Schwanger - Bewerbung
06.12.2018 08:52
Tatsächlich können kleinere Firmen/Startups sowas oft personell nicht so gut auffangen wie große Konzerne.
Aaaaaaber es muss nicht so sein. Ich arbeite in einer ganz kleinen Firma und als ich nun doch nochmal schwanger geworden bin, war mein Chef (Anfang 30, kinderlos) total entspannt. Sogar vorher schon, da sagte er, ich solle mir keine Gedanken machen, falls noch mal eins kommt.
Mittlerweile hat meine Kollegin auch wieder angefangen zu arbeiten und bringt ihr Baby (10 monate) einfach mit, bis es in die Kita geht. Jetzt haben wir also ein Bürobaby und alle finden das super niedlich (bei Kunden und Lieferanten kommt das echt gut an).
Außerdem meinte mein Chef mal: Eine Mutter arbeitet oft 1000 mal effektiver als jemand, der keine anderen Verpflichtungen hat.
Ich wünsche Dir Glück und den Mut, es einfach ehrlich anzusprechen und evtl diese Vorteile einer Mutter zu betonen.
Aaaaaaber es muss nicht so sein. Ich arbeite in einer ganz kleinen Firma und als ich nun doch nochmal schwanger geworden bin, war mein Chef (Anfang 30, kinderlos) total entspannt. Sogar vorher schon, da sagte er, ich solle mir keine Gedanken machen, falls noch mal eins kommt.
Mittlerweile hat meine Kollegin auch wieder angefangen zu arbeiten und bringt ihr Baby (10 monate) einfach mit, bis es in die Kita geht. Jetzt haben wir also ein Bürobaby und alle finden das super niedlich (bei Kunden und Lieferanten kommt das echt gut an).
Außerdem meinte mein Chef mal: Eine Mutter arbeitet oft 1000 mal effektiver als jemand, der keine anderen Verpflichtungen hat.
Ich wünsche Dir Glück und den Mut, es einfach ehrlich anzusprechen und evtl diese Vorteile einer Mutter zu betonen.
06.12.2018 09:09
Ich finde es unfair dem Arbeitgeber gegenüber.
Dadurch, dass der Arbeitnehmerschutz teilweise so ausgenutzt wird, werden die Bedingungen (für alle!) immer schlechter. Insofern sollte man fair sein im Sinne des Gemeinwohls.
Außerdem: Wo liegt denn die Motivation für den Job, wenn du gleich in Elternzeit gehen willst? Ist offenbar ja nicht gegeben.
Dadurch, dass der Arbeitnehmerschutz teilweise so ausgenutzt wird, werden die Bedingungen (für alle!) immer schlechter. Insofern sollte man fair sein im Sinne des Gemeinwohls.
Außerdem: Wo liegt denn die Motivation für den Job, wenn du gleich in Elternzeit gehen willst? Ist offenbar ja nicht gegeben.
06.12.2018 09:11
Zitat von junimond1984:
Tatsächlich können kleinere Firmen/Startups sowas oft personell nicht so gut auffangen wie große Konzerne.
Aaaaaaber es muss nicht so sein. Ich arbeite in einer ganz kleinen Firma und als ich nun doch nochmal schwanger geworden bin, war mein Chef (Anfang 30, kinderlos) total entspannt. Sogar vorher schon, da sagte er, ich solle mir keine Gedanken machen, falls noch mal eins kommt.
Mittlerweile hat meine Kollegin auch wieder angefangen zu arbeiten und bringt ihr Baby (10 monate) einfach mit, bis es in die Kita geht. Jetzt haben wir also ein Bürobaby und alle finden das super niedlich (bei Kunden und Lieferanten kommt das echt gut an).
Außerdem meinte mein Chef mal: Eine Mutter arbeitet oft 1000 mal effektiver als jemand, der keine anderen Verpflichtungen hat.
Ich wünsche Dir Glück und den Mut, es einfach ehrlich anzusprechen und evtl diese Vorteile einer Mutter zu betonen.
