Zitat von TweeDwargen:

Um es richtig zu stellen: Ich muss es nicht haben, fühle mich aber nicht direkt provoziert... Mir fällt nur (leider) die Intention ganz klar auf... Und fühle mich dadurch bedrängt...
In Bezug aufs stillen verstehe ich aber wenn es andere massiv stört.... Und es tut der Diskussion ums stillen und Gerade uns öffentlich stillen nicht im geringsten gut.... Im Gegenteil... Es schreckt uU andere ab... Und wofür? Um sich selbst darstellen zu können? Um gehen etwas zu rebellieren was eigentlich nicht da ist?
Es ist so verdammt unnötig und einfach schade

Das hatten wir zwei doch letztens erst, oder? Du denkst, Leute die in Ortschaften >= 50 fahren, wollen provozieren. Ich mache das, weil 50 die Höchstgeschwindigkeit ist und nicht um jemanden zu ärgern. Vielleicht ist es mit den Stillenden ja genau so. Du denkst zwar, sie wollen provozieren, aber vielleicht stillen sie einfach nur und es ist ihnen völlig egal, wer was sieht. Die Brust wird nicht versteckt, aber es ist auch sonst keine böse (oder prahlende) Absicht dahinter.

Oh da fällt mir gerade was ein. Die Nachbarin meiner Oma meinte mal zu mir, dass sie nichts gegen Schwule hat, aber wenn die in der Öffentlichkeit rumknutschen ist das pure Provokation. Nach dem Motto: Seht her, wir sind schwul und ihr müsst uns jetzt dabei zuschauen.
Öhm ja, vielleicht knutschen sie auch einfach
Kann schon sein, dass es Paare gibt, die das zur Provokation tun, aber ich maße mir nicht an, diese voneinander trennen zu könne. Der Rest knutscht einfach. Genau so, wie das alle Heteropaare auch tun. Übrigens finde ich den Anblick so oder so nicht toll. Aber ich schau dann einfach weg

Zitat von serap1981:

Zitat von Annaa:

Mir fällt auf, dass viele öffentliches Stillen damit kommentieren, dass die Mamas sich toll vorkommen und es allen präsentieren wollen. Das ist doch auch bloß eine Unterstellung und sagt meiner Meinung nach mehr über denjenigen aus, der es von sich gibt, als über den, der gerade öffentlich stillt.

Ich denke, man merkt sehr genau, ob jemand einfach nur öffentlich stillt. (und das sollte selbstverständlich sein), oder ob jemand bewusst sich als stillende Übermami darstellt. Das muss, finde ich, nicht sein.
Ich hatte es z.B. auch einmal in einem argentinischen Steakhouse, dass eine Gruppe Veganer rein kam und jeden, der ein Steak auf dem Teller hatte, als Mörder beschimpft hat.
Das ist, für mich, das gleiche. Man kann eine Einstellung leben, man kann aber auch mit missionarischem Eifer seine Lebenseinstellung als die einzig richtige proklamieren und alle anderen entsprechend abwerten.
Damit tut man aber sich und dem Gedanken dahinter keinen Gefallen. Oder glaubten die Veganer wirklich, dass sie jemandem von Veganismus überzeugen durch diese Aktion im Steakhouse?

Nein, die Aktion ist Mist. Ich verurteile das. Ist aber auch nicht zu vergleichen mit der Kampfstillerin.
Der passende Vergleich wäre eher, wenn der Veganer im Restaurant übertrieben genüsslich einen Salat äße.

Mamota WENN es was zum rebellieren gibt... Wird normales öffentlich stillen reichen... Es normal und alltäglich machen und nicht ständig unter die Nase reiben...
Um bei den veganern zu bleiben: Es gibt viele, die den Gedanken an vegane Ernährung schon allein deshalb nicht zulassen, weil sie nicht mit militanten veganern in eine Schublade wollen...
Ich bin überzeugt, dass man bessere Ergebnisse erzielt, wen man Dinge normal behandelt und nicht gezielt nervt...

Zitat von TweeDwargen:

Mamota WENN es was zum rebellieren gibt... Wird normales öffentlich stillen reichen... Es normal und alltäglich machen und nicht ständig unter die Nase reiben...
Um bei den veganern zu bleiben: Es gibt viele, die den Gedanken an vegane Ernährung schon allein deshalb nicht zulassen, weil sie nicht mit militanten veganern in eine Schublade wollen...
Ich bin überzeugt, dass man bessere Ergebnisse erzielt, wen man Dinge normal behandelt und nicht gezielt nervt...

