Guten Morgen ihr Lieben,

ich hoffe auf eure Erfahrungen.
Bei meinem Sohn (10 Jahre) wurde vor einem Jahr ADHS festgestellt.
Wir begannen mit Medikinet unretadiert und sind dann bei Medikinet 20mg retardiert gelandet.
Das lief recht gut, nur wurde er bei Abfall am Nachmittag dann leicht aggressiv.
Schule lief super. Er bekam dann mittags nochmal 5mg als Tablette.
Viel verändert hat das nicht. Die Aggressionen blieben irgendwann aus (evtl auch ne Pubertätsgeschichte). Wir ließen sie dann einfach weg.
Nach einigen Wochen begannen wir doch wieder, weil das Verhalten am Nachmittag sehr sehr anstrengend war.
Nun waren wir wieder beim Arzt um zu besprechen inwieweit die Medikation ausreicht.
Wie gesagt, schulisch lief es. Aber Zuhause lagen alle Nerven blank.
Er dreht Kreise im Bad, schleudert Kuscheltiere, pult seine Fingernägel, macht dauerhaft Geräusche usw.

Ach so, zwischendurch gabs nen kurzen Versuch mit Ritalin. Ohne Wirkung.

Nun sollten wir heute mit Elvanse anfangen. Hatte mir ziemlich viel versprochen, da es ja länger wirkt. Haben mit 20mg nun heute gestartet.
Was soll ich sagen? Nun ist die Einnahme 1,5 Stunden her und das Kind ist völlig neben der Spur.
Der Stuhl flog schon um, mit Kind drauf. Ein absoluter Bewgungsdrang, gekoppelt mit nem Laberflash,
Tatsächlich kommt er mir vor wie auf Droge.

Er tut mir so unendlich leid.
Nächste Woche Montag und Dienstag schreibt er Klausuren und man soll ja das Medikament nicht ohne ärztlichen Rat absetzen.
Aber ich weigere mich als Mutter, ihm das weiter anzutun.

Soweit ich weiß, sollte es nach 1 Stunde wirken. Aber ja doch nicht so?

Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Und was sagt ihr zum eigenständigen Wiederabsetzen?

Zitat von Enfelchen:

Guten Morgen ihr Lieben,

ich hoffe auf eure Erfahrungen.
Bei meinem Sohn (10 Jahre) wurde vor einem Jahr ADHS festgestellt.
Wir begannen mit Medikinet unretadiert und sind dann bei Medikinet 20mg retardiert gelandet.
Das lief recht gut, nur wurde er bei Abfall am Nachmittag dann leicht aggressiv.
Schule lief super. Er bekam dann mittags nochmal 5mg als Tablette.
Viel verändert hat das nicht. Die Aggressionen blieben irgendwann aus (evtl auch ne Pubertätsgeschichte). Wir ließen sie dann einfach weg.
Nach einigen Wochen begannen wir doch wieder, weil das Verhalten am Nachmittag sehr sehr anstrengend war.
Nun waren wir wieder beim Arzt um zu besprechen inwieweit die Medikation ausreicht.
Wie gesagt, schulisch lief es. Aber Zuhause lagen alle Nerven blank.
Er dreht Kreise im Bad, schleudert Kuscheltiere, pult seine Fingernägel, macht dauerhaft Geräusche usw.

Ach so, zwischendurch gabs nen kurzen Versuch mit Ritalin. Ohne Wirkung.

Nun sollten wir heute mit Elvanse anfangen. Hatte mir ziemlich viel versprochen, da es ja länger wirkt. Haben mit 20mg nun heute gestartet.
Was soll ich sagen? Nun ist die Einnahme 1,5 Stunden her und das Kind ist völlig neben der Spur.
Der Stuhl flog schon um, mit Kind drauf. Ein absoluter Bewgungsdrang, gekoppelt mit nem Laberflash,
Tatsächlich kommt er mir vor wie auf Droge.

Er tut mir so unendlich leid.
Nächste Woche Montag und Dienstag schreibt er Klausuren und man soll ja das Medikament nicht ohne ärztlichen Rat absetzen.
Aber ich weigere mich als Mutter, ihm das weiter anzutun.

