Mütter- und Schwangerenforum

Gibt es hier Mädels die sich mit der Steinzeiternährung (Paleo) auskennen?

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-Brünni88
23365 Beiträge
15.05.2015 13:50
Hi Mädels.

Ich spiele schon länger mit dem Gedanken das mal zu testen weil ich einfach merke das was passieren muss bei meiner Ernährung. Ich ernähre mich im großen und ganzen recht Gesund aber nasche ständig zwischendrin weil ich viel Zucker und Getreideprodukte zu mir nehme und irgendwie nie länger als 2-3 stunden satt bin, bzw denke ich muss jetzt was essen.

Nun ist mir schon öfter die Steinzeiternährung über den weg gelaufen und ich finde sie sehr Interessant. Allerdings hab ich keine Ahnung wie ich meinen Mann davon überzeugen soll mich da etwas zu unterstützen und ob ich das selbst durchhalte so als Zuckerfetischistin
Aber so ein 30 tage-Programm würde ich schon gerne mal Testen.

Für mich ist es einfacher etwas strickt zu machen als zu sagen "ich esse dann halt jetzt weniger schokolade und öfter Müsli". da fehlt mir die Motivation.

Evtl gibt es hier ja jemand der damit Erfahrung hat oder sogar so lebt und man könnte sich austauschen.

Lg Brünni
15.05.2015 13:52
Eine Freundin von mir hat das gemacht.

Die Argumente, die dafür sprechen sind meines Erachtens allerdings ganz großer Quatsch, daher würde ich mir an Deiner Stelle lieber was anderes aussuchen.
-Brünni88
23365 Beiträge
15.05.2015 13:57
Zitat von CaféCortado:

Eine Freundin von mir hat das gemacht.

Die Argumente, die dafür sprechen sind meines Erachtens allerdings ganz großer Quatsch, daher würde ich mir an Deiner Stelle lieber was anderes aussuchen.


Wieso denkst du das?

Ich finde im Prinzip ganz logisch da Zucker und die meißten Mehlsorten ja nachweißlich schlecht für den Blutzuckerspiegel sind. Deswegen fand ich das Prinzip ganz gut
15.05.2015 13:58
Weil sich der Verdauungstrakt etc. eben seit der Steinzeit auch nachweislich verändert, weiterentwickelt und an unsere heutige Ernährungsform angepasst hat. Ein "back to the roots" wie bei Paleo berücksichtigt das nicht.
-Brünni88
23365 Beiträge
15.05.2015 14:01
Zitat von CaféCortado:

Weil sich der Verdauungstrakt etc. eben seit der Steinzeit auch nachweislich verändert, weiterentwickelt und an unsere heutige Ernährungsform angepasst hat. Ein "back to the roots" wie bei Paleo berücksichtigt das nicht.


Ok das ist auch wieder wahr. Aber man ist ja im prinzip keine außergewöhnlichen sachen sondern lässt nur ein paar sachen weg und isst anders vermehrt. wobei ich mir denken kann das der körper etwas zeit braucht um sich umzustellen. bei der letzten ernährungsumstellung hatte ich ne art magen-darm-infektion als nebenwirkung bekommen
da hatte ich aber auch von heute auf morgen radikal umgestellt.
15.05.2015 14:03
Versteh mich nicht falsch - es gibt sicherlich viel deutlich bescheuerteres als Paleo Lies Dir doch mal die Kritikpunkte an dem System durch.

Geschmeckt hat's meinen Bekannten soweit gut, ist halt nur ne Umstellung, z.B. Pizza mit Brokkoliboden zu machen
-Brünni88
23365 Beiträge
15.05.2015 14:07
Zitat von CaféCortado:

Versteh mich nicht falsch - es gibt sicherlich viel deutlich bescheuerteres als Paleo Lies Dir doch mal die Kritikpunkte an dem System durch.

Geschmeckt hat's meinen Bekannten soweit gut, ist halt nur ne Umstellung, z.B. Pizza mit Brokkoliboden zu machen


ich habe am meißten angst vor dem ganzen ersetzen. da müsste ich mich noch genau reinlesen. aber wird wohl wie alles andere auch übungssache sein. schwieriger als vegan zu leben kann es ja nicht sein
das interessiert mich auch aber wäre als metzgereifachverkäuferin ziemlich paradox
15.05.2015 14:58
Bei dieser Form der Ernährung stimmen einfach einige Grundannahmen überhaupt nicht. Z.B. dass der Steinzeitmensch kein verarbeitetes Getreide gegessen hätte.
Hier ein Beispiel:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/steinzei t-menschen-mahlten-getreide-schon-vor-30-000-jahre n-a-723778.html
Diese Form der Ernährung birgt in ihrer extremen Form, wie alle extremen Ansätze natürlich auch Risiken. Z.B. eine spezielle Form von diesem hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaninchenhunger

