Mütter- und Schwangerenforum

Vulkanausbruch auf La Palma - Sei Live dabei

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Palabras
763 Beiträge
04.10.2021 18:43
Und nun dazu wie es sein kann, dass mein Sohn auf der Insel unterwegs ist und wsrum er mit unserem Nachbarn fährt und nicht Zuhause bleibt.

Weil genau das eben zum Leben abseits vom Vulkan dazu gehört. Es geht weiter, auch für meinen Sohn.
Er kann nicht einfach zu Hause bleiben, nicht weiter zur Schule gehen und seine Ausbildung damit abbrechen. Niemand in seiner Schule hätte dafür Verständnis und niemand würde den Vulkanausbruch aks Entschuldigung anerkennen, weil er schlichtweg nicht davon betroffen ist.

Von hier oben aus kann man weiter Richtung Norden fahren, kommt so auch auf all die anderen Teile der Insel ohne am Vulkan vorbei zu müssen.

So wie kommt es dazu, dass mein Sohn mit unserem Nachbarn unterwegs ist. Zu allererst leben wir hier in einer engen Nachbarschaftsgemeinschaft seit mittlerweile einigen Jahren. Jeder kennt sich, jeder hilft sich, wenn ich kein Auto hätte und eibes bräuchte müsste ich nur kurz zu einem unserer Nachbarn und er würde mir seinen Autoschlüssel in die Hand drücken. Wenn jemand zum Einkaufen fährt bringt er immer was für die anderen mit usw.

So war es auch gestern. Unser Nachbar musste nach Santa Cruz weil sein Freund zurück in die Schweiz flog. Die Freundin meines Freundes musste heute zurück nach Deutschland. Dazu hatte sie gestern in Santa Cruz einen Termin zum Corona Test. Da es Schwachsinn ist dass zwei Leute mit zwei Autos von hier oben nach Santa Cruz fahren, ist eben unser Nachbar gefahren. Da ubser Auto größer ist und logischerweise mehr Sitzplätze hat, hat er dafür eben unser Auto genutzt.
Auf dem Heimweg bekam er einen Anflug von Egoismus und dachte sich, wenn er jetzt schon mal so ein großes Auto hat, kann er ja gleich zum Baumarkt und sich eben Dinge für sein Haus kaufen.
Als er nach dem Einkauf feststellte, dass er nun keinen Platz mehr für meinen Sohn und seine Freundin hatte, dachte er sich er könne ihnen ja Busgeld geben und sie mit dem Bus heim fahren lassen. Was die beiden dann taten.

Ich hab natürlich gedacht ich fall vom Glauben ab, ich war ziemlich wütend, dass er meinen Sohn und seine Freundin einfach da unten rausgelassrn hat und das obwohl eigentlich auch abgesprochen war, dass sie über den Norden fahren, denn es ist nicht auch gerade gut mit dem Auto da ubten rum.zu fahren.
Ich hab ihn gestern Abend natürlich darauf angesprochen von ihm aber keine zufriedenstellende Aussage oder Entschuldigung bekommen. Also er hat sich schon entschuldigt, hat aber ein ABER hintendran gehängt.
Mittlerweile haben wir beide noch mal darüber gesprochen und ich konnte ihm mein Standpunkt klar machen und er war dann einsichtig.

Heute morgen war ich einfach noch sehr zornig, es hatte mich noch nicht losgelassen, deshalb hstte ich es hier erwähnt um meinem Ärger so irgendwie Luft zu machen
Melly82
4030 Beiträge
04.10.2021 18:47
Habe dein Video eben geguckt. Ganz ehrlich, da.würde ich mich auch nicjt bedroht fühlen.

Man gibt eben nicjt so schnell sein Zuhause und seine Existenz auf.
Traumtänzerin84
11224 Beiträge
04.10.2021 19:25
Zitat von Melly82:

Habe dein Video eben geguckt. Ganz ehrlich, da.würde ich mich auch nicjt bedroht fühlen.

