachte ich mir noch: so hörst du dich eigentlich nur an, wenn das Kind wirklich kommt. Ich dachte mir noch, dass Papa das bestimmt auch hören würde und… ja keine Ahnung und was…. Zeitgleich tat es mir leid, dass mich deine Geschwister so gehört haben; ich glaube wirklich dass sich mein „ich sterbe mindestens gleich“ auch äußerst deutlich in meinen Geräuschen wiedergespiegelt hat.
Ich kniete in dieser Zeit im Pool und spürte diesen unsagbaren Druck. Während einer Wehe muss auch die Fruchtblase geplatzt sein, es fühlte sich zumindest so an, als ob ein Schwall Flüssigkeit aus mir heraustreten würde. Ich fühlte erneut nach meinem Muttermund (oder nach deinem Kopf?) aber in meiner Welt war er noch immer verschlossen. Ich dachte, dass ich doch nun wenigstens deinen Kopf spüren müsste, ggf. Haare aber da war nichts, alles nur glatt. Vielleicht hattest du eine Glückshabe, denn als dein Kopf endlich geboren wurde (jeses habe ich geschrien( waren deine vielen Haare eindeutig spürbar (ein faszinierendes Gefühl, diese ganzen weichen Haare im Wasser zu süren). Aber ich bin zu schnell und muss noch mal zurück: da ich deinen Kopf nicht spüren konnte und sich alles so seltsam anfühlte, war ich nun der Überzeugung mindestens noch eine Muttermundslippe zu haben, die bestimmt die Geburt behindern würde…. Während der nächsten Wehen hielt in eine Hand an meinen eingebildeten Muttermund bis dein Köpfchen geboren wurde. Da ich zu diesem Zeitpunkt deine Haare nicht einmal ansatzweise spüren konnte, nehme ich fast an, dass du eine Glückshabe hattest. Ich würde wirklich zu gern wissen ob dem so war oder nicht, das wird sich nun aber nicht mehr feststellen lassen. Als dein Köpfchen draußen war, spürte ich sofort deine vielen weichen Haare und war ganz fasziniert. Zu diesem Zeitpunkt redete ich dir zu, dass du nun deine Schultern brav drehen solltest und war während der letzten Wehen nur noch ruhig und konzentriert (als ob dir das helfen könnte). Deine Schultern fühlten sich noch einmal recht groß an, aber auch dies ging schnell vorbei und schon warst du geboren. Ich nahm dich in meine Arme, und setzte mich angelehnt in den Pool und rief zu Papa und deinen Geschwistern: „Das Baby ist da!“ Sofort kamen sie angerannt und betrachteten dich voller Staunen und wollten sofort wissen ob du ein Junge oder ein Mädchen ist. Ich hatte tatsächlich mit meinem ersten Blick gesehen, dass meine Träume recht hatten und du ein Junge warst.
In der mitte deiner Schwangerschaft hatte ich einige Träume. In denen ich entweder zunächst dachte, dass du ein Mädchen seist, und dir dann die Windel auszog um festzustellen, dass du ein Junge bist oder ich hatte direkt geträumt, dass du ein kleiner Junge wärst.
Ich sagte also nur: „Ich hatte Recht, es ist ein Junge!“ Unser kleiner Lukas! Den Namen, wie auch deinen Zweitnahmen, hat übrigens deine Schwester ausgesucht. Sie ist wahnsinnig stolz darauf, dass wir ihre Vorschläge genommen haben.
Während ich noch im Pool saß, fragte Papa ob er die Hebamme anrufen solle. Ich bejahte dies und er machte sich auf die Suche nach dem Telefon. Da zu wenig Wasser im Pool war, hatte ich etwas Sorge, dass du auskühlen könntest, deine Schwester brachte mir aber sofort ein Handtuch. Die Versuche dich direkt an die Brust anzulegen, scheiterten allerdings erfolglos, da war dein Bruder damals aber auch nicht besser, also kuschelten wir nur.
