Mütter- und Schwangerenforum

Aber ich will das Stillen doch mögen....

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Apfelbatterie
1763 Beiträge
22.12.2015 12:44
Hallo ihr Lieben,

ich weiß gar nicht, was ich genau von euch will, vermutlich möchte ich nur mal meinen Kummer irgendwohin schreiben.

Mein Sohn wurde vor 5 Wochen geboren und ich hoffte so sehr, dass wir das Stillen dieses Mal lieben würden - dieses Gefühl der Geborgenheit und Nähe lieben werden, wovon mir all diese begeisterten Stillmamas erzählen.

Aber das Gefühl stellt sich bei mir einfach nicht ein. Dabei dachte ich, dass es bei meiner großen Tochter damals nicht klappte, weil der Start ins Leben einfach so viel schwerer war. Sie trank nie besonders gut und richtig - ich hatte ständig mit Milchstau und sonstigen "Quälereien" zu tun,sie hatte lange mit einer schweren Gelbsucht zu kämpfen - jedenfalls mussten wir mit 2 Monaten anfangen, zuzufüttern, da sie abnahm und mit 4 Monaten hatte ich keine Milch mehr - trotz Stillberatung.

Ich bin so unglücklich, dass ich das Stillen nicht mag. Mir graut es jedes Mal vor dem Anlegen. Ich habe Schmerzen. immer wieder. Zu Beginn war es der Milchstau, pralle Brüste, die schmerzten, dass ich kaum liegen konnte. Jetzt habe ich einen so schmerzhaften Milchspenderelfex, dass ich heulen könnte.

Ich hatte mich so gefreut, als der kleine Mann quasi nuckelnd auf die Welt kam und sofort gut trank. Alle 2 h wollte er an die Brust. Und bis heut hält sich das so.

Ich will stillen und mache es auch. Aber trotzdem fühle ich mich unwohl. Dazu kommen die dauernden Unsicherheiten. Der kleine kämpft mit Bauchschmerzen und Blähungen. Dabei achte ich mittlerweile penibel auf meine Ernährung.

Und unterwegs sein kann ich auch kaum noch. Weihnachtsshopping war mega stressig. Natürlich ist es praktisch, dass man die Milch quasi dabei hat. Aber wo denn stillen? Draußen ist es kalt, im Auto auch. Die Polizei sprach mich sogar an, da es wohl nicht erlaubt ist, den Motor im Stand laufen zu lassen und ich hatte das aber gemacht, weil mir so kalt war. und in den Geschäften war soviel los - da will man sich dann doch auch nicht irgendwohin setzen.

Und in der Öffentlichkeit stille ich allgemein nicht sehr gern.

Aber ich will es doch mögen, das Stillen Mein Sohn trinkt gut und wächst auch gut. Ich bin froh eine ganz liebe Stillberaterin zu haben, die mich immer wieder aufbaut und ermutigt und die mir mit Rat und Tat zur Seite steht.

Bin ich die Einzige, die das Stillen nicht so mega findet, wie es einem alle immer erzählen? Bin ich die Einzige, die froh ist, wenn der kleine Mann satt ist und ich mich wieder verpacken kann?

22.12.2015 12:47
Stillen war für mich - sorry für die drastische Wortwahl - eines der ekelhaftesten Gefühle, die ich je erlebt habe. Bei jedem Anlegen kamen mir die Tränen und alles in mir hat sich gesträubt.

Ich hab dann einfach abgepumpt.

Ist kein Verlust. Wahnsinn, wie sich die jungen Mütter heute um alles so eine Riesenrübe machen und Komplexe kriegen - weil das Stillen keinen Spaß macht, weil man keine "Traumgeburt" (lol) hatte, weil was weiß ich.

Mach dich davon frei. Dein Kind erinnert sich später sowieso nicht daran.
22.12.2015 12:54
Für mich war stillen bei beiden immer mittel zum zweck
ich habe nie verzückt dagesessen und den kleinen zugeguckt... aber da bin ich auch grundsätzlich nicht der typ für
dennoch hab ich den großen anderthalb jahre gestillt und der lütte trinkt noch immer zum einschlafen abends...
warum?
Weil es schlicht für mich keinen logischen grund gab, die flasche zu geben und ich eben von haus aus faul bin... stillen war da eben einfacher auch jetzt noch könnte ich dem kleinen sicher abgewöhnen, zum einschlafen zu stillen... ich fürchte aber, dass ich dann noch länger brauch, ihn zum schlafen zu bewegen als eh schon... also bin ich konfliktscheu und lass ihn halt