Ja, ein Baby ist wie eine Erkältung - man kann nie wissen, wann es daher kommt.
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht.
06.12.2018 10:18
Habe ein Angebot vom Kreis bekommen, dass Ihnen meine Bewerbung letztes Jahr sehr sehr gut gefiel und es ihnen leid tat, dass ich den zweiten Platz belegte.
Schwups, erneut Bewerbung abgegeben und prompt eingeladen.
Habe positiv getestet und fairness halbe angerufen.
Der Personalleiter wurde von mir persönlich informiert, dass ich schwanger sei und in der kritischen Phase.
Es handelt sich um einen Beruf, wo ich nicht mit Bakterien in Kontakt kommen darf und hätte eh abbrechen müsse. Wir einigten uns darauf, dass er sich freut, wenn er in 1-2 Jahren wieder von mir hört. Er meldete sich ja auch dieses Jahr wir versprochen.
Das Kind, habe ich nun leider verloren, doch trotzdem empfinde ich es als korrekt ehrlich zu sein.
So, erhält jemand anderes die Chance und ich kann in der Zukunft ohne schlechtes Gewissen dort starten.
Die Zukunft kann niemand voraus sagen, es kann ja auch sein, dass wir wieder schwanger werden und dann? Wäre das selbe Problem da gewesen.
Frauen, die es verheimlichen sind für mich nicht's Wert. Die machen es uns ehrlichen Frauen nicht leichter auf dem Arbeitsmarkt. Es wird schwieriger und alle Fragen sich warum.... Die Gesellschaft sollte mal in allem umdenken.
Schwups, erneut Bewerbung abgegeben und prompt eingeladen.
Habe positiv getestet und fairness halbe angerufen.
Der Personalleiter wurde von mir persönlich informiert, dass ich schwanger sei und in der kritischen Phase.
Es handelt sich um einen Beruf, wo ich nicht mit Bakterien in Kontakt kommen darf und hätte eh abbrechen müsse. Wir einigten uns darauf, dass er sich freut, wenn er in 1-2 Jahren wieder von mir hört. Er meldete sich ja auch dieses Jahr wir versprochen.
Das Kind, habe ich nun leider verloren, doch trotzdem empfinde ich es als korrekt ehrlich zu sein.
So, erhält jemand anderes die Chance und ich kann in der Zukunft ohne schlechtes Gewissen dort starten.
Die Zukunft kann niemand voraus sagen, es kann ja auch sein, dass wir wieder schwanger werden und dann? Wäre das selbe Problem da gewesen.
Frauen, die es verheimlichen sind für mich nicht's Wert. Die machen es uns ehrlichen Frauen nicht leichter auf dem Arbeitsmarkt. Es wird schwieriger und alle Fragen sich warum.... Die Gesellschaft sollte mal in allem umdenken.
06.12.2018 10:52
Zitat von Schmu:
Habe ein Angebot vom Kreis bekommen, dass Ihnen meine Bewerbung letztes Jahr sehr sehr gut gefiel und es ihnen leid tat, dass ich den zweiten Platz belegte.
Schwups, erneut Bewerbung abgegeben und prompt eingeladen.
Habe positiv getestet und fairness halbe angerufen.
Der Personalleiter wurde von mir persönlich informiert, dass ich schwanger sei und in der kritischen Phase.
Es handelt sich um einen Beruf, wo ich nicht mit Bakterien in Kontakt kommen darf und hätte eh abbrechen müsse. Wir einigten uns darauf, dass er sich freut, wenn er in 1-2 Jahren wieder von mir hört. Er meldete sich ja auch dieses Jahr wir versprochen.
Das Kind, habe ich nun leider verloren, doch trotzdem empfinde ich es als korrekt ehrlich zu sein.
So, erhält jemand anderes die Chance und ich kann in der Zukunft ohne schlechtes Gewissen dort starten.
Die Zukunft kann niemand voraus sagen, es kann ja auch sein, dass wir wieder schwanger werden und dann? Wäre das selbe Problem da gewesen.