Als dein Papa wieder kam, war ihm direkt anzumerken, dass er sich Sorgen machte. Die Hebamme war wenig begeistert, dass sie bei der Geburt nicht dabei war und erklärte ich, dass wir sofort aus dem Poll raussolten (hatte ich sowieso vor) und er darauf achten solle ob meine Gebärmutter hart sei, wie viel ich bluten würde usw. und im Zweifel sofort den Notarzt rufen solle…. Da dein armer Papa, sowieso immer große Ängste bezüglich der Geburt hat, war dies natürlich Öl aufs Feuer. Ich muss an dieser Stelle deinen Papa aber wirklich loben! Obwohl er solche Ängste hat, hat er mich auch diesmal wieder darin unterstützt, die Hebamme erst dann zu rufen wenn es mir gut damit gehe! Auch wenn es ihm sehr viel lieber gewesen wäre, wenn sie schon früher gekommen wäre.
Dein Papa half mir also aus dem Wasser und wir setzten uns auf die Yogamatte auf den Boden. Ich kuschelte dich in ein Handtuch ein und versuchte dich wieder anzulegen. Deine Geschwister waren sogleich zur Stelle und wollten dich streicheln. Da deine Nabelschnur sehr kurz war und mir empfindlich zwischen den Beinen spannte, versuchte ich die weiteren Berührungen deiner Geschwister zu minimieren wo es nur ging. Glücklicherweise kam die Plazenta diesmal auch recht schnell, so dass ich hierdurch keine weiteren Schmerzen hatte. Deine Geschwister fanden die Geburt der Plazenta extrem faszinierend und ließen sich gleich ein paar Einzelheiten erklären. Dein Papa holte darauf eine Schussel, in welche wir die Plazenta legten. Ich richtete schnell das Sofa mit Laken und Handtüchern und legte mich danach mit dir und deinen Geschwister darauf und wir warteten auf die Hebamme.
Gegen 21.30 Uhr kam diese mit einer Kollegin (zugegebenermaßen war ich hier etwas irritiert und zunächst wenig begeistert noch eine fremde Person im Raum zu haben, glücklicherweise war sie aber sehr sympathisch).
De Plazenta wurde untersucht und zu meinem Amüsement wurde mir erklärt, dass ich eine sehr schöne Plazenta hätte (da siehst du mal, du hast dich schon im Mutterleib nur mit schönen Dingen umgeben). Die Blutung wurde auch für normal befunden, genauso wie die Rückbildung meiner Gebärmutter. Der Damm war völlig intakt, somit konnte ich nur eine leichte Labienschürfung vorweisen.
Du wurdest zu guter Letzt vermessen (zarte 51cm, 3320g und ein Kopfumfang von 34cm). Hier war ich tatsächlich sehr gespannt, da du dich in meinem Bauch immer so groß angefühlt hast. Ich unkte schon die ganze Zeit, dass du zwar gefühlt das größte Kind sein müsstest, dich in Wirklichkeit aber vermutlich nur sehr breit machen würdest.
Nach dieser Untersuchung ging ich aufs Klo, duschen und beschloss nun nur noch etwas zu essen und ab ins Bett zu wollen. Die Hebammen verließen uns dann auch und entsprechend konnte mein Plan direkt in die Tat umgesetzt werden.
Tja mein kleiner Lukas, so kamst du also in unsere Welt. Aktuell bist du noch nicht einmal 24h alt und man merkt, dass du noch nicht wirklich angekommen bist. Du weinst tatsächlich relativ viel (was ich so gar nicht gewohnt bin) und bis vor einer Stunde hast du dich wahnsinnig schwer an der Brust getan. Du hast sie nicht richtig gefasst und höchstens zwei oder dreimal dran gesaugt. Vor einer Stunde hast du aber in etwa den Dreh auf einmal rausgehabt und hast endlich richtig getrunken und nun schläfst du völlig fertig neben mir.
Ich bin gespannt wie die nächsten Tage/Wochen/Monate/Jahre werden; was für ein kleiner und großer Mensch du werden wirst und in welchen Punkten du uns noch zeigen wirst, dass wir die Vergleiche zu deinen Geschwistern besser bleiben lassen sollten. Aber ganz egal was kommen wird, eines kannst du dir sicher sein, dass wir dich immer lieben und immer für dich da sein werden!
