Attachment Parenting
07.04.2016 21:29
Zitat von Märzi:
Zitat von Manveri:
Zitat von Metalgoth:
Menveri benotet wird da gar nichts.
Was das Kind können MUSS? Sicherlich nicht. Vielleicht, was es können sollte...Damit man eben fördern kann. Vorsichtig, spielerisch!
Was genau ist schlecht daran?
Du tust so, als würde man die Kinder dann zum lernen zwingen, weil sie nicht in ein Schema passen
Naja, wenn es es nicht kann bekommt es in meinem genannten Beispiel eben ne 4 und die Mutter wird genötigt ("Sonst müssen wir das Jugendamt informieren!") eine Förderung in Anspruch zu nehmen. So war das zumindest bei dieser Mutter.
Natürlich ist das nicht überall so extrem. Aber bewertet wird doch. Und das stört mich. Mich speziell für mein Kind.
Hmm, um was für eine Förderung ging es denn da?
Aber bewertet wird doch immer und überall im Leben! Ich frage mich immer, auch wenn das noch länger hin ist, wie diese Kinder wohl mal im späteren Berufsleben ihrem Chef gegenübertreten, wenn sie etwas nicht machen wollen! Der Chef reagiert sicherlich nicht bedürfnisorientiert! Zumindest nicht, für das 'Kind'!
Bis zu einem gewissen Grad finde ich diese Methode wirklich gut, aber ich sehe schon, ich hab da in vielen Dingen auch schnell eine Grenze erreicht!
Das weiß ich nicht mehr genau. Irgendwas in die Logo/Ergo Richtung weil das Kind irgendwas noch nicht konnte... Schuhe zu binden oder sowas banales.
Ich weiß nicht was Bewertung nun mit dem Chef zu tun hat? Ich bin nie von einem Vorgesetzten bewertet worden und schon gar nicht mit Noten.
Und vielleicht wird mein Kind auch ihr eigener Chef. Zudem ist das Kind dann ein gefestigter Erwachsener und keine 4-Jährige.
07.04.2016 21:32
Little erwähn das U Wort nicht, ich mag nicht wieder los müssen
07.04.2016 21:33
btw. "bedürfnisorientierte" Firmen haben die fleißigsten und fähigsten Mitarbeiter. Frag mal Google oder Facebook
07.04.2016 21:34
Wooohoho...
Also, wo fang ich an?
Ach ja, genau. Weil so viele Beteuerungen kamen: Ich weiß sehr genau, dass ein Kind erst ab etwa 3 Jahren beginnt, wirklich bewusst mit anderen Kindern zu interagieren und nicht einfach nur nebeneinander her zu spielen. Genau deshalb finde ich diese ganzen Krippen, Kindergärten, Gruppen (in die E-K-Gruppe der Gemeinde gehe ich eigentlich auch nur, um mal rauszukommen und mit Leuten aus der Gemeinde Kontakt zu halten, Henry braucht das gar nicht) unter 3 Jahren völlig nonsens und habe allenfalls ein müdes Lächeln übrig, wenn Muttis immer so ganz stolz behaupten, dass ihre einjährigen Kinder so wundervoll mit den anderen Kindern spielen. Aus entwicklungspsychologischer Sicht ist das einfach Kokolores, es sieht für uns vielleicht wie "miteinander spielen" aus, ist es aber nicht.
In den ersten 3 Jahren sind die "sozialen Kontakte", die das Kind braucht, von der Familie vollkommen ausreichend abgedeckt.
Dann, was diese ewige "Aber so lernt er doch nie Sozialverhalten" Diskussion angeht ... Seien wir mal ehrlich, die meisten Menschen, die den ganz normalen Weg durchlaufen haben, werden doch nicht sozialkompetent, sondern Arschlöcher mit spitzen Ellenbogen.
Ich habe im Austausch mit englischem Homeschoolern mal folgende Aussage gehört, die ich sehr passend finde:
" Forced association is not socialization ." Sinngemäß: Zwangsvereinigung ist keine Sozialisation.
Und das stimmt.
25 Kinder in einen Klassenraum zu pferchen, sie 45 Minuten und in höheren Klassen bis zu 90 Minuten am Stück zum Stillsitzen und zuhören zu nötigen und während dieser Zeit jegliche Kommunikation untereinander zu unterbinden ("Im Unterricht wird nicht gequatscht!") hat nichts, aber auch gar nichts mit Sozialisation zu tun. Das ist ein völlig künstliches Umfeld, das nichts mit der Realität zu tun hat.
Die Interaktionsmöglichkeiten der Kinder beschränken sich auf die Pausen, in denen dann nebenbei auch noch gegessen werden muss, und nachmittags muss man zum Bus gehen und später auch noch Hausaufgaben machen.
