Mütter- und Schwangerenforum

Teenager - Mithilfe im Haushalt und Selbstfindungsphase

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BlödmannVomDienst
25940 Beiträge
11.10.2017 16:16
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von BlödmannVomDienst:

Puh ich bin froh, wenn unsere Große mal ihr Zimmer aufräumt, den Tisch deckt oder ihren Teller nachm Essen abräumt. Ansonsten holt sie ihre Schwester nach der Schule vom Hort ab (alle 2 Wochen, wenn Männe Spätschicht hat), geht mal für mich kurz was Einkaufen und das reicht finde ich auch. Wenn ich sie bitten würde, dann würde sie auch mal auf ihre Schwestern aufpassen, aber das kommt selten vor, dass ich sie frage. Zur Hausarbeit verdonnern würde ich sie nie, warum auch, ich hasse es selber. Und Wäsche waschen, aufhängen darf hier außer mir eh keiner, weil sie es eh nicht richtig machen.


Geht mir auch so. Wäsche aufhängen ist eine Kunst, die ich, und nur ich, perfektioniert habe.


Genau, denn wenn man das richtig perfektioniert hat, erspart das in den meisten Fällen das Bügeln.
11.10.2017 16:37
Zitat von palule:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von palule:

Zitat von Nicsisch:

...


Also wenn ich hier schreibe dann rede ich nicht mit ihr, das is schon klar. Seltsamerweise kam nie ein Wort dass ihr die Ausbildung nicht gefällt, sie hat immer ganz begeistert von "ihren" Kindern erzählt, von Klassenkameraden, dass sie ne 2 geschrieben hat in nem schwierigen Fach.... Es war "aus heiterem Himmel"! Meinst du ich hab mich das nicht gefragt, oder sie? Als Antwort kam ein Schulterzucken. Voraussetzung für die Schule ist ein Praktikumsplatz an einem Kindergarten im Umkreis, jedes Jahr ein anderer Kindergarten, an dem sie dann einmal in der Woche in ihrer Gruppe ist. Am Freitag vor Schulbeginn hat der letzte von 3 möglichen Kindergärten abgesagt. Da hat sie sich dann scheinbar mit dem Gedanken befasst abzubrechen und es mir Montag abend mitgeteilt.

In den Ferien hätte man sehr wohl so einiges machen können, man hätte sich mit der Agentur für Arbeit und ihrer dort zuständigen Ausbildungsberatung zusammensetzen können, hätte mal nach Praktika schauen können und im besten Fall vielleicht sogar noch ne Ausbildungsstelle gefunden. Jetzt mussten wir erstmal 3 Wochen auf nen Termin warten, dann auf das OK der HWK und haben nebenbei erfahren dass sie auch einmal wöchentlich zur Berufsschule muss, weil sie eben noch Berufsschulpflichtig ist. Laut Auskunft der Sekretärin in der Berufsfachschule hätte sie sämtliche Schulpflichten erfüllt.

Moment! Ich habe niemals geschrieben dass man nen Job machen muss auf den man keine Lust hat! Ich habe geschrieben dass man auch in einem Job mal Sachen machen muss die man nicht mag! Bitte richtig lesen!