Man gibt eben nicjt so schnell sein Zuhause und seine Existenz auf.
so seh ich das auch
04.10.2021 20:40
Zitat von Palabras:

Ich kann eure Bedenken durchaus nachvollziehen. Und ich will auch versuchen auf euch einzugehen und euch auch versuchen verständlich zu machen weshalb wir hier bleiben und nicht "einfach" flüchten. Deswegen habe ich euch mal ein Video von meiner Gegend in der ich wohne gemacht. Das Video ist ohne Konzept entstanden ich habe es spontan aufgenommen und geredet was mir in den Sinn kam. Ich hoffe also ihr hängt euch nicht an kleinen Versprechern oder so auf. Natürlich passt mein Beispiel im Video nicht "Stellt euch vor in Deutschland bricht in 40 km Ferne ein Vulkan aus" Genau das klnnt uhr euch ja nicht vorstellen, denn es gehört zum Leben in Deutschland ja nicht dazu. Man kann es sich einfach nicht vorstellen. Wenn man den Fernseh anmacht bekommt man Bilder direkt vom Vulkan gezeigt. Und so ist es hier ja auch, ich zeige euch auch nur die Bilder direkt vom Vulkan. Deshalb gewähre ich euch jetzt mal einen kleinen privaten Einblick:

https://youtu.be/VI2kFiWSkmk

Ich denke ihr versteht, dass ich auch dieses Video wieder auf privat stellen werde.

Und bitte vergesst nicht wir sind hier keine Touristen, wir können nicht eibfach einen Koffer packen uns in den Flieger setzen und nach Hause nach Deutschland fliegen. Ich weiß nicht ob ich es im Video erwähne, in Deutschland gibtves nichts und niemanden der auf uns wartet, Familie oder ähnliches.
Dazu müssten wir alles hier zurück lassen, alles was wir ubs auf- ubd erbaut haben. Ich glaube die wenigsten von euch würden leichtfertig ihr Eigenheim aufgeben, seine Firma zurück lassen, die Kinder aus ihrem Leben reisen, ihnen die Routine nehmen, wegen einer unbegründeten Angst.
Wir sibd hier NOCH sicher.
Das heißt nicht, dass wir auf einen Katastrophenfall der uns direkt treffen würde vorbereitet sind. Seit letztem Jahr stehen für jeden Notfalltaschen bereit. Wir könnten innerhalb von 5 bis 10 Minuten ubser Haus verlassen. Inklusive Wasser- und Nahrungsvorat, wichtige Papiere und Dokumente, Erinnerungen, Spritvorat usw.


Danke, dass du dieses Video gemacht hast, auch wenn du dich dazu natürlich keinesfalls genötigt fühlen solltest. Aber ich hatte wirklich eine komplett andere Vorstellung davon, wie viel ihr mitbekommt. Also dass ihr so gar nichts mitbekommt, das habe ich irgendwie nicht erwartet. Ich verstehe es nun wirklich viel besser.
Ich hoffe, dass du dich nicht zu Unrecht angegriffen fühlst, wenn ich meine Sorgen hier hin und wieder äußere. Es sind wirklich nur Sorgen, mehr nicht. So wie es bei euch ist, habe ich es nicht erwartet. Ich bin ein Angsthase, ich weiß das. Ich glaube, ich würde trotzdem weggehen. Zumindest vorübergehend bis dieser Vulkan sich wieder beruhigt hat. Aber das gilt nur für mich. Ich verstehe jetzt, warum ihr nicht darüber nachdenkt, zu gehen.
Schnatterienchen
1807 Beiträge
04.10.2021 21:11
Ich glaube auch, dass das zu den Sachen gehört, die man erlebt haben muss um das wirklich zu verstehen. Für manche hier scheint es unverständlich zu sein, dass Palabras da bleibt. Vielleicht würden sie aber, wenn sie wirklich in dieser Situation wären auch viel entspannter.

