Mütter- und Schwangerenforum

Quereinsteiger in Kita - Ja oder Nein?

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Alaska
18959 Beiträge
08.10.2020 23:07
Zitat von sineli:

Zitat von Alaska:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von Alaska:

...

Na dann auf, zurück zu den Kinderaufbewahrungsstätten

Nee sry, auf so einen Müll lasse ich mich gar nicht erst ein.


Zeigt, dass du nullkommagarnicht verstanden hast, um was es geht.
Und das ist deutlich mieser, gegenüber allen intelligenten, herzlichen und engagierten, aber ungelernten Mitarbeitern in unseren Kigas - die deutlich mehr machen, als zu strahlen, wenn sie volle Windeln wechseln dürfen, weil das ja so eine Ehre ist.

Und ja, auch in der Grundschule bin ich voll dafür, dass intelligente und engagierte Kräfte mit anpacken @sineli. Tun sie bereits und das nicht schlecht. Trotz allem gibt es einen Unterschied, warum Erzieher theoretisch jeder lernen darf und bei Lehrern, Rechtsanwälten, Ärzten und Co. das Studium verlangt wird.

Wo gibt es das in Schule am Vormittag ? Teilhabeassistenten sind ein Recht des Kindes, Erzieher in Schulen sind ausgebildet und Sozialarbeiter ebenfalls... Betreuungspersonal wird zunehmend qualifiziert, stimmt, da gibt es noch unqualifizierte Personal. Wobei die Kinder älter sind, es AGs gibt usw. Und auch da bin ich für Qualifizierung... Alleine schon für das Selbstverständnis der Betreuungsperson.


Nennt sich zb Aushilfe oder Seiteneinsteiger (nicht Quereinsteiger).
Gab es schon zu Zeiten meines Studiums. Da haben mehrere auf Lehramt studiert, die zuvor an Schulen ausgeholfen haben - damit die Verbeamtung winken kann und der Lohn steigt.
Gerade die Seiteneinsteiger werden immer mehr.

Und bevor bei meinen Kindern Fächer ausfallen wäre mir tatsächlich lieber, es gäbe in dem Fach eine ungelernte Aushilfe, die sehr gute Noten und sehr gutes Verständnis/Können in diesem Fach hat und die den Stoff am Abend zuvor ausarbeitet.
sineli
8300 Beiträge
08.10.2020 23:35
Zitat von Alaska:

Zitat von sineli:

Zitat von Alaska:

Zitat von Metalgoth:

...


Zeigt, dass du nullkommagarnicht verstanden hast, um was es geht.
Und das ist deutlich mieser, gegenüber allen intelligenten, herzlichen und engagierten, aber ungelernten Mitarbeitern in unseren Kigas - die deutlich mehr machen, als zu strahlen, wenn sie volle Windeln wechseln dürfen, weil das ja so eine Ehre ist.

Und ja, auch in der Grundschule bin ich voll dafür, dass intelligente und engagierte Kräfte mit anpacken @sineli. Tun sie bereits und das nicht schlecht. Trotz allem gibt es einen Unterschied, warum Erzieher theoretisch jeder lernen darf und bei Lehrern, Rechtsanwälten, Ärzten und Co. das Studium verlangt wird.

Wo gibt es das in Schule am Vormittag ? Teilhabeassistenten sind ein Recht des Kindes, Erzieher in Schulen sind ausgebildet und Sozialarbeiter ebenfalls... Betreuungspersonal wird zunehmend qualifiziert, stimmt, da gibt es noch unqualifizierte Personal. Wobei die Kinder älter sind, es AGs gibt usw. Und auch da bin ich für Qualifizierung... Alleine schon für das Selbstverständnis der Betreuungsperson.


Nennt sich zb Aushilfe oder Seiteneinsteiger (nicht Quereinsteiger).
Gab es schon zu Zeiten meines Studiums. Da haben mehrere auf Lehramt studiert, die zuvor an Schulen ausgeholfen haben - damit die Verbeamtung winken kann und der Lohn steigt.
Gerade die Seiteneinsteiger werden immer mehr.