ich habe mir halt auch zwischendrin immer wieder gesagt... beim flasche geben fliegen einem auch keine Engelchen aus dem mors vor Glückseligkeit... warum erwartet man da beim stillen so viel mehr? es soll das kind ernähren, gleichzeitig nähe schenken, kostenlos und perfekt eingestellt aufs kind sein und dann noch oben drauf die mama auf droge setzen? pff... (wobei ich schon nachts davon profitiert habe, dass stillen müde macht... so konnt ich nachts quasi durchpennen )

wegen den Blähungen: muss übrigens nicht an deinem essen liegen... es gibt einfach kinder, bei denen das so ist und die eben mit der Verdauung kämpfen... das wäre auch mit flasche u. U. nicht besser...

vielleicht hilft das ja etwas
LIttleOne13
26290 Beiträge
22.12.2015 12:58
Ich frag dich mal ganz platt: Was erwartest du denn?
Ich (Stillberaterin) treffe regelmäßig auf Frauen, die mir die gleiche Frage stellen. Also überleg dir wirklich mal, was du eigentlich vom Stillen erwartest.

Zu mir: Ich stille aktuell beide Kinder. Aus praktischen Gründen. Die Eule (27 Monate) stillt einfach sehr gern und ich bringe es nicht übers Herz, sie abzustillen. Noch dazu ist es aktuell sehr bequem, weil sie im Wochentakt eine neue Krankheit aus dem Kindergarten mitbringt und meist sehr wenig essen mag - so krieg ich wenigstens etwas ins Kind rein.
Der Mäuserich stillt etwa im Stundentakt. Ich wäre viel zu faul, um das alles mit Flaschen zu regeln. Nacht schläft er auf oder neben mir und bedient sich selbst. Und zudem wär mir künstliche Milch viel zu teuer.

Leider wird im Zuge der Werbung fürs Stillen oft dieses Bild stilisiert, wie die Mutter freudestrahlend in ihrer sauberen Wohnung mit der Tasse Tee auf dem reinweißen Sofa sitzt und stillt... mjoah... und dann kommen Frauen wie du und fragen mich, was mit ihnen nicht stimmt.
Also: Alles gut! Du ernährst dein Baby. Beim Flasche geben erwartet niemand, dabei Regenbogen zu pupsen.

...und für den Milchspendereflex, versuchs mal mit Magnesium.
zuckerlie
15684 Beiträge
22.12.2015 13:00
Ich stille aus rein praktischen Gründen, weil nichts schneller und einfacher ist. Unser Start war dieses Mal auch wieder schmerzhaft, aber jetzt hat es sich eingespielt, ich mache auch gerne, habe jetzt aber auch keine engelsgleichen Gefühle dabei. Es ist halt schön, meiner Maus das Beste zu geben, aber ehrlich, ich freue mich auch schon auf die Beikostzeit und das langsame Abstillen
Lealein
10276 Beiträge
22.12.2015 13:00
Hej,
Ich kann mich silbermarie nur anschließen, wenn auch nicht ganz diese drastische Wortwahl.
Bevor ich zum 2. mal Mutter wurde dachte ich, dass ich mit 19 Jahren einfach zu jung war und mich deshalb mit dem Stillen beim Großen so unwohl fühlte. Ich nahm mir beim Kleinen also fest vor es zu versuchen. Tatsächlich, das erste Anlegen klappte relativ gut und es war überwältigend. Doch dann merkte ich nach mehreren Anläufen die Abneigung beim stillen. Am nächsten Morgen nach der Geburt sprach eine Hebamme mich auf das stillen an und erklärte ihr, wie es beim Großen anlief. Sie machte kurzen Prozess und ich ließ es bleiben und fühlte mich wohl dabei.

Ich weiß nicht woran es liegt, ob die neue Generation der Frau den Busen zu sehr sexualisiert oder wir verweichlichen. Aber ich finde einfach, dass beide Parteien sich wohl fühlen sollten, nur so holt man aus dem Stillen das ultimativ Beste.

Raten würde ich dir, dass du es mal mit abpumpen versuchst. Sollte das nicht klappen, ist es wirklich kein Weltuntergang, wenn du deinen Kleinen mit der Flasche fütterst.

Alles Gute und Glückwunsch zum Neugeborenen.

