Mütter- und Schwangerenforum

Vulkanausbruch auf La Palma - Sei Live dabei

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Traumtänzerin84
11224 Beiträge
30.09.2021 16:51
Sehr interessant
Regentonne
264 Beiträge
30.09.2021 17:12
Danke für die tollen Bilder, das Ausmaß hätte ich so nie hinter den klassischen Berichten erfasst.

Was zerstört ist, ist jetzt zerstört. Aber ich wünsche euch dass dann auch bald mal wieder gut ist mit dem Spektakel.
DieOhneNamen
29189 Beiträge
30.09.2021 17:31
Wirklich faszinierend unsere Natur.
Sehr beeindruckend.

Auch deine Infos sind wahnsinnig interessant, und ja wenn man die Fakten so nimmt, klingt das schon beachtlich
Palabras
763 Beiträge
01.10.2021 12:13
Der Vulkan ist weiter zickig. Er brüllt und donnert so heftig, dass wir ihn nicht nur hören, sondern ihn auch spüren.
Außerdem hüllt er uns immer mehr in Asche und Rauch ein.
Unten im Tal wird nun auch vor der Schwefeldioxid Entwicklung außerhalb der Sperrzone gewarnt. Ohne Masken und Schztzbrille sollte man sich dort draußen nicht aufhalten.

Auch wir haben unseren Kindern Hausarrest verordnet. Denn zur Vulkanasche rollt nun auch der nächste Calima an. Das ist eine doppelte Staubbelastung. Nicht sehr angenehm gerade draußen. Dazu drückt die Hitze enorm auf den Kopf.

Heute Nacht hat sich ein weiterer Schlot im Krater gebildet, dessen Lavastrom bedroht nun La Laguna, die Ortschaft neben Todoque.

Hier ein Drohnenflug über den neuen Lavastrom:

https://youtu.be/ovknoK6ZKXc

Mit Glück läuft er unten auf den alten Strom zu und vereint sich mit ihm

Heute Morgen hab ich ein tolles Video vom Instituto Geológico y Minero de España (spanisches Institut für Geologie und Bergforschung) gefunden. Sie haben einen Drohnenflug über das neu entstehende Land im Atlantik gemacht. Die neue Landzunge soll bereits 25 Hektar haben, und das gerade mal nach 2,5 Tagen:

https://youtu.be/rFkNG3_UF1g

Allerdings gerät die IGME nun immer öfter in den Verruf der Bevölkerung wichtige Daten und Informationen zu verschweigen. Das macht mich sehr stutzig, denn vor dem Ausbruch hat der Informationsfluss gut funktioniert. Man hätte das Gefühl gut informiert zu sein und die Evakuierungsmaßnahmen würden frühzeitig und sehr geordnet organisiert.
Ich denke dennoch ist es nur gut wenn man weiterhin mehrere Informationsquellen nutzt und die Informationen gut prüft.
Mittlerweile Frage ich auch explizit nach: "Wie sicher ist deine Information? Woher hast du sie? Kann ich diese Information an Dritte weiter geben?"

Auch die Erdbeben scheinen unterdessen nicht nachzulassen, sie werden immer Stärker und in immer geringerer Tiefe gemessen:

Wir sind sehr gespannt wie sich das weiter entwickeln wird und ich bin von Herzen froh, dass mein Sohn heute Abend erst mal nach Hause kommt. Denn er geht in Mazo zur Schule, dort sind die Beben mittlerweile auch spürbar. Am Mittwoch ging sogar eine riesige Fensterscheibe an der Schule zu Bruch. (Mazo liegt genau gegenüber des Vulkans auf der Ostseite also in der Mitte der Insel, Fuencaliente ist im Süden der Insel, für die bessere Orientierung )

Palabras
763 Beiträge
01.10.2021 12:54
Hier sieht man die Staubentwicklung bei uns im Norden. Da stand die ganze Nacht unser Auto

Alaska
18909 Beiträge
01.10.2021 15:11
Zitat von Palabras:

Ich habe gerade beim Recherchieren einige interessante Fakten gefunden.

In den letzten 14 Tagen gab es weltweit 250 registrierte Erdbeben ab einer Stärke von 2,0 in jeweils unterschiedlichen Regionen. Mehrfach folgende Beben an einem Ort, wie das ja beispielsweise hier ist würden dabei nur einmal gezählt.

Ich finde die Zahl durchaus beachtlich, wenn man bedenkt, dass es gerade mal 195 Länder gibt.