Frauen, die es verheimlichen sind für mich nicht's Wert. Die machen es uns ehrlichen Frauen nicht leichter auf dem Arbeitsmarkt. Es wird schwieriger und alle Fragen sich warum.... Die Gesellschaft sollte mal in allem umdenken.
Dann ist es ja gut, dass du nicht das Maß aller Dinge bist und dass der Wert eines Menschen nicht von dir beurteilt wird.
Also mal ehrlich, sag mal, geht's eigentlich noch!?
Ganz grundsätzlich verstehe ich die Grundhaltung hier nicht. Euch ist schon klar, dass es nicht die im Bewerbungsprozess schwangeren Frauen sind, die dafür sorgen, dass Frauen im gebärfähigen Alter nicht eingestellt werden? Sondern, dass es der Kapitalismus als solches ist, der Menschen nur noch als Wirtschaftsfaktor betrachtet und fordert, alles dem Markt unterzuordnen, um den Gewinn durch die eigene Arbeitskraft maximal in die Höhe zu treiben? Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass es die in unserer Gesellschaft verankerten patriarchalen Denkmuster sind, die dazu führen, dass sogar ihr als Mütter anderen potentiellen Müttern quasi Verrat vorwerft, wenn sie sich schwanger auf Jobs bewerben und die Schwangerschaft nicht gleich offen legen? Nur, weil 2018 immer noch der Irrglaube herrscht, es sei der Hauptjob der Mutter, sich ums Kind zu kümmern, ist das Ganze überhaupt ein Problem. Wäre es selbstverständlich, dass auch Väter in der Mehrheit ebenso lang in Elternzeit "verschwinden", würden wir diese Diskussion gar nicht führen. Mal abgesehen davon, dass die Mehrheit aller Bürojobs auch im Home Office zu erledigen wären, wenn die Arbeitgeber denn flexibel genug wären.
Aber statt dafür zu sorgen, dass sich in der Wirtschaft was ändert und die Unternehmen umdenken MÜSSEN, wird hier einer jungen Frau, die auch an ihr Auskommen im Falle von Trennung oder Rente denken muss, geraten, sich doch lieber mit Befristung/Mini/Midijob zufrieden zu geben. Was soll denn sowas...!?
Und jetzt kommt mir nicht mit "Ausfall bereits in der Schwangerschaft". Das kann auch bei nicht schwangeren Arbeitnehmern passieren und ist einfach das Risiko eines Selbstständigen. Ich habe gerade Krebs und wäre ich nicht selbstständig, würde ich für meinen AG auch seit bereits über 6 Monate ausfallen. Das kann im Leben nunmal passieren.
06.12.2018 11:08
Zitat von blindeswunder:
Zitat von Schmu:
Habe ein Angebot vom Kreis bekommen, dass Ihnen meine Bewerbung letztes Jahr sehr sehr gut gefiel und es ihnen leid tat, dass ich den zweiten Platz belegte.
Schwups, erneut Bewerbung abgegeben und prompt eingeladen.
Habe positiv getestet und fairness halbe angerufen.
Der Personalleiter wurde von mir persönlich informiert, dass ich schwanger sei und in der kritischen Phase.
Es handelt sich um einen Beruf, wo ich nicht mit Bakterien in Kontakt kommen darf und hätte eh abbrechen müsse. Wir einigten uns darauf, dass er sich freut, wenn er in 1-2 Jahren wieder von mir hört. Er meldete sich ja auch dieses Jahr wir versprochen.
Das Kind, habe ich nun leider verloren, doch trotzdem empfinde ich es als korrekt ehrlich zu sein.
So, erhält jemand anderes die Chance und ich kann in der Zukunft ohne schlechtes Gewissen dort starten.
Die Zukunft kann niemand voraus sagen, es kann ja auch sein, dass wir wieder schwanger werden und dann? Wäre das selbe Problem da gewesen.
Frauen, die es verheimlichen sind für mich nicht's Wert. Die machen es uns ehrlichen Frauen nicht leichter auf dem Arbeitsmarkt. Es wird schwieriger und alle Fragen sich warum.... Die Gesellschaft sollte mal in allem umdenken.