LIttleOne13
26290 Beiträge
22.12.2015 13:02
Genau, Nachtrag zum Thema Bauchweh:
Bauchweh kommt viel, viel seltener von der Ernährung der Mutter, als gedacht. Babys haben von Haus aus ein deutlich höheres Risiko, Bauchweh zu bekommen. Einfach, weil sie im Vergleich zu ihrer Körpermasse eine gigantische Menge Nahrung aufnehmen und sich gleichzeitig kaum bewegen. Das ist etwa so, als würdest du dich abends beim Grillen bis zu den Haaren vollfressen und dann schlafen gehen.

Du kannst versuchen, den Darm durch Wärme, Bauchmassagen oder einfach Tragen im Tragetuch anzuregen. Und iss, was dir schmeckt und gut tut!
Naala
295 Beiträge
22.12.2015 13:09
Ich kann dich verstehen.

Meiner Meinung nach ist es so,dass eine Frau,die sich so miserabel beim stillen fühlt,dieses nicht unbedingt fortführen muss/sollte.

Ich selbst stille tandem.

Es ist dein Körper,es sind deine Gefühle und das ist gut so.

Jede stillende Mama wird dir sagen,mach weiter,es ist normal etc.
Ich finde das nicht richtig,ich finde,eine Frau die sich nicht wohlfühlt muss nicht zwingend weiter stillen.
Dein Baby merkt das mit dir etwas nicht stimmt,das Du aufgewühlt bist.

Lieber die Flasche entspannt geben als unentspannt und aus Pflichtgefühl stillen.

Ich wünsche dir das Du einen guten Weg für dich und dein Kind findest
Apfelbatterie
1763 Beiträge
22.12.2015 13:25
vielen Dnak schon mal für die vielen verständnisvoll, lieben, aber auch kritischen Stimmen.

Vielleicht kommt es auch falsch rüber: ich erwarte nicht, dass sich ein Werbebild verwirklicht. Meine Wohnung ist nicht ideal sauber, und auch sonst ist es hier nicht wie im Märchen.

ABER ich habe mir einfach erhofft - oder ich hab auch immer gedacht, dass das sozusagen hormonell doch so geregelt sein muss, dass man das Stillen eben als etwas schönes empfindet und sich nicht einem die Haare sträuben, wenn man daran denkt. Oder an Ausflüge. Oder an alles was die Brust betrifft.

Aber ihr habt natürlich recht, man darf auch nicht zuviel erwarten - wahrscheinlich stresst man sich dann zu sehr, weil man auf etwas warten, was nicht eintritt.

Aber es ist gut zu hören, dass es doch auch die Mütter gibt, bei denen es nicht so rosig ist, das Stillgefühl. Denn ich habe nur Mütter im Umfeld, die freudestrahlend ihre Kinder beim Stillen betrachten.

Marf
28696 Beiträge
22.12.2015 13:35
Versuch nicht einem Mutterbild zh entsprechen das eh unerreichbar ist.
Wenn du weiterhin stillen willst-was ich irgendwie raulese-dann machs dir schön.Setz,leg dich Zuhause mit deinem Knirps hin,leg schöne Musik ein oder einen Film,trink dazu was Leckeres,ein gutes Buch....unterwegs setz dich weiterhin ins Auto ( pfffff) und gib dir alle Zeit der Welt.
Für die diversen Auas wirst und hast du ja schon Tipps bekommen.
Und belohne dich doch einfach für diese Arbeit.Den genau das ist Stillen....ein Kind nähren,alle paar Stunden, ist Schwerstarbeit.
Also nasche,gönn dir SchnickSchnack....mach es zu etwas was zwar anstrengend und oft auch Qual ist ,aber trotz allem wichtig.
Und alleine das du diese Zweifel hier schreibst zeigt, das es dir sehr wohl etwas bedeutet.
22.12.2015 13:56
Ich glaub man muss schon nochmal unterscheiden, ob man dem Stillen "neutral" eingestellt ist und es einfach als was normales empfindet oder ob man es tatsächlich wirklich unangenehm findet und somit ablehnt. Das zweitere scheint ja bei dir der Fall zu sein.
Hör doch auf dich zu quälen und pump ab oder still ganz ab? Wenn du das stillen nicht magst, dann ist das eben so.

