Quereinsteiger in Kita - Ja oder Nein?
09.10.2020 14:36
Zitat von sineli:
Ich werfe jetzt mal noch einen anderen Aspekt in die Runde, ich glaube, es liegt daran, dass es sich um Berufe handelt, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten. Diese Arbeit ist perse schon einmal minderwertiger und gesellschaftlich nicht so angesehen. Kindergarten, Grundschule, Pflege und so weiter, alles Berufe, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt werden.
Wir müssten dabei unserem eigenen Selbstverständnis ansetzen und nicht immer noch mehr das Bild festigen, Frau kann jede Frau ersetzen.
In männlich dominierten Berufen würde das nicht so leicht geschehen.
Ich habe eher manchmal das Gefühl, dass "Frauen" (natürlich nicht alle! Aber den Disclaimer werde ich jetzt nicht jedes mal setzen), auch eher nach einer anderen Art der Anerkennung streben. Und das hat m.E. tatsächlich etwas mit dem anerzogenen Rollenbild zu tun. Das führt zum einen dazu, DASS Frauen oft in eben diesen aufopfernden, kümmernden Berufsfeldern zu finden sind, und gleichzeitig auch zu dem "nicht anerkannt fühlen".
Was ich damit meine:
Viele Frauen wünschen sich SOZIALE Anerkennung für ihre Tätigkeit, das Gehalt reicht da oft nicht (ob das Gehalt hoch/niedrig/whatever ist, bleibt an dieser Stelle mal dahingestellt - aber das Gehalt ist eigentlich der Tauschhandel, den man eingeht, und unterliegt i.d.R. marktwirtschaftlichen Prozessen. Unbenommen davon ist die Wahl "habe ich einen beruflichen Werdegang eingeschlagen, der mir gefällt?" ). Für viele Frauen scheint mir der Job keine reine Geschäftsbeziehung zu sein. Sie scheinen sich auch große persönliche Anerkennung für ihre Arbeit zu wünschen, sowohl von der Arbeitsstelle selbst, als auch von außen, und zwar nicht nur für die tatsächlich abgelieferte Leistung, sondern auch für das Level an "Aufopferung", was dazu erforderlich war. Frei nach dem Motto "wer mehr gelitten hat, hat mehr geleistet".
Den Satz, den ich auch bisher ausschließlich von Frauen (auch schon oft hier im Forum) gehört habe, noch nicht ein einziges Mal von Männern, ist der: "Bleib zu Hause, wenn du krank bist, es dankt dir keiner." . Oft noch ausgeschmückt mit einer selbstaufopfernden Geschichte, was man alles gemacht und getan hat, daran kaputt gegangen ist, und dann ist noch nicht einmal der Chef dankbar angekommen und hat einem für das aufsich genommene Leid gedankt.
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Das liegt in der eigenen Verantwortung. Wenn ich entscheide, mich kaputt zu arbeiten, dann muss ich damit ganz und gar bei mir bleiben. Das hat erstmal mit niemand anderem etwas zu tun. Das ist Eigenverantwortung, die man von einem erwachsenen Menschen erwarten kann und muss.
Nehmen wir das Berufsbild der (Kranken)pflege und sehen uns da die histosche Entwicklung des beruflichen Selbstverständnisses an. Die Entwicklung zum eigentlichen "Dienstleistungsberuf" ist in historischen Maßstäben nämlich noch gar nicht sonderlich alt. Und das ursprüngliche Selbstverständnis beruhte auf Aufopferung und Nächstenliebe. Dazu kam der kirchliche Ursprung, wo ja historisch auch ein Hang zum Verlangen von Aufopferung und Selbstlosigkeit und Entbehrung zu erkennen ist.
Und seien wir mal ehrlich, wer wäre damit wirklich zufrieden? Wer opfert sich wirklich gern unter Aufgabe seiner Selbst auf? Klar, heute ist es nicht mehr so extrem wie früher, aber wie gesagt, ist die historische Entwicklung noch nicht so alt.