Gut, das sehe ich anders. Der Mensch neigt dazu, die goldene Mitte gut zu finden. Wenn die Extreme neu gesteckt werden, ändert das in der Regel auch die gefühlte Mitte.

Ich denke, alles, was mit missionarischem Eifer versucht wird, wird scheitern. Mit missionarischem Eifer erreicht man keinerlei Umdenken, sondern nur Ablehnung.
Es gibt ja noch mehr entsprechende Beispiele, abseits von Kampfstillen und Veganern.
Oftmals sind ja z.B. auch Diskussionen zum Thema ob man Kinder will oder nicht entsprechend geführt. Da fallen dann Argumente wie 'wenn du keine Kinder willst, kommst du deiner Lebensaufgabe als Frau nicht nach'
Aha, wer sagt bitte, dass es meine Lebensaufgabe als Frau ist Kinder in die Welt zu setzen?

Zitat von serap1981:

Ich denke, alles, was mit missionarischem Eifer versucht wird, wird scheitern. Mit missionarischem Eifer erreicht man keinerlei Umdenken, sondern nur Ablehnung.
Es gibt ja noch mehr entsprechende Beispiele, abseits von Kampfstillen und Veganern.
Oftmals sind ja z.B. auch Diskussionen zum Thema ob man Kinder will oder nicht entsprechend geführt. Da fallen dann Argumente wie 'wenn du keine Kinder willst, kommst du deiner Lebensaufgabe als Frau nicht nach'
Aha, wer sagt bitte, dass es meine Lebensaufgabe als Frau ist Kinder in die Welt zu setzen?

Missionarischer Eifer ist mE dann schlecht, wenn er andere diskreditiert oder verurteilt. Wenn er für etwas ist, statt gegen , führt er oft zu Verbesserungen.

Aber verurteilt nicht jeder missionarischer Eifer?
Beim Stillen: wer nicht stillt, enthält seinem Kind das beste vor
Veganer: wer Fleisch isst, ist ein Mörder
Kinder(lose): nur wer Kinder hat, hat den wahren Sinn im Leben erkannt.
Hausfrau/Arbeiten: wer es anders macht, schadet seinem Kind
...

Zitat von serap1981:

Aber verurteilt nicht jeder missionarischer Eifer?
Beim Stillen: wer nicht stillt, enthält seinem Kind das beste vor
Veganer: wer Fleisch isst, ist ein Mörder
Kinder(lose): nur wer Kinder hat, hat den wahren Sinn im Leben erkannt.
Hausfrau/Arbeiten: wer es anders macht, schadet seinem Kind
...

Und wenn man öffentlich seine Brüste auspackt, sagt man anderen Müttern (von denen man gar nicht weiß, ob sie nicht auch stillen), dass sie ihrem Kind das beste enthalten?

Zitat von Sonea16:

Zitat von TweeDwargen:

Um es richtig zu stellen: Ich muss es nicht haben, fühle mich aber nicht direkt provoziert... Mir fällt nur (leider) die Intention ganz klar auf... Und fühle mich dadurch bedrängt...
In Bezug aufs stillen verstehe ich aber wenn es andere massiv stört.... Und es tut der Diskussion ums stillen und Gerade uns öffentlich stillen nicht im geringsten gut.... Im Gegenteil... Es schreckt uU andere ab... Und wofür? Um sich selbst darstellen zu können? Um gehen etwas zu rebellieren was eigentlich nicht da ist?
Es ist so verdammt unnötig und einfach schade

Das hatten wir zwei doch letztens erst, oder? Du denkst, Leute die in Ortschaften >= 50 fahren, wollen provozieren. Ich mache das, weil 50 die Höchstgeschwindigkeit ist und nicht um jemanden zu ärgern. Vielleicht ist es mit den Stillenden ja genau so. Du denkst zwar, sie wollen provozieren, aber vielleicht stillen sie einfach nur und es ist ihnen völlig egal, wer was sieht. Die Brust wird nicht versteckt, aber es ist auch sonst keine böse (oder prahlende) Absicht dahinter.