Weißt du, ich werde hier oft dafür angegriffen, dass ich mich zu sehr einmische und meinen fast erwachsenen Sohn begleite, aber das macht schon Sinn. Zum einem will er es so. Zum anderen ist mir eben wichtig, dass er sich alle Optionen anschaut, die er so hat. Er schließt für sich einen handwerklichen Beruf aus, er ist kein Handwerker, eher ungeschickt, wenn er mit Holz und Co. arbeiten soll. Bleiben also nur Kopf-Berufe. Also schau ich, dass er Praktikas in den Bereichen macht. Er hat verschiedene Dinge, die er sich vorstellen kann. Lange war er sehr eingefahren darauf, Germanstik zu studieren. Dann traten die Buchwissenschaften plötzlich auf den Plan, dazu gehört eben auch, dass man einen Buchhandel führen kann, also überredete ich ihn eine Woche seines Praktikums in einem Buchhandel zu machen. Die zweite hatte er sich in einem Verlag ein Praktikum gesucht. Auf die zweite Woche freute er sich, auf die erste hatte er so richtig keine Lust. Verkäufer stand halt nicht auf seinem Plan. Trotzdem ging er hin. Und siehe da... im Buchhandel zu arbeiten, ist weit mehr als zu verkaufen. Es machte ihm so richtig Spaß, er war begeistert. Das Verlagspraktikum hingegen enttäuschend. Das einzige, was er davon mitnahm, war die Erkenntnis: So nicht.
Nur wenige Wochen nach dem Praktikum waren wir auf einer Feier bei Freunden, er unterhielt sich dort mit dem Pfarrer. Nun ist es Theologie. Kam aus heiterem Himmel, von jetzt auf gleich. Habe ich nie mit gerechnet. Aber gut. So soll es sein. Inzwischen hat er mit etlichen Pfarrern unserer Region gesprochen, macht während der Weihnachtsferien ein freiwilliges Praktikum bei unserer Kirche und ließ sich von mir zur Uni bringen, weil er dort bereits mit einem Dekan reden wollte. Irgendwie bin ich da immer involviert, weil er immer vorweg sagt: Ich komme mit meiner Mutter, sie fährt mich und außerdem muss sie mich finanzieren, wenn ich studiere, ich hätte gern, dass sie zuhört. Also tingel ich hier von Möglichkeit zu Möglichkeit, es änderte sich eine zeitlang dauernd, ich wurde vor vollendete Tatsachen gestellt und fiel von einem Extrem ins Andere. Er sucht. Er ist auch 17. Und obwohl sehr zielorientiert, schwankt er momentan sehr. Es ist halt normal. Der einzige Unterschied ist eben, dass ich das alles mitmache und ihn machen lasse. Es ist sein Leben, er muss in dem Beruf, den er wählt, dann sein Leben lang arbeiten. Und er wollte eigentlich IMMER Germanistik studieren.
Ich glaube 17 ist so ein Alter, wo sie halt die Schwelle zum Erwachsenwerden spüren. Sie spüren die Verantwortung, die da über ihnen schwebt und unaufhaltsam auf sie zusteuert.
Mein Rat wäre: Schnapp sie dir! Konzentrier dich auf eine Sache. Im Moment nörgelst du an der fehlenden Mithilfe im Haushalt rum UND irgendwie auch an der Tatsache, dass sie abgebrochen hat. Der Drops ist gelutscht. Sie hat jetzt abgebrochen. Die Tatsache, dass sie dir das per WA mitgeteilt hat, zeigt eigentlich, dass sie kein so richtiges Vertrauen zu dir hat, dass sie Angst hatte, es dir persönlich mitzuteilen. Das ist jetzt aber geschehen und nicht mehr zu ändern. Vergiss es einfach. Nimm sie, sag ihr, dass ihr einen Strich ziehen müsst, dass ihr zusammen neu anfangen müsst. Dass du für sie da bist. Gestehe ihr die Gammeltage im Bett mit Laptop und Handy zu. Sie hat ihren Traum verloren, sie ist in ein Loch gefallen, auch wenn sie selbst diese Entscheidung traf. Da will man manchmal einfach im Bett verbleiben. Wenn mir ein großer Verlag absagt, dann brauche ich auch ein paar Tage, um mich wieder hochzukämpfen. Es ist jedes Mal eine Enttäuschung und ja, ich bleibe dann auch mal einen Tag im Bett und gammle. Man ist da von sich selbst enttäuscht. Versuch, sie da zu verstehen. Nichts ist schlimmer, als in einem solchem Moment noch Feuer von Menschen zu bekommen, die man eigentlich liebt. (Auch das kenne ich, mein Partner hat dafür wenig Verständnis, mein Kind hingegen schon, meine Mama versteht es vll. nicht wirklich, aber sie akzeptiert es) Frag mal, zu wem ich mehr Vertrauen habe.
Was ich eigentlich sagen will: Sie ist er 17, sie muss mit ihrer "Niederlage" klarkommen. Hausarbeit interessiert sie gerade nicht. Lass sie einfach. Viel wichtiger ist, dass du wieder einen Zugang zu ihr bekommst. Das musst du irgendwie hinbekommen. Und dazu ist ein Neustart sehr wichtig. Drück die Reset-Taste und vergiss alles, was war. Hör auf, ihr Vorwürfe zu machen, auch in deinem Kopf, das spürt sie nämlich, auch wenn du es nicht aussprichst. Mach ihr das Angebot für ein Auslandspraktikum, vielleicht ist ein Tapetenwechsel genau das Richtige. Die Arge hilft bei der Planung, Durchführung und auch bei der Finanzierung eines Auslandspraktikums. Eröffne ihr einfach Möglichkeiten, zeig Bereitsschaft, das mit ihr durchzuziehen, aber überlass die Entscheidung ihr. Es ist IHR Leben.
Ansonsten wird sie weg sein, wenn sie 18 ist. Und damit meine ich nicht nur ausgezogen sein, sondern sie wird sich abwenden. Und ich denke, dass willst du nicht. Reiss die Zügel irgendwie rum.