Im Grunde interagieren Kinder in einer Regelschule nicht mehr oder weniger miteinander, als einjährige Krippenkinder, die nebeneinander spielen und ab und an mal ihr Spielzeug vor den anderen Verteidigen.
Die wirklich wertvollen "Sozialkontakte", die ich in der Schule geschlossen habe, kann ich an einer Hand abzählen.
Die wirklichen Freunde, mit denen ich auch größtenteils heute noch in Kontakt stehe, habe ich draußen beim Spielen kennengelernt, in der Nachbarschaft, überall, aber nicht in der Schule.
Vorhin ging es um Geschwister, und dass man die sich ja nicht aussuchen kann und das deshalb etwas anderes sei.
Konntet ihr euch eure Klassenkameraden aussuchen? Ich nicht.
Ganz ehrlich, diese absolut erzwungene Situation in der Schule, bei der so viele Eltern glauben, ihrem Kind täte das gut, bringt dem Kind eigentlich gar nichts außer oft viel Frust und schlimmstenfalls Schulangst, weil es davor graut, wieder fast den ganzen Tag mit 24 anderen Kindern verbringen zu müssen, von denen es vielleicht nur 3 leiden kann.
Das wiederholt sich nie wieder im Leben, ist daher also völlig überflüssig.
Und nein, das wiederholt sich auch bei der Arbeit nicht. Euren Beruf sucht ihr euch selbst aus. Euren Arbeitsplatz sucht ihr euch aus und wenn er euch nicht gefällt, steht es euch frei, zu kündigen und woanders hinzugehen, eine neue Ausbildung zu machen, zu Hause zu bleiben etc. Eure Freunde sucht ihr euch aus, eure Kontakte. Alles.
Ein Kind jedoch wird 10-13 Jahre gezwungen, eine solche Situation auszuhalten, ohne eine Chance, dem zu entgehen. Das für eine sinnvolle Sache zu halten ist wie der Glaube, dass Bäder in Eiswasser das Immunsystem stärken.
Zum Homeschooling allgemein: Da grassiert hier viel unwissen, wie ich sehe
Homeschooler sind i.d.R. sehr stark untereinander vernetzt. Das heißt, das Kind bewegt sich keineswegs in einem Universum, das nur aus ihm, den Eltern und ggf. Geschwistern besteht. Die verschiedenen Familien stehen untereinander in Kontakt und tauschen sich aus.
Dadurch wird übrigens auch eine breite Abdeckung der Unterrichtsinhalte gewährleistet. Es ist also nicht so, dass ich mir anmaße, dem Kind alles von Chemie bis Religion selbst beizubringen. Das kann unter Umständen eben auch der Vater von Familie XY übernehmen. WENN man denn eine Art Parallelsystem zur Regelschule simulieren will (was unser Ding nicht wäre).
Beim HS geht es auch nicht darum, das Kind von der Außenwelt fernzuhalten, im Gegenteil. Es geht in erster Linie um eine zielgerichtetere, neigungsorientierte Förderung. Das reguläre Schulsystem nimmt kaum Rücksicht auf individuelle Begabungen. Kindern werden sinnfreie und unnütze Inhalte eingehämmert, während es andere Interessen vielleicht gern vertiefen würde, dafür aber im Unterricht keine Kapazitäten angedacht sind. Das ist bei der Masse an Kindern auch gar nicht umsetzbar. Beim HS jedoch schon.
Viele Freilerner gehen oft und viel auf Reisen, es gibt da dann ja auch keine zeitlichen Vorgaben durch Ferien u.ä.
Man kann Sprachen anhand echter Praxis lernen. Man kann sich auf Lernfelder fokussieren, in denen das Kind brillieren kann. Es gibt endlose Möglichkeiten.
Viele Kinder gehen ja in der Grundschule noch gern zur Schule, denn da wird noch viel gespielt und ihnen erst mal die grundsätzlichen Dinge beigebracht. Aber spätestens mit der weiterführenden Schule hört diese Freude oft auf.
Warum wohl? Die Freude am Lernen wird genommen, weil der natürliche Lerndrang und die Neugier des Kindes in sehr enge Bahnen geleitet werden. Und das alles unter dem Deckmäntelchen der "Sozialisation".
Wenn Schule dafür nötig wäre, müsste es in allen europäischen Ländern außer Deutschland und Schweden (nur dort gibt es eine Schulbesuchspflicht) ja nur so von Soziopathen wimmeln. Tut es aber nicht.
Ich finde es schade, dass uns hier solche Grenzen gesteckt werden.
Denn zur bedürfnisorientierten Erziehung gehört für mich auch bedürfnis- und neigungsorientierte Bildung.
Also, wo fang ich an?
