Mütter- und Schwangerenforum

Corona Impfung ab 5 vor Weihnachten

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Katzenmamax4
60 Beiträge
19.11.2021 08:49
Ich werde meine Kinder impfen lassen, um ihnen wieder normales, kindgerechtes Leben zu ermöglichen. Es macht mich unendlich traurig, dass meine Tochter, die nächstes Jahr eingeschult wird, kein normales Kindergartenalltag erleben durfte.
Und wenn wir demnächst ein Bergamo bei uns haben und viele Menschen auf den Fluren im Krankenhaus versterben, ohne Beistand, ohne adäquate Versorgung, dann hoffe ich für jeden Ungeimpften, dass er auch dann davon überzeugt ist, richtig gehandelt zu haben.
Ein wenig mehr Respekt vor dieser Krankheit und von bereits verstorbenen Opfer der Seuche wäre angebracht. Und wenn jemand sich nicht impfen lässt, dann muss er aus Rücksicht auf die Anderen die damit verbundenen Einschränkungen in Kauf nehmen und das am besten ganz kleinlaut. Denn alles Andere ist respektlos und ein Armutszeugnis für geistige und soziale Intelligenz.
Seramonchen
37774 Beiträge
19.11.2021 08:54
Ich bin noch unentschlossen. Hier würde es unsere 6-jährige betreffen. Wir und unsere Großen sind geimpft. Wir müssen für uns in Ruhe noch Nutzen und Risiko abwägen, aber unsere Kids sind auch nicht nach Stiko sondern individuell geimpft. Wir beschäftigen uns schon eine Weile mit der Frage, sind beide noch unsicher und daher wird sie zumindest nicht unter den ersten sein, die geimpft wird.
Bibri123
726 Beiträge
19.11.2021 09:20
Ich bin schockiert wie sich hier manche verhalten.
Ob impfen ja oder nein - jedem das seine, aber wenn man sich gegen die Impfung entscheidet, muss man auch die Konsequenzen tragen (und sich nicht noch aufregen).
Ich finde es allerdings absolut verachtend, dass es sogar Menschen gibt, die sich dann gefälschte QR-Codes oder sogar Impfpässe besorgen. Da bekomm ich das kotzen.
Dann sollen sie gefälligst dazu stehen ungeimpft zu sein.

Unsere komplette Family sowie der Bekanntenkreis ist geimpft. Unsere Tochter ist 4, aber wenn es soweit ist, wird auch sie geimpft.
Ich möchte, dass sie nicht wegen so einem Mist auf der Intensivstation liegt.
Ich möchte, dass sie friedlich und glücklich aufwächst.
Ich möchte, dass sie irgendwann ohne Maske in die Schule geht.
Das gilt natürlich für alle Kinder.
Kinder sind unsere Zukunft!

Deshalb pro Impfung.

Ich denke, hierzu kann jeder beitragen.-wenn er will.

Achso, und zum Thema „ich weiß nicht wg Langzeitfolgen…“
Fragt irgendjemand bei der normalen Grippeimpfung nach? Der wird jedes Ja neu generiert.
Fragt jemand bei der Zeckenimpfung nach? Der hat Nebenwirkungen ohne Ende (ggf. auch Langzeit).
19.11.2021 09:37
Könnte ich meinen Sohn impfen lassen, ich würde es sofort tun.

Es sterben Kinder an Corona. Hat von euch mal jemand die Fotos gesehen, bei denen eine ECMO an Kinder angeschlossen wurde? Ja, es ist nur ein geringes Risiko. Aber meine Aufgabe als Mutte rist es, die Risiken für mein Kind möglichst gering zu halten. Und die Lösung sehe ich nur in der Impfung.

Longcovid bei Kindern ist auch nicht selten. Ich möchte ihm nicht im Teenie-Alter oder als Erwachsener erzählen müssen "Deine für immer beeinträchtigte Lunge und die viel größere Chance diese nach einer Coviderkrankung zu erhalten war uns nicht zu riskant wie eine Impfung mit ihren geringeren Risiken." Das kann und will ich nicht verantworten.

Impfnebenwirkungen haben eine viel kleinere Chance als Erkrankungsnebenwirkungen.
abaddon2708
6972 Beiträge
19.11.2021 09:57
Zitat von Jarla:

Zitat von abaddon2708:

Die Staaten hätten nun fast 2 Jahre Zeit gehabt, das Gesundheitssystem hochzufahren, Leute auszubilden, Intensivbetten erhöhen, den Gesundheitspersonal einfach mal deutlich mehr Lohn zu zahlen + Bonus für diese beschissene Zeit, dann wären zumindest für den Fall der Fälle genug Betten & Personal da gewesen. Unabhängig davon, wie viele geimpft sind. Denn Delta juckt die Impfung eh nicht wie man an den zahlreichen Impfdurchbrüchen sieht. Hat Pfizer u.a selbst gesagt! Natürlich ist es immer schlauer, dass es erst gar nicht zu Engpässen kommt, aber einfach mal hoffen dass der Dreck nicht mutiert, und nix vorzubereiten, ist auch verkehrt gewesen!

Zum Thema, nein, meine Kinder werden nicht geimpft. Da ich nicht weiss, ob meine Mutationen/MTHFR nicht weiter vererbt wurde. Sie haben zwar alle nach STIKO ihre Impfungen bekommen, aber da wusste ich auch noch nichts, von den Gefahren die damit verbunden sind.

Musst du natürlich selbst entscheiden, ob impfen oder nicht. Von meinem Hämastasiologen weiß ich, dass mthfr kein erhöhtes Risiko zur Impfung ist. Ich habs und mein Sohn hat es. Meine Mutter und Tante ebenfalls. Wir alle bis auf meinen Sohn sind geimpft und haben noch weitere Gerinnungsstörungen.
Ich würde da falls gewünscht gezielt nachfragen


Hast du sie in homo oder heterozygoter Form? Bei mir sind auch 2 Gene betroffen + Hämophilie beim Elternteil. Bis jetzt hat keiner mir mit Sicherheit sagen können, dass es wirklich bedenkenlos ist. Nicht mal die AGES.
Sonce
7220 Beiträge
19.11.2021 10:09
Zitat von Lockenkopfmom47:

Habe mal eine Frage an alle Impfverweigerer bzw. Impfunsichere:

sind eure Kinder und ihr denn sonst STIKO-gemäß geimpft? Seid ihr grippegeimpft? Hattet ihr da auch solche Bedenken, habt euch belesen, über Inhaltsstoffe etc. informiert? Klar, diese Impfungen gibt es teilweise schon Jahrzehnte und gelten als sicher, aber auch bei den normalen Wald- und Wiesenimpfungen kann man Nebenwirkungen erleiden. Neuer ist ja z.B. die B-Meningokokken-Impfung, ich glaube nicht, dass es darum so einen Aufruhr gab… Auch wieder klar, eine Meningitis ist für Kinder gefährlicher als COVID, aber die Wahrscheinlichkeit, momentan am COVID zu erkranken, ist mit Sicherheit höher.
Möchte nicht stänkern, dieser Post ist eher ein Denkanstoß, habe irgendwie das Gefühl, diese Angst vor der Impfung ist schneeballartig größer geworden…


Ich habe tatsächlich jede Impfung bisher in Frage gestellt und mich ausgiebig und intensiv damit auseinandergesetzt. Meine Kinder sind daher nicht komplett nach Stiko Empfehlung durchgeimpft. Auch Grippeimpfungen habe ich zb. noch nie machen lassen.

Ich verstehe aber gut was du meinst. Viele Menschen setzen sich leider nicht damit auseinander und ihre Meinung basiert auf Unwissen. Verweigerung aus "Trotz" kann ich auch nicht nachvollziehen. Wenn mir jemand aber seine Bedenken vernünftig erklären kann und diese halbwegs nachvollziehbar sind (auch wenn sie für mich ggf. nicht gelten), is das was anderes. Da weiß man zumindest das der jenige sich Gedanken gemacht hat, in welcher Hinsicht auch immer.
Nelaris
1863 Beiträge
19.11.2021 10:13
Ich komme nicht vom großen Reden und eigentlich habe ich zwischen meinen Impflingen auch gar keine Zeit dafür.

Trotzdem ist mir das hier jetzt einfach nochmal wichtig. Weil ihr (stellvertretend für die Bevölkerung) wichtig seid und ich (stellvertretend für die Medizin) ich mir verdammt große Sorgen um Euch mache.

Wir sitzen in der Scheiße. Wir sitzen gewaltig in der Scheiße. Was in den nächsten Wochen auf uns zukommt, das können sich die meisten Leute noch nicht vorstellen. Ich würde es nicht Apokalypse nennen, aber ganz definitiv eine Katastrophe. Und ohne ein Wunder kommen wir aus dieser Katastrophe nicht mehr heraus - nicht mit vollem Impftempo, nicht mit 2G und auch nicht mit 2Gplus. Der Zug ist abgefahren und donnert mit Volltempo an die Wand. Und das sollte jedem einzelnen von uns Angst machen, ganz reale Angst. Denn zu glauben, mich als Einzelnen, mich wird es schon nicht betreffen, ist wahnwitzig - dazu muss man nur hier im Forum lesen, wie viele User sich plötzlich mit dem Thema konfrontiert sehen. Weil sie selbst erkrankt sind, weil Familie und Freunde erkranken oder das weitere Umfeld.

Corona ist keine Erkältung und keine Grippe. Wer das heute noch propagiert und glaubt, der verschließt die Augen vor der Realität. Corona ist eine Multisystemerkrankung, die ganz vielen Strukturen in unserem Körper zu schaffen macht - Atmungssystem, Herz, Niere, Nervengewebe! Oftmals ist diese Schädigung ganz akut, v.a. bei älteren Menschen, deren Immunsystem sich nur bedingt zur Wehr setzen kann. Aber diese Schädigungen werden auch langfristig bestehen bleiben. Deswegen ist eine Corona-Infektion schon lange keine Frage des Lebens oder Sterbens mehr - dazwischen liegt ein ganzes Feld an Folgeerkrankungen, das sich uns gerade erst eröffnet - von harmlosen, aber die Lebensqualität ganz enorm einschränkenden Dingen wie ein andauernder Geruchs- und Geschmacksverlust über einen zwar gut therapierbaren aber trotzdem dem Körper auch wieder schädigenden Diabetes mellitus bis hin zu Kalibern wie Lungen-, Herz- und Niereninsuffizienzen, Morbus Parkinson oder Demenz. Diese Dinge mögen für die Generation 70+ nicht mehr allzu relevant sein, aber diese Folgen betreffen ganz konkret unsere Generation und die unserer Kinder - natürlich wird es nicht alle im großen Ausmaß erwischen, das tut es bei den meisten Erkrankungen nicht. Aber das kann doch bitte nicht das ausschlaggebende Argument gegen zumindest den Versuch zu schützen sein?!

Denn wir haben ein ganz wunderbares Instrument für unseren Schutz bekommen: Die Impfung!

Mit Impfungen allgemein haben wir eine ganz große Errungenschaft der Medizin und der Wissenschaft in der Hand. Mithilfe dieser Errungenschaft schützen wir seit vielen Jahrzehnten Mann und Maus vor ganz vielen schrecklichen Erkrankungen. Und zwar so gut, dass ein Großteil unserer heutigen Gesellschaft keine Vorstellungen mehr davon hat welches Leid und welches Elend Krankheitserreger in der Lage sind zu bringen. Und das bringt uns in die paradoxe und furchtbare Lage, dass sich viele Menschen sicher fühlen. Zu sicher. Und diese tolle Errungenschaft ablehnen.

Unterstützt wird diese Haltung noch dadurch, dass das Virus nicht greifbar ist, nicht sichtbar. Einmal wegen seiner Größe, aber auch, weil bisher in Deutschland das Krepieren der Menschen (und ich schreibe bewusst nicht sterben, denn mit einem würdevollen Sterben hat das nichts mehr zu tun) unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschehen ist. Einsam auf den (Intensiv-)Stationen. Das Gesundheitspersonal schultert diese Last allein, zusammen mit den Sterbenden. Und ich sage Euch an dieser Stelle eines: Ich werde mein Leben lang Alpträume davon haben, wie ich Menschen, getrennt von ihren Familien, in voller Schutzmontur (und damit mehr einem Alien denn einem menschlichen Wesen ähnelnd) beim Krepieren zuschauen musste. Ja, ich habe ihnen die Hand gehalten, ich habe ihnen zugesprochen – durch Latex und mit verzerrter Stimme. Und damit fernab jeglicher Wärme und Zuwendung, die man sich im Moment des Sterbens wünschen darf.