Ich wollte jedenfalls nach langem stillen lesen auch mal sagen, dass ich deine Berichte, Fotos und Videos ganz toll finde. Ich kann dir Faszination, was den Vulkan betrifft, verstehen. Ich habe mich nie dafür interessiert. Aber durch deine Berichte finde ich es sehr interessant.
Palabras
763 Beiträge
04.10.2021 21:42
Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Palabras:

Ich kann eure Bedenken durchaus nachvollziehen. Und ich will auch versuchen auf euch einzugehen und euch auch versuchen verständlich zu machen weshalb wir hier bleiben und nicht "einfach" flüchten. Deswegen habe ich euch mal ein Video von meiner Gegend in der ich wohne gemacht. Das Video ist ohne Konzept entstanden ich habe es spontan aufgenommen und geredet was mir in den Sinn kam. Ich hoffe also ihr hängt euch nicht an kleinen Versprechern oder so auf. Natürlich passt mein Beispiel im Video nicht "Stellt euch vor in Deutschland bricht in 40 km Ferne ein Vulkan aus" Genau das klnnt uhr euch ja nicht vorstellen, denn es gehört zum Leben in Deutschland ja nicht dazu. Man kann es sich einfach nicht vorstellen. Wenn man den Fernseh anmacht bekommt man Bilder direkt vom Vulkan gezeigt. Und so ist es hier ja auch, ich zeige euch auch nur die Bilder direkt vom Vulkan. Deshalb gewähre ich euch jetzt mal einen kleinen privaten Einblick:

https://youtu.be/VI2kFiWSkmk

Ich denke ihr versteht, dass ich auch dieses Video wieder auf privat stellen werde.

Und bitte vergesst nicht wir sind hier keine Touristen, wir können nicht eibfach einen Koffer packen uns in den Flieger setzen und nach Hause nach Deutschland fliegen. Ich weiß nicht ob ich es im Video erwähne, in Deutschland gibtves nichts und niemanden der auf uns wartet, Familie oder ähnliches.
Dazu müssten wir alles hier zurück lassen, alles was wir ubs auf- ubd erbaut haben. Ich glaube die wenigsten von euch würden leichtfertig ihr Eigenheim aufgeben, seine Firma zurück lassen, die Kinder aus ihrem Leben reisen, ihnen die Routine nehmen, wegen einer unbegründeten Angst.
Wir sibd hier NOCH sicher.
Das heißt nicht, dass wir auf einen Katastrophenfall der uns direkt treffen würde vorbereitet sind. Seit letztem Jahr stehen für jeden Notfalltaschen bereit. Wir könnten innerhalb von 5 bis 10 Minuten ubser Haus verlassen. Inklusive Wasser- und Nahrungsvorat, wichtige Papiere und Dokumente, Erinnerungen, Spritvorat usw.


Danke, dass du dieses Video gemacht hast, auch wenn du dich dazu natürlich keinesfalls genötigt fühlen solltest. Aber ich hatte wirklich eine komplett andere Vorstellung davon, wie viel ihr mitbekommt. Also dass ihr so gar nichts mitbekommt, das habe ich irgendwie nicht erwartet. Ich verstehe es nun wirklich viel besser.
Ich hoffe, dass du dich nicht zu Unrecht angegriffen fühlst, wenn ich meine Sorgen hier hin und wieder äußere. Es sind wirklich nur Sorgen, mehr nicht. So wie es bei euch ist, habe ich es nicht erwartet. Ich bin ein Angsthase, ich weiß das. Ich glaube, ich würde trotzdem weggehen. Zumindest vorübergehend bis dieser Vulkan sich wieder beruhigt hat. Aber das gilt nur für mich. Ich verstehe jetzt, warum ihr nicht darüber nachdenkt, zu gehen.


