Freizeit vs. Erfolg - Gedanken zu einer nachhaltigen Erziehung...
24.07.2017 15:50
Zitat von cooky:
Mh.. da ist halt die Frage was nun explizit Lernen in den Ferien bringt, wenn die Lücken einfach so riiiiesig sind. Da muss dann vielleicht mehr überdacht und die ganze Grundproblematik betrachtet werden.
Mit mehr Unterstützung im regulären Schulalltag, waren ein großartiges Lernen in den Ferien vielleicht gar nicht nötig gewesen.
Bei mir war es jetzt nicht ausschließlich auf das Lernen in den Ferien bezogen. Sondern generell etwas mehr Druck im Schulalltag. Hausaufgaben kontrollieren, beim lernen helfen und wenn das nicht möglich ist, weil man es selbst nicht weiß, dann eben Nachhilfe.
Ich denke, wenn man von Anfang an dahinter ist, fällt es den Kindern später leichter. Ich denke ich war einfach in der 5. plötzlich überfordert mit dem 'Ich muss was tun für gute Noten'. Da hatte ich dann schon die ersten schlechten Noten, es hat mich demotiviert, meine Mutter hat nichts unternommen und so ging es dann eben weiter.
24.07.2017 16:32
Zitat von Schnecke510:
Zitat von TweeDwargen:
Zitat von MrsDixon:ja ne, ist klar
Zitat von Pakuna:
Wir werden bald einen prima Handwerkermangel haben bzw er ist schon da. Dann gibts bald keinen mehr der die ganzen Unis baut. Jeder möchte ins Büro, um sich nicht schmutzig zu machen.
Mein Kind soll Kind sein, solange es geht, draußen und kreativ sein, und ic bin aus tiefstem Herzen davon überzeugt, dass sich IHR richtiger Weg dann von ganz allein aufzeigen wird. Ich werde da nichts anschieben oder beeinflussen.
Ich glaube da geht es nicht ums schmutzig werden, sondern eher um die grottige Bezahlung. Und das ist nunmal einfach Fakt, das Handwerker kaum Geld verdienen.
Man kann pauschal NICHT sagen, dass man mit Studium Geld verdient und mit Handwerk nicht...
Wenn ich mir die Handwerkerrechnungen ansehe, denke ich mir....von so einem Stundenlohn kann ICH nur träumen.
Mag sein. Davon haben aber die Angestellten nicht unbedingt sehr viel.
Und es ist nunmal so, dass Handwerkergesellen oft kein großes Gehalt haben.
24.07.2017 16:44
Zitat von MrsDixon:
Zitat von Schnecke510:
Zitat von TweeDwargen:
Zitat von MrsDixon:ja ne, ist klar
...
Man kann pauschal NICHT sagen, dass man mit Studium Geld verdient und mit Handwerk nicht...
Wenn ich mir die Handwerkerrechnungen ansehe, denke ich mir....von so einem Stundenlohn kann ICH nur träumen.
Mag sein. Davon haben aber die Angestellten nicht unbedingt sehr viel.
Und es ist nunmal so, dass Handwerkergesellen oft kein großes Gehalt haben.
Das ist richtig, mein Mann ist Maler Und hat lange gebraucht eine Firma zu finden in der er genug verdient um sich eine Familie leisten zu können... Wenn jemand der Meinung ist das ein netto Lohn von 1400-1600 mit Steuerklasse 3 viel ist... Dann bitte
24.07.2017 16:51
Zitat von MrsDixon:
Zitat von Schnecke510:
Zitat von TweeDwargen:
Zitat von MrsDixon:ja ne, ist klar
...
Man kann pauschal NICHT sagen, dass man mit Studium Geld verdient und mit Handwerk nicht...
Wenn ich mir die Handwerkerrechnungen ansehe, denke ich mir....von so einem Stundenlohn kann ICH nur träumen.
Mag sein. Davon haben aber die Angestellten nicht unbedingt sehr viel.
Und es ist nunmal so, dass Handwerkergesellen oft kein großes Gehalt haben.
ich bin diplom pädagogin. leitung (wenn ich nicht grad schwanger zu hause sitze ) einer kleinen kita und verdiene (mit steuerklasse 5) n witz... es gib auch akademische berufe, die einem finanziell nicht reich machen
aaaaaber ich habe eine berufung. nicht nur n job.
das alleine macht mich ziemlich glücklich. einen beruf zu haben, der mich erfüllt. innerlich...dann verdiene ich eben n appel und n ei. völlig unterm wert. dafür bin ich sehr sehr glücklich, alleine im beruf.