Und heute: Da hört man doch extrem oft eine gewisse Verbittertheit raus.
Also noch eine Stimme: Den Beruf des Erziehers attraktiver machen, besser bezahlen. Aber ich sehe auch hier wieder ein bisschen das Problem mit der Selbstverantwortung. Von ganz alleine wird das nicht passieren. Wenn der Personalmangel so groß ist, dann müsste der Handlungsdruck doch auch zu erhöhen sein, indem ich als gut ausgebildete, fähige Erzieherin zu einem unterbezahlten Jobangebot nein sage, weil ich noch 10 weitere Angebote habe, aus denen ich wählen kann? Hat man da keinen Handlungsspielraum?
Aber was die Zahlen, Daten, Fakten in dem Zusammenhang angeht, bin ich zugegebenermaßen auch nicht auf dem Laufenden.
Und nein, ich finde nicht, dass ungelernte Kräfte das auffangen können. In der KiTa hatten wir immer mal jemanden (fsj), und den Unterschied hat man sehr deutlich gemerkt. Zum Zuarbeiten ja, ok, gerne, aber der eigentliche Bedarf sollte durch die Fachkräfte gedeckt werden.
09.10.2020 15:27
Zitat von Nuya:
Zitat von sineli:
Ich werfe jetzt mal noch einen anderen Aspekt in die Runde, ich glaube, es liegt daran, dass es sich um Berufe handelt, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten. Diese Arbeit ist perse schon einmal minderwertiger und gesellschaftlich nicht so angesehen. Kindergarten, Grundschule, Pflege und so weiter, alles Berufe, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt werden.
Wir müssten dabei unserem eigenen Selbstverständnis ansetzen und nicht immer noch mehr das Bild festigen, Frau kann jede Frau ersetzen.
In männlich dominierten Berufen würde das nicht so leicht geschehen.
Ich habe eher manchmal das Gefühl, dass "Frauen" (natürlich nicht alle! Aber den Disclaimer werde ich jetzt nicht jedes mal setzen), auch eher nach einer anderen Art der Anerkennung streben. Und das hat m.E. tatsächlich etwas mit dem anerzogenen Rollenbild zu tun. Das führt zum einen dazu, DASS Frauen oft in eben diesen aufopfernden, kümmernden Berufsfeldern zu finden sind, und gleichzeitig auch zu dem "nicht anerkannt fühlen".
Was ich damit meine:
Viele Frauen wünschen sich SOZIALE Anerkennung für ihre Tätigkeit, das Gehalt reicht da oft nicht (ob das Gehalt hoch/niedrig/whatever ist, bleibt an dieser Stelle mal dahingestellt - aber das Gehalt ist eigentlich der Tauschhandel, den man eingeht, und unterliegt i.d.R. marktwirtschaftlichen Prozessen. Unbenommen davon ist die Wahl "habe ich einen beruflichen Werdegang eingeschlagen, der mir gefällt?" ). Für viele Frauen scheint mir der Job keine reine Geschäftsbeziehung zu sein. Sie scheinen sich auch große persönliche Anerkennung für ihre Arbeit zu wünschen, sowohl von der Arbeitsstelle selbst, als auch von außen, und zwar nicht nur für die tatsächlich abgelieferte Leistung, sondern auch für das Level an "Aufopferung", was dazu erforderlich war. Frei nach dem Motto "wer mehr gelitten hat, hat mehr geleistet".
Den Satz, den ich auch bisher ausschließlich von Frauen (auch schon oft hier im Forum) gehört habe, noch nicht ein einziges Mal von Männern, ist der: "Bleib zu Hause, wenn du krank bist, es dankt dir keiner." . Oft noch ausgeschmückt mit einer selbstaufopfernden Geschichte, was man alles gemacht und getan hat, daran kaputt gegangen ist, und dann ist noch nicht einmal der Chef dankbar angekommen und hat einem für das aufsich genommene Leid gedankt.Das finde ich immer äußerst befremdlich, muss ich sagen.