Und bevor bei meinen Kindern Fächer ausfallen wäre mir tatsächlich lieber, es gäbe in dem Fach eine ungelernte Aushilfe, die sehr gute Noten und sehr gutes Verständnis/Können in diesem Fach hat und die den Stoff am Abend zuvor ausarbeitet.

Stimmt, Menschen, die einen befristeten Tarifvertrag bekommen. Ja, das ist mir aber genauso ein Dorn im Auge. Wenn es so wäre, dass diese Menschen im Unterricht helfen, dann könnte ich mir das noch gefallen lassen, aber dass diese dann auch als Klassenlehrer eingesetzt werden, gib mir viel zu weit.

Ich bleibe dabei, ich bin für Qualifizierung und die Person, die gerne im Kindergarten mitarbeiten möchte, könnte begleitend qualifiziert werden.
Stanismom
654 Beiträge
09.10.2020 05:51
Ohne eine Antwort gelesen zu haben:
NEIN!!!!!
...Ich bin in der Pflege, ich weiß, was permanenter Personalmangel heisst.
Aber mit Laien zu kompensieren wertet das Berufsbild (noch mehr) ab und ist mE der völlig falsche Weg.

(Und NIEMALS hätte ich als Mutter da zugestimmt.
Zwerginator
7812 Beiträge
09.10.2020 06:11
Kinderbetreuung braucht qualifiziertes Personal. Auch beim Spielen, Basteln usw. wird pädagogische Arbeit geleistet. Wie ist die Motorik der Kinder, hat es ein Verständnis für Zahlen, wie ist das Sozialverhalten.... Übernehmen das Andere ist eine fundierte Beobachtung nicht mehr gegeben.

Und als noch viel problematischer sehe ich den Punkt, dass es den aktuellen Erzieher- und Kinderpflegermangel fälschlicherweise entspannen würde und das darf nicht Sinn der Sache sein. Betreuungspersonal muss besser bezahlt werden und die Ausbildung muss attraktiver werden, dann endet auch der Personalmangel. Befüllen wir die Lücken mit den Mamas von nebenan wird sich die Politik zurück lehnen, denn dann ist der größte Schmerz weg.
09.10.2020 06:19
Zitat von Zwerginator:

Kinderbetreuung braucht qualifiziertes Personal. Auch beim Spielen, Basteln usw. wird pädagogische Arbeit geleistet. Wie ist die Motorik der Kinder, hat es ein Verständnis für Zahlen, wie ist das Sozialverhalten.... Übernehmen das Andere ist eine fundierte Beobachtung nicht mehr gegeben.

Und als noch viel problematischer sehe ich den Punkt, dass es den aktuellen Erzieher- und Kinderpflegermangel fälschlicherweise entspannen würde und das darf nicht Sinn der Sache sein. Betreuungspersonal muss besser bezahlt werden und die Ausbildung muss attraktiver werden, dann endet auch der Personalmangel. Befüllen wir die Lücken mit den Mamas von nebenan wird sich die Politik zurück lehnen, denn dann ist der größte Schmerz weg.

Beim ersten stimme ich dir zu. Es hat auch niemand gesagt "Muttis übernehmt die Kindergärten". Zusätzliche Hilfe ist das Stichwort bei allen Befürwortern hier gewesen. Leider fühlen sich die Erzieher jetzt irgendwie mächtig auf den Schlips getreten und ich sehe nicht wieso.