24.07.2017 16:52
Zitat von juuLes:
Zitat von cooky:
Ich glaube hier vertritt aber niemand die Meinung, ach einfach laufen lassen/Pech gehabt Kind. Es geht ja schon darum sein Kind zu unterstützen, nur nicht auf Biegen und Brechen.
Gerade in dem Fall wäre doch ein Gang zur Realschule, mit einem guten Abschlusszeugnis mit anschließer Möglichkeit zum Abi eine Option gewesen. Dass das natürlich auch Einsatz der Eltern erfordert ist klar.
Aber ging es nicht ganz am Anfang mal darum, dass viele es von Schnecke so furchtbar finden, dass sie von ihrem 15-jährigen verlangt in den Ferien zu lernen?
Ich wäre ehrlich froh gewesen, wenn meine Mutter mich mal dazu gedrängt hätte. Meine Mutter und ich haben da auch schon drüber gesprochen und sie sieht es mittlerweile genauso. Damals dachte sie, dass ich besser lernen würde, wenn es von mir aus kommt. Wie gesagt bin ich ihr auch nicht böse deswegen. Ich hab einen tollen Job und liebe die Arbeit mit meinen Patienten.
aber bei dir hätte lernen in den ferien das problem doch auch nicht gelöst da lag das ganze problem ja woanders, hätte anders angegangen werden müssen (zb nachhilfe. jeden tag etwas lernen usw)
24.07.2017 17:11
Zitat von juuLes:
Also ich wäre ehrlich gesagt froh gewesen, wenn meine Mutter etwas mehr wie Schnecke gewesen wäre. Mehr dahinter, dass ich Leistung bringe.
Grundschule war kein Problem. Durchweg 1,0, ohne überhaupt was dafür tun zu müssen. Deshalb ganz klar auf's Gymnasium gegangen. Direkt in der 5. wendete sich das Blatt. Ich musste auf einmal lernen, damit ich gute Noten schrieb. Mein Endzeugnis war nicht unbedingt berauschend. Schon in Mathe und Deutsch eine 4. So zog sich das die ganzen Jahre. Meine Mutter hat immer nur gesagt, dass ich nicht dumm bin, sondern einfach schlichtweg faul. Damit hat sie recht. Aber ich hätte eine Hand gebraucht, die mich ein bisschen in die Richtung 'lern mehr' gedrängt hätte. Ein bisschen mehr Druck. Ich war Teenager und hatte anderes im Kopf als Hausaufgaben und lernen. Nachhilfe bekam ich auch nie, wobei ich sie wirklich gebraucht hätte.
Zum Thema Lücken füllen und abgeschlossenen, 'alten' Stoff wiederholen: Meines Erachtens nach unglaublich wichtig. Binomische Formeln abgeschlossen und ich brauche sie den Rest der Schulzeit nicht mehr? Falsch! Das ist dann Grundwissen, welches in höheren Stufen einfach vorausgesetzt wird.
Ich wusste lange nicht, was ich später mal machen möchte. Ab der 11./12. verfestigte sich mein Wunsch 'Grundschullehramt'. Ich hab mein Abi mit Ach und Krach mit 3,5 geschafft. Zu schlecht für das Studium. Deutlich zu schlecht. Nun bin ich Krankenschwester. Ich liebe meinen Job wirklich sehr. Aber Grundschullehrerin wäre ich immer noch viel lieber. Wenn meine Mutter also etwas mehr Druck ausgeübt hätte, dann wären mir mehr Möglichkeiten offen gestanden und ich hätte das machen können, was ich hätte machen wollen.
Als Teenager fand ich es cool, dass es meine Mutter nicht sonderlich interessiert hat und sie zufrieden war, wenn ich ich die Klasse geschafft habe. Aber ich fand es anstrengend. Im Unterricht meistens nichts kapiert, Hausaufgaben selten alleine geschafft und lernen für Klausuren fand ich einfach nur nervig. Heute wäre ich wirklich froh gewesen, wenn sie mich mehr gefördert hätte, mehr genörgelt hätte.
Ich habe aber auch einfach den Sinn dahinter nicht verstanden, für was ich all das Mathe-/Physik-/Chemiezeug brauche, wenn ich niemals in dem Bereich arbeiten möchte.
