Mütter- und Schwangerenforum

"arm" und "reich"

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Happy90
193 Beiträge
21.03.2020 17:01
Hallo zusammen,

ich habe vor ein paar Monaten eine Erfahrung mit der Kluft in unserer Gesellschaft gemacht.
Wir kamen in Kontakt mit einer Familie, welche weniger hat.
Wir konnten sie etwas unterstützen und deren Weihnachten versüßen. Der Kontakt hielt noch etwas länger und ich empfand es als ein sehr schöner Kontakt für beide Seiten. Jeder lernt vom anderen.
Leider war es für die andere Seite schwierig und der Kontakt wurde abgebrochen, weil wir zu unterschiedliche Leben haben.
ICH FINDE DAS SOOO SCHADE!
Es kann doch nicht sein, wenn man sich sympathisch ist und die Chemie stimmt, dass es dann ausgeht, nur weil der eine mehr und der andere weniger hat.
Ich möchte das gerne ändern. Vlt ist es eine doofe Wunschvorstellung, aber vielleicht möchte jemand den Versuch wagen.
Nur weil es einem jetzt besser geht, heißt es auch nicht, dass es immer so war.
Wer hat Lust, evtl. auch mehrere, die Kluft kleiner werden zu lassen?

Kontakte, im besten Fall Freundschaften aufzubauen, welche so wahrscheinlich nie zustande kämen.
Gerade in der aktuell schwierigen Zeit *hoffnungsvoll*
serap1981
2740 Beiträge
21.03.2020 17:06
Wie willst du das denn umsetzen?
Happy90
193 Beiträge
21.03.2020 17:11
Zitat von serap1981:

Wie willst du das denn umsetzen?


Das ist definitiv eine berechtigte Frage

Vlt. erst einmal überhaupt mehr Austausch, einfach nette Gespräche und schauen was sich ergibt. Für Ideen und Anregungen bin ich gerne offen.
Ich weiß, dass es schwer ist und eventuell gar unmöglich es auf diese Weise zu erreichen. Aber ein Versuch ist es alle mal wert.

Oder ein Erfahrungsaustausch von beiden Seiten....
21.03.2020 17:19
Ich halte es für etwas gekünstelt, das so bewusst machen zu wollen. Über ein gemeinsames Interesse klappt das - wenn nicht andere Unterschiede, z.B. Bildung zu groß sind - meist besser. Auch wenn Du das bestimmt nicht so meinst, hat Dein Vorschlag ein bisschen was „gönnerhaftes” nach dem Motto „suche arme Freunde um mich gut zu fühlen”. In diesem Forum gibt es so viele Frauen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund; da funktioniert der Austausch über genau diese Unterschiede, sieht Diskussionen zu Miete, Haushalt etc.
Schnecke510
7213 Beiträge
21.03.2020 17:22
Ich glaube, dass das Geld erst in zweiter Reihe als Grund für das Auseinandergehen anzusetzen ist. Primär sind es in meinen Augen die geteilten Erfahrungen, die fehlen. Ich merke oft hier im Forum, dass ich andere Erfahrungen habe als viele andere - und es wird mir meist negativ ausgelegt, obwohl es einfach neutral geäußert wurde.
Ich kenne das auch aus dem Privatleben. Einen Fall beschreibe ich mal kurz: Ich lernte in einem VHS-Kurs eine Erzieherin kennen. Wir trafen uns ein paar Mal, sie war supernett, wir waren was essen/trinken...echt nett. Und irgendwann haben wir aber gemerkt, dass uns zu wenig verbindet, obwohl die Sympathie definitiv da war.
...wie soll man das lösen? Ich glaube, man muss es nicht lösen. Das ist das Leben. Andere Kontakte halten dafür...
Aber ja, ich lebe leider auch in einem sehr homogenen Umfeld. Es gelingt mir auch nicht, das zu durchbrechen.
Das liegt aber oft gar nicht so sehr an mir, sondern an den anderen genauso viel. Von jüngeren Müttern z.B. erlebe ich vielfach ein sehr distanziertes Verhalten, obwohl es sicherlich eher respektvoll als böse gemeint ist. Viele Eltern aus der Klasse meiner Jüngsten (eher Grundschulklasse...also ehemalige Klasse) duzen sich. Mich haben viele gesiezt. Das Du anbieten schien mir so feudalherrisch, denn ich bin in dem Kontext auch einfach eine Mutter, nichts Besseres oder so. Ich glaube, dass diese Distanz nicht von mir ausging...

