Mütter- und Schwangerenforum

Attachment Parenting

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Mauselle
16225 Beiträge
04.08.2016 14:14
Zitat von faerie:

Zitat von Mauselle:

Zitat von faerie:

Zitat von Mauselle:

...


Hab ich irgendwas verpasst? Hier waren doch alle so ziemlich (d)einer Meinung?
Okay, ich habe nicht sehr gründlich gelesen, der Igel hängt grad an mir, aber ich raffs grad nicht

Vielleicht formuliere ich zu vorsichtig.

Es muss in Schulen angesprochen werden. Um Kinder vor sehr harten, langen Wegen zu schützen bevor irgendein Schaden entstanden ist. Angesprochen heißt nicht Transgenderpuppenblödsinn, aber es muss einfach gesagt werden.

Was mich allen voran (wirklich) stört, ist dieses Schließen vom Kleinen aufs Ganze. "Wieso? Klappt doch?" - weil man einen Onkel Fredi hat, der mal die Tante Heidi war. Oder so. Es gibt hunderte, tausende von Fällen in denen es nicht klappt; da sind Kinder die gemobbt, unterdrückt, verprügelt werden. Und ich habe viele Jugendliche erlebt, die sagen: "Ich wünschte, mein Klassenlehrer hätte damals."

Die Aufklärung über die große bunte Welt, in der Liebe Liebe ist (in Anlehnung an Hecate) ist keine Einzelaufgabe. Das Kollektiv muss endlich begreifen, dass es ein Kollektiv ist und an dieser Stelle wie an vielen anderen Stellen gemeinsam die Verantwortung trägt. Und der soziale Mittelpunkt von Kindern ist nun einmal die Schule!

Ürks, bei mir trifft das echt einen Nerv.


Bei mir stellt sich bei "Es muss angesprochen werden" aber durchaus die Frage: Was alles? Was spricht man an, was kann man weglassen? Wo hört es auf? Es gibt ja so unendlich viele Variationen von Eva Hermann bis Lann Hornscheidt ...

Ach Hornscheidt...

Ja das sind Extremfälle und ich verstehe das Problem, dass du ansprichst.
Ich bin aber der Überzeugung, dass das Ansprechen der "gängigen" Varianten (Liebezeit, mir fällt wirklich kein besseres Wort ein) ausreichend ist um Kinder auf einen Weg der Toleranz gegenüber allen Varianten zu bringen. Und im günstigsten Fall vielleicht auch die "Schwuchtel"-Fraktion zum reevaluieren anzuregen. Irgendwann stirbt die Intoleranz dann so gut wie aus, so wie sie es beim Schreienlassen von Babys, bei der Diskriminierung von Frauen oder der Intoleranz gegenüber Homosexuellen getan hat. Natürlich gibt es diese Fälle noch. Aber das sind Beispiele an denen man sieht, dass eine Verschiebung der Meinung des Kollektivs und der offene Dialog über diese Meinung Langzeitverbesserungen nach sich zieht!
Mauselle
16225 Beiträge
04.08.2016 14:14
Übrigens finde ich das mit den Kartoffeln auch ausgemachten Schwachsinn
LIttleOne13
26290 Beiträge
04.08.2016 14:16
Solange ich seltsam angeschaut werde, weil mein armer kleiner Sohn eine fliederfarbene Strumpfhose seiner großen Schwester aufträgt, muss sich erstmal etwas im grundsätzlichen Verständnis der Geschlechter ändern, ehe wir unseren Kindern das Transgenderdings vermitteln können. Das fängt doch nicht in der Schule an, sondern da, wo Zweijährige Mädchen im Freibad pinke Bikinis tragen und Jungs blaue Badehosen.
Mauselle
16225 Beiträge
04.08.2016 14:17
Wieso kann das nicht gleichzeitig funktionieren? Ist doch quasi alles dieselbe Baustelle.
04.08.2016 14:36
Wir fallen halt auf der anderen Seite vom Pferd, wenn wir rosa für Jungs und blau für Mädchen okay finden (was ja richtig ist), aber das Umgekehrte verurteilen.
04.08.2016 14:36
Und ich habe mit dieser ganzen Thematik dann ein Problem, wenn es heißt: Schule = sozialer Mittelpunkt.

Schule ist hier ein notwendiges Übel ohne Alternative, das wir machen, weil uns das Gesetz dazu zwingt. Vollkommen entgegen meiner eigenen Vorstellungen, Normen und Werte. Und ganz sicher ist es NICHT der soziale Mittelpunkt im Leben meines Kindes. Und damit hat sie sich aus Erziehungsfragen rauszuhalten, wenn sie nicht konform mit meinen eigenen gehen.