Und zum zweiten: ja stimmt. Aber nur um der Politik die Augen zu öffnen finde ich es traurig die eigenen Kinder unterbetrwut zu lassen oder Kigas ständig teilweise zu schließen nur weil zu wenig Personal da ist. Mein Hauptgrund für den Kiga ist tatsächlich das Miteinander mit anderen Kindern und das ist dann nicht mehr gegeben.
nilou
14373 Beiträge
09.10.2020 06:30
Zitat von Cookie88:

Zitat von Zwerginator:

Kinderbetreuung braucht qualifiziertes Personal. Auch beim Spielen, Basteln usw. wird pädagogische Arbeit geleistet. Wie ist die Motorik der Kinder, hat es ein Verständnis für Zahlen, wie ist das Sozialverhalten.... Übernehmen das Andere ist eine fundierte Beobachtung nicht mehr gegeben.

Und als noch viel problematischer sehe ich den Punkt, dass es den aktuellen Erzieher- und Kinderpflegermangel fälschlicherweise entspannen würde und das darf nicht Sinn der Sache sein. Betreuungspersonal muss besser bezahlt werden und die Ausbildung muss attraktiver werden, dann endet auch der Personalmangel. Befüllen wir die Lücken mit den Mamas von nebenan wird sich die Politik zurück lehnen, denn dann ist der größte Schmerz weg.

Beim ersten stimme ich dir zu. Es hat auch niemand gesagt "Muttis übernehmt die Kindergärten". Zusätzliche Hilfe ist das Stichwort bei allen Befürwortern hier gewesen. Leider fühlen sich die Erzieher jetzt irgendwie mächtig auf den Schlips getreten und ich sehe nicht wieso.

Und zum zweiten: ja stimmt. Aber nur um der Politik die Augen zu öffnen finde ich es traurig die eigenen Kinder unterbetrwut zu lassen oder Kigas ständig teilweise zu schließen nur weil zu wenig Personal da ist. Mein Hauptgrund für den Kiga ist tatsächlich das Miteinander mit anderen Kindern und das ist dann nicht mehr gegeben.


Zum ersten Absatz: ich kann schon verstehen das die Erzieher sich durch einige Beiträge hier auf den „Schlips getreten“ fühlen. Ich finde zum Teil zu recht. Gerade die Beiträge von Alaska waren da schon extrem negativ/herabsetzend.

Und ich sehe es auch so, das durch „unqualifizierte“ Quereinsteiger das Grundproblem das qualifiziertes Personal in Kitas und Schulen fehlen nicht beheben.

Ich persönlich bin gegen „Muttis“ in Kitas wenn es über mal basteln oder mitbacken hinausgeht. Für mehr fehlt mir bei solchen Konstellationen schlicht die persönliche Distanz/Objektivität.
Marf
28791 Beiträge
09.10.2020 07:24
Ich hätte nichts gegen die Betreuung durch Quereinsteiger.Das diese nicht (auf Anhieb) sämtliches erfüllen können ist auch nicht nötig.Für Zuarbeiten aber wären sie eine Erleichterung.
Im freien Spiel,basteln,singen etc. wäre wohl für manche Kinder eine 'pädagogisch abgeschwächte ' Person entspannend.
Die Notwendigkeit eines Studiums für Erzieher sehe ich nicht.Wäre das nur noch so möglich, würde dies den Personalmangel nur noch unterstützen.
Gwen85
18465 Beiträge
09.10.2020 09:08
Wir hatten mal eine gelernte Hotelfachfrau an der Rezeption in der Zahnarztpraxis. Sie war engagiert, keine Frage. Aber mehr wie Patienten annehmen, Versichertenkarten einlesen und "leichte" Termine vergeben war nicht drin. Bei Telefonaten mit der Kammer, den Versicherungen, den Laboren und bei fachspezifischen Rückfragen durch Patienten bedurfte es dann einer Fachkraft. Auch Kassen-Abrechnung, privates Rechnungswesen etc, ging nicht. Assistenz, Vor- und Nachbereitung? Wie? Ohne Hygieneschein schon 3x nicht. Röntgen? Wer möchte von einer Nicht-Fachkraft geröntgt werden? Nicht umsonst müssen wir den Röntgenschein nach der Ausbildung alle Jahre wieder auffrischen. Meine Kolleginnen und ich empfanden die Einstellung der Dame als herabsetzend vom Chef uns gegenüber. Seine Begründung für ihre Einstellung war, sie wäre ja so freundlich und hübsch. Was dem nochmals mehr die Krone aufgesetzt hat. Sie bekam für nett Lächeln das gleiche Geld wie Fachpersonal, das hart dafür schuften musste. Nach 6 Monaten waren Patienten für sie übrigens immer noch "Gäste".
Zum Glück habe ich gewechselt und mit mir 6 weitere gut ausgebildete Kolleginnen .
Ich meine das nicht böse und herablassend, ich verstehe die Erzieherinnen daher hier sehr gut. Eine Nichtfachkraft bzw ein Quereinsteiger kann nicht auf Anhieb das Gleiche wie gut ausgebildetes Fachpersonal leisten. Und ich bin auch ehrlich, ich wollte auch keine der anderen Muttis in der Kita haben, die tratschen so schon genug....
09.10.2020 09:46
Gerne pro Quereinsteiger auch in anderen Berufen.
Ich habe in so vielen Branchen qualifizierte Nieten miterlebt und unqualifierte Goldstücke. Da gibt es nichts zu pauschalisieren, das muss individuell geschaut werden.
Und selbstredend übernimmt man dann keine Gruppe/Team/Abteilung, das sagt doch der gesunde Menschenverstand. Aber mit anpacken und den qualifizierten Kräften so zuarbeiten, dass diese Menge Raum für ihre Kernkompetenz haben: ja warum nicht? Wenn da im Kindergarten zb jemand helfen kann, die Kinder für draußen anzuziehen, draußen beaufsichtigen kann oder der Gruppe Vorlesen, damit dann mit Kindern gearbeitet werden kann, die Förderung brauchen oder Projekte vorbereitet werden müssen.