Oh da fällt mir gerade was ein. Die Nachbarin meiner Oma meinte mal zu mir, dass sie nichts gegen Schwule hat, aber wenn die in der Öffentlichkeit rumknutschen ist das pure Provokation. Nach dem Motto: Seht her, wir sind schwul und ihr müsst uns jetzt dabei zuschauen.
Öhm ja, vielleicht knutschen sie auch einfach
Kann schon sein, dass es Paare gibt, die das zur Provokation tun, aber ich maße mir nicht an, diese voneinander trennen zu könne. Der Rest knutscht einfach. Genau so, wie das alle Heteropaare auch tun. Übrigens finde ich den Anblick so oder so nicht toll. Aber ich schau dann einfach weg

Das meinte übrigens ich mit "es sagt mehr über einen selbst aus".. Man überträgt seine eigenen Absichten oder so auf den anderen. Das Beispiel mit dem 50 km/h fahren, passt da ganz gut. Wenn ich jemandem soetwas unterstelle und dann versuche nur bei MIR zu bleiben, stelle ich oft fest, dass das "Problem" bei mir liegt und der andere mir das nur (ungwollt) vor Augen führt...

Zitat von serap1981:

Aber verurteilt nicht jeder missionarischer Eifer?
Beim Stillen: wer nicht stillt, enthält seinem Kind das beste vor
Veganer: wer Fleisch isst, ist ein Mörder
Kinder(lose): nur wer Kinder hat, hat den wahren Sinn im Leben erkannt.
Hausfrau/Arbeiten: wer es anders macht, schadet seinem Kind
...

Beim Stillen:
- positiv: Ich kann stillen, wo und wie ich will.
- negativ: Wer nicht stillt, enthält seinem Kind das Beste vor.

Beim Veganismus:
- positiv: Wenn alle meine Freunde ins Steakhouse gehen und ich möchte mitgehen, habe ich das Recht auf einen Salat.
- negativ: Wer Fleisch isst, ist ein Mörder.

Bei Mutterschaft:
- positiv: Im 21. Jahrhundert habe ich auch das Recht, voll in meiner Mutterrolle aufzugehen und diese zu feiern, wenn ich das für mich gewählt habe. Praktischer Kurzhaarschnitt, Stilltop und Gesundheitslatschen eingeschlossen. Auch beim Ausgehen, wenn ihr alle aufgehübscht im Kleidchen kommt.
- negativ: Nur wer Kinder hat, hat den wahren Sinn im Leben erkannt.

Zitat von serap1981:

Aber verurteilt nicht jeder missionarischer Eifer?
Beim Stillen: wer nicht stillt, enthält seinem Kind das beste vor
Veganer: wer Fleisch isst, ist ein Mörder
Kinder(lose): nur wer Kinder hat, hat den wahren Sinn im Leben erkannt.
Hausfrau/Arbeiten: wer es anders macht, schadet seinem Kind
...

Sowas juckt mich z. B. nicht. Soll der Veganer mich als Mörder beschimpfen. Ich stehe dazu wie ich es mache. Etc. Wenn man mit sich selbst "im Reinen" ist muss man sich doch nicht aufregen? Das ist meiner Meining nach ein Zeichen von sich angegriffen fühlen...kritisiert fühlen...?
Sonst lässt man sich doch nicht (von sowas) provozieren?

Zitat von Annaa:

Zitat von serap1981:

Aber verurteilt nicht jeder missionarischer Eifer?
Beim Stillen: wer nicht stillt, enthält seinem Kind das beste vor
Veganer: wer Fleisch isst, ist ein Mörder
Kinder(lose): nur wer Kinder hat, hat den wahren Sinn im Leben erkannt.
Hausfrau/Arbeiten: wer es anders macht, schadet seinem Kind
...

Sowas juckt mich z. B. nicht. Soll der Veganer mich als Mörder beschimpfen. Ich stehe dazu wie ich es mache. Etc. Wenn man mit sich selbst "im Reinen" ist muss man sich doch nicht aufregen? Das ist meiner Meining nach ein Zeichen von sich angegriffen fühlen...kritisiert fühlen...?
Sonst lässt man sich doch nicht (von sowas) provozieren?