Ach ja, genau. Weil so viele Beteuerungen kamen: Ich weiß sehr genau, dass ein Kind erst ab etwa 3 Jahren beginnt, wirklich bewusst mit anderen Kindern zu interagieren und nicht einfach nur nebeneinander her zu spielen. Genau deshalb finde ich diese ganzen Krippen, Kindergärten, Gruppen (in die E-K-Gruppe der Gemeinde gehe ich eigentlich auch nur, um mal rauszukommen und mit Leuten aus der Gemeinde Kontakt zu halten, Henry braucht das gar nicht) unter 3 Jahren völlig nonsens und habe allenfalls ein müdes Lächeln übrig, wenn Muttis immer so ganz stolz behaupten, dass ihre einjährigen Kinder so wundervoll mit den anderen Kindern spielen. Aus entwicklungspsychologischer Sicht ist das einfach Kokolores, es sieht für uns vielleicht wie "miteinander spielen" aus, ist es aber nicht.
In den ersten 3 Jahren sind die "sozialen Kontakte", die das Kind braucht, von der Familie vollkommen ausreichend abgedeckt.
Dann, was diese ewige "Aber so lernt er doch nie Sozialverhalten" Diskussion angeht ... Seien wir mal ehrlich, die meisten Menschen, die den ganz normalen Weg durchlaufen haben, werden doch nicht sozialkompetent, sondern Arschlöcher mit spitzen Ellenbogen.
Ich habe im Austausch mit englischem Homeschoolern mal folgende Aussage gehört, die ich sehr passend finde:
" Forced association is not socialization ." Sinngemäß: Zwangsvereinigung ist keine Sozialisation.
Und das stimmt.
25 Kinder in einen Klassenraum zu pferchen, sie 45 Minuten und in höheren Klassen bis zu 90 Minuten am Stück zum Stillsitzen und zuhören zu nötigen und während dieser Zeit jegliche Kommunikation untereinander zu unterbinden ("Im Unterricht wird nicht gequatscht!") hat nichts, aber auch gar nichts mit Sozialisation zu tun. Das ist ein völlig künstliches Umfeld, das nichts mit der Realität zu tun hat.
Die Interaktionsmöglichkeiten der Kinder beschränken sich auf die Pausen, in denen dann nebenbei auch noch gegessen werden muss, und nachmittags muss man zum Bus gehen und später auch noch Hausaufgaben machen.
Im Grunde interagieren Kinder in einer Regelschule nicht mehr oder weniger miteinander, als einjährige Krippenkinder, die nebeneinander spielen und ab und an mal ihr Spielzeug vor den anderen Verteidigen.
Die wirklich wertvollen "Sozialkontakte", die ich in der Schule geschlossen habe, kann ich an einer Hand abzählen.
Die wirklichen Freunde, mit denen ich auch größtenteils heute noch in Kontakt stehe, habe ich draußen beim Spielen kennengelernt, in der Nachbarschaft, überall, aber nicht in der Schule.
Vorhin ging es um Geschwister, und dass man die sich ja nicht aussuchen kann und das deshalb etwas anderes sei.
Konntet ihr euch eure Klassenkameraden aussuchen? Ich nicht.
Ganz ehrlich, diese absolut erzwungene Situation in der Schule, bei der so viele Eltern glauben, ihrem Kind täte das gut, bringt dem Kind eigentlich gar nichts außer oft viel Frust und schlimmstenfalls Schulangst, weil es davor graut, wieder fast den ganzen Tag mit 24 anderen Kindern verbringen zu müssen, von denen es vielleicht nur 3 leiden kann.
Das wiederholt sich nie wieder im Leben, ist daher also völlig überflüssig.
Und nein, das wiederholt sich auch bei der Arbeit nicht. Euren Beruf sucht ihr euch selbst aus. Euren Arbeitsplatz sucht ihr euch aus und wenn er euch nicht gefällt, steht es euch frei, zu kündigen und woanders hinzugehen, eine neue Ausbildung zu machen, zu Hause zu bleiben etc. Eure Freunde sucht ihr euch aus, eure Kontakte. Alles.
Ein Kind jedoch wird 10-13 Jahre gezwungen, eine solche Situation auszuhalten, ohne eine Chance, dem zu entgehen. Das für eine sinnvolle Sache zu halten ist wie der Glaube, dass Bäder in Eiswasser das Immunsystem stärken.
Zum Homeschooling allgemein: Da grassiert hier viel unwissen, wie ich sehe
Homeschooler sind i.d.R. sehr stark untereinander vernetzt. Das heißt, das Kind bewegt sich keineswegs in einem Universum, das nur aus ihm, den Eltern und ggf. Geschwistern besteht. Die verschiedenen Familien stehen untereinander in Kontakt und tauschen sich aus.