Das setzt, richtig umgesetzt, einen Beruf nicht herab sondern hebt ihn doch eher an: schau, deine Arbeit ist so wichtig, dass wir dir eine Hilfskraft zur Seite stellen.

Aber okay, den Betrachtungswinkel muss man sich wollen und persönliche Erfahrung spielt sicher auch mit rein. Ich finde, Kinder brauchen ein Dorf und Leben habe ich zu unseren tollen Erziehern noch ein paar engagierte Hilfskräfte, als dass mein Kind untergeht, weil nicht genug Hände da sind.

An unserer Schule gibt es übrigens seit Jahren eine verlässliche Betreuung für die erste und zweite Klasse, damit alle mind. Von der 1. Bis zur 5. Stunde betreut sind. Das sind weder Lehrer noch Erzieher, sondern Frauen, deren Kinder groß sind. Sie springen auch ein, wenn Lehrer ausfallen und Kinder bei Freiarbeit beaufsichtigt werden müssen. Das ist top! Wenn ich bedenke, wie meine Mutter teilweise springen musste wegen Stunden die ausfallen oder wie oft wir Stoff verpasst haben, weil die Stunde einfach unbeaufsichtigt war.
Auch AGs werden hier angeboten von externen Trainern, Eltern mit Fachwissen etc. In unserem Dorf gibt es mehrere Projekte dieser Art und es ist ein Zugewinn für alle, qualifizierte Ausbildung hin oder her.
09.10.2020 10:20
Zitat von Julli88:

Irgendwie fühle ich mich gerade in meiner Berufsehre gekränkt...

Na klar ist es eine Hilfe wenn zusätzliche Menschen in der Gruppe in Spielsituationen oder beim Anziehen usw helfen.
Aber ich bleibe auch dabei, dass viele Eltern wenig Ahnung haben, was es heißt eine Gruppe von 20-25 Kindern adäquat zu betreuen und jeden Einzelnen im Blick zu haben, individuell zu fördern und das Ganze noch zu dokumentieren.

Metalgoth und Elsilein haben viele Aspekte genannt und ich möchte jetzt auch nicht so viel wiederholen.