Für Euch da draußen war es einfach nur wieder irgendjemand, der Euch nicht interessiert. Eine weitere Zahl in der Statistik. Für irgendjemanden aber war diese Person eine Mutter oder ein Vater, ein Partner, ein Kind, ein guter Freund.

Und genau dieser Punkt wird sich jetzt ändern. Das Erkranken & Sterben wird öffentlich werden, weil die Stationen die Menge an Patienten nicht mehr bewerkstelligen kann und die Wahrscheinlichkeit, dass es sich in nächster Zeit um Eure Angehörigen und Freunde handelt, steigt rapide. Und nicht nur wegen Corona werden viele Menschen künftig öffentlich erkranken und sterben, da wird der Verkehrsunfall und Herzinfarkt zum riesigen Problem. Man muss auch nicht meinen, dass die Triage erst noch kommt – die stille Triage ist bereits da. Nur nicht bei Covid-Patienten, sondern bei anderen Schwerkranken, deren Behandlungen verschoben werden muss – auf einen Zeitpunkt, den sie vielleicht nicht mehr erleben werden.

Und warum das Alles? Weil wir wohlstandsverwahrlost sind, alle miteinander. Weil wir bisher in einer heilen Welt aufgewachsen sind, weil wir Leid und Elend nicht kennen, uns unverwundbar fühlen und uns als Einzelperson für den Nabel der Welt halten. Deshalb lehnen wir nachweislich wirksame und sichere Impfstoffe ab, sträuben uns gegen die einfachsten aber effizientesten Schutzmaßnahmen und fühlen uns auch noch toll dabei. Aber das Virus wird uns in den nächsten Wochen sehr unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückholen und uns unsere Arroganz um die Ohren hauen.

Und das ist die eigentliche und sehr bittere Erkenntnis dieser Pandemie: Vieles läuft nicht perfekt, ist sogar weit davon entfernt - aber die Katastrophe, in die wir jetzt reinlaufen, die war absolut vermeidbar. Die kommt mit Ansage und wir haben es verbockt. Das tut weh.

Und eigentlich will ich noch so vieles mehr schreiben, viele auch von anderen Userinnen geschriebene wichtige Dinge nochmal zusammenführen zum Thema Impfung, Durchbrüche, Pandemiemanagement, etc., in der Absicht Dinge klarer und nachvollziehbarer zu machen ... aber das schaffe ich hier und jetzt nicht mehr. Ob ich es die nächsten Tage schaffe, weiß ich nicht, ich glaube nicht - mein Tank steht ziemlich auf Null. Tut mir leid.

fellfluse
805 Beiträge
19.11.2021 10:24
Diese Impfung wird unfassbar genau beobachtet und untersucht. Sie wurde weltweit Milliardenfach genutzt und jegliche Nebenwirkungen werden von der ganzen Welt unter die Lupe genommen.

Ehrlich gesagt glaube ich, dass diese Impfung sicherer und besser untersucht ist als viele viele andere Medikamente und Impfungen bei denen sich eben niemand Gedanken macht.

Und meiner Meinung nach hat jeder, der mit Spätfolgen argumentiert, nicht begriffen wie eine Impfung funktioniert.
19.11.2021 10:24
Zitat von Bibri123:

Ich bin schockiert wie sich hier manche verhalten.
Ob impfen ja oder nein - jedem das seine, aber wenn man sich gegen die Impfung entscheidet, muss man auch die Konsequenzen tragen (und sich nicht noch aufregen).
Ich finde es allerdings absolut verachtend, dass es sogar Menschen gibt, die sich dann gefälschte QR-Codes oder sogar Impfpässe besorgen. Da bekomm ich das kotzen.
Dann sollen sie gefälligst dazu stehen ungeimpft zu sein.

Unsere komplette Family sowie der Bekanntenkreis ist geimpft. Unsere Tochter ist 4, aber wenn es soweit ist, wird auch sie geimpft.
Ich möchte, dass sie nicht wegen so einem Mist auf der Intensivstation liegt.
Ich möchte, dass sie friedlich und glücklich aufwächst.
Ich möchte, dass sie irgendwann ohne Maske in die Schule geht.
Das gilt natürlich für alle Kinder.
Kinder sind unsere Zukunft!

Deshalb pro Impfung.

Ich denke, hierzu kann jeder beitragen.-wenn er will.

Achso, und zum Thema „ich weiß nicht wg Langzeitfolgen…“
Fragt irgendjemand bei der normalen Grippeimpfung nach? Der wird jedes Ja neu generiert.
Fragt jemand bei der Zeckenimpfung nach? Der hat Nebenwirkungen ohne Ende (ggf. auch Langzeit).


Ich bin ganz bei dir.

Ein guter Freund meines Mannes hat sich einen negativ Bürgertest immer abgeändert/gefälscht, weil er keine Lust auf den Aufwand hatte und auch nicht das Geld ausgeben wollte.

Und er ist sicher kein Einzelfall

Aber selbst wenn deine Tochter erkrankt, wenn sie nicht vorbelastet ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass sie Probleme mit der Erkrankung haben wird
Die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass sie nach einem Unfall oder einen anderen Erkrankung Opfer der zu wenigen Intensivbetten wird

Ach und Langzeitfolgen heißt nicht, dass erst nach Monaten oder Jahren etwas raus kommt.

Das heißt, dass direkt, spätestens innerhalb weniger Wochen auftretende Nebenwirkungen erst Monate oder Jahre nach der Impfung mit der Impfung in Zusammenhang gebracht werden.

Also weil etwas so gering oder selten ist, wird der Zusammenhang erst später belegt.

Wir bei Contergan zum Beispiel.
fellfluse
805 Beiträge
19.11.2021 10:29
Zitat von Nelaris:

Ich komme nicht vom großen Reden und eigentlich habe ich zwischen meinen Impflingen auch gar keine Zeit dafür.

Trotzdem ist mir das hier jetzt einfach nochmal wichtig. Weil ihr (stellvertretend für die Bevölkerung) wichtig seid und ich (stellvertretend für die Medizin) ich mir verdammt große Sorgen um Euch mache.