Dadurch wird übrigens auch eine breite Abdeckung der Unterrichtsinhalte gewährleistet. Es ist also nicht so, dass ich mir anmaße, dem Kind alles von Chemie bis Religion selbst beizubringen. Das kann unter Umständen eben auch der Vater von Familie XY übernehmen. WENN man denn eine Art Parallelsystem zur Regelschule simulieren will (was unser Ding nicht wäre).
Beim HS geht es auch nicht darum, das Kind von der Außenwelt fernzuhalten, im Gegenteil. Es geht in erster Linie um eine zielgerichtetere, neigungsorientierte Förderung. Das reguläre Schulsystem nimmt kaum Rücksicht auf individuelle Begabungen. Kindern werden sinnfreie und unnütze Inhalte eingehämmert, während es andere Interessen vielleicht gern vertiefen würde, dafür aber im Unterricht keine Kapazitäten angedacht sind. Das ist bei der Masse an Kindern auch gar nicht umsetzbar. Beim HS jedoch schon.
Viele Freilerner gehen oft und viel auf Reisen, es gibt da dann ja auch keine zeitlichen Vorgaben durch Ferien u.ä.
Man kann Sprachen anhand echter Praxis lernen. Man kann sich auf Lernfelder fokussieren, in denen das Kind brillieren kann. Es gibt endlose Möglichkeiten.
Viele Kinder gehen ja in der Grundschule noch gern zur Schule, denn da wird noch viel gespielt und ihnen erst mal die grundsätzlichen Dinge beigebracht. Aber spätestens mit der weiterführenden Schule hört diese Freude oft auf.
Warum wohl? Die Freude am Lernen wird genommen, weil der natürliche Lerndrang und die Neugier des Kindes in sehr enge Bahnen geleitet werden. Und das alles unter dem Deckmäntelchen der "Sozialisation".
Wenn Schule dafür nötig wäre, müsste es in allen europäischen Ländern außer Deutschland und Schweden (nur dort gibt es eine Schulbesuchspflicht) ja nur so von Soziopathen wimmeln. Tut es aber nicht.
Ich finde es schade, dass uns hier solche Grenzen gesteckt werden.
Denn zur bedürfnisorientierten Erziehung gehört für mich auch bedürfnis- und neigungsorientierte Bildung.
07.04.2016 21:35
Zitat von cooky:
Zitat von Manveri:
Zitat von Metalgoth:
Menveri benotet wird da gar nichts.
Was das Kind können MUSS? Sicherlich nicht. Vielleicht, was es können sollte...Damit man eben fördern kann. Vorsichtig, spielerisch!
Was genau ist schlecht daran?
Du tust so, als würde man die Kinder dann zum lernen zwingen, weil sie nicht in ein Schema passen
Naja, wenn es es nicht kann bekommt es in meinem genannten Beispiel eben ne 4 und die Mutter wird genötigt ("Sonst müssen wir das Jugendamt informieren!") eine Förderung in Anspruch zu nehmen. So war das zumindest bei dieser Mutter.
Natürlich ist das nicht überall so extrem. Aber bewertet wird doch. Und das stört mich. Mich speziell für mein Kind.
Inwiefern meinst du bewertet wird doch, also abseits solcher schwarzen Schafe mit grausigen Bögen
Naja, wenn man ein Entwicklungsgespräch führt, findet ja schon irgendwo eine Bewertung statt. Sonst wäre das Gespräch ja hinfällig und beschränkt auf "Ja, ihr geht es gut hier."
07.04.2016 21:36
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Schaf:
Ich bin auch noch in Elternzeit... Keine Ahnung wann ich wieder arbeite, keine Ahnung bei welcher Firma, keine Ahnung als was.... Laaaaaange Geschichte!
Was hast du denn gelernt, wenn ich fragen darf? Und wie lang bist du jetzt raus?
Ich finde das auch unfassbar schwierig. Mit einem Kind, mit zweien jetzt erst recht, mit 3en kann ichs mir grade so gar nicht vorstellen. Unser Kindergarten hat von 7.45 bis 16.15 geöffnet. Um um 7.45 Uhr da zu sein, müssten wir um 6 aufstehen, pendeln dürfte ich da auch nicht oder wahlweise keine Mittagspause machen und wer sein Kind nach 16 Uhr holt, landet bei den anderen Eltern auch schon in der Rabenschublade. Wie soll sowas denn funktionieren? Ich studiere zum Glück von daheim aus, selbst die Uni kann ich mir mit diesen Zeiten sparen.
UNd dann kommen sie in die schule und alles wird noch komplizierter
Und bei drei Kinder ist im Winter auch immer eines krank und das System bricht zusammen. Ganz abgesehen von den vielen Ferien....
Ich kann im Moment nicht in meinem studierten Beruf arbeiten. Obwohl das nur ein Büro Job mit regulären Zeiten ist.
Minimum wären auch 50 % das ist mir zu viel.