Und ja, das ist nun wieder meine Sichtweise der Dinge und dem, was ich hier lebe. Aber ich finde Schule hat schon genug Recht an meinem Kind, mehr als ihnen zusteht.

LG Zaubi
Metalgoth
17541 Beiträge
04.08.2016 14:41
Ich finde solche Diskussionen irgendwie anstrengend.
Ich sehe es wie einige hier: Wenn über Homosexualität noch separat aufgeklärt werden muss, dann gibt es den ganzen wieder einen Stempel des Unnormalen.
Die 2 Angestellten meines Freundes sind ein Schwulenpärchen und meine Große hat auch nachgefragt..Warum wohnen sie zusammen? Es stand ein dickes Fragezeichen in ihrem Gesicht. Da hab ich dann auch einfach erklärt, dass egal wer sich in einen Mann, oder eine Frau verlieben kann.

Ich finde es aber auch einen wichtigen Bestandteil in der Schule. Dass es eben als ganz normal mit in den Unterricht einfließt und nicht als extra Thema.

Marie die Toleranz anders Denkenden gegenüber ist doch ein anderes Thema. Zu Hause wird einigen trotz schulischer Aufklärung gesagt, dass das unnormal ist. Aber so haben sie zumindest die Möglichkeit, sich selbst eine Meinung zu bilden
04.08.2016 14:42
Dann sollten wir aber auch dringend aufhören Dinge wie Evolution, Ethik, Erdkunde und Physik zu unterrichten. Das geht sicher bei einzelnen Eltern auch gegen deren Erziehung.
04.08.2016 14:42
Zitat von faerie:

Zitat von Stefanka93:

Zitat von faerie:

Letztendlich, und jetzt setze ich mich gern mal wieder in die Nesseln, ist es die Entscheidung der Eltern, welche Werte sie ihrem Kind vermitteln wollen und nicht die der Schule und Gesellschaft.

Und wenn ich nicht möchte, dass meinem Kind gewisse Dinge als gut und richtig vermittelt werden (das ist jetzt rein hypothetisch und bezieht sich nicht nur auf das Thema Sexualität!), dann muss das respektiert werden und dann finde ich es nicht gut, wenn es heißt, dass die Schule da ganz straff dagegen anarbeiten muss.


Nein, weil eine Gesellschaft nicht funktioniert, wenn jeder sein Ding macht. Du fändest es also in Ordnung, wenn andere Kinder deinen (hypothetisch) schwulen Sohn als abnormal abstempeln und ihm so das Leben schwer machen, nur damit deren Eltern frei ihre "Werte" weiter geben können?

OT: Wie klappt das Leben zu 3.?


Es ist ein Teil des Lebens, dass man auch mit Leuten klarkommen muss, deren Meinung einem nicht passt.
Und eine andere Meinung zu haben heißt nicht, anderen das Leben schwer zu machen. Ich kann gut mit Leuten auskommen, die in manchen Dingen komplett anders denken als ich. Ich finde eher die Tendenz, sich nur mit Leuten zu umgeben, die einem alles abnicken, gefährlich.
Ich kann es akzeptieren, wenn z.B. Christen sagen, dass sie gelebte Homosexualität für falsch halten. Ich sehe das trotz Christsein anders, aber gut. Allein das Für-falsch-halten ist ja kein Problem. Es ist eben ihre Meinung und in der Konsequenz heißt das eben, dass sie es im Fall des Falles nicht ausleben würden.
Wenn jetzt mein Sohn schwul wäre und ihn Leute als abnormal abstempeln würden, würde ich ihm erklären, dass er es a) nicht ist, aber was b) die möglichen Gründe der Leute sind, so zu denken.
Dann kann er sich damit auseinandersetzen, daran wachsen und diese Leute vielleicht sogar widerlegen.

OT: Joa ... wir haben seit Tag 2 die "Mama guck mal, guck, guck jetzt, guck hiiier" Phase beim Biber ... der hat gerade Panik um seine volle Aufmerksamkeit. Lässt es bisher aber nicht am Bruder aus, sondern knallt ihm sein ganzes Spielzeug in den Stubenwagen. Da muss ich aufpassen, es gab gestern schon ein Bauklötzchen an den Kopf


Verschiedene Meinungen und Intoleranz sind zwei komplett unterschiedliche Dinge!
Und doch, sobald man jemanden als abnormal abstempelt, macht man ihm das Leben schwer. Im Fall des geringsten Übel,s denkt er drüber nach warum diese Menschen so sind und dann ist das Thema erledigt. Im schlimmsten Fall denkt er drüber nach, kommt damit nicht klar und bringt sich um. Aber in jedem Fall läuft sein Leben anders als wenn diese Kinder ihn nicht abgestempelt hätten. Und ich bezweifle, dass selbst das liberalste Elternhaus so etwas auffangen kann.

