Wir hatten heute eine Situation, in der ich mich nochmal besinnt habe.

Die Mittlere war heute Morgen noch oben auf dem Klo, hatte sich vorher noch Schlafanzug und Nachtwindel ausgezogen.
Ich sage ihr sonst immer, dass ich ihr gerne vorher den Popo waschen würde, damit das Klo nicht dreckig wird.

Ich kam also ins Bad und sie war dabei, den Badteppich mit Putzmittel vollzusprühen.
Ich wollte schon was dagegen sagen, da hab ich nochmal tief durchgeatmet und die Situation erfasst.
Sie hatte die Klobrille eingesprüht, schließlich hatte sie sich mit dreckigem Po drauf gesetzt und wollte es wieder sauber machen.
Also hab ich das Putzmittel schnell mit einem Lappen weg gewischt, ihr den Popo gewaschen und mich bei ihr bedankt.
Sie erzählte ihrem kleinen Bruder total stolz, dass sie das Klo geputzt hat.

Zitat von silbermarie:

Zitat von cooky:

Wo das Stichwort Zähne putzen gerade fällt. Das ist hier (neben z.B. ohne wenn und aber im Straßenverkehr hören)auch so eine feste Regel.
Nur haben wir seit wirklich zwei Jahren Theater damit. Mal mehr mal weniger, aber es hilft einfach nichts. Lieder, Puppen, elektronische Bürste, Zahncreme selbst aussuchen, jeder putzt ein bisschen, erklären erklären erklären warum das so wichtig ist usw... zwischenzeitlich hab ich auf drei verschiedenen Sprachen immer bis zwanzig gezählt und das mehrmals. Das war dann immer eine Putzphase bzw eine Ecke im Mund pro Sprache. Aber das war auch nur ein paar Tage angesagt. Und ich hab, dadurch dass ich mehrmals mit den Mäusen morgens und abends alleine bin auch einfach nicht immer Lust auf ein riesen Zirkus. Gerade wenn das Baby auch nach einem verlangt. Und gerade am Abend freut man sich ja doch wenn Ruhe eingekehrt ist.

Da Plaque sich erst nach 24 Stunden überhaupt bilden kann, reicht 1x täglich. 2x wird nur empfohlen als Absicherung, jede Stelle zu erwischen.
Ich persönlich tu mir den Zirkus daher auch nur 1x täglich an.

Na das ist doch mal was! Wobei 36 Stunden würde mir noch besser passen, dann würde ich immer auf den Papa warten
Der zieht hier sowieso total mit an meinem Strang bzw. ist oft der ruhigere Part. Vielleicht Jobbedingt, vielleicht weil er den täglichen Wahnsinn nicht täglich hat.

Wobei heute und gestern Abend klappte es echt gut. Sie ist eh so ruhig und nicht in Kampfbereitschaft seit gestern So richtig ausgeglichen.

Wir mussten damals im Haushalt sehr wenig machen. Ich fing irgendwann von selbst trotzdem damit an, auch bei meinen Eltern schon. Die WG meiner Brüder sieht dagegen oft grausig aus. Allerdings bekochen sie mit Hingabe und echt gut ihre Freundinnen, Familie und Freunde.

So ein bisschen helfen finde ich schon gut. Meine Mama hatte Nachtdienste und da war es selbstverständlich dass ich mit 18 in den Sommerferien mal den Wocheneinkauf übernommen habe. Oder kochte.
Wobei klar man dachte schon mal, man hilft und macht während die Brüder gammelten....
Sowas ist wohl auch einfach Typfrage ein stückweit.

Gut reagiert, Metalgoth.

Haushalt: Wir waren zu viert und mussten ran. Es gab einen "Dienstplan", eine Holztafel, wo auf Holzplättchen geschrieben die Dienste dran hingen und wöchentlich routierten. Das waren Sachen wie Müll raus, Waschbecken + Klo putzen, Erdgeschoss fegen, Abtrocknen. Wir haben es alle vier sehr widerwillig getan.
Als ich ausgezogen bin mit 17, hab ich erstmal n i c h t s gemacht. Wirklich, gar nichts. Aber nach ein paar Tagen fing ich freiwillig an, den Abwasch zu machen als mein Mann (damals Freund ) Nachtschicht hatte und erst morgens um 6.30 Uhr heim kam, wenn ich aufstand um zur Schule zu gehen. Ich erinnere mich noch gut daran, das war ein richtiges Erfolgserlebnis. ICH habe freiwillig sauber gemacht, es sah schön aus in unserer 35m² 1-Zimmer-Wohnung und als er heim kam, freute er sich. Mit der Zeit teilten wir uns den Haushalt immer weiter ein, inzwischen mache ich das meiste. Es ist zwar nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber ich mache es auch nicht widerwillig, weil ich es von mir aus sauber und ordentlich haben will.
Bei meiner Mutter zuhause siehts übrigens aus...
Im Nachhinein hab ich das Gefühl, dass wir Kinder die grundlegenden Aufgaben hatten, um für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen. Seit wir alle ausgezogen sind, lebt die Frau echt im Dreck.

Nehmt es mir nicht böse aber ich zieh mich hier erstmal raus. Mir ist das hier grade zu viel Zwang und missverstandenes AP. Das schlägt mir sehr aufs Gemüt.

Zitat von Manveri:

Nehmt es mir nicht böse aber ich zieh mich hier erstmal raus. Mir ist das hier grade zu viel Zwang und missverstandenes AP. Das schlägt mir sehr aufs Gemüt.

Oh schade, bitte nicht! Ich lese dich gerne...

Zitat von Manveri:

Nehmt es mir nicht böse aber ich zieh mich hier erstmal raus. Mir ist das hier grade zu viel Zwang und missverstandenes AP. Das schlägt mir sehr aufs Gemüt.