Außerdem bin ich gerne mit meinen Kindern zusammen, sonst haben ja die anderen den ganzen Spaß
07.04.2016 21:37
Zitat von Manveri:
Zitat von Märzi:
Zitat von Manveri:
Zitat von Metalgoth:
Menveri benotet wird da gar nichts.
Was das Kind können MUSS? Sicherlich nicht. Vielleicht, was es können sollte...Damit man eben fördern kann. Vorsichtig, spielerisch!
Was genau ist schlecht daran?
Du tust so, als würde man die Kinder dann zum lernen zwingen, weil sie nicht in ein Schema passen
Naja, wenn es es nicht kann bekommt es in meinem genannten Beispiel eben ne 4 und die Mutter wird genötigt ("Sonst müssen wir das Jugendamt informieren!") eine Förderung in Anspruch zu nehmen. So war das zumindest bei dieser Mutter.
Natürlich ist das nicht überall so extrem. Aber bewertet wird doch. Und das stört mich. Mich speziell für mein Kind.
Hmm, um was für eine Förderung ging es denn da?
Aber bewertet wird doch immer und überall im Leben! Ich frage mich immer, auch wenn das noch länger hin ist, wie diese Kinder wohl mal im späteren Berufsleben ihrem Chef gegenübertreten, wenn sie etwas nicht machen wollen! Der Chef reagiert sicherlich nicht bedürfnisorientiert! Zumindest nicht, für das 'Kind'!
Bis zu einem gewissen Grad finde ich diese Methode wirklich gut, aber ich sehe schon, ich hab da in vielen Dingen auch schnell eine Grenze erreicht!
Das weiß ich nicht mehr genau. Irgendwas in die Logo/Ergo Richtung weil das Kind irgendwas noch nicht konnte... Schuhe zu binden oder sowas banales.
Ich weiß nicht was Bewertung nun mit dem Chef zu tun hat? Ich bin nie von einem Vorgesetzten bewertet worden und schon gar nicht mit Noten.
Und vielleicht wird mein Kind auch ihr eigener Chef. Zudem ist das Kind dann ein gefestigter Erwachsener und keine 4-Jährige.
Kommt ja darauf an, wo man arbeitet!
Bei uns ist es so, dass unsere Leistung einmal im Jahr bewertet wird und dafür ein Leistungsentgelt erhalten! Und natürlich wird man in der Ausbildung z.B. dauernd bewertet!
Und bei uns im Kiga gibt es auch keine Noten, die gibt es ja nicht mal im 1. und 2. Schuljahr!
Und ob dein Kind als Erwachsener gefestigt ist, kann nun auch niemand voraussagen! Das wünscht man sich, aber wie es wird, weiß man eben nicht!
07.04.2016 21:38
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Schaf:
Ich bin auch noch in Elternzeit... Keine Ahnung wann ich wieder arbeite, keine Ahnung bei welcher Firma, keine Ahnung als was.... Laaaaaange Geschichte!
Was hast du denn gelernt, wenn ich fragen darf? Und wie lang bist du jetzt raus?
Ich finde das auch unfassbar schwierig. Mit einem Kind, mit zweien jetzt erst recht, mit 3en kann ichs mir grade so gar nicht vorstellen. Unser Kindergarten hat von 7.45 bis 16.15 geöffnet. Um um 7.45 Uhr da zu sein, müssten wir um 6 aufstehen, pendeln dürfte ich da auch nicht oder wahlweise keine Mittagspause machen und wer sein Kind nach 16 Uhr holt, landet bei den anderen Eltern auch schon in der Rabenschublade. Wie soll sowas denn funktionieren? Ich studiere zum Glück von daheim aus, selbst die Uni kann ich mir mit diesen Zeiten sparen.
Nochmal aus der stillen Ecke komm. Ich werde auch mit drei Kindern arbeiten. Zwei Drittel = 13,5 Zeitstunden plus Pausenzeiten und Konferenzen ab und an. Geht und ich hab schon fürs nächste Schuljahr angefragt, dass ich gerne 13.15 Uhr Schluss hätte, dann hätte ich die Kinder 14 Uhr abgeholt in etwa. Wenn ich früh auf Arbeit sein müsste, würde mein Mann die Kinder bis 08.30 Uhr bringen. So wären sie trotz zweier berufstätiger Eltern keine 6 h in der Kita. Kommt halt auf die Berufe an.
07.04.2016 21:39
Zitat von LIttleOne13:
Zitat von Schaf:
Ich bin auch noch in Elternzeit... Keine Ahnung wann ich wieder arbeite, keine Ahnung bei welcher Firma, keine Ahnung als was.... Laaaaaange Geschichte!
Was hast du denn gelernt, wenn ich fragen darf? Und wie lang bist du jetzt raus?
Ich bin Diplom Wirtschaftsinformatikerin, habe 2008 als IT-Trainer und Berater angefangen, bis Mitte 2011.