Ich kann eure Sorgen und Ängste durchaus verstehen und nachvollziehen. Mir würde es auch so gehen wenn ich nicht hier vor Ort wäre und es eben nicht hautnah erleben würde.
Eure Sorgen haben mir gezeigt, dass es für die Vorstellung eben auch wichtug ist zu zeigen wie es dem Rest der Bevöökerung geht, die eben nicht direkt von solch einem Ausbruch betroffen sind. Es sind derzeit 7000 Menschen direkt davon betroffen. Viele davon können ja sogar wieder in ihre Häuser zurück, auch sie werden nicht direkt von dem Vulkanausbruch betroffen sein, im Sinne von sie verlieren ihr Haus und all ihr Hab und Gut, sondern wurden evakuiert, weil ihre Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten sind, da die Lava ja auch Straßen versperrt. Viele wurden evakuiert weil sie in der Sperrzone wohnen und von den giftigen Gasen des Eintritts der Lava in den Ozean direkt beeinträchtigt sind.
Die Insel hat derzeit 83.000 Einwohner, das bedeutet für den Großteil der Menschen die hier leben geht das Leben ganz normal weiter. Natürlich fühlen alle mit den Betroffenen mit, JEDER kennt jemanden der zu den 7000 betroffenen gehört. Bei uns ist nahezu der gesamte Freundeskreis betroffen. Wir hören zu, wir helfen wo und wie wir nur können, auch finanziell, haben bei uns ein Paar aufgenommen (Einheimische unsere Freunde sind alle bei anderen Freunden untergekommen) das wäre zbsp auch nicht möglich wenn wir den Kopf in den Sand stecken würden oder in Panik verfallen würden und auch unser Leben ins Stocken bringen würden.

Ich hatte ja mal am Anfang darüber geschrieben, dass mein Mann ganz dolle Angst vor der Rauch- und Gasentwicklung hatte und er am Liebsten die Insel verlassen hätte.
Ich habe diese Sorge sehr ernst genommen. Meine ersten Gedanken und Gefühle stimmten sogar mit ihm überein. Ich hatte sogar den ganzen Tag recherchiert ob ein anderes Land für uns in Frage käme. Ich habe darüber auch mit Mädels von hier in WhatsApp darüber geschrieben. Hatte Kroatien ins Auge gefasst. Doch dann hab ich mir fast eine komplette Nacht um die Ohren geschlagen. Hab mich mit Vulkanarten beschäftigt, mit deren Funktion und Auswirkungen und eben auch mit der Gas- und Rauchentwicklung, die auch bei jedem Vulkan und jedem Ausbruch unterschiedlich ist und eine unterschieliche Zusammensetzung hat. Darüber hab ich auch einen Beitrag geschrieben.
Ich bin also imner auch dran die negativen Auswirkungen im Auge zu behalten. Und eines kann ich euch ganz sicher versprechen, und das weiß auch jeder der mich kennt, niemals würde ich hier in einer unsicheren Lage bleiben und meine Kinder gefährden. Die Situation mit meinem Sohn, dass seine Schule im aktuellen Gefährdungsgebiet liegt, hat mir dieses Wochenende auch eine schlaflose Nacht gekostet. Und dann die Sache mit meinem Nachbar, ich musste sehr an meine Christlichkeit appelieren als ich meinen Nachbarn darauf ansprach. Und so schnell passiert mir sowas auch nicht noch mal. Da ist das Vertrauen im Bezug auf meine Kinder gänzlich zerstört.

Dieser Ausbruch entwickelt sich bei weitem nicht so wie das so manche Forscher vorher gedacht und prognostiziert haben. Ich habe es ja mehrfach geschrieben. Dieser Vulkan ist derzeit unberechenbar. Das veranlasst mich dazu das Geschehen weiter eng im Auge zu behalten und ggf auch tatsächlich eine (vorübergehende?) Flucht in Betracht zu ziehen. Aber so lange wir eben hier sicher sind bleiben wir auch hier.
Palabras
763 Beiträge
04.10.2021 21:43
Zitat von Schnatterienchen:

Ich glaube auch, dass das zu den Sachen gehört, die man erlebt haben muss um das wirklich zu verstehen. Für manche hier scheint es unverständlich zu sein, dass Palabras da bleibt. Vielleicht würden sie aber, wenn sie wirklich in dieser Situation wären auch viel entspannter.

Ich wollte jedenfalls nach langem stillen lesen auch mal sagen, dass ich deine Berichte, Fotos und Videos ganz toll finde. Ich kann dir Faszination, was den Vulkan betrifft, verstehen. Ich habe mich nie dafür interessiert. Aber durch deine Berichte finde ich es sehr interessant.