Schade...

ich habe kurz mall bei Wikipedia über Attachment Parenting gelesen.

Ist ganz interessant, denn der Verfechter, Kinderarzt William Sears, z. B. lehnt elterliche Autorität und kindlichen Gehorsam gar nicht ab (wenn man bedenkt wie alt die Methode bereits ist wahrscheinlich nachvollziehbar). Trotzdem hat er mit der Methode gute Erfahrungen gemacht bei seinen 8 Kindern https://de.wikipedia.org/wiki/Attachment_Parenting

Zitat von Manveri:

Nehmt es mir nicht böse aber ich zieh mich hier erstmal raus. Mir ist das hier grade zu viel Zwang und missverstandenes AP. Das schlägt mir sehr aufs Gemüt.

Schade.
Wie meinst du das?

@Hausarbeit:
Wir mussten nix machen bis zur Scheidung meiner Eltern.
Als ich 13 war hat meine Mutter dann Vollzeit gearbeitet, war oft über Nacht um irgendwo Seminare zu geben.
Von da an musste ich so ziemlich alles machen inklusive meine Brüder wecken, Brote schmieren, zum Kiga bringen etc.
Ich bin ihr heut noch böse deswegen. Hätte sie nicht um des lieben Friedens willen auf ihren Unterhalt verzichtet hätte sie nicht so viel arbeiten müssen.
Kinder sollten zur Schule gehen, Hausaufgaben machen und Freizeit haben.

Zitat von Titania:

ich habe kurz mall bei Wikipedia über Attachment Parenting gelesen.

Ist ganz interessant, denn der Verfechter, Kinderarzt William Sears, z. B. lehnt elterliche Autorität und kindlichen Gehorsam gar nicht ab (wenn man bedenkt wie alt die Methode bereits ist wahrscheinlich nachvollziehbar). Trotzdem hat er mit der Methode gute Erfahrungen gemacht bei seinen 8 Kindern https://de.wikipedia.org/wiki/Attachment_Parenting

Ja und da hat er auch ein schönes Buch drüber geschrieben

Zitat von Manveri:

Nehmt es mir nicht böse aber ich zieh mich hier erstmal raus. Mir ist das hier grade zu viel Zwang und missverstandenes AP. Das schlägt mir sehr aufs Gemüt.

Sehr schade, lese dich nämlich auch gerne!

Zitat von Pauli:

Zitat von Titania:

ich habe kurz mall bei Wikipedia über Attachment Parenting gelesen.

Ist ganz interessant, denn der Verfechter, Kinderarzt William Sears, z. B. lehnt elterliche Autorität und kindlichen Gehorsam gar nicht ab (wenn man bedenkt wie alt die Methode bereits ist wahrscheinlich nachvollziehbar). Trotzdem hat er mit der Methode gute Erfahrungen gemacht bei seinen 8 Kindern https://de.wikipedia.org/wiki/Attachment_Parenting

Ja und da hat er auch ein schönes Buch drüber geschrieben

Wie heisst es?

Zitat von Metalgoth:

Wir hatten heute eine Situation, in der ich mich nochmal besinnt habe.

Die Mittlere war heute Morgen noch oben auf dem Klo, hatte sich vorher noch Schlafanzug und Nachtwindel ausgezogen.
Ich sage ihr sonst immer, dass ich ihr gerne vorher den Popo waschen würde, damit das Klo nicht dreckig wird.

Ich kam also ins Bad und sie war dabei, den Badteppich mit Putzmittel vollzusprühen.
Ich wollte schon was dagegen sagen, da hab ich nochmal tief durchgeatmet und die Situation erfasst.
Sie hatte die Klobrille eingesprüht, schließlich hatte sie sich mit dreckigem Po drauf gesetzt und wollte es wieder sauber machen.
Also hab ich das Putzmittel schnell mit einem Lappen weg gewischt, ihr den Popo gewaschen und mich bei ihr bedankt.
Sie erzählte ihrem kleinen Bruder total stolz, dass sie das Klo geputzt hat.

kenn ich. kommt bei tabea auch öfters vor.
mittlerweile steht das putzmittel außerhalb ihrer reichweite, aber ansonsten lass ich sie gewähren. jetzt nimmt sie normale seife

Henry möchte zur Zeit übrigens nur im Stehen an einem umgestülpten Pappkarton essen. Ich glaube, er spielt Stehcafé

Meine Mutter regt sich laufend auf, er müsse sich doch mal ordentlich an den Tisch setzen, sonst lernt er nie Manieren... grml.
Wir gehen ja heute Abend essen und ich überlege ernsthaft, den Karton mitzunehmen

Stehcafe wie geil

Zähne putzen sie hier morgens selber (lutschen die Zahnpasta von der Bürste ) und abends putzen ich oder mein Mann noch mal nach bei den drei Kleinen. Wirklich beliebt ist das nicht. So ganz habe ich noch nicht verstanden, warum gerade Zähneputzen so problematisch und unangenehm ist. Ok, beim Löwen ist quasi alles ein Problem, aber bei unserer Tochter z.B. darf ich sonst alles machen, Haare kämmen, Nägel schneiden, usw. aber Zähneputzen scheint die Hölle auf Erden zu sein. Mir tun sie dann echt leid, aber so gar nicht putzen ist wohl keine Alternative. Vielleicht ist es deshalb so schlimm? Weil es alternativlos jeden Abend über sie herein bricht? Alle möglichen blinkenden und summenden Zahnbürsten, lustige Geschichten und fröhliche Lieder haben hier auch keine langfristige Besserung gezeigt.

Irgendwas wollte ich noch und hab's jetzt wieder vergessen