Elternmitarbeit bei Festen, Ausflügen, in absoluten Notsituationen - gerne.
Im Alltag - nein. Wie schon jemand schrieb, wird dann auch natürlich sehr viel aufgeschnappt und evtl weiter verbreitet in der Elternschaft. Viele Momentaufnahmen werden auch dann evtl pauschalisiert (xy hat heute gebissen, dann heißt es schnell „beißt immer“, ist aggressiv,...).

Nix für ungut, musste ich jetzt aber doch irgendwie mal loswerden.

Achso, und na klar gibt es auch inkompetente Erzieher und genauso sehr gut arbeitende Ungelernte.


ich sehe es auch so für gewisse Dinge muss man sowohl die Ambition als auch das Fachwissen haben gerade in schwierigen Situationen die nun einmal kommen muss eine Person die richtig Ahnung hat einfach vorhanden sein.

bevor der Kindergarten jedoch ausfällt sei es nun ein halber Tag oder ein ganzer Tag weil das fachpersonal erkrankt ist und eben ein personeller Engpass herrscht bin ich aber froh wenn Eltern oder Omas mit unterstützen.

es hilft ja auch schon einfach für die Kinder psychisch wenn da jemand ist ein Ansprechpartner wenn ein Problem ist jemand geärgert wird und so weiter.

Aber gerade beim Anziehen der matschkleidung Jacken Schuhe oder eben ein bisschen Aufmerksamkeit den Kindern schenken mit ihnen ein bisschen spielen beim händewaschen vor dem Essen helfen und so weiter ist es doch toll wenn Eltern helfen in einem personellen Engpass.

Ungelerntes Personal dauerhaft sehe ich auch kritisch.

zumindest Prüfungen müssten diese Leute machen ob sie diesen unintuitiv bestehen oder weil sie sich selbst vorbereitet haben oder weil sie eine verkürzte Lehre gemacht haben spielt da finde ich keine Rolle also woher das Wissen kommt.
schoko_keks1234
3535 Beiträge
09.10.2020 12:16
Der Gedanke ist grundsätzlich ja ganz nett. Allerdings löst das tatsächlich nicht das grundlegende Personalproblem in Kindergärten. Es geht ja, wie viele vor mir schon geschrieben haben nicht nur ums beaufsichtigen und bespaßen. Da gehört so viel mehr dazu. Für die Tätigkeiten wie Essen ausgeben, gibt es ja in vielen Kigas schon extra Personal. Unser kiga hat zum Beispiel eine Kantinenfrau, die nur fürs Mittagessen da ist.

Wir hatten auch letzten Winter, als der Personalmangel ganz schlimm wurde und die Öffnungszeiten verkürzt werden mussten eine Art Elterninitiative gegründet, bei der sich Eltern melden konnten, die bereit waren freiwillig in der Stunde die wegfiel die Kinder zu beaufsichtigen.
Das war allerdings gar nicht so einfach, denn aus Versicherungstechnischen Gründen durfte das nicht in den Räumlichkeiten vom Kindergarten stattfinden.

Und es ist auch fraglich, ob es tatsächlich so viel hilft, jemanden für Spiele, wickeln, essen ausgeben da zu haben, wenn dann trotzdem auf 20 Kinder nur eine Fachlraft kommt.
Ich persönlich bin froh, dass meine Kinder von ausgebildeten Personen betreut und gefördert werden. Und dahinter dann eben auch ein Konzept steht. Es ist ja was anderes, wenn es mir nur um die Betreuung geht. Ein Babysitter hat ja auch keine fundierte Ausbildung. Aber es geht ja auch um Förderung. Um die Vorbereitung auf die Schule, darum eventuelle Defizite zu erkennen..