2012 habe ich 3 Monate als Trainer gearbeitet - dann wieder Elternzeit.
2013 bin ich zurück gegangen in den telefonischen Support, das war aber nix - also wieder Trainer & Berater mit Außendienst. Dann 2014 wieder schwanger und 2015 wieder raus.
Das Problem ist, dass meine Firma keine Präsenz-Schulungen mehr anbietet, sondern nur noch Individual-Beratungen. Deswegen will ich dort wahrscheinlich nicht wieder hin.
Dazu kommt noch das Problem, dass ich die Kinder nicht länger als 14/15 Uhr in Betreuung haben will (Mario kommt 2017 in die Schule) aber wegen dem Außendienst auch nicht weniger als 30 Std. arbeiten will. Nach den Sommerferien werde ich mich bewerben und je nachdem was ich finde wird mein Mann seine Arbeitszeit anpassen. Ich werde 6,5 Jahre für die Familie daheim gewesen sein, jetzt ist er dran.
07.04.2016 21:40
Zitat von silbermarie:
Wooohoho...
Also, wo fang ich an?
Ach ja, genau. Weil so viele Beteuerungen kamen: Ich weiß sehr genau, dass ein Kind erst ab etwa 3 Jahren beginnt, wirklich bewusst mit anderen Kindern zu interagieren und nicht einfach nur nebeneinander her zu spielen. Genau deshalb finde ich diese ganzen Krippen, Kindergärten, Gruppen (in die E-K-Gruppe der Gemeinde gehe ich eigentlich auch nur, um mal rauszukommen und mit Leuten aus der Gemeinde Kontakt zu halten, Henry braucht das gar nicht) unter 3 Jahren völlig nonsens und habe allenfalls ein müdes Lächeln übrig, wenn Muttis immer so ganz stolz behaupten, dass ihre einjährigen Kinder so wundervoll mit den anderen Kindern spielen. Aus entwicklungspsychologischer Sicht ist das einfach Kokolores, es sieht für uns vielleicht wie "miteinander spielen" aus, ist es aber nicht.
In den ersten 3 Jahren sind die "sozialen Kontakte", die das Kind braucht, von der Familie vollkommen ausreichend abgedeckt.
Dann, was diese ewige "Aber so lernt er doch nie Sozialverhalten" Diskussion angeht ... Seien wir mal ehrlich, die meisten Menschen, die den ganz normalen Weg durchlaufen haben, werden doch nicht sozialkompetent, sondern Arschlöcher mit spitzen Ellenbogen.
Ich habe im Austausch mit englischem Homeschoolern mal folgende Aussage gehört, die ich sehr passend finde:
" Forced association is not socialization ." Sinngemäß: Zwangsvereinigung ist keine Sozialisation.
Und das stimmt.
25 Kinder in einen Klassenraum zu pferchen, sie 45 Minuten und in höheren Klassen bis zu 90 Minuten am Stück zum Stillsitzen und zuhören zu nötigen und während dieser Zeit jegliche Kommunikation untereinander zu unterbinden ("Im Unterricht wird nicht gequatscht!") hat nichts, aber auch gar nichts mit Sozialisation zu tun. Das ist ein völlig künstliches Umfeld, das nichts mit der Realität zu tun hat.
Die Interaktionsmöglichkeiten der Kinder beschränken sich auf die Pausen, in denen dann nebenbei auch noch gegessen werden muss, und nachmittags muss man zum Bus gehen und später auch noch Hausaufgaben machen.
Im Grunde interagieren Kinder in einer Regelschule nicht mehr oder weniger miteinander, als einjährige Krippenkinder, die nebeneinander spielen und ab und an mal ihr Spielzeug vor den anderen Verteidigen.
Die wirklich wertvollen "Sozialkontakte", die ich in der Schule geschlossen habe, kann ich an einer Hand abzählen.
Die wirklichen Freunde, mit denen ich auch größtenteils heute noch in Kontakt stehe, habe ich draußen beim Spielen kennengelernt, in der Nachbarschaft, überall, aber nicht in der Schule.
Vorhin ging es um Geschwister, und dass man die sich ja nicht aussuchen kann und das deshalb etwas anderes sei.
Konntet ihr euch eure Klassenkameraden aussuchen? Ich nicht.
Ganz ehrlich, diese absolut erzwungene Situation in der Schule, bei der so viele Eltern glauben, ihrem Kind täte das gut, bringt dem Kind eigentlich gar nichts außer oft viel Frust und schlimmstenfalls Schulangst, weil es davor graut, wieder fast den ganzen Tag mit 24 anderen Kindern verbringen zu müssen, von denen es vielleicht nur 3 leiden kann.
Das wiederholt sich nie wieder im Leben, ist daher also völlig überflüssig.
