Meine Bekannte, ein sehr einfach gestrickter Mensch, hat während der ganzen Schwangerschaft täglich eine Schachtel am Tag geraucht.
Sie bedient leider ziemlich viele Klischees... niedriger Bildungsstand, viel Party und Alkohol, viele wechselnde Männer... unterhalte ich mich mit ihr, denke ich manchmal sie ist auf dem Stand einer pubertären kichernden 14 jährigen stecken geblieben.

Meine Mutter dagegen würde ich nicht als doof bezeichnen und hat ebenfalls in der 3. Schwangerschaft geraucht. Sie arbeitet in der Medizin und ihr Mann ist Arzt/Psychologe.
Allerdings waren die Umstände damals noch anders. Sie lebte noch mit meinem alkoholkranken Stiefvater zusammen, der sie schlug. Ich vermute, die Zigaretten waren ihr ein kleiner halt. Scheisse ist es natürlich trotzdem.

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Leider muss ich sagen, dass ich berufsbedingt viele rauchende Schwangere kenne. Meistens sind die Menschen, die ich betreue ja H4-er und noch sehr jung und schwanger. Fast alle rauchen. Schulabschluss ist nur gering oder gar nicht vorhanden.
ABER ich habe auch immer mal, und aktuell sogar zwei, Jugendliche, die schwanger werden und vorher geraucht haben und die prompt aufgehört haben. Nicht erst reduziert, sondern gleich aufgehört, gleich nach dem Pipitest. Beide sind in der Hauptschule. Trotzdem haben sie genug Grips?/ Willen? was auch immer, um sofort aufzuhören.
Im FReundeskreis haben alle aufgehört zu rauchen, als der Test positiv war, bzw. auch schon vorher, als sie die Pille abgesetzt haben oder sie haben gar nicht erst geraucht. Ich selbst habe die Kippen in die Tonne geworfen, als ich den positiven Test in den Händen hielt. Und ich hatte kein Verlangen mehr danach während der Ss.

Keine Ahnung, ob das wirklich so ist. Meiner Erfahrung nach: Ja. Aber eine Studie wäre da mal interessant.

Auf dich und deine erfahrungen hab ich gewartet

Für mich hat bildungsfern übrigens auch nicht pauschal etwas mit dem Abschluss zu tun. Ich kenne Abiturienten, die ehrlich total Vollpfosten sind und ein paar Hauptschüler, die einfach kein Interesse an der Schule hatten, aber unwahrscheinlich wissbegierig und erfolgreich im Leben sind.

Mit "bildungsfern" mein ich also schon eher die Intelligenz, das Interesse an Bildung (unabhängig von Schule), das Anerkennen von medizinischen Fakten, das Hinterfragen.

Bestes Beispiel ist ja oft (und hatten wir neulich auch erst hier) "meine Mutter hat auch geraucht, mir hat es nicht geschadet".
Und oft genug (auch auf Facebook) denk ich dann "Jap, merkt man".

Ich kenn beide Fälle, Abi und Rauchen und kein Schulabschluss und Rauchen.

S**** ist es immer, egal welchen Abschluss. Denke das ist den Meisten auch klar.

Meine Mutter hat übrigens nur in ihrer 3. SS nicht aufhören können zu rauchen - bei mir und meinem 1. Bruder hat sie aufgehört. Aber sie war lt eigener Angabe so traurig dass es wieder ein Junge wird dass sie nicht aufhören konnte.

Zitat von Cookie88:

Meine Mutter hat übrigens nur in ihrer 3. SS nicht aufhören können zu rauchen - bei mir und meinem 1. Bruder hat sie aufgehört. Aber sie war lt eigener Angabe so traurig dass es wieder ein Junge wird dass sie nicht aufhören konnte.

Äh, okay. Dass man für ein paar Tage ein Outing verdauuen muss, wenn man einen ganz starken Wunsch hatte, verstehe ich ja noch.
Aber die Aussage ist echt... auwei.

Und ich hoffe, dein Bruder weiß davon nichts. Vermutlich schon, nee?

Zitat von Cookie88:

Meine Mutter hat übrigens nur in ihrer 3. SS nicht aufhören können zu rauchen - bei mir und meinem 1. Bruder hat sie aufgehört. Aber sie war lt eigener Angabe so traurig dass es wieder ein Junge wird dass sie nicht aufhören konnte.

oh man, was für ein Gefühl muss das für deinen Bruder sein?