Ich beginne jetzt eine Qualifizierung zur Tagesmutter, die in unserer Stadt insbesondere für Eltern angeboten wird.
Da sind schon viele pädagogische Inhalte drin und viel zur frühkindlichen Entwicklung- aber nicht annähernd das, was eine Erzieherin in den 4-5 Jahren Ausbildung mitnimmt.
Und selbst mit dieser Qualifikation dürfte ich nicht in Kindergärten arbeiten und ich finde das auch in Ordnung so.
Schnecke510
7213 Beiträge
09.10.2020 12:48
Zitat von sineli:

Witzig, überall wird Fachkräftemangel bemängelt und bei dem wichtigsten Gut für uns, bei unseren Kindern, kann jeder ran.

Ich frage mich wirklich, warum ich vier Jahre Ausbildung als Erzieherin durchgemacht habe, wenn ich doch nur basteln, singen und Essen austeilen gelernt habe. Dann ist das Studium, das ich später gemacht habe, auch ähnlich wenig wert, Schule kann ja schließlich auch jeder und in der ersten und zweiten Klasse bis 100 zählen oder rechnen (ob es einen Unterschied gibt, st auch wurscht) und lesen und schreiben auch kann auch jeder irgendwie... hat uns schließlich Corona gezeigt.

Man muss, glaube ich, damit leben, dass alle immer meinen, sie könnten alles.

Ich habe z.B. "was mit Sprachen" studiert. Und da heißt es dann auch immer "Ah ja, ich mag Sprachen ja auch voll gerne und kann supergut Italienisch, weil mein Exfreund Italiener war." --> Ja, klar, genau das Gleiche. Da muss man drüberstehen.
09.10.2020 13:08
Ich glaube, dass es zumindest in Städten schwierig sein dürfte, vernünftige Aushilfskräfte zu finden, denn das Gehalt für solche reinen Hilfstätigkeiten könnte nicht weit über dem Mindestlohn liegen. Die Personen, die ich mir als Ergänzung zu Erziehern wünschen würde, lockt man damit nicht hinter dem Ofen hervor. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das in Regionen, in denen die Lebenshaltungskosten geringer sind, anders sein könnte.

Ansonsten bin ich ganz bei Alaska . Und wenn es um Vorlesen, Erklären etc. geht, ist so manch einer mit guter fachfremder Ausbildung mindestens so geeignet wie das Stammpersonal. Es ersetzt keine Erzieher, könnte sie aber ergänzen. Für eine regelmäßige Hilfstätigkeit sollte Personal dann aber zumindest in Hygiene, Erste Hilfe, etc. geschult werden.
sineli
8300 Beiträge
09.10.2020 13:26
Ich werfe jetzt mal noch einen anderen Aspekt in die Runde, ich glaube, es liegt daran, dass es sich um Berufe handelt, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten. Diese Arbeit ist perse schon einmal minderwertiger und gesellschaftlich nicht so angesehen. Kindergarten, Grundschule, Pflege und so weiter, alles Berufe, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt werden.

Wir müssten dabei unserem eigenen Selbstverständnis ansetzen und nicht immer noch mehr das Bild festigen, Frau kann jede Frau ersetzen.

In männlich dominierten Berufen würde das nicht so leicht geschehen.
09.10.2020 14:00
Zitat von sineli:

Ich werfe jetzt mal noch einen anderen Aspekt in die Runde, ich glaube, es liegt daran, dass es sich um Berufe handelt, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten. Diese Arbeit ist perse schon einmal minderwertiger und gesellschaftlich nicht so angesehen. Kindergarten, Grundschule, Pflege und so weiter, alles Berufe, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt werden.

Wir müssten dabei unserem eigenen Selbstverständnis ansetzen und nicht immer noch mehr das Bild festigen, Frau kann jede Frau ersetzen.

In männlich dominierten Berufen würde das nicht so leicht geschehen.

Das hat m.E. nichts mit Geschlechtern zu tun, sondern mit der Tätigkeit. Es gibt nun mal Berufe, in denen Zuarbeit sinnvoll möglich ist und andere, in denen das nicht funktioniert. Auf dem Bau gibt es z.B. ebenfalls Hilfskräfte.
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