Finde ich nicht. Niemand - egal ob man sich angegriffen fühlt oder nicht - sollte sich beschimpfen lassen müssen. Wer andersdenkende beschimpft oder angreift, hat eindeutig die Grenzen der Legitimität überschritten. Egal wofür.

Zitat von Mamota:

Zitat von Annaa:

Zitat von serap1981:

Aber verurteilt nicht jeder missionarischer Eifer?
Beim Stillen: wer nicht stillt, enthält seinem Kind das beste vor
Veganer: wer Fleisch isst, ist ein Mörder
Kinder(lose): nur wer Kinder hat, hat den wahren Sinn im Leben erkannt.
Hausfrau/Arbeiten: wer es anders macht, schadet seinem Kind
...

Sowas juckt mich z. B. nicht. Soll der Veganer mich als Mörder beschimpfen. Ich stehe dazu wie ich es mache. Etc. Wenn man mit sich selbst "im Reinen" ist muss man sich doch nicht aufregen? Das ist meiner Meining nach ein Zeichen von sich angegriffen fühlen...kritisiert fühlen...?
Sonst lässt man sich doch nicht (von sowas) provozieren?

Finde ich nicht. Niemand - egal ob man sich angegriffen fühlt oder nicht - sollte sich beschimpfen lassen müssen. Wer andersdenkende beschimpft oder angreift, hat eindeutig die Grenzen der Legitimität überschritten. Egal wofür.

Ja gut, so richtig beschimpfen wäre vll wirklich etwas zu viel. Aber jetzt mal konkret auf die Stillsituation....hat die Mama ja nur -in den Augen der anderen- provokant gestillt und nicht beschimpft.

Zitat von Annaa:

Zitat von Mamota:

Zitat von Annaa:

Zitat von serap1981:

Aber verurteilt nicht jeder missionarischer Eifer?
Beim Stillen: wer nicht stillt, enthält seinem Kind das beste vor
Veganer: wer Fleisch isst, ist ein Mörder
Kinder(lose): nur wer Kinder hat, hat den wahren Sinn im Leben erkannt.
Hausfrau/Arbeiten: wer es anders macht, schadet seinem Kind
...

Sowas juckt mich z. B. nicht. Soll der Veganer mich als Mörder beschimpfen. Ich stehe dazu wie ich es mache. Etc. Wenn man mit sich selbst "im Reinen" ist muss man sich doch nicht aufregen? Das ist meiner Meining nach ein Zeichen von sich angegriffen fühlen...kritisiert fühlen...?
Sonst lässt man sich doch nicht (von sowas) provozieren?

Finde ich nicht. Niemand - egal ob man sich angegriffen fühlt oder nicht - sollte sich beschimpfen lassen müssen. Wer andersdenkende beschimpft oder angreift, hat eindeutig die Grenzen der Legitimität überschritten. Egal wofür.

Ja gut, so richtig beschimpfen wäre vll wirklich etwas zu viel. Aber jetzt mal konkret auf die Stillsituation....hat die Mama ja nur -in den Augen der anderen- provokant gestillt und nicht beschimpft.

Ja eben. Das ist der Unterschied.

Außer, sie macht das mit fiesem Blick zu einer Mama, die gerade das Fläschchen gezückt hat. Dann wäre der Vergleich mit dem Mörder-Kommentar mE gerechtfertigt.

hm, ich füttere mein Kind nicht mal gerne mit der Flasche in der Öffentlichkeit-einfach weil ich dabei Ruhe haben will, mich ganz und gar auf das Kind einlassen will, und die intime Zeit zu zweit genieße. Ich kann also alle stillenden Frauen verstehen wenn sie sich absondern-aber bitte nicht weil sie meinen sie müssen, sondern weil sie wollen.
Im Übrigen sollte man doch denken, dass ein vor Hunger brüllendes Kind im Bus mehr "stört" als eine stillende Mütter, ob die Hupen, Brüste oder was auch immer sichtbar sind oder nicht. Wems nicht gefällt der soll halt wegschauen, gibt genug Brust-freie Gegend um die Mutter rum...
Leben und Leben lassen-und genauso wenig möchte ich eben dumm angemacht werden weil ich nicht stille. Meine Antwort auf die Frage warum nicht ist immer: weil ich keine Kuh bin. Dann kommt meist nichts mehr.