Attachment Parenting
09.06.2016 15:36
Zitat von faerie:
Er ist 2,5 Jahre alt.
Im Moment läuft das ungefähr so:
"Bald kommt das Baby. Freust du dich?" - "Nein!"
"Willst du eine Schwester haben?" - "Nein!"
"Willst du einen Bruder haben?" - "Nein!"
"Du bekommst einen Bruder, das wird lustig, der spielt mit uns." - "Nein, nicht mit uns spielen."
"Bald bekommst du ein Geschwisterchen." - "Ich will nicht."
Wenn dann aber ein Baby irgendwo auftaucht, ruft er: "BEBI!!!"
Ich bin im Moment ein bisschen ratlos Nicht, dass er dann hier freidreht, wenn der Zwerg da ist. Es wird ja zumindest in den ersten Tagen und Wochen ziemlich schwierig sein, voll und ganz auf ihn einzugehen,
Ab dem Zeitpunkt, ab dem wir für die Kleine einen Namen hatten, wurde es für die Große viel konkreter und sie hatte dann auch mehr Interesse. Außerdem haben wir es so hingemauschelt, dass sie der Überzeugung war den Namen ausgesucht zu haben und hat das dann ganz stolz überall herum posaunt.
Also sag dann einfach das nächste Mal "In mir schlummert ein kleiner Leon-Mats, ich bin gespannt, ob er so schöne Augen hat wie du..."
09.06.2016 15:37
Zitat von Obsidian:
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Obsidian:
Zitat von Halessia:
...
Tja, das können wir nur hoffen. Da ich (und Manveri auch) völlig alternativlos bin, kann ich nur in den anderen 99% unseres Lebens alles tun, um ihn meiner grenzenlosen Liebe, meines uneingeschränkten Vertrauens und seiner bedingungslosen Anerkennung zu versichern. Mit allen Wünschen, Verweigerungen und Bedürfnissen.
Da sich das Urvertrauen erst viel später bemerkbar macht, kann ich dazu noch nichts sagen. Auch ob er versteht, dass die schlimmen Dinge, die ihm passieren, nicht böswillig von mir ausgehen wie ein Alleinelassen oder Ausschimpfen, sondern quasi uns beiden gezwungenermaßen auferlegt sind, weiß ich nicht.
Ich kann ihm nur sagen, wie leid es mir tut und das immer wieder. Vielleicht versteht ers.
Ich glaube nicht, dass er dir als Erwachsener für seine Stuhlinkontinenz (das ist doch das Problem, oder irre ich?) danken würde.
Tja aber bis er diese Beweggründe versteht, fließt noch eine Menge Wasser den Mississippi hinunter....und die tiefenpsychologisch bis dahin hinterlassenen Narben wird die rein vernünftig hinterher verstandene Erklärung nicht heilen...
Das tut einem ja schon vom Lesen im Herzen weh
Aber weißt du was, auch wenn er jetzt natürlich noch keine rationalen Beweggründe versteht, ist das Entscheidende deine innere Haltung, mit der du das tust. Und die spürt er. 100%. Er weiß, dass du nicht gleichgültig bist, oder in der Art "Halt' die Klappe und nerv nicht, da musst du jetzt halt durch". Solche Eltern gibt es ja leider auch.
Aber du bist ja nicht so. Wie es ihm körperlich weh tut, tut es dir seelisch weh. Du gehst mit ihm durch die Hölle, jedes Mal wenn du diese Behandlung (Darmrohr?) bei ihm machen musst. Und sei dir mal ganz sicher, dass er das weiß, dass du bei ihm bist und nicht gegen ihn, dass du mit ihm leidest und das alles genau so wenig willst, wie er selbst. Das spürt er. Und das bedeutet mehr als jede vernunftbasierte Erklärung. Die Erklärung wird ihm später nur helfen, dass sich das Bild zu einem Ganzen fügt.
09.06.2016 15:39
Zitat von Halessia:
Zitat von faerie:
Er ist 2,5 Jahre alt.
Im Moment läuft das ungefähr so:
"Bald kommt das Baby. Freust du dich?" - "Nein!"
"Willst du eine Schwester haben?" - "Nein!"
"Willst du einen Bruder haben?" - "Nein!"
"Du bekommst einen Bruder, das wird lustig, der spielt mit uns." - "Nein, nicht mit uns spielen."
"Bald bekommst du ein Geschwisterchen." - "Ich will nicht."
Wenn dann aber ein Baby irgendwo auftaucht, ruft er: "BEBI!!!"
Ich bin im Moment ein bisschen ratlos Nicht, dass er dann hier freidreht, wenn der Zwerg da ist. Es wird ja zumindest in den ersten Tagen und Wochen ziemlich schwierig sein, voll und ganz auf ihn einzugehen,
Ab dem Zeitpunkt, ab dem wir für die Kleine einen Namen hatten, wurde es für die Große viel konkreter und sie hatte dann auch mehr Interesse. Außerdem haben wir es so hingemauschelt, dass sie der Überzeugung war den Namen ausgesucht zu haben und hat das dann ganz stolz überall herum posaunt.