Das liegt in der eigenen Verantwortung. Wenn ich entscheide, mich kaputt zu arbeiten, dann muss ich damit ganz und gar bei mir bleiben. Das hat erstmal mit niemand anderem etwas zu tun. Das ist Eigenverantwortung, die man von einem mündigen Menschen erwarten kann und muss.
Nehmen wir das Berufsbild der (Kranken)pflege und sehen uns da die histosche Entwicklung des beruflichen Selbstverständnisses an. Die Entwicklung zum eigentlichen "Dienstleistungsberuf" ist in historischen Maßstäben nämlich noch gar nicht sonderlich alt. Und das ursprüngliche Selbstverständnis beruhte auf Aufopferung und Nächstenliebe. Dazu kam der kirchliche Ursprung, wo ja historisch auch ein Hang zum Verlangen von Aufopferung und Selbstlosigkeit und Entbehrung zu erkennen ist.
Und seien wir mal ehrlich, wer wäre damit wirklich zufrieden? Wer opfert sich wirklich gern unter Aufgabe seiner Selbst auf? Klar, heute ist es nicht mehr so extrem wie früher, aber wie gesagt, ist die historische Entwicklung noch nicht so alt.
Und auch heute: Da hört man doch immer eine Verbittertheit raus.
Also noch eine Stimme: Den Beruf des Erziehers attraktiver machen, besser bezahlen. Aber ich sehe auch hier wieder ein bisschen das Problem mit der Selbstverantwortung. Von ganz alleine wird das nicht passieren. W enn der Personalmangel so groß ist, dann müsste der Handlungsdruck doch auch zu erhöhen sein, indem ich als gut ausgebildete, fähige Erzieherin zu einem unterbezahlten Jobangebot nein sage, weil ich noch 10 weitere Angebote habe, aus denen ich wählen kann? Hat man da keinen Handlungsspielraum?
Aber was die Zahlen, Daten, Fakten in dem Zusammenhang angeht, bin ich zugegebenermaßen auch nicht auf dem Laufenden.
Und nein, ich finde nicht, dass ungelernte Kräfte das auffangen können. In der KiTa hatten wir immer mal jemanden (fsj), und den Unterschied hat man sehr deutlich gemerkt. Zum Zuarbeiten ja, ok, gerne, aber der eigentliche Bedarf sollte durch die Fachkräfte gedeckt werden.
Sich seinen Arbeitgeber nur nach der Bezahlung zu suchen ist auch nicht immer einfach, das ist ja in jedem Beruf so.
Bei uns im Ort bekommen die Erzieher keine Ballungsraumzulage, 5 km weiter südlich schon. Die Lebenshaltungskosten sind allerdings genau die gleichen und auf Niveau von München. Unsere Gemeinde würde gerne mehr an die Erzieher zahlen, darf es allerdings nicht, weil es da irgendwelche Landkreisverträge gibt, in denen der Verdienst festgelegt ist, plus Ballungsraumzulage wo möglich.
Unser Kindergarten hat keinen Erziehermangel, weil das Konzept, das Team und allen voran die Leitung einfach grandios sind, so dass sich Erzieher für uns und gegen die Zulage entscheiden, was zum Beispiel den beiden alleinerziehenden Erzieherinnen schon weg tut. Die sagen allerdings, dass sie nicht für 250€ im Monat mehr in einem Kindergarten arbeiten möchten, in dem sie sich nicht wohlfühlen, was ich durchaus auch verstehen kann.
Der kirchliche Kindergarten im Ort hat übrigens ein deutlich anderes Klima, permanenten Erziehermangel und bis zu 6 Monaten Schließung zuletzt, weil die letzte Erzieherin gegangen war.
09.10.2020 15:51
Zitat von Alaska:
Zitat von Metalgoth:
Zitat von Alaska:
Zitat von Metalgoth:
...
Du willst jetzt aber nicht einen Beruf, den wirklich jeder lernen darf (Hauptschule + z.b Kinderpfleger, mittlere Reife, Abi ...) mit einem Studium vergleichen, schon gar nicht mit einem Jurastudium?![]()
Ich hab auch schon in einem Kiga gearbeitet. Da war absolut nichts, was nicht jeder nebenbei mitfördern kann. Es sind Kinder von 3-6 Jahre.