Ich danke dir für dein Feedback
Palabras
763 Beiträge
05.10.2021 00:26
Ich wollte mit euch noch ein paar Vorher / Nachher Bilder teilen.

Auf der linken Seite sieht man den Bereich des Ausbruchs kurz nach dem der Vulkan ausgebrochen ist. Und wie man sieht war da vorher nichts. Jetzt ist da ein Monster an Vulkankrater und der wird da nun für immer bleiben

Und könnt ihr euch noch an dss Haus der Kundin meines Mannes erinnern, die versucht hatte noch Sachen aus ihrem Haus zu retten, aber nicht mehr rein kam, weil es von der Asche verschüttet ist?

Heute eine Woche später sieht es so aus:

Wahrscheinlich wird es unter einem riesigen Ascheberg verschwunden sein wenn der Vulkanausbruch vorbei ist Mein Mann meinte heute ganz vorsichtig zu mir "Da wird nix mehr zu machen sein"

Es werden am Ende wohl sehr viele Häuser einfach unter riesigen Aschbergen verschwunden sein. Ich bin echt gespannt ob und wie man nach dem Vulkanausbruch da unten überhsupt noch was aufbauen oder ausgraben kann. Wohin sollen auch die Unmengen an Asche? Für mich ist das derzeit unvorstellbar. Außer es gibt sowas wie einen riesen Sauger.
Auf der Ostseite hat man die ganze Asche in ein Barranco geschüttet. Von dort soll sie der Regen in den Atlantik spülen. Aber ob das so gut ist

Traumtänzerin84
11224 Beiträge
05.10.2021 00:47
Auweia
05.10.2021 01:00
Zitat von Palabras:

Ich wollte mit euch noch ein paar Vorher / Nachher Bilder teilen.

Auf der linken Seite sieht man den Bereich des Ausbruchs kurz nach dem der Vulkan ausgebrochen ist. Und wie man sieht war da vorher nichts. Jetzt ist da ein Monster an Vulkankrater und der wird da nun für immer bleiben

Und könnt ihr euch noch an dss Haus der Kundin meines Mannes erinnern, die versucht hatte noch Sachen aus ihrem Haus zu retten, aber nicht mehr rein kam, weil es von der Asche verschüttet ist?

Heute eine Woche später sieht es so aus:

Wahrscheinlich wird es unter einem riesigen Ascheberg verschwunden sein wenn der Vulkanausbruch vorbei ist Mein Mann meinte heute ganz vorsichtig zu mir "Da wird nix mehr zu machen sein"

Es werden am Ende wohl sehr viele Häuser einfach unter riesigen Aschbergen verschwunden sein. Ich bin echt gespannt ob und wie man nach dem Vulkanausbruch da unten überhsupt noch was aufbauen oder ausgraben kann. Wohin sollen auch die Unmengen an Asche? Für mich ist das derzeit unvorstellbar. Außer es gibt sowas wie einen riesen Sauger.
Auf der Ostseite hat man die ganze Asche in ein Barranco geschüttet. Von dort soll sie der Regen in den Atlantik spülen. Aber ob das so gut ist


Kann ich mir nicht vorstellen. Die Asche soll doch so giftig sein.

Zum Haus: Krass.
Palabras
763 Beiträge
06.10.2021 16:33
Uns geht es gut. Der Vulkan brodelt noch und hat sich nach 2 echt harten Tagen wieder etwas eingependelt. Es ist aber noch immer kein Ende in Sicht die Fajana ist an der breitesten stelle mittlerweile 1200 m breit. Die Lava hat nun zum dritten mal ihre Konsestenz geändert und ist nun wieder etwas zähflüssiger und fließt langsam.

Aktuell spuckt er wieder aus 2 Schlöten:

Diese Woche habe ich viele Termine und werde daher nicht dazu kommen viel zu schreiben.

Gerade erstelle ich im Hintergrund einen Beitrag über die Asche. Aus was sie besteht ob, wie und für wen sie giftig ist. Das ist sehr interessant. Dazu war ich gestern auf dem Roque de los Muchachos und habe mir den Vulkan von oben angeschaut und man konnte gut sehen wie und wohin der Rauch des Vulkans zieht. Und auch die Aschewolke war gut zu erkennen.

