Mütter- und Schwangerenforum

Organ - Spende

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15.01.2014 05:53
Zitat von CrazyMya:

Zitat von Turboprinzessin:

Zitat von Die-Steffi:

Ich seh das ehrlich gesagt ähnlich wie Funkentanz...
Für mich kommt ein Organspenderausweis auch nicht in Frage. Kein Problem hätte ich mit einer Lebendspende an Familie, gute Freunde etc... Aber die Sache mit dem Hirntot ist mir auch absolut nicht geheuer, daher bin ich zu mehr nicht bereit!

Und ja ich verstehe sehr gut was Funkentanz meint und sehe hier einen Unterschied zu Menschen die sich dafür entscheiden und gerne ihre Organe geben... diese Menschen haben zum "Tod sein" eben andere Ansichten...


Davon abgesehen gehe ich persönlich davon aus, dass jemand der einen Organspendeausweis besitzt und seine Organe spenden würde, es aus freien Stücken macht und einfach jemandem die Möglichkeit auf ein Weiterleben geben möchte.
Derjenige tut sowas, ohne eine Gegenleistung zu erwarten (wie auch).

Von daher verstehe ich auch nicht gänzlich die Diskussion darum, warum man nur dann ein Organ annehmen sollte, wenn man selbst auch eines geben würde.

Blöder Vergleich vielleicht, aber wenn man ein Geschenk bekommt ist man doch auch nicht gezwungen, dem Schenker etwas zurück zu schenken. Man macht es, weil man sich gerne revanchieren möchte und weil man seine Wertschätzung zeigen möchte, aber da der Schenker keinerlei Erwartungshaltung hatte und es einfach nur von Herzen gerne getan hat, sehe ich da keinen Zugzwang für den Beschenkten.

der vergleich hinkt aber. wenn ich ein organ annehme,dann nehme ich es vermutlich jemand anderem weg,zu dem es ebenfalls passen würde.


Ja. Das ist sicherlich in den meisten Fällen so, da zu viele Menschen auf zu wenig Organe warten.
Wo ist der Unterschied, ob jetzt jemand ein Organ bekommt der selbst (noch) kein Spender ist oder ob jemand ein Organ bekommt, der selbst einen Ausweis hat? Am Ende wird so oder so jemand für diesen Moment leer ausgehen, zu dem es auch gepasst hätte.

Ich frage mich in dem Zusammenhang auch, ob jemand der ein Organ empfangen hat, überhaupt noch Organspender sein könnte. Immerhin bedeutet so ein neues, körperfremdes Organ auch eine lebenslange Einnahme von Medikamenten. Und von Medikamenten gegen die Nebenwirkungen von Medikamenten, die auch wieder Nebenwirkungen haben wogegen man Medikamente nehmen muss usw.

Ich habe das bei meinem Onkel gesehen. Der Mann war eigentlich "nur" Nierenkrank, bekam eine neue Niere und dann ging der Spaß los. Letztlich ist er sehr früh gestorben und das lag dann schon nicht mehr an der Nierenerkrankung, sondern tatsächlich an den Medikamenten bzw. an deren Aus- und Nebenwirkungen über 20 Jahre hinweg.