Zitat von Alaska:

Zitat von Cookie88:

Meine Mutter hat übrigens nur in ihrer 3. SS nicht aufhören können zu rauchen - bei mir und meinem 1. Bruder hat sie aufgehört. Aber sie war lt eigener Angabe so traurig dass es wieder ein Junge wird dass sie nicht aufhören konnte.

Äh, okay. Dass man für ein paar Tage ein Outing verdauuen muss, wenn man einen ganz starken Wunsch hatte, verstehe ich ja noch.
Aber die Aussage ist echt... auwei.

Und ich hoffe, dein Bruder weiß davon nichts. Vermutlich schon, nee?

Von mir nicht. Und ich denke/hoffe nicht dass sie es ihm gesagt hat.
Das hat sie mir im Vertrauen gesagt als ich grad frisch mit Nr 3 schwanger war so als "Trost" falls ich doch wieder "Pech" habe.

Zitat von Zwerginator:

Zitat von born-in-helsinki:

Zitat von Iljuschka:

Ich kann das auch erstmal nur bestätigen. In meinem Bekanntenkreis hat niemand während einer Schwangerschaft geraucht und ich persönlich halte sie alle für intelligente Menschen. Gleichzeitig habe ich mal 2-3 Jahre in einem “schwierigeren“ Stadtteil gelebt und habe dort fast täglich Schwangere mit Kippe in der Hand gesehen. In der anderen Hand dann gerne auch mal ein Bier oder einen Energy Drink.

Meine Mutter hat zwar nie geraucht, aber bei Gelegenheit mal ein Glas Wein getrunken, wenn sie schwanger war. Dass das okay ist, denkt sie nachwievor - trotz zwei Hochschuldiplomen und vorbildlicher Berufskarriere. Diese Einstellung schreibe ich allerdings auch der Handhabe ihrer Generation zu, bzw. den Vorangegangenen...

Ich denke auch das es ein Generationsding ist, ein Glas Wein oder Sekt ist doch ok, was soll das schon machen.

Meine Mutter hat auch in der SS geraucht mit mir und meiner Schwester. Meine Schwester hat Asthma und ich bin wohl davon gekommen, glaub ich uzmindest
Es gab von mir auch schon ein paar böse Worte deswegen, begriffen hat sie es so richtig glaube ih nicht, denke wirklich das hängt mit dem fehlenden Wissen von damals zusammen

Meine Mama hat weder geraucht noch einen Tropfen getrunken als sie mit mir schwanger war, weil ihr klar war dass das nicht gut ist. Also allein auf die Generation und das man es damals eventuell nicht besser wusste ist das also nicht zurück zu führen
Meine Schwiegermutter behauptet immer noch sie hätte in der Schwangerschaft nicht geraucht und such nichts getrunken (an der Art wie sie es sagt weiß ich aber dass es nicht wahr ist) ausser als sie dachte sie würde eventuell eine Fehlgeburt erleiden (die Logik durchblicke ich immer noch nicht). Mein Mann hat übrigens Asthma.
Schwiegermutter ist auch deutlich einfacher gestrickt als meine Mama.

Deswegen habe ich ja betont, dass ich es auch (soll heißen unter anderem) der Generation zuschreibe, bzw. der Art, wie man verbreitet zu dem Thema Alkohol in der Schwangerschaft stand, verglichen zu heute.
Und dass man es nicht besser wusste, denke ich keinesfalls, so weit zurück war die Medizin vor den paar Jahren ja nun nicht. Die Einstellung war nur weitgehend eine andere.

Ich kenne auch das klassische Klischee.
Dumm wie Brot und schwanger geraucht.... Kids sind naja sehr auffällig
... Aber ich denke das könnte zum Großteil auch an Erziehung Umfeld und Inkompetenz der Eltern liegen.
Haben beide adhs und diverse andere Sachen gesundheitlich....
Ich möchte auch nicht ausschließen das es nur Zigaretten und Alkohol in der SS waren....

Zitat von MiMu2.0:

Mein Mann hat eben gemeint "selbst mit super Studienabschluss werden noch einige rauchen, nur um den schein zu wahren im geschlossenen kämmerlein und außerhalb wird sich drüber brüskiert wie schlimm das doch ist. Denn ist der ruf erst ruiniert ..."
Guter Ansatz, könnt sogar hinkommen wenn ich mir einige Leute angucke.
Der Schein wird gewahrt, das sein im kämmerlein versteckt und bloß nicht an die öffentlichkeit getragen damit andere Leute nicht schlecht von einem denken.
Mädchen die ihr Leben lang in schlechten Verhältnissen gelebt haben und weiter leben denken da mit Sicherheit nicht an ihren ruf wenn sie sich eine Zigarette draußen anstecken.