Ich hoffe dass ich den Beitrag heute Abend oder Morgen fertig bekomme.

Palabras
763 Beiträge
07.10.2021 18:02
Irgendwie sagt jeder etwas anderes über die Vulkanasche. Für mich ist sie gedanklich vorgestellt giftig, aber als wir hier aber neulich die Asche abbekamen und alles zusammenkehren mussten, meinten ein paar unserer Nachbarn, dass mein Mann die Asche im Garten verteilen soll, da sie fruchtbar für die Böden wäre.

Also hab ich jetzt mal ein bisschen im Internet gelesen um herauszufinden es was nun mit der Asche auf sich hat.

Erstmal ist Vulkanasche von normaler Asche, die aus Verbrennungsrückständen entsteht, klar zu unterscheiden. Sie haben nichts gemein, Asche aus Verbrennungsrückständen enthält viele gesundheitsgefährdende und auch krebserregende Stoffe.

Vulkanasche wird in 3 unterschiedliche Größen eingeteilt
• Grobe Asche 1/2 mm bis 2 mm
• Mittelgrobe Asche 1/16 mm bis 1/2 mm
• Feine Asche feiner als 1/16 mm

Die Vulkanasche wird ausschließlich über die Größe definiert, die Komponenten aus der sie besteht spielen eine untergeordnete Rolle.
Sie ist jedoch reich an Phosphor, Kalium und Calcium. Dies sind wichtige Pflanzennährstoffe. Die Vulkanasche kann Wasser gut speichern und es so nach und nach an die darunterliegenden Pflanzen abgeben. Auch schützt sie die Pflanzenböden vor zu starker Sonneneinstrahlung. Deshalb wachsen gerade in milden Klimazonen an Vulkanhängen Pflanzen besonders gut. Fruchttragende Pflanzen werden besonders ertragreich. So gibt es auch hier an den Vulkanhängen Zitronen, Orangen, Mandarinen, aber auch Wein, Oliven oder Feigen. Und auf 1.000 Metern kann man noch Weizen anbauen. Was hier ja neben Wein früher einen großen Anteil an Anbauflöche ausgemacht hat.

Je feiner jedoch die Aschepartikel sind, desto weiter werden sie in der Erdatmosphäre verteilt. Dies hat dann wiederum für die weiter weg gelegenen Regionen eher Nachteile. So gelangt beispielsweise weniger Licht an die Erdoberfläche und dies mindert das Wachstum der Pflanzen in den vom feinem Aschestaub belasteten Regionen. Die feinen Partikel können auch die Triebwerke von Flugzeugen verstopfen, genauso wie die Luftfilter von Autos.

Um die Ausbreitung und die Auswirkungen der Vulkanasche zu berechnen muss bekannt sein wie groß die Aschepartikel sind. Denn nur kleinste Aschepartikel von weniger als 1/16 mm werden über weite Teile der Erdatmosphäre verteilt. Sie kann über mehrere 1000 km verteilt werden.
An der gesamten Masse, der Asche, die der Vulkan ausstößt, macht diese feine Asche nur wenige Prozent aus. Dennoch kann ihr Anteil bedeutend sein. Je nach Stärke des Vulkans und der Menge an Asche die ausgestoßen wird. Die großräumige Verteilung kann Nachteile für das Klima, die Landwirtschaft, den Luftverkehr und auch auf die Qualität unserer Atemluft haben.

Um die Verteilung der Asche zu berechnen ist nicht nur ihre Größe von Bedeutung sondern auch die Höhe in die der Vulkan die Aschepartikel schleudert. Vereinfacht gesagt werden feinere Aschepartikel um so weiter verteilt um so höher der Vulkan diese ausstößt. Dieser Vulkan stößt seine Wolke zwischen 2500 und 6000 m in die Höhe. Es gibt aber auch Vulkane die bis zu 15 km hoch eruptieren. Die feine Asche wird bei der Ausstoßung durch in der Atmosphäre herrschende Winde verteilt, während grobe Aschebestandteile, die größer als 1/16 mm sind rund um das vom Ausbruch betroffene Gebiet zu Boden fallen.