Seine Organe wären nicht mal mehr im Ansatz brauchbar gewesen und ich vermute mal, so wird es bei vielen aussehen die ein Organ bekommen haben.
Von daher.....Einstellungen ändern sich meist auch erst dann, wenn man selbst betroffen ist. Daher sollte man vielleicht auch den Nicht-Spendern die gleiche Chance einräumen.
-M-Y-A-
23460 Beiträge
15.01.2014 07:24
turbo,ich habe auch eine nierentransplantierte person in der familie.ich weiss,das durch die lange einnahme der medis und auch durch die vorhergegangene dialyse vor allem das herz angegriffen ist und das nicht grade wenig. die leber ist aber top in ordnung und auch alle anderen organe. sie hatte schon einen spenderausweis,bevor die krankheit bei ihr diagnostiziert wurde. ob sie jemals als spender infrage kommt ,oder nicht,spielt keine rolle,wenn der wille da ist.
ich finde es nur einfach sehr egoistisch,wenn ich etwas so lebensnotwenidiges für mich beanspruche,ich aber im gegenzug für andere menschen nicht das gleiche tun würde.
-M-Y-A-
23460 Beiträge
15.01.2014 07:34
nachtrag: als angehörige einer transplantierten person,weiss ich,wie es ist ,einer nahestehenden person dabei zuzusehen,wie es ihr immer schlechter geht. wie sie unter den medis und der dialyse zu leiden hat. wie es ist,auf nahezu alles zu verzichten. und es handelt sich nicht um 2-3 jahre... mit anfang 20 wurde die krankheit diagnostiziert. die aussichten :schlecht. mit anfang 30 dann dialyse,jeden zweiten tag, 4 std lang+ hammer medis. und das ganze 7 jahre lang,als endlich die spenderniere kam.
ich ging morgens zu meiner oma zum frühstück. sie sagte kein wort,sondern fing an zu weinen,da wusste ich bescheid. es war freude pur und erleichterung. die last der ganzen jahre ist einfach so abgefallen. natürlich hätte meiner verwandten noch etwas passieren können,so eine OP ist auch nicht ohne,oder das organ hätte gleich wieder abgestossen werden können,aber daran haben wir keinen gedanken verschwendet. wir waren dem toten (übrigens ein motorradfahrer) einfach nur dankbar,das er spender war. denn auf lange sicht,hätte ihr herz unter der dialyse und den medis aufgehört zu schlagen.
Mimamk
10503 Beiträge
15.01.2014 08:32
Ich denke halt auch oft darüber nach ob oder ob nicht.
Mein Neffe kam mit einer verkümmerten Niere zur Welt, die ihm letztlich dann auch entfernt wurde. Nun hat er nur noch eine, die aber zu 100% funktioniert. Dennoch denke ich seitdem sehr oft darüber nach.

So ganz schlüssig bin ich mir aber immer noch nicht.
15.01.2014 08:39
Ich selbst war zwar noch nicht betroffen und kenne auch niemanden Gott sei Dank. Aber dennoch ist es für mich eine Selbstverständlichkeit einen Organspendeausweis zubesitzen und bei der DKMS registriert zu sein. Ich wwürde auch im Falle eines Falles so für meine Kinder entscheiden.

Mein Freund hatte schon mal die Ehre Stammzellen für einen kleinen Jungen in England zu spenden.

15.01.2014 08:41
Zitat von CrazyMya:

nachtrag: als angehörige einer transplantierten person,weiss ich,wie es ist ,einer nahestehenden person dabei zuzusehen,wie es ihr immer schlechter geht. wie sie unter den medis und der dialyse zu leiden hat. wie es ist,auf nahezu alles zu verzichten. und es handelt sich nicht um 2-3 jahre... mit anfang 20 wurde die krankheit diagnostiziert. die aussichten :schlecht. mit anfang 30 dann dialyse,jeden zweiten tag, 4 std lang+ hammer medis. und das ganze 7 jahre lang,als endlich die spenderniere kam.
ich ging morgens zu meiner oma zum frühstück. sie sagte kein wort,sondern fing an zu weinen,da wusste ich bescheid. es war freude pur und erleichterung. die last der ganzen jahre ist einfach so abgefallen. natürlich hätte meiner verwandten noch etwas passieren können,so eine OP ist auch nicht ohne,oder das organ hätte gleich wieder abgestossen werden können,aber daran haben wir keinen gedanken verschwendet. wir waren dem toten (übrigens ein motorradfahrer) einfach nur dankbar,das er spender war. denn auf lange sicht,hätte ihr herz unter der dialyse und den medis aufgehört zu schlagen.


Ja, das kommt mir alles sehr bekannt vor und es ist doch schön, dass sie ihre Niere bekommen hat. Ich nehme aber doch mal an, du hättest sie ihr auch gegönnt, hätte sie zuvor keinen Spenderausweis gehabt, oder?

Zitat:
ich finde es nur einfach sehr egoistisch,wenn ich etwas so lebensnotwenidiges für mich beanspruche,ich aber im gegenzug für andere menschen nicht das gleiche tun würde.