Dann ist es ja gut, dass du nicht das Maß aller Dinge bist und dass der Wert eines Menschen nicht von dir beurteilt wird.
Also mal ehrlich, sag mal, geht's eigentlich noch!?
Ganz grundsätzlich verstehe ich die Grundhaltung hier nicht. Euch ist schon klar, dass es nicht die im Bewerbungsprozess schwangeren Frauen sind, die dafür sorgen, dass Frauen im gebärfähigen Alter nicht eingestellt werden? Sondern, dass es der Kapitalismus als solches ist, der Menschen nur noch als Wirtschaftsfaktor betrachtet und fordert, alles dem Markt unterzuordnen, um den Gewinn durch die eigene Arbeitskraft maximal in die Höhe zu treiben? Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass es die in unserer Gesellschaft verankerten patriarchalen Denkmuster sind, die dazu führen, dass sogar ihr als Mütter anderen potentiellen Müttern quasi Verrat vorwerft, wenn sie sich schwanger auf Jobs bewerben und die Schwangerschaft nicht gleich offen legen? Nur, weil 2018 immer noch der Irrglaube herrscht, es sei der Hauptjob der Mutter, sich ums Kind zu kümmern, ist das Ganze überhaupt ein Problem. Wäre es selbstverständlich, dass auch Väter in der Mehrheit ebenso lang in Elternzeit "verschwinden", würden wir diese Diskussion gar nicht führen. Mal abgesehen davon, dass die Mehrheit aller Bürojobs auch im Home Office zu erledigen wären, wenn die Arbeitgeber denn flexibel genug wären.
Aber statt dafür zu sorgen, dass sich in der Wirtschaft was ändert und die Unternehmen umdenken MÜSSEN, wird hier einer jungen Frau, die auch an ihr Auskommen im Falle von Trennung oder Rente denken muss, geraten, sich doch lieber mit Befristung/Mini/Midijob zufrieden zu geben. Was soll denn sowas...!?
Und jetzt kommt mir nicht mit "Ausfall bereits in der Schwangerschaft". Das kann auch bei nicht schwangeren Arbeitnehmern passieren und ist einfach das Risiko eines Selbstständigen. Ich habe gerade Krebs und wäre ich nicht selbstständig, würde ich für meinen AG auch seit bereits über 6 Monate ausfallen. Das kann im Leben nunmal passieren.
Du hast absolut recht.
Aber im Moment ist eben auch der Arbeitgeber dem Kapitalismus unterworfen, weswegen dieses Verhalten unfair ist.
Im Nicht-Kapitalismus könnte man anders handeln, ja. Aber in den jetzigen Strukturen ist und bleibt es unfair, sowas zu verheimlichen.
06.12.2018 11:25
Zitat von Schnecke510:
Zitat von blindeswunder:
Zitat von Schmu:
Habe ein Angebot vom Kreis bekommen, dass Ihnen meine Bewerbung letztes Jahr sehr sehr gut gefiel und es ihnen leid tat, dass ich den zweiten Platz belegte.
Schwups, erneut Bewerbung abgegeben und prompt eingeladen.
Habe positiv getestet und fairness halbe angerufen.
Der Personalleiter wurde von mir persönlich informiert, dass ich schwanger sei und in der kritischen Phase.
Es handelt sich um einen Beruf, wo ich nicht mit Bakterien in Kontakt kommen darf und hätte eh abbrechen müsse. Wir einigten uns darauf, dass er sich freut, wenn er in 1-2 Jahren wieder von mir hört. Er meldete sich ja auch dieses Jahr wir versprochen.
Das Kind, habe ich nun leider verloren, doch trotzdem empfinde ich es als korrekt ehrlich zu sein.
So, erhält jemand anderes die Chance und ich kann in der Zukunft ohne schlechtes Gewissen dort starten.
Die Zukunft kann niemand voraus sagen, es kann ja auch sein, dass wir wieder schwanger werden und dann? Wäre das selbe Problem da gewesen.