Nicola92
2146 Beiträge
10.09.2018 19:21
Zitat von Malanea:

Nur runter getippt ohne Korrektur zu lesen, aber ich denke, dass die Rohfassung besser ist, als noch ein paar Tage auf die richtige zu warten

Am 09.09.2018 um (vermutlich) 20.59 Uhr bist du also in unsere Arme geschwommen und das hier soll nun deine Geschichte dazu sein.
Als ich Dezember einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt, war ich überglücklich. Nun sollte also endlich unser letztes Familienmitglied zu uns stoßen. Mir ging es, wie auch bei deinen Geschwistern, in der Schwangerschaft sehr gut. Ich hatte zwar einige kleine Zipperleins mehr, aber im Großen und Ganzen ging es mir gut und ich musste mich kaum einschränken. Ich habe dich recht früh gespürt und habe jede deiner Bewegungen genossen. Da du äußerst gerne deinen Rücken samt Po und deine Füße rausgestreckt hast, bist du tatsächlich in den Genuss vieler Streicheleinheiten gekommen und ich werde wohl nie vergessen, wie sich das angefühlt hat. Auch deine Geschwister ölten regelmäßig meinen Bauch ein und erzählten dir zahlreiche Dinge aus ihrem Leben.
Beim Arzt war ich nur zwei- oder dreimal, stattdessen habe ich mich dazu entschlossen, diese Schwangerschaft eigentlich nur von meiner Hebamme betreuen zu lassen und auf uns zu vertrauen. Des Weiteren wollte ich mich wenigstens diesmal überraschen lassen, welches Geschlecht uns erwarten würde. In der Schwangerschaft träumte ich einige Male, dass du ein Junge werden würdest und somit stellte ich mich mental eigentlich auch auf einen Jungen ein (auch wenn du weiterhin deinen Projektnamen Maja behalten solltest).
Die Wochen mit dir vergingen wie im Flug, was aber bestimmt auch daran lag, dass ich viel arbeiten musste und wir ein Haus kauften. Der Umzug und die Renovierung nahm einiges an Zeit und Energie in Anspruch. Glücklicherweise hast du mir die Schlepperei verziehen und machtest keine Anstalten früher aus deinem zu Hause ausziehen zu wollen. Ich war tatsächlich froh, dass diesmal niemand nach meinem Gebärmutterhals schaute und mir Panik machte, so wie es damals bei deinem Bruder der Fall war.
Am 7.09. hattest du dann deinen errechneten Geburtstermin und ehrlicherweise hatte ich ja damit gerechnet, dass du bis dahin schon lange bei uns sein wirst. Deine Schwester kam drei Tage vor ihrem Termin und dein Bruder genau an seinem Termin. Für mich war also völlig klar, dass du auch in diesem Zeitraum kommen wirst. Aber vielleicht ist es ja ganz gut, dass du uns schon gezeigt hast, dass wir dich nicht an deinen Geschwistern messen sollten ?
Mir ging es zwar nach wie vor gut und ich hatte keine Probleme damit noch länger schwanger zu sein, allerdings fand ich es etwas schwierig keine Unternehmungen mehr planen zu können, da man ja nie wusste, wann du dich auf den Weg machen würdest. Auch deine Geschwister wurden zunehmend gereizter. Da ich auch nicht unbedingt gut schlafen konnte und entsprechend müde war, ergab dies natürlich eine ungute Mischung.
Am 08.09. war meine Laune dann im Keller. Deine Geschwister stritten sich den halben Tag und ich war gefühlt nur am meckern und schimpfen. Ich beschloss, dass ich mit dieser Laune kein Kind auf die Welt bringen würde und entsprechend dagegen was unternommen werde müsste. Ich organsierte also kurzerhand einen Babysitter für abends und beschloss mit Papa noch einmal tanzen zu gehen (das haben wir seit der Geburt deiner Schwester tatsächlich erst einmal gemacht).