Wir sitzen in der Scheiße. Wir sitzen gewaltig in der Scheiße. Was in den nächsten Wochen auf uns zukommt, das können sich die meisten Leute noch nicht vorstellen. Ich würde es nicht Apokalypse nennen, aber ganz definitiv eine Katastrophe. Und ohne ein Wunder kommen wir aus dieser Katastrophe nicht mehr heraus - nicht mit vollem Impftempo, nicht mit 2G und auch nicht mit 2Gplus. Der Zug ist abgefahren und donnert mit Volltempo an die Wand. Und das sollte jedem einzelnen von uns Angst machen, ganz reale Angst. Denn zu glauben, mich als Einzelnen, mich wird es schon nicht betreffen, ist wahnwitzig - dazu muss man nur hier im Forum lesen, wie viele User sich plötzlich mit dem Thema konfrontiert sehen. Weil sie selbst erkrankt sind, weil Familie und Freunde erkranken oder das weitere Umfeld.

Corona ist keine Erkältung und keine Grippe. Wer das heute noch propagiert und glaubt, der verschließt die Augen vor der Realität. Corona ist eine Multisystemerkrankung, die ganz vielen Strukturen in unserem Körper zu schaffen macht - Atmungssystem, Herz, Niere, Nervengewebe! Oftmals ist diese Schädigung ganz akut, v.a. bei älteren Menschen, deren Immunsystem sich nur bedingt zur Wehr setzen kann. Aber diese Schädigungen werden auch langfristig bestehen bleiben. Deswegen ist eine Corona-Infektion schon lange keine Frage des Lebens oder Sterbens mehr - dazwischen liegt ein ganzes Feld an Folgeerkrankungen, das sich uns gerade erst eröffnet - von harmlosen, aber die Lebensqualität ganz enorm einschränkenden Dingen wie ein andauernder Geruchs- und Geschmacksverlust über einen zwar gut therapierbaren aber trotzdem dem Körper auch wieder schädigenden Diabetes mellitus bis hin zu Kalibern wie Lungen-, Herz- und Niereninsuffizienzen, Morbus Parkinson oder Demenz. Diese Dinge mögen für die Generation 70+ nicht mehr allzu relevant sein, aber diese Folgen betreffen ganz konkret unsere Generation und die unserer Kinder - natürlich wird es nicht alle im großen Ausmaß erwischen, das tut es bei den meisten Erkrankungen nicht. Aber das kann doch bitte nicht das ausschlaggebende Argument gegen zumindest den Versuch zu schützen sein?!

Denn wir haben ein ganz wunderbares Instrument für unseren Schutz bekommen: Die Impfung!

Mit Impfungen allgemein haben wir eine ganz große Errungenschaft der Medizin und der Wissenschaft in der Hand. Mithilfe dieser Errungenschaft schützen wir seit vielen Jahrzehnten Mann und Maus vor ganz vielen schrecklichen Erkrankungen. Und zwar so gut, dass ein Großteil unserer heutigen Gesellschaft keine Vorstellungen mehr davon hat welches Leid und welches Elend Krankheitserreger in der Lage sind zu bringen. Und das bringt uns in die paradoxe und furchtbare Lage, dass sich viele Menschen sicher fühlen. Zu sicher. Und diese tolle Errungenschaft ablehnen.

Unterstützt wird diese Haltung noch dadurch, dass das Virus nicht greifbar ist, nicht sichtbar. Einmal wegen seiner Größe, aber auch, weil bisher in Deutschland das Krepieren der Menschen (und ich schreibe bewusst nicht sterben, denn mit einem würdevollen Sterben hat das nichts mehr zu tun) unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschehen ist. Einsam auf den (Intensiv-)Stationen. Das Gesundheitspersonal schultert diese Last allein, zusammen mit den Sterbenden. Und ich sage Euch an dieser Stelle eines: Ich werde mein Leben lang Alpträume davon haben, wie ich Menschen, getrennt von ihren Familien, in voller Schutzmontur (und damit mehr einem Alien denn einem menschlichen Wesen ähnelnd) beim Krepieren zuschauen musste. Ja, ich habe ihnen die Hand gehalten, ich habe ihnen zugesprochen – durch Latex und mit verzerrter Stimme. Und damit fernab jeglicher Wärme und Zuwendung, die man sich im Moment des Sterbens wünschen darf.

Für Euch da draußen war es einfach nur wieder irgendjemand, der Euch nicht interessiert. Eine weitere Zahl in der Statistik. Für irgendjemanden aber war diese Person eine Mutter oder ein Vater, ein Partner, ein Kind, ein guter Freund.

Und genau dieser Punkt wird sich jetzt ändern. Das Erkranken & Sterben wird öffentlich werden, weil die Stationen die Menge an Patienten nicht mehr bewerkstelligen kann und die Wahrscheinlichkeit, dass es sich in nächster Zeit um Eure Angehörigen und Freunde handelt, steigt rapide. Und nicht nur wegen Corona werden viele Menschen künftig öffentlich erkranken und sterben, da wird der Verkehrsunfall und Herzinfarkt zum riesigen Problem. Man muss auch nicht meinen, dass die Triage erst noch kommt – die stille Triage ist bereits da. Nur nicht bei Covid-Patienten, sondern bei anderen Schwerkranken, deren Behandlungen verschoben werden muss – auf einen Zeitpunkt, den sie vielleicht nicht mehr erleben werden.

Und warum das Alles? Weil wir wohlstandsverwahrlost sind, alle miteinander. Weil wir bisher in einer heilen Welt aufgewachsen sind, weil wir Leid und Elend nicht kennen, uns unverwundbar fühlen und uns als Einzelperson für den Nabel der Welt halten. Deshalb lehnen wir nachweislich wirksame und sichere Impfstoffe ab, sträuben uns gegen die einfachsten aber effizientesten Schutzmaßnahmen und fühlen uns auch noch toll dabei. Aber das Virus wird uns in den nächsten Wochen sehr unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückholen und uns unsere Arroganz um die Ohren hauen.

Und das ist die eigentliche und sehr bittere Erkenntnis dieser Pandemie: Vieles läuft nicht perfekt, ist sogar weit davon entfernt - aber die Katastrophe, in die wir jetzt reinlaufen, die war absolut vermeidbar. Die kommt mit Ansage und wir haben es verbockt. Das tut weh.

Und eigentlich will ich noch so vieles mehr schreiben, viele auch von anderen Userinnen geschriebene wichtige Dinge nochmal zusammenführen zum Thema Impfung, Durchbrüche, Pandemiemanagement, etc., in der Absicht Dinge klarer und nachvollziehbarer zu machen ... aber das schaffe ich hier und jetzt nicht mehr. Ob ich es die nächsten Tage schaffe, weiß ich nicht, ich glaube nicht - mein Tank steht ziemlich auf Null. Tut mir leid.