LG Zaubi

P.S. Und berichte hier mal. Mich würde es schon interessieren, ob und wie es weitergeht. Und lass es, sie aus dem Urlaub auszuschließen. Das ist Kinderkacke.

Ok, langer Text
Erstmal: Danke für deine freundlichen Worte und ich finde dich "angenehm"

So wie ich das lese kam hier wohl einiges von mir falsch an, dass sie abgebrochen hat ist gelutscht und auch dass sie jetzt HWK macht, ich steh da voll hinter ihr, war mit ihr bei den Terminen und hab auch nicht geschimpft mit oder über sie. Ich hab ihr ganz ehrlich ins Gesicht gesagt dass der Zeitpunkt blöd war wir das jetzt aber nicht mehr ändern können und jetzt eben Schadensbegrenzung betreiben müssen. Ihre Antwort war darauf dass doch kein Schaden entstanden ist. - Naja, Ansichtssache.

Natürlich stehe ich hinter ihr und vor allem dass sie herausfinden muss was zu ihr passt, ich habe damals immer von einer Ausbildung zur Zahnarzthelferin geträumt, als ich Praktikum gemacht habe wusste ich genau nach 15 Minuten dass ich das niemals werde! Dafür hab ich dort gemerkt dass es mir am Tresen gut gefallen hat. Ich weiß genau von was du da schreibst und ich habe auch niemals den Gedanken gehabt dass sie jetzt sofort was lernen muss, im Gegenteil. Meiner Meinung nach hab ich das auch nicht geschrieben, aber egal.
Die Sache mit Abbrechen und so war eigentlich mehr um zu beschreiben was ich befürchte in welche Richtung das gerade geht.
Schule ist schwierig - dann brech ich ab
Abspülen mag ich nicht - Verweigern
Ich mache mir einfach Sorgen um ihre Zukunft wenn das so einreisst. So nach dem Motto - wozu arbeiten, es gibt doch Geld vom Staat..... Immerwieder gibt es doch genug Jugendliche die so denken, ich möchte nicht dass meine Tochter auch so wird!


Also, Zusammenfassung:
Ich möchte einfach verhindern dass sie sich hinlegt und verpasst den Arsch wieder hochzukriegen. Ich bin im Moment vollkommen zufrieden damit dass sie HWK macht und wenn sie es sich doch noch anders überlegt und die Bewerbung für die Bundeswehr abgeben will, dann ist das eben so.
Allerdings möchte ich trotzdem nicht dass sie hier in diesem Ton mit mir oder jemand anderem redet und nichts zum Haushalt beiträgt.

Dass ich hinter ihr stehe weiß sie, das kam auch bei der Beratung der Bundeswehr zur Sprache, die Dame da hat direkt danach gefragt und sie hat geantwortet.

Ich warte jetzt einfach mal ab ob sie sich wieder einkriegt wenn sie vielleicht in der HWK ein neues Ziel findet. Was mit dem Urlaub wird werden wir sehen. Sie ist dann immerhin 18 und wäre auch nicht zum ersten Mal ohne uns zuhause, wer weiß ob sie bis dahin nicht sogar ne Ausbildungsstelle hat, werden wir ja sehen...

PS:
Irgendwoher kenn ich deinen nick... Marla?


Ich fange mal unten an. Nein, ich bin nicht Marla, aber ich mag den Namen. Ich bin schon immer zauberlich unterwegs. Ganz früher war ich immer Zauberlicht, dann mal kurz Stummfisch, irgendwann die Patin, die zauberhafte. Bin seit 2008 hier, also gut möglich, dass du mich hier und da schon gelesen hast.

Nun zum Markierten von oben begonnen:

Du sagst, es ist durch das Thema. Aber das ist es offensichtlich leider noch nicht bei dir. Du thematisierst es hier ja dauerhaft und immer wieder. Es beschäftigt dich immer noch. Und das wird sie spüren. Ganz egal, was du zu ihr sagst. Und vor allem, es ist so negativ in den Äußerungen. Ich weiß nicht genau, wie ich es ausdrücken soll. Es klingt, wenn man es liest, selbst mit viel gutem Willen, einfach sehr verbittert. Verbittert über die Tatsache und über deine Tochter ansich. Allein ihr zu sagen, dass ihr Schadensbegrenzung betreiben müsst. Ein Schaden ist was schlechtes. Sie hat aber im Grunde nichts schlechtes gemacht. Sie hat gemerkt, dass der Erzieher nicht ihr Ding ist und abgebrochen. Per se ist kein Schaden entstanden, sie möchte sich umorientieren, weiß selbst noch gar nicht, wohin die Reise gehen soll. Das sieht deine Tochter irgendwie sehr klar, ich und einige andere hier sehen das genauso. Für dich ist es trotzdem ein Schaden, der begrenzt werden muss. Ihr also zu sagen, dass ihr Schadensbegrenzung betreiben müsst, ist falsch, erzeugt in ihr das Gefühl, etwas Grundlegendes verkehrt gemacht zu haben, zieht sie zusätzlich noch runter. Besser wäre gewesen, wenn du gesagt sowas gesagt hättest wie z.Bsp. "Ich bin stolz auf dich, dass du die Reißleine gezogen hast, Das war sehr erwachsen, weißt du das? Niemand sollte in einem Beruf arbeiten, der ihm keine Freude macht. Wie kann ich dir helfen, zu finden, woran dein Herz hängt? ... verstehst du, was ich sagen will? Das Ergebnis wäre dasselbe gewesen, nämlich dass ihr zusammen zu den Terminen geht und nach einer Möglichkeit sucht, bei der sie sich ausprobieren kann. Aber ihr Gefühl dabei wäre ein anderes gewesen. Das wäre vll. so gewesen: Hey, cool. Mama versteht mich, ist stolz auf mich. Ich hätte ihr keine WA schreiben müssen, sondern es ihr vorher sagen können. Persönlich. Merke ich mir für die Zukunft. ... Ihr Gefühl, ihr Selbstwertgefühl wäre ganz anders, als es jetzt ist. Insgeheim fühlt sie sich als Versager oder so, denn deine Wortwahl suggeriert ihr genau das. Sie hat Schaden angerichtet und Mutti muss den Karren nun aus dem Dreck ziehen. So fühlt es sich an, auch wenn du es so sicher nicht meinst. Und deswegen geht sie auf Abwehr und fühlt sich unverstanden. Kleines Beispiel am Rande: Gerade eben so passiert: Mein Sohn hat Führerscheinprüfung, praktische... durchgefallen. Jemand nahm ihm von links die Vorfahrt, da hat er gut reagiert, aber den, der von rechts kam und Vorfahrt hatte, den hat er dann zu spät gesehen. Fahrlehrer musste eingreifen. Prüfung erledigt. Nach einer viertel Stunden kamen sie schon zurück. Mein Kind ärgert sich klotzig, das weiß ich, zeigt er ja auch. Der Fahrlehrer weiß nicht, was er mir sagen soll, der Prüfer schüttelt bedauernd den Kopf. Ich musste grinsen, habe mir alles erklären lassen, sage: Dann eben in 14 Tagen nochmal und gebe meinem Sohn ein Geschenk. Eigentlich die Siegestrophäe, aber nun halt mit den Worten: Hier, ein kleines Trösterli. Einmal drücken noch hinterher und erledigt. Fahrlehrer und Prüfer standen wie vom Donner gerührt da und haben die Welt nicht verstanden. Ich habs mit Galgenhumor genommen. Ich meine, ich hätte uns beiden nun den Tag komplett versauen können, indem ich miese Laune habe, das Geld bedaure und vll. noch meckere. Oder aber ich nehme es mit Galgenhumor, bestärke mein Kind, dass es nicht schlimm ist, sowas halt passieren kann und dass wir es in 14 Tagen einfach nochmal versuchen. Fertig. Die Situation bleibt eh dieselbe, aber das Gefühl in meinem Kind ist nicht dasselbe. Klar ärger ich mich und könnte mir besseres mit dem Geld vorstellen, das es nun nochmal kostet. Aber damit setze ich ihn auch unter Druck und das nutzt ja uns allen nichts und ihm am allerwenigsten. Es ist so eine Frage der Reaktion und der Wortwahl. Weißt du, was ich sagen will? Manchmal denke ich, ich schreibe um den heißen Brei drumherum, statt auf den Punkt zu kommen.