OT: Ich habe mir von meiner Mutter sagen lassen, dass diese Phase nie wieder aufhört. Nur irgendwann können beide reden Aber ist doch schon mal positiv, dass es nicht gegen den Bruder geht
shelyra
69187 Beiträge
04.08.2016 14:50
ich denk auch, schule sollte nicht der soziale mittelpunkt eines kindes sein das ist für mich immer noch die familie und die freunde!
erziehungsfragen sollten nicht an schule und kiga abgegeben werden - das wird leider aber immer mehr der fall. sie sollten einer ergänzung zum erziehungsstil des elternhauses anbieten, am besten auch mit den eltern zusammen arbeiten. aber deren aufgaben komplett übernehmen - definitiv nein!

themen ansprechen, drüber diskutieren - ja das ist aufgabe der schule! aber eine wertung abgeben, das seh ich kritisch!

ich find es genauso ok, wenn jemand sagt er kann aufgrund seines christlichen glaubens homosexualität nicht akzeptieren (als beispiel). solang er dies sagt, aber den anderen trotzdem leben lässt. ihm kann man aber genauso wenig aufzwingen, dass er homosexualität gut heißen muss. denn das wäre genauso diskriminierend.
04.08.2016 14:57
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Und ich habe mit dieser ganzen Thematik dann ein Problem, wenn es heißt: Schule = sozialer Mittelpunkt.

Schule ist hier ein notwendiges Übel ohne Alternative, das wir machen, weil uns das Gesetz dazu zwingt. Vollkommen entgegen meiner eigenen Vorstellungen, Normen und Werte. Und ganz sicher ist es NICHT der soziale Mittelpunkt im Leben meines Kindes. Und damit hat sie sich aus Erziehungsfragen rauszuhalten, wenn sie nicht konform mit meinen eigenen gehen.

Und ja, das ist nun wieder meine Sichtweise der Dinge und dem, was ich hier lebe. Aber ich finde Schule hat schon genug Recht an meinem Kind, mehr als ihnen zusteht.

LG Zaubi


D'accord.
04.08.2016 14:58
Zitat von Hecate:

Dann sollten wir aber auch dringend aufhören Dinge wie Evolution, Ethik, Erdkunde und Physik zu unterrichten. Das geht sicher bei einzelnen Eltern auch gegen deren Erziehung.


Über Ethik kann man sich tatsächlich streiten, aber Biologie, Physik und Geographie sind keine ethisch-moralischen Topics
04.08.2016 15:02
Zitat von faerie:

Zitat von Hecate:

Dann sollten wir aber auch dringend aufhören Dinge wie Evolution, Ethik, Erdkunde und Physik zu unterrichten. Das geht sicher bei einzelnen Eltern auch gegen deren Erziehung.


Über Ethik kann man sich tatsächlich streiten, aber Biologie, Physik und Geographie sind keine ethisch-moralischen Topics


Biologie? Evolutionstheorie?
04.08.2016 15:08
Zitat von NiAn:

Zitat von faerie:

Zitat von Hecate:

Dann sollten wir aber auch dringend aufhören Dinge wie Evolution, Ethik, Erdkunde und Physik zu unterrichten. Das geht sicher bei einzelnen Eltern auch gegen deren Erziehung.


Über Ethik kann man sich tatsächlich streiten, aber Biologie, Physik und Geographie sind keine ethisch-moralischen Topics


Biologie? Evolutionstheorie?


Was ist verkehrt daran?
Mauselle
16225 Beiträge
04.08.2016 15:08
Zitat von faerie:

Zitat von Hecate:

Dann sollten wir aber auch dringend aufhören Dinge wie Evolution, Ethik, Erdkunde und Physik zu unterrichten. Das geht sicher bei einzelnen Eltern auch gegen deren Erziehung.


Über Ethik kann man sich tatsächlich streiten, aber Biologie, Physik und Geographie sind keine ethisch-moralischen Topics

Für einige Menschen sind das genauso ethisch-moralische Fragen wie Sexualitäten
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