Soweit ich weiß, sollte es nach 1 Stunde wirken. Aber ja doch nicht so?

Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Und was sagt ihr zum eigenständigen Wiederabsetzen?

Meine Persönlichen Erfahrungen ( natürlich können due Wirkungen bei Kindern ganz anders sein als bei Erwachsenen).

Medikinet habe jch abgesetzt weil ich überhaupt nix mehr essen konnte und massiv abgenommen habe.

Und Elvanse habe ich nach 1 Woche abgesetzt weil ich ständig das Gefühl hatte Herzrasen zu haben. Und dann ging darunter meine Depression wieder los...

Ich und mein Umfeld ertragen mich besser etwas aufgewühlt ( wobei ich das durch Tagesumstellung...Das was ich Beeinflussen kann und Achtsamkeit ganz gut im Griff...)
Nur Depressiv geht bei mir gar nichts mehr und das muß ich vermeiden.

Das blöde ist das man in der Gesellschaft einfach Funktionieren muss, statt auf seine Bedürfnisse zu achten.

Alles Gute für deinen Sohn.

Ich glaube tatsächlich, dass es Unterschiede zwischen Erwachsenen und Kindern gibt.
Ja, die Gesellschaft. Aber leider ist es eben so. Ich hab früher auch nur drauf geschimpft.
Jetzt kommt das große ABER. Meinem Kind geht es definitiv besser. Er wird nicht mehr ausgegrenzt, ist bedeutend besser in der Schule und ich meine er fühlt sich selber auch besser damit.
Es geht eigentlich eher darum den Rebound am Nachmittag nicht so aufkommen zu lassen.
Denn auch das Konstrukt Familie muss irgendwo funktionieren.
Aktuell ist er auch ruhiger. Aber eben erst nach 1:40 nach der Einnahme. Und die Konzentration scheint auch nicht ganz so da zu sein wie unter Medikinet.

Zitat von Enfelchen:

Ich glaube tatsächlich, dass es Unterschiede zwischen Erwachsenen und Kindern gibt.
Ja, die Gesellschaft. Aber leider ist es eben so. Ich hab früher auch nur drauf geschimpft.
Jetzt kommt das große ABER. Meinem Kind geht es definitiv besser. Er wird nicht mehr ausgegrenzt, ist bedeutend besser in der Schule und ich meine er fühlt sich selber auch besser damit.
Es geht eigentlich eher darum den Rebound am Nachmittag nicht so aufkommen zu lassen.
Denn auch das Konstrukt Familie muss irgendwo funktionieren.
Aktuell ist er auch ruhiger. Aber eben erst nach 1:40 nach der Einnahme. Und die Konzentration scheint auch nicht ganz so da zu sein wie unter Medikinet.

Du ich versteh dich da total, einfach weil ich es am eigenen Leib spüre, aber ich glaube meinem Kind würde ich nur Medikinet in geringer Dosis geben lassen und das nir wärend der Schulzeit und dann Achtsamkeitsübungen lernen lassen.
Das wichtigste ist erstmal das man es für sich selbst so annimmt, das hat mir selber sehr geholfen.
Aber dein Kind kann aber unter den Medikamenten sich auch wie unter einem Schleier fühlen...

Auf der einen Seite hat es mir geholfen ja, ja auf der anderen Seite haben die Nebenwirkungen mich mehr belastet. Und wenn ich dadurch die Depressionsgefahr höher habe, dann doch bitte ohne. Aber ich habe vorher auch 36 Jahre ohne diese Medikamente gelebt, und mir hat Verhaltensrherapie und Strukturunstellung geholfen. Wie ich es bei meinem Kind machen würde weiß ich nicht.
Auf alle Fälle wäre ich eher für eine Einstellung der Medikamente in der Klinik als Zuhause.
Übrigens wer sagt das du es nicht einfach nicht geben kannst , diese beiden bauen keinen Spiegel auf viele Jugendliche nehmen sie nur an Schultagen.
Aber ich weiß was du da meinst.
Kontaktiere auf alle Fälle den Arzt.
Und ja das kann Familien zusammenleben ganz schön beeinflussen.