Außerdem waren in den letzten 14 Tagen weltweit 1500 Vulkane aktiv, dabei kam es bei 23 Vulkanen bereits zu einer Eruption. Und ich dachte immer es würde über jeden einzelnen Vulkanausbruch berichtet

Ein wenig erschreckend finde ich diese Zahlen zugegebener Maßen durchaus.

In der Zwischenzeit nimmt der diesörtliche Vulkan ganz schön an Fahrt auf. Es kommt erneut zu leichten Explosionen, diese nennt man Explosionen nach strombolianischer Art. Da sich der Vulkan verhält wie der italienische Vulkan Stromboli.
Er ist sehr laut, wir hören ihn heute auch wieder hier oben im Norden. Das Donnern und Grollen ist dabei so tief und laut wie wir es bisher noch gar nicht wahrgenommen haben.
Der Druck auf die Magmakammer lässt einfach nicht nach, sie wird unaufhörlich mit weiterer Magma befüllt. Der Vulkan hat eine Intensität wie noch kein Vulkan zuvor seit diese aufgezeichnet wurden.
Die Erderhebung von 1 bis 4 cm wurde nun auch tatsächlich von lffentlicher Stelle bestätigt. Allerdings sagen die Behörden dass ein weiterer Ausbruch nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit hat. Die Vulkanologen sagen jedoch, dass mit einem zweiten Ausbruch durchaus gerechnet werden sollte.

Unterdessen nimmt das neue Stück Land immer weiter an Größe zu:



Wahnsinn, wie das aussieht!

Die Erderhebung allerdings würde mir jetzt auch Sorgen machen.
Palabras
763 Beiträge
01.10.2021 16:45
Vorhin gab es eine rießige Explosion. Der Vulkan wird mittlerweile "das Monster" genannt. Bei der Explosion wurden riesige Steine durch die Gegen geschleudert.

https://youtu.be/RIKsb7ydkYs

Auch der neue Lavastrom läuft nicht zurück auf den alten Strom sondern setzt seinen Weg Richtung La Laguna fort und reist auch dort wieder zahlreiche Häuser mit sich

Diese Grafik zeigt in rot den alten Strom, bzw den Weg den der Neue schon hinter sich hat. In gelb würde der nun berechnete Weg des neuen Lavastroms gekennzeichnet:

https://youtu.be/w3NV0OOZxYs

Mittlerweile wurden über 1000 Häuser zerstört. Ab nächster Woche will die kanarische Regierung damit beginnen Häuser und Wohnungen aufzukaufen und den Opfern zur Verfügung stellen.
01.10.2021 17:01
Gäbe es denn immer noch Möglichkeiten für euch, die Insel zu verlassen? Und ist/wäre das inzwischen eine Option für euch?
Palabras
763 Beiträge
01.10.2021 17:18
Zitat von Irgendjemand:

Gäbe es denn immer noch Möglichkeiten für euch, die Insel zu verlassen? Und ist/wäre das inzwischen eine Option für euch?


Ja, natürlich hätten wir jederzeit die Möglichkeit die Insel zu verlassen.
Wenn es zu heftig werden würde, sprich alles ausser Kontrolle geraten würde oder die Luftbelastung zu enorm wäre würden wir das auch tun.
Wir könnten nach Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura oder auf's spanische Festland, also da wurde uns jeweils eine Unterkunft angeboten.

Doch ob das von der Luftbelastung her Sinn macht müssten wir dann schauen, denn die Kanaren sind ja generell nun von der Luftbelastung betroffen, ebenso wie die afrikanische Westküste, Portugal, die spanische Küste und die Balearen.

Das müsste man dann eben schauen. Aber wir haben auf jeden Fall Ausweichmöglichkeiten
Palabras
763 Beiträge
01.10.2021 17:27
Hier ist ein neues Drohnen - Video vom Vulkan (zur Verfügung gestellt von der IGME) Man kann darauf sehr gut erkennen, dass der Krater mittlerweile aus 3 Schlöten brodelt. Der Vulkan gilt inzwischen als sehr explosiv

https://youtu.be/pX_vL2ui3Jk

Hier sieht man die Aktivität des Vulkans:

Sieht an sich recht stabil aus, aber er wird weiterhin als sehr explosiv beschrieben und er befördert nach wie vor die gleiche Masse an Lava, er scheint nicht nach zu lassen

Hier sieht man die Erdbeben der letzten 3 Tage.