Wie wäre es denn als Kompromiss mit dem guten alten "Low Carb" in einer gemäßigteren Form, so wie es in Kuranstalten praktiziert wird?
15.05.2015 14:59
Zitat von Mamota:

Bei dieser Form der Ernährung stimmen einfach einige Grundannahmen überhaupt nicht. Z.B. dass der Steinzeitmensch kein verarbeitetes Getreide gegessen hätte.
Hier ein Beispiel:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/steinzei t-menschen-mahlten-getreide-schon-vor-30-000-jahre n-a-723778.html
Diese Form der Ernährung birgt in ihrer extremen Form, wie alle extremen Ansätze natürlich auch Risiken. Z.B. eine spezielle Form von diesem hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaninchenhunger

Wie wäre es denn als Kompromiss mit dem guten alten "Low Carb" in einer gemäßigteren Form, so wie es in Kuranstalten praktiziert wird?


Kaninchenhunger Fantastisch!
15.05.2015 15:11
Also ich kenne mich damit ziemlich gut aus und habe es auch mal ausprobiert. Ich selber komme damit nicht klar, weil ich für meine gute Laune einfach Kohlenhydrate brauche. Ich hab dann tatsächlich sowas wie diesen "Kaninchenhunger" entwickelt
Ich kenne aber auch Beispiele (also menschliche Beispiele ) bei denen das absolut genial funktioniert hat.
Ich finde die Argumente auch ziemlich schlüssig - klar verharrt unser Verdauungstrakt nicht seit 12.000 Jahren (Beginn von Ackerbau, Viehhaltung und Milchwirtschaft) im Status quo, aber für eine evolutionär signifikante Veränderung ist der Zeitraum einfach viel zu kurz. Ein paar Zehntausend Jahre sind in der Entwicklung der Arten nur Sekunden.

Getreide weglassen war das Beste, was mir je passieren konnte, obwohl bei mir nie eine Glutenunverträglichkeit nachgewiesen wurde. Ich hatte plötzlich keinen aufgeblähten Bauch mehr und dieses Übelkeitsgefühl nach dem Essen war weg.

Ich bin eigentlich absolut überzeugt von dem Prinzip, das hinter der Paleo-Ernährung steht, aber da meine Selbstdisziplin ungefähr gegen 0 tendiert (ich würde auch bei Diabetes weiter Kuchen essen), war sie für mich leider nicht umsetzbar.
15.05.2015 15:15
Achso, aber ein paar sehr gute Sachen konnte ich aus der Zeit echt "mitnehmen":

- ich habe es endlich geschafft, ungesüßte Getränke zu trinken (ja, viele werden jetzt denken: Hä? Mach ich schon immer? -> ich hatte das bis dahin noch nie geschafft!)

- mein Geschmackssinn ist viel sensibler geworden

- ich meide immernoch Mehl und Getreide, wenn auch nicht konsequent

- ich komme generell mit weniger Zucker aus

- 2 Eier machen mich pappsatt, nach 3-4 Scheiben Brot hab ich kurze Zeit später wieder Hunger

- BUTTER!!!
Obsidian
15967 Beiträge
15.05.2015 15:26
Zitat von silbermarie:

Also ich kenne mich damit ziemlich gut aus und habe es auch mal ausprobiert. Ich selber komme damit nicht klar, weil ich für meine gute Laune einfach Kohlenhydrate brauche. Ich hab dann tatsächlich sowas wie diesen "Kaninchenhunger" entwickelt
Ich kenne aber auch Beispiele (also menschliche Beispiele ) bei denen das absolut genial funktioniert hat.
Ich finde die Argumente auch ziemlich schlüssig - klar verharrt unser Verdauungstrakt nicht seit 12.000 Jahren (Beginn von Ackerbau, Viehhaltung und Milchwirtschaft) im Status quo, aber für eine evolutionär signifikante Veränderung ist der Zeitraum einfach viel zu kurz. Ein paar Zehntausend Jahre sind in der Entwicklung der Arten nur Sekunden.

Getreide weglassen war das Beste, was mir je passieren konnte, obwohl bei mir nie eine Glutenunverträglichkeit nachgewiesen wurde. Ich hatte plötzlich keinen aufgeblähten Bauch mehr und dieses Übelkeitsgefühl nach dem Essen war weg.

Ich bin eigentlich absolut überzeugt von dem Prinzip, das hinter der Paleo-Ernährung steht, aber da meine Selbstdisziplin ungefähr gegen 0 tendiert (ich würde auch bei Diabetes weiter Kuchen essen), war sie für mich leider nicht umsetzbar.


Beispielsweise eine massiv gesteigerte Produktion von Lactase hat bei Völkergruppen mit entsprechendem Hintergrund noch viel viel kürzer gebraucht.
-Brünni88
23365 Beiträge
15.05.2015 15:32
Vielen dank für die Meinungen. Diskutiert bitte weiter.