So ist das im Leben. Ich versuche nicht mehr krampfhaft, Bestehendes zu verändern. Es ergibt sich schon so, dass es richtig ist.
Happy90
193 Beiträge
21.03.2020 17:24
Zitat von cogito_ergo_sum:

Ich halte es für etwas gekünstelt, das so bewusst machen zu wollen. Über ein gemeinsames Interesse klappt das - wenn nicht andere Unterschiede, z.B. Bildung zu groß sind - meist besser. Auch wenn Du das bestimmt nicht so meinst, hat Dein Vorschlag ein bisschen was „gönnerhaftes” nach dem Motto „suche arme Freunde um mich gut zu fühlen”. In diesem Forum gibt es so viele Frauen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund; da funktioniert der Austausch über genau diese Unterschiede, sieht Diskussionen zu Miete, Haushalt etc.


ok, so sollte das sich natürlich nicht anhören.
War nur eine Idee, da ich als Kind bzw Jugendliche definitiv zu den "armen" gehörte und es mir damals so gut tat als es Menschen gab, denen das egal war. Ein Versuch war es mir auf diesem "komischen" Weg trotzdem wert. Auch wenn es sich wohl echt doof anhört....
Marf
28577 Beiträge
21.03.2020 17:24
Dazu müsstest du ja zuerst die finanziellen Verhältnisse des anderen wissen.Schon um zu klären wer nun der Arme und wer der Reiche ist.
Weil ansosnten finden sich Freundschafte ja eher ohne Kontoauszüge....das so zu machen ist schräg.
Twinkle
1373 Beiträge
21.03.2020 17:26
Geht es dir generell darum neue Kontakte zu knüpfen oder ist es dir wirklich wichtig dass die neuen Kontakte „ärmer“ sind als du? Soll nicht böse klingen ist eine reine interessensfrage
Happy90
193 Beiträge
21.03.2020 17:26
Zitat von Schnecke510:

Ich glaube, dass das Geld erst in zweiter Reihe als Grund für das Auseinandergehen anzusetzen ist. Primär sind es in meinen Augen die geteilten Erfahrungen, die fehlen. Ich merke oft hier im Forum, dass ich andere Erfahrungen habe als viele andere - und es wird mir meist negativ ausgelegt, obwohl es einfach neutral geäußert wurde.
Ich kenne das auch aus dem Privatleben. Einen Fall beschreibe ich mal kurz: Ich lernte in einem VHS-Kurs eine Erzieherin kennen. Wir trafen uns ein paar Mal, sie war supernett, wir waren was essen/trinken...echt nett. Und irgendwann haben wir aber gemerkt, dass uns zu wenig verbindet, obwohl die Sympathie definitiv da war.
...wie soll man das lösen? Ich glaube, man muss es nicht lösen. Das ist das Leben. Andere Kontakte halten dafür...
Aber ja, ich lebe leider auch in einem sehr homogenen Umfeld. Es gelingt mir auch nicht, das zu durchbrechen.
Das liegt aber oft gar nicht so sehr an mir, sondern an den anderen genauso viel. Von jüngeren Müttern z.B. erlebe ich vielfach ein sehr distanziertes Verhalten, obwohl es sicherlich eher respektvoll als böse gemeint ist. Viele Eltern aus der Klasse meiner Jüngsten (eher Grundschulklasse...also ehemalige Klasse) duzen sich. Mich haben viele gesiezt. Das Du anbieten schien mir so feudalherrisch, denn ich bin in dem Kontext auch einfach eine Mutter, nichts Besseres oder so. Ich glaube, dass diese Distanz nicht von mir ausging...

So ist das im Leben. Ich versuche nicht mehr krampfhaft, Bestehendes zu verändern. Es ergibt sich schon so, dass es richtig ist.