Ich weiß, ich wirke gerade, als würde ich den Beruf nicht wertschätzen. Aber so ist es gar nicht. Was mich stört, ist, diesen Beruf als so enorm schwer darzustellen.![]()
Ihr versorgt, bespaßt und fördert Kinder. Und zum Glück machen das zumindest in unserem Kiga wirklich alle hervorragend und mit Leib und Seele. Ich bin schwer begeistert von allen unseren Erziehern und Ungelernten und meine Kinder mögen sie alle total.
Aber ja, ich bleibe der Meinung. Interessierte und nicht gerade dumme Menschen/Mütter/Väter können in einer Kiga mit anpacken und ich kann nur von hier berichten, dass diese (in unserem Fall) Frauen eine Bereicherung sind.
Na dann auf, zurück zu den Kinderaufbewahrungsstätten![]()
Nee sry, auf so einen Müll lasse ich mich gar nicht erst ein.
Zeigt, dass du nullkommagarnicht verstanden hast, um was es geht.
Und das ist deutlich mieser, gegenüber allen intelligenten, herzlichen und engagierten, aber ungelernten Mitarbeitern in unseren Kigas - die deutlich mehr machen, als zu strahlen, wenn sie volle Windeln wechseln dürfen, weil das ja so eine Ehre ist.![]()
Und ja, auch in der Grundschule bin ich voll dafür, dass intelligente und engagierte Kräfte mit anpacken @sineli. Tun sie bereits und das nicht schlecht. Trotz allem gibt es einen Unterschied, warum Erzieher theoretisch jeder lernen darf und bei Lehrern, Rechtsanwälten, Ärzten und Co. das Studium verlangt wird.
Wir haben wundervolle ungelernte Kräfte.
Ich hab das sehr wohl verstanden!
Aber die ersetzen keine Erzieher und hier wird es so hingestellt, als wär es eh egal, wer den Job macht, solange er es nur gut meint.
Liebevoll mit den Kindern zu sein ist wichtig, aber nicht alles.
Und so manche ungelernte Kraft bringt mehr Schaden als Nutzen
09.10.2020 15:53
Zitat von Janna90:
Zitat von Nicola92:
Irgendwie verstehe ich das hier nicht so richtig.
Ich lese hier in den meisten Beiträgen nicht „ die Erzieher Ausbildung ist unnötig, das kann auch jeder ungelernte machen „
Sondern - es wäre Hilfreich, wenn es mehr zusätzliche ungelernte Kräfte geben würde, damit sie Dinge abnehmen können, die eben für sie machbar sind - DAMIT die gelernten Erzieher die Füße freier haben für all die wichtigen Dinge die ihr aufzählt.
Natürlich wäre das eine andere Bezahlung und natürlich müssen das Leute sein, die dem gewachsen sind und die euch dann auch eine wirkliche Hilfe und keine Belastung sind.
Aber warum das jetzt die Erzieher in irgendeiner Weise beleidigen soll ... keine Ahnung.
Ich bin examinierte Altenpflegerin und ich bin froh das es Altenpflegehelfer gibt.
Ja, ich wäre noch glücklicher, wenn es möglich wäre, das man so viele Fachkräfte hätte, und die Heime das auch noch bezahlen würden, das die Leute nur von Fachpersonal betreut und gepflegt werden können. Die Realität sieht aber anders aus.
Und dann hab ich doch lieber noch 2 Helfer mit in der Schicht, als das ich dann mit meinem Examen alleine da stehe. Hände habe ich nämlich trotz Examen nur zwei.
Ich sehe es wie du. So wie es hier teilweise aufgefasst wurde, wurde es gar nicht geschrieben. Eher im Gegenteil.