Meine Ausbildung habe ich mit 1,0 abgeschlossen und habe sogar den bayrischen Staatspreis bekommen. Ich war stolz wie noch was. Lernen in der Ausbildung ist mir aber auch einfach sehr leicht gefallen, weil es mich interessiert hat und mir spaß gemacht hat.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde es ok, wenn man seine Kinder etwas in eine Richtung schiebt. Man möchte doch schließlich, dass das Kind machen kann, was es möchte. Wenn meine Tochter mit 14 schon weiß, dass sie auf jeden Fall Friseurin werden will und nicht weiter auf's Gymnasium möchte, werde ich sie sicherlich nicht dazu zwingen. Aber wenn mein Kind keine Ahnung vom späteren Leben hat, werde ich versuchen, dass sie den bestmöglichen Abschluss bekommt, um dann ganz frei entscheiden zu können.
Hierzu muss ich noch was sagen: Ja sicher, damals. Aber inzwischen gibt es Deutschlandweit einen akuten Lehrermangel. Da die alleinige Schuld der Mama in die Schuhe zu schieben, halt ich schlichtweg für falsch. Es gibt auch jetzt noch Varianten, umzulernen, als Quereinsteiger, nochmal zu studieren oder oder oder...ganz genau weiß ich es nicht, weil ich kein Lehrer sein wollte, nie. Aber ich weiß, dass es Möglichkeiten gäbe, wenn man wollte.
24.07.2017 17:13
Was hier immer wieder durchkommt, sind völlig unterschiedliche Auffassungen von Erziehung. Während die meisten hier sagen: Ich höre auf mein Kind und gebe seinen Bedürfnissen nach etc...bin ich einfach normativer eingestellt. Ich mache bestimmte Vorgaben, denen sich meine Kinder zu fügen haben (klingt hart, ist es aber gar nicht...in der Realität nerve ich meine Kinder halt ein wenig, mehr nicht ). Ich gebe quasi meine Vorstellungen vor und "lenke" meine Kinder damit. Bei euch scheint das umgekehrt zu sein. Und ich muss echt sagen: Das ginge bei uns nicht. Das würde ich nervlich nicht schaffen.
24.07.2017 17:13
Zitat von juuLes:
Zitat von Skorpi:
Du wolltest Grundschullehrerin werden und schiebst die Schuld auf deine Mutter, weil du nicht genug für die Schule getan hast? Du hast doch sicherlich schon gewusst, was da die Voraussetzungen für waren?
Ok ich glaube, das kam alles bisschen falsch rüber Ich liebe meine Mutter und bin ihr für eigentlich alles dankbar. Wir haben ein super Verhältnis und ich bin ihr deswegen auch nicht böse oder so.
Als ich sicher war, dass ich Lehrerin werden möchte, habe ich mich natürlich informiert. Das war im Laufe der 11. Klasse. Eher gegen Ende. Für mich war es ein unerreichbares Ziel, ein Abischnitt von 2,0 zu erreichen. Einfach weil ich so unglaublich große Lücken hatte. Und ich glaube ehrlich nicht, dass ich es geschafft hätte, die Lücken von 7 Jahren innerhalb kürzester Zeit zu schließen.
Aber du hättest ja da schon dich nochmal ein Jahr zurückstufen lassen können. Antrag stellen und die 11. wiederholen... dann wärst du vielleicht auf einen besseren Schnitt gekommen.
24.07.2017 17:15
Nochmal meinen Senf dazu gebe:
Es geht doch auch darum, zu unterscheiden, WARUM das Kind lieber auf die Hauptschule, Realschule oder sonstwas gehen mag. Das Beispiel zu Beginn mit den Jungs die lieber Fußball spielen wollen anstatt auf dem Gymnasium durchweg mit lernen beschäftigt zu sein fand ich nun Recht mehrdeutig.
Wenn die Jungs so argumentieren, dass sie sagen, sie möchte sich generell lieber mehr dem Sport widmen anstatt trocken zu lernen für ein Abi, mit dem sie jetzt noch nicht wissen was sie anfangen sollen, dann finde ich es grundsätzlich okay. Es gibt ja zB auch Sportgymnasien oder man findet sich dann halt mit Realschule ab und schaut, ob der (ernsthaft verfolgte) Sport zu etwas führt oder das Kind sich noch umorientiert im Alter und von selbst einen Lebensweg einschlagen möchte, für den es sich dann zum Abitur durchkämpft.