Es geht mir vor allem darum da Elvanse z.B. abzusetzen und Medikinet am nächsten Tag zu nehmen.
Wie ich erfahren hab ist die Halbwertzeit bei Elvanse 11 Stunden.
Bedeutet, es dürfte den nächsten Tag raus sein.
Woanders hab ich gelesen, dass es noch 2-3 Tage nachwirken kann.
Zudem sagen viele Ärzte, man müsse das Präparat einige Tage ausprobieren.

Wir haben seit 10 Jahren einen geregelten Tagesablauf. Selbst am Wochenende z.B. geht er zur gleichen Zeit ins Bett.
Wir versuchen die Reize gering zu halten (Medien ist da noch ein großes Thema), er hat Sportausgleich usw.
Dennoch habe ich natürlich auch noch 2 weitere (kleinere) Kinder, die ich nicht außer Acht lassen kann und ja, auch sind meine Nerven tatsächlich auch irgendwann am Ende.
Und manches Mal ist er eben aufgrund seiner Bewegungsabläufe eine Gefahr für sich selber und andere.
Wenn er auf dem Sofa turnt, kann ich nicht einfach sagen "Ach Mensch, heute musst du dich einfach mehr bewegen". Dann schlägt er am Glastisch auf und dann? Oder reißt eine seiner Schwestern um.
Es ist tatsächlich sehr müßig ihm immer wieder der zu sagen "Mach das so, lass das sein".
Auch für ihn ist das einfach nicht schön.

Zitat von Enfelchen:

Es geht mir vor allem darum da Elvanse z.B. abzusetzen und Medikinet am nächsten Tag zu nehmen.
Wie ich erfahren hab ist die Halbwertzeit bei Elvanse 11 Stunden.
Bedeutet, es dürfte den nächsten Tag raus sein.
Woanders hab ich gelesen, dass es noch 2-3 Tage nachwirken kann.
Zudem sagen viele Ärzte, man müsse das Präparat einige Tage ausprobieren.

Wir haben seit 10 Jahren einen geregelten Tagesablauf. Selbst am Wochenende z.B. geht er zur gleichen Zeit ins Bett.
Wir versuchen die Reize gering zu halten (Medien ist da noch ein großes Thema), er hat Sportausgleich usw.
Dennoch habe ich natürlich auch noch 2 weitere (kleinere) Kinder, die ich nicht außer Acht lassen kann und ja, auch sind meine Nerven tatsächlich auch irgendwann am Ende.
Und manches Mal ist er eben aufgrund seiner Bewegungsabläufe eine Gefahr für sich selber und andere.
Wenn er auf dem Sofa turnt, kann ich nicht einfach sagen "Ach Mensch, heute musst du dich einfach mehr bewegen". Dann schlägt er am Glastisch auf und dann? Oder reißt eine seiner Schwestern um.
Es ist tatsächlich sehr müßig ihm immer wieder der zu sagen "Mach das so, lass das sein".
Auch für ihn ist das einfach nicht schön.

Wollte dich nicht diskriminieren, ich verstehe was du meinst!!!

Ich wünsche dir viel Kraft.

Wenn er eigentlich mit medikinet klar kam, es aber von der Wirkdauer nicht ausreichend war könnte man da nicht ansetzen?
Bei meinem Sohn kam es auch erst bei 40mg retardiert nicht mehr zum nachmittäglichem Abfall. Die Einstellung bis da hat fast 1 Jahr gedauert.

Zitat von shelyra:

Wenn er eigentlich mit medikinet klar kam, es aber von der Wirkdauer nicht ausreichend war könnte man da nicht ansetzen?
Bei meinem Sohn kam es auch erst bei 40mg retardiert nicht mehr zum nachmittäglichem Abfall. Die Einstellung bis da hat fast 1 Jahr gedauert.