Ich glaube aber, dass das "gekränkt sein" der Erzieherinnen daraus resultiert, dass dem Beruf seit jeher wenig Anerkennung entgegengebracht wird ("Deinen Job will ich haben... den ganzen Tag spielen") und es daher grundsätzlich an dem Gefühl mangelt, ausreichend wertgeschätzt zu werden für das was man tut...
Nein.
Tatsächlich begegne ich dem sehr selten!
Es resultiert aus den Aussagen in diesem Thread.
09.10.2020 15:57
Nachdem die Kindergartensituation in Österreich scheinbar komplett anders ist als in Deutschland, empfinde ich die Diskussion um "Quereinsteiger" komplett anders.
Hier sind "Quereinsteiger" der absolute Regelfall und eine Gruppe von 25 Kindern zwischen 2,5 und 6 Jahren wird von 1 Erzieherin und einer Assistentin betreut. Und die Assistentin ist idR nichts anderes, als eine Quereinsteigerin. Die Ausbildung zur Kindergartenassistentin umfasst einen Weiterbildungskurs von 150 Stunden und das war es auch schon. Danach ist sie befähigt zusammen mit einer Pädagogin eine ganze Kindergartengruppe zu betreuen.
Außerhalb der Kernzeiten/Bildungszeiten von 8 bis 13 Uhr benötigt eine Kindergartengruppe hier übrigens nur eine Assistentin und garkeine Pädagogin mehr.
Was mich bei "Quereinsteigern" aber viel mehr stört, ist garnicht die mangelnde Ausbildung. Erfahrungsgemäß sind die Mütter, die dann in der Karenzzeit aufgrund der schnellen Ausbildung umschulen, um dann im Kindergarten zu arbeiten, einfach extrem unzuverlässig.
Die sind super und voll engagiert, solange die eigenen Kinder noch im Kindergartenalter sind, aber die Mehrheit, die ich kennengelernt habe, ist spätestens dann wieder weg, wenn die eigenen Kindern das Schulalter erreicht haben. Dann werden die kleinen Kinder nämlich ganz schnell scheinbar uninteressant und Memory spielen und Laternen basteln ist doch nicht mehr so herausfordernd.
Und dann kommt es dazu, dass die Kiga-Assistentin, die vorher so gerne mit den Kindern gespielt hat und engagiert war, oft genervt ist, mehr mit den Kolleginnen plaudert und dann plötzlich einfach wieder kündigt und geht.
Und die Kleinen dürfen das dann ausbaden und sich wieder an neue Assistentinnen gewöhnen. Und gerade weil die Assistentinnen hier meist die Hauptbezugsperson der Kinder sind, find ich das Konzept "Mütter im Kindergarten" nicht gut.
Hier sind "Quereinsteiger" der absolute Regelfall und eine Gruppe von 25 Kindern zwischen 2,5 und 6 Jahren wird von 1 Erzieherin und einer Assistentin betreut. Und die Assistentin ist idR nichts anderes, als eine Quereinsteigerin. Die Ausbildung zur Kindergartenassistentin umfasst einen Weiterbildungskurs von 150 Stunden und das war es auch schon. Danach ist sie befähigt zusammen mit einer Pädagogin eine ganze Kindergartengruppe zu betreuen.
Außerhalb der Kernzeiten/Bildungszeiten von 8 bis 13 Uhr benötigt eine Kindergartengruppe hier übrigens nur eine Assistentin und garkeine Pädagogin mehr.
Was mich bei "Quereinsteigern" aber viel mehr stört, ist garnicht die mangelnde Ausbildung. Erfahrungsgemäß sind die Mütter, die dann in der Karenzzeit aufgrund der schnellen Ausbildung umschulen, um dann im Kindergarten zu arbeiten, einfach extrem unzuverlässig.
Die sind super und voll engagiert, solange die eigenen Kinder noch im Kindergartenalter sind, aber die Mehrheit, die ich kennengelernt habe, ist spätestens dann wieder weg, wenn die eigenen Kindern das Schulalter erreicht haben. Dann werden die kleinen Kinder nämlich ganz schnell scheinbar uninteressant und Memory spielen und Laternen basteln ist doch nicht mehr so herausfordernd.