Und nein, das wiederholt sich auch bei der Arbeit nicht. Euren Beruf sucht ihr euch selbst aus. Euren Arbeitsplatz sucht ihr euch aus und wenn er euch nicht gefällt, steht es euch frei, zu kündigen und woanders hinzugehen, eine neue Ausbildung zu machen, zu Hause zu bleiben etc. Eure Freunde sucht ihr euch aus, eure Kontakte. Alles.
Ein Kind jedoch wird 10-13 Jahre gezwungen, eine solche Situation auszuhalten, ohne eine Chance, dem zu entgehen. Das für eine sinnvolle Sache zu halten ist wie der Glaube, dass Bäder in Eiswasser das Immunsystem stärken.
Zum Homeschooling allgemein: Da grassiert hier viel unwissen, wie ich sehe
Homeschooler sind i.d.R. sehr stark untereinander vernetzt. Das heißt, das Kind bewegt sich keineswegs in einem Universum, das nur aus ihm, den Eltern und ggf. Geschwistern besteht. Die verschiedenen Familien stehen untereinander in Kontakt und tauschen sich aus.
Dadurch wird übrigens auch eine breite Abdeckung der Unterrichtsinhalte gewährleistet. Es ist also nicht so, dass ich mir anmaße, dem Kind alles von Chemie bis Religion selbst beizubringen. Das kann unter Umständen eben auch der Vater von Familie XY übernehmen. WENN man denn eine Art Parallelsystem zur Regelschule simulieren will (was unser Ding nicht wäre).
Beim HS geht es auch nicht darum, das Kind von der Außenwelt fernzuhalten, im Gegenteil. Es geht in erster Linie um eine zielgerichtetere, neigungsorientierte Förderung. Das reguläre Schulsystem nimmt kaum Rücksicht auf individuelle Begabungen. Kindern werden sinnfreie und unnütze Inhalte eingehämmert, während es andere Interessen vielleicht gern vertiefen würde, dafür aber im Unterricht keine Kapazitäten angedacht sind. Das ist bei der Masse an Kindern auch gar nicht umsetzbar. Beim HS jedoch schon.
Viele Freilerner gehen oft und viel auf Reisen, es gibt da dann ja auch keine zeitlichen Vorgaben durch Ferien u.ä.
Man kann Sprachen anhand echter Praxis lernen. Man kann sich auf Lernfelder fokussieren, in denen das Kind brillieren kann. Es gibt endlose Möglichkeiten.
Viele Kinder gehen ja in der Grundschule noch gern zur Schule, denn da wird noch viel gespielt und ihnen erst mal die grundsätzlichen Dinge beigebracht. Aber spätestens mit der weiterführenden Schule hört diese Freude oft auf.
Warum wohl? Die Freude am Lernen wird genommen, weil der natürliche Lerndrang und die Neugier des Kindes in sehr enge Bahnen geleitet werden. Und das alles unter dem Deckmäntelchen der "Sozialisation".
Wenn Schule dafür nötig wäre, müsste es in allen europäischen Ländern außer Deutschland und Schweden (nur dort gibt es eine Schulbesuchspflicht) ja nur so von Soziopathen wimmeln. Tut es aber nicht.
Ich finde es schade, dass uns hier solche Grenzen gesteckt werden.
Denn zur bedürfnisorientierten Erziehung gehört für mich auch bedürfnis- und neigungsorientierte Bildung.
Nur zum ersten: meine Zwillinge haben schon sehr früh miteinander kommuniziert und interagiert
07.04.2016 21:41
Zitat von Manveri:
Zitat von cooky:
Zitat von Manveri:
Zitat von Metalgoth:
Menveri benotet wird da gar nichts.
Was das Kind können MUSS? Sicherlich nicht. Vielleicht, was es können sollte...Damit man eben fördern kann. Vorsichtig, spielerisch!
Was genau ist schlecht daran?
Du tust so, als würde man die Kinder dann zum lernen zwingen, weil sie nicht in ein Schema passen
Naja, wenn es es nicht kann bekommt es in meinem genannten Beispiel eben ne 4 und die Mutter wird genötigt ("Sonst müssen wir das Jugendamt informieren!") eine Förderung in Anspruch zu nehmen. So war das zumindest bei dieser Mutter.
Natürlich ist das nicht überall so extrem. Aber bewertet wird doch. Und das stört mich. Mich speziell für mein Kind.
Inwiefern meinst du bewertet wird doch, also abseits solcher schwarzen Schafe mit grausigen Bögen
Naja, wenn man ein Entwicklungsgespräch führt, findet ja schon irgendwo eine Bewertung statt. Sonst wäre das Gespräch ja hinfällig und beschränkt auf "Ja, ihr geht es gut hier."