Das wäre tatsächlich die nächste Überlegung gewesen. Und mittlerweile wahrscheinlich auch die Sinnvollste

Aktuell jedoch scheint er recht ruhig. Und er sagt es geht ihm gut. Ebenso wie mit Medikinet.
Wir warten mal ab wie der Unterschied am Nachmittag ist.
Prinzipiell müsste ich es morgen vielleicht tatsächlich dann nochmal versuchen.
Wenn das morgens aber wieder in die Hose geht, dann weiß ich nicht was ich bzgl Montag und dem Test machen soll (findet auch in der 1. Stunde statt)

Bzgl der Ein- bzw Umstellung kann ich leider nichts sagen, aber vielleicht kannst du erstmal wegen Montag und der kommenden Woche den Druck rausnehmen und ihn in der Umstellungszeit krank schreiben lassen. In 2, 3 Tagen wisst ihr mehr und ihr könnt beide entspannter ran gehen.

Zitat von Milli17:

Bzgl der Ein- bzw Umstellung kann ich leider nichts sagen, aber vielleicht kannst du erstmal wegen Montag und der kommenden Woche den Druck rausnehmen und ihn in der Umstellungszeit krank schreiben lassen. In 2, 3 Tagen wisst ihr mehr und ihr könnt beide entspannter ran gehen.

Hmmm, das me die letzte Überlegung. Er ist auf nem Gym und die knallen die Arbeiten jetzt noch schön durch. Dann müsste er übernächste Woche 3 plus 1 Vokabeltest schreiben.
Bin ich auch nicht unbedingt ein Fan von.

Für das nächste Mal bin ich schlauer... nur in den Ferien oder zumindest gesagt bekommen was man machen kann wenn's nach hinten losgeht.
Aber wahrscheinlich würde die Ärztin sagen "versuchen Sie es erstmal 1 Woche"

Unser Sohn hatte mit Medikinet auch das Problem, dass er nachmittags dann aggressiver war (gegen sich selbst). Wir bekamen dann ein anderes Medikament (Kinecteen). Damit läuft es super.

Die Ärztin meinte auch zu uns, dass es bis zu 1,5 Jahre dauern kann, bis man das richtige Medikament gefunden hat.
Wir sollten aber dann auch immer nach 3 Tagen anrufen und berichten, wie es mit dem Medikament läuft und wenn irgendwelche Nebenwirkungen auftraten, wurde dann sofort überlegt, was man anders machen kann.

Der Sohn einer Freundin bekommt ebenfalls das Medikament wie unser Sohn. Bei ihm dauert es aber morgens viel länger bis die Wirkung eintritt, also bekommt er eine kurz wirkende Dosis von einem anderen Medikament noch dazu für morgens.

Ich an eurer Stelle würde morgen noch mal abwarten, wie es mit dem neuen Medikament läuft und sonst dem Lehrer eine Notiz mitgeben, dass er ein neues Medikament nimmt und ihr nicht wisst, wie sich das nun in der Schule zeigt. Ich bilde mir immer ein, dass die Lehrer da etwas verständnisvoller reagieren, wenn sie Bescheid wissen.

Ich drücke die Daumen, dass ihr schnell die richtige Medikation für euren Sohn findet!

Mein Mann hat ebenfalls Medikinet und Elvanse ausprobiert und beide nach einer gewissen Zeit wieder abgesetzt. Unter Medikinet hatte er stark abgenommen, keinen Appetit mehr und mittags immer Kopfschmerzen. Unter Elvanse ist er sehr schnell explodiert und hat Herzrasen gehabt bzw. innerlich immer das Gefühl von Unruhe verspürt.

Zitat von Benutzername:

Mein Mann hat ebenfalls Medikinet und Elvanse ausprobiert und beide nach einer gewissen Zeit wieder abgesetzt. Unter Medikinet hatte er stark abgenommen, keinen Appetit mehr und mittags immer Kopfschmerzen. Unter Elvanse ist er sehr schnell explodiert und hat Herzrasen gehabt bzw. innerlich immer das Gefühl von Unruhe verspürt.

Genauso

Also der Nachmittag/Abend verlief erstaunlich gut. Er fühle sich sogar besser als Medikinet.

Hatte auch gelesen, dass manche 5mg Medikinet bekommen und dann Elvanse.

Die Lehrerin weiß von nichts. Mit Absicht.
An der GS hatte er schnell nen Stempel und den ist er nicht losgeworden.
Ich wollte, dass man unvoreingenommen an ihn herangeht.

Er selber möchte es morgen nochmal versuchen. Heute Morgen war er strikt dagegen.

Wir werden es wohl nochmal wagen.