Sollten sie aber so argumentieren, dass sie einfach kein Bock auf Schule haben, sich lieber mit Freunden auf dem Bolzplatz treffen, PC spielen und in den Tag hinein leben ist es für mich einfach etwas anderes.
Dann kann man dem schonmal mit Strenge begegnen und die Ernsthaftigkeit der Schulbildung nochmal untermauern.
Denn aus meiner Sicht, mangelt es denjenigen die jetzt hier als Hartz 4 Hauptschüler Klischee von der TE genannt werden (denke ich zumindest), nicht hauptsächlich an Bildung, sondern fehlender Motivation ein wertvolles Mitglied dieser Gesellschaft (nicht am Einkommen festgemacht- sondern an moralischen Werten und Einstellungen) zu werden und mit sich selbst im Reinen und glücklich zu leben.
Da ist doch was ganz anderes in der Erziehung schief gelaufen, als fehlender Druck bezogen auf die Schulbildung.
Denn, und da bin ich mir einfach sicher, wer wirklich will, hat in Deutschland wirklich unheimlich viele Möglichkeiten beruflich dorthin zu gelangen, wo er hin möchte. Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe.
Natürlich wäre es dann einfacher zu sagen, es ist Aufgabe der Eltern das Kind bis zum 18 Lebensjahr mit einem tollen Start ins Berufsleben zu entlassen oder ins Studium. Aber das ist eben nur die eine Seite der Medaille, denn wie viele hier geschrieben haben ist es nunmal auch Fakt, dass sowas schnell schief gehen kann.
Hat mein Kind ein (berufliches) Ziel, unterstütze ich es. Und das beinhaltet auch Mal Strenge wenn die Faulheit durchschlägt oder Frustration.
ABER das Kind setzt sich die Ziele, ich kann nur Wege aufzeigen und dabei begleiten.
Der einfachste Weg, ist nicht immer gleichzeitig der Beste lernt man nicht aus Fehlern? Zieht man nicht erst wahre Stärke aus seinen Schwächen?
Jemand der immer nur gewinnt, weiß es selten wirklich zu schätzen, im Gegensatz zu dem, der es sich hart erkämpft.
Es geht doch auch darum, zu unterscheiden, WARUM das Kind lieber auf die Hauptschule, Realschule oder sonstwas gehen mag. Das Beispiel zu Beginn mit den Jungs die lieber Fußball spielen wollen anstatt auf dem Gymnasium durchweg mit lernen beschäftigt zu sein fand ich nun Recht mehrdeutig.
Wenn die Jungs so argumentieren, dass sie sagen, sie möchte sich generell lieber mehr dem Sport widmen anstatt trocken zu lernen für ein Abi, mit dem sie jetzt noch nicht wissen was sie anfangen sollen, dann finde ich es grundsätzlich okay. Es gibt ja zB auch Sportgymnasien oder man findet sich dann halt mit Realschule ab und schaut, ob der (ernsthaft verfolgte) Sport zu etwas führt oder das Kind sich noch umorientiert im Alter und von selbst einen Lebensweg einschlagen möchte, für den es sich dann zum Abitur durchkämpft.
Sollten sie aber so argumentieren, dass sie einfach kein Bock auf Schule haben, sich lieber mit Freunden auf dem Bolzplatz treffen, PC spielen und in den Tag hinein leben ist es für mich einfach etwas anderes.
Dann kann man dem schonmal mit Strenge begegnen und die Ernsthaftigkeit der Schulbildung nochmal untermauern.
Denn aus meiner Sicht, mangelt es denjenigen die jetzt hier als Hartz 4 Hauptschüler Klischee von der TE genannt werden (denke ich zumindest), nicht hauptsächlich an Bildung, sondern fehlender Motivation ein wertvolles Mitglied dieser Gesellschaft (nicht am Einkommen festgemacht- sondern an moralischen Werten und Einstellungen) zu werden und mit sich selbst im Reinen und glücklich zu leben.
Da ist doch was ganz anderes in der Erziehung schief gelaufen, als fehlender Druck bezogen auf die Schulbildung.
Denn, und da bin ich mir einfach sicher, wer wirklich will, hat in Deutschland wirklich unheimlich viele Möglichkeiten beruflich dorthin zu gelangen, wo er hin möchte. Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe.