Können wir das hier bitte auf ein Plakat drucken?
Anonym 4 (207731)
0 Beiträge
19.11.2021 10:32
Zitat von Egypt:

Zitat von Octavia:

Niemals und mich auch nicht.

Wer sich impfen will bitte und ich lasse mich auch nicht so abstempeln von den geimpften, das ich mit meiner Entscheidung andere gefährde SO EIN SCHWACHSINN


Na das geht ja gut los...

Meine Kinder sind noch unter 5, daher kann ich sie noch nicht impfen lassen. Aber ich würde.

Finde es interessant, dass man bei KEINER anderen Impfung nachfragt, wer der Hersteller ist, wie lange es diese Inpfung schon auf dem Markt gibt (egal ob Kinderimpfungen oder Urlaubsimpfungen) usw, immer rein damit. Aber jetzt so ein Gejammer...


Meine Kinder (11 und 2,5) sind beide geimpft. Offlabel, nach reiflicher Überlegung und ausgiebiger Recherche. Biontech. In meinem Umfeld haben das mehrere Bekannte so gemacht.
Wisu
5023 Beiträge
19.11.2021 10:33
Zitat von Nelaris:

Ich komme nicht vom großen Reden und eigentlich habe ich zwischen meinen Impflingen auch gar keine Zeit dafür.

Trotzdem ist mir das hier jetzt einfach nochmal wichtig. Weil ihr (stellvertretend für die Bevölkerung) wichtig seid und ich (stellvertretend für die Medizin) ich mir verdammt große Sorgen um Euch mache.

Wir sitzen in der Scheiße. Wir sitzen gewaltig in der Scheiße. Was in den nächsten Wochen auf uns zukommt, das können sich die meisten Leute noch nicht vorstellen. Ich würde es nicht Apokalypse nennen, aber ganz definitiv eine Katastrophe. Und ohne ein Wunder kommen wir aus dieser Katastrophe nicht mehr heraus - nicht mit vollem Impftempo, nicht mit 2G und auch nicht mit 2Gplus. Der Zug ist abgefahren und donnert mit Volltempo an die Wand. Und das sollte jedem einzelnen von uns Angst machen, ganz reale Angst. Denn zu glauben, mich als Einzelnen, mich wird es schon nicht betreffen, ist wahnwitzig - dazu muss man nur hier im Forum lesen, wie viele User sich plötzlich mit dem Thema konfrontiert sehen. Weil sie selbst erkrankt sind, weil Familie und Freunde erkranken oder das weitere Umfeld.

Corona ist keine Erkältung und keine Grippe. Wer das heute noch propagiert und glaubt, der verschließt die Augen vor der Realität. Corona ist eine Multisystemerkrankung, die ganz vielen Strukturen in unserem Körper zu schaffen macht - Atmungssystem, Herz, Niere, Nervengewebe! Oftmals ist diese Schädigung ganz akut, v.a. bei älteren Menschen, deren Immunsystem sich nur bedingt zur Wehr setzen kann. Aber diese Schädigungen werden auch langfristig bestehen bleiben. Deswegen ist eine Corona-Infektion schon lange keine Frage des Lebens oder Sterbens mehr - dazwischen liegt ein ganzes Feld an Folgeerkrankungen, das sich uns gerade erst eröffnet - von harmlosen, aber die Lebensqualität ganz enorm einschränkenden Dingen wie ein andauernder Geruchs- und Geschmacksverlust über einen zwar gut therapierbaren aber trotzdem dem Körper auch wieder schädigenden Diabetes mellitus bis hin zu Kalibern wie Lungen-, Herz- und Niereninsuffizienzen, Morbus Parkinson oder Demenz. Diese Dinge mögen für die Generation 70+ nicht mehr allzu relevant sein, aber diese Folgen betreffen ganz konkret unsere Generation und die unserer Kinder - natürlich wird es nicht alle im großen Ausmaß erwischen, das tut es bei den meisten Erkrankungen nicht. Aber das kann doch bitte nicht das ausschlaggebende Argument gegen zumindest den Versuch zu schützen sein?!

Denn wir haben ein ganz wunderbares Instrument für unseren Schutz bekommen: Die Impfung!

Mit Impfungen allgemein haben wir eine ganz große Errungenschaft der Medizin und der Wissenschaft in der Hand. Mithilfe dieser Errungenschaft schützen wir seit vielen Jahrzehnten Mann und Maus vor ganz vielen schrecklichen Erkrankungen. Und zwar so gut, dass ein Großteil unserer heutigen Gesellschaft keine Vorstellungen mehr davon hat welches Leid und welches Elend Krankheitserreger in der Lage sind zu bringen. Und das bringt uns in die paradoxe und furchtbare Lage, dass sich viele Menschen sicher fühlen. Zu sicher. Und diese tolle Errungenschaft ablehnen.

Unterstützt wird diese Haltung noch dadurch, dass das Virus nicht greifbar ist, nicht sichtbar. Einmal wegen seiner Größe, aber auch, weil bisher in Deutschland das Krepieren der Menschen (und ich schreibe bewusst nicht sterben, denn mit einem würdevollen Sterben hat das nichts mehr zu tun) unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschehen ist. Einsam auf den (Intensiv-)Stationen. Das Gesundheitspersonal schultert diese Last allein, zusammen mit den Sterbenden. Und ich sage Euch an dieser Stelle eines: Ich werde mein Leben lang Alpträume davon haben, wie ich Menschen, getrennt von ihren Familien, in voller Schutzmontur (und damit mehr einem Alien denn einem menschlichen Wesen ähnelnd) beim Krepieren zuschauen musste. Ja, ich habe ihnen die Hand gehalten, ich habe ihnen zugesprochen – durch Latex und mit verzerrter Stimme. Und damit fernab jeglicher Wärme und Zuwendung, die man sich im Moment des Sterbens wünschen darf.

Für Euch da draußen war es einfach nur wieder irgendjemand, der Euch nicht interessiert. Eine weitere Zahl in der Statistik. Für irgendjemanden aber war diese Person eine Mutter oder ein Vater, ein Partner, ein Kind, ein guter Freund.

