Mütter- und Schwangerenforum

Schwieriges Pflegekind

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26.03.2013 23:49
Zitat von Grenzgängerin:

Also, ich versuch mal auf das meiste einzigehen - da dein Text sehr lang ist.

Was ihr Verhalten angeht - bzw. euren Umgang damit:
Ich denke, das sie ganz klare Regeln und Grenzen braucht und auch lernen muss die Konsequenzen zu tragen. Regeln und Konsequenzen geben einem Kind das Gefühl von Sicherheit, das nicht nur im Kleinkindalter.

Was deinen Mann angeht:
Ich kann mir schon vorstellen, das sie Angst vor ihm hat - da er ja nun als Pfelgevater eigentlich die Rolle des Stiefvaters quasi übernommen hat und nach zwei Monaten, denke ich - wird sie noch nicht realisiert haben können das er ihr nicht das gleiche antut wie ihr Stiefvater.

Was das Verhalten deiner Tochter gegenüber angeht:
Lass solche Reaktionen auf keinen Fall durchgehen, du musst dich nicht auf die Seite deiner Tochter stellen und auch nicht auf ihre Seite - zieh einfach Konsequent die Regeln durch die in eurer Familie gelten. Wenn sich deine Tochter - eurer Pflegetochter gegenüber falsch verhält, muss sie die Konsequenzen tragen - verhält sich eure Pflegetochter gegenüber eurer Tochter falsch muss sie das genauso. Wie diese Konsequenzen nun aussehen, ist denke ich mal daran zu messen wie die Verfehlung aussieht.

Was ihre Vergangenheit und das Leben in eurer Familie angeht:
Natürlich hat sie grausame Dinge erleben müssen, aber dennoch dürft ihr sie - oder grade desshalb - nicht behandeln wie ein rohes Ei. Zeigt ihr mit Liebe und Geduld das es in eurer Familie anders zugeht als in ihrer Herkunftsfamilie und das sie sich bei euch sicher fühlen kann, aber lasst ihr nicht alles durchgehen nur weil ihr befürchtet das sie zu sensibel ist bzw. zuviel durchgemacht hat.

Was ihre Psyche angeht:
Das Ritzen, kannst du ihr nicht verbieten und wirst es auch nicht verhindern können. Es ist ein Ventil und lässt sich nur schlecht durch andere Ventile ersetzen wenn man keine entsprechende (sogenannte Skill-)Therapie macht in der man spezielle Methoden (Skills) erlernt um das Ritzen durch andere Ventile zu ersetzen die dem Körper nicht schaden. Der Alkoholkonsum, ist so eine Sache - verbieten kannst und musst du ihn natürlich in dem Alter auf jeden Fall. Dran halten, wird sie sich vermutlich nicht - für mich klingt ihr Alkoholkonsum nach latent süchtig bzw. als würde sie diesen Ebenfalls als Ventil benutzen. In jedem Fall solltet ihr einen guten Therapeuten finden der auf Fälle wie ihren spezialisiert ist UND dafür sorgen das sie mehr Stunden in der Woche bekommt. Hilft das über einen Zeitraum von 4-6 Monaten nicht bzw. erzielt es keine erkennbaren Ergebnisse, solltet ihr eine stationäre Therapie (also Klinik) ins Gespräch bringen bzw in Angriff nehmen. Wichtig ist dabei das ihr immer mit ihr im Gespräch bleibt und sie nicht vor vollendete Tatsachen stellt - die Entscheidung trefft ihr, da ihr auch die Verantwortung tragt aber gebt ihr nicht das Gefühl das ihr über ihren Kopf hinweg entscheidet und schon garnicht das ihr sie abschieben wollt. Klar, hat sie viel erlebt aber sie ist zusätzlich auch noch in einem schwierigen Alter - da kommt viel zusammen. Und zur Therapie : Merkliche Verbesserungen bzw. Ergebnisse einer Therapie nach 4-6 Monaten, können in ihrem speziellen Fall schon sein, das sie sich zB nicht mehr jeden Tag ritzt sondern nur noch alle 3 Tage. Das ist schon ein sehr großer Fortschritt in einem solchen Fall.