Danke für deinen Beitrag

Da habt ihr wohl recht und man sollte das Leben wohl einfach laufen lassen...
Christen
25087 Beiträge
21.03.2020 17:27
So eine Kluft kenne ich nicht..
Wir sind mit Leuten befreundet, die wesentlich weniger haben, aber auch mit richtig Reichen. Wenn die Chemie stimmt, ist das doch eigentlich beiden Seiten egal
serap1981
2740 Beiträge
21.03.2020 17:28
Zitat von Marf:

Dazu müsstest du ja zuerst die finanziellen Verhältnisse des anderen wissen.Schon um zu klären wer nun der Arme und wer der Reiche ist.
Weil ansosnten finden sich Freundschafte ja eher ohne Kontoauszüge....das so zu machen ist schräg.


Ich würde noch einen Schritt weiter gehen: wer ist denn reich und wer arm? Die Selbsteinschätzung ist an der Stelle ja ein wenig fehlerhaft.
Die einen fühlen sich arm, weil sie sich den zweiten Urlaub in der Karibik nicht leisten können, die anderen fühlen sich reich, weil sie eine Sozialwohnung haben und mit dem, was sie haben zurecht kommen.

Freundschaften finden bei mir auch ohne Kontoauszüge statt, aber ich weiß ungefähr, wer mehr Geld zur Verfügung hat als andere. Man merkt es am Auto, Urlaub, Freizeitaktivitäten etc.
Happy90
193 Beiträge
21.03.2020 17:30
Zitat von Twinkle:

Geht es dir generell darum neue Kontakte zu knüpfen oder ist es dir wirklich wichtig dass die neuen Kontakte „ärmer“ sind als du? Soll nicht böse klingen ist eine reine interessensfrage


Einfach neue Kontakte, Sympathien. Bei denen es keine Rolle spielt. Bei denen sich aber auch keiner zurückhält, weil es irgendeinen komischen Grund gibt.

Das erlebte beschäftigt mich vlt zu sehr und daher ist es mir so bewusst und ärgert mich, dass es diese Unterschiede gibt.
Happy90
193 Beiträge
21.03.2020 17:31
Zitat von Christen:

So eine Kluft kenne ich nicht..
Wir sind mit Leuten befreundet, die wesentlich weniger haben, aber auch mit richtig Reichen. Wenn die Chemie stimmt, ist das doch eigentlich beiden Seiten egal


Genau meine Meinung. War dann wohl einfach eine schlechte Erfahrung, die wir machen mussten!
Schnecke510
7213 Beiträge
21.03.2020 17:31
Zitat von serap1981:

Zitat von Marf:

Dazu müsstest du ja zuerst die finanziellen Verhältnisse des anderen wissen.Schon um zu klären wer nun der Arme und wer der Reiche ist.
Weil ansosnten finden sich Freundschafte ja eher ohne Kontoauszüge....das so zu machen ist schräg.


Ich würde noch einen Schritt weiter gehen: wer ist denn reich und wer arm? Die Selbsteinschätzung ist an der Stelle ja ein wenig fehlerhaft.
Die einen fühlen sich arm, weil sie sich den zweiten Urlaub in der Karibik nicht leisten können, die anderen fühlen sich reich, weil sie eine Sozialwohnung haben und mit dem, was sie haben zurecht kommen.

Freundschaften finden bei mir auch ohne Kontoauszüge statt, aber ich weiß ungefähr, wer mehr Geld zur Verfügung hat als andere. Man merkt es am Auto, Urlaub, Freizeitaktivitäten etc.

Das ist definitiv eine wichtige Bemerkung.
Friedrich Merz fühlt sich als Multimillionär als obere Mittelschicht.

Ich fühle mich als irgendwas zwischen Arbeiterkind und Münchner Schickeria. In Wirklichkeit sind wir wahrscheinlich die gehobene Mittelschicht (nicht die von Merz, die ein paar Stufen drunter... ). Schwierige Frage.
Anja_FFM
2703 Beiträge
21.03.2020 17:36
Dieses Schichtendenken finde ich irgendwie befremdlich. Was sagt das über mich aus oder über andere? Herzlich wenig.

Freunde teilen zum Großteil meine Wertvorstellungen, nicht den Kontostand.
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