Und genau dieser Punkt wird sich jetzt ändern. Das Erkranken & Sterben wird öffentlich werden, weil die Stationen die Menge an Patienten nicht mehr bewerkstelligen kann und die Wahrscheinlichkeit, dass es sich in nächster Zeit um Eure Angehörigen und Freunde handelt, steigt rapide. Und nicht nur wegen Corona werden viele Menschen künftig öffentlich erkranken und sterben, da wird der Verkehrsunfall und Herzinfarkt zum riesigen Problem. Man muss auch nicht meinen, dass die Triage erst noch kommt – die stille Triage ist bereits da. Nur nicht bei Covid-Patienten, sondern bei anderen Schwerkranken, deren Behandlungen verschoben werden muss – auf einen Zeitpunkt, den sie vielleicht nicht mehr erleben werden.

Und warum das Alles? Weil wir wohlstandsverwahrlost sind, alle miteinander. Weil wir bisher in einer heilen Welt aufgewachsen sind, weil wir Leid und Elend nicht kennen, uns unverwundbar fühlen und uns als Einzelperson für den Nabel der Welt halten. Deshalb lehnen wir nachweislich wirksame und sichere Impfstoffe ab, sträuben uns gegen die einfachsten aber effizientesten Schutzmaßnahmen und fühlen uns auch noch toll dabei. Aber das Virus wird uns in den nächsten Wochen sehr unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückholen und uns unsere Arroganz um die Ohren hauen.

Und das ist die eigentliche und sehr bittere Erkenntnis dieser Pandemie: Vieles läuft nicht perfekt, ist sogar weit davon entfernt - aber die Katastrophe, in die wir jetzt reinlaufen, die war absolut vermeidbar. Die kommt mit Ansage und wir haben es verbockt. Das tut weh.

Und eigentlich will ich noch so vieles mehr schreiben, viele auch von anderen Userinnen geschriebene wichtige Dinge nochmal zusammenführen zum Thema Impfung, Durchbrüche, Pandemiemanagement, etc., in der Absicht Dinge klarer und nachvollziehbarer zu machen ... aber das schaffe ich hier und jetzt nicht mehr. Ob ich es die nächsten Tage schaffe, weiß ich nicht, ich glaube nicht - mein Tank steht ziemlich auf Null. Tut mir leid.


Danke für die Worte.
Ehrlich.
Ich habe mich auch lange gegen eine Impfung "gesträubt" und bin froh,gestern meine zweite Impfung erhalten zu haben.
Ich bin froh,dass alle in meiner Familie geimpft sind. Ich hoffe sie werden auch die Booster Impfung annehmen. Meinen kleinen Mann kann ich nur schützen,indem wir aufpassen und hoffen,dass es andere im Kindergarten auch tun.
Aktuell sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen. Seit zwei Wochen ist der kleine Mann zu Hause,wir Großen sind ein paar Tage später dazu gekommen.
Wir haben einen Infekt. Höchstwahrscheinlich aus dem Kiga eingeschleppt.
Kein Corona aber die Ungewissheit hat mich schon fertig gemacht.
Mein Mann sieht das alles anders. Nicht ganz so dramatisch wie ich. Passt aber trotzdem auf so gut er kann. In unserer Gegend sind die Zahlen NOCH niedrig. Noch ist die Katastrophe hier nicht direkt angekommen. Es ist nur eine Frage der Zeit...
Ich mag mir nicht vorstellen,dass jemand aus meiner Familie einen Intensivplatz im KH braucht,warum auch immer,und dann keinen Platz bekommt
spaghetti
1033 Beiträge
19.11.2021 10:35
Zitat von Anonym 4 (207731):

Zitat von Egypt:

Zitat von Octavia:

Niemals und mich auch nicht.

Wer sich impfen will bitte und ich lasse mich auch nicht so abstempeln von den geimpften, das ich mit meiner Entscheidung andere gefährde SO EIN SCHWACHSINN


Na das geht ja gut los...

Meine Kinder sind noch unter 5, daher kann ich sie noch nicht impfen lassen. Aber ich würde.

Finde es interessant, dass man bei KEINER anderen Impfung nachfragt, wer der Hersteller ist, wie lange es diese Inpfung schon auf dem Markt gibt (egal ob Kinderimpfungen oder Urlaubsimpfungen) usw, immer rein damit. Aber jetzt so ein Gejammer...


Meine Kinder (11 und 2,5) sind beide geimpft. Offlabel, nach reiflicher Überlegung und ausgiebiger Recherche. Biontech. In meinem Umfeld haben das mehrere Bekannte so gemacht.


Info: die Impfstoffmenge ist für unter Fünfjährige noch einmal deutlich geringer, als die (bereits geringere) für Kinder ü5
Christen
25087 Beiträge
19.11.2021 11:00
Zitat von Nelaris:

Ich komme nicht vom großen Reden und eigentlich habe ich zwischen meinen Impflingen auch gar keine Zeit dafür.

Trotzdem ist mir das hier jetzt einfach nochmal wichtig. Weil ihr (stellvertretend für die Bevölkerung) wichtig seid und ich (stellvertretend für die Medizin) ich mir verdammt große Sorgen um Euch mache.

Wir sitzen in der Scheiße. Wir sitzen gewaltig in der Scheiße. Was in den nächsten Wochen auf uns zukommt, das können sich die meisten Leute noch nicht vorstellen. Ich würde es nicht Apokalypse nennen, aber ganz definitiv eine Katastrophe. Und ohne ein Wunder kommen wir aus dieser Katastrophe nicht mehr heraus - nicht mit vollem Impftempo, nicht mit 2G und auch nicht mit 2Gplus. Der Zug ist abgefahren und donnert mit Volltempo an die Wand. Und das sollte jedem einzelnen von uns Angst machen, ganz reale Angst. Denn zu glauben, mich als Einzelnen, mich wird es schon nicht betreffen, ist wahnwitzig - dazu muss man nur hier im Forum lesen, wie viele User sich plötzlich mit dem Thema konfrontiert sehen. Weil sie selbst erkrankt sind, weil Familie und Freunde erkranken oder das weitere Umfeld.