Ich warf mich also in Schale und los ging es. Zufälligerweise waren an diesem Abend wirklich viele alte Bekannte dabei und es war wirklich toll! Ich konnte noch einmal tanzen und einen Abend nur mit deinem Papa genießen. Währenddessen merkte ich schon ab und an Wehen und irgendwie war mir eigentlich klar, dass du danach auf die Welt kommen würdest. So wunderte es mich auch nicht, als die Wehen regelmäßiger wurden als wir um 3.00 Uhr wieder zu Hause waren. Zudem bemerkte ich, dass sich der Schleimpfropf löste und auch der Muttermund etwas öffnete. Dein Papa ging direkt ins Bett und schlief. Ich dagegen blieb wach und überlegte mir ob ich es schaffen würde, dich auf die Welt zu kriegen, bevor alle wach werden würden. Nach einiger Zeit verließ ich das Bett und ging ins Wohnzimmer. Ich zündete einige Kerzen an, machte es mir auf dem Sofa bequem und bereitete alles für die Geburt vor. Einzig die Frage, wann in den Pool aufbauen und füllen sollte, brachte mich etwas aus dem Konzept. Zwischen 7.00 und 8.00 Uhr wurde dein Papa wach; das sollte also das erste Mal sein, dass er nicht erst zu eigentlich Geburt erfährt, dass er in den nächsten Minuten/Stunden Papa werden würde. Bei deinem Geschwister kam er sonst immer erst ganz zum Schluss dazu.
Irgendwann beschloss ich zu baden um zu überprüfen ob es die Wehen verstärken würde. Im Wasser angekommen wurde auch schon dein Bruder wach und setzte sich zu mir in die Wanne. Nach einiger Zeit wurde es ihm zu warm, er verließ das Bad und baute mit deinem Papa zusammen den Pool an. Meine Güte war er stolz und aufgeregt. Ich löste derweil Sumdokus und schwitzte vor mir und genoss das warme Wasser. Der Genuss sollte nicht lange anhalten, da nun auch deine Schwester wach wurde und ich nun durch sie Gesellschaft erhalten sollte.
Als ich mit dem Baden fertig war, zog ich wieder ins Wohnzimmer und vertrieb mir hier die Zeit. Dein Papa konnte nun langsam verstehen warum ich in dieser Phase noch keine Hebamme bei mir haben wollte. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben und nicht das Gefühl haben, jemanden unterhalten zu müssen. Und auch er war froh, dass er nicht noch jemanden im Haus hatte, den er gefühlt beschäftigen müsste. Damit ich meine Ruhe haben konnte, spielte dein Papa völlig übermüdet die ganze Zeit mit deinen Geschwistern im Kinderzimmer. Sie ließen mich wirklich fast die ganze Zeit in Ruhe und trotzdem fühlte ich mich gestört. Ich hörte die Streitereien und vor allem wusste ich, dass jeder darauf wartete ob und wann etwas passieren würde. Ich hätte am liebsten einfach nur alle rausgeworfen. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Wehen wieder etwas nachließen und ich es sogar schaffte, zwei mal eine halbe Stunde zu schlafen. Um 14.30 Uhr gingen dann alle zum Einschulungfest von E. und ich war endlich, endlich allein. Fast schlagartig wurden die Wehen wieder regelmäßiger und ich hatte doch die Hoffnung dass es losgehen würde. Gegen 17 Uhr kamt ihr wieder zurück und ich ging mittlerweile fest davon aus, dass sich das alles noch ewig ziehen würde und du vielleicht mit Glück nachts kommen würdest wenn alle schlafen würden. Dein Bruder spielte mit deinem Papa in seinem Zimmer, ich beschloss irgendwann auch hochzugehen und mit deinem Bruder zu spielen, da dein Papa eingeschlafen war. Da dein Bruder müde war, gingen wir zusammen ins Bett und ich las ihm noch einmal „Runas Geburt“ vor, unterbrochen wurde dies immer wieder durch meine Wehen die ich mittlerweile auch veratmen musste. Dein Bruder steckte dies aber ganz gut weg, er fand das zwar etwas „komisch“, als ich ihn aber fragte ob er lieber zu Papa wolle, verneinte er dies strikt. So wehte ich weiter vor mich hin und fühlte mich tatsächlich auch nicht gestört, da B. auf nichts wirklich wartete sondern nur fasziniert von der Situation an und für sich war. Da ich merkte, dass die Wehen stärker wurde und mittlerweile diese teilweise nicht nur veratmete sondern auch vertönte, beschloss ich , nach dem dein Papa