Zu dem Thema Angst vor deinem Mann - und ihre Reaktion auf ihn:
Wie oben schon gesagt, hat sie sicher Angst vor ihm - was auch verständlich ist. Versucht ihr auf liebevolle Art klar zu machen das sie diese nicht zu haben braucht. Dein Mann sollte sich, sehr langsam an den Kontakt zu ihr herrantasten - das heißt nicht das er sich zurück ziehen soll, aber eine Aussage wie deine Beschriebene am Küchentisch kann schnell ein Missverständnis bei einem solchen Trauma hervorrufen. ABER : lasst euch nicht aufs Glatteis führen, natürlich hat sie schlimme Dinge erlebt - aber Kinder die in einem solchen sozialen Umfeld aufgewachsen sind wie sie haben gelernt ihren Willen zu erarbeiten bzw. zu erspielen - das heißt, sie weiss genau wann sie die "Angst-Karte" ausspielen muss um ihren Willen durch zu setzen denke ich.

Zu dem Verhältnis zu deinem Sohn:
Ich denke, das sich diese Beziehung sehr ungesund entwickeln könnte! Du solltest darauf ein scharfes Auge haben. Es ist gut wenn sie jemandem vertrauen kann, schlecht ist aber - sowohl für sie als auch deinen Sohn - wenn sie sich abhängig macht. Dh. tut was immer er sagt, sich ihm gegenüber devot verhält, sehr auf ihn fixiert ist, sehr an ihm klammert. Eine solche Beziehung kann schnell zu einer Art von Obsession ausarten, grade bei jemandem mit einem Traume dieser Art. Und das kann zu großen Dramen führen in der Zukunft - spätestens wenn zB dein Sohn seine erste Freundin mit nachhause bringt und sie feststellt das diese Beziehung doch nicht der Art ist wie sie es sich vorgestellt hat.

Puh..ich hoffe ich hab nichts vergessen, stehe gern für weitere Fragen zur Verfügung auch per PN. Sofern, du denn von meinen Ratschlägen überhaupt was hältst Ich wünsch euch alles Gute!


Zwei Sachen würde ich gern dazu sagen:

Ich würde ihr Konsequenzen/Grenzen setzen in einem Rahmen, wenn ich an Eurer Stelle mit nem Psychologen geredet habe, was geht ... Wenn sie das überfordert oder eine Grenze ist: Sie darf nicht ritzen oder so ... dann funktioniert das nicht im jetzigen Zustand.
Das heißt. diese Regeln/Konsequenzen können am Anfang auf einem für Euch vielleicht total banalen Level anfangen und sich dann entwickeln, aber da würde ich mir an Eurer Stelle auch UNterstützung suchen

Zum Dick markierten: da wäre ich auch vorsichtig. Ich habe ehrlich gesagt bisher sehr wenige traumatisierte erlebt, die in der Beziehung manipulativ sind ... Und momentan seid Ihr als Pflegefamilie da auch nicht in der Lage das wirklich einschätzen zu können ...
Grenzgängerin
8731 Beiträge
26.03.2013 23:56
Zitat von Anja_MTK:

Ist ihre Therapeutin ausgebildete Traumatherapeutin oder was ist das für ne Therapeutin?

Anja


Das hab ich ganz vergessen zu fragen, würd mich auch interessieren was sie für eine Therapeutin hat? Ich hoffe doch bitte das sie eine TherapeutIN hat oder?

Und eine Frage stellt sich mir noch, wie kann es sein das euch das JA ein Trauma-Kind überlässt ohne euch zu schulen, ohne euch genau zu prüfen und ohne - das wundert mich vor allem - danach weiter involviert zu sein?