Lass das doch mit dem Haushalt mal links liegen. Du schreibst doch selbst, dass das erst seit Kurzem so ist, eine Phase, die sie momentan hat. Dieses Haushaltsding stresst euch zusätzlich und ist eine Randerscheinung, der zu viel Bedeutung beigemessen wird. Lass sie einfach. Wenn sie sonst geholfen hat, und momentan nicht, dann eben nicht. Deine Ängste kann ich irgendwo verstehen, halte sie aber für übertrieben. Wenn ich alles richtig verstanden habe, gab es doch bisher keinen Grund für diese Sorgen. Sie war aktiv am Leben beteiligt, sie hat geholfen, sie hat ihre Schule gemacht und immer das Ziel gehabt, Erzieherin zu werden. Jetzt gerade steckt sie in einer Selbstfindungsphase, ist pubertär nicht Fisch nicht Fleisch, weiß selbst eigentlcih nicht so richtig, was sie machen soll. Klar wird man da lethargisch und gammelt halt rum. Auch das ist eine Phase und wichtig im Moment für sie. Ich würde sie komplett in Ruhe lassen. Ich würde auch aufhören, einen zeitlichen Rahmen zu setzen (nämlich der Ablauf dieses Jahres) zu erwarten, dass sie dann weiß, was sie machen will im Leben. Du setzt voraus, dass sie nächstes Jahr eine Lehrstelle hat, obwohl sie selbst gerade ihren Traum begraben hat, und gar nicht weiß, in welche Richtung sie sich nun orientieren will. Ich weiß nicht so richtig, was dieses HWK nun macht. Wenn das sowas wie ein BVJ ist, dann wird sie dann doch nur Erfahrungen in die handwerkliche Richtung sammeln können, oder? Umfasst das ALLE Berufszweige, die es gibt? Oder arbeiten sie mit bestimmten Einrichtungen zusammen? Mir macht sowas immer ein bißchen Bauchweh. Ich würde eher schauen, wo ihre Interessen liegen. Ist sie z. Bsp. jemand, der sich für Fotos interessiert? Dann vll. was in diese Richtung. Malt sie gern, erstellt sie am Laptop gern Dinge in der Bildbearbeitung? Dann vielleicht Mediengestalterin o.ä. Ist sie vll. sehr fit, was en PC ansich angeht? Dann vll. irgendwas in Richtung IT. Oder ist sie vll. eher so drauf, dass ihr 2 Fachgymasium was bringen würden? Dann schick sie nochmal in die Schule. Denn dann eröffnen sich weitere Möglichkeiten in Richtung Studium. Oder oder oder... da würde ich ansetzen. Und das schafft, nach meiner Erfahrung, kein Berufsfindungsjahr.

Kinder brauchen manchmal auch eine Pause. Ich erlebe es sehr oft, dass Jugendliche, die nun 9 oder 10 Jahre in der Schule durchgebufft haben, einfach nicht mehr können. Sie sind ausgelaugt. Das ist eben das Resultat, wenn man der Schule so viel Gewicht einräumt. Kein Mensch fragt nach den unteren Klassen. Machen lassen, lautet da meine Devise und die letzten 2 Jahre dann loslegen und den Finger aus dem Popo ziehen. JETZT läuft mein Kind erst zu Höchstleistungen auf, die 10 Jahre davor hat er vor sich hingegammelt. War für mich immer vollkommen in Ordnung. Schule? Ja.. ist halt ein Muss, können wir nicht ändern, aber müssen wir auch nicht überbewerten. Kein Hahn kräht nach den Zeugnisnoten von Klasse 6 oder 7. Hauptsache versetzt und genauso viel tun, damit er den Anschluss nicht verliert. Dieses Streben nach Höchstleistungen habe ich nie erwartet, sogar gesagt: Heb dir die Kraft für das Vorabi und Abi auf. Da macht es Sinn. Vorher ist es pupsegal. Funktioniert übrigens.
Von daher: Lass das mit der Hausarbeit links liegen. Das ist derart unwichtig momentan. Sieh zu, dass sie sich wieder finden kann und sich neue Ziele steckt. Dass sie sich nicht als Versager fühlt und rede anders mit ihr. Wenn sie momentan gammeln will, dann lass sie gammeln. Sie kommt von ganz allein. Gammeln ist nämlich auf Dauer langweilig. Glaub mir. Ich habe auch Gammelphasen, aus denen ich dann voller Elan irgendwann wieder hervorgehe. Ich brauche die einfach um Pläne zu schmieden. Wer gammelt, träumt vor sich hin. Wer träumt, den reicht das irgendwann nicht mehr, der will seine Träume irgendwann realisieren. Und wenn sie an dem Punkt angekommen ist, dann wird sie wissen, was sie will und was sie dafür tun muss. Und dann kommt das von ihr ganz allein heraus. Sie wird es wuppen und dich erstaunen. Aber gesteh ihr doch diese Gammelei zu und nerv sie nicht mit der Hausarbeit. In ihrem Kopf schießt ja zusätzlich durch die Pubertät eh alles verquer. Deswegen ist sie auch so ruppig zu dir/ euch. Sie ist einfach unendlich genervt und kommt nicht zur Ruhe, braucht sie aber jetzt.

LG Zaubi

Uff, schon wieder so viel Text. Sorry.
nilou
14356 Beiträge
11.10.2017 20:34
Im großen und ganzen kann ich Zaubis letzten Beitrag nur zustimmen.
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