Natürlich wäre es dann einfacher zu sagen, es ist Aufgabe der Eltern das Kind bis zum 18 Lebensjahr mit einem tollen Start ins Berufsleben zu entlassen oder ins Studium. Aber das ist eben nur die eine Seite der Medaille, denn wie viele hier geschrieben haben ist es nunmal auch Fakt, dass sowas schnell schief gehen kann.
Hat mein Kind ein (berufliches) Ziel, unterstütze ich es. Und das beinhaltet auch Mal Strenge wenn die Faulheit durchschlägt oder Frustration.
ABER das Kind setzt sich die Ziele, ich kann nur Wege aufzeigen und dabei begleiten.
Der einfachste Weg, ist nicht immer gleichzeitig der Beste lernt man nicht aus Fehlern? Zieht man nicht erst wahre Stärke aus seinen Schwächen?
Jemand der immer nur gewinnt, weiß es selten wirklich zu schätzen, im Gegensatz zu dem, der es sich hart erkämpft.
24.07.2017 17:17
Zitat von Schnecke510:
Was hier immer wieder durchkommt, sind völlig unterschiedliche Auffassungen von Erziehung. Während die meisten hier sagen: Ich höre auf mein Kind und gebe seinen Bedürfnissen nach etc...bin ich einfach normativer eingestellt. Ich mache bestimmte Vorgaben, denen sich meine Kinder zu fügen haben (klingt hart, ist es aber gar nicht...in der Realität nerve ich meine Kinder halt ein wenig, mehr nicht ). Ich gebe quasi meine Vorstellungen vor und "lenke" meine Kinder damit. Bei euch scheint das umgekehrt zu sein. Und ich muss echt sagen: Das ginge bei uns nicht. Das würde ich nervlich nicht schaffen.
Beides ist eine Art zu lenken.Es muss zur Person,Familie - zum Kind passen,dann ist es doch ok wie es ist.
24.07.2017 17:17
Zitat von juuLes:
Zitat von cooky:
Mh.. da ist halt die Frage was nun explizit Lernen in den Ferien bringt, wenn die Lücken einfach so riiiiesig sind. Da muss dann vielleicht mehr überdacht und die ganze Grundproblematik betrachtet werden.
Mit mehr Unterstützung im regulären Schulalltag, waren ein großartiges Lernen in den Ferien vielleicht gar nicht nötig gewesen.
Bei mir war es jetzt nicht ausschließlich auf das Lernen in den Ferien bezogen. Sondern generell etwas mehr Druck im Schulalltag. Hausaufgaben kontrollieren, beim lernen helfen und wenn das nicht möglich ist, weil man es selbst nicht weiß, dann eben Nachhilfe.
Ich denke, wenn man von Anfang an dahinter ist, fällt es den Kindern später leichter. Ich denke ich war einfach in der 5. plötzlich überfordert mit dem 'Ich muss was tun für gute Noten'. Da hatte ich dann schon die ersten schlechten Noten, es hat mich demotiviert, meine Mutter hat nichts unternommen und so ging es dann eben weiter.
Hast du mal um Nachhilfe gebeten? Mein Sohn kam in der 7. Klasse dann auf mich zu und fragte, ob er in Mathe Nachhilfe bekommen kann, weil es ihm einfach schwer fällt und er JEDE verdammte Stunde im Anschluss zur Lehrerin ging und sich das alles nochmal erklären ließ. Das nervte ihn und Nachhilfe war ihm lieber. Machten wir dann und ist bis heute so geblieben. Von allein wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen, Nachhilfe zu installieren und hätte im Vorfeld auch behauptet, braucht er nicht, schon gar nicht in Mathe. Aber naja, brauchte er dann doch.
24.07.2017 17:18
Zitat von Nickitierchen:
Zitat von MrsDixon:
Zitat von Schnecke510:
Zitat von TweeDwargen:
...
Wenn ich mir die Handwerkerrechnungen ansehe, denke ich mir....von so einem Stundenlohn kann ICH nur träumen.
Mag sein. Davon haben aber die Angestellten nicht unbedingt sehr viel.