aufgewacht war, ihn zu fragen was wir mit dem Pool machen sollten. Wir entschlossen uns somit gegen 19.00 Uhr dazu, heißes Wasser einlaufen zu lassen. Dann würde der Pool bei Bedarf schneller voll sein und ich konnte das warme Wasser jetzt schon für die Wehen nutzen. Gesagt getan; und wieder half dein Bruder stolz und überglücklich mit den Pool zu befüllen. In der Zwischenzeit wurden die Kerzen wieder angemacht und alles schön kuschelig für deine Ankunft vorbereitet. Endlich im Pool angekommen fühlte ich mich wie Graf Koks und verkündete, dass ich nun für immer und ewig einen Pool im Wohnzimmer haben wollen würde. Ich genoß das heiße Wasser und vertönte nun die immer kürzer werdenden Wehen.. Da der Muttermund gefühlt aber nicht aufging, war ich der Überzeugung, dass ich noch Stunden vor mir haben würde. Gegen 20.00 Uhr wurde deine Schwester gebracht, sie kam ganz aufgeregt ins Wohnzimmer und fragte ob du nun heute kommen würdest. Ich erklärte ihr, dass es noch eine ganze Weile dauern würde, da der Muttermund noch nicht offen sein und du vielleicht heute Nacht kommen würdest. Papa unterhielt sich draußen noch mit C. und L., während C. fragte ob sie wohl vielleicht mal kurz zu mir reinschauen dürfe. Ich hörte dies und rief sie rein. Während ich im Pool vor mich hinfläzte unterhielten wir uns noch bestimmt zehn Minuten über alles mögliche. In dieser Zeit bekam ich zwei oder drei Wehen, die ich aber gut „wegdrücken“ und mir nicht anmerken lassen konnte – ein weiterer Beweis für mich, dass ich noch nicht so weit sein konnte. Als C. ging, kam deine Schwester wieder zu mir. Sie erzählte von ihrem Tag und holte sich einen Hocker um bei mir sein zu können. Sie war äußerst aufgeregt und wollte gleichzeitig ganz viel helfen. Sie brachte mir z.B. etwas zu trinken und ein Handtuch und vieles mehr. Des Weiteren erklärte sie mir, dass sie zur Geburt lieber in ihrem Zimmer wäre, dann aber sofort runter kommen würde um dich zu begrüßen. Als dein Bruder und sie aber anfangen zu streiten, scheuchte Papa sie hoch und beschloss sie bettfertig zu machen. Ich kämpfte in dieser Zeit schon ziemlich mit den Wehen und stellte auch während deiner Geburt fest, dass diese einfach nicht meine Freunde sein können. Da die Schmerzen deutlich stärker wurden, gelangte ich an einen Punkt an dem ich deinem Papa erklärte, dass ich nun wirklich keine Lust mehr hätte. Ich dachte mir dabei noch, dass dieser Punkt eigentlich immer dann erreicht sei, wenn es ans Ende der Geburt ging und fragte mich, wie ich nun noch zehn Stunden Wehen aushalten sollte. Zwischendrin bat ich Papa noch, den Pool weiter zu befüllen, allerdings klappte dies aus irgendwelchen Gründen nicht mehr – ich bekam aber schon von meiner Umwelt nicht mehr viel mit.
Papa hat mir auch gerade erzählt, dass sie alle noch neben mir Abend gegessen haben zwischendrin – ja auch das habe ich tatsächlich schon nicht mehr mitbekommen. Ehrlicherweise habe ich ja sogar irgendwann die Lerbuchstimme gehört die sagte: irgendwann kommt die werdende Mutter in einer Phase, in welcher sie völlig versunken ist, die Geburt ist dann nicht mehr fern. Aber mal abgesehen davon, dass ich es noch immer nicht geglaubt habe, war ich auch wirklich nicht in der Lage zu kommunizieren, dass es nun vielleicht doch richtig zur Sache geht.
Als Papa mit deinen Geschwistern oben war, wurde der Druck deutlich stärker und schmerzhafter. Ich werde ja tatsächlich nie verstehen warum so viele Frauen die Austreibungsphase als angenehmsten empfinden, ich habe dabei jedes Mal das Gefühl zu sterben. Als ich mich dann mein verändertes Tönen, Schreien und Jammern hörte, dachte ich mir noch: so hörst du dich eigentlich nur an, wenn das Kind wirklich kommt. Ich dachte mir noch, dass Papa das bestimmt auch hören würde und… ja keine Ahnung und was…. Zeitgleich tat es mir leid, dass mich deine Geschwister so gehört haben; ich glaube wirklich dass sich mein „ich sterbe mindestens gleich“ auch äußerst deutlich in meinen Geräuschen wiedergespiegelt hat.