Schließe mich Anja an der Stelle an - auch ohne den ganzen Text zu zitieren : Ihr könnt sie nicht zu einem "normalen" Kind umerziehen bzw. machen - sie wird NIE ein normales Kind sein, irgendwann wird sie vielleicht ein gesünderes Kind sein das sich normaler verhält als vorher aber ganz normal - so wie eure eigenen Kinder es vermutlich in euren Augen sind, wird sie nie werden. Sie wird dieses Trauma vermutlich immer in sich tragen und auch noch Jahre später kann alles wieder hoch kommen. Aufmerksamkeit ist sehr wichtig und Einfühlungsvermögen!

Der Tipp von Anja ist gut - bzgl. des Ritzens. Sorgt dafür das sie eine dazu passende Therapie bekommt in der sie lernt ihren inneren Druck anders abzubauen - und so lang, bis sie das gelernt hat - helft ihr in dem ihr Verständnis zeigt anstatt sie dafür zu strafen, das sie sich selbst bestraft. Versucht es zu Anfang damit das du ihre Wunden verbinden darfst und wenn sie dann irgendwann Vertrauen hat, versuch - sehr vorsichtig - nachzuhaken, was ihr in dem Moment so großen Druck bereitet hat.
Grenzgängerin
8731 Beiträge
27.03.2013 00:02
Zitat von Anja_MTK:

Zum Dick markierten: da wäre ich auch vorsichtig. Ich habe ehrlich gesagt bisher sehr wenige traumatisierte erlebt, die in der Beziehung manipulativ sind ... Und momentan seid Ihr als Pflegefamilie da auch nicht in der Lage das wirklich einschätzen zu können ...


Hab das schon häufiger erlebt - habe einige mit ähnlicher Vergangenheit iin meinem Freundes/Bekanntenkreis - und doch, als diese in ihre Pflegefamilie gekommen sind was es zu Anfang häufig so das sie versucht haben mit Manipulation ihr Ziel zu erreichen. Ob die Familie in der dieses Mädchen im Mom lebt nun in der Lage ist das einzuschätzen, vermag ich natürlich nicht zu sagen. Ich denke aber, das man darauf auf jeden Fall ein Auge haben sollte - denn in Situationen wo sie zB. versucht ihren Willen mit der "Angst" durchzusetzen, kann es schon gut sein das sie manipuliert. Oft, tun diese Kinder bzw. ja ehr Jugendlichen das dann auch nichtmal bewusst aus Berechnung sondern einfach weil sie irgendwann gelernt haben das sie nur so ihr Ziel erreichen, das mag in ihrem Fall vll. die Aufmerksamkeit der Mutter oder für eine kurze Weile die Sicherheit vor dem Stiefvater gewesen sein, man weiss es nicht.

Aber stimme dir nach wie vor voll zu - @TS: Ihr braucht dringend eine gute Beratung an eurer Seite vom JA oder sonst wem, die euch lehrt mit einem Trauma-Kind umzugehen. Und ihr müsst in ständiger Kommunikation mit ihrem Therapeuten bleiben - natürlich darf er euch nicht erzählen was gesprochen wird in den Stunden, (sollte er es doch tun sofort wechseln - es gilt auch euch gegenüber Schweigepflicht ausser im Fall von Eigen- oder Fremdgefährdung!) aber er sollte euch sagen können ob sie Fortschritte macht, ob er den Eindruck hat das ihr eine stationäre Thera mehr helfen könnte, wie ihr mit ihr umgehen sollt etc.
Laura-Mutter
24 Beiträge
27.03.2013 01:10
Was ihr Verhalten angeht - bzw. euren Umgang damit:
Ich spreche dann darüber mit der ausgebildeten Traumatherapeutin.
Mein Sohn hat ihr irgendwann mal gesagt, dass sie nicht mehr meine kleine Tochter schlagen darf, schwänzen und Hausaufgaben vergessen darf. Wieso tut sie das seitdem nicht mehr?