Frauen, die es verheimlichen sind für mich nicht's Wert. Die machen es uns ehrlichen Frauen nicht leichter auf dem Arbeitsmarkt. Es wird schwieriger und alle Fragen sich warum.... Die Gesellschaft sollte mal in allem umdenken.
Dann ist es ja gut, dass du nicht das Maß aller Dinge bist und dass der Wert eines Menschen nicht von dir beurteilt wird.
Also mal ehrlich, sag mal, geht's eigentlich noch!?
Ganz grundsätzlich verstehe ich die Grundhaltung hier nicht. Euch ist schon klar, dass es nicht die im Bewerbungsprozess schwangeren Frauen sind, die dafür sorgen, dass Frauen im gebärfähigen Alter nicht eingestellt werden? Sondern, dass es der Kapitalismus als solches ist, der Menschen nur noch als Wirtschaftsfaktor betrachtet und fordert, alles dem Markt unterzuordnen, um den Gewinn durch die eigene Arbeitskraft maximal in die Höhe zu treiben? Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass es die in unserer Gesellschaft verankerten patriarchalen Denkmuster sind, die dazu führen, dass sogar ihr als Mütter anderen potentiellen Müttern quasi Verrat vorwerft, wenn sie sich schwanger auf Jobs bewerben und die Schwangerschaft nicht gleich offen legen? Nur, weil 2018 immer noch der Irrglaube herrscht, es sei der Hauptjob der Mutter, sich ums Kind zu kümmern, ist das Ganze überhaupt ein Problem. Wäre es selbstverständlich, dass auch Väter in der Mehrheit ebenso lang in Elternzeit "verschwinden", würden wir diese Diskussion gar nicht führen. Mal abgesehen davon, dass die Mehrheit aller Bürojobs auch im Home Office zu erledigen wären, wenn die Arbeitgeber denn flexibel genug wären.
Aber statt dafür zu sorgen, dass sich in der Wirtschaft was ändert und die Unternehmen umdenken MÜSSEN, wird hier einer jungen Frau, die auch an ihr Auskommen im Falle von Trennung oder Rente denken muss, geraten, sich doch lieber mit Befristung/Mini/Midijob zufrieden zu geben. Was soll denn sowas...!?
Und jetzt kommt mir nicht mit "Ausfall bereits in der Schwangerschaft". Das kann auch bei nicht schwangeren Arbeitnehmern passieren und ist einfach das Risiko eines Selbstständigen. Ich habe gerade Krebs und wäre ich nicht selbstständig, würde ich für meinen AG auch seit bereits über 6 Monate ausfallen. Das kann im Leben nunmal passieren.
Du hast absolut recht.
Aber im Moment ist eben auch der Arbeitgeber dem Kapitalismus unterworfen, weswegen dieses Verhalten unfair ist.
Im Nicht-Kapitalismus könnte man anders handeln, ja. Aber in den jetzigen Strukturen ist und bleibt es unfair, sowas zu verheimlichen.
Ok, zwei Denkansätze dazu: Wenn wir dem Kapitalismus so unbezwingbar ergeben sind, warum soll ich denn dann als schwangere Frau dem System denn noch was schenken, indem ich mir die Chance auf Beschäftigung von vorneherein verbaue? Wieso soll ich denn auf meinen eigenen Vorteil verzichten in einem System, in dem gilt: "Fressen oder gefressen werden"?
Die Metaebene dazu: Wer macht denn den Kapitalismus? Wir, oder nicht? Der ist doch nicht einfach vom Himmel gefallen. Genauso, wie wir das System am Leben erhalten, haben wir auch die Möglichkeit, es zu verändern. Wir müssen es nur auch tun.
06.12.2018 11:26
Zitat von blindeswunder:
Zitat von Schnecke510:
Zitat von blindeswunder:
Zitat von Schmu:
Habe ein Angebot vom Kreis bekommen, dass Ihnen meine Bewerbung letztes Jahr sehr sehr gut gefiel und es ihnen leid tat, dass ich den zweiten Platz belegte.
Schwups, erneut Bewerbung abgegeben und prompt eingeladen.