Deswegen schrieb ich ja, dass sich Meinungen auch ändern können. Wenn man selbst nicht betroffen ist denkt man oft anders über die Dinge, als wenn man sie doch am eigenen Leib zu spüren bekommt.
Für meinen Onkel habe ich mich auch testen lassen, ob er meine Niere bekommen könnte. Vorher habe ich auch anders über Lebendspenden gedacht. Was ist, wenn mir selbst etwas passiert und meine übrig gebliebene Niere kaputt geht? Ich bin damals zu dem Schluss gekommen, dass man ja nie weiß was passiert und das ich ganz sicher keine Lebendspende vornehmen würde. Schlussendlich aber habe ich meine Meinung geändert als ich meinen Onkel so habe leiden sehen und als es dann auch hieß, wenn er weiterhin auf der Liste alleine warten muss, dann schafft er es nicht.
Da bin ich sofort losgezogen und habe es testen lassen, wie alle anderen aus der Familie auch. Und seitdem bin ich eben offen für Lebendspenden.

Manchmal müssen einem Menschen erst schlimme Dinge passieren, bevor er anders denkt. Daher würde ich auch jedem zugestehen ein Organ zu empfangen, da sich Meinungen eben ändern können
-M-Y-A-
23460 Beiträge
15.01.2014 09:14
ob ich ihr die niere ohne ausweis gegönnt hätte? jein. nur weil man keinen ausweis besitzt,heisst es ja nicht,das man nicht auch bereit ist zu spenden
hätte sie mir auf de kopf zugesagt,das sie niemals spenden würde,hätte ich es ihr nicht gegönnt. ebenso hätte ich ihr die niere nicht gegönnt,wenn sie sich nicht an die regeln und vorgaben der ärzte halten würde.
.
ich nehme mal ein beispiel: mein vater hatte mal einen sehr schweren motorradunfall,an dem er fast verstorben wäre. er hatte grosses glück,das er lebend davon gekommen ist und das all seine organe noch funktionieren. aber er hat literweise blut verloren. er VERURTEILT mich,das ich organspender sein möchte. und er verurteilt blutspender.
ohne diese blutspender,wäre er tot. und im falle eines organversagens,hätte er liebend gerne ein organ angenommen.
er lebt,weil andere blut gespendet haben.
anderes beispiel: eine bekannte der familie,unheilbar an einer autoimmunkrankheit erkrankt(namenlose erkrankung,da zu selten),die u.A. die leber zerstört hat. sie sagte von anfang an,das sie KEINE SPENDERLEBER will und somit auch nicht auf eurotransplant steht. ihre begründung: sie will nicht egoistisch sein,denn diese erkranung wird höchstwarscheinlich auch die neue leber angreifen. (zum schluss bekam sie noch andere diagnosen hinzu und hat den kampf freiwillig beendet )
Tigger90
3736 Beiträge
15.01.2014 11:26
Zitat von Funkentanz:

Da gebe ich dir recht, diese Menschen liegen im Sterben.
Sie werden nicht wieder gesund. Und doch sind sie eben noch nicht ganz tot.
In der Schweiz ist es gesetzlich, dass Organspender vor der Organentnahme betäubt werden müssen. Hier in Deutschland ist das leider nicht so.
Das menschliche Gehirn ist einfach noch nicht ausreichend erforscht. Die Ärzte können nicht Ausschließen, dass hirntote Menschen nicht doch Schmerzen empfinden können.
Und diese einseitigne Informationen zur Organspende stoßen mir bitter auf.


Gut, dass kann ich als Grund verstehen. Wäre deine Meinung also anders, wenn es hier genauso wäre?
15.01.2014 11:28
Zitat von Tigger90:

Zitat von Funkentanz:

Da gebe ich dir recht, diese Menschen liegen im Sterben.
Sie werden nicht wieder gesund. Und doch sind sie eben noch nicht ganz tot.
In der Schweiz ist es gesetzlich, dass Organspender vor der Organentnahme betäubt werden müssen. Hier in Deutschland ist das leider nicht so.
Das menschliche Gehirn ist einfach noch nicht ausreichend erforscht. Die Ärzte können nicht Ausschließen, dass hirntote Menschen nicht doch Schmerzen empfinden können.
Und diese einseitigne Informationen zur Organspende stoßen mir bitter auf.