Palabras
763 Beiträge
01.10.2021 23:24
Zum Thema Luftverschmutzung habe ich noch ein paar interessante Bilder auf denen man gut erkennt wie der Vulkan die Gase nach oben schießt und sie sich durch die Winde verwirbeln:

Das Bild ist vom Roque de los muchachos, dem höchsten Berg La Palmas (2426 m) aus gemacht:

Und auf dieser Grafik sieht man die Luftbelastung für die umliegenden Inseln. Die Winde treiben die Gase weiter Richtung Norden über den Atlantik. Dabei lässt erkennen, dass die Belastung für La Palma noch gering ist.

Ich denke wenn der Wind dreht werden mit Sicherheit auch die anderen Inseln von den Gasen betroffen sein. Gerade haben wir Wind der aus dem Osten kommt. Er bringt derzeit zusätzlich dicke Sandschwaden aus der Sahara. Diese Winde heißen "Calima". Sie bringen viel Staub und Trockenheit über die Kanaren und belasten gerade zusätzlich die Luft. Auch ohne Vulkanausbruch bringt dieser eine hohe Staubbelastung mit sich. Teilweise ist dann so viel Staub in der Luft, dass man kaum was sehen kann.

born-in-helsinki
18938 Beiträge
02.10.2021 10:45
Ich les nur still mit und jetzt langsam würde ich mich damit befassen, vorläufig die insel zu verlassen.
Ich könnte nicht mehr ruhigen gewissens abends ins bett gehen.

Und so ein Hausarrest für kinder ist doch auch nicht toll.
Persönlich würden mir die Erdbeben auch am meisten angst machen.
Palabras
763 Beiträge
02.10.2021 12:24
Zitat von born-in-helsinki:

Ich les nur still mit und jetzt langsam würde ich mich damit befassen, vorläufig die insel zu verlassen.
Ich könnte nicht mehr ruhigen gewissens abends ins bett gehen.

Und so ein Hausarrest für kinder ist doch auch nicht toll.
Persönlich würden mir die Erdbeben auch am meisten angst machen.


Hast du die Grafik gesehen in der von oben die Verwirbelung des Gases gezeigt wird?
Ist dir dabei aufgefallen, dass La Palma selbst am wenigsten davon betroffen ist?
Wenn ich das richtig im Kopf habe, wird sogar in Deutschland davon berichtet, dass die Luft dort durch den Ausbruch von den Dämpfen beeinträchtigt ist.

Selbst das spanische Festland, Portugal und die Balearen sind mehr von den ausströmenden Gasen belastet als die Kanaren selbst.

Der Vulkan spuckt die Gase 4000 bis 6000 m in die Höhe. Die dort oben herrschenden Winde verwirbelt die Gase und verteilen sie so durch die Luft über den Atlantik, bis zum europäischen Festland, bis hinüber zu den Balearen und an den nördlichen und westlichen afrikanischen Kontinent.
Die Winde drücken die Gase aber nicht wieder runter, direkt auf unsere Insel.
Eigentlich müsste man sich wenn eher um die Bevölkerung dort sorgen.

Also wohin würdest du uns empfehlen zu gehen?

Oder meinst du wegen dem Ascheflug?

Der ist zugegeben nervig. Betrifft uns aber auch nicht jeden Tag. Heute zum Beispiel bekommen wir von der Asche gar nichts mit, wir hören den Vulkan noch nicht einmal heute. Ob wir von Asche abbekommen liegt am Wind. Auch der gestern eingetroffene Calima zeigt sich heute nicht so stark wie er angekündigt ist. Wir wohnen auf 830 m Höhe und ich kann noch immer den Ozean sehen, was bei starkem Calima eher nicht möglich ist. Zugegeben es ist mit 37 Grad ziemlich heiß.
Der Asche selbst wird sogar ein positiver Nebeneffekt nach gesagt, sie soll die Böden anreichern und sie fruchtbarer machen. Wenn das stimmt kann eigentlich jeder froh sein, der mal was abbekommt Nein, im Ernst, die Feinstaubbelastung durch die Asche soll man nicht missachten, ganz klar, aber davon sind wir nicht täglich belastet und wenn halten wir uns eben vorwiegend drinnen auf. Ich glaube in manchen Großstädten ist die Feinstaubbelastung weitaus höher als hier.

Was den "Hausarrest" betrifft so werden die Kinder an einem Tag nicht daran sterben. Ich erinnere mal kurz an Corona, da hätten wir hier 3 Monate am Stück Ausgangssperre. Nur eine erwachsene Person pro Haushalt, und immer die gleiche Person, dürften für Einkäufe raus. Auf gar keinen Fall dürften sich Kinder draußen aufhalten und erst Recht dürften sie sich nicht untereinander treffen. Da wurden hohe Geldstrafen drauf verhängt, und glaub mir Muldas in Spanien haben sich gewaschen, da hält man sich lieber an die Regeln.