Habe positiv getestet und fairness halbe angerufen.
Der Personalleiter wurde von mir persönlich informiert, dass ich schwanger sei und in der kritischen Phase.
Es handelt sich um einen Beruf, wo ich nicht mit Bakterien in Kontakt kommen darf und hätte eh abbrechen müsse. Wir einigten uns darauf, dass er sich freut, wenn er in 1-2 Jahren wieder von mir hört. Er meldete sich ja auch dieses Jahr wir versprochen.
Das Kind, habe ich nun leider verloren, doch trotzdem empfinde ich es als korrekt ehrlich zu sein.
So, erhält jemand anderes die Chance und ich kann in der Zukunft ohne schlechtes Gewissen dort starten.
Die Zukunft kann niemand voraus sagen, es kann ja auch sein, dass wir wieder schwanger werden und dann? Wäre das selbe Problem da gewesen.
Frauen, die es verheimlichen sind für mich nicht's Wert. Die machen es uns ehrlichen Frauen nicht leichter auf dem Arbeitsmarkt. Es wird schwieriger und alle Fragen sich warum.... Die Gesellschaft sollte mal in allem umdenken.
Dann ist es ja gut, dass du nicht das Maß aller Dinge bist und dass der Wert eines Menschen nicht von dir beurteilt wird.
Also mal ehrlich, sag mal, geht's eigentlich noch!?
Ganz grundsätzlich verstehe ich die Grundhaltung hier nicht. Euch ist schon klar, dass es nicht die im Bewerbungsprozess schwangeren Frauen sind, die dafür sorgen, dass Frauen im gebärfähigen Alter nicht eingestellt werden? Sondern, dass es der Kapitalismus als solches ist, der Menschen nur noch als Wirtschaftsfaktor betrachtet und fordert, alles dem Markt unterzuordnen, um den Gewinn durch die eigene Arbeitskraft maximal in die Höhe zu treiben? Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass es die in unserer Gesellschaft verankerten patriarchalen Denkmuster sind, die dazu führen, dass sogar ihr als Mütter anderen potentiellen Müttern quasi Verrat vorwerft, wenn sie sich schwanger auf Jobs bewerben und die Schwangerschaft nicht gleich offen legen? Nur, weil 2018 immer noch der Irrglaube herrscht, es sei der Hauptjob der Mutter, sich ums Kind zu kümmern, ist das Ganze überhaupt ein Problem. Wäre es selbstverständlich, dass auch Väter in der Mehrheit ebenso lang in Elternzeit "verschwinden", würden wir diese Diskussion gar nicht führen. Mal abgesehen davon, dass die Mehrheit aller Bürojobs auch im Home Office zu erledigen wären, wenn die Arbeitgeber denn flexibel genug wären.
Aber statt dafür zu sorgen, dass sich in der Wirtschaft was ändert und die Unternehmen umdenken MÜSSEN, wird hier einer jungen Frau, die auch an ihr Auskommen im Falle von Trennung oder Rente denken muss, geraten, sich doch lieber mit Befristung/Mini/Midijob zufrieden zu geben. Was soll denn sowas...!?
Und jetzt kommt mir nicht mit "Ausfall bereits in der Schwangerschaft". Das kann auch bei nicht schwangeren Arbeitnehmern passieren und ist einfach das Risiko eines Selbstständigen. Ich habe gerade Krebs und wäre ich nicht selbstständig, würde ich für meinen AG auch seit bereits über 6 Monate ausfallen. Das kann im Leben nunmal passieren.
Du hast absolut recht.
Aber im Moment ist eben auch der Arbeitgeber dem Kapitalismus unterworfen, weswegen dieses Verhalten unfair ist.
Im Nicht-Kapitalismus könnte man anders handeln, ja. Aber in den jetzigen Strukturen ist und bleibt es unfair, sowas zu verheimlichen.