Ich hab meinen Großen fast drei Jahre und den kleinen fast 2,5 Jahre gestillt, 10 Monate sogar Tandem - wenns ums bloße Nuckeln ging empfand ich das auch immer als wahnsinnig unangenehm.
22.12.2015 14:28
Mir ging es leider nicht anders, ich habe mich aber 6,5 Monate dadurch gequält. Hatte Graus vor jedem anlegen. Aber auf fläschchen aber keine Lust. Habe früh mit beikost angefangen, hat wunderbar geklappt. Dann bin. Ich ab dem 7. monat auf Flasche für nachts und zwischendurch umgestiegen und alles lief super! Ich hatte ein viel entspannteres baby zu Hause. Ich war auch entspannt. Ich fand schon dieses erste anlegen im kreissaal fürchterlich, als haben das erwartet und drauf geschaut. Ich fühlte mich sehr unwohl. Hatte Die ersten paar Wochen nur Wunde brustwarzen und habe teils geheult beim anlegen. Ich würde aber wieder stillen, aber sobald das Kind beikost annimmt, würde ich auch wieder abstillen langsam.
Aber wir hatten Glück es lief ohne Probleme. Wenn es dich zu sehr quält, dann still ab. Und Tat es gut, meine Maus war auf einmal das pflegeleichteste baby. Aber habe jetzt gesehen wie alt sein baby ist. Viel Glück
Apfelbatterie
1763 Beiträge
22.12.2015 14:32
Zitat von Marf:

Versuch nicht einem Mutterbild zh entsprechen das eh unerreichbar ist.
Wenn du weiterhin stillen willst-was ich irgendwie raulese-dann machs dir schön.Setz,leg dich Zuhause mit deinem Knirps hin,leg schöne Musik ein oder einen Film,trink dazu was Leckeres,ein gutes Buch....unterwegs setz dich weiterhin ins Auto ( pfffff) und gib dir alle Zeit der Welt.
Für die diversen Auas wirst und hast du ja schon Tipps bekommen.
Und belohne dich doch einfach für diese Arbeit.Den genau das ist Stillen....ein Kind nähren,alle paar Stunden, ist Schwerstarbeit.
Also nasche,gönn dir SchnickSchnack....mach es zu etwas was zwar anstrengend und oft auch Qual ist ,aber trotz allem wichtig.
Und alleine das du diese Zweifel hier schreibst zeigt, das es dir sehr wohl etwas bedeutet.


ja genauso ist es - ich will ja stillen. Aufhören kommt nicht in Frage. Deine Idee ist aber gut. Sich belohnen für etwas was man nicht so gern macht.
Apfelbatterie
1763 Beiträge
22.12.2015 14:36
Zitat von Julemaus:

Mir ging es leider nicht anders, ich habe mich aber 6,5 Monate dadurch gequält. Hatte Graus vor jedem anlegen. Aber auf fläschchen aber keine Lust. Habe früh mit beikost angefangen, hat wunderbar geklappt. Dann bin. Ich ab dem 7. monat auf Flasche für nachts und zwischendurch umgestiegen und alles lief super! Ich hatte ein viel entspannteres baby zu Hause. Ich war auch entspannt. Ich fand schon dieses erste anlegen im kreissaal fürchterlich, als haben das erwartet und drauf geschaut. Ich fühlte mich sehr unwohl. Hatte Die ersten paar Wochen nur Wunde brustwarzen und habe teils geheult beim anlegen. Ich würde aber wieder stillen, aber sobald das Kind beikost annimmt, würde ich auch wieder abstillen langsam.
Aber wir hatten Glück es lief ohne Probleme. Wenn es dich zu sehr quält, dann still ab. Und Tat es gut, meine Maus war auf einmal das pflegeleichteste baby. Aber habe jetzt gesehen wie alt sein baby ist. Viel Glück


da sagst du was dieses dauernde geglotze im Krankenhaus, ob man das auch alles richtig macht - schlimm.

Und wunde Brustwarzen hab ich auch dauernd. die ersten beiden Wochen sogar blutig. Das war ein Spaß
Christen
25087 Beiträge
22.12.2015 14:38
Zitat von silbermarie:

Stillen war für mich - sorry für die drastische Wortwahl - eines der ekelhaftesten Gefühle, die ich je erlebt habe. Bei jedem Anlegen kamen mir die Tränen und alles in mir hat sich gesträubt.

Ich hab dann einfach abgepumpt.

Ist kein Verlust. Wahnsinn, wie sich die jungen Mütter heute um alles so eine Riesenrübe machen und Komplexe kriegen - weil das Stillen keinen Spaß macht, weil man keine "Traumgeburt" (lol) hatte, weil was weiß ich.

Mach dich davon frei. Dein Kind erinnert sich später sowieso nicht daran.
Marie, dein ticker endlich... Sag mal, wo ist denn dein thread hin? Sorry für das ot
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