Ich kniete in dieser Zeit im Pool und spürte diesen unsagbaren Druck. Während einer Wehe muss auch die Fruchtblase geplatzt sein, es fühlte sich zumindest so an, als ob ein Schwall Flüssigkeit aus mir heraustreten würde. Ich fühlte erneut nach meinem Muttermund (oder nach deinem Kopf?) aber in meiner Welt war er noch immer verschlossen. Ich dachte, dass ich doch nun wenigstens deinen Kopf spüren müsste, ggf. Haare aber da war nichts, alles nur glatt. Vielleicht hattest du eine Glückshabe, denn als dein Kopf endlich geboren wurde (jeses habe ich geschrien( waren deine vielen Haare eindeutig spürbar (ein faszinierendes Gefühl, diese ganzen weichen Haare im Wasser zu süren). Aber ich bin zu schnell und muss noch mal zurück: da ich deinen Kopf nicht spüren konnte und sich alles so seltsam anfühlte, war ich nun der Überzeugung mindestens noch eine Muttermundslippe zu haben, die bestimmt die Geburt behindern würde…. Während der nächsten Wehen hielt in eine Hand an meinen eingebildeten Muttermund bis dein Köpfchen geboren wurde. Da ich zu diesem Zeitpunkt deine Haare nicht einmal ansatzweise spüren konnte, nehme ich fast an, dass du eine Glückshabe hattest. Ich würde wirklich zu gern wissen ob dem so war oder nicht, das wird sich nun aber nicht mehr feststellen lassen. Als dein Köpfchen draußen war, spürte ich sofort deine vielen weichen Haare und war ganz fasziniert. Zu diesem Zeitpunkt redete ich dir zu, dass du nun deine Schultern brav drehen solltest und war während der letzten Wehen nur noch ruhig und konzentriert (als ob dir das helfen könnte). Deine Schultern fühlten sich noch einmal recht groß an, aber auch dies ging schnell vorbei und schon warst du geboren. Ich nahm dich in meine Arme, und setzte mich angelehnt in den Pool und rief zu Papa und deinen Geschwistern: „Das Baby ist da!“ Sofort kamen sie angerannt und betrachteten dich voller Staunen und wollten sofort wissen ob du ein Junge oder ein Mädchen ist. Ich hatte tatsächlich mit meinem ersten Blick gesehen, dass meine Träume recht hatten und du ein Junge warst.
In der mitte deiner Schwangerschaft hatte ich einige Träume. In denen ich entweder zunächst dachte, dass du ein Mädchen seist, und dir dann die Windel auszog um festzustellen, dass du ein Junge bist oder ich hatte direkt geträumt, dass du ein kleiner Junge wärst.
Ich sagte also nur: „Ich hatte Recht, es ist ein Junge!“ Unser kleiner Lukas! Den Namen, wie auch deinen Zweitnahmen, hat übrigens deine Schwester ausgesucht. Sie ist wahnsinnig stolz darauf, dass wir ihre Vorschläge genommen haben.
Während ich noch im Pool saß, fragte Papa ob er die Hebamme anrufen solle. Ich bejahte dies und er machte sich auf die Suche nach dem Telefon. Da zu wenig Wasser im Pool war, hatte ich etwas Sorge, dass du auskühlen könntest, deine Schwester brachte mir aber sofort ein Handtuch. Die Versuche dich direkt an die Brust anzulegen, scheiterten allerdings erfolglos, da war dein Bruder damals aber auch nicht besser, also kuschelten wir nur.