Also sag dann einfach das nächste Mal "In mir schlummert ein kleiner Leon-Mats, ich bin gespannt, ob er so schöne Augen hat wie du..."
Wenn du mir noch einmal einen Leon-Mats unterstellst, dann komm ich und versohl dir den Popo
Das ist sicher eine gute Methode, aber ich weiß leider noch nicht, ob der Zwerg den Namen kriegen wird, den er gerne haben möchte (hinterfragt das jetzt bitte nicht ) oder ob sein Vater sich querstellen wird.
09.06.2016 15:49
Gut, ich hinterfrage nichts. Aber dann musst du Fakten schaffen. Wenn Henry ihn dann bereits "LM" (or whatever) nennt, kann man ja nicht mehr mit was anderem ankommen...
09.06.2016 15:57
Zitat von Halessia:
Gut, ich hinterfrage nichts. Aber dann musst du Fakten schaffen. Wenn Henry ihn dann bereits "LM" (or whatever) nennt, kann man ja nicht mehr mit was anderem ankommen...
DAS ist natürlich ein genialer Plan der kleine Jürgenpeter wird sich freuen.
09.06.2016 17:03
Zitat von Metalgoth:
Sie haben die Schlümpfe-Krankheit
ist die ansteckend
sowas amch ich immer nur im garten - sonst hab ich im ganzen haus fußabdrücke
09.06.2016 17:22
Zitat von LIttleOne13:
Also, einer Mutter, die sich schon kacke genug fühlt weil sie ihrem Kind diese (übrigens wirklich ekelhaften) Eisentropfen reindrücken muss, noch etwas von Urvertrauensbruch zu erzählen, find ich echt unterirdisch. Manveri hat doch geschrieben, Bestechung funktioniert schlicht nicht weil die Maus schlicht kein Interesse an Essen, auch an Süßkram, hat. Ich hab sowas mal als Teenie nehmen müssen und es schmeckt einfach eklig. Was soll man denn da machen mit einem 1,5jährigen Kind, welches den Sinn davon nicht versteht? Jeden Tag zwei neue Spielsachen oder was, und das auf ein halbes Jahr? Aber kippt noch ordentlich Salz in die Wunde und schön verteilen nicht vergessen...
Manveri, und du bleibst gefälligst hier! Ich les dich gerne und will damit nicht aufhören!
du hast absolut Recht!
09.06.2016 17:31
Zitat von shelyra:
Zitat von Metalgoth:
Sie haben die Schlümpfe-Krankheit
ist die ansteckend
sowas amch ich immer nur im garten - sonst hab ich im ganzen haus fußabdrücke
Wer von der Tischdecke runter ist bekam Anschiss
Ich hatte auch paar Fußabdrücke, aber ich hab auch nen Lappen xD
09.06.2016 18:09
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Vanja:
Zitat von Annaa:
Aber sie sind ja schon im echten Leben....deswegen kann ich ihnen doch trozdem alles so angenehm wie möglich machen und nicht extra eine Situation erzeugen, damit sie es lernen?
Sie treffen im Leben doch ganz automatisch auf so viele Situationen, die ihnen nicht passen.
Genau zB Zähneputzen (muss sein auch wenn gerade ein nein ich will nicht Tag ist)
Krabbelstube (muß auch sein auch wenn grade mit Mama daheim bleiben schön wäre)
usw usf...
Die spannende Steckdose, Mamas Handy/Haare/Brille, Anschnallen im Auto... es gibt so viele Situationen, in denen wir über unsere Kinder bestimmen müssen, weil wir eben die vernunftsbegabteren sind. Da muss man keine Situationen künstlich erschaffen um dem Kind das Leben zu lehren, aber die Medikamentengabe ist hier definitiv notwendig.
Da sind wir uns einig. Wer um Gottes Willen redet denn davon, künstlich unangenehme Situationen zu erzeugen?
09.06.2016 18:12
Zitat von faerie:
Womit wir eigentlich wieder bei der sich ewig haltenden Theorie vom "Abhärten [fürs Leben]" sind.
Ich finde übrigens, auch als Erwachsener muss man nicht überall durch. Im Gegenteil, das ist für mich das Schöne am Erwachsensein: Ich kann mir unangenehme Situationen aus freier Entscheidung vermeiden und beenden.
Wer begibt sich denn freiwillig in eine Situation, die er nicht abkann? Man gerät unfreiwillig rein, manchmal, aber niemand stellt sich hin und denkt: "Ich mache jetzt mal etwas, was ich scheiße finde, um mich abzuhärten." Wir machen es uns doch auch so angenehm wie möglich, warum dann nicht auch unseren Kindern?
Für mich ist nicht wichtig, dass meine Jungs glauben, irgendwo durch zu müssen, sondern dass sie wissen, dass sie selbst die Situation ändern/verbessern/beenden können.