Ich glaube da musste dem Kind einfach ein hochtrabender Name gegeben werden. Wir hatten ein Gespräch nach den ersten Monaten wie sie angekommen ist. Rücksprache gab es während der Eingewöhnung immer. Aber da nochmal richtig in Ruhe. Und von anderen weiß ich das man sich eben in erster Linie austauscht. Was beschäftigt das Kind z.B.
Ein Gespräch findet immer nach der Sternstunde statt.
Es berichtet halt nicht jedes Kind ausführlich was so passiert ist im Kindergarten. Da sind die Gespräche einfach eine schöne Möglichkeit die Neugier zu befriedigen
07.04.2016 21:43
Zitat von cooky:
Zitat von Manveri:
Zitat von cooky:
Zitat von Manveri:
...
Inwiefern meinst du bewertet wird doch, also abseits solcher schwarzen Schafe mit grausigen Bögen
Naja, wenn man ein Entwicklungsgespräch führt, findet ja schon irgendwo eine Bewertung statt. Sonst wäre das Gespräch ja hinfällig und beschränkt auf "Ja, ihr geht es gut hier."
Ich glaube da musste dem Kind einfach ein hochtrabender Name gegeben werden. Wir hatten ein Gespräch nach den ersten Monaten wie sie angekommen ist. Rücksprache gab es während der Eingewöhnung immer. Aber da nochmal richtig in Ruhe. Und von anderen weiß ich das man sich eben in erster Linie austauscht. Was beschäftigt das Kind z.B.
Ein Gespräch findet immer nach der Sternstunde statt.
Es berichtet halt nicht jedes Kind ausführlich was so passiert ist im Kindergarten. Da sind die Gespräche einfach eine schöne Möglichkeit die Neugier zu befriedigen
Mein Kind erzählt mir eigentlich nix, wenn ich es nach dem Kiga frage! Muss ihm alles aus der Nase ziehen!
07.04.2016 21:43
Zitat von Manveri:
Zitat von Metalgoth:
Menveri benotet wird da gar nichts.
Was das Kind können MUSS? Sicherlich nicht. Vielleicht, was es können sollte...Damit man eben fördern kann. Vorsichtig, spielerisch!
Was genau ist schlecht daran?
Du tust so, als würde man die Kinder dann zum lernen zwingen, weil sie nicht in ein Schema passen
Naja, wenn es es nicht kann bekommt es in meinem genannten Beispiel eben ne 4 und die Mutter wird genötigt ("Sonst müssen wir das Jugendamt informieren!") eine Förderung in Anspruch zu nehmen. So war das zumindest bei dieser Mutter.
Natürlich ist das nicht überall so extrem. Aber bewertet wird doch. Und das stört mich. Mich speziell für mein Kind.
Ich bekomme ehrlich gesagt den Koller bei diesen ganzen tottherapierten Kindern. Für jeden Furz (sorry) muss heute gleich ein Therapeut her.
Damit suggeriert man dem Kind ja gleich von klein auf: Du bist nicht perfekt, du kannst nicht alles, das muss von Fachpersonal korrigiert werden, bist du so bist, wie wir das alle wollen!
07.04.2016 21:45
Marie, den Gedankengang mit dem "Wann hat man in der Schulzeit eigentlich Zeit zur Sozialisation?" hatte ich heute Nachmittag auch noch aber leider vergessen gehabt. Danke
07.04.2016 21:46
Zitat von silbermarie:
Zitat von Manveri:
Zitat von Metalgoth:
Menveri benotet wird da gar nichts.
Was das Kind können MUSS? Sicherlich nicht. Vielleicht, was es können sollte...Damit man eben fördern kann. Vorsichtig, spielerisch!
Was genau ist schlecht daran?
Du tust so, als würde man die Kinder dann zum lernen zwingen, weil sie nicht in ein Schema passen
Naja, wenn es es nicht kann bekommt es in meinem genannten Beispiel eben ne 4 und die Mutter wird genötigt ("Sonst müssen wir das Jugendamt informieren!") eine Förderung in Anspruch zu nehmen. So war das zumindest bei dieser Mutter.
Natürlich ist das nicht überall so extrem. Aber bewertet wird doch. Und das stört mich. Mich speziell für mein Kind.
Ich bekomme ehrlich gesagt den Koller bei diesen ganzen tottherapierten Kindern. Für jeden Furz (sorry) muss heute gleich ein Therapeut her.
Damit suggeriert man dem Kind ja gleich von klein auf: Du bist nicht perfekt, du kannst nicht alles, das muss von Fachpersonal korrigiert werden, bist du so bist, wie wir das alle wollen!
Von sowas lese ich aber auch immer nur in der MC. Im privaten Umfeld kenn ich ein Logopädie Kind.
Entweder ballt es sich hier oder viele verschweigen es
- Dieses Thema wurde 265 mal gemerkt