Corona ist keine Erkältung und keine Grippe. Wer das heute noch propagiert und glaubt, der verschließt die Augen vor der Realität. Corona ist eine Multisystemerkrankung, die ganz vielen Strukturen in unserem Körper zu schaffen macht - Atmungssystem, Herz, Niere, Nervengewebe! Oftmals ist diese Schädigung ganz akut, v.a. bei älteren Menschen, deren Immunsystem sich nur bedingt zur Wehr setzen kann. Aber diese Schädigungen werden auch langfristig bestehen bleiben. Deswegen ist eine Corona-Infektion schon lange keine Frage des Lebens oder Sterbens mehr - dazwischen liegt ein ganzes Feld an Folgeerkrankungen, das sich uns gerade erst eröffnet - von harmlosen, aber die Lebensqualität ganz enorm einschränkenden Dingen wie ein andauernder Geruchs- und Geschmacksverlust über einen zwar gut therapierbaren aber trotzdem dem Körper auch wieder schädigenden Diabetes mellitus bis hin zu Kalibern wie Lungen-, Herz- und Niereninsuffizienzen, Morbus Parkinson oder Demenz. Diese Dinge mögen für die Generation 70+ nicht mehr allzu relevant sein, aber diese Folgen betreffen ganz konkret unsere Generation und die unserer Kinder - natürlich wird es nicht alle im großen Ausmaß erwischen, das tut es bei den meisten Erkrankungen nicht. Aber das kann doch bitte nicht das ausschlaggebende Argument gegen zumindest den Versuch zu schützen sein?!

Denn wir haben ein ganz wunderbares Instrument für unseren Schutz bekommen: Die Impfung!

Mit Impfungen allgemein haben wir eine ganz große Errungenschaft der Medizin und der Wissenschaft in der Hand. Mithilfe dieser Errungenschaft schützen wir seit vielen Jahrzehnten Mann und Maus vor ganz vielen schrecklichen Erkrankungen. Und zwar so gut, dass ein Großteil unserer heutigen Gesellschaft keine Vorstellungen mehr davon hat welches Leid und welches Elend Krankheitserreger in der Lage sind zu bringen. Und das bringt uns in die paradoxe und furchtbare Lage, dass sich viele Menschen sicher fühlen. Zu sicher. Und diese tolle Errungenschaft ablehnen.

Unterstützt wird diese Haltung noch dadurch, dass das Virus nicht greifbar ist, nicht sichtbar. Einmal wegen seiner Größe, aber auch, weil bisher in Deutschland das Krepieren der Menschen (und ich schreibe bewusst nicht sterben, denn mit einem würdevollen Sterben hat das nichts mehr zu tun) unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschehen ist. Einsam auf den (Intensiv-)Stationen. Das Gesundheitspersonal schultert diese Last allein, zusammen mit den Sterbenden. Und ich sage Euch an dieser Stelle eines: Ich werde mein Leben lang Alpträume davon haben, wie ich Menschen, getrennt von ihren Familien, in voller Schutzmontur (und damit mehr einem Alien denn einem menschlichen Wesen ähnelnd) beim Krepieren zuschauen musste. Ja, ich habe ihnen die Hand gehalten, ich habe ihnen zugesprochen – durch Latex und mit verzerrter Stimme. Und damit fernab jeglicher Wärme und Zuwendung, die man sich im Moment des Sterbens wünschen darf.

Für Euch da draußen war es einfach nur wieder irgendjemand, der Euch nicht interessiert. Eine weitere Zahl in der Statistik. Für irgendjemanden aber war diese Person eine Mutter oder ein Vater, ein Partner, ein Kind, ein guter Freund.

Und genau dieser Punkt wird sich jetzt ändern. Das Erkranken & Sterben wird öffentlich werden, weil die Stationen die Menge an Patienten nicht mehr bewerkstelligen kann und die Wahrscheinlichkeit, dass es sich in nächster Zeit um Eure Angehörigen und Freunde handelt, steigt rapide. Und nicht nur wegen Corona werden viele Menschen künftig öffentlich erkranken und sterben, da wird der Verkehrsunfall und Herzinfarkt zum riesigen Problem. Man muss auch nicht meinen, dass die Triage erst noch kommt – die stille Triage ist bereits da. Nur nicht bei Covid-Patienten, sondern bei anderen Schwerkranken, deren Behandlungen verschoben werden muss – auf einen Zeitpunkt, den sie vielleicht nicht mehr erleben werden.

Und warum das Alles? Weil wir wohlstandsverwahrlost sind, alle miteinander. Weil wir bisher in einer heilen Welt aufgewachsen sind, weil wir Leid und Elend nicht kennen, uns unverwundbar fühlen und uns als Einzelperson für den Nabel der Welt halten. Deshalb lehnen wir nachweislich wirksame und sichere Impfstoffe ab, sträuben uns gegen die einfachsten aber effizientesten Schutzmaßnahmen und fühlen uns auch noch toll dabei. Aber das Virus wird uns in den nächsten Wochen sehr unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückholen und uns unsere Arroganz um die Ohren hauen.

Und das ist die eigentliche und sehr bittere Erkenntnis dieser Pandemie: Vieles läuft nicht perfekt, ist sogar weit davon entfernt - aber die Katastrophe, in die wir jetzt reinlaufen, die war absolut vermeidbar. Die kommt mit Ansage und wir haben es verbockt. Das tut weh.

Und eigentlich will ich noch so vieles mehr schreiben, viele auch von anderen Userinnen geschriebene wichtige Dinge nochmal zusammenführen zum Thema Impfung, Durchbrüche, Pandemiemanagement, etc., in der Absicht Dinge klarer und nachvollziehbarer zu machen ... aber das schaffe ich hier und jetzt nicht mehr. Ob ich es die nächsten Tage schaffe, weiß ich nicht, ich glaube nicht - mein Tank steht ziemlich auf Null. Tut mir leid.
so,so traurig,aber leider alles wahr was du schreibst ich danke dir für diesen Beitrag und vor allem für deine Arbeit an vorderster Front
Christen
25087 Beiträge
19.11.2021 11:01
Zitat von fellfluse:

Zitat von Nelaris:

Ich komme nicht vom großen Reden und eigentlich habe ich zwischen meinen Impflingen auch gar keine Zeit dafür.

Trotzdem ist mir das hier jetzt einfach nochmal wichtig. Weil ihr (stellvertretend für die Bevölkerung) wichtig seid und ich (stellvertretend für die Medizin) ich mir verdammt große Sorgen um Euch mache.

Wir sitzen in der Scheiße. Wir sitzen gewaltig in der Scheiße. Was in den nächsten Wochen auf uns zukommt, das können sich die meisten Leute noch nicht vorstellen. Ich würde es nicht Apokalypse nennen, aber ganz definitiv eine Katastrophe. Und ohne ein Wunder kommen wir aus dieser Katastrophe nicht mehr heraus - nicht mit vollem Impftempo, nicht mit 2G und auch nicht mit 2Gplus. Der Zug ist abgefahren und donnert mit Volltempo an die Wand. Und das sollte jedem einzelnen von uns Angst machen, ganz reale Angst. Denn zu glauben, mich als Einzelnen, mich wird es schon nicht betreffen, ist wahnwitzig - dazu muss man nur hier im Forum lesen, wie viele User sich plötzlich mit dem Thema konfrontiert sehen. Weil sie selbst erkrankt sind, weil Familie und Freunde erkranken oder das weitere Umfeld.