Geht doch aber nicht immer, Faerie. Um etwas zu verbessern, muss man manchmal auch unangenehme Phasen aushalten können. Das meine ich. Sonst wäre es ja: ich werfe bei jeder Kleinigkeit sofort die Flinte ins Korn und entscheide mich, angenehm davonzulaufen .
Keiner hier will (hoffe ich doch), es seinen Kindern NICHT so angenehm wie möglich machen. Aber alles im Rahmen. Oder andersrum: künstliches "angenehm machen", z.B. keine Medikamentengabe, um da im Thema zu bleiben, ist wohl echt fehl am Platz.
09.06.2016 18:14
Zitat von Obsidian:
Zitat von Halessia:
Zitat von Glückskeks2010:
@Manveri
Ich hab das gerade mit den Tropfen gelesen. Glaubst du nicht, dass diese Vorgehensweise eurer Bindung irgendwann schadet? Für mich ist das einer der größten Vertrauensbrüche, gerade wenn es auf Dauer ist und das Kind noch gar nicht versteht warum man das macht.
Das die Tropfen rein müssen, steht außer Frage. Aber bevor ich diesen Weg gehen würde, würde ich erst alles andere ausprobieren. Und da finde ich Bestechung weitaus weniger schlimm als das...
Ja, aber wenn sie kein Interesse an "Bestechung" hat, wenn ich das richtig gelesen habe?!
Davon abgesehen, was ist die Alternative? Eisen ist enorm wichtig, auch wenn es noch nicht mal unbedingt jetzt eine Auswirkung haben muss, dann schlägt sich das in ein paar Jahren in der Gehirnentwicklung nieder. Oder denkt an Obsidian, was sie täglich machen müssen. Das ist sicherlich nicht schön, aber wenn der sonstige Tag voller Liebe und Wertschätzung ist, nimmt die Bindung sicherlich keinen unwiderruflichen Schaden.
Tja, das können wir nur hoffen. Da ich (und Manveri auch) völlig alternativlos bin, kann ich nur in den anderen 99% unseres Lebens alles tun, um ihn meiner grenzenlosen Liebe, meines uneingeschränkten Vertrauens und seiner bedingungslosen Anerkennung zu versichern. Mit allen Wünschen, Verweigerungen und Bedürfnissen.
Da sich das Urvertrauen erst viel später bemerkbar macht, kann ich dazu noch nichts sagen. Auch ob er versteht, dass die schlimmen Dinge, die ihm passieren, nicht böswillig von mir ausgehen wie ein Alleinelassen oder Ausschimpfen, sondern quasi uns beiden gezwungenermaßen auferlegt sind, weiß ich nicht.
Ich kann ihm nur sagen, wie leid es mir tut und das immer wieder. Vielleicht versteht ers.
Er wird es Dir nicht übel nehmen. Da bin ich mir sicher.
09.06.2016 18:14
Zitat von Metalgoth:
Oh.Mein.Gott
Sieht zwar lustig aus aber ich bekäme einen Anfall .
Sowas gäbe es bei uns nur draussen im Innenhof mit Waschschüssel , alten Lappen und ausgedienten Waschlappen nebenbei die zum Einsatz kommen bevor das/die Kind/er die Wohnung auch nur ansatzweise betreten dürften
09.06.2016 18:16
Zitat von Obsidian:
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Obsidian:
Zitat von Halessia:
...
Tja, das können wir nur hoffen. Da ich (und Manveri auch) völlig alternativlos bin, kann ich nur in den anderen 99% unseres Lebens alles tun, um ihn meiner grenzenlosen Liebe, meines uneingeschränkten Vertrauens und seiner bedingungslosen Anerkennung zu versichern. Mit allen Wünschen, Verweigerungen und Bedürfnissen.
Da sich das Urvertrauen erst viel später bemerkbar macht, kann ich dazu noch nichts sagen. Auch ob er versteht, dass die schlimmen Dinge, die ihm passieren, nicht böswillig von mir ausgehen wie ein Alleinelassen oder Ausschimpfen, sondern quasi uns beiden gezwungenermaßen auferlegt sind, weiß ich nicht.
Ich kann ihm nur sagen, wie leid es mir tut und das immer wieder. Vielleicht versteht ers.
Ich glaube nicht, dass er dir als Erwachsener für seine Stuhlinkontinenz (das ist doch das Problem, oder irre ich?) danken würde.
Tja aber bis er diese Beweggründe versteht, fließt noch eine Menge Wasser den Mississippi hinunter....und die tiefenpsychologisch bis dahin hinterlassenen Narben wird die rein vernünftig hinterher verstandene Erklärung nicht heilen...
Natürlich ist es für ein Kind besser, ohne Schmerzen aufzuwachsen, als mit, keine Frage. Aber die Wahl hat er ja nun nicht, und ihr auch nicht. Er ist mit der Krankheit geboren und ihr macht das Beste daraus, für ihn und mit ihm, für ihn und seine Zukunft. Fertig. Und im Übrigens glaube ich wirklich stark an die menschliche Resilienz.
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