Ok, zwei Denkansätze dazu: Wenn wir dem Kapitalismus so unbezwingbar ergeben sind, warum soll ich denn dann als schwangere Frau dem System denn noch was schenken, indem ich mir die Chance auf Beschäftigung von vorneherein verbaue? Wieso soll ich denn auf meinen eigenen Vorteil verzichten in einem System, in dem gilt: "Fressen oder gefressen werden"?
Die Metaebene dazu: Wer macht denn den Kapitalismus? Wir, oder nicht? Der ist doch nicht einfach vom Himmel gefallen. Genauso, wie wir das System am Leben erhalten, haben wir auch die Möglichkeit, es zu verändern. Wir müssen es nur auch tun.
Nein, die herrschende Klasse macht den und hält ihn aufrecht.
06.12.2018 11:57
Zitat von blindeswunder:
Zitat von Schmu:
Habe ein Angebot vom Kreis bekommen, dass Ihnen meine Bewerbung letztes Jahr sehr sehr gut gefiel und es ihnen leid tat, dass ich den zweiten Platz belegte.
Schwups, erneut Bewerbung abgegeben und prompt eingeladen.
Habe positiv getestet und fairness halbe angerufen.
Der Personalleiter wurde von mir persönlich informiert, dass ich schwanger sei und in der kritischen Phase.
Es handelt sich um einen Beruf, wo ich nicht mit Bakterien in Kontakt kommen darf und hätte eh abbrechen müsse. Wir einigten uns darauf, dass er sich freut, wenn er in 1-2 Jahren wieder von mir hört. Er meldete sich ja auch dieses Jahr wir versprochen.
Das Kind, habe ich nun leider verloren, doch trotzdem empfinde ich es als korrekt ehrlich zu sein.
So, erhält jemand anderes die Chance und ich kann in der Zukunft ohne schlechtes Gewissen dort starten.
Die Zukunft kann niemand voraus sagen, es kann ja auch sein, dass wir wieder schwanger werden und dann? Wäre das selbe Problem da gewesen.
Frauen, die es verheimlichen sind für mich nicht's Wert. Die machen es uns ehrlichen Frauen nicht leichter auf dem Arbeitsmarkt. Es wird schwieriger und alle Fragen sich warum.... Die Gesellschaft sollte mal in allem umdenken.
Dann ist es ja gut, dass du nicht das Maß aller Dinge bist und dass der Wert eines Menschen nicht von dir beurteilt wird.
Also mal ehrlich, sag mal, geht's eigentlich noch!?
Ganz grundsätzlich verstehe ich die Grundhaltung hier nicht. Euch ist schon klar, dass es nicht die im Bewerbungsprozess schwangeren Frauen sind, die dafür sorgen, dass Frauen im gebärfähigen Alter nicht eingestellt werden? Sondern, dass es der Kapitalismus als solches ist, der Menschen nur noch als Wirtschaftsfaktor betrachtet und fordert, alles dem Markt unterzuordnen, um den Gewinn durch die eigene Arbeitskraft maximal in die Höhe zu treiben? Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass es die in unserer Gesellschaft verankerten patriarchalen Denkmuster sind, die dazu führen, dass sogar ihr als Mütter anderen potentiellen Müttern quasi Verrat vorwerft, wenn sie sich schwanger auf Jobs bewerben und die Schwangerschaft nicht gleich offen legen? Nur, weil 2018 immer noch der Irrglaube herrscht, es sei der Hauptjob der Mutter, sich ums Kind zu kümmern, ist das Ganze überhaupt ein Problem. Wäre es selbstverständlich, dass auch Väter in der Mehrheit ebenso lang in Elternzeit "verschwinden", würden wir diese Diskussion gar nicht führen. Mal abgesehen davon, dass die Mehrheit aller Bürojobs auch im Home Office zu erledigen wären, wenn die Arbeitgeber denn flexibel genug wären.
Aber statt dafür zu sorgen, dass sich in der Wirtschaft was ändert und die Unternehmen umdenken MÜSSEN, wird hier einer jungen Frau, die auch an ihr Auskommen im Falle von Trennung oder Rente denken muss, geraten, sich doch lieber mit Befristung/Mini/Midijob zufrieden zu geben. Was soll denn sowas...!?