Und es ist nunmal so, dass Handwerkergesellen oft kein großes Gehalt haben.
ich bin diplom pädagogin. leitung (wenn ich nicht grad schwanger zu hause sitze ) einer kleinen kita und verdiene (mit steuerklasse 5) n witz... es gib auch akademische berufe, die einem finanziell nicht reich machen
aaaaaber ich habe eine berufung. nicht nur n job.
das alleine macht mich ziemlich glücklich. einen beruf zu haben, der mich erfüllt. innerlich...dann verdiene ich eben n appel und n ei. völlig unterm wert. dafür bin ich sehr sehr glücklich, alleine im beruf.
Ich möchte das gar nicht schlecht reden. Ich finde es sogar traurig, dass Handwerker die echt was leisten, manchmal so wenig verdienen.
Mein Mann gehörte auch mal dazu. Hat seinen Meister gemacht und eine weitere Fortbildung zum Gutachter. Hat nun weniger anstrengende Arbeit und verdient ein Vielfaches mehr als damals als Geselle. Da kam er gerade auf einen dreistelligen Nettoverdienst.
Natürlich verdienen nicht alle Handwerker immer schlecht, aber eben die Gesellen meistens schon.
Ausserdem schrieb ich meinen ersten Beitrag, als es um den Vergleich zwischen Handwerkern und Büroangestellten ging. Und da zieht die erste Sparte nunmal oft den kürzeren wenn es um den Verdienst geht.
24.07.2017 17:19
Zitat von Schnecke510:
Was hier immer wieder durchkommt, sind völlig unterschiedliche Auffassungen von Erziehung. Während die meisten hier sagen: Ich höre auf mein Kind und gebe seinen Bedürfnissen nach etc...bin ich einfach normativer eingestellt. Ich mache bestimmte Vorgaben, denen sich meine Kinder zu fügen haben (klingt hart, ist es aber gar nicht...in der Realität nerve ich meine Kinder halt ein wenig, mehr nicht ). Ich gebe quasi meine Vorstellungen vor und "lenke" meine Kinder damit. Bei euch scheint das umgekehrt zu sein. Und ich muss echt sagen: Das ginge bei uns nicht. Das würde ich nervlich nicht schaffen.
Warum würdest du das nervlich nicht schaffen? Wenn man nun das Thema lernen nimmt. Meine Kinder werden nicht in den Ferien lernen müssen. Sie werden aber vor einer Klausur lernen müssen. Was ist da in deinen Augen so anstrengendes dran, dass du das nervlich nicht schaffen würdest? Es herrscht doch ausschließlich weniger Druck, dafür mehr Spaß.
24.07.2017 17:19
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:
Zitat von juuLes:
Also ich wäre ehrlich gesagt froh gewesen, wenn meine Mutter etwas mehr wie Schnecke gewesen wäre. Mehr dahinter, dass ich Leistung bringe.
Grundschule war kein Problem. Durchweg 1,0, ohne überhaupt was dafür tun zu müssen. Deshalb ganz klar auf's Gymnasium gegangen. Direkt in der 5. wendete sich das Blatt. Ich musste auf einmal lernen, damit ich gute Noten schrieb. Mein Endzeugnis war nicht unbedingt berauschend. Schon in Mathe und Deutsch eine 4. So zog sich das die ganzen Jahre. Meine Mutter hat immer nur gesagt, dass ich nicht dumm bin, sondern einfach schlichtweg faul. Damit hat sie recht. Aber ich hätte eine Hand gebraucht, die mich ein bisschen in die Richtung 'lern mehr' gedrängt hätte. Ein bisschen mehr Druck. Ich war Teenager und hatte anderes im Kopf als Hausaufgaben und lernen. Nachhilfe bekam ich auch nie, wobei ich sie wirklich gebraucht hätte.
Zum Thema Lücken füllen und abgeschlossenen, 'alten' Stoff wiederholen: Meines Erachtens nach unglaublich wichtig. Binomische Formeln abgeschlossen und ich brauche sie den Rest der Schulzeit nicht mehr? Falsch! Das ist dann Grundwissen, welches in höheren Stufen einfach vorausgesetzt wird.
Ich wusste lange nicht, was ich später mal machen möchte. Ab der 11./12. verfestigte sich mein Wunsch 'Grundschullehramt'. Ich hab mein Abi mit Ach und Krach mit 3,5 geschafft. Zu schlecht für das Studium. Deutlich zu schlecht. Nun bin ich Krankenschwester. Ich liebe meinen Job wirklich sehr. Aber Grundschullehrerin wäre ich immer noch viel lieber. Wenn meine Mutter also etwas mehr Druck ausgeübt hätte, dann wären mir mehr Möglichkeiten offen gestanden und ich hätte das machen können, was ich hätte machen wollen.