Was ihre Psyche angeht:
Ich werde mal mit ihr nach einer ausgebildeten Traumatherapeutin schauen und ihr alles erklären. So eine Traumatherapeutin kennt sich doch auch sicher mit dem Ritzen etc. besser aus, oder?
Ihre Therapeutin ist eine normale Psychologin. Ich habe sie am Anfang gefragt, ob sie einen Therapeut oder eine Therapeutin will und sie hat sofort Therapeutin gesagt und sie wirkte auch nicht so, als würde man sie in ein Zimmer mit einem Therapeuten stecken können, was sehr verständlich ist.

Zu dem Thema Angst vor deinem Mann - und ihre Reaktion auf ihn:
Mein Mann achtet im Normalfall auf seine Aussagen, aber da hat er es einfach vergessen.Sie hat sowas nicht gelernt. Wenn sie so etwas versucht hat, gab es sofort eine richtig heftige und lange Tracht Prügel, weshalb sie es nach ein paar Malen gar nicht mehr versucht hat. Das ist auch der Grund wieso sie so undiplomatisch handelt. Es kommt mir zumindest momentan so vor. Ich werde in Zukunft mal mehr darauf achten.

Zu dem Thema Psychologin:
Sie hat meinem Sohn erzählt gehabt, dass sie erstens nicht über ihre Probleme mit so einer "komischen Tussi" (so hat sie die Psychologin genannt) reden will und deshalb lieber mit der Psychologin über Themen redet, die sie interessant findet und zweitens vertraut sie ihr nicht.

Zu dem Thema Ritzen:
Anja_MTK: Danke! Du hast mir die Augen geöffnet. Ich spreche sie nachher/morgen darauf an. Ich habe Angst davor, dass ich da wieder etwas falsch mache, könnte sie mir so vertrauen: Sie behandelt ihre Wunden nie. Das heißt sie zieht einfach ihren Pulli drüber und das war es auch schon. Das könnte ich doch ausnutzen, indem ich ihr sage, dass irgendeine ihrer Wunden sich entzündet hat (was wahrscheinlich auch so ist) und ihr vorschlage ihre Wunden zu behandeln etc. wie du eben gesagt hast. Bloß wie kriege ich sie dazu, dass sie mir ihre Wunden zeigt?
Und das mit den Wunden macht sie schon so bisschen bei meinem Sohn. Sie saßen da in seinem Zimmer auf dem Boden und hatten die Türe offen und ich habe dann seine Wäsche in sein Zimmer bringen wollen und sie dabei erwischt wie sie ihm ihre Wunden und Narben zeigt während sie ihm irgendetwas darüber erzählt. Ich habe da nicht genau hingehört, aber da ging es ums Ritzen.

Zu meinem Sohn:
Wenn sie mit ihm ihre Zeit verbringt, merkt man ihr teilweise gar nicht an, dass sie irgendwelche Probleme hat und sie verbringt wirklich recht viel Zeit mit ihm, weil sie an ihm wie eine Klette hängt. Ehm... Und ist das normal, dass sie sich oft an ihn herankuschelt und ihn manchmal umarmt wenn sie weint?

Zum Thema Schulung:
Wenn sie sich ihre Traumatherapeutin ausgesucht hat bzw. wir sie ausgesucht haben, frage ich diese Frau dann auch sofort nach Schulungen etc. und was ich am besten tun sollte, um mit ihr besser umgehen zu können.

Zum JA:
Laut den Gerüchten über das JA in unserer Umgebung ist das normal.

Ich werde eure Tipps befolgen und ihr ab jetzt mehr Aufmerksamkeit schenken ohne dabei Pia zu vernachlässigen.

Danke noch einmal^^

Mfg Laura
27.03.2013 01:49
Hallo liebe Laura!

Anja hat mir den Link zu deinem Threat geschickt, mit der Bitte hier mal reinzuschauen. Da es nun schon sehr spät ist, antworte ich zumindest kurz und vorerst auch nur auf deinen Eingangspost.