Und jetzt kommt mir nicht mit "Ausfall bereits in der Schwangerschaft". Das kann auch bei nicht schwangeren Arbeitnehmern passieren und ist einfach das Risiko eines Selbstständigen. Ich habe gerade Krebs und wäre ich nicht selbstständig, würde ich für meinen AG auch seit bereits über 6 Monate ausfallen. Das kann im Leben nunmal passieren.
07.12.2018 07:33
Zitat von blindeswunder:
Zitat von Senami3:
Ich würde für zukünftige Bewerbungen einen Headhunter / eine personalleasingfirma kontaktieren, es offen sagen. Oft haben diese befristete Stellen an der Hand.
Und was soll das bringen? Wieso soll sie sich denn die Chancen auf einen unbefristeten Job von vorneherein verbauen?
Sie hat anscheinend aus dem Text heraus etwas moralisches Bauchweh damit. Und wenn dem so ist, dann wäre das eben eine Möglichkeit.
07.12.2018 08:24
In meinen Augen ist das Verheimlichen einer Schwangerschaft Betrug. Sorry, meine Meinung.
07.12.2018 08:39
Zitat von Seesternchen_2.0:
Du bewirbst dich mit dem wissen dass du noch maximal 7 Monate arbeiten wirst? Ich (!!! Und nur ich!!!!) empfinde das als mies.
Außerdem wird man Wege finden um einen Vertrag in der Probezeit zu kündigen.
Ich würde sagen, lieber der Spatz in der Hand (dein jetziger minijob) als die Taube (der evtl. neue Job) auf dem Dach.
Dann findest Du das eben mies!
Verliert Sie Ihren Minijob, bekommt das Kind und findet DANN keine Arbeit, ist Sie eine „Schmarotzerin“. (Im übertriebenen Sinne!)
Dann lieber noch paar Monate fest angestellt sein, Elternzeit und wiederkommen.
Immerhin muss man eben auch mal selber Arschloch sein, um zu etwas zu kommen.
07.12.2018 08:42
Zitat von Anonym 1 (199913):
Zitat von Bauernschnitte:
Mit ging es letztes Jahr wie Dir.
Ich war schwanger, wusste es und ich stand kurz vor meinem neuen Job. Ich habe es im 6. Monat erzählt, da der Bauch sich nicht mehr verstecken lies. Im Einstellungsgespräch habe ich davon natürlich nichts gesagt .... Und dann ist man ja im Kündigungsschutz.
Wie hat denn dein AG dann reagiert?
Er war überrascht. Grübelte. Fand es sicherlich doof, gar keine Frage, aber meinte: Das kriegen wir hin. Er ging damit besser um, als meine Kolleg innen
07.12.2018 08:48
Zitat von Schnatterienchen:
In meinen Augen ist das Verheimlichen einer Schwangerschaft Betrug. Sorry, meine Meinung.
Wieso? Worum wurde der AG denn in solch einem Fall betrogen?
Glücklicherweise sieht der Gesetzgeber das halt doch ein bisschen anders.
07.12.2018 09:00
Zitat von Bauernschnitte:
Zitat von Anonym 1 (199913):
Zitat von Bauernschnitte:
Mit ging es letztes Jahr wie Dir.
Ich war schwanger, wusste es und ich stand kurz vor meinem neuen Job. Ich habe es im 6. Monat erzählt, da der Bauch sich nicht mehr verstecken lies. Im Einstellungsgespräch habe ich davon natürlich nichts gesagt .... Und dann ist man ja im Kündigungsschutz.
Wie hat denn dein AG dann reagiert?
Er war überrascht. Grübelte. Fand es sicherlich doof, gar keine Frage, aber meinte: Das kriegen wir hin. Er ging damit besser um, als meine Kolleg innen
Weil die Kolleginnen dann eben einspringen müssen.
Rechtlich mag das ja alles ok. Ich wäre, wenn eine Kollegin so einsteigen würde, mässig begeistert und ein Vertrauensverhältnis wäre schwierig.
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