Ja das kann ich mir auch gut vorstellen. Es gibt sicher auch einige Schwangere höherer Bildungsschichten, die heimlich rauchen, weil sie nicht dazu stehen möchten.

Zitat von Mocca:

Na, da hatte wohl jemand ein zu harmonisches Osterfest

Um die Frage zu beantworten:
Rauchen in der Schwangerschaft ist keine clevere Entscheidung und ich kann mir vorstellen, dass daher auch eine überwiegende Anzahl von rauchenden Müttern nicht die hellsten Kerzen am Leuchter sind.
AAABER...
Z.B. mein Süßigkeiten-Konsum bei Übergewicht ist nun auch keine gute Entscheidung. Ich komme von der elenden Schoki nicht los und halte mich trotzdem für einigermaßen intelligent.
Was ich damit sagen will: Doofe Entscheidungen werden häufig auch von doofen Menschen getroffen, trotzdem haben aber intelligente Menschen auch duchaus Sucht-Probleme oder einfach Marotten, die sie nicht ablegen können.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis recht wenig Raucher. Habe aber auf einer Fortbildung eine sehr nette und - soweit ich das beurteilen konnte - kluge Frau kennengelernt. Wir waren beide etwa im 5. Monat schwanger. Ich bin fast umgefallen, als ich sah, wie sie sich eine Zigarrette anzündete.
Will heißen: "Rauchende Mutter=dumme Mutter" ist zu einfach gedacht. Da spielt mehr mit hinein als nur die Intelligenz.

Schön geschrieben!

Ich kenne keine Schwanger, die geraucht hat. Wir haben mal eine im Zoo gesehen. Die hat sich hinterm Eselhaus versteckt...war ihr wohl unangenehm.
Ich habe aber auch keinen einzigen Raucher im Freundeskreis. Entsprechend gering ist die Wahrscheinlichkeit, dass dort eine in der Scheangerschaft raucht

Ich kenne in meinem Freundeskreis und auch im Verwanden/Familienkreis keine, die während der Schwangerschaft geraucht hat. Alle haben studiert oder eben Abi. Hab aber jetzt auch keinen Vergleich zur anderen Seite. Grundsätzlich glaube ich aber nicht, dass es irgendwas mit dem Bildungsstand zutun hat. Ich denke da spielen viele Dinge eine Rolle. Ich würde jetzt auch nicht behaupten, dass Leute mit einem hohen Bildungsstand unbedingt immer klüger handeln, als Leute, die eben einen Hauptschulabschluss haben.

Puh, heißes Thema..
Also mir ist auch schon öfter aufgefallen, dass rauchende schwangere eher aus der niedrigeren Bildungsklasse kommen.. aber verallgemeinern kann man es nicht.
Ich bin ehrlich, ich habe in allen Schwangerschaft geraucht.. (nein ich bin nicht stolz darauf).
Ich zähle mich aber definitiv nicht zur unteren Bildungsklasse.
Ich denke das ist abhängig von der Persönlichkeit und oft auch von Umständen.
Und dieses "man soll erst reduzieren und dann aufhören, sonst schadet das dem Kind" das kann ich echt nicht mehr hören.. das ist die dümmste Ausrede, die es gibt..
Klar, wenn es jemand nicht schafft sofort aufzuhören, dann soll er erstmal reduzieren und dann komplett aufhören. Das ist besser als gar nicht aufhören. Aber das hat null mit dem Baby zu tun.
Und klar ist es auch besser zu reduzieren statt wie gewohnt weiter zu rauchen. Jede Kippe weniger, schadet auch weniger.

Und auch wenn die Kinder oft erstmal gesund zur Welt kommen, heißt das noch gar nix. Was später kommt weiß keiner..
Mein großer hat eine leichte Behinderung.. ob sie vom rauchen kommt oder nicht, kann man nicht sagen. Mein kleiner ist soweit ERSTMAL gesund. Aber beide sind eindeutig anfällig auf den Lungen. Und das kommt sicher vom rauchen.
Ich hatte einfach nicht die Kraft und nicht genug Willen aufzuhören. Da muss man auch ehrlich zu sich sein und nicht versuchen, sich mit 100 Ausreden zu rechtfertigen. Ich habe es nicht geschafft. Basta. Da gibt es keine Entschuldigung und keine Ausrede dafür. Ich war einfach zu schwach.
Aktuell bin ich wieder schwanger und bereite gerade alles vor um es diesmal wirklich zu schaffen. Und diesmal werde ich es schaffen!