Erstmal finde ich es gut, dass ihr das mädel bei euch aufgenommen habt. Nur leider seid ihr da sehr blauäugig reingestürzt. Die Probleme, die Luna hat und die, die dadurch in eurem Zusammenleben sind absolut normal bei ihrer Vergangenheit.

Ihr solltet als erstes in euch hinein hören und nochmal genau überlegen, was ihr wollt. Möchtet ihr dem Pflegekind wirklich ein Zuhause geben? Mit allem, was dazu gehört? Wenn ja, dann solltet ihr euch Hilfe dazu holen. Geht nochmal zum Jugendamt, das ist keine Schande und viele Pflegeeltern tun dies. Gerade wenn die Pflegekinder schon älter sind, wenn sie in die Familie kommen. Ihr könntet eine Familienhilfe beantragen, oder aber nur einen Erziehungsbeistand für Luna. ( beides im KJHG = Familienhilfe § 31 und Erziehungsbeistand §30)
So habt ihr den pädagogischen Rat und eine weitere UNterstützung. Diese Familienhelferin ( Erziehungsbeistand macht meist auch eine Familienhelferin) kann euch bei der Vernetzungsarbeit helfen. Sie ist keine Therapeutin, aber kennt die entsprechenden Anlaufstellen. Luna braucht sehr intensive pädagogische Betreuung ( dabei kann die SPFH helfen) und unbedingt auch therapeutische Hilfe. Das Ganze sollte fix gehen. In der regel wird sowas auch zügig bewilligt. Ein halbes Jahr reicht vll. schon aus...

Aber das wäre mein Rat. Ich lese morgen alles, Threat habe ich gespeichert. Nun wünsche ich eine gute Nacht! LG Zaubi
Laura-Mutter
24 Beiträge
28.03.2013 22:00
Ich habe sie gestern gefragt, ob sie vllt zu einer ausgebildeten Traumatherapeutin möchte und es ihr auch erklärt. Sie wollte darüber nachdenken und ich habe mal ohne ihr irgendetwas zu sagen eine Traumatherapeutin kontaktiert, die mir von ihrer Psychologin empfehlt wurde. Sie meinte, dass sie wenn sie möchte mal vorbei kommen soll und man sie ja nicht hetzen darf, weil das wirklich nach hinten los gehen kann. Mehr konnte sie mir nicht erklären, weil das zu umfangreich ist, um es am Telefon zu erklären.
Heute ist glaube ich alles schief gelaufen und sie hat sich heute Nachmittag in ihr Zimmer eingesperrt, aus dem sie auch nicht mehr herauskommen möchte. Mein Sohn übernachtet heute bei einem seiner Freunde und ist schon seit heute morgen weg und ich hab voll Angst, dass sie sich was antut. Ihre Wunden möchte sie auch nicht behandeln lassen.
Wir gehen gleich am Dienstag zum Jugendamt und beantragen so eine Familienhelferin. Danach holen wir uns Hilfe von einer Traumatherapeutin, damit diese uns auch erklären kann wie wir mit ihr umgehen sollten.
Könnt ihr mir bis dahin noch einige Tipps geben? Ich habe es bei ihr glaub voll verbockt
Ist Luna ein Sonderfall oder sind alle Mädchen, die ähnliches erlebt haben, so drauf?

@ Zauberfischli:

Ich warte schon auf deine Antwort.
Wird das alles erst in einem halben Jahr bewilligt oder ist es so:
Wenn wir das alles zügig durchziehen mit der Traumatherapeutin und der Familienhilfe, ist sie evtl. in einem halben Jahr relativ "normal"?