Man kann an alten Felswänden sehr gut sehen, dass sich diese aus unterschidlich dicken Schichten von Lava und Asche zusammensetzen. Teilweise kann man sehr gut unterscheiden welche Schichten aus Lava und welche aus Asche bestehen. Kommt die grobe Asche mit viel Wasser in Berührung und wird sie durch den Druck von weitere Ablagerungen gepresst , wird die Asche steinhart.

Hier hab ich nun immer öfter gehört, dass die Asche nicht nur in die Gärten gestreut wird, sondern zusammen mit Beton und Wasser besonders für die Herstellung von estrichähnlichen Böden verwendet wird.

Was ist nun das Fazit aus meinem Bericht? Je näher man am Vulkan lebt desto höher ist der Vorteil der Vulkanasche. Die feine Asche die in weiterer Umgebung wieder zur Erde zurück fällt lässt sich mit der Feinstaubbelastung einer Stadt vergleichen. Da die Menschen in der Umgebung von Vulkanen dieser Belastung jedoch weitaus kürzer ausgesetzt sind als Menschen die in der Stadt leben, lässt sich dieser Nachteil doch durch die vielen Vorteile aufwiegen.
Je höher der Vulkan jedoch die Asche in die Atmosphäre schleudert, desto weiter verteilen sich die feinen Partikel und desto mehr Menschen sind von den Nachteilen betroffen.

Hier mal ein paar Bilder vom Ausmaß der Asche im Bereich des Vulkanausbruchs:

Das ist der beliebte Ferienort Puerto Naos, direkt am Meer. Puerto Naos ist nicht von den Lavaströmen betroffe. Der Ort musste jedoch komplett evakuiert werden, weil er von der Außenwelt abgeschnitten ist. Es führen nur noch kleine Wege zwischen Bananenplantagen nach Puerto Naos.

Das ist Las Manchas welches am Fuße des Vulkans liegt oberhalb der Ortschaft Todoque, die ja fast komplett zerstört worden ist.

Das ist Los Llanos die Stadt unterhalb von El Paso direkt neben dem Vulkan

Das ist auch Vulkanasche. Sie ist richtig grob und sogar ein paar cm groß. Ich hab nichts genaues darüber gefunden. Mein Mann meinte das heißt Biekon (keine Ahnung wie das geschrieben wird. Es wird auch gerne als Schotterersatz genommen, aber auch in Gärten als Düngemittel

Palabras
763 Beiträge
07.10.2021 18:10
Ein Bild war doppelt und sollte eigentlich durch dieses hier ersetzt werden:

Die Asche hier ist sehr grobkörnig, ähnlich wie der Sand am Strand
Palabras
763 Beiträge
09.10.2021 22:42
Bevor ich etwas aktuelles vom Vulkan berichte wollte ich euch noch die Bilder die ich vom Roque de los Muchachos aus gemacht habe zeigen. Ich finde dass man auf diesen sehr gut sieht wie der Rauch über den Wolken von den Winden verteilt wird. Der Roque de los Muchachos ist 2426 m hoch, Die Rauchsäule ging noch um einiges über den Roque hinaus. Ob die Rauchsäule 3000 m schaffte kann ich schlecht schätzen.

Die Bilder sind über die Caldera drüber geschossen. Da wo ich zum Fotografieren stand konnte man von oben direkt in die Caldera de Taburiente schauen. Leider war diese weiter unten auch mit Wolken verhangen, so dass der Blick in die Caldera versperrt war, sonst hätte ich euch diese natürlich auch geknipst.
Palabras
763 Beiträge
10.10.2021 00:26
Mal ein Update zum Vulkan...