Und dann kommt es dazu, dass die Kiga-Assistentin, die vorher so gerne mit den Kindern gespielt hat und engagiert war, oft genervt ist, mehr mit den Kolleginnen plaudert und dann plötzlich einfach wieder kündigt und geht.
Und die Kleinen dürfen das dann ausbaden und sich wieder an neue Assistentinnen gewöhnen. Und gerade weil die Assistentinnen hier meist die Hauptbezugsperson der Kinder sind, find ich das Konzept "Mütter im Kindergarten" nicht gut.
09.10.2020 16:44
Zitat von Alaska:
Zitat von Metalgoth:
Zitat von Alaska:
Zitat von Metalgoth:
...
Du willst jetzt aber nicht einen Beruf, den wirklich jeder lernen darf (Hauptschule + z.b Kinderpfleger, mittlere Reife, Abi ...) mit einem Studium vergleichen, schon gar nicht mit einem Jurastudium?![]()
Ich hab auch schon in einem Kiga gearbeitet. Da war absolut nichts, was nicht jeder nebenbei mitfördern kann. Es sind Kinder von 3-6 Jahre.
Ich weiß, ich wirke gerade, als würde ich den Beruf nicht wertschätzen. Aber so ist es gar nicht. Was mich stört, ist, diesen Beruf als so enorm schwer darzustellen.![]()
Ihr versorgt, bespaßt und fördert Kinder. Und zum Glück machen das zumindest in unserem Kiga wirklich alle hervorragend und mit Leib und Seele. Ich bin schwer begeistert von allen unseren Erziehern und Ungelernten und meine Kinder mögen sie alle total.
Aber ja, ich bleibe der Meinung. Interessierte und nicht gerade dumme Menschen/Mütter/Väter können in einer Kiga mit anpacken und ich kann nur von hier berichten, dass diese (in unserem Fall) Frauen eine Bereicherung sind.
Na dann auf, zurück zu den Kinderaufbewahrungsstätten![]()
Nee sry, auf so einen Müll lasse ich mich gar nicht erst ein.
Zeigt, dass du nullkommagarnicht verstanden hast, um was es geht.
Und das ist deutlich mieser, gegenüber allen intelligenten, herzlichen und engagierten, aber ungelernten Mitarbeitern in unseren Kigas - die deutlich mehr machen, als zu strahlen, wenn sie volle Windeln wechseln dürfen, weil das ja so eine Ehre ist.![]()
Und ja, auch in der Grundschule bin ich voll dafür, dass intelligente und engagierte Kräfte mit anpacken @sineli. Tun sie bereits und das nicht schlecht. Trotz allem gibt es einen Unterschied, warum Erzieher theoretisch jeder lernen darf und bei Lehrern, Rechtsanwälten, Ärzten und Co. das Studium verlangt wird.
Ich habe noch nicht alle Antworten gelesen, die nach deiner kamen, aber anzumerken ist, dass in fast jedem Land der Beruf der Erzieherin ein Studium ist und auch in den Kitas viele Studierte arbeiten. Fakt ist aber, dafür, dass sie studiert haben verdienen sie zu wenig. Die Frage ist somit eher, warum sehen die meisten Länder Kinderbetreuung hochwertiger an und hier reicht "eine Ausbildung, die jeder nachen kann".
Dabei möchte ich jedoch sagen, dass die Ausbildung so viel besser betreut und begleitet wird, dass ich ausgebildete Erzieher Sozialpädagogen vorziehen würde in einem Bewerbungsgespräch. Demnach müsste man meiner Meinung nach das Studium anpassen, aber da müsste ich nun zu tief ausholen, es geht mir vor allem um meinen ersten Abschnitt, letzter Satz.
Falls darüber hier schon geschrieben wurde meins einfach ignorieren.
09.10.2020 17:09
Zitat von FräuleinS:
Zitat von Alaska:
Zitat von Metalgoth:
Zitat von Alaska:
...