Lg Laura
28.03.2013 22:10
Zitat von Laura-Mutter:

Ich habe sie gestern gefragt, ob sie vllt zu einer ausgebildeten Traumatherapeutin möchte und es ihr auch erklärt. Sie wollte darüber nachdenken und ich habe mal ohne ihr irgendetwas zu sagen eine Traumatherapeutin kontaktiert, die mir von ihrer Psychologin empfehlt wurde. Sie meinte, dass sie wenn sie möchte mal vorbei kommen soll und man sie ja nicht hetzen darf, weil das wirklich nach hinten los gehen kann. Mehr konnte sie mir nicht erklären, weil das zu umfangreich ist, um es am Telefon zu erklären.
Heute ist glaube ich alles schief gelaufen und sie hat sich heute Nachmittag in ihr Zimmer eingesperrt, aus dem sie auch nicht mehr herauskommen möchte. Mein Sohn übernachtet heute bei einem seiner Freunde und ist schon seit heute morgen weg und ich hab voll Angst, dass sie sich was antut. Ihre Wunden möchte sie auch nicht behandeln lassen.
Wir gehen gleich am Dienstag zum Jugendamt und beantragen so eine Familienhelferin. Danach holen wir uns Hilfe von einer Traumatherapeutin, damit diese uns auch erklären kann wie wir mit ihr umgehen sollten.
Könnt ihr mir bis dahin noch einige Tipps geben? Ich habe es bei ihr glaub voll verbockt
Ist Luna ein Sonderfall oder sind alle Mädchen, die ähnliches erlebt haben, so drauf?

@ Zauberfischli:

Ich warte schon auf deine Antwort.
Wird das alles erst in einem halben Jahr bewilligt oder ist es so:
Wenn wir das alles zügig durchziehen mit der Traumatherapeutin und der Familienhilfe, ist sie evtl. in einem halben Jahr relativ "normal"?

Lg Laura


Ich bin zwar nicht Zaubi, aber zu der letzten Frage antworte ich mal einfach ... aber ein halbes Jahr finde ich schon sehr kurz ... Das sind schwerwiegende Dinge, die bei Ihr passiert sind. das verarbeitet man nicht so einfach ... Also wenn Du ihr jetzt nur ein halbes Jahr zugestehst, dann solltet Ihr wirklich überlegen, ob Ihr das wollt. Wenn sie z.B. jede Woche einmal zur Therapie geht ... dann sind das in einem Jahr 26 Stunden ... 25 Stunden gelten als Kurzzeittherapie ... das hat z.B. mein Freund gemacht als er kurz vor nem Burn out stand bzw. schon drin hing ... da hat das gereicht, aber bei Traumabehandlung ... das dauert länger. Es gibt z.B. ein Therapieprogramm, daß für Traumatisierte und Borderliner entwickelt wurde. Das kann parallel zu einer ambulanten Gesprächstherapie laufen. Da lernt man Umgang mit Gefühlen, aber eben auch Alternativen zur Selbstverletzung. Das Programm läuft ein Jahr und dann ist man nicht unbedingt fertig ...
Keiner wird Dir sagen können jetzt, wie lange sie braucht, aber vom Gefühl her: ein halbes Jahr ist als Zeitraum zu kurz.
Die Sache ist: ihr könnt das jetzt zwar schnell eintüten, aber z.B: die Therapie braucht Zeit, um wirken zu können, manche machen schneller Fortschritte, andere brauchen mehr Zeit. Wenn sie z.B. nicht mitzieht oder sehr mit Vorbehalten zu kämpfen hat, wird es länger dauern ... Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht, sagte eine Therapeutin immer zu mir
Laura-Mutter
24 Beiträge
28.03.2013 22:33
Wenn sie es macht, werden wir ihr keine Frist setzen. Sie kann sich da so viel Zeit lassen wie sie will.
Es hat mich nur gewundert, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sie in einem halben Jahr so enorme Fortschritte machen könnte und ich auch daran zweifle, dass es so schnell geht.

Und was soll ich jetzt machen? Sie hat sich heute Nachmittag einfach in ihr Zimmer eingesperrt und kommt nicht mehr heraus. Was will sie denn damit bewirken? Ich hab voll Angst, dass sie sich was antut.