Ich gehe jetzt erstmal meinen freien Tag mit meiner Tochter genießen und melde mich heute abend ausführlich
15.05.2015 15:33
Zitat von Obsidian:

Zitat von silbermarie:

Also ich kenne mich damit ziemlich gut aus und habe es auch mal ausprobiert. Ich selber komme damit nicht klar, weil ich für meine gute Laune einfach Kohlenhydrate brauche. Ich hab dann tatsächlich sowas wie diesen "Kaninchenhunger" entwickelt
Ich kenne aber auch Beispiele (also menschliche Beispiele ) bei denen das absolut genial funktioniert hat.
Ich finde die Argumente auch ziemlich schlüssig - klar verharrt unser Verdauungstrakt nicht seit 12.000 Jahren (Beginn von Ackerbau, Viehhaltung und Milchwirtschaft) im Status quo, aber für eine evolutionär signifikante Veränderung ist der Zeitraum einfach viel zu kurz. Ein paar Zehntausend Jahre sind in der Entwicklung der Arten nur Sekunden.

Getreide weglassen war das Beste, was mir je passieren konnte, obwohl bei mir nie eine Glutenunverträglichkeit nachgewiesen wurde. Ich hatte plötzlich keinen aufgeblähten Bauch mehr und dieses Übelkeitsgefühl nach dem Essen war weg.

Ich bin eigentlich absolut überzeugt von dem Prinzip, das hinter der Paleo-Ernährung steht, aber da meine Selbstdisziplin ungefähr gegen 0 tendiert (ich würde auch bei Diabetes weiter Kuchen essen), war sie für mich leider nicht umsetzbar.


Beispielsweise eine massiv gesteigerte Produktion von Lactase hat bei Völkergruppen mit entsprechendem Hintergrund noch viel viel kürzer gebraucht.


Das wäre mir neu
Mwn. hört ja bei europäischen und anderen milchkonsumierenden Völkern die Lactaseproduktion nach dem Stillalter gar nicht erst wirklich auf, da eine Art schleichende Gewöhnung durch den nahtlosen Milch-Weiterkonsum (mir fällt gerade kein besseres Wort ein ) stattgefunden hat. Lactase produzieren im Säuglingsalter ja erstmal alle, nur war es ursprünglich so vorgesehen, dass es mit dem Abstillen dann aufhört.
Obsidian
15967 Beiträge
15.05.2015 15:50
Zitat von silbermarie:

Zitat von Obsidian:

Zitat von silbermarie:

Also ich kenne mich damit ziemlich gut aus und habe es auch mal ausprobiert. Ich selber komme damit nicht klar, weil ich für meine gute Laune einfach Kohlenhydrate brauche. Ich hab dann tatsächlich sowas wie diesen "Kaninchenhunger" entwickelt
Ich kenne aber auch Beispiele (also menschliche Beispiele ) bei denen das absolut genial funktioniert hat.
Ich finde die Argumente auch ziemlich schlüssig - klar verharrt unser Verdauungstrakt nicht seit 12.000 Jahren (Beginn von Ackerbau, Viehhaltung und Milchwirtschaft) im Status quo, aber für eine evolutionär signifikante Veränderung ist der Zeitraum einfach viel zu kurz. Ein paar Zehntausend Jahre sind in der Entwicklung der Arten nur Sekunden.

Getreide weglassen war das Beste, was mir je passieren konnte, obwohl bei mir nie eine Glutenunverträglichkeit nachgewiesen wurde. Ich hatte plötzlich keinen aufgeblähten Bauch mehr und dieses Übelkeitsgefühl nach dem Essen war weg.

Ich bin eigentlich absolut überzeugt von dem Prinzip, das hinter der Paleo-Ernährung steht, aber da meine Selbstdisziplin ungefähr gegen 0 tendiert (ich würde auch bei Diabetes weiter Kuchen essen), war sie für mich leider nicht umsetzbar.


Beispielsweise eine massiv gesteigerte Produktion von Lactase hat bei Völkergruppen mit entsprechendem Hintergrund noch viel viel kürzer gebraucht.


Das wäre mir neu
Mwn. hört ja bei europäischen und anderen milchkonsumierenden Völkern die Lactaseproduktion nach dem Stillalter gar nicht erst wirklich auf, da eine Art schleichende Gewöhnung durch den nahtlosen Milch-Weiterkonsum (mir fällt gerade kein besseres Wort ein ) stattgefunden hat. Lactase produzieren im Säuglingsalter ja erstmal alle, nur war es ursprünglich so vorgesehen, dass es mit dem Abstillen dann aufhört.


Richtig, genau wie du sagst - im "ursprünglichen" Bauplan war das Spalten von Beta-Verbindungen für den Erwachsenen gar nicht vorgesehen. Das hat sich geändert, weil der Körper sich auf unsere veränderte Nahrungssituation eingestellt hat. Und da, wo Milchackerbau betrieben wird, ist das eben nochmal massiv ausgeprägter.
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