Corona ist keine Erkältung und keine Grippe. Wer das heute noch propagiert und glaubt, der verschließt die Augen vor der Realität. Corona ist eine Multisystemerkrankung, die ganz vielen Strukturen in unserem Körper zu schaffen macht - Atmungssystem, Herz, Niere, Nervengewebe! Oftmals ist diese Schädigung ganz akut, v.a. bei älteren Menschen, deren Immunsystem sich nur bedingt zur Wehr setzen kann. Aber diese Schädigungen werden auch langfristig bestehen bleiben. Deswegen ist eine Corona-Infektion schon lange keine Frage des Lebens oder Sterbens mehr - dazwischen liegt ein ganzes Feld an Folgeerkrankungen, das sich uns gerade erst eröffnet - von harmlosen, aber die Lebensqualität ganz enorm einschränkenden Dingen wie ein andauernder Geruchs- und Geschmacksverlust über einen zwar gut therapierbaren aber trotzdem dem Körper auch wieder schädigenden Diabetes mellitus bis hin zu Kalibern wie Lungen-, Herz- und Niereninsuffizienzen, Morbus Parkinson oder Demenz. Diese Dinge mögen für die Generation 70+ nicht mehr allzu relevant sein, aber diese Folgen betreffen ganz konkret unsere Generation und die unserer Kinder - natürlich wird es nicht alle im großen Ausmaß erwischen, das tut es bei den meisten Erkrankungen nicht. Aber das kann doch bitte nicht das ausschlaggebende Argument gegen zumindest den Versuch zu schützen sein?!

Denn wir haben ein ganz wunderbares Instrument für unseren Schutz bekommen: Die Impfung!

Mit Impfungen allgemein haben wir eine ganz große Errungenschaft der Medizin und der Wissenschaft in der Hand. Mithilfe dieser Errungenschaft schützen wir seit vielen Jahrzehnten Mann und Maus vor ganz vielen schrecklichen Erkrankungen. Und zwar so gut, dass ein Großteil unserer heutigen Gesellschaft keine Vorstellungen mehr davon hat welches Leid und welches Elend Krankheitserreger in der Lage sind zu bringen. Und das bringt uns in die paradoxe und furchtbare Lage, dass sich viele Menschen sicher fühlen. Zu sicher. Und diese tolle Errungenschaft ablehnen.

Unterstützt wird diese Haltung noch dadurch, dass das Virus nicht greifbar ist, nicht sichtbar. Einmal wegen seiner Größe, aber auch, weil bisher in Deutschland das Krepieren der Menschen (und ich schreibe bewusst nicht sterben, denn mit einem würdevollen Sterben hat das nichts mehr zu tun) unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschehen ist. Einsam auf den (Intensiv-)Stationen. Das Gesundheitspersonal schultert diese Last allein, zusammen mit den Sterbenden. Und ich sage Euch an dieser Stelle eines: Ich werde mein Leben lang Alpträume davon haben, wie ich Menschen, getrennt von ihren Familien, in voller Schutzmontur (und damit mehr einem Alien denn einem menschlichen Wesen ähnelnd) beim Krepieren zuschauen musste. Ja, ich habe ihnen die Hand gehalten, ich habe ihnen zugesprochen – durch Latex und mit verzerrter Stimme. Und damit fernab jeglicher Wärme und Zuwendung, die man sich im Moment des Sterbens wünschen darf.

Für Euch da draußen war es einfach nur wieder irgendjemand, der Euch nicht interessiert. Eine weitere Zahl in der Statistik. Für irgendjemanden aber war diese Person eine Mutter oder ein Vater, ein Partner, ein Kind, ein guter Freund.

Und genau dieser Punkt wird sich jetzt ändern. Das Erkranken & Sterben wird öffentlich werden, weil die Stationen die Menge an Patienten nicht mehr bewerkstelligen kann und die Wahrscheinlichkeit, dass es sich in nächster Zeit um Eure Angehörigen und Freunde handelt, steigt rapide. Und nicht nur wegen Corona werden viele Menschen künftig öffentlich erkranken und sterben, da wird der Verkehrsunfall und Herzinfarkt zum riesigen Problem. Man muss auch nicht meinen, dass die Triage erst noch kommt – die stille Triage ist bereits da. Nur nicht bei Covid-Patienten, sondern bei anderen Schwerkranken, deren Behandlungen verschoben werden muss – auf einen Zeitpunkt, den sie vielleicht nicht mehr erleben werden.

Und warum das Alles? Weil wir wohlstandsverwahrlost sind, alle miteinander. Weil wir bisher in einer heilen Welt aufgewachsen sind, weil wir Leid und Elend nicht kennen, uns unverwundbar fühlen und uns als Einzelperson für den Nabel der Welt halten. Deshalb lehnen wir nachweislich wirksame und sichere Impfstoffe ab, sträuben uns gegen die einfachsten aber effizientesten Schutzmaßnahmen und fühlen uns auch noch toll dabei. Aber das Virus wird uns in den nächsten Wochen sehr unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückholen und uns unsere Arroganz um die Ohren hauen.

Und das ist die eigentliche und sehr bittere Erkenntnis dieser Pandemie: Vieles läuft nicht perfekt, ist sogar weit davon entfernt - aber die Katastrophe, in die wir jetzt reinlaufen, die war absolut vermeidbar. Die kommt mit Ansage und wir haben es verbockt. Das tut weh.

Und eigentlich will ich noch so vieles mehr schreiben, viele auch von anderen Userinnen geschriebene wichtige Dinge nochmal zusammenführen zum Thema Impfung, Durchbrüche, Pandemiemanagement, etc., in der Absicht Dinge klarer und nachvollziehbarer zu machen ... aber das schaffe ich hier und jetzt nicht mehr. Ob ich es die nächsten Tage schaffe, weiß ich nicht, ich glaube nicht - mein Tank steht ziemlich auf Null. Tut mir leid.


Können wir das hier bitte auf ein Plakat drucken?
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