Gut, dass kann ich als Grund verstehen. Wäre deine Meinung also anders, wenn es hier genauso wäre?

das kann man doch sicher in seinem organspendeausweis auch vermerken, dass man das wünscht?
Soleil
9304 Beiträge
15.01.2014 19:24
Zitat von khaleesi:

Zitat von AliyaJoline:

Zitat von CrazyMya:

Zitat von Turboprinzessin:

...
der vergleich hinkt aber. wenn ich ein organ annehme,dann nehme ich es vermutlich jemand anderem weg,zu dem es ebenfalls passen würde.


Ein Douglas-Gutschein als Geschenk passt auch zu vielen
Den nehme ich ja nicht Frau Meyer weg, nur weil ich ihn meiner mutter schneke.

das ist jetzt aber nicht ernst gemeint oder?


Es ging drum, dass man "Geschenke" nicht jemand anderem schenken kann. Das kann man aber.
ich finde den vergleich als "Geschenk" einfach unglücklich gewählt, mehr sollte mein Post nicht ausdrücken.
Mimamk
10503 Beiträge
15.01.2014 19:29
Heute kam auch ein Bericht über Organspende bei RTL
khaleesi
3596 Beiträge
15.01.2014 19:47
Zitat von AliyaJoline:

Zitat von khaleesi:

Zitat von AliyaJoline:

Zitat von CrazyMya:

...


Ein Douglas-Gutschein als Geschenk passt auch zu vielen
Den nehme ich ja nicht Frau Meyer weg, nur weil ich ihn meiner mutter schneke.

das ist jetzt aber nicht ernst gemeint oder?


Es ging drum, dass man "Geschenke" nicht jemand anderem schenken kann. Das kann man aber.
ich finde den vergleich als "Geschenk" einfach unglücklich gewählt, mehr sollte mein Post nicht ausdrücken.
ich finde den vergleich einfach schwachsinnig, da es Douglas-Gutscheine ja massenhaft gibt
Soleil
9304 Beiträge
15.01.2014 19:49
Zitat von khaleesi:

Zitat von AliyaJoline:

Zitat von khaleesi:

Zitat von AliyaJoline:

...
das ist jetzt aber nicht ernst gemeint oder?


Es ging drum, dass man "Geschenke" nicht jemand anderem schenken kann. Das kann man aber.
ich finde den vergleich als "Geschenk" einfach unglücklich gewählt, mehr sollte mein Post nicht ausdrücken.
ich finde den vergleich einfach schwachsinnig, da es Douglas-Gutscheine ja massenhaft gibt


ja und Geschenke auch!
Deswegen ja! Hätte jetzt auch ein Buch als geschenk nehmen können!
Der Vergleich hinkt am geschenk - nicht am Douglas Gutschein.
Verstehst, wie ich das meine?
Botticelli
9291 Beiträge
15.01.2014 19:53
Ich habe einen Ausweis und würde auch die Organe meiner Kinder spenden. Mir ist es auch egal ob jemanden geholfen wird der selber einen Ausweis hat oder nicht. Jeder Mensch hat in meinen Augen das recht auf leben.
16.01.2014 14:05
Zitat von AliyaJoline:

Zitat von khaleesi:

Zitat von AliyaJoline:

Zitat von CrazyMya:

...


Ein Douglas-Gutschein als Geschenk passt auch zu vielen
Den nehme ich ja nicht Frau Meyer weg, nur weil ich ihn meiner mutter schneke.

das ist jetzt aber nicht ernst gemeint oder?


Es ging drum, dass man "Geschenke" nicht jemand anderem schenken kann. Das kann man aber.
ich finde den vergleich als "Geschenk" einfach unglücklich gewählt, mehr sollte mein Post nicht ausdrücken.

Dann hast du es ja total falsch verstanden.
Mir ging es darum, dass jemand der etwas schenkt, es aus freien Stücken heraus schenkt und ohne die Erwartung einer Gegenleistung. Völlig egal, WAS er schenkt.
Und damit habe ich die Organspende verglichen. Ich sehe es als eine Art Geschenk von dem Spender an, der sich eben dazu entschieden hat seine Organe an jemanden zu spenden. Er schenkt ihm damit ja quasi auch was, nämlich Leben.
Und das war auch nur darauf bezogen, dass nur diejenigen ein Organ bekommen sollten, die selber auch bereit wären ihre Organe zu spenden.
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