Gestern waren die Kinder bis zur Siesta bei uns im Haus, gemeinsam mit einem weiteren Freund. Ab der Siesta waren sie bei den Nachbarskindern spielen. Ich denke es war erträglich für die Kinder. Wenn auch ungewöhnlich, da sich hier normalerweise das Leben tatsächlich vorwiegend draußen statt findet

Ich danke dir, dass du dir Gedanken machst. Aber du kannst dir sicher sein, dass ich die Entwicklung des Vulkans und der Luftbelastung im Auge halte und wir, sollten wir in Gefahr sein, die Insel auch verlassen würden. Allerdings bieten die bisher ergebenen Alternativen für mich bisher keinen besseren Schutz.
Leider habe ich noch keinen engen Kontakt nach Amerika oder Südamerika, was für mich derzeit eher Alternative wäre als Europa oder andere Insel, außer natürlich weiter östlich nach Europa oder in den Norden, aber da würde ich mir den Hintern abklappern

Generell sieht die Entwicklung der Vulkanaktivitäten und der Erdbeben weltweit nicht sehr rosig aus. Es gibt kaum noch sichere Gebiete.

Zu meiner Statistik die ich gestern geschrieben habe, kann ich ja mal eine Grafik posten:

Auch die Liste mit den aktuellen Erdbeben sieht nicht beruhigender aus. Da sind Länder dabei wo man niemals eine Erdbebenaktivität vermutet hätte, also zumindest ich nicht, beschäftige mich mit der Thematik aber erst seit kurzem so intensiv. Es gibt Erdbeben in Ländern wie Österreich, die Schweiz und Kroatien. Auch mit einer Stärke von 2,3. Die haben wir hier genauso stark. Das Stärkste war hier bisher bei 3,8. Der Vulkan ist ausgebrochen bei einer Stärke von 2,6.

ladyone
8831 Beiträge
02.10.2021 12:33
Echt spannend deine Berichte und die Fotos sind der Hammer… hach, irgendwie wäre ich auch so gerne dort, um das alles zu beobachten.
Palabras
763 Beiträge
02.10.2021 12:52
Ich habe gerade an einem Zoommeeting von einer Katastrophenhilfsorganisation teilgenommen. Mehrere Sprecher Sprachen zur palmerischer Bevölkerung. Ich glaube das war eines der größten Zoommeetings an denen ich jemals teilnahm. Sie wollten der palmerischer Bevölkerung Mut zu sprechen und sich erklären, weshalb bisher noch keine Hilfsorganisationen vor Ort sind.

Der Grund ist, dass sie schlichtweg nicht wüssten was sie zum jetzigen Zeitpunkt hier machen sollten.

In erster Linie lobten sie die kanarische Regierung, die die Bewohner frühzeitig über den bevorstehenden Ausbruch informiert hat und noch vor Ausbruch mit den Evakuierungen und dem Einrichten von Sperrzonen begonnen hat.

In zweiter Linie wurde die Bevölkerung selbst gelobt. Es wurde wohl selten so viel Hilfsbereitschaft innerhalb der Bevölkerung beobachtet.
Ein spanischer Sternekoch, kam auf die Insel und wollte für die nun Obdachlosen kochen. Er war überrascht, dass es nur wenige Menschen gibt die in öffentlichen Obdachlosenubterkünften untergebracht sind. Er hätte weltweit noch nie so viel Solidarität erlebt.

Die meisten Einwodhner aus dem nicht betroffenen Gebieten haben Zimmer in ihren Häusern angeboten, oder ganze freistehende Häuser. Manch Besitzer von Ferienappartments haben diese kostenlos zur Verfügung gestellt.
Es wurden jetzt schon so viele Sachspenden abgegeben, dass viele Ayuntamientos außerhalb des betroffenen Gebietes Lagerräume zur Verfügung stellen mussten.

Es sei sehr zu loben und beispielhaft wie die Bevölkerung sich hier selbst hilft.

Das hat mich sehr gefreut und auch viele andere Bewohner hat das enorm gestärkt und sie dazu aufgemuntert weiter dran zu bleiben

Und auch das ist ein Grund weshalb ich diese schöne und liebevolle Insel nur ungern verlassen möchte. Ich habe selten, such außerhalb dieser Katastrophe, so einen tollen Umgang erlebt. Irgendwie kennt man hier jeden über ein paar Ecken.
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