Lg
Abuja
10218 Beiträge
28.03.2013 22:36
Ich frag mich grad, wie und woher sie sich betrinken kann? Woher hat sie die Möglichkeit an den Alkohol zu kommen? Mit 13!!!??
28.03.2013 22:38
Zitat von Abuja:

Ich frag mich grad, wie und woher sie sich betrinken kann? Woher hat sie die Möglichkeit an den Alkohol zu kommen? Mit 13!!!??



Wo ein Wille, da ein Weg ... ist so ... wenn man Alkohol will, kriegt man ihn
28.03.2013 22:43
Zitat von Laura-Mutter:

Wenn sie es macht, werden wir ihr keine Frist setzen. Sie kann sich da so viel Zeit lassen wie sie will.
Es hat mich nur gewundert, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sie in einem halben Jahr so enorme Fortschritte machen könnte und ich auch daran zweifle, dass es so schnell geht.

Und was soll ich jetzt machen? Sie hat sich heute Nachmittag einfach in ihr Zimmer eingesperrt und kommt nicht mehr heraus. Was will sie denn damit bewirken? Ich hab voll Angst, dass sie sich was antut.

Lg

Man kann enorme Fortschritte machen, aber dafür müssen die Voraussetzungen stimmen ... Du hattest halt geschrieben "normal" sein ... und unter den Umständen "normal" ... puh ... das ist ne weite Reise.

Wenn sie die Therapie will und mitzieht und vielleicht sogar stationär gehen würde und ihr ne passende Klinik findet, wo sie vielleicht so 12 Wochen bleiben würde ... dann könnte man da schon sehr viel erreichen. Aber das steht und fällt mit ihr ... und dahin muß man erstmal kommen ... Vielleicht hat sie Angst, daß zu sehr an Sachen gerührt wird, wo sie Angst hat ranzugehen ... Sehr verständlich, aber deshalb wäre es z.B schon mal gut, zu der Traumatherapeutin zu gehen, die könnte ihr die Phasen erklären und könnte ihr erklären, wie sie vorgehen ... und normalerweise würde man sie erstmal versuchen, wieder auf die Füsse zu stellen und gar nicht drin rumrühren, was da eigentlich alles passiert ist ... Ich fand das damals sehr beruhigend zu wissen und mir hat es z.B. geholfen, mich drauf einlassen zu können, zu wissen, daß ich eben nicht jetzt erzählen muß ausführlich, was da war ... aber die meisten verstehen das unter Therapie bei Traumatisierung. Dem ist aber gar nicht (mehr) so ...
Laura-Mutter
24 Beiträge
28.03.2013 22:44
Zitat von Abuja:

Ich frag mich grad, wie und woher sie sich betrinken kann? Woher hat sie die Möglichkeit an den Alkohol zu kommen? Mit 13!!!??



Das ist heutzutage wirklich nicht schwer.
Davon abgesehen hat sie unseren Alkohol auch schon getrunken gehabt.
Wir mussten am Anfang nicht, dass sie sich gerne auch mal betrinkt - woher denn auch. Also haben wir den Alkohol einfach in der Speisekammer gelagert. Und plötzlich war ein Teil verschwunden und wir hatten einen betrunkenen Teenager im Haus. Seitdem wird er sicher aufbewahrt.
Woher sie sonst immer ihren Alkohol hat, weiß ich nicht.
Laura-Mutter
24 Beiträge
28.03.2013 22:53
Hm...
Also soll ich sie einfach mal zu der Traumatherapeutin schicken?

Laura-Mutter
24 Beiträge
29.03.2013 16:15
Möchte mir niemand mehr Tipps geben?
-M-Y-A-
23593 Beiträge
29.03.2013 16:16
Zitat von Laura-Mutter:

Möchte mir niemand mehr Tipps geben?
du hast doch schon ne menge gute tipps bekommen
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