Als dein Papa wieder kam, war ihm direkt anzumerken, dass er sich Sorgen machte. Die Hebamme war wenig begeistert, dass sie bei der Geburt nicht dabei war und erklärte ich, dass wir sofort aus dem Poll raussolten (hatte ich sowieso vor) und er darauf achten solle ob meine Gebärmutter hart sei, wie viel ich bluten würde usw. und im Zweifel sofort den Notarzt rufen solle…. Da dein armer Papa, sowieso immer große Ängste bezüglich der Geburt hat, war dies natürlich Öl aufs Feuer. Ich muss an dieser Stelle deinen Papa aber wirklich loben! Obwohl er solche Ängste hat, hat er mich auch diesmal wieder darin unterstützt, die Hebamme erst dann zu rufen wenn es mir gut damit gehe! Auch wenn es ihm sehr viel lieber gewesen wäre, wenn sie schon früher gekommen wäre.
Dein Papa half mir also aus dem Wasser und wir setzten uns auf die Yogamatte auf den Boden. Ich kuschelte dich in ein Handtuch ein und versuchte dich wieder anzulegen. Deine Geschwister waren sogleich zur Stelle und wollten dich streicheln. Da deine Nabelschnur sehr kurz war und mir empfindlich zwischen den Beinen spannte, versuchte ich die weiteren Berührungen deiner Geschwister zu minimieren wo es nur ging. Glücklicherweise kam die Plazenta diesmal auch recht schnell, so dass ich hierdurch keine weiteren Schmerzen hatte. Deine Geschwister fanden die Geburt der Plazenta extrem faszinierend und ließen sich gleich ein paar Einzelheiten erklären. Dein Papa holte darauf eine Schussel, in welche wir die Plazenta legten. Ich richtete schnell das Sofa mit Laken und Handtüchern und legte mich danach mit dir und deinen Geschwister darauf und wir warteten auf die Hebamme.
Gegen 21.30 Uhr kam diese mit einer Kollegin (zugegebenermaßen war ich hier etwas irritiert und zunächst wenig begeistert noch eine fremde Person im Raum zu haben, glücklicherweise war sie aber sehr sympathisch).
De Plazenta wurde untersucht und zu meinem Amüsement wurde mir erklärt, dass ich eine sehr schöne Plazenta hätte (da siehst du mal, du hast dich schon im Mutterleib nur mit schönen Dingen umgeben). Die Blutung wurde auch für normal befunden, genauso wie die Rückbildung meiner Gebärmutter. Der Damm war völlig intakt, somit konnte ich nur eine leichte Labienschürfung vorweisen.
Du wurdest zu guter Letzt vermessen (zarte 51cm, 3320g und ein Kopfumfang von 34cm). Hier war ich tatsächlich sehr gespannt, da du dich in meinem Bauch immer so groß angefühlt hast. Ich unkte schon die ganze Zeit, dass du zwar gefühlt das größte Kind sein müsstest, dich in Wirklichkeit aber vermutlich nur sehr breit machen würdest.
Nach dieser Untersuchung ging ich aufs Klo, duschen und beschloss nun nur noch etwas zu essen und ab ins Bett zu wollen. Die Hebammen verließen uns dann auch und entsprechend konnte mein Plan direkt in die Tat umgesetzt werden.
Tja mein kleiner Lukas, so kamst du also in unsere Welt. Aktuell bist du noch nicht einmal 24h alt und man merkt, dass du noch nicht wirklich angekommen bist. Du weinst tatsächlich relativ viel (was ich so gar nicht gewohnt bin) und bis vor einer Stunde hast du dich wahnsinnig schwer an der Brust getan. Du hast sie nicht richtig gefasst und höchstens zwei oder dreimal dran gesaugt. Vor einer Stunde hast du aber in etwa den Dreh auf einmal rausgehabt und hast endlich richtig getrunken und nun schläfst du völlig fertig neben mir.
Ich bin gespannt wie die nächsten Tage/Wochen/Monate/Jahre werden; was für ein kleiner und großer Mensch du werden wirst und in welchen Punkten du uns noch zeigen wirst, dass wir die Vergleiche zu deinen Geschwistern besser bleiben lassen sollten. Aber ganz egal was kommen wird, eines kannst du dir sicher sein, dass wir dich immer lieben und immer für dich da sein werden!


So ein schöner Bericht
Darwin27
10550 Beiträge
10.09.2018 19:32
Sehr schön Malanea. Meinen großen Respekt für deine Alleingeburt. Jetzt findet euch gut ein in einem Leben zu 5.
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