Der Vulkan ist noch immer aktiv, nach wie vor ist kein Ende in Sicht. Auch wenn sich gewiss viele Menschen die im Aridanetal leben das Ende herbei sehnen. Denn das Monster, wie ihn die Bewohner hier nennen, ist laut, es brüllt unaufhörlich, der Krater stürzt immer wieder ein oder bricht weg. Dann explodiert es wieder, bringt neue Lavazungen und Schlöte hervor. Es verändert die Konsistenz der Lava und die Geschwindigkeit. Das Monster zittert und wird immer wieder durch starke Erdbeben mit neuer Lava gespeist. Die Erdbeben erreichen immer wieder eine Stärke von 4.1 auf der Magnitude. Sind in unterschiedlicher Tiefe und pumpen wahrscheinlich immer mehr Magma nach oben. Der Druck auf die Magmakammer lässt einfach nicht nach. Der Vulkan zeigt jeden Tag ein neues Gesicht und die Experten sind sich nur in einer Sache einig, dass er noch eine ganze Weile spucken wird.
Immer mehr Anwohner berichten von spürbaren Beben. Aber auch ohne die Beben bringt die Wucht des Vulkans den Boden rund um das Gebiet zum Beben. Das Gebrüll des Vulkans ist enorm.

Mein Mann war heute wieder beim Vulkan. Ich selbst kann ja nicht mehr hin. Die Rauchbelastung da unten ist zu enorm. Ohne Schutzmasken und -brille sollte man sich unten nicht aufhalten und für ein Baby ist das schon zehnmal kein Ort. Ohne sie kann ich nicht dahin, da ich einfach zu lange unterwegs wäre.
Mein Mann hatte sich auch das Video, warum wir hker bleiben, angesehen und etwas darüber geschmunzelt, dass ich due Entfernung zum Vulkan mitv10 bis 15 km Luftlinie angegeben hatte. Für mich ist das zugegeben schwierig zu schätzen, da die Insel an sich ja mit 47 km gar nicht so arg lang ist. Aber auch diese 47 km sind ja Luftlinie. Wir wohnen im Nordwestrn und haben es nicht mehr weit bis zum äußersten Zipfel. Der Vulkan ist ziemlich in der Mitte der Insel ausgebrochen und er sagt, es sind mindesten 25 bis 30 km Luftlinie von uns bis zum Vulkan. Neulich sah ich auch eine Reportage über den Vullan und der Reportrer stand am El Time und sagte, dass es von da aus etwa 10 km Luftlinie bis zum Vulkan sind. Also hab ich wohl tatsächlich ordentlich untertrieben.

Hier mal ein paar Videos zum Vulkan von heute:

https://youtu.be/s4CH6befj0w

https://youtube.com/shorts/UYA5zEvenQI?feature=sha re

Die neue Lavazunge rollt nun auf das Industriegebiet zweischen Las Manchas und Todoque zu. Dieses ist bisher verschont geblieben, die Lava floß immer drum herum.

https://youtu.be/jgV4uFfRa9I

Auch weiter unten fließt die Lava in einem immer breiterem Bereich Richtung Ozean und die Fajana oder auch Lavadelta wächst rasant. Ein ulkiger Spruch wird nun gerne verwendet, wenn man einander sagt, "Wir sehen uns" "Hoffen wir mal, dass es so ist, die Insel wird nun ja immer größer"
Denn an sich ist die Insel so klein, dass man selten an einem Ort ist ohne jemand Bekannten zu treffen. Wenn man jemanden kennenöernt und nicht dazu kommt Nummetn auszutauschen ist das kein Problem, weil man sich mit Sicherheit wieder über den Weg läuft.

Dieses Bild ist bei Nacht auf dem Roque de los Muchachos entstanden und man kann auf diesem erahnen welch einen atemberaubenden Sternenhimmel La Palma zu bieten hat. Die Milchstraße ist hier, neben den unzähligen Sternen, immer mit bloßem Auge zu erkkenen.

Diese Grafik zeigt die Erdbeben von heute. Jedes einzelne Erbeben ist mit einem roten Punkt verzeichnet.

Diese vielen aufeinander folgenden Beben in einem Gebiet nennt man Schwarmbeben.

Ich habe noch ein paar Videos von der neuen Lavazunge, die ich morgen hochladen werde und hier kommentarlos verlinken werde.

Bis bald ihr Lieben, haltet die Ohren steif

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