Na dann auf, zurück zu den Kinderaufbewahrungsstätten![]()
Nee sry, auf so einen Müll lasse ich mich gar nicht erst ein.
Zeigt, dass du nullkommagarnicht verstanden hast, um was es geht.
Und das ist deutlich mieser, gegenüber allen intelligenten, herzlichen und engagierten, aber ungelernten Mitarbeitern in unseren Kigas - die deutlich mehr machen, als zu strahlen, wenn sie volle Windeln wechseln dürfen, weil das ja so eine Ehre ist.![]()
Und ja, auch in der Grundschule bin ich voll dafür, dass intelligente und engagierte Kräfte mit anpacken @sineli. Tun sie bereits und das nicht schlecht. Trotz allem gibt es einen Unterschied, warum Erzieher theoretisch jeder lernen darf und bei Lehrern, Rechtsanwälten, Ärzten und Co. das Studium verlangt wird.
Ich habe noch nicht alle Antworten gelesen, die nach deiner kamen, aber anzumerken ist, dass in fast jedem Land der Beruf der Erzieherin ein Studium ist und auch in den Kitas viele Studierte arbeiten. Fakt ist aber, dafür, dass sie studiert haben verdienen sie zu wenig. Die Frage ist somit eher, warum sehen die meisten Länder Kinderbetreuung hochwertiger an und hier reicht "eine Ausbildung, die jeder nachen kann".
Dabei möchte ich jedoch sagen, dass die Ausbildung so viel besser betreut und begleitet wird, dass ich ausgebildete Erzieher Sozialpädagogen vorziehen würde in einem Bewerbungsgespräch. Demnach müsste man meiner Meinung nach das Studium anpassen, aber da müsste ich nun zu tief ausholen, es geht mir vor allem um meinen ersten Abschnitt, letzter Satz.
Falls darüber hier schon geschrieben wurde meins einfach ignorieren.
Aber liegt das nicht weniger an höheren Ansprüchen an die Kinderbetreuung als an der Tatsache, dass in vielen Ländern Bachelorstudiengänge statt einer entsprechenden Ausbildung einfach üblich sind? Das sollte durch Bologna ja vereinheitlichen werden. Eine Akademisierung bringt aber weder automatisch mehr Qualifikation noch mehr Gehalt: es führt eher zu einer Abwertung der Studienabschlüsse im Allgemeinen. Ein Bachelor entspricht auch nicht einem Diplom, sondern eher einer besseren Zwischenprüfung, mit der man früher keine abgeschlossene Berufsausbildung hatte.
09.10.2020 18:46
Zitat von Metalgoth:
Zitat von Alaska:
Zitat von Metalgoth:
Zitat von Alaska:
...
Na dann auf, zurück zu den Kinderaufbewahrungsstätten![]()
Nee sry, auf so einen Müll lasse ich mich gar nicht erst ein.
Zeigt, dass du nullkommagarnicht verstanden hast, um was es geht.
Und das ist deutlich mieser, gegenüber allen intelligenten, herzlichen und engagierten, aber ungelernten Mitarbeitern in unseren Kigas - die deutlich mehr machen, als zu strahlen, wenn sie volle Windeln wechseln dürfen, weil das ja so eine Ehre ist.![]()
Und ja, auch in der Grundschule bin ich voll dafür, dass intelligente und engagierte Kräfte mit anpacken @sineli. Tun sie bereits und das nicht schlecht. Trotz allem gibt es einen Unterschied, warum Erzieher theoretisch jeder lernen darf und bei Lehrern, Rechtsanwälten, Ärzten und Co. das Studium verlangt wird.
Wir haben wundervolle ungelernte Kräfte.
Ich hab das sehr wohl verstanden!
Aber die ersetzen keine Erzieher und hier wird es so hingestellt, als wär es eh egal, wer den Job macht, solange er es nur gut meint.
Liebevoll mit den Kindern zu sein ist wichtig, aber nicht alles.
Und so manche ungelernte Kraft bringt mehr Schaden als Nutzen
Nochmal: Erzieher zu ersetzen hat niemand hier gesagt.
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