Als Teenager fand ich es cool, dass es meine Mutter nicht sonderlich interessiert hat und sie zufrieden war, wenn ich ich die Klasse geschafft habe. Aber ich fand es anstrengend. Im Unterricht meistens nichts kapiert, Hausaufgaben selten alleine geschafft und lernen für Klausuren fand ich einfach nur nervig. Heute wäre ich wirklich froh gewesen, wenn sie mich mehr gefördert hätte, mehr genörgelt hätte.
Ich habe aber auch einfach den Sinn dahinter nicht verstanden, für was ich all das Mathe-/Physik-/Chemiezeug brauche, wenn ich niemals in dem Bereich arbeiten möchte.
Meine Ausbildung habe ich mit 1,0 abgeschlossen und habe sogar den bayrischen Staatspreis bekommen. Ich war stolz wie noch was. Lernen in der Ausbildung ist mir aber auch einfach sehr leicht gefallen, weil es mich interessiert hat und mir spaß gemacht hat.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde es ok, wenn man seine Kinder etwas in eine Richtung schiebt. Man möchte doch schließlich, dass das Kind machen kann, was es möchte. Wenn meine Tochter mit 14 schon weiß, dass sie auf jeden Fall Friseurin werden will und nicht weiter auf's Gymnasium möchte, werde ich sie sicherlich nicht dazu zwingen. Aber wenn mein Kind keine Ahnung vom späteren Leben hat, werde ich versuchen, dass sie den bestmöglichen Abschluss bekommt, um dann ganz frei entscheiden zu können.
Hierzu muss ich noch was sagen: Ja sicher, damals. Aber inzwischen gibt es Deutschlandweit einen akuten Lehrermangel . Da die alleinige Schuld der Mama in die Schuhe zu schieben, halt ich schlichtweg für falsch. Es gibt auch jetzt noch Varianten, umzulernen, als Quereinsteiger, nochmal zu studieren oder oder oder...ganz genau weiß ich es nicht, weil ich kein Lehrer sein wollte, nie. Aber ich weiß, dass es Möglichkeiten gäbe, wenn man wollte.
In Bayern gibt's einen Überschuss. Da kriegt niemand mehr eine Stelle.
24.07.2017 17:24
Zitat von MrsDixon:
Zitat von Nickitierchen:
Zitat von MrsDixon:
Zitat von Schnecke510:
...
Mag sein. Davon haben aber die Angestellten nicht unbedingt sehr viel.
Und es ist nunmal so, dass Handwerkergesellen oft kein großes Gehalt haben.
ich bin diplom pädagogin. leitung (wenn ich nicht grad schwanger zu hause sitze ) einer kleinen kita und verdiene (mit steuerklasse 5) n witz... es gib auch akademische berufe, die einem finanziell nicht reich machen
aaaaaber ich habe eine berufung. nicht nur n job.
das alleine macht mich ziemlich glücklich. einen beruf zu haben, der mich erfüllt. innerlich...dann verdiene ich eben n appel und n ei. völlig unterm wert. dafür bin ich sehr sehr glücklich, alleine im beruf.
Ich möchte das gar nicht schlecht reden. Ich finde es sogar traurig, dass Handwerker die echt was leisten, manchmal so wenig verdienen.
Mein Mann gehörte auch mal dazu. Hat seinen Meister gemacht und eine weitere Fortbildung zum Gutachter. Hat nun weniger anstrengende Arbeit und verdient ein Vielfaches mehr als damals als Geselle. Da kam er gerade auf einen dreistelligen Nettoverdienst.
Natürlich verdienen nicht alle Handwerker immer schlecht, aber eben die Gesellen meistens schon.
Ausserdem schrieb ich meinen ersten Beitrag, als es um den Vergleich zwischen Handwerkern und Büroangestellten ging. Und da zieht die erste Sparte nunmal oft den kürzeren wenn es um den Verdienst geht.
Jeder verdient am Anfang seines Berufslebens wenig.Ob nun als Handwerker oder als Akademiker.
Die Lohnerhöhungen etc. kommen mit der Zeit in jedem Beruf.Und klar,nach Weiterbildungen ,Spezialisierungen oder Meisterbrief ist es doch nur logisch das sich der Stundensatz erhöht.
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